1849 / 118 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

hänglichkeit an unsere huldreiche Königin vereinigt haben. (Beifall.) Er wird finden, daß, welche Veränderungen in den Regierungsformen man in anderen Ländern auch erstreben nesg wir hier 88 unseren alten Institutionen zufrieden sind, dem Gesetze freudig ish leisten und der Regierung bereitwillige Untergebenheit dar dSs. Er wird finden, daß, wie sehr auch andere Nationen zum Kriege geneigt sein mögen, wir unsere Freude nur an den S. gen des Friedens haben und gern mit aller Welt in fren s jaf ichen Beziehungen stehen wollen. Ich hoffe fest, daß bei solchen Gesinnungen und Wünschen der Name Englands wie von je 8 geachtet bleiben und wir im Stande sein werden, vermöge der Er⸗

fahrung des edlen Lords, der so donße die auswärtigen Ange⸗

legenheiten dieses Landes geleitet und sie in den allerschwierigsten Zolten 5 Eihs geleitet, den Frieden Europa's zu erhalten, die Eintracht der beiden Länder zu befestigen und das allgemeine Wohl der Menschheit zu fördern.“ Der Gesandte Frankreichs, Admiral Cecile, antwortete in französischer Sprache: „Erlauben Sie mir, im Namen der hier anwesenden Mitglieder des diplomatischen Corps, dem Lordmayor für die ihnen zu Ehren ausgebrachte Gesundheit zu danken. Das diplomatische Corps sieht mit Freuden den stets zu⸗ nehmenden Wohlstand dieses Landes, die Achtung vor den Gesetzen, die Ehrerbietung und Anhänglichkeit des englischen Volks für seine edle Souverainin, welche die Stärke und den Ruhm Englands bilden. Ich danke dem Herrn Lordmayor insbesondere für das, was er persönlich Verbindliches für den Botschafter Frankreichs gesagt. Ich kann diese glückliche Gelegenheit, welche mich in der Mitte dieser Versammlung geführt, in welcher ich die ausgezeichnetsten Männer Englands erblicke, auch nicht vorübergehen lassen, ohne meine ganze Dankbarkeit für die wohlwollende auszusprechen, die ich bet meiner Ankunft in diesem Lande gefunden, und für die zahl⸗ reichen Sympathieen, welche der französischen Gesandtschaft entge⸗ gengekommen sind.“ Der Premier⸗Minister Lord John

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Russell, der den Toast auf die Minister erwiederte, sprach ebenfalls seine besondere Befriedigung über die guten Ver⸗ hältnisse zwischen Frankreich und England aus, erklärte aber zugleich, daß die englische Regierung auch von den meisten anderen Nationen Europa's in ihren Bemühungen um die Erhal⸗ tung des europaischen Friedens unterstützt werde, und daß dieselben im Allgemeinen ihre Allianzen mit England zu bewahren wünsch⸗ ten; am meisten jedoch habe die Allianz zwischen Frankreich und England dazu beigetragen, den Frieden zu bewahren, und das vor⸗ treffliche Einvernehmen, welches zwischen den beiden Regierungen bestehe, sei gleichzeitig ein Zeichen und eine Bestätigung der zwischen den beiden Nationen bestehenden Freundschaft. Indem der Minister dann auf die Bemerkungen des Lord⸗ mayor über die Trefflichkeit der Institutionen Englands und das Festhalten an denselben zu sprechen kam, erklärte er sich zwar mit diesem Lobe einverstanden, setzte indeß hinzu, man möge auch beden⸗ ken, daß diese Institutionen dadurch nicht aufrecht erhalten werden könnten, daß man sie mit abergläubischer Verehrung bewache; son⸗ dern vielmehr dadurch, daß man sie den im Lande fortwährend vor⸗ gehenden Veränderungen anpasse, denn der herrlichste Tempel würde in Trümmer fallen, wenn man es vernachlaͤssigen wollte, seinen Bau unter beständiger Aufsicht zu halten, seine Säulen und Hallen von Staub und Dünsten zu säubern und freizuhalten und die Schäden und Baufälligkeiten auszubessern.

Belgien. Brüssel, 27. April. Am Dienstag langten der Herzog und die Herzogin von Parma auf ihrer Rückkehr von Eng⸗ land nach Italien in Ostende an und setzten sogleich ihre Reise auf der Eisenbahn fort. b

Italien. Rom, 17. April. (Fr. Bl.) Das Triumvirat erläßt eine Proclamation, worin es alle italienischen Patrioten, die jetzt flüchtig werden, nach Rom zu kommen einladet, wo sie die

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Arme der allgemeinen Mutter⸗Republik freundlich umschlingen und ihnen Gelegenheit zu neuer patriotischer Tapferkeit geben würden. Avezzana aus Genua ist in Rom eingetoffen. Garibaldi ist mit seiner Legion aus Rom abmarschirt. Die Legionen unter Oberst Mazi 8 Galleti sind in Rom eingerückt.

Königliche Schauspiele. Montag, 30. April. Im Opernhause. 54ste Abonnements⸗ Vorstellung: Esmeralda, roßes Ballet in 2 Abth. und 5 Bil⸗ dern, von J. Perrot. In 1—. gesetzt von A. St. Leon. Musik von C. Pugny. (Fräul. Fanny Elsler: Esmeralda.) Vorher: Männertreue, Lustspiel in 1 Akt. Nach dem Lustspiele wird Fr. Brussi, vom Kaiserlichen Operntheater zu Wien in einem Pas de deux mit Herrn auftreten. Anfang halb 7 Uhr. Dienstag, 1. Mai. Im Opernhause. 55ste Abonnements⸗ Vorstellung: Das Thal von Andorra, romantische Oper in 3 Akten, nach dem Französischen des St. Georges, frei bearbeitet von L. Rellstab. Musik von Halévy, Anfang 6 Uhr.

