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K. u. Nm. Schuldv. 3 ½
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Moldau und Walachei. Bucharest, 20. April. (Const. Bl. a. Böhmen). Bem, welcher sich in der Unterschrift Feldmarschall⸗Lieutenant und Ober⸗Kommandirender der ungari⸗ schen Armee in Siebenbürgen nennt, hat aus seinem Hauptquartier Hermannstadt am 1. April an den hiesigen Pforten⸗Kommissar in den Donau⸗Fürstenthümern, Fuad Efendi, nachstehende Zuschrift
erichtet: „Ew. Excellenz! Laut dem hier beiliegenden Verzeichnisse haben die Oesterreicher acht öffentliche Kassen mitgenommen, die nach dem Kriegs⸗ gebrauche dem Sieger anheimfallen. Da aber unter diesen Kassen auch solche sind, welche zu dem Privat⸗Eigenthum der hermannstädter Bürger gehören, wie namentlich die Sparkasse, die Versatzamtskasse und Steuerkasse, solche, die speziell der sächsischen Nation eigenthümlich sind, so hat die unga⸗ rische Regierung das Recht, dieselben theils als ärarisches, theils als Privat⸗ güf zu reklamiren, und ersucht demzufolge die hohe Pforte, diese sämmtlichen assen, welche die Oesterreicher bei ihrer Flucht aus Hermannstadt mit sich genommen haben, unter Beschlag zu legen und der ungarischen Re⸗ gierung auszuliefern. Ueberhaupt erlaube ich mir, als Ober⸗Kommandant der ungarischen Armee in Siebenbürgen, das freundliche Ersuchen zu stel⸗ len, daß Ew. Excellenz sich gütigst die Wahrung der Rechte der ungari⸗ schen Regierung, welche mit der hohen Pforte auf das innigste verbunden zu sein wünscht, so wie die der ungarischen Staatsbürger in der Walachei, angelegen sein lassen wolle. Außer diesem waren die österreichischen Militair⸗ behörden noch so unmenschlich, nicht nur alle jene Eleven aus dem Mili⸗ tairerziehungshaus in Hermannstadt in die Walachei mitzuführen, welche von militairischen Aeltern abstammen, sondern auch solche, welche hiesigen Bürgern angehören, die jetzt um ihre entführten Kinder trauern. Ich bitte Ew. Excellenz, den Kummer der trostlosen Mütter zu lindern und ihnen ihre Kinder zurückzuschicken. Schließlich füge ich auch die Protestation der her⸗ mannstädter Bürgerschaft gegen jedwede russische Intervention bei, da sie sich mit dem ungarischen Schutze vollkommen zufrieden stellt. Genehmigen Ew. Excellenz die Versicherung meiner vollkommensten Hochachtung ꝛc.“
Dem Königlichen Staats⸗Ministeriu Berlin zugegangen: 8 Hohes Staats⸗Ministeriuummu 2* Die zweite Kammer mit einer Rechten, deren Kraft durch Zer⸗ splitterung gebrochen war, und einer Linken, deren Führer mit dreistem Bekenntniß es sich zur Ehre anrechneten, der Partei des Umsturzes anzugehören, hatte ihre Unfähigkeit, die ernste Aufgabe
Abonnement.
einer Verfassungs⸗Revision zu Ihre Beschlüsse gingen darauf hinaus, die Regierung ihren, des Landes und der e Freiheit Feinden gegenüber zu entwaffnen. Die Sprache derer, die in ihr die Herrschaft gewonnen, wurde eine Schmach 2 das Land. In der Auflösung dieser Kammer erkennen wir dieselbe rettende Hand, welche das Vaterland schon einmal be⸗ freit hat. Sehen wir auf die Lage Deutschlands sehen wir, wie der Aufruhr das Mittel werden soll, ihm eine, jener Partei des Umsturzes zugestandene Verfassung aufzuzwängen, und wie die Kam⸗ mern der deutschen Lande für diesen Plan das Organ werden sollen, so preisen wir es, daß die rettende Hand nicht gezögert hat. Mit lauter Stimme und mit den Besten des Landes uns darin einig bv. rufen wir Einem hohen Staats⸗Ministerium unseren ank zu!
Aber mit bangen Augen blicken wir auf die bevorstehende Neu⸗ wahl, wenn zum drittenmale die verführbaren Kopfzahl⸗Massen den Ausschlag geben sollen. Das Land hat an dem zweimaligen Be⸗ weise, daß auf diesem Wege nimmer an das ersehnte Ziel zu ge⸗ langen sei, genug. Es will sein Heil nicht durch eine dritte Probe auf das Spiel gesetzt sehen. Wenn auch die fernere Gestaltung des Wahlgesetzes seinem ganzen Umfange nach der Revision der Verfassung durch die Kammern vorzubehalten sein wird, so hoffen wir doch, daß die Regierung in ihrer Weisheit Mittel und Wege finden werde, ohne ein verliehenes Wahlrecht zu entziehen, die Aus⸗ übung so zu regeln, daß die gesunden Elemente im Volke nicht von irregeleiteten Massen erdrückt werden. Die dringendste Bitte, hier⸗ vor das Vaterland zu schützen, knüpfen wir an unseren Dank.
Berlin, den 1. Mai 1849.
(Folgen die Unterschriften.)
Königliche Schauspiele.
Sonntag, 6. Mai. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Das schlechtbewachte Mädchen, pantomimisches Ballet in 2 Abth., von d'Auberval, für die hiesige Königliche Bühne ein⸗ gerichtet von Hoguet. Musik von verschiedenen Komponisten. (Frl. Fanny Elsler: Lisette. Frl. Brussi wird hierin tanzen.) Vor⸗ her: Der Nasenstüber, Possenspiel in 3 Abth., von E. Raupach.
Anfang halb 7 Uhr.
lösen, vor Aller Augen dargethan.
Montag, 7. Mai. Im Schauspielhause. 73ͤte Abonnements⸗ Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: Viel Lärmen um Nichts Lustspiel in 5 Abth., von Shakespeare, übersetzt von L. Tieck. An⸗
fang halb 7 Uhr.
Dienstag, 8. Mai. Im Opernhause. 57ste Abonnements⸗ Vorstellung: Ein Feldlager in Schlesien, Oper in 3 Aufzügen, in Lebensbildern aus der Zeit Friedrich's des Großen, von L. Rellstab. Musik von G. Meyerbeer. Tänze von Hoguet. Anfang 6 Uhr.
