1849 / 146 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

is, 2 1 ie neue Kammer tritt morgen, Sonntag, 18 8 1. anen die Schriftführer 8 Quästoren zusammen, um ihren ie es heißt, will diese gesetzgebende Ver⸗ provisorisch zu 222 Wie es heißt, wi M 3 Fffnen Man fammlung ihre Arbeiten mit einem großen anife I. 8 93 schätzt die Zahl der bereits in Paris anwesenden oder bis zum 28. Mai eintreffenden Mitglieder der gesetzgebenden Versammlung auf 600. Die 750 Volksvertreter der legislativen Versammlung, nach ihren politischen Meinungen geordnet, berechnet man 270 entschie⸗ dene Legitimisten, 150 Orleanisten, 100 Gemrͤßigte von der Schat⸗ tirung Dufaure, Lamoriciere, Cavaignac und 230 Sozialisten und E Moniteur promulgirt den 19ten Supplementar⸗Artikel um 42sten Artikel der im Jahre 1831 zwischen Frankreich, Baden, B Hessen, Nassau, Holland und Preußen abgeschlossenen Rheinschifffahrts⸗Akte. Laut diesem Anhang sollen die Schiffspa⸗ tente nur solchen Schiffern ertheilt werden, welche die gefährlichen Stellen des Rheins genau kennen. Die National⸗Versammlung hat diesen Artikel am 21. Mai ratiftzirt. Aus dem Ministerium sind dem Großherzog von Baden auf sein Verlangen Pässe nach Belgien verabfolgt worden. Großbritanien und Irland. London, 25. Mai. Gestern beantragte Graf Ellenborough im Ausschuß des Ober⸗ hauses als Amendement zu der Schifffahrts⸗Bill, daß, statt des 1. Januar 1850, der 1. werde, an welchem die Aufhebung der bisherigen Schifffahrts⸗Ge⸗ setze in Kraft treten solle. Der Kolonial⸗Minister Graf Grey wi⸗ dersetzte sich diesem Antrage, der auch mit 57 gegen 44 Stimmen verworfen wurde. Graf von Waldegrave stellte seinerseits einen anderen Antrag als Amendement, nämlich die Streichung derjenigen Klausel, welche Schiffe, die im Auslande gebaut sind, zur Eintra⸗ gung in die britischen Schiffsregister zulassen soll; dies wurde jedoch ebenfalls, mit 49 gegen 37 Stimmen, verworfen. Nun er⸗ klärte Lord Stanley, daß er der Bill keine weitere Opposition ent⸗ gegenstellen wolle und es den Ministern und ihren Verbündeten auf ihre Verantwortlichkeit überlasse, eine so unheilvolle Maßregel durchzuführen, worauf die Bill den Ausschuß passirte. Im Unter⸗ hause wurde ein Antrag des Herrn Berkeley auf geheime Abstim⸗ mung bei den Parlamentswahlen mit 136 gegen 85 und ein An⸗ trag des Herrn Roebuck auf Einführung eines anderen Kolonial⸗ Regierungs⸗Systems mit 116 gegen 73 Stimmen verworfen. London, 26. Mai. Im Oberhause wurde gestern der Bericht des Ausschusses über die Schifffahrts⸗Bill angenommen und die

Januar 1851 als der Termin bestimmt

dritte Lesung der Bill auf Dienstag über acht 8 festgesetzt. Das Haus vertagte sich dann bis zum 4. Juni. Im Unterhause wurde der Bericht des Ausschusses über die Marine⸗Veranschlagungen ge⸗ nehmigt, eine Reihe von Posten der Armee⸗Veranschlagungen votirt und dann auf Lord J. Russell's Antrag die Vertagung des Hau⸗ ses bis zum 31. Mai beschlossen.

Lord Clarendon, Lordlieutenant von Irland, wurde vorgestern in Dublin zurückerwartet; gleich nach seiner Ankunft sollte ein Ta zum Empfange der Deputation bestimmt werden, die eine Denkschrift zu Gunsten Smith O'Brien's und seiner Mitgefangenen überrei⸗ chen will. Die Entscheidung der Regierung über das Schicksal der Verurtheilten wird wahrscheinlich noch im Laufe dieser Woche be⸗ kannt werden.

In einem Kirchspiele der Grafschaft Clare starben in zwei Ta⸗ gen der verflossenen Woche 12 Personen des Hungertodes; 1500 waren nahrungslos und befanden sich nicht auf den Listen derer, welche öffentliche Unterstützung erhielten.

Die Grundzüge der vom Unterhause verworfenen Roebuckschen Vorschläge in Betreff der Kolonial⸗Verwaltung waren: vollständige Selbstregierung der Kolonieen und die Verbindung mit dem Mut⸗ terlande blos aufrechterhalten durch einen von der englischen Re⸗ gierung ernannten Statthalter. Der Unter⸗Staats⸗Secretair für die Kolonieen, Herr B. Hawes, bekämpfte den Antrag, da sich auf die so verschiedenartigen Kolonieen Englands nicht eine gemeinsame Regel anwenden lasse, eben so Lord J. Russell, der noch bemerklich machte, daß bei mehreren Kolonieen die Durchführung von Roe⸗ buck's Vorschlägen Rechte verletzen würde, welche das Parlament durch Gesetz verliehen habe.

Das englische Kriegs⸗Dampfschiff „Sphinx“ ist auf die Be⸗ schwerden einiger englischen Kaufleute mit Depeschen des auswär⸗ tigen Amtes nach der Elbe geschickt worden. Zwei englische Schiffe sind in Abwesenheit des dänischen Blokade⸗Geschwaders in die Elbe gelangt und behaupten, jetzt wieder zur ungehinderten Ausfahrt berechtigt zu sein, da eine blos auf dem Papier bestehende Blokade keinen Anspruch auf Gültigkeit machen könne; die Dänen wollen sie aber nicht herauslassen.