88 Königsstädtisches Theater. Miontag, 30. April. Letzte italienische Opern⸗Vorstellung in dieser Saison. Auf vieles Begehren: Cenerentola. Oper in 2

Akten, Musik von Rossini. 8

s 1. Mai. Berlin bei Nacht. Posse mit Pesahg in 3 Akten, von D. Kalisch. Die Musik theils neu kom⸗ ponirt, theils nach bekannten Melodieen arrangirt von F. W. Meyer. (Decorationen und Kostüme neu.) Die Maschinerieen sind vom Theatermeister Herrn Brandt. Die Decorationen im zweiten Akt: Die Linden⸗Promenade mit der Aussicht aufs Bran⸗ denburger Thor im dritten Akt: Das Innere des Krollschen Lokals ꝛc. sind vom Decorationsmaler Herrn Schwedler. Der große Maskenzug im dritten Akt ist nach vorhandenen Skizzen arran⸗ girt. (In Scene gesetzt von den Herren Edmüller und Grobecker.)

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Berlin 28. April. Unsere Börse erfuhr im Laufe der Woche mehrfache Schwankungen, welche meistentheils ihre Ursachen in der Entwickelung der deutschen Frage hatten. So lange diese Angele⸗ genheit der Leiter der Börse war, bemerkte man im Allgemeinen keine wesentlichen Besorgnisse; mit dem Augenblicke aber, wo die Kammer⸗Auflösung ausgesprochen wurde, war eine unsichere Hal⸗ lung unverkennbar, und es hatte unser Geschäftsverkehr viel Aehn⸗ lichkeit mit dergleichen Eindrücken in allen constitutionellen Staaten. Wir wollen nicht zuviel auf die Stimmung unserer Börse geben; da die Speculation in diesem Augenblick einen zu geringen Umfang hat, um die öffentliche Meinung vollständig vertreten zu können, in⸗ deß können wir den Ausdruck nicht ganz übersehen, welchen die Börse durch ihre Bewegungen bei der öffentlichen Meinung ver⸗ tritt. Demgemäß müssen wir gestehen, daß die Auflösung der Kam⸗ mer nicht den Einfluß auf die Course ausübte, den man vielleicht erwarten durfte. Es zeigte sich wenig Neigung zum Verkauf,

Berliner Börse.

d. M. fälligen Engagements rascher los, als dies unter anderen Ver⸗ hältnissen geschehen sein würde, und erleichterten dadurch die Ope⸗ rationen der Contremineure. Daß die Speculations⸗Effekten also mehr als diejenigen Fondsgattungen berührt wurden, deren Umsatz sich auf reellen Bedarf beschränkt, versteht sich von selbst, und so erfuhren denn auch Bank⸗Antheile einen Rückgang von 89 ¼ a87 %, und Friedrich Wilhelms⸗Nordbahn von 35 a 32 ½ %; es schlossen indeß erstere 87 ½ %, letztere 33 ⅜½ 9% Geld. Unbedeutend sind da⸗ gegen andere Eisenbahn⸗Papiere gewichen, als Niederschlesisch⸗ Märkische von 73 a 72 ½ %, Stargard⸗Posener von 72 ¼½ a 71 ½ %, Oberschlesische Litt. A. und B. von 92 ½ a 91 ¾ %, Potsdam⸗Mag⸗ deburger 54 a 52 %, Magdeburg⸗Halberstädter 113 a 112 %, Berlin⸗Hamburger von 53 ½ a 52 ¾ %, Halle⸗Thüringer von 50 a 49 ½ %, Berlin⸗Stettiner von 87 ¼ 286 ½ %. In diesen Gattungen aber fand auch fast gar kein Umsatz statt. Köln⸗Minden blieben heute pr. Cassa a 76 ½ % gesucht, nachdem sie gestern von 77 ¼ a 76 ͤ gewichen sind. Berlin⸗Anhalter waren heute in Folge der unge⸗

Verkaufordres zusammentrafen. g gedrück poln. Schatz⸗Obligationen, die a 68 ½ % offerirt blieben. 5 %, Russen dagegen hielten sich a 105 % begehrt.

Woche unerheblich.

nügenden Resultate der stattgehabten General⸗ Versammlung flau und sind, nachdem gestern noch 77 bezahlt wurde, heute a 76 ½ % begeben.

Von preuß. Fonds haben sich Staatsschuldscheine von 79 a

¼ % und 5proz. freiw. Anleihe von 102 a 101 ½ % gedrückt; letztere blieb heute ggoae und es fehlten Abgeber, während Staatsschuld⸗ scheine von verschiedenen Seiten offerirt blieben.

Ausländische Fonds erfuhren ebenfalls einen Rückgang, da einige Besonders gedrückt waren heute Englische

Die Umsätze in allen Wechsel⸗Gattungen waren die anze

Heute blieb Amsterdam. in b. S. 3 Föher und ziemlich gut zu lassen. Wien, Paris sehr offerirt, Hamburg in k. S. angetragen. London und Petersburg ¾¼ S. niedriger notirt.

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die Spekulanten à la hausse aber machten sich von ihren pr. Ende

Auswärtige Börsen. Breslau, 27. April. Poln. Papiergeld 93 ¼ G. Oest. Banknoten 88 ½ G. Poln. Pfdbr. alte 91 ½ G., do. neue 90 ¾2 G. Poln. 300 Fl. 97 ½ G., do. 500 Fl. 75 Br. B. Cert. 200 „Fl. 13 ½ Br. Oberschl. A. und B. 92 ½ Br. Freiburg 80 Br. Köln⸗ Minden 77 Br. Niederschl. 73 ½ Br. Neisse⸗Brieg 33 G. Krak. Oberschl. 35 Br. Fried. Wilh. Nordb. 33 Br. Wien, 27. April. Met. 5proz. 88 ½¼, 89 ½, 89 ½. 4proz. 71 bis 71 ½. Zproz. 51. 2Z19. 2 ½ proz. 46 ¾ 47. Anl. 31: 146 32— 147. 39: 90 ½ 90 ¾. Nordb. 96 - 95 ½ 96. Gloggn. 93 ½ 94. Mail. 68 ½, 69. Livorno 60 ¼, §½, z. Pesth 63 ½ 64. Budw. 112. , o. L“ K. Gold 23 ½. Amsterd. 159 ½. Augsb. 11445l. Frankf. 114 4 Hamb. 1699. London 11.30. Die Börse ohne Leben. Fonds etwas höher. und Gold zu lassen. Leipzig, 28. April. Leipz. Dr. P. Oblig. 98 ¼ G. Leipz. 8. 2. 4121 Pr. L. Dr. E. A 95 Br. Säch⸗ Bayr. 78 Br. Schles. 74 Gld. Chemnitz⸗Riesa 19 ¾ Gld. Löbau Zittau 14 Br. Magdeb.⸗Leipz. 168 ½ Gld. G

