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— keine weiteren Redner eingeschrieben, stellt der Vorsitzen vie Uhersungefrsge zum Antrage des Abg. Jordan und schreitet ur Abstimmung. Ein Antrag auf namentliche Abstimmung für den Antrag des Abg. Welcker wird unterstützt. — Der Antrag des Abg.
Jordan wird abgelehnt.
elangt der erste Theil des Welckerschen Antrags zur 8 Föstinemung. „Er wird mit 191 Stimmen aegen 12 44 haben sich der Abstimmung enthalten.
Stimmen angenommen. 1, b enth Füenggelcers nimmt den letzten Theil seines Antrags zurück, in Er⸗
8 daß der Reichsverweser nach dem heutigen Beschlusse der
dem Wunsche derselben durch Bildung eines den Ver⸗ hältnissen gemäßen Ministeriums entsprechen werde. — Mehrere Abgeordnete reichen eine Erklärung ein, daß sie sich deswegen der Abstimmung enthalten, weil derselbe an keinen Ausschuß verwiesen worden. — Der Vorsitzende schließt die Sitzung um 7 ½ Uhr und beraumt die nächste auf morgen Freitag den 18. Mai 12 Uhr an.
Frankfurt a. M., 18. Mai. (D. Z.) Tagesordnung:
Wahl eines Schriftführers. Berathung über den vom Dreißiger⸗
BWasc erstatteten Bericht, in Bezug auf die Anträge von Bres⸗ en, Biedermann und Schneer.
Präsident Herr Reh eröffnet die Sitzung 12 ¼ Uhr Mittags. An neuen Flottenbeiträgen sind eingegangen: 50 Gulden aus dem Traunkreise (Oesterreich), 40 Louisd'or von den Deutschen in Ma⸗ nila durch den hamburger Konsul, 4 Thaler von einem leipziger Studenten.
Ausgetreten ist Herr Wagner aus Jastrow, ferner mit einer sehr umfänglichen Erklärung wider die Allmächtigkeit, welche sich die Versammlung fälschlich beigelegt habe, Herr Gombart aus München.
Von weiteren Anhäͤnglichkeits⸗Adressen werden so viele ange⸗ meldet, daß die Angabe ihrer Ursprungsorte endlich in einem allge⸗
meinen Geräusche untergeht.
Der Minister⸗Präsident Herr Grävell beantwortet die An⸗ rufung des Herrn Ludwig Simon vom 16. Mai dahin, daß nicht gegen die Reichsverfassung, sondern zur Wiedernahme von Rastatt und zur Deckung der blosgestellten badischen Gränze ein Armee⸗ Corps von württembergischen und Großherzogl. hesstschen Truppen zusammengezogen werde. Daran wünscht Herr Grävell einige Worte über das Mißtrauensvotum zu knüpfen:
„Als das vorige Ministerium sich in die Nothwendigkeit ge⸗ sebt sah, dem Herrn Reichsverweser ein neues Programm vorzu⸗ egen, fand derselbe sich nicht bewogen, darauf einzugehen. Ich habe weder einen Beruf noch eine Veranlassung, mich über die bisherige Verwaltung auszulassen, eben so wenig über die Gründe, die den Herrn Reichsverweser bewogen haben, zu erklären, daß er auf dieses Programm nicht eingehe. Die natürliche Folge davon ist gewesen, daß das bisherige Reichsministerium seine Entlassung verlangt hat und daß, da der Herr Reichsverweser seinen Sinn nicht geändert hat, es auch dahin kommen mußte. Der Herr Reichs⸗ etweser hat sich viel Muühe gegeben, ein anderes Ministerium zu hilden, allein die Aussichten, die damit verbunden sind, sind von der Art gewesen, daß sich Niemand getraute, das Amt anzunehmen. Es ist ihm am Ende der Vorschlag gemacht worden, sich an mich
zu wenden, und ich habe natürlich nur einwenden können, daß ich weiß, wie unbeliebt ich bei der Mehrheit der Versammlung bin (Auf allen Seiten: sehr wahr!), daß dies eine Schwierigkeit mehr sein würde in der Verwaltung des Amtes und daß ich daher gern davon dispensirt sein möchte. Was dann weiter verhandelt worden ist, gehört nicht zur Sache. Ich will Ihnen die Gründe anführen, die den Herrn Reichsverweser bewogen haben, nicht sofort abzutreten und die uns bewogen haben, ihn nicht im Stiche zu lassen, sondern auf seinen Wunsch diesen unangenehmen Auftrag zu übernehmen. Bis an die letzten Tage der Verwaltung des vorigen Ministeriums ist von demselben ausgesprochen worden, daß es die Hoff⸗ nung zu einer Verständigung noch nicht ganz aufgegeben habe. Ich kann mir nicht denken, daß irgend Jemand ist, den nicht der lebhafte Wunsch beseelt, wenn Deutschand auf dem Wege des Friedens und der Eintracht zum Ziele zu briugen ist, daß dies nicht verhindert werde durch ein eigensinniges Bestehen auf nur wenigen Worten. Denn es versteht sich von selbst, daß die Regierungen, wenn sie wesentliche Veränderungen vornehmen wollten, leeres Stroh dreschen würden. Dies vorausgesetzt, habe ich es für meine Pflicht gehalten, nicht zurückzutreten, und der Herr Reichsverweser hat den ketzten Versuch gemacht, der noch übrig blieb, indem er gestern einen Courier mit einem Schreiben an den König von Preußen nach Berlin abgesandt hat. Dieser ist angewiesen, die entschiedenste Ant⸗ wort zurückzubringen auf die kategorisch gestellte Frage. Ich werde nicht ermangeln, Ihnen Anzeige davon zu machen und zu erklären, ob überhaupt der gegenwärtige Zustand noch länger fortdauern
kann. (Bewegung des Unwillens auf der Linken.) Ein zwei⸗ ter Grund, warum der Reichsverweser sich nicht entschlie- ßen konnte, sein Amt dazumal niederzulegen, lag in sei⸗ ner Stellung selbst. Sie erinnern sich, meine Herren,
daß er der Deputation der Reichs⸗Versammlung die Erklärung gab, daß er in Folge der eingegangenen Genehmigungen der Re⸗ ierungen den an ihn gestellten Antrag übernehme. Sie werden sch erinnern, daß der Reichsverweser zwar in sein Amt hier ein⸗ geführt und verpflichtet worden ist, aber daß ihm dann der Bun⸗ destag im Namen der deutschen Regierungen seine Gewalt über⸗ tragen hat. (Unruhe.) Als ein streng gewissenhafter Mann wird er sich nie beikommen lassen, sein Amt in eine andere Hand nieder⸗ zulegen, als in die Hände derjenigen, die es ihm gegeben haben, das heißt in Ihre Hände. Er wird aber eben so und kann nicht anders als treuer Verwalter der von den Regierungen ihm apver⸗ trauten Macht, diese Macht auch nur wieder in die Hände der Regierungen zurückgeben. (Lautes Gelächter auf der Linken.) „Ein dritter und entschiedenster Gegenstand war der dänische Krieg. Bedenken Sie, welche Folgen jetzt ein Austritt des Herrn Reichsverwesers und eine Scheidung Deutschlands gehabt hälte für diesen Krieg. Bedenken Sie daß die Ehre Deutschlands eawʒeen e, hre D hlands auf fruher 98 sieht. Bedenken Sie, daß dort, nach dem, was schon 8 sschen Volt worden ist, der Kernpunkt der Vereinigung der Utsch ölker in der gemeinschaftlichen Armee besteht, wozu ich noch füge, daß so eben eine Depesche von dem en lische Köbe eingetroffen ist, die einen Waffenstillstand beantra ng Hen Kabine Gründe, die den Herrn Erzherzog bewogen hahen in ziüs sind die tigen Amte auszuharren, und unter diesen Umständen gla sesten wich. Miinisterium seine Dienste nicht versagen zu dürfen.9 saczs ghe h6⸗ Herr Wedekind stellt den Antrag, einen von ihm vor legten „Gesetzvorschlag über die Verantwortli keit der Reichsmi⸗ . ah einen. Ausschuß zur schleunigen erichterstaltung zu Die Herren Wesendonck und Zimmermann beantragen daß die Ansprache des Königs von Preußen vom 14. Mai und die darin wider die Reichs⸗Versammlung erhobenen Beschuldigun⸗ en mit einer Aufforderung an das deutsche Volk, zum Schutze der Keichsverfassung die Waffen zu ergreifen, erwiedert werde. Die Dringlichkeitsfrage soll indessen bis nach der Berathung des An⸗ trags vom Dreißiger⸗Ausschusse verschoben werden.