Joseph Hume, das bekannte Parlaments⸗Mitglied für Mont⸗ rose, ist ernstlich erkrankt.

Italien. Turin, 22. Mai. (Französ. Bl.) Der König Victor Emanuel ist bedenklich erkrankt. Während seiner Krankheit wird sein Bruder Ferdinand Maria Albert, Herzog von Genua, alle Königlichen Dekrete unterzeichnen.

Wagener.)

MMiittwoch, 30. Mai. mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy.

Der General Ramorino ist heute früh 6 Uhr in Gegenwart der ganzen Garnison erschossen worden.

Piacenza, 18. Mai. (D. A. Z.) Gestern Abend hielt der Herzog Karl III. von Bourbon hier seinen feierlichen Einzug.

Neapel, 10. Mai. (A. Z.) Der Großherzog von Toscana ist mit ziemlich zahlreichem Gefolge am 7. Mai von Mola di Gaeta

hier angekommen und im Kasino von Chiatamone abgestiegen, wo

die Großherzogin, Schwester des Königs, bereits seit mehreren Wochen verweilt. Der toscanische Hof hofft bald nach Florenz zu⸗ rückzukehren, wohin der General⸗Major Graf Serristori, früher Gouverneur von Siena und Pisa und eine Zeit lang Minister der auswärtigen Angelegenheiten, schon als außerordentlicher Kommissar vorausgegangen ist. In Betreff der Rekonstruirung des Großher⸗ zoglichen Ministeriums vernimmt man, daß der Cavaliere Baldasse⸗ roni die Präsidentschaft und das Innere, der Duca di Casigliano das Auswärtige, der Cav. Landucci di Finanzen, der Cav. Capo⸗ quadri die Justiz übernehmen sollen, sämmtlich Mitglieder der libe⸗ ralen Ministerien des vorigen Jahres, mit Ausnahme Casigliano's, der nie an der Verwaltung Theil genommen hat.

Königliche Schauspiele. s

Mittwoch, 30. Mai. Im Opernhause. 8 Vorstellung: Die Jüdin, große Oper in 5 Aufzügen, nach dem Französischen des Scribe, vom Frh. von Lichtenstein. Musik von Halévy. Ballets von Hoguet. (Herr J. Tichatscheck: Eleazar.) Anfang 6 Uhr.

Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon das. und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. ꝛc. 8

Donnerstag, 31. Mai. Im Schauspielhause. 84ste Abonnements⸗ Vorstellung. Deborah, Volks⸗Schauspiel in 4 Aufzügen, von S. H. Mosenthal. Anfang halb 7 Uhr.

(Letzte Vorstellung dieses Stückes vor dem Urlaube des Herrn

Königsstäd tisches Theater.

Der Bräutigam und der Affe. Posse

Musik von G. Ott.

(Herr Klischnigg: Mamock, ein Affe.) Donnerstag, 31. Mai.

Berliner Börse vom 29. Mail.

Brief. Geld.

Amsterdam G ’. Kurz 143 143 5 . [2 M.. 142 ¾ 142 ½ Hamburg Kurz 150¾ 8. do. . 2 Mt. 5 3 Mt. 6 24 ¼ 2 Mt. 1⁄12 2 Mt. 8 85 ½ 2 Mt. 101 2 Mt. 99 1 8 Tage 99 100 Thlr. 2 me⸗ 18 99 ½ 100 Fl. 2 Mt. 56 22 100 SRbl.] 3 Wwochen 103 ½ 102 ½

London

Wien m 20 Xr..

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss..

Frankfurt a. M. südd. W. Petersburg

Innlländische Fonds, Lfandbriefe-, Kommunal-Papiere und Geld - Course.

Zf. Brief. Geld. Gem.

Preufs. Freiw. Anl 5 101 ¾ 101 St. Schuld- Sch. 3 ½ 79 78 ½ Seeh Präm. Sch. K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ HBerl. Stadt-Obl. 5 do. do. 3 ½

1

Pomm. Pfdbr.

Kur- u. Nm. do. Schlesische do.

do. Et. B. gar. do. Pr. Bk-Anth.-Sch

3 ½ Westpr. Pfandbr. 3 ½

Grossh. Posen do. 4 5 97 Ostpr. Pfandbr. 3 ½ 89 ½

Friedrichsd'or. And. Goldm. à 5th. Disconto.

Auslündische Fonds.

Russ. Hamb. Cert. do. bei Hope 3.4. S. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A.

do. do. 5. A. do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatz0. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200 Fl. Pol. a. Pfdbr. a. C. 4

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Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. do. do. 309 Fl. Hamb. Feuer-Cas. ² do. Staats-Pr. Anl Holl. 2 ½ % Int.

67 Kurh. Pr. O. 40th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 Fl.

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8 2

Eisenbahn- Actien.

Stamm-Actien. V Kapital.

Der Reinertraz wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit 3 ⅛½ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Börsen-Zins- Rechnung. Rein-Ertrag. 1848.

Tages-Cours.

Kapital.

Prioritäts-Actien.

Zinssuss.

Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

Berl. Anh. Lit. A. B. do. Hambur do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt .. do. Leipziger Halle-Thüringer Cöln-Minden do. Aachen Bonn-Cöln Düsseld.-Elberfeld.. Steele-Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch. do. Zweigbahn Oberschl. Lit. A... do. Litt. B. Cosel-Oderberg... Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl.... Berg.-Märk Stargard-Posen Brieg-Neisse Magdeb.-Wittenb....