Fremde Valuten

Berl.⸗Anh. A. und B. 78 ¼ Br., 77 ½ . Altona⸗Kiel 90 ½ Br., 89 G. Deß. B. A. 101 ½ Br., 100 ¾ G.

Pr. B. A. 88 ½ Br., 87 ¾⅞ Gld.

Oesterr. Fonds gingen heute

auf flauere wiener Course wieder im Preis zurück; der Umsatz war darin ziemlich belebt. Süddeutsche Papiere behaupteten sich fest und fanden bereitwillige Nehmer. Badische und kurhessische Loose, so wie Friedr. Wilh. Nordbahn und Bexbacher Actien, auf mehrere Comptant⸗Verkäufe flauer. Zproz. span. drückten sich auch auf das Gerücht von neueren niedrigeren madrider Coursen. Nach der Börse etwas fester, namentlich Met. und Nordbahn. s

Oesterr. 5 proz. Met. 70 ¾ Br., 76 ½ G. Bank⸗Actien 1188 Br., 1184 G. Baden Partialloose a 50 Fl. 48 Br., 48 G., a 35 Fl. 28 ½ Br., 28 ½ G. Kurhessen 2 40 Rthlr. preuß. 27 ¾ Br., 27½ G. Sardinien 26 ½ Br., 26 ½˖ G. Darmst. Partialloose a 50 Fl. 72 Br., 72 ½ G., 2 25 Fl. 22 ¾½ Br., 22 ½ G. Spa⸗ nien Zproz. 23 ¾ Br., 23 G. Polen 300 Fl. Loose 98 G., 500 Fl. Oblig. 74 ¾ Br., 74 ½ G. Friedrich Wilhelms⸗Nordbahn 34 ½ Br., 31 ½¼ G. Bexbach 73 ½ Br., 73 ½ G. Köln⸗Minden 78 Br., 77 ½⅛ G.

Hamburg, 27. April. „proz. p. C. 79 ¼ Br., 79 ½ G. St. Pr. Oong 84 ½ Br., 81 G. E. R. 102 Br., 101 ¾ G. Stiegl. 82 Br., 81 ¾ Gld. Dän. 65 ½ Br., 65 ¼ G. Ard. 8 ½ Br., 8 ½ G. Zproz. 23 ¼ Br., 23 ¾ G. Hamb.⸗Berl. 53 ½ Br., 53 ½ G. Bergedorf 70 G. Altona⸗Kiel 89 ¾ Br., 89 ½ G. Gl. Elmsh. 25 Br. Rendsb. Neum. 110 G. Mecklenburg 32 ½ Br., 32 G.

In Wechseln war der Umsatz etwas lebhafter. Fonds und Actien ohne wesentliche Veränderung, jedoch fest.

Wechsel. Paris 187. Petersb. 33. London 13. 8 ½. Am⸗ sterdam 35. 60. Frankf. 88 ⅛. Wien 170 ½. Breslau 152 ¼. Louis⸗ d'or 11.3 ½. Gold al Marco 437. Preuß. Thaler 50 ⅛.

Paris, 26. April. Namhafte Besserung in den Preisen. 3 proz. 56. 60 baar, 56. 70 Zeit. 5proz. 88.30 baar, 88. 45 Zeit.

Sproz. Anleihe 88.30 Zeit. Bank 2400. Spanische 3proz. 33, do. 88 218. Pariser Stadt⸗Obligationen fielen auf 1110. (Heute, den 2b6sten, bekanntlich der wiederholte Licitations⸗Termin im Stadt⸗

3 ½proz. 91 ½⅞.

hause.) Nordb. 455. 1 8 8. eg 26. April. 3 proz. Cons. p. C. u. g. 3. 92, Ard. 17 ¼., des8 goe. Holl⸗ 4proz. 77 ½. E. R.

101 ½. Port. 4proz. 28 ½, ½7. Mex. 31 ¾, I.

12 Fonbs bn heute flau. Cons. eröffneten zu 92 ½, 92 p. C. u. a. Z. und schlossen 92, 91 ½ p. C. u. a. Z3Z.

In fremden Fonds nicht viel Geschäft. 1

2 Uhr. Cons. blieben unverändert 92, 91 p. C. u. a. Z. eben so war es mit fremden Fonds.

Amsterdam, 26. April. exingen Geschäften mehr angeboten. hessere wiener Notirungen etwas angenehmer. ändert.

Holl. Integr. 49 ¾, ½. 3proz. neue 58 7⅔, P†. Span. Ard. gr. P 10, &. Russen alte 101 ½, 101. Oest. Met. 5proz. 74 ½, 74. 2 SOproz

39 ½, 39, ¼. Mex. 27 ⅛. Wechsel⸗Course. Paris 56 ¾ G. Wien 31 ¼ Br.

11“ 11““

Holländische Fonds waren bei Span. flauer. Oesterr. auf Russ. fast unver⸗

Madrid, 20. April. Jproz. 24,. 5proz. 102. Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ gers sind Bogen 64 der Verhandlungen der ersten Kammer und Bogen 105 der der zweiten Kam⸗ mer ausgegeben worden.

—— 4 Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hosbuchdruckerei.