Nach einer Pause, während welcher die Stimmzettel zur Wahl eines Schriftführers eingesammelt werden — sie fällt auf Herrn
Goltz aus Brieg — und nachdem noch der Austritt des Abgeord⸗ neten Herrn Rudloff (Hannover) zur Anzeige gebracht ist, geht die Berathung auf den Bericht des Dreißiger⸗Ausschusses über. Der desfallsige Mehrheits⸗Antrag, gestellt von 15 Stimmen gegen 12, autet:
1) Es wird sofort mit absoluter Stimmenmehrheit eine Reichs⸗ Regentschaft von 5 Mitgliedern durch die National⸗Versamm⸗ lung und aus der National⸗Versammlung und dieser letzteren verantwortlich, zum Zwecke der Durchführung der Reichs⸗ Berfi fimn und der Beschlüsse der National⸗Versammlung gewählt.
2) Die Mitglieder der Reichs⸗Regentschaft leisten vor der Na⸗ tional⸗Versammlung den Eid auf die Verfassung.
3) Sobald dies geschehen, hört die auf den Grund des Gesetzes . 28. Juni 1848 eingesetzte provisorische Centralgewalt auf.
4) Die Reichs⸗Regentschaft tritt ab, sobald die Verfassung durch⸗
98 und das Reichs⸗Oberhaupt mit Ableistung des Ver⸗ 1 ungseides die Reichsregierung angetreten hat. Ein Minderheits⸗Antrag I., gestellt von den Abgeordneten Herren Welcker, Eckert, Wurm und Kierulff dagegen macht den Antrag des Abgeordneten Biedermann (s. Preuß. St. Anz. Nr. 136, Beilage) mit Auslassung des 7ten Punktes zu dem sei⸗ nigen.
Ein zweites Minderheitserachten des Dreißiger⸗Ausschusses endlich lautet:
„In Erwägung, daß durch die vorliegenden Anträge die pro⸗ visorische Centralgewalt ganz oder theilweise beseitigt werden soll, auf diese Weise aber das einzige noch vorhandene einheitliche Re⸗ gierungs⸗Organ Deutschlands dem In⸗ und Auslande gegenüber zerrissen werden würde; daß ferner auf den vorgeschlagenen We⸗ gen die angestrebte Einheit Deutschlands nicht erreicht, sondern der⸗ selben neue Hindernisse entgegengestellt werden würden; daß end⸗ lich der drohende “ durch die Beseitigung der Central⸗ gewalt nicht verhindert, sondern in Folge der mit der Centralge⸗ walt dann nothwendigerweise entstehenden Konflikte nur noch mehr befördert werden würde, geht die Reichs⸗Versammlung über die vorliegenden Anträge zur motivirten Tagesordnung über.“
Zachariä von Göttingen. Langerfeldt. Stedmann. Böecler. Breusing. Duncker. Sprengel. von Wydenbrugk.
Es werden hierzu noch viele Anträge und Zusatz⸗Anträge ge⸗ stellt und zum Theil wieder zurückgezogen. Der Antrag des Herrn Würth von Sigmaringen enthält nichts Geringeres, als das Ver⸗ langen, daß sich die Versammlung unter Anerkennung der Revolu⸗ tion als Konvent konstituire. In einem ganz anderen Sinne be⸗ wegt sich hingegen ein Antrag des Herrn Wedekind von Hannover, der den Erzherzog Johann durch den Prinzen von Preußen desinitiv ersetzen will.
Von den zehn gegen den Mehrheits⸗Antrag eingezeichneten Rednern erhält zuerst das Wort Herr Stahl von Erlangen, in⸗ dem er auf die Konsequenzen hinweist, die er in der Umwandlung der Centralgewalt erblickt. Er zweifelt, daß die Bewegung für die Verfassung weiter gehen werde, als sie bis jetzt vorgeschritten. So ist besonders der Zustand der Pfalz durchaus nicht geeignet, der Verfassung im übrigen Königreiche Bayern Freunde zu erwerben, eben so wenig als die Vorgänge in Dresden und Baden in Deutsch⸗ land einen der Verfassungssache günstigen Eindruck hervorbringen konn⸗ ten. Dazu kommt, daß, wenn wir die Bewegung in die Hand nehmen wollen, sie einem bewährten Erfahrungssatze gemäß gewiß nicht in unserer Hand bleiben würde. Sogar die Eventualität eines Kampfes nicht blos Deutschland gegen Deutschland leitet der Redner aus einer gewaltsamen Erhebung für die Verfassung ab, sondern eines Kampfes Frankreichs gegen Rußland, des Ostens gegen den Westen von Europa, aus dem vieles nicht zu verachtende vielleicht hervor⸗ gehen könnte, nur eines gewiß nicht; die Einheit, Freihelt und Kraft Deutschlands. Wie also auch die Bewegung geführt und geendet werde, nie könne man das, was wir allein wollen, dadurch errei⸗ chen, nämlich die Durchfuͤhrung der Verfassung. Die vorliegende Frage, die Beseitigung der Centralgewalt, hingen innig hiermit zu⸗ sammen, denn Niemand wird erwarten, daß der Reichsverweser, auf einen Beschluß der Reichsversammlung hin, gehe. Der thatsächliche Konflikt mit der Centralgewalt ist mit einem solchen Beschluß vor⸗ handen und wird den materiellen Kampf der Extreme sogleich her⸗ vorrufen. Wer nun diese Bewegung nicht wolle, sei es aus Rechts⸗ gründen, sei es, weil er keinen Erfolg davon erwarte, dürfe für keinen Antrag stimmen, welcher die Beseitigung der provisorischen Centralgewalt zum Zweck hat.