Königsstädtisches Theater. Sponntag, 6. Mai. Berlin bei Nacht. Posse mit Gesang in 3 Akten, von D. Kalisch. Die Musik theils neu kom⸗ ponirt, theils nach bekannten Melodieen arrangirt von F. W. Meyer. (Decorationen und Kostüme neu.) Die Maschinerieen sind vom Theatermeister Herrn Brandt. Die Decorationen — im
zweiten Akt: Die Linden⸗Promenade mit der Aussicht aufs Bran⸗
denburger Thor — im dritten Akt: Das Innere des Krollschen Lokals zc. — sind vom Decorationsmaler Herrn Schwedler. Der große Maskenzug im dritten Akt ist nach vorhandenen Skizzen arran⸗ girt. (In Scene gesetzt von den Herren Edmüller und Grobecker.)
Montag, 7. Mai. Berlin bei Nacht.
Dienstag, 8. Mai. Pantoffel und Degen. Lustspiel in 1 Akt, von Holbein. Hierauf: Wer ißt mit? Vaudeville⸗Posse in 1 Akt, von W. Friedrich.
Meteorologische Beobachtungen.
1849. 4. Mai.
Morgens 6 Uhr.
Abends 10 Uhr.
Nachmittags 2 Uhr.
Nach emmaliger Beebachtung.
337,03“ Par. 336,84 Par. 36,26“ „Par. Quallwärme 7,52 A. + 10,4“ n. + 17,9“ R. + 9,6° . Flasswürme I1I,7° h. + 5,50° nu. + 2,4“9 n. + 4,0“° n. Bodenwürme Dunstsättigung. 66 pct. 30 pct. 62 pCct. Ausdünstung WotterH. beiter. beiter. beiter, Niederschlag 0 Wm/m1d . 0. 0. 0. Wärmewechael + 17,5 Wolkenzug. — 0 +. 7,1°
Luftdruck.
Thaupunkt
g
Tagesmittel: 336,710 Par + 12,40 n.. + 4,0“ h. 53 pct. o.
A☚ — —
Berliner Börse vom 5. Mai.
Wechsel- Course.
Brief. Geld.
143 — 142 ½ — 150 ½ 150 ¼ 150 ¾ 150 3 Mt. 6 24 ½ — 2 Mt. 81 ¼⅔ 2 Mt. 87 ½ 2 Ut. 101 ⅔ 2 Mt. — 8 Tage 99 ⅔ 100 Thlr. 2 t — 99 100 Fl. 2 Mt. — 56 22 100 SsRpl. 3 Woechen — 103 ⅞
Pfandbrief-, Kommunal-Papiere und Geld- Course.
Geld. Gem.
—
Amsterdam Kurz do. 5 vI. 2 Mt. Hamburg . Kurz do. 2 Mt.
86 ½ 101 ½ 99 2 Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss .. 998½ Frankfurt a. M. südd. W. Petersburg
Inländische Fonds 3
1 Zf. Brief. Preufs. Frerw. Anl 5/ 101
St. Schuld-Sch. 3 ½ 78 ½ Seeh. Präm. Sch. — 99 ½
Zzf. Brief. Geld. Gem.
Pomm. Pfdbr. 3 92 ½ —
Kur- u. Nm. do. 3½ 93 ¾ —
V Schlesische do. 3 5 — —
— do. Lt. B. gar. do. 3 ½ — 2
Berl. Stadt-Obl. 5 — — Pr. Bk-Anth -Sch —/ 86 ½ 85 ¼ do. do. 3 ½ — — —
Westpr. Pfandbr. 3 ½⁹ 86 — Friedrichsd'or. — 14 13 ½1 Grossh. Posen do. 4 — 95 ⅔ And. Goldm. à 5tb. — 13 ½ 12 ¾⅔ 8 do. do. 3 ½ 80 — Disconto. — — — Ostpr. Pfandbr. 3 ½ — hch
Auslündische Fonds.
do. do.
do. do. Cert. L. A. 5
Russ. Hamb. cert. 5 — V Poln. neue Pfdbr. do- beiHlope 3.4.S. 5 do. Part. 500 Fl. 1. Anl. 4 — do. do. 300 FI. do. Stiegl. 2. 4.4. 4 85 Hamb. Feuer-Cas. do. do. 5. A. 4 do. Staats-Pr. Anl do. v. Rthsch. Lst. 5 Holl. 2 ½ % Int. do. Poln. Schatz0. 4 Kurh. Pr. O.40th. Sardin. do. 36 Fr.
4o. do.L. B. 200F1. — 3 N. Bad. do. 35 Fl. — Pol. 2. Pfdbr. a.C. 4 —
+
Eisenbahn- Actien.
Stamm-Actien. V Kapilal.
Der Reinertraß wird nach erfolgter Bekanntm.
Die mit 3 ⅓ pCt. bez. Actien sind v. Siaat gar.
Tages-Cours.
Rechnung.
in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt.
Börsen-Zins- Rein-Frirag 1848.
Prioritts-Actien. Kapital.
Tages-Cours. 1 8
Zinsfuss.
Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.
Berl. Anh. Lit. A. B.
Magd.-Halberstadt..
Cosel-Oderberg... Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl... Berg.-Märk . Stargard-Posen Pris Neisse. .. Magde
Quittungs- Bogen. Aachen-Mastricht.. 2,750,000
Friedr. Wilh.-Nordb.
6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200.000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000
76 B. 75 ½ br. 51 ¾ n. 61 6
12*
do. Hamburg do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd...
do. Leipziger.... Halle-Thüringer. Cöln-Minden. . do. Aachen 0. Bonn-Cölln . Düsseld.-Elberfeld.. Steele -Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch. do. Zoweigbahn Oberschl. Lit. A.... do. Litt. B.
49 n 48 ½ cG. 75 ¾ B. 75 G.
—
2IIIIITIeal
ügNE;cr 5bαg 8— 22ngISnenn
b.-Wittenb....
8
cE Hr 8,000,000
Ausländ. Actien.
Prior.. EE.“
8
Schluss-Course von
87 B. 91 bz. u. B
Berl.-Anhalit. do. Hamburg. do. do. II. Ser. do. Potsd.-Magd... do. do. 8
„ISEESAn o’e
888 Sssgetc. agdeb.-Leipziger.. Hafse — Thüringer. Cöln -Minden. Rhein. v. Staat gar. do. 4. Priorität .. do. Stamm-Prior. Düsseldorf-Elberfeld. Niederschl. Märkisch. do. do.
