Eigenmächtigkeiten ein Ziel gesetzt werde. 8.,8 9 daß von verschikdenen Lve 8— inde⸗Beamten zur Nichtanerkennung des Fendese vaff hee 1 Gese 1 eingesetzten Behörden anfgefordert werde. 8 5 xgü 8 8 der schweren Zeit der Ihdgdahess 8 aüfcteen a e., gg litã 1 t egentheiliger Ueber; 1 n zu viasinn. K— 8 1ne ehnn sen Auffehnung gegen die vom Volke einge lasen, sa enamn Gründen nicht dulden, und fordern da⸗
1 iegenden C 8,2 setzte Regierung aus hapeüagfe n aner Smenge gegen dirjenigen einzu⸗
ber die “ durch Aufreizung gegen die jetzt bestehende schreiten, welche es 2sen, seen n und die bis jetzt aufrecht erhal⸗
ierun Bürgerkrieg zu n, u ¹ s .1 ng Ueber die in einzelnen Fällen getroffenen An⸗ bnn ist sogleich ein umfassender Bericht zu erstatten.
21. Mai 1849. v 8 vtstie as L. Brentano.“ — d bei Rhein. Darmstadt, 25. Mai. Ueber 12 Ober⸗Laudenbach berichtet die Darmstädter „Bereits ei. F zu Erbach abgehaltenen Volks⸗Versammlung für gestern eine so 1 zur Sangezlichen Berathung verschiedener Maßnahmen in 1 Laudenbach, jenseits der hessischen Gränze im Badischen, festg 89 und von mehreren Rednern zum bewaffneten Erscheinen x 18 dert. In Folge dieses verfügten sich gestern Morgens . Schaaren aus dem hessischen Odenwald nach dem genannten 8 . schen Orte, wo sie jedoch von der Gemeinde abgewiesen hr en und eine Versammlung in dem nahen hessischen Ober⸗ Steveneic beschlossen. Zu dieser fanden sich dann am ece v dog Menschen ein, der größeren Anzahl nach bewaffnet, we 77 er Sh. forderung des dortigen Bürgermeisters, die Waffen abzu zgen⸗ d 6 sich zu entfernen, keine Folge gaben, daher sich dieser genöthigt sah, dem Reichs⸗General von Schäffer von dem bedrohlichen Vorgange Mittheilung zu machen. Herr General von Schäffer ließ Compagnieen des 3ten Großherzoglichen Infanterie⸗ Neseaife 8, unter Kommando des Obersten Dingeldei, gegen Ober⸗Lauden⸗ bach aufbrechen, dem ein Civil ⸗Kommissär beigeordnet wurde, auf Uebernahme welcher Mission der Großherzogliche Fest⸗ rungs⸗Dirigent Prinz bestand. In der Nähe des Orte angekommen, verfügte sich Herr Prinz, nur von ein paar Mann Militair gefolgt, zu den Ungehorsamen, um sie 88 Pflicht zurückzuführen; seine Vorstellungen fanden aber nur v5. hn und Abweisung, so daß er sich mit der Anzeige von seinen erfo 9⸗ losen Schritten zur Militair⸗Behörde zurückbegeben mußte. Nichts⸗ destoweniger versuchte es Herr Prinz nochmals und nur von einem Gendarmen begleitet, dahin zurückzukehren, um vereint mit ses Bürgermeister nochmals zu den Aufrührern zu reden, als er plötzlich, von einer Rotte von 80 Aufständischen verfolgt, von einem derselben mit einem Schusse erreicht und, zu Boden gesunken, von den Uebri⸗ gen mit Heugabeln und ähnlichen Waffen völlig ermordet wurde. In Folge dieses Meuchelmordes rückte das Militair sofort ein; die bewaffneten Rebellen hatten sich in Häuser und Gehöfte zurückgezo⸗ gen und empfingen die Soldaten mit einem Kugelregen, der aber keinen Erfolg hatte; während die Truppen bald des Aufruhrs Mei⸗ ster wurden. Von Seiten der Widersetzlichen blieben 41 Tedte,
8 ben so sorgen, daß sol sr uns die Anzeige
Hessen die Vorgänge 8. Zeitung folgendes Nähere:
1 der gebe lichen und tapferen Mann und opfere Geld oder Geldeswerth, o b ü Pferd; und es bilde sich eine ungarische Legion, Munizipalgarde,
V sich zu erfreufn, den Umständen und den Lokal⸗Verhältnissen angepaßt wer⸗ den muß, und dieses ohnedies nur in dem Maße
1 iner Verständigung tage, als am 27. Mai 1849, 10 Uhr Vormittags, zu einer? — die Art und Weise der Ausführung, im preßburger Komitatshanse sich
107 wurden mit den Waffen in der Hand gefangen genommen vnd die Uebrigen versprengt. Die beorderte Mannschaft hat ger schwer verwundeten Unteroffizier und zwei leichtverwundete Sol⸗
daten.“
Anhalt⸗Deßau. (Magd. Ztg.)
Deßau, 24. Mai.
ine Verfü Tage ist ⸗deßauische urch eine Verfügung vom vorgestrigen Tage ist der anhalt — v zum 4. Juni nach Deßau einberufen, um das
Budget zu bewilligen. Da die neue Finanz⸗Periode schen mit 8. 1. Juli beginnt, war ein längerer Aufschub nicht woh mogit h. Ob diesem Landtage jetzt noch andere Vorlagen gemacht wer en, und wann der vereinigte anhalt⸗deßanische und cöthensche Lgeg. zusammentritt, ist noch unbekannt. Man glaubt, daß das Letztere erf gegen den Herbst geschehen werde. “ 1 “ 8 fs
BE11“ AMUusland. Fach rg, 22. Mai. (Wien. Ztg.) Hier
ist folgender Aufruf erschienen:
sgie Ea hat gelehrt, daß die gänzliche Bezwingung der Revo⸗ lution (außer durch fren de Dazwischenkunft) ohne die Beibülfe der unga⸗ rischen Elemente (das heißt die Reorganisation der abgefallenen ungari⸗ schen Regimenter) nicht erzweckt werden konnte. Hätte die Mehrzahl unse⸗ rer Landsleute ihre Pflicht, hätten die Besitzenden ihren Vortheil verstanden, so würden sie durch Errichtung von Freicorps und durch selbstständiges Ein⸗ treten in die Kaiserliche Armee, die oben angeführte versäumte Maßregel
en gesucht haben. b
— 8 5 Emephan Szirmay war der Einzige des ungarischen Adels, welcher