Herr Zimmermann von Stuttgart erinnert an die unend⸗ liche Verschiedenheit der Lage dieser Versammlung, ihrer Hoffnungen und ihres Vertrauens im vorigen Jahre und der heutigen Verhält⸗ nisse. Der Wechsel aber kommt ihm nicht unerwartet. Dagegen erwiedert er auf Herrn Stahl's Befürchtungen, daß, eben um die Einmischung unreiner Elemente in die Bewegung abzuwehren, die National⸗Versammlung die Leitung der Dinge ergreifen müsse. Die Aussicht auf einen europäischen Kampf schreckt ihn nicht. Möge sich denn die alte Weissagung erfüllen, wonach auf deutschem Boden der Kampf der Freiheit mit der Despotie ausgefochten werden soll. Gegen die Ansprache des Königs von Preußen will er das Gesetz zum Schutze der Reichs⸗Versammlung in Anwendung gebracht wissen und er schließt mit einer so dringenden Empfehlung für die Mehrheitsanträge, daß Alle, die nicht für dieselben stimmen, zu Blödsinnigen oder Ver⸗ räthern werden.
Herr Buß aus Freiburg: Die Centralgewalt hat dem des⸗ fallsigen Gesetze gemäß in Wirksamkeit zu bleiben, bis das Verfas⸗ sungswerk vollendet ist. Die Verfassung ist aber nicht vollendet, da der König von Preußen die Oberhauptswürde nicht angenommen, und dazu müsse er aus seiner Kenntniß des Volks versichern, daß der Reichsverweser bei demselben in viel besserer Liebe und Achtung stehe, als die ganze Reichs⸗Versammlung. Denn er habe nicht bloß Ein Jahr verfehlter politischer Wirksamkeit hinter sich, sondern eine ehrenvolle Thätigkeit seit Anfang dieses Jahrhunderts. Die verschiedenen Vorschläge auf Abschaffung der Centralgewalt seien entweder Vorschläge zu einem mehr zahmen oder mehr „wilden“ Konvente, oder Vorschläge zur Herstellung einer Zwischengewalt. Herr Buß verwirft in einer dialogischen Unterhaltung mit der Lin⸗ ken alle diese Anträge. Dagegen will er eine Ergänzung der Ver⸗ sammlung veranstaltet und von ihr das Verfassungswerk noch ein⸗ mal aufgenommen sehen.
„Heerr Löwe von Kalbe spricht für den Mehrheitsantrag. Wenn 8c Regierung, wie die gegenwärtige von Preußen, welche die Geschicht⸗ ihres Volkes an der Wurzel abschneidet und die Ehre I Vepbtschen Nation in den Koth tri t, jemals die Mehrheit Fer c Fir sich gewönne und sich erhielte, so würde ich auf⸗ die jebige Rg 2.8 Ir setn. Preußen ist ein Kulturstaat. Aber nicht, †8 8 ung kämpft gegen die Kultur. Herr Löwe fürchtet vg an sich eine so verkehrte Gewalt der Barbarei und des es, so Preußen für eine längere Dauer behaupte. Geschähe . protestantische Macht Deutschlands vernichtet. N
Herrn Löwe sprachen noch die Herren Ahrens, Bres Jo dan, Henkel. Dann wird die weiter 2 gen, Joͤr⸗ 10 Uhr Vormittags, vertagt. g Berathung auf morgen,
Bayern. Augsburg, 14. Mai. (M. Z.) Der
Senene n, , eg. Infanterie⸗Regiments 2 Saeeen olgende zwei Tagesbefehle an die Solbdaten seines erlassen: b Neglauͦnats
J. „Soldaten! Höchst betrübende Exzesse sind gestern Abend at das Eigenthum eines Bürgers hiesiger Stadt vorrab⸗ keken ”ge cher ber — welchem Stande sie angehören mögen — müssen und werden der strengsten gesetzlichen Brahndung unterworfen werden. Soldaten! Iht seid gesetzlich berüfen, nebst der Vertheidigung des Vaterlandes gegen den quße⸗ ren Feind auch die öffentliche Ordnung und Ruhe im Innern des Köniag⸗ reiches zu bewahren und das Eigenthum aller Bürger zu schützen und F schirmen. Soldaten! So stolz ihr seid, eure beschwvrenen Pflichten gegen König und Vaterland zu erfuͤllen und euch durch keine Macht in ber elj von der unverbrüchlichen Erfüllung derselben abwendig machen zu lassen, = eben so stolz müßt ihr darauf sein, euren Pflichten gegen die Bürger nach⸗ zukommen; ihr übt dadurch eine große Bürgertugend. Soldaten! Unser Losungswort sei: Gut und Blut für König und Vaterland! und in Aus⸗ übung dieser heiligen Pflicht laßt uns Hand in Hand in tiefster Eintracht mit den braven Bürgern gehen.“ c.
II. Soldaten! Ein falsches Gerücht schrieb dem hiesigen Bier⸗ brauer und Landtags⸗Abgeordneten Herrn Beer zu, daß er in der Kammer der Abgeordneten auf eine Schmälerung eurer Löhnung angetragen habl, Es ist dies eine grobe Unwahrheit; die gedruckten Landtags⸗Verhandlungen liegen uns vor Augen und wir finden kein Wort darin, welches obiges Gerücht bestätigen könnte. Durch die Verbreitung desselben aber hat sich eine ungünstige Stimmung gegen Herrn Beer verbreitet, die er durchaus nicht verdient. Soldaten! Ihr werdet demnach sowohl der Person als dem Eigenthum desselben die gehörige Achtung und den gesetlichen Schutz zukommen lassen.“
Von Seiten der Ansprache:
„Mitbürger! Wir haben mit Bedauern die Störungen der öffent⸗ lichen Ruhe und Ordnung unserer Stadt gesehen und sofort Alles aufge⸗ boten, um jede Veranlassung dazu zu beseitigen. Wir haben uns mit den Militair⸗Behörden ins Benehmen gesetzt und von denselben die Versicherung erhalten, sie werden unter Mitwirkung mit der Bürgerwehr solche Maßnah⸗ men treffen, daß das Eigenthum und die Personen der Bürger unverletzt bleiben. Gegen die Urheber der Erzesse wird nach den Gesetzen alles Ern⸗ stes eingeschritten werden. Mitbürger! Bewahren Sie Ihre bewährte ge⸗ setzliche Haltung, und die Ruhe wird in unsere Vaterstabt schnell zürteh⸗ ren. Insbesondere fordern wir Sie auf, Ihre Kinder, Lehrlinge und Hans· angehörige zu Hause zu behalten und hierdurch mit der Behörde zu wirken. Augsburg, am 14. Mai 1849. Stadt-Kommissär von Kolb. Fei Rgitta; als Polizei⸗Senat. Forndran, erstet Bürgerg meister.”“
Augsburg, 15. Mai. (Münch. Ztg.) Die Ruhe in un⸗ serer Stadt ist seit den gemeldeten bedauerlichen Vorfällen keinen Augenblick mehr gestört worden. Zu den im Spital befindlichen fünf Civilisten und zwei Militairs, welche mehr oder minder, jedoch keinesweges tödtlich verwundet wurden, kommen noch einige, die in ihren Wohnungen der ärztlichen Behandlung unterliegen sollen, aber
unterzeichneten Behörden erschien folgende
auch diese geben keine Besorgniß zu einem schlimmen Ausgang.