A
2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000
III. Serie. Zweigbahn 8 do. Obersechlesische Krakau-Oberschl... Cosel-Oderberg... Steele-Vohwinkel .. do. do. II. Ser. Breslau-Freiburg.. Berg.-Märk
2,300,000% 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 800,000
—
ASCnEAEEIA;H 9o . .n
1AX“
Börsen- Zinsen. Reinertr.
Leipzig- Dresden 4,500,000 Lu 9ꝙ8α 81 24 Fl. 8,525,000 2,050,000 6,500,000 4,300,000
Kiel-Altona 89 Amsterd.-Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.
qaAg -
— 31
von Preussischen Bank-Antheilen 86 bz.
matter.
Die Ereignisse in Leipzig und Dresden haben einen beträchtlichen Fall aller Course an heutiger Börse veranlafst, doch fanden sich zu den niedrigeren Coursen mehrseitige
ä ndischen Fonds sind Schatz --Obligationen beträchtlich gewichen. Auch preufs. Fonds c. 1 % niedriger, als gestern.
Käufer. Von
Auswärtige Börsen.
Breslau, 4. Mai. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 96 ¾ Gld. Friedrichsd'or 113 ½ Gld. und Br. Louisd'or 112 ½ Gld. Pol⸗ nisches Papiergeld 93 ¾ bez. Oesterreichische Banknoten 88 Gld. Staats⸗Schuldscheine 79 ½ Br. Seehandlungs⸗Prämien⸗Scheine a 50 Rthlr. 99 ½ Gld. Posen. Pfandbriefe 4proz. 96 ½ Br., do. 3 ⁄ proz. 80 Br. Schlesische do. 3 ½ proͤz. 89 ½ G., do. Litt. B. 4proz. 92 Br., do. 3 ½ proz. 82 ½ Br. Poln. Pfandbr. alte 4proz. 91 ¼ Br., do. neue 4proz. 90 ⁄2 Br., do. Part.⸗Loose a 300 Fl. 97 ¼½ Gld., a 500 Fl. 74 Br., do. Bank⸗ 1 a 200 Fl. 13 ½ Br. ctien: Oberschlesisch. Litt. A. und Litt. B. 91 ¾ Br. Breslau⸗Schweidn.⸗Freiburg. 79 Br. Niederschles.⸗Märk. 71 ½ Br. do. Prior. 98 ½ Br., do. Ser. III. 94 Br. Öst⸗Rhein. (Köln⸗ Mind.) 77 Br. igser Beseg 33 Br. Krakau⸗Oberschlesische 33 ¾ ’ . ⸗Wilhelms⸗Nordbahn 33 Gld. ien, 3. Mai. Met. 5proz. 89 ½, 90, ½¼, . 71 ⅔. 2 ¾ proz. 46 ⅛, 47, 47 ½. Anl- z1. ke is. 39 5 , 193. öI 2,51„ 212, Segsn 92 — 93. Mail. 68 — 68 ¼. Livorno 39, ¼, 2. 522 —63. .A. — 412 1 K. Gold 23 ½. A. 1122 -1125.
Amsterd. 160 ¾. Augsb. 115 ½. Frankf. 115 ½. Hamb. 169 53 London 11.33. 3 Fonds beliebt und höher. In Eisenbahn⸗Actien wenig Geschäft. Fremde Valuten unverändert, doch mehr Brief als Geld. old
6 1
28
Leipzig, 4. Mai. Leipz. Dr. P. Oblig. 98 ½ G. Leipz. B. A. 142 Br. L. Dresd. E. A. 95 Br. Sächstsch⸗Bayerische
78 Br. 14 Br. Altona⸗Kiel 90 Br.
St. Pr. Oblig. 84 ½ Br., 81 G. E. R. 101 ½ Br., 101¼ G. Stiegl. 82 Br. Berl. 52 ½ Br., 52 G. Bergedorf 73 ½ G. Altona⸗Kiel 88 ¾ Br. Rendsburg⸗Neum. 111 Br. Mecklenburg 32 ½ Br., 32 ½¼ G.
flauer.
88. 60 baar, 88.30 Zeit. 3 ½proz. 91 ½. 32 ½, 32. 91 ⅞ p.
nicht belebt und die Preise wenig oder gar nicht verändert. Fonds mehr angeboten. was angenehmer. Griech. etwas niedriger.
79 ½⅛. 5 Met. 5proz. 72 ⅛, 72. 1““ ees
Chemnitz⸗Riesa 20 Br. Löbau⸗Zittau Magdeb.⸗Leipz. 1699 Br. Berl.⸗Anh. A. u. B. 77 ¾ Br. Deß. B. A. 100 ¼ Br. Pr. B. A. 88 Br. Wegen der dresdener Ereignisse war kein Geschäft.”
Hamburg, 3. Mai. „proz. p. C. 79 ½ Br., 78 ½ G.
Schles. 73 ½ Br.
Ard. 11 Br. 3proz. 23 Br., 22 ½ G. Hamb.⸗
Bei unbedeutendem Geschäft waren die Course im Allgemeinen
Paris, 2. Mai. Zproz. 56.80 baar, 57.35 Zeit. 5proz.
Nordb. 451 ½. 3proz. Cons. p. C. und a. Z. 92 ¼. Int. 50 ¾. 4proz. 77 ½. Mex.
Fonds stiegen heute etwas. Cons. eröffneten zu 92,
und a. Z. und gingen auf 92 ½, ꝛ.
Von fremden waren Ard. 17 ½, ¼. Zproz. 33 ¼, 32 ½.
2 Uhr. Engl. Fonds stiegen. Cons. p. C. u. a. Z. 92 ½, k.
Amsterdam, 2. Mai. Die Boörse war heute 8 oll.
Span. und Port. preishaltend. Russ. et⸗
Peru gesuchter, 47 ½. Mex. und
London, 2. Mai. Span. Z proz. 33.
Oestr. flauer.
Zproz. neue 58 ½, ½. 3 8proz. Synd. Gr. Piecen 12 ½. Russen 4proz. 81 ¼. 2 ½ proz. 38 , ¼. Bras. 82 ½. Mex.
Holl. Integr. 49 ½, Span. Ard. 12 ½%,
5, . is ma
Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 5. Mai. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Fähnrich
Weizen nach Qualität 53—58 Rthlr. “ Reoggen loco und schwimmend 24 — 25 Rthle. “ Frühjahr 82 pfd. 24 Rthlr. Br., 23 ¾ G., auch
1 24 bez.
