1849 / 134 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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do. do. L. B. 200 Fl.

von den Daͤnen zurückgewiesen sind; ein am Bord des „Lion“ befind⸗ licher Passagier sn an das Postdampfschiff übergesetzt und hier an⸗ gekommen. Demselben Berichte zufolge soll eine englische Dampf⸗ Fregatte in der Nordsee angekommen und in Folge der Zurückwei⸗ sung der Huller Dampfschiffe sofort nach Kopenhagen gegangen sein; der Kapitain soll erklärt haben, er gebe den Dänen bis zum 15ten

d. M. Bedenkzeit. 8 Der dänische Kriegskutter ist auch wieder mit drei Kuffs, ver⸗

muthlich auch von den von hier ausgegangenen, vor der Elbe ge⸗

sehen worden und werden dieselben wohl heute noch zurückkommen.

Diesen Nachmittag 2 Uhr kam hier ein kleines helgolander Fahrzeug an und landete mehrere Passagiere, welche mit den Dampf⸗ schiffen von Hull gekommen und in Folge der Zurückweisung der⸗ selben bei Helgoland ans Land gegangen sind. Mit diesem Fahr⸗ zeuge ist hier zugleich der englische Lootse von dem englischen Kriegs⸗ Dampfschiffe „Miginal“ angekommen, welches vor der Elbe gewesen n die „Miginal“ hat 2 48⸗Pfünder, 8 32⸗Pfünder und 60 Mann 4 Tatung am Bord. Der Lootse berichtet, daß diese Woche noch 2 Kriegs⸗Dampfschiffe von Portsmouth nach der Nordsee abgehen

b

Ausland.

Oesterreich. Agram, 10. Mai. (Wanderer.) Der hat vor seiner Abreise zur Armee nachstehende Proclamation erlassen:

„Mitten in dringenden Geschäften nahm ich mir etwas Zeit und kam, um Dich, mein geliebtes Volk, zu sehen. Als ich im Herbste von Dir schied, hoffte ich, daß Du bei Deinen Ansichten standhaft verbleiben und männlich jedem Bethörungsversuche begegnen werdest, und ich täuschte mich auch nicht in Dir. In Deinem Schoße tauchten einige falsche Propheten auf, welche Dich von der erst betretenen Bahn der Gesetzlichkeit und Red⸗ lichkeit ablenken wollten, aber das Dir angeborene Rechtsgefühl be⸗ wahrte Dich größtentheils vor so vielen Bethörungs⸗ und Verführungsver⸗ suchen, und Du verbliebst, wie Du immer gewesen, charaktervoll, redlich und friedsam. Ich trenne mich wieder von Dir, um für die hei⸗ lige Sache, die Du am vorjährigen Landtage als die Deinige anerkannt hast, zu kämpfen, und scheidend beschwöre ich Dich beim lebendigen Gott: daß Du Ordnung und Frieden als Dein Theuerstes bewahrest, denn ohne Ordnung und Frieden giebt es keine wahre Freiheit, kein Glück, keinen Bohl⸗ stand; bleibe freu wie bisher Deinem regierenden Könige und der erlauch⸗ ten Dynastie, lasse nicht ab von dem Wunsche, die Integrität der Monar⸗ chie zu erhalten, wie Du es im vorigen Jahre durch Deine Vertreter vor der Welt ausgesprochen hast; sei folgsam den Behörden, achte die Landes⸗ vewaltung und unterstütze sie in ihrer schwierigen Aufgabe. Dies fordert von Dir Dein Ban, der nur den Wunsch hegt, Dich, mein Volk! glücklich zu sehen. Gott befohlen. Agram, 9. Mai. Jellachich, Ban.“

Während der kurzen Anwesenheit des Banus in Agram ist

ein provisorisches Preß⸗ und die beide demnächst veröffentlicht werden.

tion auf 1000 Fl. C. M. treffende Behörde des Angeklagten bestimmt worden.

Preßburg, 12. Mai. (Wanderer.) der Kaiserl. Truppen erfährt man Folgendes: bogen steht die Armee auf die Entfernung um Preßburg herum.

und Honveds ihr Wesen treiben. Kolonnen bis über mit den Husaren haben. Szered und Leopoldstadt unter

Wohlgemuth. Nach Dioßzegh ist der gleitung des Feldzeugmeisters Tage unter den Truppen Armee soll sehr groß sein. aller Gattungen,

Feldmarscha Kaiser hinausgeritten, wo er weilen wird.

beiden Theilen den Angriff erschwert. fecht an der Brücke bei Szered, wo verwehrt wurde,

it durch einen jungen Kaufmann von Pesth, rischen Vorposten glücklich sich gestohlen.

hier noch vor drei Tagen.

Frankreich. Paris, 13. Mai. Heute Mittag hat die An diesem Aber sie stand, 10,000 Mann stark, unter den Mauern dieser Stadt, und man er⸗ Der Verlust an Todten war übertrieben angegeben worden, er soll nur 29 Mann der die französischen Interessen in

Regierung Depeschen aus Rom vom 8. Mai erhalten. Tage war die französische Armee noch nicht in Rom.

wartete ihre Uebergabe mit jedem Augenblick. betragen. Kardinal Duponk,

Gaeta vertreten half, ist vor drei Tagen in Marseille gelandet. Heute ist Wahltag. Es sind die

unh Sectionshäusern herrscht starkes Gedränge, ruhe,

Fremdengesetz ausgearbeitet worden, So viel man vom erste⸗ ren weiß, ist die binnen 1 Monat zu erlegende Journalisten⸗Cau⸗ festgesetzt und als Preßgericht die be⸗