Was die Allg. Ztg. von „Barrikaden“ meldet, entbehrt durchaus der Wahrheit, wenn sie nicht allenfalls ein paar auf einander ge⸗ legte Dielen, welche den hölzernen Brücken enthoben und zu dem wahrscheinlichen Zwecke auf einander gelegt wurden, um dem An⸗ drang der Kavallerie Hindernisse entgegenzusetzen und einiges m den Weg gelegte Wagnerholz mit dieser Benennung 1, will. Der Patrouillendienst in vergangener Nacht wurde, in Folge Ueber⸗ einkommens der Militair⸗ und Civil⸗Behörden, von der Landwehr und dem Landwehr⸗Freicorps versehen, beide Mannschaften waren sehr zahlreich vertreten, und ungeachtet der März⸗Verein Abends große Versammlung im Baugarten hielt und man namentlich An⸗ griffe gegen ein mißliebiges Brauhaus durch denselben fürchtete, lief die Nacht ohne alle Störung ab. Sämmtliches Linien⸗Militair war in den Kasernen konsignirt und das Zeughaus scharf bewacht.
Gestern Nachmittags sind die Königlichen Kommissäre zur Ab⸗ steckung ꝛc. des Lagers bei Donauwörth dahin abgegangen, von mi⸗ litatrischer Seite der Königliche Kriegs⸗Kommissär Weiß, Civil⸗ Kommissär ist der Königliche Regierungs⸗Assessor von Braun.
Der offizielle Bericht des Hauptmanns Rottmann, der in der
diese Compagnie zuerst von hinten
Feuer geben ließ. Augsburg, 16. Mai. (A. 3.) Heute Vormittag wurde hier der Vorstand des hiesigen März⸗Vereins, Kronacher von Bam⸗ berg, verhaftet und in die Frohnveste geführt. Ueber den Grund hat man nichts Sicheres erfahren. 1
Regensburg, 14. Mai. (R. Z.) Das erste Bataillon des
Ordre erhalten, am 16. Mai nach Donauwörth zu marschiren, wo ein Lager von acht Bataillonen Infanterie, sechs Eskadronen Ka⸗ vallerie und zwei Batterieen errichtet wirrrdd. — .“
Sachsen. Dresden, 17. Mai. (Leipz. Ztg.) Das Kriegs⸗Ministerium macht bekannt, gemachten und nach Schleswig entsendeten Truppen, sammte übrige Theil der aktiven Armee mit dem 20. Mai auf den mobilen Etat, mithin auf den Kriegsfuß tritt.
Heute Abend wurden wieder mehrere Wagen Gefangene ein⸗ gebracht, unter denen sich der Dr. Hirschel, aber nicht der Advokat Heintz befindet. Auch der vormalige Abgeordnete Seltmann, wel⸗
bestimmte Dampfschiff geleitet haben worden. Ins Erzgebirge und Voigtland, wo vielen Behörden zur
Truppen⸗Abtheilungen abgegangen.
Der von mehreren der angesehensten hieltgen Bürger ins Le⸗ ben gerufene Hülfsverein für die beim letzten Aufstande Verunglück⸗ ten oder an ihrem Eigenthum Beschädigten entfaktet eine anerken⸗ nenswerthe Thätigkeit. rere Deputationen getheilt, um die Masse der vorzunehmenden Ar⸗ beiten, zur Erzielung einer dem Bedürfniß und der Würdigkeit der zu Unterstützenden entsprechenden gerechten Verabreichung der Ga⸗ ben, gleichmäßig unter sich zu vertheilen, und schon hat die 2te De⸗ putation, welcher die Annahme der Unterstützungsgesuche, die möͤg⸗ lichst sorgfältige Erörterung der Verhältnisse der Verunglückten zc., die kollegialische Berathung über die denselben zu gewährenden Un⸗ terstützungen und beziehendlich die sofortige Verabreichung einer Un⸗ terstützung zugewiesen worden ist, die Namen ihrer Mitglieder ver⸗ öffentlicht, von denen jedes einzelne die ihm bekannt gewordenen Unterstützungsfälle aufmerken und schriftliche Anzeigen hierüber an
jden Vorstand der Deputation (Stadtrath Gehe) sofort erstatten wird.
Eine Hauptver
sammlung des ganzen Vereins wird näͤchstens statt⸗
finden.
88
Nacht vom 13ten auf den 14ten die Compagnie befehligt hatte, welche von der Schußwaffe Gebrauch machte, beweist, daß man aufß eschossen hatte, worauf der Kommandant derselben erst zur Nothwehr auf die Angreifenden
hier garnisonirenden Infanterie⸗Regiments Gumppenberg hat heute
daß, außer den bereits mobil auch der ge⸗
cher den in Pirna unternommenen Angriff auf das nach Köͤnigstein oll, ist neuerdings verhaftet
Vornahme von Verhaftungen die Macht fehlt, sind beveutende
Die Mitglieder desselben haben sich in meh-
ver: Hannover, 46. Mai. (H. C.) Nicht allein in bem nneen Blatte Morning Post wird erzählt, daß unser König 8 84 Stunden in England ankommen würde, sondern auch in pet hiesigen Kesibenz gihg seit gestern bas Gerücht, der Koönig völle nach England, und lles 8 vorbereitet zur demnächstigen Ubreise. Es st nicht das erstemal, daß hier diese Nachricht ver⸗ breitet war. Wir haben sie im Laufe eines Jahres wenigstens fünf⸗ bis sechsmal gehbrt und allemal aus guter Qmelle v02 daß weder etwas Wahres an der Absicht der Abreise gewesen ist, noch ikgend welche Vorbereitungen dazu stattgefunden hatten. Auch dies⸗ mal ist nicht das mindeste Wahre an der Meldung.
Braunschweig. Braunschweig, 15. Mai. (Reichs⸗ Ztg.) Unsere Stadt hat Gagern zu ihrem “ ernannt. in dem Ptrgrrnef eine würdige Ausstattung zu ge en, fordern
in der gestrigen Reichszeitung unsere angesehensten Bürger zu freiwilligen Beiträgen auf; sie beabsichtigen einen Kasten von Eichen⸗
ö1I1““
holz, mit Elfenbeinschnitzwerk und getriebener Silberarbeit reich ver⸗
ziett, anfertigen zu lassen, ein Produkt des braunschweigischen Kunst⸗ fleißes.
Schleswig⸗Holstein. Altona, 18. Mai. Der Alt.