begriff, was dem Interesse des Landes für jetzt und für die Zukunft from⸗ men müsse. Die Gutgesinnten fanden hundert Vorwände, die Hände in den Schoß zu legen, und schämten sich nicht, die Befreiung aus Kossuth's Joch nur von fremder Macht zu erwarten. Sie waren dessen nicht eingedenk, daß wer ärndten will, auch säͤen muß“ eine Wahrheit sei. Das alte Sprichwort: „Wer nicht hören will, muß fühlen“, bewahrheitete sich jedoch nur zu bald. Die Re⸗ bellen zögerten unterdessen nie, alle Mittel anzuwenden, die zum Zwecke führten. Ungesetzlichkeit und Schlechtigkeit waren ihnen kein Hinderniß. Treue und friedliebende Unterthanen wurden gegen ihren König und ihre Ueberzeugung zu Kriegsdiensten gezwungen. Der zögerte und nicht einge⸗ kerkert sein wollte, mußte Heerd und Heimat verlassen, und sein Habe und Gut der Verwüstung preisgeben. Die gegen den König erfüllte Pflicht wurde mit Galgen und Confiscation bestraft; mit einem Worte, jede gesell⸗ schastliche Ordnung umgestürzt und das Land an den Rand des Verderbens gebracht. 1 z „Nun ist ein Augenblick, und zwar der letzte, eingetreten, in dem sich die Gelegenheit darbietet, wenigstens noch einen Theil jener Vortheile zu erringen und jene Habe zu erhalten, welche man dazumal so leichten Kaufes hätte erlangen und ganz hätte retten können. Die Regierung wid — bei Ge⸗ legenheit der erneuerten Vorrückung des Kaiserl. Heeres — nicht versäumen, durch weise und energische Maßregeln die im Volke für das Königthum gewiß noch existirenden Sympathicen zu beleben und die durch die Occupation des Landes ermöglichten Vortheile zur Sicherung des Erfolges sogleich zu benutzen. Möge aber auch andererseits die vermögliche und intelligente Klasse durch aufrichtigen und unbedingten Anschluß an die Sache des Kö⸗ nigs, das heißt: die unsrige, ihre Pflicht erfüllen; den niederen Klassen des Volkes mit qgutem Beispiele vorangehen und den Beweis liefern, daß sie noch eines edlen Enthusiasmus für das gute Recht fähig und daber auch des Anspruches auf Rücksicht würdig sei. Lan „Bei Ausführung eines solchen Vorhabens handelt es sich — wie in allen wichtigen Augenblicken — nicht so sehr um das „Wie?“ als um das „Wann?“ Es ist daher ein Wirkungskreis nothwendig, der zu gleicher Zeit möglichst Viele aufzunehmen und für den guten Zweck zu beschäftigen fähig ist. Einen solchen Wirkurgskreis bieten die Dienste zur Herstellung und Erhaltung der öffentlichen Ordnung. Sich auf irgend eine Art, sei es nun eine mittel⸗ oder unmittelbare, zur Vernichtung einer verbrecherischen Umsturzpartei zu vereinen, gebietet Ehre und Pflicht. Die Erlaubniß und Unterstützung zur Ausführung dieses das allgemeine Wohl betreffenden Zweckes ist uns durch Sr. Majestät Regierung zugesichert worden. „Möge diesem Aufrufe der nöthige Anklang nicht fehlen. Die Ungarn können nun zeigen, daß die durch den Terrorismus diktirten Revolutions⸗ Ideen in ihnen den ehemals so hoch gestandenen Sinn für Pflicht, Ehre und Recht zu vertilgen nicht vermochten. Jeder, dem sein Herz über die Feigheit des Jahrhunderts, fürs Gute thätig aufzutreten, mit Ingrimm pocht, und der sich sagt: wenn auch Alle zögern, ich zögere nicht! der ver⸗
6“
EETE“ 11 4 eine sich mit uns, und der selber nicht kommen ka oder
wie man sie sonst nennen mag.
„Da ein jedes derlei Unternehmen, um des gewünschten Fortganges
fortschreiten kann, als die
b sserli det, so werden alle Vorrückung der Kaiserlichen Armee in Ungarn stattfindet, so n 8 2 Jene, belche Negaise fühlen, den Keim eines derlei gemeinnützigen 1 nehmens ins Leben treten zu lassen, dringend eingeladen, am Pfing
9 imeln zu wollen. 8 h““ vühsscte Gemeinte städtische und Komitats⸗Behörde wird hiermit auf⸗ efordert, diesen Aufruf zu veröffentlichen und die 1l ee0K 8 wie die sich meldenden Leute, an das preßburger E ts⸗Kom⸗ mando zu schicken, welcher dieselben öffentlich bekannt geben wird F. gal „Jedweder, dem ein derlei Bogen zugesendet wird, 8 1 gefã 8 mtt sere gmigesinnten Landsleute bewegen, denselben Zu unters 19 ben, 34 Fär⸗ den mit diesen Unterschriften, oder mit in Vorhinein zugesicherten eiträge versehenen Bogen an die am 27sten d. M. abzuhaltende Versamm ung vder an das preßburger Militair⸗Distrikts⸗Kommando einsenden. 12 Preßburg, am 17. Mai 1849. g8 9. Joh. B. Gr gag raf Moriz Palffy. Gr. Kar pponyj. Joh. B. 8 I 3b s. Gr. S1as Fr. L111“ Sfial, Fr. Gr. Teleky. Snh r. Zichy. ut. 8 ere. ae s Janko. Brin. Wohlgemuth geb. Sztradag. Hräfin . Esterhazp geb. 1Hh 8. Nagy Ignaz. Gräfin Vict. FeSec. Gräsfin Julie Hunyady. Rosine Gräfin Esterhazy. 87 S Vital. Gräfin Karoline Crenneville geb. Esterhazy. Füs. Gr. Forgàch. Gr. Leopold Palffy. Gr. Otto Choteck. Der Gemeinderath der Königlichen Freistadt Preßburg 8.. die in diesem Aufrufe ausgesprochenen Grundsätze in ganzer 98. dehnung zu den seinigen, und hat demzufolge Nachstehendes be⸗ lossen: 1 vn. sch ost Da es unter den jetzigen Verhältnissen höchst b ch ng ge c alle Jene, die ihre Treue gegen König und Vaterland, und ihren Sinn ü5 Recht und Ordnung bewahrt haben, aneinander fest sich anschließen, en nn⸗ vereinten Kräften der Rebellion und der Anarchie durch Wort un S. entgegenwirken zu können; so erscheint vor Allem eine offene vncetnätaf⸗ Gesinnung unerläßlich. Zu diesem Zwecke ist eine Deputalion au Füae det, welche, angefangen vom 26sten d. M., am städtischen Petchecese 9 zwar im Rathslokale, die Namens⸗Unterschriften aller Jener sFümweln 1 G die der gerechten Sache des Konigs, Sr. Majestät Franz Joseph I., tre ind. Eeeg b. Seiten der Stadtgemeinde Preßburg wird wegen sh ecg⸗ Erreichung des heilsamen, so heiß ersehnten Zweckes, nämlich 88 I has. herstellung der öffentlichen NRuhe und Ordnung, zur Verstärkung er 88 8 voll kämpfenden Kaiserlichen Armee, die Abstellung einer Fethe len Ch ¹, die auf Kosten der Stadtkasse auch vollständig adjustirt werden, bes hlossen; zu welchem Ende Samstag, den 26sten d. M., die Werbung beetbetes wüt⸗ Die Anwerbung geschieht für die Dauer des jetzigen unheilvol 8 8 sehn krieges. Jeder, der sich anwerben läßt, erhält nach Ablegung 8 3c auf die Fahne Sr. Majestät aus der Stadtkasse ein an. 5 9 Conventions⸗Münze. Ueberdies wird ihm für den Fa . das. in diesem Kampfe erwerbsunfähig werden sollte, die sünge lebenslängliche Versorgung von Seiten der Stadtgemeinde zugescc . has Beiträge, die von Privaten zur Beförderung der guten Sa
4 sende einen verläß⸗ oder mnder schwer verwundet, bevor noch die Truppen dazwischen⸗ 8
treten konnten. Nach dem Courrier des Etats Unis hat Cabet kürzlich
Morgen Land und allen darauf befindlichen Gebäuden um 4000 Dollars angekauft.