Mai / Juni 24 Rthlr. Br., 23 8 G. Juni /Juli 25 a 24 ½ Rthlr. G — Juli/Aug. 26 Rthlr. Br., 25 G. 1 Gerste, proße loco 20—22 Rthlr.
2 leine 16—18 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 14—15 Rthlr.
„ pr. Frühjahr 48 pfd. 13 ½ Rthlr. Br. Rüböl loco 14 Rthlr. Br., 13 ⅜ G. 82 hg . 88 85 8
ai / Juni 13 ½1 r. Br., 13. 1 Juni / Juli 13 1, Rthlr. Br., 13 ½ 86 Juli /Aug. 13 ½ Rthlr. Br., 13½ G. 1u“ Aug. /Sept. 13 a 12 ⅞ Rthlr. Sept./Okt. 12 ½ Rthlr. Br., 12 ½ G. „ Oktbr./Novbr. 12 ⅞ Rthlr. Br., 12 ⁄2 G. Leinöl loco 10 ½ Rthlr. Br., 10 ¾ G.
»„ Lieferung 10 ½ Rthlr. Br. Mohnöl 19 Rühlr. Br., 18 ½ G. Hanföl 13 Rthlr. Br., 12 ⅞ G. Palmöl 14 ½ Rthlr. Br., 14 G. 8 Südsee⸗Thran 11 ½ Rthlr. Br., 11½ G. Spiritus loco ohne Faß 14 ⁄2 Rthlr. bez. „ Mai u. Mai / Juni 14 ½ Rthlr. Br., Juni /Juli 14 ⅞ Rthlr. Br., 14 ½ G. Juli /Aug. 15 ½ Rthlr. Br., 15 ½ G.
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Izaszan Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hosbuchdruckerei.
a ah. Fschin Weilage
Truppen warfen die feindliche Vorposten von den Bergabhängen gegen die
Stadt hinunter. Infanteriebataillo fochten mit Ungestüm, drangen durch die Verschanzungen über die Brücke in
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Deutschland. Schleswig⸗Holstein. Schleswig. Verzeichniß des Verlustes bei Kolding. — Altona. Bericht des General⸗Kommando's der schleswig⸗ holsteinischen Truppen. — Kolding. Anwesenheit des Generals von Prittwitz. — Gravenstein und Estrup. Vermischtes.
Nichtamtlicher Theil
*
Schleswig⸗Holstein. Schleswig, 1. Mai. (Börs. H.) Die vom General⸗Kommando der schleswig⸗holsteinischen Armee an das Departement des Kriegswesens eingesandten Verlustlisten über die Schlacht bei Kolding am 23. April sind am heutigen Tage hierselbst eingetroffen. Unter den Verwundeten von der Infanterie ist zu⸗ nächst aufzuführen der Kommandant der Infanterie, Oberst Graf von Baudissin (leicht am Schenkel). Die 1ste Brigade zählt im 1sten Bataillon: Todte 2, Verwundete 13; im 2ten Bataillon kein Verlust; im 3ten Bataillon: Todte 5, Verwundete 31 (darunter Lieutenant von Eickstädt), Vermißte 9; im 4ten Bataillon: Verwundete 3 (darun⸗ ter der Hauptmann von Sczepanski, fruͤher beim 9ten Bataillon, der rechte Arm abgeschossen, während er neben Bonin hielt). Die 2te Brigade zählt unter ihren Verwundeten den Comman⸗ deur der Brigade (Oberst Sachau, am rechten Schien⸗ bein); dann im 5ten Bataillon: Verwundete 6, Vermißte 2; im 6ten Bataillon Verwundete 1; im 7ten Bataillon Todte 10, Verwundete 63 (darunter Lieutenant Dalmer, Kinnlade zerschmet⸗ tert, Lieutenant Schellhorst im Unterleib), Vermißte 2; im 8ten Bataillon: Todte 7, Verwundete 30 (darunter Lieutenant Mencke aus Itzhoe), Vermißte 1. Die Avantgarde zählt im 9ten Bataillon Todte 8, Verwundete 49, Vermißte 14; im 10ten Bataillon: Todte 9, Verwundete 18 (darunter Hauptmann von Supinski, Lieutenant von Häseler, Portd'6pée⸗Fähnrich von Gerber), Vermißte 4. Die Jäger zählen im 1sten Jäger⸗Corps: Todte 5, Verwundete 23 (darunter Lieutenant Ahlmann und Lieutenant Heckscher), Vermißte 9 (darunter Dr. Wachs); im 2ten Jäger⸗Corps: Todte 4, Ver⸗ wundete 9, Vermißte 29 (darunter Hauptman von Soden, Gurlitt, Oberarzt Dr. Martens); im 3ten Jä⸗ ger⸗Corps: Verwundete 3 (darunter Lieutenant Reed leicht durch einen Streifschuß); im 4ten Jäger⸗Corps: Todte 1, Verwundete 4 (darunter Hauptmann von Eickstädt), Vermißte 2. Vom Freiwilligen⸗Scharfschützen⸗Corps sind 2 Mann verwundet: Lieutenant und Führer C. Keller aus Bonn (Schuß durch den Oberarm) und Dr. und Physikus aus Kiel (Schuß durch Oberarm und Seite). Die Kavallerie zählt 1 Todten und 1 Verwundeten; die Artillerie hat 7 Verwundete. Hiernach stellt sich der Gesammt⸗ verlust auf 389 Mann, darunter Todte 52, Verwundete 245 und Vermißte 72. Der Verlust an Offizieren beträgt 18 Mann, todt keiner, vermißt 2. An Aerzten werden 2 vermißt. Von unseren Verwundeten sind übrigens mehrere bereits in diesen Tagen veet storben, darunter der Fähnrich Lucht aus Glückstadt, ein ausgezeichneter junger Mann, der in Kiel und Tübingen studirte und seine Studien unter⸗ brach, um fürs Vaterland mit ins Feld zuziehen, dann Baumann aus Köln vom 9ten Bataillon, Dethgens aus Kiel und Andere. Der Letzt⸗ genannte erhielt auf dem Rückzuge aus Kolding einen Schuß in die Achsel; als er niederfiel und seine Kameraden forteilten, schossen die Koldinger Bürger aus den Fenstern auf die Verwundeten und brachten ihm 5 Schüsse von Schrot und zerbrochenen Nägeln bei. Die Schwerverwundeten, etwa 100 an der Zahl, liegen in Chri⸗ stiansfeld, die leichter Verwundeten in Hadersleben. Unter den verwundeten Offizieren befindet sich keiner, der 6 diel gewisse Aussicht hätte, mit dem Leben davon zu kommen. nsere Armee hat in der Schlacht bei Kolding verschossen im Ganzen 77,248 Pa⸗ tronen, und zwar die 1ste Infanterie⸗Brigade 18,821 Flinten⸗Pa⸗ tronen, die 2te Brigade 32,187 do., die Avantgarde 15,500 do. und 10,740 Spitzkugel⸗Patronen. Die Artillerie hat gethan 190 Apfündige Granatschüsse, 351 12pfündige do., 289 12pfündige Ku⸗ gelschüsse, 1129 6pfündige do. und einen 6pfündigen Kugelschuß.