Ueber die Stellung In großem Halb⸗ von etwa vier Stunden Das rechte Donau⸗Ufer ist von Wieselburg an bis Oedenburg besetzt, selbst Kanischa ist noch in unseren Hän⸗ den, während weiter unten in Veszprim und Papa Landstürmler In der Insel Schütt reichen die Sommerein hinaus, wo sie häufige Scharmützel Die Hauptmacht steht e Dioszegh,

*Lieutenant gestern in Be⸗ einige - Der Enthusiasmus der Preßburg selbst wimmelt von Truppen und man rechnet darauf, den Magyaren noch vor Ankunft der Russen eine Schlacht zu liefern. Die Kaiserl. Trup⸗ pen wie auch die Ungarn behaupten eine feste Position, die wohl Außer dem siegreichen Ge⸗ üc den Ungarn der Uebergang vern ist keine bedeutendere Waffenthat vorgefallen. Das übrigens sehr bald beendete Bombardement von Pesth wird bestä⸗ der durch die unga⸗ l Doch scheint die Lage des General⸗Majors Hentzi eine bedenkliche, da ungarische Truppen auf der Fleischhackerstraße operiren. Die Post von Ofen hatte man

1— dritten Wahlen seit dem 24. Februar 1848. Paris ist außerordentlich lebhaft. Die Boulevards sind mit Papier und Menschen überfüllt und an den Gemeinde⸗ häuse! aber nirgends Un⸗ außer im Studenten⸗Viertel und hinter dem Pantheon, wo es tumultuarisch aussieht. Dort gruppirt man sich zusammen, durch⸗

zieht mit de genüb

Staat

Ausste

litaner Roms

T

de Poitiers und die sozialistischen Klubs. ist heute weder Börse noch National⸗Versammlung.

Rußland und Polen. gestern ist der Flügel⸗Adjutant Sr. Majestät des Kai Hauptmann Fürst Theodor Paskewitsch, Sohn des halters, aus Italien hier wieder eingetroffen.

Niederlande.

Belgien. gestern in einer besonderen Audienz den General A dentlichen Gesandten der französischen Republik Niederlande, so wie den Vicomte von Lespine, sandtschaft, und den Marquis von Bethisy. Dieselben reisten so⸗ dann nach Paris zurück. Später ertheilte König Leopold einer De. putation des Gemeinde⸗Raths von Gent, zu den von dieser Stadt bei Gelegenheit der fl sstellung beabsichtigten glänzenden Festen einladen sollte, die nach⸗ gesuchte Audienz. 1 Italien. Rom, 4. Mai. ist beauftragt, die Bewegung der französischen Armee Dieselbe hob am 2. Mai das Bivoua und stand am den Prati.

Mailand, 8. Mai.

erschossen. als begründet erklärt.

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die Straßen Arm in Arm und ruft von Zeit

er: die Weißen und die Rothen, der

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Warschau, 13. Mai.

Amsterdam, 12. Mai. en haben heute in Amsterdam dem Könige die

Die

Brüssel, 14. Mai.

beim Köni Secretair dieser Ge⸗

(Franz. Bl.)

n Abend desselben Tages bei Santa Severa und in Garibaldi selbst hielt sich in Malagrata. Die Neapo⸗ und Spanier sollen morgen (5. Mai) unter den Mauern eintreffen. 4

urin, 9. Mai. Im Gegentheile

fe Wen⸗xaf⸗ 1 erli 8 digung dargebracht und den Eid der Treue gkleistet, nachten ug⸗

Seiten des Königs die Verfassung beschworen worden war,

Der König empfing vor⸗ chard, außeror⸗ der

welche Se. Majestät andrischen Industrie⸗

1 Akt,

1 D

Donnerstag, 17. Mai. Vorstellung: Die Frau im Hause, Familiengemälde in 3 Abtheil., von A. P. Hierauf: Paul und Virginie, pantomimisches Bege 5 (Fräul. Brussi: Virginie.) Anfang halb 7 Uhr.

üönigliche Schauspiele. Im Opernhause.

nach Gardel, von Hoguet. Musik von Gährich.

Königsstädtisches Theater. onnerstag, 17. Mai. Berlin bei Nacht.

—,

Berliner Börse vom 16. Mai.

Wechsel-Course.

250 FI. 250 PFl. 300 Mh.

Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt.

2 Mt.

8 Tage

2 Mt.

2 Mt.

3 Wochen

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. . I00 Thlr.

Frankfurt a. M. südd. WW .. 100 Fl. Petersburg 100 ShaI.

Inländische Fonds, SG Hommunal- Papiere und Geld- Course. .

2f. Brief. Geld. Gem. zt. Preuss. Freixw. Anl 5 b. 101 ½ Pomm. Pfdbr. 3;7 St. Schuld-Sch. 3 ½ 79 ½ 79 Kur- u. Nm. do. 3 ½ Soch. Präm. 8,3 99 Schlesische do.

V 2 Mt. V

Brief. 93½⅔ 93

Geld. Gem. 92 92

K. u. Nm. Schuldv. do. Et. B. gar. do. Berl. Stadt-Obl. Pr. Bk-Anth.-Sch 7 do. do. Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do. do. do. Ostpr. Pfandbr.

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13 ½ 12 ¾

85 96 ½ 79 1

Friedriched'or. And. Goldm. à 5th. Disconto.

Co cC⸗

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92 0

Ausländische Fonds.

Russ. Hamb. Cert. do. beiHHope 3.4.8. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A.

do. do. 5. A. do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatz. do. do. Cert. L. A.

Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. do. do. 300 FI. Hamb. Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Anl Holl. 2 ½ % Int.

Kurh. Pr. 0.40th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 Fl.

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Pol. a. Pfdbr. a. C.

Eisenbahn -Actien.

Stamm-Actien.

Kapital.

Der Reinertraß wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit 3 pCt. bez. Actien sind v. Kaan gar.