Großbritanien und Irlaud. Der ministerielle Globe bemerkt über die Aufrezung, welche
das Manifest des Kaisers von Rußland in Frankreich unter der Berg⸗Partei und selbst unter den gemäßigteren Republikanern, wie
entgegenzutreten, denen er sonst sehr bald daheim entgegenzutreten vaten würde, denn es ist nsohl gewiß, daß der polnische Theil der mit Oesterreich Kämpfenden durch Erfolge dazu Kraft sammeln
Provinzen zu erheben. Indem der Czar also Oesterreich unterstützt, ver⸗
Sinne sein eigenes wie Oesterreichs Gebiet. Unsere Sympathieen sin
— aufder anderen Seite, aber wir kennen kein Staatsrecht in Eu⸗ ropa, welches Frankreich irgend mehr als England berechtigen könnte, sich von Seiten Rußlands für angegriffen zu halten. Die Russen
Rußland in Rom. Der Eine von Beiden erklärt, daß ver gegen die „Anarchie“, der Andere, daß er für die „Freiheit“ handle. Was davon Gutes sich ergeben wird, muß die Zukunft lehren. Aber keines dieser unbestimmten Losungsworte ist eine Kriegserklä⸗ rung der einen Macht gegen die andere. Wir meinen daher, daß unsere französischen Freunde nicht darauf zu sehen haben, ob sie die russische Politik billigen — diese Polilik ist eine solche, wie russische Verhältnisse und russische Interessen sie erzeugen — son⸗ französische Rechte oder Bündnisse betrachten können. Beschluß erklärte, das russische Manifest verletze „die von der fran⸗ vfschtuß Verfassung verkündeten staatsrechtlichen Grundsätze“. Es bedarf nur wenig ruhiger Ueberlegung, um einzusehen, daß es eine eben so große Anmaßung in einer französischen Verfassung, wie in einem russischen Manifest sein würde, für Europa ö künden zu wollen. Die Fassung des Cavaignaecschen C“ der angenommen wurde, ist weit gemäßigter. Indeß ungeach . 4 ser Miͤlderung des Votums ver National⸗Versammiung ist ee 1 9 mehr als sonnenklar, in welchem Geist ihre jetzige Majorität, di
1 ; 4 8 zrei ihr ch⸗ nheit, einen populären Staatsstreich auszuführen, betra
Manifest ist für sie ein eben so Se tes Geschenk des Himmels, wie es die Note des Fürsten hags⸗ oder das Manifest des Herzogs von Braunschweig für die Jako g ner von 1792 war. Der National findet sich durch „die energi⸗ schen Gesinnungen und die mächtige Haltung unserer ten“ ganz an den Konvent erinnert. Nur, lieber National, sind es nicht Eure Repräsentanten. Diese Gesetzgeber, die von unverzüglichem Kriege als von dem Einen, was noththue für Frank⸗ reich, sprechen, sie haben gut reden, da sie nicht im mindesten ver⸗
8 t ü t lung der Unter⸗ geleistet werden wollen, lönnen bei der zur Sammlung Fheethrn vleeet. hirdeshhe Deputation am städtischen Rathhause auch ab
werden. ; 4, Latah. Gemeinderath Preßburgs, überzeugt, daß ihm den gegenwärtigen
ichti ss 1 S damit verknüpften z die richtige Auffassung seiner Stellung und der f “ be den Cel 2 N cie 2 1gerhenettzen en g pehi 1. d ’chel trieben einer Alles binopfernden Umsturzpa räng⸗ wahren Interesse 2,h e8, hac o 86; An⸗ rege Theilnahme von Seiten des gesammten Publikums. ertengung, vn, , Sru, der der innigsten Mitwirkung zur endlichen Herstellung der gesetzlichen Ordnung, für König und Vaterland vereinen! Der Gemeinderath der Königl. Freistadt Preßburg, den 22. Mai 1849. (Folgen die Unterschriften.)
Frankreich. Paris, die Trupren⸗Einschiffungen fort. Vorräthe werden an Bord gebracht. 4 8 der „Jena“ sind von den hyerischen Inseln her or eingetroffen; sie gehörten zum Bandinschen Geschwader. In den Seitengängen der National⸗Versammlung ging gestern das Gerücht, daß das Ministerium 8 Büftang zwischen Lesseps und der römischen Republik zu verwerfen beabsichtige. b 1 Minister 8 auswärtigen Angelegenheiten, Drouyn de 1'Huys, hat in Folge des von der National⸗Versammlung ange⸗ nommenen Cavaignaeschen Antrages, den Gesandten Rußlands und Oesterreichs eine neue Note zustellen lassen. 8 298
Der Constitutionnel rügt die Inkonsequenz der Kriegs⸗ partei, die erst eine Einnahmequelle nach der anderen gestrichen habe und nun zum Kriege gegen alle Souveraine der Erde auffondere⸗ Wo denn wohl die Mittel zu einer solchen Kriegführung wären? Ob die Klubredner etwa wähnten, daß ihre Reden die französischen Armeen mit Brod, Schuhen, Pferden, Foesen und Munition ver⸗ sehen könnten? „Welche Mittel“, ruft der Con stitutionnel aus, „sind es denn, die sie für uns in Reserve haben? O, wir kennen sie nur zu gut: Aushebungen in Masse, Papiergeld, das Maximum und der Terrorismus! Das sind die letzten Hülfsquellen unserer Plagiarier von 1793, die uns als Zugabe den Sozialismus ver⸗ 1 —174 . Patrie enthält eine amtliche Mittheilung, durch welche die Angabe mehrerer Jvurnale, daß Changarnier den Regimentern befohlen habe, bei der Revue am vorigen Montage „Es lebe Na⸗ poleon!“ zu rufen, für unwahr erklärt wird. Eben so wird die Behauptung des Peuple, daß die Polizei Arbeiter bezahlt habe, welche „Es lebe Napoleon!“ gerufen, für eine Lüge erklärt und ver⸗ sichert, dieselben seien in diesen Ruf nur deshalb ausgebrochen, weil sie im Namen des eene eine Gewährleistung für Ordnung
öffentlichen Frieden sähen. 8 9 Ie 52 f. ve. wieder zu 4000 Franken Geld⸗ buße und 2 Jahren Gestnghi wegen eines Artikels „gesetzlicher Widerstand“ verurtheilt. Ssre b Se sh⸗ Comité der deutschen Demokraten in Paris richtet im heutigen Peuple ein Manifest an die Führer der deutschen De⸗ mokraten, worin es dieselben des theilnehmenden Beistandes der
ranzösischen Demokraten versichert. — schiscene, dem ehemaligen Bevollmächtigten der Aequator⸗Repu⸗ blik und einem Beamten des Ministeriums der auswärtigen Ange⸗ legenheiten ist dem heutigen National zufolge eine ziemlich heftige Scene vergefallen. Jener Beamte soll geäußert haben, von Seiten der Aequator⸗Republik, 78 eeeeek.. überhaupt, könne man ünktliche Wechselzahlung nicht rechnen. b 8 Aus Nantes gse aghenh 23sten berichtet; „Wir erfahren durch ein Schreiben aus Vannes, daß die nach Belle⸗Isle transportirten
26. Mai. In Toulon dauern Auch starke Mnnitions⸗ Der „Jemmapes“ und
Beilen und Spaten bewaffnet, zogen sie in Masse nach der Cita⸗ delle und griffen die außenstehenden Schildwachen mit Steinen an. Da aber sogleich Lärm geschlagen wurde, so rückte die e a unverzüglich aus, was die Meuterer so außer Fassung brachte, da ste uneins wurden und ihre Waffen gegen einander kehrten. Meh⸗
Juni⸗Insurgenten einen Aufstands⸗Versuch gemacht haben. Mit