Frankfurt a. M., 27. April.

nn 1 [39] untmachungen. 41] Nothwendiger Verkauf. Die im Bezirk des Königl. Land⸗ und Stadtgerichts u Neustadt in Westpreußen, als Patrimonialgericht von Koliebken, und im Bezirk der Königl. Regierung zu Danzig gelegene Erbpachtsgerechtigkeit an dem Eisen⸗ hammer⸗ und Mahlmühlen⸗Grundstücke Koliebken Nr. 1. am Grenzfließ, deren Reinertrag von 952 Thlr. 27 Sgr. 3 Pf. zu 5 Prozent einen Taxwerth von 19,058 Thlr. 5 Sgr. und zu 4 Prozent einen Taxwerth von 23,822 Thlr. 21 Sgr. 3 Pf. gewährt, und worauf ein Erb⸗ pachts⸗Kanon von 133 Thlr. 10 Sgr. haftet, welcher, u 4 Prozent gerechnet, ein Kapital von 3333 Thlr. 10 Sgr. darstellt, so daß der Werth der vorbezeichne⸗ ten Erbpachts⸗Gerechtigkeit zu 5 Prozent veranschlagt 15,724 Thlr. 25 Sgr. und zu 4 Prozent veranschlagt 20,489 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf. beträgt, soll am 14. September 1849, Vorm. 10 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle in nothwendiger Subhastation E ie Taxre und der neueste Hyp in in unserer Registratur können Neustadt, den 9. Januar 1849.

werden.

[40] No

Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

[131] Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 20. März 1849. Das dem Todtengräber Friedrich Wilhelm Felinuß gehörige, hierselbst in der Wallstraße Nr. 68 belegene im stadtgerichtlichen Hypothekenbuche von Neu⸗Köln, Vol. I. Nr. 38. verzeichnete Grundstück, Srenec abge⸗

[197] A

chätzt zu 5053 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., so

am 23. Oktober 1849, 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Taxe und Hy⸗ pothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

Der dem Aufenthalt nach unbekannte Gastwirth Carl Friedrich Ferdinand Müller wird hierdurch öffentlich vor⸗ geladen.

Kommando in anzuzeigen:

ni g.heR K.

Nothwendiger Verkauf. Das dem Gutsbesitzer Hintze gehörige, auf der Stadt⸗ feldmark zu Tempelburg belegene Grundstück Adelheids⸗ höh, abgeschätzt auf 23,308 Thlr. und 6 Pf., soll zu⸗ . folge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in Henkel, August Wilhelm, der Registratur einzusehenden Taxe am 3. August d. J., Vormitt. 11 Uhr,

in dem Lokale des unterzeichneten Kreisgerichts subhastirt Die etwanigen unbekannten Real⸗Prätendenten werden aufgefordert, ihre Ansprüche auf das Grundstück spätestens in dem anberaumten Termine geltend zu ma⸗ chen, widrigenfalls sie mit denselben unter Auferlegung eines ewigen Stillschweigens präkludirt werden.

Neustettin, den 21. April 1849. d a Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Kreisgericht zu Delitzsch. 1

Das in der Provinz Sachsen und im Kreise Delitzsch liegende Allodial⸗Rittergut Sausedlitz, im Hypotheken⸗ buche des Ober⸗ 8 No. 5. pag. 93 seq. eingetragen und abgeschätzt auf

58,998 Thlr. 23 Sgr. 7 ¾ Pf.

zufolge der nebst Hopothekenschein und Bedingungen in unserer Registratur einzusehenden Taxe, soll

am 3. August 1849, Vormittags 9 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Die untengenannten Schiffsführer und Steuerleute, welche sich in Folge ergangener Aufforderung oder aus eigenem Antriebe bereit erklärt haben, in den Königli⸗ chen Marinedienst zu treten, werden hiermit ersucht, den Ort ihres Aufenthalts möglichst schleunig dem Marine⸗

Spiegelberg, Peter Friedri Wagner, G.9 Fhebrich Zillmer, Karl

Wachsen, Johann Friedrich, Blugisch, Emil Karl Herrmann, Reeyer, Christian Bertold,

Block, Georg Peter,

Topp, Carl Ludwig Christian, Tachs, Johann Nicolas, Berg, Theodor Friedrich, Becker, Friedrich, Manouwski, Heinrich August,

Blaudech, Carl Julius,

thwendiger Verkauf. .

Kahn, Albert Theodor.

Landesgerichts zu Naumburg Tom. I.

Spalten aufzunehmen. Swinemünde, den 25. April 1849.

ufforderung.

sondern den 29. Mai.

Swinemünde schriftlich und portofrei

Albert, selkäufe bewerkstelligen zu lassen.

artin, x aa 2 88 5

1“]

III11“

voon Cosel, Carl Friedrich Ferdinand, Brockhausen, Eduard Friedrich Ferdinand, Wichards, Wilhelm Julius Eduard, b Lewerenz, Rudolph Heinrich August Peterson, Lebrecht Gebhardt Robert, NRindfleisch, Wilbelm Heinrich Albert, „Zugleich werden alle Provinzial⸗, Kreis⸗ und Lokal⸗ Blätter der Ostsee⸗Küste hiermit ersucht, im Interesse

der Sache des Vaterlandes diese Aufforderung, damit sie zur Keuntniß der Betheiligten gelange, in ihren

(gez.) Der Commodore Schroeder.

uios, Wollmarkts⸗Anzeige. eben

Mit Genehmigung der Königl. Regierung beginnt der hiesige Wollmarkt nicht wie bisher am 5. Juni,

zur Erleichterung des Verkehrs hat sich das Direk⸗ st des gnerugs Seehandlungs⸗Instituts bereit er⸗ klärt, auch hier Vorschüsse auf Wolle leisten und Wech⸗ Unsererseits ist für gute Lokalien zur Unterbringung, für schnelles Wiegen

und Auflagern, wie auch für sschere und prompte Wei⸗ terbeförderung der Wollen, gegen billige Taxen gesorgt; wir hoffen daher die Herren Verkäufer und Käufer, welche unseren Ort sntbeliches geneigt sind, in jeder Hinsicht zufrieden zu stellen.