Cours.

Rein-Ertrag 1848.

Börsen-Zins- Rechnung.

Prioritäts-Actien. K. apital.

Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

Berl. Anh. Lit. A. B. do. Hamburg 8,000,000 do. Stettin- Starg. B4,824,000 do. Potsd.-Magda.. 42000,000

Magd.-Halberstadt 1,700,000 do. Leipziger 2,300,000

Halle-Thüringer. 9,000,000

Cöln -Minden 13,000,000 do. Aachen. 4,500,000

Bonn-Cöln 1,051,200

Düsseld.- Elberfeld.. 1,400,000

Steele-Vohwinkel .. 1,300,000

Niederschl. Märkisch. 10,000,000

do. Zweigbahn 1,500,000

Oberschl. Lit. K. 2,253,100

do. Litt. B. 2,400,000

Cosel-Oderberg. 1,200.000

Breslau-Freiburg... 1,700,000

Krakau-Oberschl. 1,800,000

Berg.-Märk.. 414, N000,000

Stargard-Posen 5,000,000

Brieg- Neisse. 1, 100,000

Magdeb.-Wittenb. 4,500,000

6,000,000

49 ¼ p. 48 ¾ 6. 76 ¼ G. 40 ṕg.

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Quittungs-Bogen.

Aachen-Mastricht .. 2,750,000

Auslaänd. Actien.

Friedr. Wilh.-Nerdb. 8,000,000

Prior...

Schluss-Course von Cöln-Minden 76 ¼ 6

do. do. do. do. do. Cöln

do. do.

Cosel do. Berg.

Berl.-Anhalt.

Magdeb.-L eipziger.. 1s e. 18

Rhein. v. Staat gar.

Düsseldorf-Elberfeld. Niederschl. Märkisch. do. do. do. do. Oberschlesische Krakau-Oberschl...

Steele - Vohwinkel . 8

Breslau-Freiburg...

Ausl. Stamm-Act.

Leipzi Ludw. Bexbach 24 Fl. Kiel-Altona Amsterd.-Rotterd. FlI. Mecklenburger Thlr.

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 800,000

87 B. 91 B. 90 ½ G.

Hamburg do. II. Ser. k Potsd.-Magd. .. 82 ¾½ bz. a. G. do. .8 92 ½ B. Stettiner..

Minden

1. Priorität .. Stamm-Prior.

SSESSnnne.

do. III. Serie. Zweigbahn do.

-Oderberg.. do. II. Ser.

E anCanSEEnEn

-Märk

Börsen- Zinsen Reinertr.

1848

-Dresden ... 8,525,000 2,050,000 6,500,000 4,300,000

8 .

vb Uilln

122

von Preussischen Bank-Antheilen 86 ½ a 87 ½4 bz. 2. G.

Für Fonds und besonders für Bank-Antheile und Eisenbahn- Actien herrschte heute v

iel Begehr, in Folge dessen die Course sämmtlich höher gegangen sind.

8 Auswärtige Börsen.

Breslau, 15. Mai. Poln. Papiergeld 93 ½ Br. Oester. Benknoten 85 Br., 85 ½ G. Poln. Pfdbr. alte 90 G., neue 2. Br. Cert. 200 Fl. 13; Br. Russ. poln. Sch. Ob. 66 ½ G. erschl. 4, u. B. 91¼ G. Freiburg 79 ½ Br. Köln⸗Minden Ob gi Niederschl. 70 ½ Br. Neisse⸗Brieg 33 ½ Br. Krakau⸗

erschl. 34½ G. Fried. Wilhelm. Nordb. 32 Br., 32 ½ G.

1 88 13. Mai. Met. 5proz. 90 ⅛, ¾¼ bez. Livorno 64 ½, Hamburg, 14.

St. Pr. Obl. 84 Br. Mgr.

Dän. 64 Br. Ard. 10 ¾ Br.

3 ½ proz. p. C. 78 ½ Br., 78 ½ G. 88 8 18 S ⅔. Sn . roz. 22 Br., 22 amb.⸗

Ser. 64 G. Bergedorf 73 Br. Altona⸗Kiel 8 Br.,

4 ee b; 108 Br. Meckienburg 32 Br., 31 G. ei einigen Umsätzen in mehreren Fonds Eisenbahn⸗Actien waren besonders letztere höher und blieb es sehr fest

Frankfurt a. M., 14. Mai.

heutiger Börse Mehreres umgesetzt. endn. verstten

kurhess. und bad. Loose und österr. Actien lieben etwas flauer. Holländ. Fonds angenehmer. Alle übrigen ohne Verãnde⸗ 81 Taunusbahn⸗ und Bexbacher⸗

ielten jedoch unter der gestrigen Notirung o

den Wechsel mit Ausnahme Wien fortwährend 1g und steigend Oesterr. 5proz. Met. 73 Br., 73 ½ G. Bank⸗Aectiin A705 Br., 1134 G. Baden Partiallose a 50 Fl. 48 ½ B

Die frem⸗

ctien war einiger Umsatz,

6 r., 47 8 a 35 Fl. 27 Br., 27¾ G. Hessen a 40 Rthlr. 27 ½1 Br., 8,.

Sardinien 25 Br., 25 G. Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl.