twortlich dafür sind, die Mittel für ihr Wagniß ausfindig zu machen. Von diesen aft se haben dieselben Männer, welche jetzt nach Krieg schreien, erst neulich ganz muthwilliger Weise 4 Millionen Pfd. St. gestrichen. Sie schrinen zu glauben, der Krieg führe sich von selbst. Aber ein Krieg, der sich von selbst führt, würde eben so wie 8 ein Krieg mit ganz Europa sein.“ Die Times äußert sich
es nicht ein an fremde Nationen gerichtetes Manifest ist, 22. 28 das russische Volk und die Soldaten der russischen Armee erlassene Proclamation zur Erläuterung der Regierungspolitik, und daß es für ein Volk geschrieben, in dessen Geist die theoretische Idee, welche die Hauptkraft des russischen Systems bildet, die Stelle jener Vernunft⸗Ueberzeugungen vertritt, die in freien Län⸗ dern den civilisirten Menschen seine Regierung achten und den ihm vorgesetzten bürgerlichen und militairischen Behörden willig gehor⸗ chen lehrt. Als General Oudinot seine Truppen nach Rom führte, um eine Republik zu vernichten und einen Papst wiederher⸗ zustellen, sagte er ihnen in einer für Franzosen verständ⸗ lichen Ausdrucksweise, sie zoögen dorthin, um das Ban⸗ ner der französischen Republik auf römischem Boden aufzu⸗ pflanzen, als ein leuchtendes Zeichen der brüderlichen Zuneigung für das römische Volk. Sie glaubten ihm und sind jetzt sehr un⸗ willig darüber, da sie finden, daß sie nicht zu solchem Zweck mar schirt seien. Der Czar verkündet seiner Armee, daß er im Be⸗ griff stehe, die Mission Rußlands zu erfüllen und eine dessen eigene Gränze bedrohende Rebellion zu unterdrücken. Er hat jedenfalls vor dem Franzosen den Vortheil, daß er die Wahrheit sagte. Der Phraseologie entkleidet, welcher sich die russischen Kaiser gern be dienen, ist der Inhalt der Ansprache in der That so behutsam und vorsichtig, wie der bedächtigste Diplomat sie nur wünschen kann. Der Czar ist offenbar sehr bemüht, die Haltung bewaffneter Neutra⸗ lität, welche er während der stürmischsten Periode des vorigen Jah⸗ res angenommen, so streng, als er irgend kann, beizubehalten. Er giebt deutlich zu verstehen, daß er mit den diesjährigen militairi⸗ schen Operationen nur den Grundsatz ausführt, den er in seinem Manifest von 1848 aufgestellt, nämlich, die Ehre des russischen Namens und die Unverletzlichkeit der russischen Gränze zu verthei⸗ vneng Times befürchtet ein Bündniß der französischen rothen Republikaner mit den demokratischen Bewegungen in Rheinbayern und Baden. Sie zweifelt nicht, daß die revolutionaire Partei die Leidenschaften der französischen Nalion für diese Sache zu interessiren suchen werde. „Welchen Widerstand“, fährt sie fort, „die französische Regierung in wenig Tagen einem solchen Verlangen entgegensetzen wird, läßt sich nicht voraussehen, da wir noch nicht wissen, wie diese Regierung zusammengesetzt sein wird. Aber wir wissen, daß die Na⸗ tional⸗Versammlung eine Kriegserklärung als letztes Wort hinterläßt, daß General Cavaignac selbst ein kriegdrohendes Amendement beantragt hat, und daß, aller Wahrscheinlichkeit nach, die neue Versammlung, ent⸗ setzt über die Fortschritte, welche die Revolulion im Innern macht, und über die zweifelhafte Stimmung der Armee, um so geneigter sein kann, sich in einen Krieg zu stürzen, zu dem persönlicher Ehrgeiz die Nation treibt, und von dem sie Furcht schwerlich abhalten kann. In Italien und in Süddeutschland ist die Kriegsgefahr größer ge⸗ worden, denn sie wird größer im Verhältniß zu der Schwäche der franzoͤsischen Regierung und der Leidenschaften oder der Unentschlos⸗ senheit der Versammlung. Im vorigen Jahre war die französische Armee eine Garantie des Friedens und ein Revpressivmittel; aber seitdem das Land Grund hat, die politische Stimmung der Armee zu fürchten, hat ihr Einfluß auf die Politik der Republik einen we⸗ sentlich anderen Charakter angenommen.“ In dieser wie in beder anderen großen Frage von europätschem Interesse sind das Verhal⸗ ten und der Charakter der französischen Re eing⸗ die im Gleich⸗ gewicht der Zeit immer noch hin und her schwanken, die Ursachen,
rere wurden in dem Kampfe getödtet und eine große Anzahl mehr
den früher den Mormonen gehörigen Tempel zu Nauvoo nebst 12 8
London, 26. Mai. Cavaignac, hervorgerufen: „Kaiser Nikolaus rückt vor, um Feinden
möchte, noch einmal die Fahne der Empörung in den polnischen
theidigt er eben so sehr in eigentlichem und nicht blos in entferntem
greifen Frankreich in Ungarn eben so wenig an, als die Franzosen 8
dern darauf, ob sie die russische Politik als einen Angriff Fef 8 er von
Herrn Joly der französischen National⸗Versammlung vorgeschlagene
für die nächste Versammlung nicht wiedergewählt ist, diese letzte
lgendermaßen über das russische Manifest: „Die reizbaren Per⸗ — 1 in dem vorliegenden Dokument drohende Absichten ge- gen die Freiheiten Europa's erblicken, werden wohlthun, zu beden-⸗
welche entscheidend auf das Schicksal der Welt einwirken werden.
Die Größe der Krisis in Frankreich läßt sich am besten aus der Thatsache entnehmen, daß die lselsgen und tüchtigsten unserer Kol⸗ legen im Auslande sie schweigend überwachen und sich Femagter Be⸗ trachtungen über Ereignisse enthalten, welche eine Nation retten oder vernichten können. Wir folgen ihrem Beispiel und warten den Ausgang des schwebenden Kampfes ab. Nur so viel wollen wir hinzufügen, daß der Präsident der Republik fest an den Grund⸗ sätzen der Ordnung und des Friedens hält, welche ihn zur Macht erhoben haben, und daß, wenn er das Schwert zieht, es wahr⸗
scheinlich n deren Vertheidigung geschehen wird, unterstützt von.
denen, welche noch hinreichendes Vertrauen zu der Armee hegen, um Alles auf ihre Widerstandskraft einzusetzen.“ „Nach den Berichten ous Bombay, welche die offizielle Einver⸗ leibung des Pendschab in das indisch⸗britische Reich melden, war die darauf bezügliche Proclamation des General⸗Gouverneurs von dem obersten Secretair desselben, Herrn Elliot, nach Lahore gebracht worden, wo derselbe sie am 29. März dem versammelten Staats⸗ rath vorlas. Der bisherige Souverain, Dhulip⸗Singh, erhält eine
Pension von 40,000 Pfd. St. und mit seiner Mutter die Stadt Puna in der Präsidentschaft Bombay, Provinz Aurungabad, zum
Aufenthalt angewiesen. Die Häuptlinge, welche zu den Waffen ge⸗
griffen haben, mit wenigen Ausnahmen alle, verlieren ihre Güter.