1e 20. April 1849. 8 8 Das vom Magistrat beauftragte Comité. 8 L. Dühring. Golz. Heuse. Neumann. . Menzel.

Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger

11u 1199] Eisenbahn.

dem 1. Mai d. J. zur Ausführung kommen, wonach 1 von Berlin nach Magdeburg

Nachmittags 5 ½ » . von Magdeburg nac erlin aber— Morgens 6 Uhr, 8

10 ½ Nachmittags 5 ¼½ » 12 Züge von Berlin nach Potsdam:m: . Morgens 8 9, 11 und 12 Uhr, Nachmittags 2, 5, 5 ½, 7 und 10 1n 8 üge von Potsdam nach Berlin: Morgens 9 10, 12 uhr, nea,n c. 2, 5, 7, 8 ½ und 10 Uhr. - de⸗ Der Zug, welcher bisher 1 Uhr Nachts von Ma burg assnn; wird nur noch bis zum 15. Mai bestegen. Das Direktorium. 1““ 8 8 1““] BF16 öä 1— W 84 irs S 4 v“*“

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Oesterreich. Prag. Nachrichten aus Ungarn.

gen zweiten General⸗Lotterie⸗Direktor

zu Werl ist bei seinem Ueber

Frankf. 99 G. London 2 M. 11.95 G., k. S. 12 G. Hamburg 34 ½ G. Petersburg 180 ½ Br. 3

Der Sommer⸗Fahrplan unserer Bahn wird mit

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2 Rthlr. für ¼ Jahr. 4 Athlr. Jahr. 8 Athlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Nummern wird der Bogen mit 2 ½ Sar. berechnet.

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Alle post⸗Anstalten dass In⸗ und Auslandes nehmen B⸗stellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:

Behren⸗Straße Nr. 57. 8

8 1 2

Amtlicher Theil.

Dentschland. 8 Bundes⸗Angelegenheiten. Frankfurt a. M. Ueberbringung der großen Orlogsflagge des „Christian VIII.“ Berichtigung. Bayern. München. Befinden des Prinzen Karl. Berichtigung.

Sachsen. Dresden. Kammer⸗-Verhandlungen. annover. Hannover. Nachrichten aus Schleswig⸗Holstein. essen. Kassel. Neue Landtags⸗Wahlen. achsen⸗Altenburg. Altenburg. Verhandlungen der Landschaft. Schleswig⸗Holstein. Kiel. Vermischtes. Ausland.

Frankreich. ational⸗Versammlung. des Marine⸗Budgets. Paris. Die italienischen Angelegenheiten. Nachrichten aus Rom. Abreise des Vertreters von Aequator. Verhastung Cabrera's. Die Bewegungen in der Hauptstadt. Die Kontumazial⸗Prangerstrase. Kommissionsbericht über die Ausgaben der provisorischen Regierung. Bankbericht. Zuschlag der städtischen An⸗ leihe von Paris. Vermischtes.

Großbritauien und Irland. London. Hofnachrichten. Lord Palmerston's Verhalten in der deutschen Frage. Vermischtes. Hel⸗ goland. Die dänischen Kriegsschiffe.

Italien. Rom. Die sicilianische Regierung und die römische Republik. Die Intervention. Vermischtes. Beendigung der Verfassung. Ein neues Manifest beschlossen.

Portugal. Lissabon. Finanzlage. Karl Albert. 1

Eisenbahn⸗Verkehr. 9

Börsen⸗ und Haude ls⸗Nachrichten.

2 2 111“ 8 Amtlicher Theil. Se. Majestät der Köoͤnig haben Allergnädigst geruht:

Die bisher von dem Direktor der Abtheilung für das Etats⸗ und Kassenwesen des Finanz⸗Ministeriums, Horn, wahrgenomme⸗ nen Functionen des Vorgesetzten der General⸗Lotterie⸗Direction dem Geheimen Finanz⸗Rath Kalisky zu übertragen und, nach⸗ dem dem General⸗Lotterie⸗Direktor Bornemann die nachgesuchte Entlassung aus dem Dienste in Gnaden bewilligt ist, den bisheri⸗ Stieffelius zum ersten

eneral⸗Lotterie⸗Direktor und den bisherigen General⸗Lotterie⸗ Kassen⸗Controleur Uhde zum zweiten General⸗Lotterie⸗Direktor und Vorsteher der Buchhalterei zu ernennen.

Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Louise, Tochter Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Karl, ist, von Freyenwalde kom⸗ mend, hier wieder eingetroffen.

Fortsetzung der Diskussion

Beilage.

Dem bisherigen Justiz⸗Kommissarius von Poöppinghausen ange als Rechts⸗Anwalt auf das

Kreisgericht zu Soest, unter Aufgabe des Notariats im Departe⸗

ment des Appellationsgerichts zu Arnsberg und mit Verlegung sei⸗

nes Wohnsitzes von Werl nach Soest, das Notariat im Departe⸗

ment des Appellationsgerichts zu Hamm verliehen worden.

Angekommen: Der General⸗Major von Radowitz, von Frankfurt a. M. 8 Abgereist: Se. Excellenz der Herzoglich anhalt⸗ coͤthensche

Staatsminister von Goßler, nach Cöthen.

NUichtamtlicher Theil. I“ Deutschland.