20 Br., 69 ¾ G., a 25 Fl. 22 ½ Br., 21 ¼ G. Spanien Zproz. 24 ½ Br., 24 ½ G. Polen 300 Fl.⸗Loose 98 ½ Br., 98 Gld., a 500 Fl. 72 ¾ Br., 72 G. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 33 Br., 32 G. Ludwigshafen⸗Bexbach 69 ¾ Br., 69 ½ G. Köln⸗Minden 76 Br., 75 ½ 8. 1 . Wechsel. Amsterdam 100 Fl. C. k. S. 101 G., do. 2 M. 100 Gld. Augsburg 100 Fl. C. k. S. 119 Gld. Berlin 60 Rthlr. C. k. S. 105 ¾ Gld. Bremen 50 Rthlr in Ld. k. S. 99 Gld. Ham⸗ burg 100 M. B. k. S. 88 G., do. 2 M. 87 ¾ Gld. Leipzig 60 Rthlr. C. f. S. 405 ¾ G. London 10 Pfd. St. k. S. 121 ¼ G., do. 2 M. 120 Gld. Lyon 200 Fr. k. S. 95 ½ G. Paris 200 8 7† vns 98. Tögge 250 Lire k. S. 100 ½ Br., 100 G. eeeno 4 9,0b.... Paris, 13. Mai. Sproz. 90.50, 90.,85. Amsterdam, 13. Mai (Sonntag). Uhr. Int. 49 ½, 49, . Ard. gr. Piecen 12 ½. war die Stimmung flauer. 8 ——

Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 16. Mai. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 53—58 Rthlr. Roggen loco und schwimmend 24 25 Rthlr. i pr. Frühjahr 82 zs. 24 Rthlr. Br., 23 ¾ G. thlr.

In Int. u. Span.

Mai /Juni 24

Effekten⸗Societät 4 ½

b

5 8 Hafer loco nach Qualität 14—15 Rthlr. 6 8 Rüböl loco 13 ¾f0 Rthlr. Br., 13 ½ G. 8

eeeinsl 9— Spiritus loco ohne Faß 14 ½ Rthlr. bez. u ..

e watean

Roggen Juni./Juli 24 ¼ Rthlr. Br., 24 G. Juli /Aug. 25 ¼ Rthlr. Br., 25 G. 16“ »„ Sept. / Oktbr. 26 ¾ Rthlr. Br., 26 G. Gerste, große loco 20 22 Rthlr. 1u“ n leine 18 20 Rthlr. 11

pr. Mai 13 ¾ Rthlr. Br., 13 ½¼1 G. MNai / Juni 13 ¼ Rthlr. Br., 13 G. 8 Juli 13 Rthlr. Br., 13½ ’öG. uli /Aug. 13 ½ Rthlr. Br., 13 G.

Aug./Sept. 13 Rthlr. Br., 12 ½ G. Sept. / Okt. 12 Rthlr. Br., 12 ¾ G. Iha

Oktbr. / Novbr. 12 Rthlr. Br., 12 G.

loco 10 Rthlr. S un

pr. Mai / Juni 14 Rthlr. bez. u. Br. » Juni / Juli 15 Rthlr. Br., 14 ½ G. Juli/ Aug. 15 ½ Rthlr. Br., 15 ½ G. Aug./Sept. 16 Rthlr. Br., 1 ½ G.

ummman

gers

ersten Kammer, Verzeichniß ꝛc. enthaltend, ausgegeben worden.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

it der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ sind Bogen A und B der Verhandlungen der den Titel nebst Inhalts⸗

Beilage

8

ini 7 . 8 u eit: m Ministerium! Zwei Parteien stehen sich völlig Fhn ssgeragafäe

Wahl⸗Verein der Rue onntags wegen

Vor⸗ sers, Garde⸗ Fürsten Statt⸗

Oberst Mast zu überwachen. dei Castel di Guido auf

. (Französ. Bl.) Der Feldmarschall Radetzky und der Minister Bruͤck sind nach Mailand zurückgekehrt.

(Französ. Bl.) Romarino ist noch nicht hat der Cassationshof sein Rekursgesuch 1

62ste Abonnements-⸗

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vZ141“

EE111.““

wurde, zündete derselbe aus Rache ein benachbartes Dorf an.

uruück, so findet man d

Dnhalt. Deutschland. Sachsen. Dresden. Vermischtes. Der in Dresden angerichtete Schaden. ““ 1 I n nln 1a eezeschl. Unterhandt kreich. Paris. Changarnier's Tagesbefehl. Unterhandlungen Iescen 92 Wahlvorbereitungen. Polizeiliche Maßre⸗

ln. Vermischtes. 1 Sbanien. 1 müüce. Cabrera. Die Karlisten. Das Budget.

Der Tarif. Die Staatsgläubiger. Die Intervention in Italien.

Auswärtige Börsen.

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Sachsen. Dresden, 14. Mai. (Leipz. Z.) Ueber die (bereits gemeldete) Gefangennehmung Bakunin's und Heubner's erfährt man noch, daß Letzterer, nach Freiberg flüchtend, erst dort die provisorische Regierung festsetzen wollte; als er aber erkannte, daß er da nicht sicher sei, wandte er sich mit Bakunin und einigen Genossen in gleicher Absicht nach Chemnitz. Sie kamen spät in der Nacht da an. Einige Bürger hörten davon und fürchteten mit Recht für die Ruhe der Stadt. Eben, als die unseligen Ankömm⸗ linge sich zu Bette begeben wollten und Bakunin zu den Anderen sagte: „Nun laßt uns schlafen!“ traten ein paar bewaffnete Bür⸗ ger ein und nahmen die Gesellschaft gefangen, worauf sie dann die⸗ selbe sogleich nach Altenburg und von da über Leipzig nach Dres⸗ den brachten. Gestern, am Sonntag, hörte man hier kein Glocken⸗ geläute; in den so übel zugerichteten Kirchen, der Frauen⸗, Kreuz⸗ und Sophienkirche, konnte noch kein Gottesdienst gehalten werden. Nächsten Donnerstag sollen diese Kirchen der feierlichen Andacht wie⸗ der eröffnet werden.