Die Sikhtruppen, welche im Rebellenheere gedient haben, werden
nicht von den Englaͤndern in Dienst genommen. Alle Festungswerke,
die nicht von britischen Truppen besetzt sind, sollen geschleift werden.
Die Regierung führt ein Kollegium aus drei Räthen, die Herren
F. Lawrence, Mansell und Oberst Sir H. Lawrence, Ersterer als
Präsident. Das neue Gebiet hat einen Umfang von 100,000 eng⸗ lischen Quadratmeilen, ein Einkommen von ungefähr 1 Million und eine Bevölkerung von 3 Millionen. In den ersten Jahren wird es viel Geld kosten, da eine zahlreiche Armee, 33,000 Mann im Lande selbst, und 38,000 Mann in Reserve, zum Schutz desselben auf dem Fuße erhalten werden muß. Die Einverleibung wurde von der Bevölkerung gemischt aufgenommen. Lord Gough hatte sich am 3. April von Lahore nach Simla begeben. General Gilbert, der die Afghanen nach Peschauer verfolgte, hat sich von dort in Begleitung weniger Truppen nach Lahore gewandt, um den Befehl über die Division des Pendschab zu übernehmen. In Peschauer bleiben die Truppen von Bombay unter Befehl des Brigade⸗Gene⸗ rals Dundas. Die Einverleibung des Pendschab in das britisch⸗indische Reich wird von der Times namentlich deshalb als eine Nothwendigkeit betrachtet, weil die ostindische Regierung eingesehen habe, daß man die Provinz entweder in Besitz nehmen oder alle zwei oder drei Jahre neu erobern müßte. Die militairischen Vorzüge der Indus⸗ Gränze vor der Sutledsch⸗ Gränze werden von der Times nicht verkannt, und dieses Blatt hofft, daß sich dadurch eine Verminde⸗ rung der Occupations⸗Armee in Ostindien bewerkstelligen lasse, zu der sie dringend räth, wenn nicht der Staats⸗Bankerott der engli⸗ schen Herrschaft in Ostindien ein Ende machen solle. Mulradsch, der tapfere Vertheidiger der Citadelle von Multan, steht in schwe⸗ rem Verdacht, bei dem Morde der beiden englischen Offiziere An⸗ derson und Agnew, die zu Anfang vorigen Jahres bei Multan er⸗ schlagen wurden, Mitschuldiger zu sein.
Für die durch Smith O'Brien's Fes itng aus dem Unter⸗ hause erledigte Stelle eines Parlaments⸗Y itgliedes für die Graf⸗ schaft Limerick sind bereits zwei Bewerber aufgetreten: Herr Sa⸗ muel Dickson, ein großer Grundbesitzer in der besagten Grafschaft, und Herr Thomas Fitzgerald aus Dublin. Keiner derselben hat sich öffentlich über seine politischen Ansichten ausgesprochen, doch sollen sich Beide zu liberalen Grundsätzen bekennen. Die Wahl wird am 1. Inni stattfinden.
Briefe aus Jamaika vom 22. April melden, außer einer Ver⸗ sammlung einflußreicher Kolonisten am 14. März, nichts Politisches von Wichtigkeit. Man beschloß eine Petition an die Königin um Reform des gesetzgebenden Raths der Insel und faßte Resolutio⸗ nen, welche gegen die von der Regierung gegen die Kolonie be⸗ folgte Politik und die Verschwendung in den Verwaltungskosten der Kolonie gerichtet waren.
Aus Australien vom 24. Januar sind die Nachrichten sehr günstig. Bei Adelaide wurden drei Eisenbahnen errichtet, und in der Umgegend von Port Philip hat man Gold entdeckt, im westli⸗ chen Australien eine Silbermine. Die Einwanderung nahm fort⸗ während zu und der Tagelohn nicht ab.
Am Mittwech lief in der Themse die „Megära“, eine eiserne Kriegsdampffregatte, vom Stapel. Sie ist schon vor fünf Jahren bestellt, und wird, wie der Erbauer selbst erklärte, wahrscheinlich das letzte eiserne Kriegsschiff sein, welches die Regierung für die nächste Zeit bauen läßt, da zahlreiche Versuche gezeigt haben, daß die Wirkung der Kugeln auf eiserne Fahrzeuge vie gefährlicher für die Sicherheit des Schiffs sind, als bei hölzernen Schiffen.
Die Goldausfuhr aus Kalifornien im vorigen Jahre wird von amerikanischen Blättern nach sorgfältiger Berechnung und Aufzäh⸗ lung jeder einzelnen Verschiffung auf 2 Millionen Dollars ange⸗ geben.
Die bekannte Novellistin Maria Edgeworth ist am 21. Mai im Alter von 83 Jahren gestorben.
Schweiz. Basel, 21. Mai. (Bas. Z.) Am Freitag er⸗ hielt die hiesige Regierung von dem Bundes⸗Rathe den Auftrag, uͤber die Zahl und Verhältnisse der badischen Emigration Bericht zu machen. Am Sonnabend Morgen kam der Befehl zur Interni⸗ rung, also ohne eine Antwort abgewartet zu haben. Der Ver⸗ fassungsfreund schreibt, der Bundes⸗Rath wolle kein Koblenz in Basel. Wir möchten wissen, ob er Indizien dieser Art hatte, er soll nichts mitgetheilt haben, auch ist, so viel wir hören, nicht das Mindeste von Reactions⸗Projekten von hier aus bekannt. Was sind aber politische Flüchtlinge? Doch wohl solche, die wegen poli⸗ tischer Handlungen von den Behörden eines Landes verfolgt wer⸗ den. Aber schwerlich solche, welche, um dem wüsten Treiben einer
Revolution aus dem Wege zu gehen, ihre Heimat während des
ersten Sturmes verlassen, um bei wieder eintretender Beruhigung so bald als möglich wieder heimzukehren. Der Bundes⸗Rath wird
zweifelsohne bei ruhiger Ueberlegung eine Definition geben wollen,
was er denn eigentlich unter politischen Flüchtlingen verstehe. Die Berner Zeitung rühmt, der Bundes⸗Rath habe bei diesem An⸗ lasse „weitaus schneller und früher, als je in ähnlichen Fällen ge⸗