6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,30,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

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Quittungs- Bogen. 1

Aachen-Mastricht . 2,750,000

Auslund. Actien. 34 bz. a. 6.

Friedr. Wilh.-Nordb. 8,000,000 91 ½1 B. 91 1z.

do Prior... *

Schluss-Course von Cöln-Minden 76 n

[Mecklenburger Thlr.

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 800,000

Berl.-Anhalt

do. Hamburg 1 do. II. Ser. .Potsd.-Magd... do 1.

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Stettiner. . Magdeb.-I. eipziger.. Hafle Thüringer... Cöln-Minden Rhein. v. Staat gar.

do. 1. Priorität .. do. Stamm-Prior. Düsseldorf-Elberfeld. Niederschl. Märkisch. do. do. do. III. Serie. do. Zweigbahn do. do. Obersechlesische Krakau-Oberschl... Cosel-OQderberg.. Steele- Vohwinkel .. do. do. II. Ser. Breslau-Freiburg... Berg.-Märk

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Börsen- Zinsen

Ausl. Stamm-Act. Leipzig-Dresden 4,500,000 [udw.-Bexbach 24 Fl. 8,525,000 h 2,050,000

1. 6,500,000 4,300,000

Reinertr. 1848

Kiel]l -Altona Amsterd.-Rotterd.

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31 ½ .

von Preussischen Bank-Antheilen 88 * bz. u. G.

Der Umsatz in allen Effekten war sieute schr beträchtlich, und die Course sind seit Sonnabend dureh mehrseitige Kauflust ansehnlich gestiegen.

Friedrich -Wilhelms-Nordbahn, Hamburg-Berliner und Bank-Antheile bezahlt.

Besonders höher sind Petsdam-Magdeburger,

a

Anuswärige Börsen. Wien, 27. Mai. (Feiertag.)

Met. 5proz. 88 ⅛. gemacht bei wenigem Umsatz.

Nordb. 95 ½.

Livorno 61 ½.

Frankfurt a. M., 26. Mai.

Eisenbahn⸗Actien⸗Gattungen hielten sich an heutiger Börse zu billi⸗

geren Coursen als gestern offerirt. In den übrigen Fonds zeigte ich keine Veränderung. Der Umsatz war jedoch im Ganzen sehr unbedeutend.

Oesterr. 5proz. Met. 72 ½ Br., 72 ¼ G. Bank⸗Acetien 1090 Br., 1084 G. Baden Partialloose a 50 Fl. 47 Br., 46 G. 88. 35 Fl. 25 ½ Br., 25 G. Hessen Partialloose a 40 Rthlr. preuß. 27 Br., 26 ½ G. Sardinien Partiallose 25 ¾ Br., 25 ¼ G., Darm⸗

stadt Partialloose a 50 Fl. 68 ¾ Br., 68 G., do. a 25 Fl. 20 Br., 20 ½ G. Spanien 3proz. 23 ¼ Br., 23 G. Polen 88 30* 392 7 ried.

Loose 98 ¼ Br., do. Oblig. 2 500 Fl. 72 Br., 71 ¾ G.

Minden 77 Br., 76 ¾ G.

Paris, 26. Mai. Keine merkliche Aenderung in den Prei⸗ sen. 3proz. 53.25 baar, 53.60 Zeit. 5proz. 83. 75 baar, 83.50

Zeit. Bank 2200. Spanische Zproz. 32 ½. Nordb. 418. 75. 1 London, 26. Mai.

3 ½ proz. 90 ½. Ard. 16 ¼, 15 ⅞. E. R. 102. Mex. 30 ½¼%, 30.

Pass. 3 ½. Int. 48 ½.

Cons. wurden heute zu 91 ½, 5 eröffnet und blieben bisher shönnden Fonds wurde kein Geschäft von

ohne Veränderung. In Bedeutung gemacht.

2 Uhr. Verkäufer

Mehrere Fonds und

3 proz. Cons. p. C. u. a. Z. 91 ½. 4proz. 75.

Cons. p. C. u. a. Z. 91 ½ und fanden sich hierzu

Amsterdam, 26. Mai. Holl. Fonds haben sich bei einigen Geschäften in Integralen auf ihrem gestrigen Standpunkt erhalten. Französische Fonds waren gesucht und 3 % 1 %ℳ höher, als gestern. Span. gefragt. Die Uebrigen blieben unverändert.

Holl. Integr. 48 ½, 49, 48 ½. Zproz. neue 57 ¼, ½. Span. Ard. 11 %. Gr. Piecen 11 ¼. Russen alte 99 ½. Oest. Met. 5 proz. 69 ⁄. 2 proz. 36 ¾. Bras. 81. Mex. 26 ½. Franz.

Berliner Getraidebericht vom 29. Mai. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 54—60 Rthlr. Roggen loco und schwimmend 25 a 26 ½ Rthlr. » pr. Mai /Juni 24 ¼ Rthlr. Br., 24 ½ G. 8 Juni/Juli 25 Rthlr. bez. u. Br. Juli /Aug. 26 Rthlr. Br., 25 ½ G. Sept./ Oktbr. 27 ¼ Rthlr. Br., 27 bez. Gerste, große loco 21—23 Rthlr. b sleine 20 22 Rthlr. G Hafer loco nach Qualität 14 ½ 17 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 26—28 Rthlr. » Futterwaare 25 27 Rthlr. Rüböl loco 13 ¾ Rthlr. bez. u. Br., 13 Q pr. Mai 13 ⁄2 Rthlr. Br., 13 ½ G. Mai / Juni 13 Rthlr. Br., 13 ½ G. Juni /Juli 13⅞ Rthlr. Br., 13 ¾ G. Juli [Aug. 13 ½ Rthlr. Br., 13 ⁄½³ G. Aug. [Sept. 13 Rthlr. Br., 12 G.