Das Theater hat einen großen Verlust erlitten, indem fast die

anze Garderobe und ein Theil der Decorationen in dem niederge⸗ Fe Gebäude des alten Opernhauses aufbewahrt war.

Gestern, am Sonntag, herrschte große Bewegung in der Stadt; aus Berlin, aus Leipzig, Magdeburg, Bautzen, Breslau waren Tausende von Menschen angekommen, aus der weiten Umgegend Land⸗ und Stadtbewohner hereingezogen, um unsere Stadt nach den Schreckenstagen zu sehen. Sie bewegten und drängten sich von früh bis Abend durch die Stadt über die Terrasse und die Brücke hin. Viel Gedränge und Neugier war, als gegen 4 Uhr ein Postwagen mit starker Eskorte von rothen Husaren von der Friedrichsstadt her über die Brücke fuhr; man meinte, Tzschirner oder irgend ein anderer bedeutender Kompromittirter vom Aufruhr werde eingebracht; es war der Postmeister von Wilsdruf.

Zwei Grenadier⸗Compagnieen vom preußischen Kaiser⸗Alexander⸗ Regiment sind nach Riesa gegangen, das von Freischaaren beun⸗ ruhigt worden war. Als ein starker Zug dieser Freischaaren noch während des Dresdener Kampfes in Riesa nicht weiter Fecesse⸗

8 befinden sich hier mehrere Bataillone von preußischen Landwehr⸗ Regimentern, so vom 12. und jetzt auch das 1. Bataillon vom 8., welches letztere gestern Nachmittag durch 2 auf der Eisenbahn kom⸗ mende Compagnieen veastärkt ward, die in der Altstadt einquartiert werden.

Dasselbe Blatt theilt über den in Dresden angerichteten Scha⸗ den Nachstehendes mit:

„Eine Wanderung durch unsere Stadt erregt in aller Weise die Ge⸗ fühle auf das schmerzlichste; doch strömen die Menschen durch die Straßen, oft im Gedränge, um die Zerstörung anzuschauen; die Neugier besiegt hier oft alles Mitgefühl. Geht man vom Postplatz aus, so sieht man das zer⸗ schossene Postgebäude, in welchem alle Fenster zerschmettert, die Thüren zer⸗ brochen sind und Verwüstung aller Art angetroffen wird. Dem Postgebäude gegenüber, hinter Gärten aͤn der Zwingerstraße, rauchen bis auf den Grund ausgebrannt 3 Häuser, welche von Frevlerhand angezündet worden waren; fast nichts hat aus ihnen gerettet werden können, da die Bewoh⸗ ner mit Hinterlassung ihres Hab und Gutes bei der heftigen Beschießung sich geflüchtet hatten. Darauf kommen am Platz nach der Ostra⸗Allee zu eine Reihe zerschossener Häuser, in denen mehrere Etagen sammt Allem, was darin war, durch Durchbruch der Mauern gänzlich zerstört worden sind; dann das Thurmhaus, mit kleinen und großen Kugeln zerschossen. Der Kaufmann Vollsack hat darin sein Waarenlager und Comtoir; Alles ist zerstört, selbst die Wechsel lagen zerrissen und zerstreut umher. Hier stand eine jetzt weggeräumte Barrikade nach den zerstörten Gärten zu. Die Ostra⸗ Allee hinauf sind viele der schönen Kastanienbäume zerschossen. Auch in der Ostra⸗Allee sind viele Häuser beschossen worden. Doch jetzt vom Postplatz zu dem großen Gebäude der Spiegelfabrik hinüber, das schwer mitgenom⸗ men ist, inwendig fast ganz zerstört. Hier hielten sich mehrere Tage hart⸗ näckig schießende Schützen vom Volke, die von hier aus die Sophienstraße und große Brüdergasse hart beschossen. Beide wurden ebenfalls hart mit⸗

enommen, denn auch die Sophienkirche ward lange vom Volke beseß ge⸗ Halten, das hinüber nach dem Zwingerwall und zum Theater hinaufschoß, bis sie von preußischem Militair erstürmt wurde. Ihr Feheanoen liegen das ausgebrannte alte Opernhaus, die wahrhaft malerischen Trümmer der zwei ausgehrannten Zwinger⸗Pavillons; man glaubt bei flüchtigem Ueberblick Ruinen des Alterthums zu sehen. Die hier mündende kleine Brüdergasse zeigt ebenfalls Spuren schrecklicher Verwüstung; auch da wurden drei Häuser niedergebrannt auf Befehl der provisorischen Regierung, weil man glaubte, das prinzliche Palais und das Schloß würden durch die Flammen der engen Gasse angegriffen werden. Durch die kleine Brüdergasse geht es über Trümmer, aufgerissenes Pflaster, Brandstücke in die Schloßgasse. Da ist fast jedes Haus beschossen worden, am meisten freilich hat die Stadt Gotha, aus deren Erker namentlich so viel die Schloßgasse hinauf und auf den obstehenden Schloßtheil geschossen wurde, gelitten; dann aber das Schloß, von dem in der Schloßgasse auch keine Fensterscheibe ganz geblieben ist. Ueberall ist noch das Pflaster aufgerissen, das nicht so bald hergestellt wer⸗ den kann. Die Rosmaringasse, Theile der mittleren und großen Frauengasse sind hart von Kugeln angegriffen, besonders das Ge⸗ bäude, wo die Meyersche Schnitthandlung sich befindet. Die Ge⸗ bäude des nun folgenden Neumarktes haben wohl am meisten gelitten. Das große Schmidtsche Haus am Eingang der Frauengasse, das zur Stadt Rom gehörige Gebäude und die Stadt Rom selbst sind furcht⸗ bar beschädigt. Das letztere Gebäude ist wohl das am meisten zerschossene Haus der Stadt; der ganze schöne große Erker ist durch Kanonenkugeln von der Terrasse her zerschossen. In der Moritzstraße giebt es ebenfalls viele beschossene Häuser: die Barrikaden sind erst jetzt vollends weggeräumt. Das Hotel de Saxe und die angränzenden Häuser sind ebenfalls sehr be⸗ schossen. Bei der Frauenkirche schneidet die große Verwüstung am Neumarkt ab, und wir müssen zur Gemäldegallerie übergehen, wo sich leider Militair⸗ 1 chützen postirt hatten, so daß die Gallerie den Schüssen der Insurgenten in den gegenüberstehenden Häusern ausgesetzt war. Auf dieser Seite ist kein Fenster der Gallerie ganz geblieben, alle durch Kugeln zerschlagen; auf der Seite bvoch der Augustusstraße sind die Fenster alle vom Kanonendonner eingedrückt; Judengonn 8 letzten Theil glücklicherweise keine Kugel gedrungen. Am des Neumceeez snebenfalls zerschossene Läuser; auf der nördlichen Seite