S. ein gegen versprengte Bewaffnete; aber schnell gegen ruhige ürger, die dem anarchischen Terrorismus entfliehen.
Italien. Gaeta, 20. April. (Köln. Ztg.) Das pariser Univ ers theilt in seinen neuesten Nummern die sehr umfangreiche Allocution mit, welche Pabst Pius IX. in dem geheimen Konsisto⸗ rium zu Gaeta am 20. April hielt. Dieselbe lautet:
u „Ehrwürdige Brüder! Die entsetzlichen Stürme, die Ursache so vieler ebel, welche, Unsere Seele mit tiefem Schmerze erfüllend, Unser päpstliches ebiet und fast das gesammte Italien so beklagenswerth aufregen und
umstürzen, sind sicherlich, ehrwürdige Brüder, Niemandem unbekannt. Und
mschten doch die Menschen, belehrt durch die beklagenswerthen Umwälzun⸗
5 einsehen, daß ihnen selbst nichts gefährlicher sein könne, als
en Pfaden der Wahrheit, Gerechtigkeit, Ehre und Religion abzuwei⸗
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chen, den schlechten Rathschlägen der Gottlosen Gehör zu geben, sich von ihren hinterlistigen und treulosen Irrthümern fangen und verlocken zu lassen! Die ganze Welt weiß und bezeugt es, wie groß die Sorgfalt Unseres vä⸗ terlichen Herzens und wie glühend Unsere Liebe war, um den Völkern Un⸗ serer Staaten die sicheren und wahren Güter zu verschaffen: Frieden und Wohlfahrt; und man weiß auch, in welcher Weise so große Milde und Liebe belohnt wurde. Indem wir nun mit diesen Worten die arglistigen Urheber so großen Unheils verdammen, ist es doch fern von Uns, irgendwie den größeren Theil des Volkes der Schuld zu zeihen. Jedoch müssen Wir beklagen, daß auch Viele aus dem Volke so sehr bethört sind, daß sie, ihr Ohr von Unserer Stimme und Unseren Ermahnungen abwendend, es den trüglichen Lehren einiger Lehrer geliehen, welche, „den rechten Weg verlas⸗ send und auf Wegen der Finsterniß wandelnd“, allein dahin trachten, vor allen Dingen Herz und Gemüth der Unerfahrenen durch falsche und große Versprechungen in Irrthum und Täuschung zu stürzen und gänzlich zu ver⸗ führen. Alle fürwahr wissen es, mit welchen Lobeserhebungen überall jene denkwürdige und weiteste Verzeihung gefeiert wurde, die Wir erließen, um Frieden, Ruhe und Glück der Familien zu befö dern. Keinem aber ist es un⸗ bekannt, daß viele jener Begnadigten nicht allein ihren Sinn nicht im Min⸗ desten geändert, wie Wir es hofften, sondern sogar, von Tag zu Tag hart⸗ näckiger auf ihren Absichten und Wühlereien bestehend, nichts ungewagt und unversucht gelassen haben, um die weltliche Herrschaft des römischen Papstes und seine Regierung, wie sie es schon lange im Schilde geführt, zu erschüttern und von Grund aus zu zerstören, zugleich aber gegen unsere heilige Religion den erbittertsten Krieg zu führen. Um dieses aber leich⸗ ter erreichen zu können, ließen sie sich nichts angelegener sein, als zuerst die
Menge zusammen zu berufen, aufzureizen und durch fortwährende und große Manifestationen in Bewegung zu erhalten, welche sie sogar mit dem Vorwande Unsexer Zuͤgeständnisse sortdauernd zu fördern und von Tag zu Tag zu vermehren mit größerem Eifer bemüht waren. Deshalb konnten die von Anfang Unseres Pontifikats an sreiwillig und gern von Uns gege⸗ benen Zugeständnisse nicht allein nicht die gewünschte Frucht tragen, son⸗ dern nicht einmal irgendwo Wutzel treiben, da die erfahrenen Urheber die⸗ ser Listen dieselben Zugeständnisse zur Erregung neuer Bewegungen miß⸗ brauchten. Wir haben aber für gut gehalten, in dieser Eurer Versamm⸗ lung, ehrwürdige Brüder, die Ereignisse selbst flüchtig zu berühren und Euch ins Gedächtniß zurückzurufen, damit alle Gutgesinnten offen und klar er⸗ kennen, was die Feinde Gottes und des menschlichen Geschlechtes wollen und wünschen, und was in ihrem Herzen bestimmt und entschieden ist.
„unsere glühende Zuneigung zu Unseren Unterthanen verwandelte sich in Schmerz und Angst, als Wir diese fortwährenden, die öffentliche Ruhe und Ordnung sowohl, als auch den Frieden der Familien so sehr gefährdenden Volksaufwiegelungen erblickten, und Wir konnten jene häufigen Gelderhe⸗ bungen nicht dulden, welche zu nicht geringem Schaden und Verlust der Bürger unter verschiedenen Namen gefordert wurden. Daher unterließen Wir nicht, im Monat April des Jahres 1847 durch ein öffentliches Edikt Unseres Kardinals der öffentlichen Angelegenheiten Alle zu ermahnen, sich von derartigen Volks⸗Versammlungen und Beisteuern fern zu halten, viel⸗ mehr Geist und Sinn ihren eigenen Geschäften wieder zuzuwenden, alles Vertrauen in Uns zu setzen und versichert zu sein, daß Unser väterliches Sorgen und Denken einzig darauf gerichtet sei, allgemeine Wohlfahrt zu verbreiten, wie Wir es bereits durch mehrere glänzende Beweise gezeigt hatten. Aber Unsere heilsamen Ermahnungen, wodurch Wir so große Volks⸗ bewegungen zu beschwichtigen, die Völker selbst zu ihrer ruhigen und fried⸗ lichen Beschäftigung zurückzusühren Uns bestrebten, waren den schlechten Gelüsten und Machinationen Einiger geradezu entgegen. Daher waren jenen unermüdlichen Urhebern der Bewegung, welche schon eine andere auf Unseren Befehl von demselben Kardinale zur Beförderung einer wahrhaften und nützlichen Volkserziehung verlündeten Ordination sich widersetzt hatten, jene Unsere Ermahnungen kaum zu Ohren gekommen, als sie nicht abließen, dieselben an allen Orten anzugreifen, mit noch größerem Cifer die unwis⸗ sende Menge aufzuregen und ihr verschmitzt einzuflüstern und sie zu über⸗ reden, sich dieser von Uns so sehnlich erwünschten Ruhe nicht binzugeben, da der hinterlistige Plan darin verborgen liege, die Völker auf irgend eine Weise einzuschläfern und in Zukunft unter das harte Joch der Knechtschaft zu beugen. Und von jener Zeit an wurden viele auch durch den Druck ver⸗ breitete Schriften, voll der bittersten Schmähungen, Lästerungen und Dro hungen, an Uns gerichtet, die Wir mit ewiger Vergessenheit bedeckt und den Flammen übergeben haben. Um aber den erdichteten Gefahren, die, wie sie klagten, dem Volke drohten, einigen Glauben zu verschaffen, scheuten diese feindselig Gesinnten es nicht, das Gerücht einer erlogenen, von ihnen selbst geschickt erfundenen Verschwörung unter dem Volke auszustreuen und mit schändlicher Lügenhaftigkeit zu verbreiten, diese Verschwörung sei ein⸗ gegangen, um die Stadt Rom mit Bürgerkrieg, Bint und Leichen zu be⸗ sudeln, damit nach Anfhebung und Vernichtung der neuen Institutionen die frühere Form der Regierung wieder ins Leben trete. Unter dem Vor⸗ wande dieser erdichteten Verschwörung trachteten diese Feindseligen 'aber dahin, die Verachtung, den Haß und die Wuth des Volkes gegen einige
† vortreffliche, durch Tugend und Religion hervorragende und ihre kirchliche
Würde ausgezeichnete Männer ruchlos zu erregen und aufzureizen. Ihr wißt wohl, daß in dieser allgemeinen Gährung die Bürgerwehr vorge⸗ schlagen und mit so großer Schnelligkeit ins Leben gerufen wurde, daß für ihre gehörige Einrichtung und Zucht durchaus nicht genügend gesorgt werden konnte.