Bundes -Angelegenheiten

„Frankfurt a. M., 28. April. Die O. P. A. Z. enthält in ihrem amtlichen Theile Folgendes: Nachdem bereits vor einigen Tagen der kommandirende General der Operations⸗Armee die Flagge und den Wimpel der dänischen Fregatte „Gesion“, nebst der Flagge desjenigen großen Bovtes des Linienschiffes „Christian der Achte“, auf welchem der Befehlshaber des letzteren, behufs seiner Uebergabe, an das Land gekommen, durch einen deshalb hierhergeschickten Of⸗ fizier an das Reichs⸗Kriegsministerium eingesendet hatte, ist Se. Durchlaucht der Prinz Friedrich von Holstein⸗Sonderburg⸗Augusten⸗ burg hierselbst angekommen, um im Auftrage der Statthalterschaft der Herzogthümer Sr. Kaiserlichen Hoheit dem Erzherzoge⸗Reichs⸗ verweser die vom Feinde vor dem Auffliegen des Linienschiffes „Christian der Achte“ in das Meer versenkte, dagegen aber diesseits wieder heraufgeholte große Orlogsflagge dieses Schiffes zu überreichen. Der Prinz begab sich dieserhalb gestern Morgen um 11 Uhr, in Begleitung des Reichs⸗ Kriegsministers und des Bevollmächtigten der Herzogthümer, zu Sr. Kaiserl. Hoheit und überlieferte Höchst⸗ demselben jene stolze Zierde des durch deutsches Geschütz bis zur Vernichtung besiegten Linienschiffes mit folgender Anrede:

„Im Auftrage der Statthalterschaft in Schleswig⸗Holstein habe ich die Ehre, die durch deutsche Waffen eroberte Flagge des Linienschiffes „Christian VIII.“ dem Reichsverweser des deutschen Reiches zu überbringen. Schleswig⸗Holstein, stark durch Deutsch⸗ lands Hülfe, lest seinen Dank an den Tag durch Siege zu Ehren der deutschen Nation und vertraut die Trophäen dem Schutze des deutschen Reiches. Möge bald der ersehnte Tag, erscheinen, an Felchenr die deutsche Flagge als Symbol deutscher Einheit und

eutschen Ruhmes flattert auch über Schleswigs Gauen und über diesen Trophäen. 8 e. Kaiserl. Hoheit der Reichsverweser nahm dieses schöne Ffiegeszeichen mit gerechter Anerkennung des Muthes Ta⸗ 19 n, 1bs⸗ dasselbe errangen, entgegen und bemerkte, daß die bige v. Deutschlanda an den Herzogthümern nicht besser

ha e ausgedrü t werden können, als daß fast alle Gauen des deut⸗

Berlin, Dienstag den 1. Mai

schen Gesammtvaterlandes Repräsentanten zu demjenigen Heere ge⸗ sendet hätten, mit welchem vereint die Söhne der Herzogthümer jetzt die begonnene Siegeslaufbahn muthig verfolgten.

In demselben Blatte liest man: „Wir sind ermächtigt,

mitzutheilen, daß die durch ein Extrablatt der Deutschen Ztg. verbreitete Nachricht: das Reichsministerium habe seine Entlassung gegeben, falsch ist. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Reichsver⸗ weser haben Ihre Einwilligung zur Absendung von Bevollmächtig⸗ ten an die Königlich deutschen Höfe genehmigt, und diese Bevoll⸗ mächtigten sind im Begriffe, abzureisen.“ (Die Deutsche Ztg. nennt als die Herren Bassermann für Berlin, Mathy für München, Seebeck für Hannover, von Watzdorf für Dresden.) „Bayern. eee. 26. April. Das Bulletin über das Befinden des Prinzen Karl vom 25sten Morgens lautet: „Die Nacht verlief ziemlich rnhig. Se. Königl. Hoheit der Prinz Karl haben mit Unterbrechung geschlafen; die entzündlichen Erscheinun⸗ gen und das Fieber sind in geringerem Grade bemerkbar. Dr. H ast⸗ reiter, Leibarzt. Dr. Graf.“ Die Münch. Ztg. enthält Folgendes: „Wir sind in den Stand gesetzt, die in Umlauf gesetzten erüchte von einer noch wei⸗ teren Vertagung der Landtages über die jüngst anberaumte Frist hinaus als gänzlich grundlos zu bezeichnen.“

Sachsen. Dresden, 28. April. (D. A. Z.) Auch der estrigen Sitzung der ersten Kammer wohnte keiner der Staats⸗ snister bei. .

Nach dem Vortrage der Registrande bringt Abgeordneter Hitzschold folgenden Antrag ein: „der derzeitige Vorstand des Ministeriums des Kul⸗ tus und öffenllichen Unterrichts, Staatsminister Dr. Held, hat die von mir in der Sitzung der eirsten Kammer am 11. April gestellte Anfrage, die bezüglich des Verbots der Predigten des deutschkatholi chen Pfarrers Schell ergangene Verordnung des Kultusmininisteriums vom 28. März d. J. beireffend, in der Sitzung der ersten Kammer am 16. April in einer Weise beantwortet, welche nachstehende Anträge rechtfertigt: 1) die Kammer wolle, zunächst im Vereine mit der zweiten Kammer, die gedachte Verordnung für gesetzwidrig erklären und beschließen, deshalb bei Sr. Majestät dem Könige wieder den Staatsminister Dr. Held in Gemäßheit des §. 110 der Verfassungs⸗Urkunde Beschwerde zu führen; 2) vor Fassung eines Beschlusses aber diesen Antrag einem Ausschusse zur Berichterstattung überweisen.“ In der Motivirung führte der Redner den Nachweis, daß der betreffende Staatsminister durch die Verordnung vom 23. März mit Bezugnahme auf §. 6 des Gesetzes vom 2. No⸗ vember 1848 und §. 57 der Verfassungs⸗Urkunde schon vor dem Erlasse der Grundrechte gesetz⸗ und verfassungswidrig gehandelt hätte, so daß schon damals gerechtfertigt gewesen wäre, wenn man das Mini⸗ sterium in Anklagestand versetzt häͤtte. Nach Publication der Grund⸗ rechte aber wäre ein Antrag darauf noch mehr begründet; die angezo⸗ Fn. Verordnung streite gegen die §§. 15 und 17 der Grundrechte.