Altona, 3. Mai. Der Altonaer Merkur enthält nach⸗ stehenden Bericht des General⸗Kommando's der schleswig⸗holstein⸗ schen Truppen: 1
Die schleswig⸗holsteinische Armee war, nachdem sie mehrere Tage mit den Vorposten an der Traps, mit dem Gros theils in „theils südlich von Hadersleben gestanden hatte, allmählig nordwärts gerückt und stand am 19. April mit den Vorposten eine Meile nördlich von Christiansfelde, mit dem übrigen Theile der Armee zwischen diesem Orte und Hadersleben.
Der kommandirende General rekognoszirte am Nachmittag dieses Tages die feindliche Stallung bei Kolding, fand die Vorposten derselben noch auf schleswigschem Gebiet auf dem Höhenzuge, welcher die Kolding⸗Au südlich begränzt und die Stadt selbst vom Feinde mit etwa 2 bis 3 Bataillons beere Von hieraus unternahm der Feind zu verschiedenenmalen Rekog⸗ noszirungen mit rößeren oder kleineren Detachements und beunruhigte hierdurch die diesseitigen Vorposten. —
Die Erfahrungen des vorjährigen Feldzuges hatten dem kommandirenden General die Ueberzeugung gewinnen lassen, daß eine Stellung im nördli⸗
chen Schleswig zwischen Hadersleben und der Kolding⸗Au nur dann auf
die Dauer haltbar ist, wenn man sich in den Besitz des Abschnitts von Kolding gesetzt hat. Der kommandirende General hielt es eben so sehr für
Pflicht, den letzten Fußbreit Landes des schleswigschen Gebiets vom Feinde 1 befreien, welches dieser noch besetzt hatte, als auch die Armee nicht den
achtheilen des längeren Verbleibens in einer offnen Stellung auszusetzen,
wie die war, in welcher sie sich bei Christiansfeld befand.
Diese Gründe waren es, welche ihn bewogen, am Abende des 19. April den Befehl zu ertheilen, die feindliche Stellung am folgenden Mor⸗ gen anzugreifen. Der Oberst von Zastrow, Commandeur der Avantgarden⸗ Brigade wurde mit dieser Unternehmung beauftragt und erfüllte sie mit der Energie und Besonnenheit eines tapferen und erfahrenen Offiziers. Die
Das 2te Jägercorps und das 9te Infanteriebataillon
ie Stadt, und warfen den Feind nach einem fast dreistündigen Straßen⸗ ampfe aus derselben heraus, der sich auf der Straße nach Veile zurücgog, und unseren nachsolgenden schwachen Abtheilungen gegenüber eine Vor⸗ postenstellung eine Meile nördlich von der Stadt nahm. Der kommandi⸗
rende General ließ das Gefecht hier abbrechen, die Truppen sammeln und
im Lanfe dieses und des solgenden Tages Kolding zur Vertheidigung vor⸗ ereiten, um es als Brückenkopf behaupten zu können. Der Verlust war m Vergleich zu der Dauer des Gefechts nur unbedeutend. Der brave ieutenant Hammel vom 2ten Jägercorps aber fand in demselben seinen od; mit ihm wurden einige 30 Mann getödtet und verwundet. Zu den
letzteren gehört auch der Oberst von Zastrow, der eine Kontusion auf der
Brust erhielt. Der e Feindes war bedeutender; 18 Mann wurden zu Ge⸗ emacht.
— —
Nach der Einnahme von Kolding mußte es sich nun in den nächsten Tagen zeigen, ob der Feind uns seine Hauptkräfte in Jütland entgegenstel⸗ len werde. Nachdem er seine Truppen in der ersten Hälfte des Aprils von der Insel Alsen weggezogen hatte, war es zweifelhaft geblieben, ob er sie
nur nach der Insel Fühnen übergesetzt, oder mit den bisher in Jütland
stehenden wieder vereinigt habe. Für diesen letzteren Fall beschloß der kommandirende General in der Stellung bei Kolding stehen zu bleiben. Stand ihm indessen nur die unter dem Kommando des Generals Rye ste⸗ hende Truppenmacht von 8 bis 10,000 Mann, wie zu Anfang des Feldzu⸗ ges, gegenüber, so sollte durch den Bau mehrerer Bruͤcken über die Kolding⸗ Au ein eiwa höheren Orts befohlener weiterer Vormarsch vorbereitet werden.
Für den ersten Fall hatte der kommandirende General bestimmt, eine Stellung auf dem südlichen Thalrande der Kolding⸗Au zu nehmen, die mit dem rechten Flügel an Kolding, mit dem linken der Einmündung der Ne⸗ bel⸗Aue in die Kolding⸗Au gegenüber, an das dortige bedeckte Terrain ange⸗ lehnt werden sollte. Dieser Abschnitt ist in seiner ganzen Ausdehnung sehr stark und hat außer der einen Brücke bei Kolding über die Au nur 2 schwer passirbare Furthen: bei Vranderupgaard (Eistrup gegenüber) und bei Skov⸗ drupgaard. Etwa eine halbe Meile westlich von Kolding wird dieser Ab⸗ schnitt durch den von Wonsyld in einem tiefen Ravin herabfließenden Bach in 2 Theile getheilt, die Communication zwischen beiden indeß durch Brücken bei Skovdrupgaard und Seester-Mühle vermittelt. Die leitende Idee war, für den Fall eines feindlichen Angriffes auf diese Stellung dem Feinde den Uebergang über den Abschnist der Koldingau zu wehren; oder aber, falls
der Uebergang dennoch an irgend einem Punkte gelungen, den Feind mit Ueberlegenheit anzugreifen und wieder zuͤruͤckzuwerfen.