„Als Wir es für die gedeihlichere Entwickelung der allgemeinen Ver⸗ swaltung nöthig erachteten, die Staats⸗Consulta einzusetzen, ergriffen diese unversöhnlichen Gegner alsbald diese Gelegenheit, der Regierung neue Schläge zu versetzen und zu bewirken, daß diese Institution, welche dem allgemeinen Interesse der Völker nur höchst nützlich sein konnte, zu Schaden und Verderben umschlug. Weil aber ihre Ansicht, daß durch diese Einrich⸗ tung sowohl der Charakter und die Natur der päpstlichen Herrschaft verän⸗ dert werde, als auch Unsere Autorität dem Urtheil der Consulta unterläge, schon vielfach straflos verbreitet war, unterließen Wir es nicht, an demsel⸗ ben Tage, da jene Staats Consulta eingeführt wurde, einige Ungestüme, welche Mitglieder derselben geleiteten, mit ernsten Worten zu ermahnen und ihnen den wahren Zweck dieser Einrichtung klar und offen vorzulegen. Je⸗ doch ließen die Aufrührer nimmer nach, den bethörten Theil des Volkes mit noch größerem Ungestüm aufzuwiegeln; um nun leichter eine Zahl von Anhängern zu erhalten und sie zu vergrößern, streuten sie sowohl in Unserem päpstlichen Staate, als auch in fremden Ländern mit größter Kühnheit und Schaamlosigkeit aus, Wir stimmten ihren Meinungen und Plänen vollkom⸗ men bei. Ihr werdet euch erinnern z. B., mit welchen Worten Wir in Unserer am 4. Oktober 1847 an euch gehaltenen Konsistorial⸗Allocution alle Völker ernstlich zu ermahnen nicht versäumt haben, sich vor solchen Lügen dieser Ruchlosen aufs sorgfältigste zu hüten. Unterdeß aber erschreckten jene hartnäckigen Urheber des Aufruhrs, um Furcht und Unruhe fortwährend zu nähren und zu erregen, im Januar des verflossenen Jahres die Gemuther der Sorglosen durch das leere Gerücht eines auswärtigen Krieges und streuten im Volke aus, dieser Krieg werde durch innere Verschwörungen und die böswillige Unthätigkeit der Regierung gepflegt und erhalten werden. Wir erklärten durch jene Worte, die gewiß Alle kennen , zur Beruhigung der Gemüther und zur Widerlegung der Lügen dieser Hinterlistigen, ohne alle Zögerung, am 10. Februar v. J., alle solche Reden seien falsch und ungereimt. Und zur selben Zeit verkündeten Wir Unseren geliebten Unter⸗ thanen zum voraus, was mit Gottes Hülfe nun eintreffen wird, daß un⸗ zählige Söhne zur Vertheidigung des gemeinsamen Hauses des Vaters al⸗ ler Gläubigen des Kirchenstaates sich zusammenschaaren würden, wenn die so engen Bande eines dankbaren Herzens, wodurch Italiens Fürsten und Völker aufs innigste verbunden sein sollten, gelöst seien und die Völker selbst die Weisheit und die geheiligten Rechte ihrer Fürsten zu achten, aus allen Kräften zu schützen und zu vertheidigen vergessen hätten.
„Die Worte, an welche Wir eben erinnerten, gaben für kurze Zeit allen denen Beruhigung, deren Gesinnung den Ruhestörungen abgeneigt war, doch vermochten sie nichts bei jenen unversöhnlichen Feinden der Kirche und der menschlichen Gesellschaft, welche vielmehr neue Verwirrung und neue Unruhen erregten. Sie verdoppelten noch die Verleumdungen, welche durch sie und ihresgleichen gegen die dem göttlichen Dienste geweihten und um die Kirche wohlverdienten Geistlichen verbreitet worden waren; sie er⸗ regten und entzündeten gegen sie die Wuth des Volkes. Ihr wisset es, ehrwürdige Brüder, daß Unsere unter dem 10. März an das Volk gerich⸗ teten Worte ungeachtet aller unserer Bemühungen nicht vermochten, die geistliche Genossenschaft vor der Verbannung und Zerstreuung zu retten.
„Als unterdessen die aller Welt bekannten politischen Revolutionen in
verderblich war, und den Wir mit Entrüstung zurückwiesen: den Antrag die Präsidentschaft der italienischen Nepublik anzunehmen.
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von neuem Unsere apostolische Stimme und trugen Sorge, kräftiger als je alle Völker zu ermahnen, die Freiheit der katholischen Kirche zu achten, die Ordnung der bürgerlichen Gesellschaft zu vertheidigen, alle Rechte zu schützen, den Vorschriften Unserer heiligen Religion zu folgen, und vor Allem die christliche Liebe zu üben, weil sicherlich, wenn sie es verabsäumten, so zu handeln, Gott zeigen würde, daß er der oberste Gebieter der Völker ist.
„Ihr Alle wisset, wie darauf die constitutionelle Regierungsform in Italien eingeführt und wie die am 14. März v. J. Unseren Unterthanen von Uns bewilligte Verfassung veröffentlicht wurde. Da den unversöhnli⸗ chen Gegnern der Ruhe und öffentlichen Ordnung nichts so sehr am Herzen lag, als die äußersten Anstrengungen gegen die päpstliche Gewalt zu machen und das Volk durch fortwährende Unruhe und Argwohn aufzuregen, so hör⸗ ten sie nicht auf, durch Schriften, so wie in den Klubs und Gesellschaften und in jeder anderen Art die Regierung zu verleumden und sie mit dem Vorwurfe der Unthätigkeit, der List und des Betruges zu brandmarken, ob⸗ schon eben diese Regierung sich es mit aller Sorge und nach allen Kräften an⸗ gelegen sein ließ, die so sehr ersehnte Verfassung so schnell als möglich ins Leben einzuführen. Und hier wollen Wir es zur Kenntniß des ganzen Erd⸗ balls bringen, daß zu gleicher Zeit diese Menschen, verharrend in ihrer Ab⸗ sicht, den päpstlichen Staat und ganz Italien umzuwälzen, Uns den Vor⸗ schlag gemacht haben, nicht nur die Constitution, sondern sogar die Repu⸗ blik zu proklamiren, als die letzte Zuflucht und die einzige Quelle des Hei⸗ les für Uns und den Kirchenstaat. Sie ist Uns noch gegenwärtig, jene Stunde der Nacht, und noch stehen vor Unseren Augen jene Menschen, welche in elender Beise, getäuscht durch kunstreiche Betrüger, deren Partei zu ergreifen und Uns zu drängen wagten, die Republik zu proklamiren. Dieses allein, abgesehen von unzähligen anderen gewichtigen Beweisen, zeigt deutlich, daß das Begehren nach neuen Staats⸗Einrichtungen und dem von dieser Klasse von Menschen so laut proklamirten Fortschritt nur dahin abgesehen ist, ewige Verwirrung zu erregen und die Grundsätze der Gerech⸗ tigkeit, der Tugend, der Ehre und der Religion gänzlich und überall zu zerstören, so wie die Herrschaft jenes schrecklichen und beklagenswerthen, der Vernunft und dem Naturrechte zuwiderlaufenden Sypstems, welches Sozia⸗ lismus oder auch Kommunismus genannt wird, zum großen Schaden und zum Untergange jeder menschlichen Gesellschaft zu errichten, zu verbreiten und für immer zu sichern.
„Obgleich aber diese schwarze Verschwörung oder vielmehr diese unun⸗ terbrochene Reihe von Verschwörungen klar und offenbar war, so blieb sie doch durch die Zulassung Gottes Vielen von denen unbekannt, welchen die öffentliche Ordnung aus vielen Gründen besonders theuer sein mußte. Und wenn auch die unermüdlichen Unruhestifter zu dem schwersten Verdachte Anlaß gaben, so gab es nichtsdestoweniger gewisse Leute von gutem Willen, welche ihnen die Freundeshand reichten, indem sie ohne Zweifel hofften, sie zurückzüführen auf den Weg der Mäßigung und Gerechtigkeit.