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Ige Sonnabend, den 26. Mai.

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Rüböl Sept. / Okt. 12 ¾ Rthlr. Br., 12 ½ G. Oktbr. / Novbr. 12 Rthlr. Br., 12 ⁄1 G. 8 Leinöl loco 10 Rthlr. Br., 9 ½k G. 1 Lieferung 9 Rthlr. Br . Mohnöl 18 ¾ a 18 ¾ Rthlr. Hanföl 13 a 12 ½ Rthlr. Palmöl 14 ½ a 14 ½ Rthlr. Siüdsee⸗Thran 11 ½ a 11¼ Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 15 ½ Rthlr. bez. pr. Mai / Juni do. Juni /Juli 15 ¾ Rthlr. Br., 15 ¾ G. Juli /Aug. 16 Rthlr. Br., 15 ¾ G. Aug./Sept. 16 ½ Rthlr. Br., 16 G

Marktpreise vom Getraide. 11“ Berlin, den 26. Mai.

Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 9g8 große Gerste 25 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 25 Sgr.;

b 3. Weizen (weißer) 2 Rthlr. 15 Sgr., auch Rthle. 12 Sgr. 6 Pf. und 2 Kthlr. 7Sgr. 6 Pf3. Nogzen 18 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; g 21Er. 3 Pf.

Hafer 24 Sgr., auch 21 Sgr. 3 Pf u Wasser:

kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf., auch 25 Sgr.; Hafer auch 20 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 7 Sgr. 2 Sgr. 6 Pf. (schlechte Sorte.)

Das Schock Stroh 6 Rthlr. 20 Sgr., Centner Heu 25 Sgr., geringere Sorte auch 17 Sgr. 6 Pf.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hosbuchdruckerei. 8 8 Beilage

I

6 E11.“ 68ste Abonnements⸗ 1““ 9

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84

pernickel. Musikalisches Quodlibet in 3 Akten. 3

Art. 24

6 Pf., auch 1 Rthlr.

auch 6 Rthlr. Der

ammlung das Gesammt⸗Ministerium.

66 1

nzeiger.

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Deutschland. Württemberg. Stuttgart. Verhandlungen der Kammer der Ab⸗ achfen⸗Liltenburg. Altenb Sachsen⸗Altenburg. tenburg. Finanz⸗Ausfall. Oldenburg. Brake. Die Flagge der deutschen Dampf⸗Fregatte

„Barbarossa“. 1. 8 sland. panien. adrid. Die Intervention zu Gunsten des Papstes; Erklärung des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten n Lafef der⸗ selben. Angeblicher Ministerwechsel. Der Zolltarif. Die Kar⸗ listen in Catalonien. Vermischtes. Wissenschaft und Kunst. ““ Königliches Opernhaus. (Oberon. Herr Tichatscheckr Hüon.) Köni Schauspielhaus. (Deborah.) r Fichesch 8 Fertle

Berliner Börse.

Deutschland.

Württemberg. Stuttgart, 23. Mai. (Schwäb. M.) In der heutigen Sitzung der Abgeordneten⸗Kammer führte die Ta⸗ gesordnung auf die Berathung des Gesetz⸗Entwurfs über die Ein⸗ berufung einer konstituirenden Versammlung. d „Zu Art. 19 stellt Ruoff den Antrag: Die Stellvertreter der öffent⸗ lichen Diener, welche als Abgeordnete gewählt worden sind, sind aus der Besoldung dieser Diener zu belohnen, und der Ueberschuß der Besoldung fällt der salarirenden Kasse anheim. Dagegen sprechen sich aus Kübel, Barchet, Hölder, Eisenlohr, Reyscher; dafür Kopp, Scherr, Schnitzer, Frhr. von Hornstein. Staatsrath Römer bemerkte bei der Debatte: Wenn oft von dem Servilismus früherer Staatsbeamten gesprochen wird, so habe ich allerdings diesen kennen gelernt, aber auch nicht minder den Servilismus von Gemeindebeamten, welche dadurch Staatsdiener werden wollten. Uebri⸗ gens giebt es zweierlei Servilismus, den gegen den Pöbel, und den gegen die Regierung, wovon ersterer noch der schlimmere ist. Auch sollte man nicht, wie so häufig geschieht, Furcht äußern davor, daß die Märzerrungenschaf⸗ ten uns könnten genommen werden, denn wer den Teufel an die Wand malt, der ruft ihn endlich herbei. Wenn aber je eine auswärtige Macht es unternehmen wollte, diese Rechte des Volkes zu beeinträchtigen, so wäre ich der erste, welcher den Antrag stellen würde, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. (Bravo.) Hölder wünscht, daß diejenigen gewählten öffentlichen Diener, welche den Wohnsitz in Stuttgart haben, entweder auf ihre ständischen Diäten oder auf ihre Besoldung verzichten. Hierauf wird Ruoff's Antrag mit 50 gegen 22 Stimmen abgelehnt. Schnitzer stellt das Amendement: Staats⸗ diener, welche in die Versammlung gewählt werden, haben während der Dauer der Versammlung entweder auf ihre Besoldung oder auf die ständi⸗ schen Diäten zu verzichten, wogegen der Staat den Amtsverweser besoldet. Auf den Antrag von Platz wird ausgesprochen, daß unter Staatsdiener auch die Pensionaire begriffen seien. Dieses Schnitzer⸗Platzsche Amende⸗ ment wird jedoch abgelehnt. Dagegen Hölders Vorschlaͤg, unter welchem auch die Pensionagire verstanden sein sollen, welche am Sitz der Stände⸗ Plrscepmilüss wohnen, wird von der überwiegenden Mehrheit zum Beschluß erhoben.