Merk. enthält nachstehenden Bericht über das Gefecht von Veile:
lachvem die preußische Division am 6ten die jütländische Gränze und vie üesaga eune befich von Folding überschritten hatte, erhielt dieselbe den Brfehl, am 6; gegen Veile zu opetiren, während die schleswig⸗holstei⸗ nischen Truppen sich gegen Fridericia wendeten. Die Avantgarde unter dem Oberst von Schlegel stieß vor dem Dorfe Alminde, und ein links entsende⸗ irs Seiten⸗Detaschement unter dem Major Grafen von Westarp bei der Donsmühle auf den Feind, der sich bei beiden Punkten sehr vortheilhaft postirt hatte. Nach einem sehr lebhaften Artillerie-· und Tirailleur⸗Gefecht wurde der Feind zum Rückzug durch Alminde gezwungen, nahm aber so⸗ sort bei dem Dorfe Viuf eint neue vortheithafte Stellung, die von überle⸗ gener Artillerie vertheidigt, dennoch aber genommen wurde. Hinter Viuf erneuerte sich das Gefecht in derseilben Art, doch mußte die feindliche Artil⸗ Uerie endlich det diesseitigen, namentlich der 12pfündigen Batterie, weichen, und die leichten Truppen der Avantgarde drangen mit Muth und heftigem Feuer wieder vorwärts. Noch harktnäckiger wurde der nördlich von Viuf lie⸗ gende Wald verthridigt, durch welchen die Straße nach Veile führt. Auch kieser Widerstand wurde endlich übetwunden, worauf die Dänen eine neue schr günstige Aufstellung bei dem Dorfe Höten, ½ Meilen vor Veile nah⸗ men. ser wurde vas Gefecht am 7ien abgebrochen, um die Truppen nicht zu seht anzustrengen. Das Gros und die Reserve bezogen bei Viuf ein Bivonal, Am gten verließ die Dänen die Stellung vor Veile und nach einem heftigen Tirailleurfeuer auch diese Stadt, um eine von ihnen durch gufgeworfene Schanzungen vorbereitete Haupistellung auf der waldigen
128 dro nötdlichen Ufers dis Veilesiords zu besetzen, von welcher der
nsgang von Veile auf das wirksamste durch Geschütze und Tirailleur⸗ feuer bestrichen wurde. Nur mit großer Mühe gelang es einzelnen Ti⸗ tailleuren, sich am Ausgange des offenen Ortes festzusetzen, während die Artillerie der Division wegen zu großer Entfernung der Thalränder das Debonchiren ans Veile nicht unterstützen fonnte. Ein Frontal⸗ Angriff auf diese Stellung war unzulässig: dieselbe wurde daher durch rie Reserve, Kavallerie des Königlichen sächsischen Reiter⸗Regiments und Königlich baperischen Chevauxlegers, der das Füsilier⸗Bataillon des 15ten Infanterie⸗Regiments beigegeben war, unter dem General von Levebur westlich umgangen. Als jedoch die Reiterkolonne den weit westlich sich hinziehenden Wiesengrund von Veile hinter sich hatten und in der Nähe von Veile erschienen, traten die Dänen auch aus dieser Stellung den Rück⸗ zug an. Die preußische Avantgarde folgte zwar schleunig nach, es gelang jedoch nicht, dven Feind in dem freien Höhenterrain in der Richtung nach Hotfens zu noch so lange zum Stehen zu bringen, daß die Kavallerie hätte zum Angtiff heranrücken fönnen. An dem nördlichen Rande des Waldes gegen Horsens zu wurde gegen 6 ¾ Uhr Abends die Verfolgung weiter auf⸗ gegeben, da der Feind im eiligen Rückzuge verblieb. Am 9ten wurde die Avantgarde in der Richtung auf Horsens vorgeschoben, ohne jedoch die Dänen einholen zu können. Die Stärke des Feindes betrug in beiden Gefechtstagen 5 bis 6 Bataillone Infanterie und Jäger, 8 Escadrons Kavallerie und 16 bis 18 Geschütze. Das Torps unter dem General von Rpe soll 3 Batterieen zu 8 Geschützen gehabt haben. Obgleich an beiden Tagen nur Avantgarden⸗Gefechte statt⸗ gefunden haben und die preußischen Truppen durch ihr kühnes Vordringen jere Entwickelung größerer Kräste unnöthig machtoen, so ist doch durch die am zweiten Tage eingetretene Ablösung der Avantgarde schon der größte Theil der Diviston ins Feuer gekommen, und zwar am ersten Tage das 15te Infanterie⸗Regiment, das 12te Infanterie⸗Regiment, die 2te Jäger⸗ Compagnie, die 6pfündige Fuß⸗Batterie und die 12pfündige Fuß⸗Batterie, das 8te Husaren⸗Regiment. Am zweiten Tage die drei posener Landwehr⸗ Bataillone Posen, Schrimm und Krotoschin, das Füsilier⸗Bataillon des 15ten Infanterie⸗Regiments, zwei Compagnieen des 12ten Regiments, das 7te Jäger⸗Bataillon, die beiden oben genannten Bataillone und eine halbe reitende Batterie. Die Verluste belaufen sich an Todten: Major Graf von Schlieffen, Commandeur des 7ten Jäger⸗Bataillons, welcher mit äußerster Bravour und Umsicht feine Jäger⸗Compagnieen führte und im Walde bei Viuf am 7ten erschossen wurde; Sekonde ⸗Lieutenant von Schme⸗ Uing bei der sechspfündigen Fuß⸗Batterie, welcher an demselben Tage an ber Donsmühle siel; ferner 11 Soldaten todt. Verwundet sind: Haupt⸗ mann Urban vom 7ien Jäger⸗Bataillon, Lieutenant Altmann vom kroto⸗ schiner Landwehr⸗Bataillon, beide schwer; Lieutenant von Bismark und Mitschke, beide vom krotoschiner Landwehr⸗Bataillon, leicht; ferner 36 Sol⸗ baten. Ein Mann wird vermißt. Der Verlust des Feindes ist noch unbe⸗ kannt. Gefangene sind etwa 40 eingebracht worden. Alle Truppentheile der Diviston, welche ins Gefecht kamen, haben sich vortrefflich benommen. Die Gefechte waren namentlich für junge Truppen von der schwierigsten Art, inbem der Feind in ausgewählten, mit großer Kunst und einem Aufwand von Arbeit vorbereiteten Stellungen vollkommen gedeckt stand und nicht nur die wenigen Ausgänge aus dem vorliegend schwierigen Terrain genau kannte, sondern auch die Entfernung abgemessen hatte. Dabei besaß er viele Schützen mit Spitzkugelbüchsen, deren Feuer sich schon auf 6 — 700 Schritte wirksam zeigte. Nichtsdestoweniger wurden alle Schwierigkeiten durch die Umsicht der Offiziere und die Tapferkeit der Truppen überwunden. Aus dem Walde vor Viuf drangen 2 Compagnieen des 1sten und 2ten Bataillons des 15ten Infanterie⸗Regi⸗ ments gegen ein stark befetztes und durch Kreuzfener bestrichenes Gehölz, trotz eines Hagels von Kugeln mit dem Bajonett vor. Das Füsilier⸗Bataillon des 15ten Infanterie⸗Regiments hat sich sowohl bei der Donsmühle als bei Veile, beim Ersteigen des nördlichen Höhenrandes, ausgezeichnet. Eben so hat das kotoschiner Bataillon sich bei den höchst schweren Versuchen, unter dem hestigen Feuer des Feindes aus Veile zu debouchiren, mit gro⸗ her Tapferkeit benommen. Vorzugsweise brav und brauchbar haben sich bei jeder Gelegenheit das 7te Jäger⸗Bataillon und das Füsilier⸗Bata llon des 12ten Infanterie⸗Regiments gezeigt. Beide mit Spitzkugelgewehren bewaffnet. Auch die Artillerie hat ihren alten Ruf bewährt, obgleich kaum schwierigere Verhältisse für dieselbe gedacht werden können. Die Kavallerie konnte nur wenig gebraucht werden, doch haben zwei Eskadronen des 8ten Husaren⸗Regiments im Gefechte bei der Donsmühle muthvoll im Feuer ausgehalten.