„Ein Kriegsgeschrei erscholl indessen plötzlich in ganz Italien; ein Theil Unserer Unterthanen wurde davon bewegt, griff zu den Waffen und wollte gegen Unseren Willen die Gränzen des päpstlichen Staates überschreiten. Ihr wißt, ehrwürdige Brüder, wie Wir, den Pflichten als Papst und Fürst nachkommend, den ungerechten Wünschen derjenigen widerstanden haben, welche uns zu jenem Kriege hinzureißen versuchten und verlangten, daß Wir eine unerfahrene, frisch ausgehobene Jugend, ohne Uebung in der Kriegskunst, ohne befähigte Führer und ohne alle Kriegsbedürfnisse, in den Kampf, das heißt, in den gewissen Tod schicken sollten. Und von Uns verlangte man das, von Uns, die Wir ungeachtet Unserer Unwürdigkeit und durch den unerforschli⸗ chen Rathschluß der Vorsehung zu der Höhe der apostolischen Würde erhoben worden sind; von Uns, die Wir, die Stelle Unseres Herrn Jesu Christi auf Er⸗ den vertretend, von Gott, dem Urheber des Friedens und dem Liebhaber der Milde, den Beruf erhalten haben, alle Völker, alle Nationen, alle Stämme mit gleicher Zärtlichkeit Unserer väte lichen Liebe zu umfassen, aus allen Unseren Kräften für das Heil Aller zu wirken und niemals die Menschen in Kampf und Tod zu rufen! Wenn schon jeder Fürst einen Krieg nie ohne gerechte Gründe unternehmen darf, wer möchte dann so von aller Beurtheilung und aller Vernunft verlassen sein, daß er nicht klar ein⸗ sähe, wie die katholische Welt mit um so größerem Rechte von dem römi⸗
schen Oberpriester eine augenscheinlichere Berechtigung und ernstere Ursachen
verlangen muß, um selbst den Krieg zu erklären? Darum haben Wir in Unserer, am 29. April v. J. in Eurer Gegenwart gesprochenen Allocution öffentlich erklärt, daß Wir jenem Kriege ganz fremd wären. Zur selben Zeit scheute man sich nicht, Uns sowohl mündlich als schriftlich einen An⸗ trag zu machen, der für Unsere Person eben so beleidigend als für Italien 822
So haben Wir
durch die besondere Barmherzigkeit Gottes für die Erfüllung der Uns von
nicht ohne die größte Betrübniß Unseres Herzens
Ihm selbst gestellten Aufgabe, zu reden, zu warnen und zu ermahnen, Sorge tragen können, und Wir hegen das Vertrauen, daß man das Wort des Jesaias: „Wehe mir, daß ich geschwiegen habe!“ auf Uns nicht an⸗ wenden könne. Möge es Gott gefallen haben, daß alle Unsere Söhne Unseren Reden, Warnungen und väterlichen Ermahnungen ihr Ohr ge⸗ liehen hätten!
„Ihr wisset, welches Geschrei, welcher Lärm von den Führern der Auf⸗ rührer nach Unserer Allocution erregt wurden und wie man Uns ein Mi⸗ nisterium von Laien gegen Unsere Absichten und Grundsätze und gegen die Rechte des apostolischen Stuhles aufdrang. Wir hatten den unglücklichen Ausgang des italienischen Krieges damals vorausgesehen, als einer dieser Minister nicht anstand, zu versichern, daß man diesen Krieg gegen Unseren Willen, ungeachtet Unseres Widerstandes und ohne den päpstlichen Segen forisetzen werde. Dieser selbige Minister fügte dem apostolischen Stuhle die gröbste Beleidigung zu, indem er sich nicht scheute, die Trennung der welt⸗ lichen Gewalt von der geistlichen Macht des römischen Oberhirten vorzu schlagen. Kurze Zeit nachher ging dieser Minister gar so weit, öffentlich von Uns solche Dinge auszusagen, welche gewissermaßen den höchsten Oberhirten von der menschlichen Gesellschaft ausschließen und ausstoßen würden. Der gerechte und barmherzige Gott wollte Uns unter Seine mächtigen Hand demüthigen. Er ließ zu, daß während mehrerer Monate die Lüge der Wahrheit einen hestigen Kampf lieferte, dem die Wahl eines neuen Ministeriums ein Ende setzte, welches wieder bald einem anderen Platz machte, in welchem sich Talent, Eifer für das Gesammtwohl und Ehrfurcht vor den Gesetzen zusammenfanden. Aber die unbändige Zügel⸗ losigkeit und die Frechheit der schlechten Leidenschaften erhoben täglich drohender das Haupt; die Feinde Gottes und der Menschen, entflammt von dem unersättliche Wunsche, Alles zu beherrschen, Alles zu verwüsten, Alles zu zerstören, hatten keinen anderen Gedanken mehr, als die gött⸗-⸗ lichen und menschlichen Gesetze mit Füßen zu treten, um ihre Leiden- schaften zu befriedigen. Daher diese zuerst im Finstern gesponnenen Um⸗ triebe, welche bald nachher zur Oeffentlichkeit kamen, die Straßen mit Blut befleckten, zu vielfachen, ewig beklagenswerthen Verletzungen des Heiligthums führten und sich gegen Uns, in dem Palaste des Quirinals, zu einer bis dahin unerhörten Gewaltthat steigerten. Deshalb haben Wir, niedergedrückt von so großem Unglücke, da Wir nicht einmal Unsere Pflichten als Fürst, geschweige denn als Papst, frei erfüllen konnten, von Unserem Si Uns entfernen müssen. Alle die so beklagenswerthen Ereignisse, di in Unseren öffentlichen Proclamationen berichtet haben, übergehen Wir hier, damit bei der traurigen Erinnerung an dieselben Unser gemeinsa⸗ mer Schmerz sich nicht heftiger erneuere. Als aber die Aufrührer diese Unsere Protestationen erkuhren, entbrannten sie in neuer, größerer Wuth und scheuten, Allen Alles drohend, keinerlei Art von List, Trug und Ge⸗ walt, um den Guten, schon sfrüher genug Geän stigten noch größeren Schrecken einzujagen. Und nachdem sie jene neue Regierungssorm, von nen selbst Staats⸗Junta genannt, eingesetzt und die beiden von Uns einge⸗ führten Kammern gänzlich aufgehoben hatten, strebten sie mit allen Kräften dahin, eine neue Versammlung zu bilden, die sie mit dem Namen „Römi⸗ sche Constituente“ belegen wollten. Unser Gemüth schaudert zurück vor der Aufzählung der vielen und großen Hinterlisten, deren sie sich bedient haben, diesen Endzweck zu erreichen. Wir können aber nicht umhin, hier dem grö⸗ ßeren Theile der Magistrate Unserer Staaten das verdiente Lob zu erthei⸗ len, daß sie, ihrer eigenen Pflicht und Ehre eingedenk, es vorgezogen haben, ihre Aemter niederzulegen, als in irgend welcher Weise ihre Hand dem Werke zu leihen, wodurch ör Fürst und liebender Vater seiner gesetzlichen weltli⸗ chen Herrschaft beraubt wurde. Jener Rath wurde nun endlich versammelt, und ein gewisser römischer Advokat erklärte gleich am Anfange seiner ersten Rede an die Versammelten klar und offen, was er und alle seine weep be. und Urheber der grauenvollen Bewegung fühlten, wollten und anstrebte
Italien und in Europa eintraten, erhoben Wir am 30. März dess. J.
„Das Gesetz des moralischen Fortschritts”, sagte er, „ist gebieterisch und