Eben so wird Zwerger's Vorschlag genehmigt, die Regierung zu bit⸗ ten, über die Amtsverwesereien der Abgeordneten, sofern sie öffentliche Die⸗ ner sind, Normen zu geben. Nach den Motiven zu Art. 19 soll die Be⸗ stimmung des §. 146 der Verfassungs⸗Urkunde außer Wirkung gesetzt sein, wonach Staatsdiener nicht innerhalb des Bezirks ihrer Amts⸗Verwaltung und Kirchendiener nicht innerhalb des Ober⸗Amtsbezirls, in welchem sie wohnen, wählbar sind.

Die Kommission glaubt, diese Vorschrift habe, wenigstens was die Be⸗ zirks⸗Beamten betreffe, ihre guten Gründe für sich, und es sollte an dersel⸗ ben, trotz der eingeführten geheimen Stimmgebung festgehalten werden. Zu den Bezirks⸗Beamten wären anch die katholischen und evangelischen Dekane, so wie die Bezirks⸗Schul⸗Inspektoren zu rechnen. Sie beantragt deswegen den Zusatz: Staatsbezirks⸗Beamte können innerhalb des Bezirks ihrer Amts⸗ Verwaltung, eben so Dekane und Bezirks⸗Schul⸗Inspektoren innerhalb des Ober⸗Amtsbezirks, in welchem sie wohnen, nicht gewählt werden. Die übrigen Bestimmungen des §. 146 der Verfassungs⸗Urkunde treten außer Wirkung. Der Kommissions⸗Antrag wird angenommen.

Hierauf stellt Frhr. von Hornstein den Antrag: Reichstags⸗Abge⸗ ordnete, deren Beruf eine Stellvertretung weder in der Reichsversammlung noch in der Ständeversammlung Württembergs zuläßt, sind nicht wählbar. Dieser Antrag wird durch Erhebung von der Kammer einmüthig ange⸗ nommen.

Die Artikel 20 und 21 handeln von der Prüfung der Legitimation durch den ständischen Ausschuß. Im Wesentlichen das bisher Bestehende. Die Kommission und die Kammer macht keine Einwendung. Nach Art. 22

hat jedes Mitglied Eid zu schwören: „Ich schwöre als Mitglied

der zur Revision der Verfassung berufenen Versammlung, das Wohl des Königs und des Vaterlandes gewissenhaft zu wahren und ohne alle Ne⸗ benrü cksichten nach freier eigener Ueberzeugung mitzuwirken zu einer der deut⸗ schen Reichsverfassung und den Grundrechten des deutschen Volkes ent⸗ sprechenden Aenderung der Landesverfassung.“ Die Kommission hatte keine Einwendung zu machen. Freiherr von Hornstein und Ofterdinger begnügten sich, zur Sprache gebracht zu haben, daß das Zeitbewußtsein einen solchen Eid der Abgeordneten nicht mehr für nothwendig erachte. räumt der Versammlung die freie Wahl ihres Präsiden⸗ ten und Vice⸗Präsidenten ein. Für die Bestimmung, daß bis zur Wahl des Praͤsidenten das älteste rechtsgelehrte Mitglied die Stelle des Vorstandes versehe, kann Freiherr von Hornstein keinen hin⸗ reichenden Grund finden, und auf seinen Antrag wird von der Kammer der Strich des Wortes „rechtsgelehrte“ beschlossen, um auch dieses Privilegium fallen zu lassen. Der Antrag Zwerger's: eine Verlegung der verfassung⸗ berathenden Versammlung kann höchstens auf vier Wochen geschehen, im Fall einer Auflösung muß spätestens binnen drei Monaten eine neue Ver⸗ sammlung einberufen werden, wird genehmigt. Art. 25 wird nach dem Kom⸗ missions⸗Antrag in folgender Fassung angenommen: Die bisherigen gesetzlichen

Bestimmungen über die Tagegelder der Mitglieder der Kammer der Abgeord⸗

neten finden auch auf die Mitglieder der verfassungberathenden Versamm⸗ lung Anwendung; die Reisekosten sind nach Maßgabe der Königlichen Ver⸗ ordnung vom 2. Juli 1848, betreffend die Abänderung einiger Bestim⸗ mungen des Diäten⸗Regulativs, zu berechnen. Der Präsident erhält den doppelten Betrag der Taggelder eines Abgeordneten.

Als Artikel 26 wird solgende Fassung der Kommission angenommen: Ueber die Annahme der neuen Verfassungs⸗Bestimmungen findet eine wie⸗ derholte Berathung und Beschlußfassung in der Art statt, daß nach been⸗ digter erster Lesung eine zweite Lesung vorgenommen wird und erst die bei dieser gefaßten Beschlüsse an die Staats⸗Regierung gebracht werden können. Zwischen der Beendigung der ersten und dem Beginn der zweiten Lesung müssen mindestens acht Tage in der Mitte liegen. Die Beschlüsse werden

mit einfacher Stimmenmehrheit gefaßt. Zur Gültigkeit jedes Beschlusses ist

die Anwesenheit von zwei Dritteln der Mitglieder der Versammlung noth⸗ wendig. Motivirte Abstimmungen sind unzulässig. Die Abgeordneten sind in der Wahl ihrer Plätze nicht beschrändt. An die Stelle des Geheimenraths (Verfassungs⸗Urkunde §§. 58, 59, Ziffer 1 und §. 126) tritt in Be⸗ ehung auf die Berathung der Verfassungs⸗Aenderungen und den erkehr zwischen der Staats⸗Regierung und der einzuberufenden Ver⸗ (Dieser Absatz, von den Worten:

1— 888

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An die Stelle bis Gesammt⸗Ministerium, wird bei namentlicher Abstim⸗ mung mit 59 gegen 16 Stimmen genehmigt.) Die näheren Bestimmungen über die Geschäftsordnung stehen, unbeschadet der Vorschriften, welche die Verfassung und das gegenwärtige Gesetz aufstellt, der Versammlung zu. Zum Schluß wird auf Seeger's Antrag jetzt schon die End⸗Abstim⸗ mung über das ganze Gesetz, wie es sich nach den Beschlüssen der Kammer der Abgeordneten gestaltet hat, vorgenommen und dasselbe mit 68 gegen 7 Stimmen genehmigt. „Hierauf kündigt Becher eine Interpellation an das Kriegs⸗Ministerium über die künftige Verwendung der württembergischen Truxppen an der badi⸗ schen Gränze an, worauf Staatsrath Duvernoy zusichert, daß der heute amtlich abgehaltene Kriegs⸗Minister morgen erscheinen werde. 3

Sachsen⸗Altenburg. Altenburg, 23. Mai. (D. A. Z.) Nach dem Etat der Hauptfinanzkasse ergiebt sich das Resultat, daß nach Erschöpfung der bisherigen etatmäßigen Deckungsmittel noch ein Ausgabe⸗Ueberschuß von 76,094 Rthlr. übrig bleibt. Nachdem von einer Einkommensteuer als alleiniger oder ausschließlicher Steuer abgesehen worden ist, hat man zur Deckung des Defizits: 1) die bisher noch nicht mit direkter Steuer belasteten Arten des Einkommens durch ein Kapital⸗, Renten⸗, Besoldungs⸗ und Pen⸗ sionssteuer herbeigezogen und erwartet davon eine Einnahme von 16,000 Rthlr.; 2) das bisher steuerfreie Grundeigenthum, gegen beabsichtigte Entschädigung der bisher Berechtigten, zur Grundsteuer beigezogen. Da das Areal des steuerfreien Grundbesitzes auf den fünften Theil des besteuerten Areals geschätzt wird, so erwartet man hiervon einen Steuer⸗Ertrag von 13,840 Rthlr.; 3) drei neue Steuertermine ausgeschrieben, welche von der Grundsteuer 29,160 Rthlr., von der Gewerbesteuer 1988 Rthlr., zusammen 31,148 Rthlr. eintragen. Hiernach würden die neuen Einnahme⸗ posten die Summe von 60,992 Rthlr. erreichen, so daß immer noch ein Fehlbetrag von 15,102 Rthlr. bliebe. Um dieses Defizit zu decken, beabsichtigt das Ministerium, unter der Annahme, daß die Unzufriedenheit mit der Fleischsteuer, welche im vorigen Jahre de⸗ ren Aufhebung veranlaßte, in den bei dem Schlachten des kleineren Viehes in das Haus dabei vorkommenden Belästigungen ihren haupt⸗ sächlichsten Grund hatte, während jene Steuer beim Schlachten größeren Viehes weit weniger lästig war, und bei dem zum Ver⸗ kaufe geschlachteten Vieh aller Art dem Konsumenten in der That gar nicht fühlbar wurde, die Wiedereinführung dieser Steuer unter gewissen Modificationen, wodurch das Desizit auf entsprechende Weise gedeckt werden würde! Die Landschaft hat indessen ihre Zustim⸗ mung zu der Wiedereinführung der Fleischsteuer, wenn auch unter Modificationen, nicht gegeben, vielmehr der Staats⸗Regierung den ihr am 22. Dezember v. J. eröffneten außerordentlichen Kredit von 25,000 Rthlr. zur ferneren Verfügung gestellt.

Oldenburg. Brake, 22. Mai. (Wes. Ztg.) Die deutsche Reichsflagge, welche die hiesigen Einwohner der Dampffre⸗

gatte „Barbarossa“ schenken, und die von den hiesigen Damen mit

großem Fleiße und Akkuratesse gestickt ist, wurde am Sonntag von einer dazu gewählten Deputation von fünf jungen Damen und fünf Herren, der sich sämmtliche Damen, welche an der Stickerei Theil genommen hatten, anschlossen, dem Fregatten⸗Capitain Brommy an Bord überreicht. Die sinnreiche und patriotische Rede, welche eine der Damen und einer der Herren bei der Ueberreichung hielten, wurde von dem Fregatten⸗Capitain Brommy in demf iben Sinne und dankend erwiedert und sodann unter einem donnernden Hurrah der Besatzung, welche in Parade aufgestellt war, vor den Ueberrei⸗ cherinnen die Flagge aufgezogen. Die Gesellschaft wurde von dem Fregatten⸗Capitain Brommy auf das freundschaftlichste an Bord bewirthet.

Der „Barbarossa“ wird in den nächsten Tagen nach Bremer⸗ hafen herunterlegen. 1u“

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Spanien. Madrid, 19. Mai. Bis jetzt hat die franzoö⸗ sische Regierung auf die von der diesseitigen an sie gerichtete An⸗ frage, ob sie keine Einwendungen gegen die Absendung des spani⸗ schen Truppencorps nach dem Kirchenstaate zu machen habe, noch keine befriedigende Antwort ertheilt, und die Einschiffung dieser Truppen ist daher noch nicht erfolgt, wenn gleich der zum Ober⸗ befehlshaber ernannte General Cordova sich bereits seit acht Tagen in Barcelona befindet. Die diesseitige Regierung wünscht um so mehr, jeden Konflikt mit der französischen zu vermeiden, als letztere ihr mit ziemlicher Bestimmtheit die Zusage ertheilt hat, Herrn Lessep nach Beendigung seiner dermaligen, ihn nach Rom füh⸗ renden Mission als Botschafter aufs neue bei der Königin von Spanien zu beglaubigen. 1