Lamenburg. Ratzeburg, 10. Mai. (H. C.) In der heutigen Lendes⸗Fersammlang stellte Herr Ludwig Rohde den An⸗ trag: „Die hohe Landes⸗Versammlung wolle der National⸗Ver⸗ sammlung in Frankfurt a. M. erklären, daß Schutz⸗ und Diffe⸗ renzialzölle unseren Interessen nicht angemessen seien, und für solche als höchstes Maß nur mäßige Finanzzoͤlle nach dem von den Ab⸗ geordneten des Handelsstandes in Frankfurt entworfenen Entwurf
passend wären.’“ Derselbe wurde mit großer Majorität ange⸗ nommen. Hamburg. Hamburg, 17. Mai. (H. C.) In der gestern
Abend sattgehabten Sitzung der konstituirenden Versammlung kam Vr weite Bericht über die Grundrechte und Grundbestimmungen
m.e eg, hig bzven.
847 der Verfassung, betreffend das Verhältniß der Gemeinde zum Staate, zur Diskussion. Die zu den einzelnen Paragraphen gestellten Amen⸗ dements wurden verworfen und sämmtliche 11 Paragraphen in ihrer vorliegenden Fassung angenommen; dieselben lauten: 1) In dem hamburgischen Staate giebt es eine Stadtgemeinde und Landge⸗ meinden. In welchen Beziehungen die Vorstadt St. Pauli eine eigene Gemeinde bildet, wird durch die Gesetzgebung bestimmt. 2) Die Stadtgemeinde besteht aus Hamburg und dem Bezirke von St. Georg. 3) Die Landgemeinden behalten vorläufig ihre bisherige Be⸗ gränzung bis zu einer anderweitigen von der Gesetzgebung zu treffenden Bestimmung. 4) Jede Bildung von Gemeinden wird unter Konkurrenz der Staatsgewalt vorgenommen, wie auch die Organisirung von Kreisverbänden unter mehreren Gemeinden. 5) Jeder hamburgische Staats⸗Angehörige muß einer Gemeinde angehören. 6) Jeder, der nachweisen kann, daß ihm die Aufnahme in einer Gemeinde gesichert worden, muß, um zur nahme als Gemeindebürger zugelassen zu werden, Staatsbürger 7) Jedes Grundstück muß zu irgend einem Gemeinde⸗ verbande gehören. 8) Für die Stadtgemeinde gilt die Verfassung als Gemeinde⸗Statut. 9) Sämntliche von den städtischen Wahl⸗ bezirken in die Bürgerschaft gewählte Mitglieder derselben bera⸗ then und stimmen allein in Sachen, welche rein städtische Kommu⸗ nal⸗Angelegenheiten betreffen und als solche von der Bürgerschaft anerkannt sind. Die für die nichtstädtischen Wahlbezirke gewähl⸗ ten Deputirten betheiligen sich nicht an dieser Berathung und Ab⸗ stimmung. 10) Für die übrigen Gemeinden gilt die Gemeinde⸗ Ordnung. Ihre Lokal⸗Statuten verfassen die Gemeinde selbst, nach Anleitung der Gemeinde⸗Ordnung. 11) Grundzüge der Gemeinde⸗ Ordnung sind folgende: a. Jede Gemeinde hat die freie Wahl ihrer Vorsteher und Vertreter; das Recht, an der Wahl der Ver⸗ treter theilzunehmen, besitzt jeder Gemeinde⸗Angehörige, welcher be⸗ rechtigt ist, zur Bürgerschaft zu wählen. b. Sie hat unter gesetz⸗ lich zu ordnender Ober⸗Aufsicht des Staates die selbstständige Ver⸗ waltung ihrer Gemeinde⸗Angelegenheiten, mit Einschluß der Orts⸗ Polizei. c. Veröffentlichung ihres Gemeindehaushaltes. d. Oeffent⸗ lichkeit der Verhandlungen der Gemeinde⸗Vertreter. e. Selbstbe steuerung zu Gemeindezwecken.
Cuxhaven, 17. Mai. (H. C.) Das englische Kriegsschiff „Sphinx“, Capitain Hewlett, von Portsmnuth kommend, ist diesen Mittag hier angekommen und auf der Rhede vor Anker gegangen. Capitain Hewlett ist mit dem Dampfschiffe „Elbe“, Capitain Gra⸗ vert, nach Hamburg hinaufgegangen.
SHis, gia.
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werden.
Musland.
esa ne “ Dänemark. Kopenhagen, 17. Mai. (Börs. H.) In
der gestrigen Sitzung des Reichstages hatte der Ausschuß zur vor⸗ läufigen Behandlung des Grundgesetzes einen neuen Paragraphen vorgeschlagen, daß das Eigenthum der Kirchen, Schulen und mild⸗ thätigen Stiftungen zu keinem anderweitigen Gebrauche verwandt werden dürfte. Zu diesem hatte Tscherning ein Amendement ge⸗ stellt, daß das Eigenthum nur nicht zu einem dem Augenmerke des Gebers fremden Gebrauche verwandt werden dürfte, und dieses Amendement war bei der ersten Abstimmung angenommen worden. Dagegen fiel der Paragraph, als über seine Totalität gestimmt wurde, durch. Gestern fand die zweite Abstimmung statt, der Mi⸗ nister Clausen kämpfte mit vielem Eifer für den Paragraphen, wäh⸗ rend Tscherning für das von ihm gestellte Amendement sprach. Die⸗ ses wurde aber mit 62 Stimmen gegen 62 verworfen, da sich der Vorsitzende dagegen erklärte, und die Folge davon war, daß der ganze Pnragraph mit verhältnißmäßig großer Majorität verworfen wurde. Spätestens, im Anfange künftiger Woche wird man zur Behandlung des Wahlgesetzes schreiten, und die konstituirende Ver⸗ sammlung wird somit ihre Arbeiten beendigt haben. Es heißt, daß das Grundgesetz am 28. Mai, dem Jahrestage der Verordnung, “ Provinzialstände versprach, veröffentlicht wer⸗ en soll.
Wissenschaft und Kunst. 8 Die Finanzen der österreichischen Monarchie. Oesterreichs Finanzlage und seine Hülfsquellen. Von Otto Hübner, früherem Bevollmächtigten des öster⸗ reichischen Lloyd ꝛc. Wien 1849, Jasper, Hügel und Manz. Aus der Kaiserlichen Hofbuchdruckerei.
(Fortsetzung und Schluß. Vergl. Preuß. Staats⸗Anzeiger Nr. 135, 136 und 137 Beilage.)