Zmnächst begnügte sich der kommandirende General, durch leichte Vor⸗ posten der 1sten Brigade und des 4ten Jägercorps die vorgedachten Ueber⸗ gänge über die Koldingau von Seest und Gjelballe aus, auf der Strecke von Kolding bis oberhalb Dullerup beobachten, resp. besetzen zu lassen.
Höhere Befehle bestimmten den kommandirenden General, die Haupt⸗ macht der schleswig⸗holsteinischen Truppen noch auf dem schleswigschen Gebiete, längs der Gränze stehen zu lassen. Nur in Kolding auf dem lin⸗ ken Ufer der Koldingau gelegen, stand der Oberst von Zastrow mit vier Bataillons der Avantgarden⸗Brigade. Die 1ste Infanterie⸗Brigade stand in Wonsyld und Dalbye, mit 1 Bataillon (dem 3ten) in Seest und Vran⸗ derup ꝛc. Die 2te Infanterie⸗Brigade in Oddis und Frorup ꝛc. Die Re⸗ serve⸗Artillerie in Hockelberg und Skoverup. Die Kavallerie⸗Brigade bei Seest und Hjarup möglichst nahe der Avantgarde, um starke Rekognoszirun⸗ gen in dem offenen Terrain nördlich Kolding machen zu können. Das Hauptquartier war in Wonsyld.
In dieser Stellung verblieb die Armee am 21sten und 22sten. An beiden Tagen wurden starke Rekognoszirungen beiderseitig ausgeführt. Am 2isten rückte der Feind gegen Mittag mit zwei Eskadrons, einer Jäger⸗Ab⸗ theilung und einigen Geschützen auf beiden Seiten der Straße von Al⸗ minde bis in die Höhe von Branderup vor, kehrte aber nach einigen Stun⸗ den auf demselben Wege zurück, ohne etwas Ernsthaftes unternommen zu haben. Am Abende wurde diesseits eine Rekognoszirung unternommen, welche ergab, daß die feindliche Vorpostenlinie sich von Raadevad bis El⸗ tang erstreckte. Vranderup wurde mit einem Bataillon besetzt gefunden. Am 22sten Vormittags um 10 Uhr erschien der Feind abermals mit einem Bataillon und einer Eskadron und rückte zwischen Harthe und Eistrup ge⸗ gen unseren linken Flügel vor. Gegen 2 Uhr kehrte er nach leichtem Schar⸗ mützel mit diesseits vorgegangenen Schützen wieder zurück. Diese Reko⸗ gnoszirungen gegen unseren linken Flügel, welche auf einen möglichen An⸗ griff des Feindes auf diesen Punkt hindeuteten, veranlaßten den komman⸗ direnden General an demselben Abend, den Befehl an die 2te Infanterie⸗ Brigade zu ertheilen, am Morgen des 28sten von Oeddis früh 5 Uhr auf⸗ zubrechen und Kantonnements in Skanderup und Hjarup, näher dem zu vertheidigenden Terrainabschnitte, zu nehmen.
Am 23sten Morgens von 6 ½ Uhr ab traf von allen Seiten im Haupt⸗ quartier zu Wonsyld die Meldung ein, daß der Feind mit starken Kolonnen von allen Waffen, auf den Straßen von Friedericia und Veile, gegen uns in Bewegung sei, und daß namentlich dem diesseitigen linken Flügel gegen⸗ über bedeutende feindliche Truppenabtheilungen sich konzentrirten.
Der obengedachte erste Fall trat wirklich ein. Der Feind hatte am 22ͤten zwei Infanteriebrizgaden von Fühnen nach Jütland übergesetzt und rückte mit denselben und der dazu gehörigen Artillerie und 2 Eskadrons Husaren am 23sten auf der Straße von Friedericia nach Kolding vor. Die immer in Jütland befindlich gewesenen feindlichen Streitkräfte, worunter viel Kavallerie (circa 16 Eskadons) und 3 Batterieen hatte der General Rye Tags zuvor zwischen Viuf und Alminde konzentrirt, mit welchen er bei Branderup vorbei in der Richtung auf Harthe vorrückte. Nach Aussage der Gefangenen bestand die dänische Armee aus 4 Brigaden Infanterie, 4 Dragoner⸗Regimentern, 2 Escadrons Husaren, 6 Batterieen, in Summa 19 Bataillons Infanterie, 18 Eskadrons Kavallerie, 48 Geschützen und eini⸗ gen Espignolenbatterien, zusammen circa 18 — 20,000 Mann stark, zu welcher noch eine Kriegsbrigg und 2 Kanonenböte stießen, die zu An⸗ fang des Gefechts im Fjord von Kolding erschienen und Theil daran nahmen. Die Armee wurde kommandirt von dem General Moltke (nach den neuesten Nachrichten führte General von Bülow den Oberbefehl), den rechten Flügel kommandirte der General Rye, den linken der General Schleppegrell. Die schleswig⸗holsteinische Armee dagegen bestand aus 3 Brigaden Infanterie, 1 Kavallerie⸗Brigade und 6 Batterieen, worunter 2 12pfündige und 1 reitende, in Summa 14 Bataillons Infanterie, 10 Es⸗ kadrons Kavallerie und 48 Geschützen; nach dem Verluste der früheren Gefechte und Abgang der Kranken 11,800 Mann stark.
Als die Meldungen vom Anmarsche des Feindes eingegangen, gab der kommandirende General den Befehl, daß die erste Infanterie⸗Brigade und das erste Dragonerregiment unter dem Obersten v. St. Paul sich zwi⸗ schen Kolding und Seest lonzentriren sollten. Das dritte Infanterie⸗Bataillon aber zu dieser Brigade gehörend, hielt die Verbindung zwischen dem rechten und linken Vüusse der Stellung, indem es die obengenannten beiden Uebergänge über den Wonsylder Bach und die waldigen Hänge des südlichen Thalran⸗ des der Koldingau, nördlich Skovderupgaard ꝛc. mit 2 Compagnieen besetzte und mit den beiden anderen Compagnieen sich in Vranderup aufstellte. Gleichzeitig gab der kommandirende Gencral der zweiten Infanterie⸗Bri⸗ gade, die bereits bei Hjarup und Skanderup eingetroffen sein mußte, den Befehl, daß sie mit ihrer fahrenden Batterie über Skanderup nach Gjelballe marschiren, sich hinter dem östlich davon liegenden Walde ausstellen, das 4te Jäger⸗Corps, welches von Gjelballe aus, an den Abschnitt der Koldingau zur Vertheidigung desselben gerückt war, gegen die feind⸗ lichen Angriffe unterstützen und offensiv gegen den eiwa über die Au gegangenen Feind vorgehen und ihn zurückwerfen sollte. Das 21g ““ und die reitende Batterie wurden nach Gjelballe
eordert.