Mehrere Deputirte der progressistischen Partei haben im Kon⸗ gresse den Antrag gestellt, die Kammer moͤchte erklären, „daß sie mit größtem Mißfallen auf den Abgang einer Militair⸗Expedition nach dem Kirchenstaate, so wie auf jede andere Art von Maßregeln blicken werde, durch welche die Aussöhnung des Papstes mit seinen geliebten Kindern, den Bürgern der ewigen Stadt, erschwert wer⸗ den könnte.“

8 Ein Blatt der moderirten Partei, la Patria, sagt: „Die beständigen Besuche der Königin Mutter im Palaste und der Ein⸗ fluß, den sie über ihre Tochter ausübt, so wie die Unterstützung welche der General Narvaez jetzt bei der Königin Mutter und dem Herzoge von Rianzares findet, deuten darauf hin, daß eine Verän⸗ derung des Ministeriums nahe bevorsteht, kraft deren die Herren Mon, Pidal und Bravo Murillo ihre Posten verlassen müssen. Indessen versichert man, daß diese Minister nicht vor dem Schlusse der Cortes ihre Entlassung erhalten werden.

1 Der Verein der Fabrikherren Cataloniens hat an die Cortes eine Eingabe gerichtet, in der er s dringend auffordert, der von der Regierung, einem Gerüchte zufolge, zu verlangenden Ermäch⸗ tigung, den neuen Zoll⸗Tarifentwurf in Kraft zu setzen, ihre Zu⸗ stimmung zu verweigern. Man glaubt jedoch allgemein, daß der Finanzminister noch in der heutigen Sitzung des Kongresses die ecsn e e gung verlangen werde.

Man betrachtet den karlistischen Aufstand in 1 beendigt. Am 10ten flüchteten sich dvrflans 280 Borges, Carragolet, Cosco über die französtsche Gränze. In Bar⸗ celona wurden große Feierlichkeiten zum Empfange des triumphi⸗ renden“ G“ vorbereitet. 6

In der Provinz Guadalaxara wurde am 14ten Gendarmerie eine aus 14 Räubern bestehende Bande dce

In Sevilla, Cadix und Malaga wollen die Behoͤrden eine weitverzweigte karlistische Verschwörung entdeckt haben. Viele Pesscseh b verhaftet. .

Der Herzog oon Montpensier hat am 13ten mit sei mahlin Sevilla verlassen, um sich nach Granada zu b. ähher 84

1 25 % P. 5proz. 10 P. 3

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den Doppel⸗Oktavensprung vom zweigestrichenen nach dem kleinen B rechnen,

Madrid, 20. Mai. Der in der gestrigen Sitzung des Kon⸗ gresses der Deputirten von Herrn Ordax und anderen rogressisten gestellte Antrag, in Folge dessen die Versammlung ihre Mißbilligung der Absendung des nach dem Kirchenstaate bestimmten Truppen⸗Corps zu erkennen geben sollte, gewährte dem Marquis von Pidal, Mi⸗ nister der auswärtigen Angelegenheiten, die Veranlassung, den Gang der von der spanischen Regierung in Bezug auf die in Frage ste⸗ hende Intervention besolgte Politik in einem weitläuftigen Vortrage auseinanderzusetzen. Der Minister begann mit der bestimmten Erklärung, die Regiernng hätte die Befehle zur Einschiffung der Expedition „nach den Küsten von Italien“ nunmehr er⸗ theilt, und stellte Pius IX. „als den wahren Urheber der liberalen Bewegung dar, welche Italien von dem Joche der Fremden befreien sollte“, und deren Erfolg nur durch die Exzesse der revolutionairen Partei vereitelt worden wäre. Der Minister las die unter dem 21. Dezember v. J. von der spanischen Regierung an die katho⸗ lischen Mächte Europa's gerichtete Note vor, in welcher sie diesel⸗ ben zu gemeinschaftlichen Maßregeln zum Behufe der Wiederein⸗ Eeung. des Papstes in seine weltlichen Rechte einlud. Portugal,

esterreich, Bayern, Neapel und der Papst selbst hätten diese angenommen und nur Sardinien und Toscana sie zurückgewiesen. Frankreich, Oesterreich, Neapel und Spanien (vermöge der Landung in Terracina) hätten die bewaffnete ntervention endlich begonnen. Das Recht zu derselben stände Spanien zu, weil der Papst durch die Kardinäle gewählt würde und es Kardinäle gäbe, welche Unterthanen Spaniens wären. (Für den Augenblick giebt es jedoch keinen spanischen Kardinal.) vertheidigen folglich“, sagte der Minister, „ein Recht Spaniens. Wir üben vermittelst des Veto einen großen Einfluß auf die Wahll des Papstes aus. Wir haben große Rechte in Rom zu vertheidi⸗ gen, wichtige Interessen dort wahrzunehmen.“ Nur 4000 Mann schicke Spanien nach Rom, weil die übrigen Mächte es so fest⸗⸗ gesetzt hätten, aber wenn den spanischen Truppen allein die Intervention übertragen worden wäre, so würden sie diese siegreich ausführen können. Die übrigen intervenirenden Mächte verfolgten zugleich politische Zwecke; Spanien (so behauptete der Minister im Wiederspruche mit seinen obigen Andeutungen, keine andere als die des Papstes selbst. Endlich rechtfertigte der Minister den König von Neapel gegen die Angriffe des Deputirten Ordax. „Der König von Neapel“, sagte der Mi⸗ nister, „ist der erste Monarch Italiens, welcher seinem Volke eine liberale Constitution verlieh, und der sich von seinen freisinnigen Gefühlen hinreißen ließ, ein Heer abzusenden, um die Unabhängig⸗ keit Italiens vom Joche Oesterreichs zu erringen, ein Unternehmen, das durch die Umgriffe der Exaltirten vereitelt ward.“ 8

Der Antrag des Herrn Ordax wurde durch 155 gegen 17 Stimmen verworfen. Unter jenen befanden sich die der Progres⸗ sisten Olozaga, Cortina, Mendizabal, Sagasti Gomez de Laserna.