In seinem nächsten Abschnitte ist der Verfasser bemüht, die Kräfte der österreichischen Monarchie nachzuweisen. Ohne sich auf politisches Rai⸗ onnement einzulassen, kann er nicht umhin, den Erfahrungssatz auszu⸗ sprechen, daß die freiesten Völker stets die gewerbsthätigsten waren. Er 18. nun auf die natürlichen Bedingungen des inneren öster⸗ reichischen Reichthums über, welchen er in seinem fruchtbaren Boden, in den Schätzen seiner Gebirge und Flüsse findet. Das belegende statistische Ma⸗ terial dürfen wir nicht näher verfolgen, ohne unseren nächsten Zweck allzu⸗ sehr aus dem Auge zu verlieren. Die Betrachtung der österreichischen Fa⸗ brication giebt dem Verfasser Gelegenheit, wieder ein gesundes national⸗ ökonomisches System dringend zu empfehlen und auf das Unheil des anderen Weges hinzudeuten: „Wenn wir von dem schreiben, was die Arbeit in Oestereich außer dem Bodenbau geleistet hat, so müssen wir viele Zahlen aufführen, die als die Ruinen zerstörter Industrie, als die Grabsteine eines Lebens gelten, welches eine falsche politische Oekonomie vernichtet hat, Zahlen, welche nicht die Kraft des österreichischen Arbeits⸗Kapitals, sondern die Schwäche eitler Staatsmänner darstellen, Werthe, die mit zehnmal größeren erkauft sind, Summen, welche nicht den Reichthum zeigen, den wir besitzen, sondern den Schein, hinter welchem unsere Fehler und das Elend einiger hunderttausend Menschen verborgen sind.“
Zunächst kommt die Eisenerzeugung zur Betrachtung. Es wird nach⸗ gewiesen, wie die Hauptschwierigkeit der Konkurrenz zwischen dem englischen und dem österreichischen Roheisen in der Theuerung des Brennmaterials liegt; das Nämliche gilt vom Stabeisen. Dabei wird aber die vorzüglichere, reinere Qualität des österreichischen Eisens hervorgehoben. Der hohe Eisenzoll wird vom Verfasser ernstlich bekämpft, und seine nachtheilige Folge in dem ge⸗
ringen Verbrauche dieses unentbehrlichen Stoffes nachgewiesen. Dieser Verbrauch beträgt in Oesterreich höchstens 8 Pfund jährlich auf den
Kopf, in England dagegen etwa 100 Pfund, im Zollverein cirea 25 Pfund. Jener unverhältnißmäßige sogenaunte Schutz des Roheisens zerstört unzäh⸗ lige bei weitem wichtigere Industrieen, als seine eigene ist. Bei der Ver⸗ arbeitung von Eisenwaaren wird in England als Durchschnitt angenommen, daß die Fabrication das Roheisen fünfmal vertheuere. Man denke sich in Oesterreich nach Maßgabe des Zollvereins eine Verarbeitung von 9 Millio⸗ nen Ctr. Zu englischem Preise von 1 ½ Fl. pr. Ctr. würde die fünfmalige Vertheuerung des Mehrverbrauchs von 6 Mill. Ctr. eine Summe geben, die fünfmal größer wäre, als die ganze gegenwärtige Eisenproduction! Welchen ungeheuren Werth für alle anderen Industrieen würde es zur Folge haben, wenn die Handwerkszeuge, Maschinen u. s. w. billiger würden. Die BecFehegetvng⸗ daß das Aufheben der Eisenzölle die österreichischen Eisen⸗
beim Eisen beobachtete staatswirthschaftliche System ist für alle anderen Fabri⸗ kate, welche einen Aufwand von Eisen oder Eisenwerkzeugen erheischen, maß⸗ gebend; sie werden alle durch künstlich in die Höhe getriebene Eisenpreise so sehr vertheuert, daß jedes wieder einen Schutz anzusprechen genöthigt ist. Die Baumwollen⸗Industrie hat mit den Schwierigkeiten zu kämpfen, welche aus der Eisenproduction, den theuren Frachten des Materials, dem hohen Lohn und der Ungewohntheit der Arbeiter folgen. Dagegen ist sie vom Zollsystem so sehr beschützt, daß sogar Dinge prohibirt sind, welche sie gar nicht zu erzeugen vermag. Zahl der Spinnereien im Jahre 1844 in der Gesammtmonarchie: 180, Feinspinn⸗Maschinen 5992 mit 1,080,977 Spindeln und 23,661 Ar⸗ beitern, oder mit Hinzufügung der außerdem vieNE 42,000 Menschen (außerdem in Ungarn 4000 Spindeln); Gesammterzeu⸗ gung: 294,000 wiener Centner Garn im Werthe von 19,212,850 Fl., aus 346,005 Centner Baumwolle im Werth von 11,058,000 Fl.; also Betrag der Zinsen, Arbeit ꝛc.: 8,154,850 Fl.; Betriebsfonds: 8. bis 9 Millionen Gulden. Der Verfasser behauptet, daß die österreichischen Spinner es nicht zu feineren Nummern als Nr. 60 bringen können; die hohen Preise aber machten es möglich, trotz der hohen Zölle 37,643 Ctr. Garn und Zwirn im Werthe von fast 42, Millionen Gulden einzuführen! Der Schutz von mindestens 8 Ct. des Werthes „ist auch unentbehrlich — sagt der Verfas⸗ ser — wenn man Rohprodukte verarbeiten will, die nicht im Lande wachsen, und diejenigen verderben lassen soll, welche die Natur uns zugewiesen.“) Die Seiden⸗ Erzeugung und ihre Bearbeitung gehört zu denjenigen Industrieen, welche in einzelnen Provinzen Oesterreichs einheimisch und geeignet sind, die Konkurrenz auf allen Weltmärkten überwältigen zu können; dies gilt namentlich von der Lombardei und Venedig. Im Jahre 1844 betrug die Gesammtausfuhr des österreichischen Italiens an roher und filirter Seide, mit Einschluß der Abfälle, 4,116,343 wiener Pfund oder beinahe 5 Millionen preußische Pfund. Die Seidenbauer genießen keinen Schutz, die schon durch den Ausfuhrzoll auf rohe Seide gesicherten Spinner dagegen einen Schutzzoll von 50 ¾ Fl. pr. Cir. auf die Einfuhr von roh gesetzanener Seide. Der Spinner kann daher 1 Fl. pr. Pfund mehr Lohn fordern, als der Ausländer, ehe ihn die Konkurrenz bedroht. Dies giebt die Ertlärung für die Thatsache des Zurückbleibens der österreichischen Sei⸗ denwaaren⸗Fabrication hinter der des Auslandes, es läßt begreifen, warum nicht der hundertste Theil der Rohseide in Form von Stoffen dem Auslandte
zugeht, warum Preußen ohne eigene Seidenkultur jährlich 7000 Ctr. ver⸗ arbeitet, Oesterreich kaum den zehnten Theil dieser Menge. „Wie mit ungesponnener, so mit gewebter Seide könnte Oesterreich auf den Welt⸗ märkten erscheinen; das Zollsystem hat diese verurtheilt, in den Gränzen Oesterreichs hausiren zu gehen.“
Die Zucker⸗Erzeugung erfolgt zum Theil aus ausländischem Rohrzucker, zum Theil aus Rüben und Kartoffeln. Die Production aus Rohrzucker lieferte i. J. 1844: 448,000 Ctr. Raffinade a 31 ¼⅞ Fl. und 90,000 Ctr. Sprup a 10 ½ Fl., im Werthe von zu⸗ sammen 15 Millionen Fl., und beschäftigte 25 Fabriken. Von dem dabei der inländischen Thätigkeit erwachsenden Ertrage von ecirca 3 ½ Millionen floß etwa 1 Million den Arbeitern zu. Der Durchschnittspreis des raff. Zuckers war unverzollt 18 ⅔ Fl, also bezahlten die Konsumenten 12 ½ Fl. pr. Ctr., d. i. 5,600,000 Fl. mehr, der Durchschnittspreis des Sprups war unverzollt 6 Fl., mithin bezahlten die Konsumenten 4 Fl. pr. Ctr., d. i. 400,000 Fl. mehr, als sie bezahlt haben würden, wenn sie den Zucker und Syrup vom Auslande gekauft hätten. Von dieser Mehrausgabe von 6 Millionen kamen circa 3 ½ Millionen dem Staafe für den Zoll, die übri⸗ gen circa 2 ⅞ Millionen den Raffineurs als Gewinn zu gute, welcher auch noch dadurch vermehrt wird, daß der Mehlzucker ihnen nur 7 ½ Fl., jedem anderen Menschen 15 Fl. Zoll kostet, und es werden davon an die Cyoko⸗ laden⸗Fabrikanten und Andere ziemliche Quantitäten mit hühschem Nutzen verkauft. Die Rübenzucker⸗Fabrication ist für Oester⸗ reich eine natürliche, sie verwerthet als heimische Industrie heimi⸗ schen Reichthum. Sie liefert, Ungarn mitbegriffen, etwa 125,000 Ctr. Zucker, gewinnt aber nur 5 pCt. Zucker aus den Rüben (in Preußen durchschnittlich 7 ½ pCt.). Ihre Schöpfung könnte den Schutzzoll auf fremden Zucker einigermaßen entschuldigen, käme derselbe nicht den Raffineurs vor Allem zu. Ueberhaupt kommt in Oesterreich etwa 1 ½ Pfd. Zucker⸗Consumtion auf den Kopf, in England 20, in Belgien 15, in Hol⸗ land 14, in Preußen 6 Pfd. Die bekannte Wichtigkeit des Zuckers als große und wohlthätige Ersparung anderer Lebensmittel läßt Maßregeln für seinen vermehrten Verbrauch nur rechtfertigen, dessen Unterdrückung durch ho⸗ hen Zoll nur beklagen. Die künftigen desfallsigen Zollbestimmungen kön⸗ nen daher nicht als Schutzzölle, sondern lediglich als Finanzzölle in Be⸗ tracht kommen, und diese werden, wie die Erfahrung lehrt, nicht durch ihre Höhe, sondern durch die Begünstigung des Verbrauchs mittelst eines mäßi⸗
gen Tariss einträglich.