Der Chef des Stabes, der Hauptmann von Delius des Generalstabes, wurde bald darauf zu der 2ten Brigade entsendet, um die Bewegungen des rechten feindlichen Flügels zu beobachten. Derselbe verblieb bis zur Entscheidung des Gefechts bei den Truppen des linken Flügels. Der Oberst von Zastrow dagegen erhielt Befehl, Koldiug, welches zur Vertheidigung agekzchitt war, zu halten. Die beiden 12pfündigen Batlerieen wurden nach Kolding herangezogen und so, mit den beiden fahrenden 6pfündigen Batterieen der Avantgarde und der 1sten Brigade, 32 Geschütze auf dem südlichen Thalrande der Koldingau zur beliebigen Verwendung vereinigt. Hiervon wurden bis 11 Uhr Vormittags successive auf verschiedenen Punk⸗ ten des Thalrandes 22 Geschütze, worunter 10 schwere, so plazirt, daß sie
den Ausgang der Stadt, die Brücke und die beiden Straßen, welche von
Fridericia und von Veile
in die Stadt einmünden, bestreichen, so wie den Feind beim 2 5 —
b Versuch eines Uebergangs oberhalb der Stadt konnten. Sechs Zwölspfünder aber wurden in Reserve ge⸗ alten, so wie vier Sechspfünder. Bereits um 6 Uhr Morgens griff der Feind mit seinem rechten Flügel von Harthe aus die am Ueber⸗ gang bei Eistrup aufgestellten Vorposten des linken Flügels an und drängte um 7 ½ Uhr auch die nördlich Kolding stehenden diesseitigen Vorposten zurück, so daß um 9 Uhr das Gesecht auf der ganzen Schlachtlinie entbrannt war⸗ Ueberall fand der Feind den kräftigsten Widerstand. direnden General, der sich
—öv
auf die Höhen südlich von Kolding begeben
hatte, darum zu thun war, daß sich die seindliche Infanterie leb⸗ haft bei Kolding engagire, so erhielt der Obrist von Zastrow den Befehl, die Stadt auf das Nachdrücklichste zu vertheidigen. Der Feind fuhr eine zahlreiche Artillerie auf den Straßen von Fridericia und Veile gegen die Stadt auf und beschloß die darin befindlichen Truppen und die südlich von Kolding aufgestellten Batterieen von allen Seiten. Der Oberst von Zastrow vertheidigte seine Stellung mit der kalten Ent⸗ schlossenheit eines tapferen Soldaten und wurde hierin unterstützt durch die Hingebung und Tapferkeit aller Offiziere und Mannschaften. Das 1ste Jäger⸗Corps vertheidigte die äußeren Zugänge der Stadt gegen die nun⸗ mehr erfolgenden Angriffe der feindlichen Infanterie. Zwischen 9 und 10 Uhr machte die dänische Kavallerie einen jener kühnen Reiter⸗Angriffe, 88 veneg dieselbe schon im vergangenen Feldzuge eine glänzende Probe abgelegt hat.
Der Hauptmann von Schöning vom 1sten Jägercorps hatte einige
100 Schritt vor dem östlichen Ausgange von Kolding auf der Straße nach Friederici eine gut gelegene Anhöhe zur Aufwerfung eines Emplacements benutzt und dieses mit seiner Compagnie, welche, wie das ganze Bataillon, Spitzkugeln führte, besetzt. Von hier aus schlug er jeden Angriff, der, ein⸗ geleitet durch starkes Kanonen⸗ und Granatfeuer, theils in Schwärmen von Tirailleurzügen, theils in Bataillonsmassen, auf ihn ausgeführt wurde, jederzeit ab, wobei er dem Feinde einen empfindlichen Verlust zufügte. Die dänischen Schützen vom Nyburgschen Jägercorps sammelten sich in den naheliegenden Chausseegräben, von wo aus sie ein lebhaftes Feuer auf die Schanze unterhielten. Plötzlich sprengte eine eirca 50 Pferde starke Abtheilung dänischer Husaren auf der Chaussee von Friedericia den jenseitigen Abhang herunter, ritt durch die Linie seiner Schützen und machte mit diesecr vereint, in voller Carriere einen Angriff auf die Verschanzung. Der Haupt⸗ mann von Schöning verbot seinen Leuten das Feuern, ließ die feindliche Kavallerie dicht an das Emplacement herankommen und alsdann eine Salve geben. Von dem ganzen Schwarm entkamen nur zwei zu Pferde und ei⸗ nige Verwundete. Die meisten blieben auf dem Platze. Mehrere Husaren, die in die Kehle der Verschanzung und 5, die bis an das Schloß spreng⸗ ten, fanden den Tod durch die hier aufgestellten Soutiens. 18 Pferde fie⸗ len zur Stelle, 25 wurden erbentet, 30 Husaren gefangen genommen. Der Offizier, der kühne Reiterführer, lag dicht vor der Mündung der Gewehre unter seinem getödteten Pferde. „Niemand schieße,“ erscholl es aus dem Munde der Jäger, „das ist ein tapfrer Maunz“ und der Offizier entwich dem sicheren Tode und der Gefangenschaft. Gegen 11 Uhr, nachdem der Feind ausehnliche 1 sen auf Kolding verwandt hatte, befahl der kommandirende Ge⸗ neral dem Obrist von Zastrow, die Stadt zu räumen und sich auf die Hauptposition zurückzuziehen. Der Abzug geschah mit großer Ordnung und Präzision und wurde mit einem so geringen Verlust ausge⸗ führt, als es sich nach einem so hartnäckigen Gefechte kaum erwarten ließ. Nur Hauptmann von Soden und mehrere Jäger vom 2ten Jägercorps, denen nach der Vertheidigung eines Abschnittes in der Stadt der Rückzug abge⸗ schnitten würde, werden vermißt. Auch der Lieutenant Ahlmann, ein hoff⸗ nungsvoller Offizier, Adjutant vom 1sten Jägercorps, siel schwer verwundet dem Feind in die Hände. Der Obrist von Zastpow erhielt Befehl, sich mit seinen Truppen hinter der ersten Brigade aufzustellen.