b arktes sind alle Häuser be schassen. Kehrt man zum Postplatz a noch die stärksten Verwüstungen nach der Wallstraße,

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mit welchem General Changarnier

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reußischen Staats-Anzeiger.

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6 8 9 2 Mai.

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der Scheffel⸗ und der Webergasse zu; an letzterer ist ein Erkerhaus fast ganz eingeschossen. Engel’'s und das gegenüber stehende Haus an der Wils⸗ druffer Gasse sind ebenfalls mit Kugelschüssen bedeckt. Die Wilsdruffer Gasse hinauf haben einige Häuser gelitten; sonst ist vom Barrikadenbau nur das Pflaster nessenssg⸗; so ist auch am alten Markt, wo der eigent⸗ liche Kampf nicht hingekommen, wenig Zerstörung zu erblicken. Nur das Haus der Löwen⸗Apotheke mit vorspringendem Erker hat etwas gelitten. In demselben Hause sind dem Kaufmann Lenz alle die prächtigen Mode⸗ waaren seines Magazins gleich in der ersten Nacht, als Herr Lenz der Jüngere das Ober⸗Kommando der Kommunalgarde niedergelegt, von ein⸗ dringenden Rotten zerstört und auf die Straße geworfen worden. Mit die⸗ sem Hause begann die Verwüstung der Stadt.

Ausland. Frankreich. Paris, 12. Mai. Der Tages befehl, den Brief des Präsiden⸗ ten an General Oudinot begleitet, lautet: „Soldaten! Ihr habt in den Zeitungen den Brief des Präsidenten der Repu⸗ blik an den Befehlshaber der Truppen bemerkt, welche muthvoll, aber ohne Erfolg vor den Mauern Roms gekämpft haben. Der Ober⸗General wünscht, daß es allen Stufen der militairischen Hierarchie bekannt werde. Dieser Brief, der die Anhänglichkeit der Armee an das Oberhaupt des Staates vermehren muß, sticht glück⸗ lich ab von der Sprache der Personen, welche dem vor dem Feinde stehenden sranzösischen Soldaten als Fem . nichts als eine Verleugnung seiner Mission zusenden moͤchten.“ Man ver⸗ sichert, daß das Schreiben Louis Bonaparte’'s an Oudinot gegen den Willen eines Theiles des Ministeriums geschrieben worden sei. Namentlich hätten sich Odilon Barrot und Tracy wi⸗ dersetzt, und als Gegengewicht gegen das Schreiben habe man sich sodann für die Absendung des Herrn Lesseps nach Rom entschieden, wo er, was den diplomatischen Theil der Aufgabe Oudinot's be⸗ treffe, an dessen Stelle treten solle. 1

Die Union berichtet: „Die Rothen und die Dreifarbigen kamen vorgestern Morgen zusammen, und nach lebhafter Erörterung wurde entschieden, daß für den Fall des Fehlschlagens der am Abend zuvor beschlossenen Verschwörung die republikanische Partei den einzig ihr noch übrigen Sicherheitsweg einschlagen und auf An⸗ nahme des Vorschlags bezüglich einer Verlängerung der konstitui⸗ renden Versammlung dringen solle. Es wurde erklärt, daß die bloße Neigung des Präsidenten der Republik und seiner Minister, die Verfassung zu verletzen, und ihre Abgeneigtheit, den Beschlüssen der Versammlung sich zu fügen, diese Entscheidung rechtfertige.“ Eine vorgestern Abend an die Assemblee nationale ein⸗ geschickte Mittheilung lautet: „Heute Morgen hieß es, daß die heftigsten und ungeberdigsten Mitglieder der Berges ver⸗ wichene Nacht eine Versammlung gehalten hätten, welcher mehrere Revolutionaire von der Farbe des National bei⸗ wohnten. Nichts Geringeres stand in Frage als ein Staatsstreich, welcher die Einkerkerung des Präsidenten der Republik und seiner Minister in das Fort von Vincennes bezweckte. Nach dem von ei⸗ nem wegen seiner politischen Intriguen bekannten Manne entwor⸗ fenen Plane sollte man sich der Telegraphen⸗Leitung, der Polizei⸗ Präfektur und des Stadthauses bemächtigen, das Kommando der Nationalgarde aber einem Manne anvertraut werden, den die mi⸗ litairische Hierarchie nicht sonderlich achtet. Die Montagnards traten jedoch so gebieterisch gegen die Männer auf, welche sich Freunde der Verfasfang nennen, daß Alles abgebrochen wurde, und diesem Zwischenfalle hat man das Scheitern dieser jesuitisch⸗ dreifarbigen Verschwörung beizumessen, wie einige Mitglieder der Versammlung sie nannten. Gewiß ist, daß der Berg und die Opposition fortwährend Versammlungen halten, um Kundgebungen hervorzurufen, welche die Wahlen am 13ten verhindern und diesem Theile der National⸗Versammlung die Mittel bieten würden, eine erlöschende Macht beizubehalten,“ Man behauptet, Marrast habe gestern dem Conseils⸗Präsidenten den Tagesbefehl Changarnier's, durch welchen derselbe der Besatzung von Paris den Brief des Präsidenten Bonaparte an Oudinot kundmachte, mitgetheilt und Genugthuung verlangt, worauf Odilon Barrot geantwortet habe, daß er sogleich einen Ministerrath zusammenberufen wolle; in diesem sei sodann Changarnier's Absetzung beschlossen worden, nachdem der General die Aufforderung, selbst Entlassung zu begehren, ab⸗ gelehnt habe. General Forest, von dem in den beiden letzten Siz⸗ zungen der National⸗Verwaltung die Rede war, hat vorgestern Abends auf Befehl des Kriegs⸗Ministers Herrn Marrast einen Entschuldigungsbesuch abgestattet.