Es heißt, die französische Regierung hätte ihre Einwilligung zur Absendung der spanischen Expedition von 4000 Mann ertheilt, unter der Bedingung, daß diese Truppen nicht in Civitavecchia, in Gaeta ans Land gesetzt werden und sich dort zur Ver⸗

ügung des Papstes stellen.

Zproz. 25 % P. 5proz. 10 ¼ P.

Einladung

Wissenschaft und Kunst.

1 Königliches Opernhaus. Herr Tichatscheck: Hüon, als dritte Gastrolle. (Den 27. Mai.)

Ein Werk, twvie „Oberon“, und ein Gast, wie Herr Tichatscheck gehörten dazu, um selbst ein so kunstsinniges Publikum, wie das unsrige, bei so wundervollem Frühlingswetter, wie der erste Pfingstfeiertag gewährte, ins Theater zu locken. Wir fanden das Opernhaus indeß erfüllt von einer eben so zahlreichen, als eleganten Versammlung, die sich an der Vor⸗ stellung der reizenden Oper aufs lebhafteste betheiligte. Vermag gleichwohl die fabelhafte Handlung des Werkes keine besondere Theilnahme einzuflö-⸗ ßen, so bietet doch „Oberon“ im Uebrigen als musikalisches Kunstwerk so wie durch Decorationsglanz und anderweitigen Schmuck, reichhaltigen v nuß für Aug', Ohr und Geist. Ja, die Mustk erschließt eine solche Fülle von genialen Schönheiten, daß sie allein vollkommen hinreichen würde, die Mängel der Handlung zu verdecken, selbst wenn die äußere Ausstattung auch eine weniger glanzvolle wäre, als sie es in der That auf der Hofbühne ist. Wahrheit des Ausdrucks, Charakteristik, sprudelnde Phantasie, Anmuth der Melodie und süßer Melodiezauber lassen „Oberon“ nicht nur als ein höchst reizvolles und interessantes Tongebilde erscheinen, sondern stempeln es auch nimmt man einige verfehlte, theilweise auf Instrumental⸗Figu⸗ ren basirte Arien aus zu einem echten Meisterwerke deutscher dramati⸗ scher Kunst, indem namentlich die darin enthaltenen Geistergesänge zu den idealsten Charakterbildern zählen, welche die musikalische Literatur aufzu⸗ weisen hat. Die Ausführung und zunächst unseren Gast betreffend, so hatte Herr Tichatscheck in der Partie des Hüon eine ihm durchaus zu⸗ sagende Aufgabe gefunden, die von dem trefflichen Sänger mit dem glück⸗ lichsten Erfolge gelöst wurde. Er bemeisterte sowohl den dramatischen, als den musikalischen Theil der Rolle mit bekannter Künstlerschaft und über⸗ wand selbst jene zuvor erwähnten Schwierigkeiten in den Arien zu deren Bewältigung ein außerordentlicher Grad von Gesangs⸗Technit erforderlich ist, mit seltenem Geschick und in höchst befriedigender Weise. Vorzugsweise Anerkennungswerthes leistete er gleich in der ersten großen Arie: 88 Fan Sn— da im Kampfgefild“, indem er durch den feurigen und schwungvollen Vortrag dieses N ü zn ungetheiltem Beifall hinriß. Eben so sang er das schone .hae 3 en Akt: mit trefflichem Auszenee ahastf üchefehhn Panatsit und Wärme seines Vortrages, der, wahrhaft von Herzen kommend, auch zu Herzen geht, auch hier den günstigsten Eindruck auf die Hörer hervor, wenngleich die hersischen und leidenschaftlichen Momente der Partie, der Individualität des Sängers gemäß, wie immer, die Haupt⸗Glanzpunkte seiner Leistung bildeten. Die Partie der Rezia hatte diesmal Fräul. Tuczek inne. Auch sie leistete das Mögliche und überwand die ungeheuren Schwierigkeiten im Gesange, wie⸗ wohl nicht in gleicher Vollendung, wie Frau Köster, doch dermaßen daß wir oft davon überrascht wurden. So gelang ihr die berühmte Arie im

zweiten Akte: „Ocean! du Ungeheuer!“

vortrefflich, namentlich in vielen einzelnen Momenten, zu denen wir z. B. dessen geschickte und glänzende Ausführung ihr allgemeinen Beifall ver⸗ sdasecen 8 8 sie sich sogar zu wahrhaft dramati⸗ unge zu erheben und das Aufjauch ei ISne z fjauchzen des bebenden Herzens bei „Hüon! Mein Hüon! Mein Gatte! Sehe Retter naht!“ 8 mit vieler Wahrheit und Wirkung wiederzugeben. Im Uebrigen bot die Besetzung nichts Neues. Doch zollen wir den Leistungen der 17;8 Man⸗ tius und Krause (Oberon, Scherasmin) und des Fräulein Marr (Fatime) gern wiederholte Anerkennung. Auch das Orchester leistete unter Taubert's Leitung, auf dessen Schultern gegenwärtig die ganze Direc⸗

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tions⸗Last allein ruht, Ehrenwerthes. Wie verlautet, soll sich Heinrich Dorn um die durch den Tod Nicolai's erledigte Kapellmeister⸗Stelle

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