Die Wollen⸗Industrie hat in Oesterreich die natürliche Unterlage einer Schafzucht, welche im Verhältniß zur Ausdehnung alle anderen Länder der Erde übertrifft, d. h. 27 Millionen Schafe, deren jährliche Schur mit 610,330 wiener Ctr. oder ca. 732,000 preuß. Centner Wolle anzuschlagen ist, von welchen abzüglich der Einfuhr noch 90,000 wiener Ctr. als Ausfuhr (roh) in das Ausland abzuziehen und daher 520,330 Ctr. als von der heimischen Industrie verarbeitet zu betrachten sind. Die erzeugte fertige Waare dürfte etwa 72,800,000 Gulden betragen.
335,000 Ctr. Wollenwaaren bleiben für den inländischen Verbrauch, also aunz, wiener Pfund (= reichlich 1 ⁄3 preuß. Pfd.) auf den Kopf; in England beträgt der Verbrauch 1 ½ Ausgeführt werden in der größeren Märkten mit den französischen konkurriren. Auch bei den Wollen⸗ Fabrikaten wird die ausländische Konkurrenz durch die Zölle abzuhalten ge⸗ sucht, die bis zu 60 pCt. vom Werthe betragen; trotz dieser enormen Höhe ist die Einfuhr nur auf besondere Bewilligung gestattet.
fd., in Preußen beinahe 2 Pfd. auf den Kopf. egel nur die wiener Shawls, welche auf allen
Nächst der vorigen ist die Leinen⸗Industrie als eine der wichtigsten für
Oesterreich zu betrachten, nicht sowohl ihrer jetzigen Ausdehnung halber, als wegen derjenigen, die ein freieres Handelssystem ihr geben muß. wahre Haus⸗Industrie recht eigentlich als Nebenbeschäftigung der Landleute
Sie wird als
betrieben werden können und erscheint daher in den meisten Fällen als eine Verwerthung der überflüssigen Zeit. Die jährliche Production an Leinen⸗ waaren beträgt gegenwärtig 450,000 bis 500,000 östr. Ctr., im Ganzen ca. 50 Millionen Gulden werth. Die Leinen⸗ und Wollen⸗Industrie entbehren schmerzlich die Kapitalien, welche in der Baumwollenspinnerei verschleudert werden.
Als diejenige österreichische Fabrication, welche in Konkurrenz mit dem Auslande bis jetzt am entschiedensten gesiegt hat, ist die der Kri⸗ stall⸗ nd Glaswaaren zu nennen, welche jährlich einen Werth von etwa 18 Millionen Gulden produzirt, dessen dritter Theil nach dem Aus⸗ lande abgesetzt wird. Papier⸗, Hanf⸗, Leder⸗, Filz⸗, Holz⸗, Kamm⸗ und Metall⸗Waaren sind Alles Artikel, welche der Arbeit in Oesterreich das reichste Material bieten. Während die Landwirthschaft cirea 60 pCt. der Bevölkerung beschäftigt und circa 1500 Millionen Gul⸗ den produzirt, fallen auf die Industrie der “ und kleineren Gewerbe etwa 30 pCt. der Bevölkerung mit einer erthschafuung von circa 1000 Millionen Gulden.
Der Verfasser geht nun auf ein drittes Element des Staats⸗Reich⸗ thums, den Verkehr, über. Er skazzirt den größeren Antheil der westli⸗ chen, den geringeren der östlichen Provinzen, und stellt die Verwirklichung der Centralisirung und Verschmelzung der materiellen Interessen in nahe Aussicht, durch welche die Schranken fallen müssen, welche bisher mitten im Staate künstlicherweise eine Last für den Verkehr geschaffen, die man sonst an jeder äußeren Gränze als eine Nothwendigkeit zu beklagen pflegt. „Die Aufhebung dieser Schranken wird ein festeres, als das politische Band zwischen den Völkern des Ostens und Westens von Oesterreich knüpfen.“ Ein wesentlicher Umstand, welcher bisher den inneren Verkehr der östlichen Provinzen verhindert hatte, war das nun gestürzte Feudalsystem, ein Hin⸗ derniß für den Unternehmungsgeist und die Einwanderung. Als besondere Nachtheile und Hemmnisse des Verkehrs mit dem Anslande sind die Zoll⸗ linie mitten im Lande, der Mangel an Straßen und die vertheuernden Mauthen guf den bestehenden hervorzuheben. Der Seeverkehr Oesterreichs beschäftigt (nach den amtl. statist. Tafeln von 1844) 5834 österreichische Schiffe mit 222,541 Tonnen. Der ganze auswärtige Handel des Staates betrug im Jahre 1844: 114,484,753 Gulden Einfuhr und 109,617,825 Gulden Aus⸗ fuhr, davon in runder Zahl 67,476,000 Gulden Einfuhr und 89,136,000 Gulden Ausfuhr zu Lande, 47,009,000 Gulden Einfuhr und 20,482,000 Gulden Ausfuhr zur See. Im Vorhergehenden schon ist nachgewiesen, wie man sich seit Jahrzehnten gegen die Production des Auslandes gewaffnet hat:
werke zerstören würde, wird als irrig zurückgewiesen, der Zollsatz des Zoll⸗ herei 2 Kreuzern als der „bescheidenste“ Wunsch empfohlen. Das
Man ging von der irrigen Ansicht der Handelsbilanz aus,
daß es ein
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