iernach könne dem Ministerium in keiner Weise die Befugniß zuge⸗ standen werden, darüber zu entscheiden, ob eine Predigt sittlich oder unsittlich, religiös oder irreligiös sei. Der Minister scheine sich zwar auf den wissenschaftlichen Standpunkt gestellt zu haben, allein auch dagegen sei einzuhalten, daß die Lehre und Wissenschaft frei sein solle und daß die Entscheidung über diesen Punkt nicht dem Juristen, son⸗ dern dem Philosophen zustehe. Endlich könne selbst das von dem Minister angezogene jus circa sacra in dem vorliegenden Falle keinesweges Platz greifen, denn dieses beschränke sich auf solche Handlungen, die als Vergehen bezeichnet werden, und selbst wenn ein Versuch zu einem Vergehen in jener Predigt gemacht worden wäre, so hätte wieder nicht das Ministerium, son⸗ dern die richterlichen Behörden in Leipzig einzuschreiten die Befugniß ge⸗ habt. Im weiteren Verlaufe seines Vortrags bezeichnete der Redner das gegenwärtige Ministerium als den Feind der gegenwärtigen Volksvertretung, das entweder bald seine Waffen strecken oder die Kammern für eine kurze Zeit in die Flucht schlagen werde. Der Antrag wird dem ersten Ausschusse

zur Begutachtung überwiesen. Heubler die Erlaubniß ertheilt,

Hierauf wird dem Abgeordneten

seinen Gesetzentwurf, den Verlust und die Wiedererlangung der bürgerli⸗ chen Ehrenrechte betreffend, bei der Kammer einzubringen und zu bevor⸗ worten. Er zeigt hierbei die Unhaltbarkeit des in der Gesetzgebung jetzt noch geltenden Grundsatzes, daß der Verlust der bürgerlichen Chled⸗ rechte als eine Folge, nicht als Strafe des Verbrechens, betrachtet werden müsse, und weist in dem Weiteren die Nothwendigkeit einer Reform nach. Indem er alsdann die Grundzüge seines Gesetzentwurfs angiebt, stellt er den Satz, daß der Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte nur als Strafe durch die richterlichen Behörden, beziehentlich Geschworene, ausgesprochen werden dürse, als Grundgedanken des ganzen Entwurfs hin. Was nun die Entziehung der bürgerlichen Ehrenrechte anlange, sofern damit eine Strafe zuerkannt werde, so walte, setzte der Redner hinzu, bei Vielen die Ansicht vor, daß die bürgerlichen Ehrenrechte ein unveräußerliches Eigenthum seien, was während der Strafzeit nur ruhe. Diese Ansicht habe viel Ansprechendes, zumal, wenn man er⸗ wäge, daß der Straspolitik die Aufgabe gestellt sei, der Besserung des Straffälligen wenigstens nicht in negativer Weise entgegenzutreten. In seiner langen Praxis als richterlicher Beamter habe er, der Redner, zweierlei wahrgenommen; daß nämlich bei sehr vielen Verbrechern ein großer Theil der Schuld auf die nächste Umgebung derselben und auf die bürgerliche Gesellschaft überhaupt falle, und daß kein Verbrecher dergestalt verstockt wäre, daß er nicht gerettet werden könnte. Man gebe dem Verbrecher also Gelegenheit, sich aus dem Sumpfe der sitt⸗ lichen Erniedrigung herauszuarbeiten, man gebe ihm Gelegenheit zu einer edlen That, und er werde gerettet sein. Daß dies keine Träume seien, das beweise Amerika. Wenn er in seinem Entwurfe den Ver⸗ lust der bürgerlichen Ehrenrechte als Strafe fortbestehen lasse, so habe ihn einestheils die Anschauungsweise des Volks, andererseits der Zu⸗ stand unserer Strafanstalten, in welchen zur Zeit noch nicht der Geist der Humanität, sondern der des Schreckens walte, dazu bestimmen müssen. Es werde aber diese Härte durch den Umstand gemildert, daß der Verlust dhe Ebremrchte nicht länger als auf zwei Jahre ausgesprochen werden Nach dieser mit Beifall aufgenommenen Bevorwortun erhält au

der Abgeordnete Böricke die —— mit Beziehung aufs die dlt auch lungen der vorgestrigen Situngen zwei Gesetzeniwürfe einzubringen; der eine betrifft die Abänderung des bekannten §. 18 des Gesetzes vom 21. Juli 1846, die Verlängerung der Verjährungsfrist zu Erwerbung von Lehngeld⸗ befugnissen betreffend, der andere bezieht sich auf die Instruction der Flur⸗

schüten. Diese, wie der vorhergehende Gesetzentwurf des Abgeordneten Heubner werden, an die Ausschüsse gewiesen.

y116“

angenommen. (Agitation.) von Tracy,

Nach einem kurzen mündlichen Berichte über die Beschlüsse der jenfei⸗ tigen Kammer in der Gesandtenangelegenheit, tritt die erste Kammer ohne Debatte den Erweiterungsbeschlüssen der anderen Kammer gegen zwei Stim⸗ men bei. Die Abgeordneten Todt, Oberländer und Dufour⸗Feronce hatten sich entfernt, sodann wurde noch den auf die Leipziger Zeitung und auf Kriegsantikel 5 bezüglichen Landtagsschriften die Genehmigung ertheilt.