Inzwischen hatte der Feind, welcher nach und nach 5 Bataillons gegen den diess eitigen linken Flügel ins Gefecht gebracht, die vor der Ankunft der 2ten Infanterie⸗Brigadelsolcher Uebermacht nicht gewachsenen Vorposten des 4ten Jägercorps und des Zten Infanteriebataillons 7 ½ Uhr aus Vrande⸗ rupgaard zurückgedrängt und nöthigte nach und nach das 3te Infanterie⸗ bataillon, nach hartnäckigem Kampfe und nachdem es sich fast verschossen und bedeutenden Verlust erlitten hatte, zu einer rückgängigen Bewegung über den Wonsylder Bach nach Seest, welche etwa um 10 Uhr in guter Haltung ausgeführt wurde. Dem Commandeur dieses Bataillons, Obristlieutenant von Aberkron, war in diesem Gefechte das Pferd unter dem Leibe getödtet. Der Feind folgte dem Bataillon auf das rechte Ufer der Koldingau und des Wonsylder Baches und drang bis auf eine Viertelstunde von dem Dorfe Seest entfernt vor.
Der kommandirende General sandte hierauf gleich das 1ste Bataillon von der 1sten Brigade mit 4 Geschützen und das 1ste Dragonerregiment zur Unterstützung des 3ten Bataillons nach Seest; in welchem Augenblicke, 11 Uhr Morgens, im Galopp die zwölfpfündigen Batterieen aus ihrem rückwärts gelegenen Kantonnement bei Kolding anlangten. Der komman⸗ dirende General wies der ersten dieser Batterieen ihren Platz auf den Thal⸗ rändern westlich des Wonsyld⸗Koldinger Weges an, wo sie sofort gegen die Stadt auffuhr und ihr Feuer gegen die feindlichen Batterieen be⸗ Foh Die zweite zwölfpfündige Batterie dagegen ließ er in Reserve
ehen.
8 Als durch die Ankunft der zwölspfündigen Batterie der rechte Flü⸗ gel Kolding gegenüber gesichert erschien, übergab der kommandirende Ge⸗ neral dem Obristen von St. Paul das Kommando desselben und begab sich für seine Person nach der Kirche von Seest, um das Ge⸗ fecht des linken Flügels zu beobachten. Durch die Ankunft der, wie oben erwähnt, dahin gesandten Truppen wurde das Ge⸗ fecht hier bald zum Stehen gebracht. Das erste Bataillon drang muthig gegen den Feind in der Richtung auf Vranderup vor und unterstützt von den vier 6pfündigen Geschützen, deren Wirkung sehr sichtbar war, so wie von dem 3ten Bataillon, welches der kommandirende General wieder vorgehen ließ, wurde der Feind über den Wonsylder Bach zurückgeschlagen, und wirkten diese Truppen nunmehr durch weiteres Vorgehen in der Rich⸗ tung auf Vranderup auf das Gefecht der 2ten Infanteriebrigade mit ein.
Dem diesseitigen linken Flügel gegenüber hatte der Feind, wie bereits oben erwähnt, um 6 Uhr Morgens den Angriff gegen die bei Vranderup und Vranderupgaard aufgestellten, aus circa 2 Compagnieen des 3ten Ba⸗ taillons und 2 Compagnieen des 4ten Jägercorps, welche letztere aus Gjel⸗ balle herbeigeeilt waren und auch Eistrup besetzt hatten, Se en Trup⸗ penabtheilungen begonnen. Der Feind nöthigte durch überlegene Infanterie⸗ angriffe, unterstützt von einer Batterie, diese schwachen Abtheilungen nach langem Gefechte zum Rückzuge aus Eistrup und Vranderup.
Während die schwächer gedrängten Compagnieen des 3ten Bataillons gegen den Wonsylder Bach zurückwichen und jeden Terrainabschnitt ver⸗ theidigten, mußten die beiden Compagnieen des 4ten Jägercorps durch starke Abtheilungen gedrängt und umfaßt, durch das Gehölz in der Richtung auf Gjelballe zurückweichen.
So erreichte der Feind mit seinen Tirailleurs die Waldlisiére zunächst Gjelballe, während er nach und nach ein Jägercorps, vier Bataillone Infanterie und einige Espignolen bei Vranderup über⸗ gehen und sich in den zur Vertheidigung am geeignetsten Gehöf⸗ ten festsetzen ließ. Zur Beobachtung der Rolles⸗Mühle und zur Bedrohung der linken Flanke entsendete der Feind zwei Com⸗ pagnieen, 2 Eskadrons und 2 Geschütze nach Skovgaard, südwestlich Leirs⸗ kov, welcher Abtheilung gegenüber der Rest des 4ten Jägercorps aufgestellt wurde, indessen nicht mit der feindlichen Abtheilung, die sich blos beobach⸗ tend verhielt, in ein Gefecht gerieth. Die 2te Infanterie⸗Brigade hatte in⸗ zwischen in Folge der ihr gegebenen Befehle ihren Marsch mit 3 Batail⸗ lons und einer Batterie bis Gjelballe fortgesetzt, als die Jäger des 4ten Jä⸗ gercorps den östlich davon liegenden Wald verließen. Das 6te Bataillon dieser Brigade, das weiter rückwärts kantonnirt hatte, konnte erst später hier eintreffen.
Während auf Befehl des Obersten Graf von Baudissin, Comman⸗ deur der Iunfanterie, das 8te Bataillon in Compagnie⸗Kolonnen von Gjel⸗ balle aus gegen den Wald vorgeschickt wurde, die feindlichen Tirailleurs zurückwarf und durch den Wald in der Richtung auf Vranderup vordrang, folgte das 7te Bataillon der Landstraße von Gjelballe nach Vanderup,
Infanteriemas⸗
Da es dem lkomman⸗
LHithinset.
mit kleinen Abtheilungen das Gefecht des 8ten Bataillons unterstützend, im Uebrigen aber ohne Gefecht an der Ostlisiere des Waldes, westlich Vranderupgaard anlangend, begleitet von der Batterie der Brigade, welche einigemal Gelegenheit hatte, gegen die feindlichen Geschütze auf dem jen⸗ seitigen Thalrande das Feuer zu eröffnen, wobei sie einen nicht unbedeu⸗ Hitenden Verlust an verwundeten Mannschasten und getödteten Pferden hatte. Das 5te Bataillon wurde theils in Reserve gehalten, theils zur Deckung der linken Flanke an dem Abschnitte der Koldingau verwendettkt. negrht Loh. Kinnben: ö1““