Das Central⸗Comité des Wahl⸗Vereins der Rue de Poitiers erklärt in einem Aufrufe an die Wähler, daß es, trotz des vom Co⸗ mité der gemäßigten Presse gegen fünf seiner Kandidaten erhobenen Einspruchs, auf seiner gesammten Liste beharre, bezüglich deren es wünsche, daß sie das Sammelzeichen für alle diejenigen bilde, welche Willens seien, sich mit den Gewählten des 10. Dezember unter dem Schirme der Verfassung um die Fahne der Ordnung in der Republik zu schaaren.

An allen Straßenecken war heute ein blauer Zettel angeschla⸗ gen mit der Ueberschrift: „Kandidatur des Admirals von Join⸗ ville.“ Auf dem Anschlage weist ein ungenannter Freund des Prin⸗ zen das diesem gemachte Anerbieten einer Kandidatur im Seinede⸗ partement mit Dank zurück.

Vorgestern begann man hier die Wahlen seitens der Armee. Die Stimmgebung geschieht sectionsweise; es stimmten vorgestern die Soldaten aus den entferntesten Departements, und die übrigen wer⸗ den der Reihe nach, je nach der Entfernung ihrer Departements, bis zum 14ten folgen.

Der Seine⸗Präfekt erklärt die Angabe des Peuple, daß er 45,000 Arbeiter aus der pariser Wählerliste gestrichen habe, für felsch und fügt bei, daß er mit Entwerfung der Liste nichts zu thun habe.

Um dem gellenden Geschrei, mit welchem die zahllosen Jour⸗ nal⸗Verkäufer an den Eingängen der Passagen die Vorübergehenden betäuben, ein Ende zu machen, hat der Polizei⸗Präfekt, wie berich⸗ tet wird, angeordnet, daß jeder Verkäufer künftig eine dreifarbige Laterne tragen soll, auf welcher Name und Preis der von ihm feil⸗ gebotenen Journale zu lesen wären.

Die Blätter Peuple, Revolution und Demokratie sind auf gerichtlichen 89 wegen Beleidigung des Präsidenten der Republik wieder in Beschlag genommen worden.

Madier de Montjau ist vom Zuchtpolizeigericht kontumazialisch zu 6 Monaten Gefängniß, 100 Fr. Geldstrafe und in die Kosten verurtheilt worden, weil er sich dem Eintritte eines Polizei⸗Kom⸗ nwiser⸗ in eine Wahlversammlung unter beleidigenden Aeußerungen widersetzte.

Aus Versailles sind neue Truppen herbeibeordert, welche die Eisenbahn heranführt.

Eines der neuen ultrademokratischen Journale, die Guillo⸗ tine, erscheint roth gedruckt.

8 hiesige deutsche Arbeiter⸗Verein ist so gut wie aufgelöst. Seine Hauptredner sind daraus entfernt und die übrigen Mitglie⸗ der kehren in ihre Heimat zurück. 1

Der Moniteur zeigt an, daß die Leihämter von nun an kein Geld auf Waffen mehr leihen und daß alle verpfändeten Waf⸗ fen nach Vincennes geschafft sind, wo sie von den Eigenthümern eingelöst werden können. 8

Cavaignac und Bastide erklären im Moniteur, daß sie in der italienischen Frage bei der vorletzten Abstimmung darüber mit der Majorität gestimmt haben würden, wenn sie zugegen gewesen wären.

Zwischen Marseille und Civitavecchia ist auf dem Meer ein System telegraphischer Signale errichtet, welches gestattet, Nach⸗ richten in zwei Stunden von der einen Stadt nach der anderen zu

icken.

sg Die „Independenza“, ein von der provisorischen Regierung von Sicilien in England angekauftes Dampfschiff, befindet sich jetzt in Marseille, wohin es eine große Anzahl neapolitanischer Flüchtlinge gebracht hat. Der Präfekt der Rhonemündungen hat es auf Recla⸗ mation des neapolitanischen Konsuls mit Beschlag belegt, obgleich der Capitain behauptet, das Schiff sei Privateigenthum und nur auf Requisition der Behörde von Palermo zu einem Dienste der Menschlichkeit zur Verfügung gestellt worden.

Abbé Falloux, Bruder des Unterrichts⸗Ministers und Privat⸗ Secretair des Papstes, ist aus Italien hier angelangt.

Der Minister des Auswärtigen theilt alle Depeschen aus Ita⸗ lien sogleich dem diplomatischen Corps mit, das er auch von den Verhaltungs⸗Befehlen, die er Herrn Lesseps mitgab, in Kenntniß gesetzt hat. 8

Der russische Gesandte in England, Herr von Brunow, ist auf dem Wege nach Konstantinopel hier eingetroffen.