Hannover. Hannover, 28. April. Die Hannov. Ztg. giebt nachstehenden Auszug aus dem Bericht des General⸗Majors Wyneken aus Ulderup, den 26. April, Abends: „In Bezug auf de Feind hat sich nichts Erwähnenswerthes zugetragen. Dre hanno versche Infanteristen, welche am 6. April gefangen waren, sind ausgewechselt und wieder bei den Truppen angekommen. Am 27sten ist das Hauptquartier des Oberbefehlshabers nach Hadersleben ver⸗ legt worden.“

Hessen. Kassel, 25. April. (Kass. Ztg.) Das Mini⸗ stereum des Innern hat nachstehendes Ausschreiben, die Einleitung neuer Landtagswahlen betreffend, erlassen: Nachdem durch das Gesetz vom 5. April d. J., die Wirksamkeit der gegenwäͤrtigen Ständeversammlung und die Beschleunigung der Wahlen neuer Landtags⸗Abgeordneten betreffend, die alsbaldige Einleitung der Wahlen für die nächste Ständeversammlung angeordnet worden, so ergeht an alle nach dem Gesetze vom 5. April d. J. über die Zusammensetzung der Ständeversammlung und die Wahl der Land⸗ tags⸗Abgeordneten, mit der Leitung der Landtagswahlen beauftrag⸗

ten Behörden und Kommissionen die Aufforderung, mit den Wahl⸗

Psdesean alsbald zu beginnen und dieselben, unter sorgfältiger eachtung des vorgedachten Wahlgesetzes, so zu beschleunigen, die Sese s geberafteng des Landtags 1“ erfolgen könne. Felg. 24. April 1849. Kurf. Ministerium des

hard.“

Sachsen⸗Altenburg. Altenburg,

nnern. Eber⸗

28. April. (D. A

Z.) Auf der Tagesordnung der Landschaft am 28. März stand der

Bericht der Finanz⸗Deputation über postulirte Kreditverwilligung zur Deckung des außerordentlichen Aufwandes für das herzoglich Bataillon. Nach einem höchsten Erlaß ist das Bataillon im Dienst des Reichs auch ferner noch auf dem Kriegsfuß zu erhalten und

daß

macht sich dadurch, außer den schon früher bewilligten 27,372 Rthlr., ein 8

außerordentlicher Aufwand von 2597 Rthlr.

7

monatlich nöthig. De

tung

ezieller Berechnung der Aufwände, s behalte der Rückerstattung der aus der Reichskasse

für Aufwände

beantragten Kredit bei der Haupt⸗Finanzkasse zu eröffnen und, da nöthig, zur Darlehnsnahme oder entsprechenden Mehrausgabe von Papiergeld zu ermächtigen, wurde von der Landschaft einstimmig angenommen.

Schleswig⸗Holstein. Kiel, 26. April. Gestern hat der Herzog Ernst von Sachsen⸗Koburg unsere Stadt besucht und namentlich Alles, was die Marine betrifft, in Augen⸗ schein genommen. 8

Heute hat der Marine⸗Rath Jordan aus Frankfurt unsere Kriegsmarine für das Reich übernommen und zugleich die Befesti⸗ gung des Hafens und die See⸗Offizierschule besichtigt. Au der düsternbroker Schanze wurden mit verschiedenen neuerfundenen Bom⸗ benarten Versuche angestellt. Vor unserem Hafen kreuzen mehrere dänische Segel⸗ und Dampfschiffe, ob sie uns oder Eckernförde einen Besuch abstatten wollen, läßt sich nicht errathen. 1 I“ Ausland.

Oesterreich. Prag, 27. April. (Const. Bl. a. Böh⸗ men.) Die Nachrichten aus Ungarn beginnen s he zu kaabr Wäre die ganze ungarische Armee unter Görgey konzentrirt, so be⸗ fände sie sich in einer schlimmen Stellung, in der se leicht einge⸗ zwängt werden könnte. Das Hauptheer der Kaiserlichen und das Armee⸗Corps Wohlgemuth's bilden 1 Dreiecks, deren einer (der längere) von Gran über Acs gegen Raab von der Hauptarmee, der kürzere vom Hauptarm der Donau bei Bös bis Sellye an der Waag von Wohlgemuth's 6 Brigaden be⸗ setzt ist. Zwischen diese zwei Schenkel scheint nach den neuesten Be⸗ richten Görgey's Corps wie ein Keil eingedrungen zu sein, und die Entscheidung des nächsten Kriegsereignisses auf diesem Terrain, das schon oft in den zahlreichen magyarischen Insurrectionen und in den Türkenkriegen als Schlachtfeld diente, hängt nun wesentlich davon ab, wie Görgey die dritte Seite des Dreiecks gedeckt, und ob er eine rasche Unterstützung von den übrigen Armee⸗Corps der Insur⸗ genten zu erwarten hat. .

Frankreich. National⸗Versammlung. Sitzung vom 27. April. Anfang 12 ½ Uhr. Präsident Marrast. An der Tages⸗ ordnung ist die Fortsetzung des Marine⸗Budgets. Gestern Abend war die Debatte bis zum 6ten Artikel des dritten Kapitels gerückt. Artikel 9 (Material⸗ und Rechnungsführung), 1,0 55,000 Fr., ruft eine lebhafte Diskussion hervor. Die Kommission schlägt einen Ab⸗ zug von 75,000 Fr. vor. von Tracy bekämpft den Abzug. Der Präsident läßt abstimmen durch Aufstehen und Sitzenbleiben. Zwei Proben werden als zweifelhaft erklärt. Da schreitet man zur Zet⸗ tel⸗Abstimmung. Der Abzug wird mit 332 gegen 227 Stimmen 1 Marine⸗Minister (Hört! Hört!): Ich erbitte mir das Wort, um eine schmerzliche Pflicht zu erfüllen. Ich hatte vor Ihrer Kommission in alle mögliche Abzüge gewilligt. Ich trat allen Ersparnissen bei, die mir die Lage des Landes nur irgend zu gestatten schien. Ich genehmigte das Aeußerste. Aber ich sehe, die Kommission und die National⸗Versammlung gehen in ihren Abzügen so weit, daß ich hiermit die Erklärung abzugeben mich gedrungen fühle, der Marine⸗Dienst könne unter diesen Umständen nicht ohne Störung und großen Nachtheil fortgeführt werden. (Oh, oh! Große Aufregung im Saale.) Julien Lacroix, im Namen der

der Kommission, der Staats⸗Regierung unter der Erwar⸗ p o wie unter dem Vor⸗

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der einzelnen Kontingente zu gewährenden Entschädigungsgelder, den

(Alt. Merk.)

ungefähr zwei Schenkel eines 8

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