Nach dem Siecle hat der Minister⸗Rath beschlossen, an der Rheingränze ein Observations⸗Corps aufzustellen.

Spanien. Madrid, 3. Mai. Der spanische Konsul in Perpignan meldete unter dem 25sten vor. Mts., daß Cabrera in der dortigen Citadelle festgesetzt wurde und am 25sten unter Be⸗ deckung nach Toulon in das Fort Lamalgue fgeg werden sollte. Als Cabrera das französische Gebiet betrat, verbarg er sich, der Angabe des Konsuls zufolge, in einem Hause des Dorfes Err, in der Absicht, England zu erreichen, ohne von den französischen Be⸗ angehalten zu werden. Die in Catalonien gebliebenen kar⸗ istischen Banden sollen entmuthigt sein, und scheinen von den Trup⸗ pen des Generals Concha nachdrücklich verfolgt zu werden.

Die Stärke der von Portugal aus in Galicien eingedrungenen Karlisten unter Romero wird auf etwa 100 Mann angegeben. Es gelang ihnen, zwei Detaschements Königlicher Truppen aufzuheben. adesen ist der dortige General⸗Capitain gegen sie ausgerückt und die Besatzung der portugiesischen Gränzfestung Valenca sucht seine Operationen zu unterstützen.

Seitdem die Königliche Familie ihren Aufenthalt nach Aran⸗ verlegt hat, beträgt die Besatzung von Madrid nur etwa 4000

ann.

Das spanische Geschwader, welches bereits Befehl erhalten hatte, von Gaeta nach Barcelona zu segeln, um Truppen an Bord zu nehmen, ist nunmehr angewiesen worden, in Gaeta zur Verfü⸗ gung des Papstes zu bleiben.

In der vorgestrigen Sitzung des Kongresses der Deputirten wurde der Bericht der Budget⸗Kommission vorgelesen. Er entspricht durchaus dem von der Regierung vorgelegten Entwurf und berech⸗ 88 8 Einnahme auf 1,227,277,421, die Ausgaben auf 1,227,281,057

ealen.

Im Clamor liest man Folgendes: „Es heißt, daß in dem Minister⸗Rathe die Prüfung der Tariffrage begonnen habe. Es scheint zwei Entwürfe zu geben, einen allgemeinen Tarif und einen besonderen, der sich auf die schwierige Frage der Baumwollenstoffe bezieht. In dem Entwurfe des allgemeinen Tarifs wird das Ver⸗ bot fast aller Handels⸗Artikel aufgehoben, mit Ausnahme sehr we⸗ niger, und in Bezug auf die Baumwollenstoffe wird man die Ein⸗ fuhr solcher Artikel gestatten, welche in unserem Lande nicht verfer⸗ tigt werden oder deren Fabrizirung für jetzt von höchst geringer Bedeutung ist.“

Madrid, 6. Mai. Die Regierung erhielt gestern vermittelst des Telegraphen durch den spanischen Konsul in Perpignan die Nachricht, daß die karlistischen Chefs Sarragatal, Estartus, Merino, Iriarte und andere, sich von Catalonien auf französisches Gebiet zurückgezogen hatten, und am 3ten nach Perpignan abgeführt wur⸗ den. Sarragatal, der nach dem Abtreten Cabrera's die meisten karlistischen Banden unter sich vereinigt hatte, wurde von 6000 Mann unablässig verfolgt, am 28sten v. M. eingeholt, und am 29sten bei Esquirol so nachdrücklich angegriffen, daß seine Mann⸗ schaft auseinandergesprengt und er selbst genöthigt wurde, über die französische Gränze zu gehen. Die Tristany's scheinen nun die ein⸗ zigen Karlisten von Bedeutung zu sein, welche den Krieg in Cata⸗ lonien noch fortführen, dessen völliges Ende man jedoch als nahe bevorstehend betrachten darf.

In der gestrigen Sitzung des Kongresses der Deputirten legte der Finanz⸗Minister einen Gesetz⸗Entwurf vor, kraft dessen die Re 8eg die Ermächtigung erhalten soll, die von ihr vorgelegten

udgets für das laufende Jahr in der von dem betreffenden Aus⸗ schusse des Kongresses beantragten Form ohne weitere Diskussion in Kraft zu setzen. Der Minister suchte diesen Gesetz⸗Entwurf durch „den billigen Wunsch der großen Mehrzahl der Deputirten, sich recht bald nach Hause zu begeben“, und durch den Umstand, daß die betreffenden Ausschüsse des Kongresses die Budgets bei ihren Berathschlagungen hinlänglich erörtert hätten, zu rechtfertigen. Auch unterliegt es keinem Zweifel, daß die Cortes der Regierung die von ihr in Anspruch genommene Ermächtigung ertheilen werden. Sobald diese erfolgt, werden die Sitzungen der Cortes ihr Ende erreichen.

Obgleich man allgemein erwartete, daß der Finanz⸗Minister in der gestrigen Sitzung auch die n verlangen würde, die im Entwurf ausgearbeiteten, bis jetzt jedoch geheim gehaltenen Mo⸗ disicationen des Zoll⸗Tarifes in Kraft zu setzen, so wurde doch diese Erwartung getäuscht, und man fängt an zu bezweifeln, daß die Regierung sich für jetzt überhaupt zu dieser Maßregel entschließen werde. Die von französischen Blättern gegebene Nachricht, daß ver⸗ schiedene von r in Uhann⸗ Holland, Belgien, Deutschland m89 Preußen niedergesetzten Comités spanischer Staatsgläubiger ischen mächtigte Personen sich nach Madrid begeben, um der draubt 8 Regierung Vorschläge zu einem den Anforderungen jener Gläͤubiger