Juni.
8 ““ 11“
timer Ternaux, Broglie und Talhouet, hiers un Fortoul, Bau- 1 8 8 nlat a
chart und von Laboulie, Mauguin und Fresneau, Arago und L-- 2 14“
verrier, Cavaignac und Payer sind die Präsidenten und Schrift⸗
führer der Abtheilungen. Ein Morgenblatt enthält Folgendes: 8 : giSeeieN vwurs —— — — .
„Die jüngere, entschlossenere Zahl der gemäßigten neuen Deputirten B “ 11““ 44 e.
hat gestern dem Elysée wissen lassen, daß sie in Masse gegen dasselbe stimmen
werden, wenn es sich einfallen lassen sollte, Männer von zweideuti⸗
ger Gesinnung an das Regierungsruder zu stellen. Die Herrschaft 18
der Männer mit den doppelten Achseln sei jetzt vorbei. Entweder 11141““ 1“
oder!“ Ledru Rollin hat die starke Schaar seiner Montagnards 1114“*“]
bereits organisirt. Aus ihren nächsten Voten, bei der Präsidenten⸗ 3 8* b E1“
wahl, wird man ihre Zahl näher kennen lernen. SH.Heeee. vs. Se in der magyarischen Armer. — Ver⸗ Aus Rom enthält der Moniteur nichts; doch heißt es, die Bayern. Münchön. Rene Pesth.
ssch 1 u Regierung besitze wichtige Depeschen. Pescantini ist wieder in Pa⸗ Wuͤrzburg. Rückkehr der Studenten. — Speyer. Ans ven 8
Mitglieder der Linken bekämpfen dieselbe. Die Debatte wird ziem⸗ ris. Mit der gewöhnlichen Post wird aus Rom vom 20. Mai ge⸗ die Bewohner der Pfalz. — Kaisers lautern. Rücktehr 82 De 8—
lich verwirrt, weil die altersschwache Stimme Keratry's nicht meldet, daß die Stadt in der größten Spannung war. Lesseps ten aus München. — Zwangs⸗Anleihe. — Vermischtes. . üch
durchdringt. Leon Faucher erklärt, daß er den General⸗ reiste, sobald ihm die Antwort der Constituante notifizirt worden, Sachsen. Dresden. Verordnungen. — Leipzig. Tagesbefehl an Fʒ; 1. 1 ch: in der ich allen Geschäften fern stand. Jene Periode, aus der unsere heu⸗ Conseils jede Influenzirung verboten habe. (Gelächter links.) sogleich zu Oudinot ab, und man sagte, dieser werde schon am 21sten die Kommunalgarde. Die Kaiserlichen Truppen kämpften in beispielloser Todesverachtung
tigen hervorgewachsen sind, hat mich nicht gesehen,
Zahlreicher Ruf: Zur Abstimmung! Links: Durch Zettell An⸗ die Stadt wieder angreifen. Lesseps war von Oudinot wieder zu⸗ Württemberg. Stuttgart. Ansprache an die Bewohner der Haupt⸗ um jede Scheidewand. Jede Treppe, jede Kammer, jedes Dach den, der den Thronen nahe stand, oder nur auf die Geschicke des Vaterlan⸗ dere Stimmen: Aber wir haben ja noch keine Zettel! Neue Stim⸗ rückgekehrt und hatte die Fahne vom französischen Gesandtschafts⸗ stadt. kostete mehrere Menschenleben. Man focht in den Höfen und in den ICCC Wisson her h g . men: Was soll zur Abstimmung gebracht werden? Präsident: Palast abgenommen und sie vor seine Privatgasthoffenster gesteckt. S 8e, Eeee. echesgegußs. — Schleswig. Be⸗ Zimmern, Mann gegen Mann. Die Insurgenten gaben und nahmen den bin, die Regierungen zu vertreten und die iynen anvertraute Wahrung Die Konklusionen des Ausschusses. (Nein, nein! die Verschiebung!) Nußland und Polen. Warschau, 30. Mai. Gestern Sg. Blodhaus be⸗ 1. ersammlung. — Angriff der Dänen keinen Pardon; ihr Feldgeschrei war Blut! Während des Straßenkam⸗ der Ordnung und Gesetze zu übernehmen. — In der jetzigen Zeit aber Es wird zur Abstimmung über die Konklusion des Berichts des musterte der Kaiser das von Praga abmarschirende muselmännische Frankfurt. Frankfu 8 19. xrap E“ di pfes ward geplündert. Noch immer waren die Kaiserlichen Soldaten und habe ich mich ihr nicht entzogen, weil die Fahne, die ich aufgepflanzt, mei⸗ Ausschusses geschritten. Dieselbe ergiebt folgendes Resultat: Zahl Kavallerie⸗Regiment. Von Odessa ist der Kaiserliche General⸗Adju⸗ schaaren Saes. beche bertrisben. p gungen. — Die Frei⸗ ein Theil der Einwohner zum Widerstande entschlossen, allein die magya⸗ ner innigsten Ueberzeugung entspricht. der Stimmenden 561, absolute Majorität 282, für die Gültigkeit tant Grabbe hier eingetroffen. “““ . 11“ rische Bevölkerung verlangte das Gegentheil und leistete den nach allen „Folgendes wll ich nur kurz andeuten. Die Wendung der Dinge, der Wahlen 392, gegen dieselbe 179. Die Konklusionen des Aus⸗ Italien. Florenz, 21. Mai. (Lloyd.) So eben geht 8 “ 8 DEE“ 16“ 8 Richtungen vordringenden Insurgenten treulos jeden Vorschub. Je⸗ von der der Herr Fürst von Wallerstein gesprochen dürfte wohl veuaah — schusses sind also angenommen und die Deputirten zugelassen. Die auf gußerordentlichem r g. Nachricht n vaß in Folge einer E““ b 11““ der, der die österreichische Uniform trug, wurde nun niedergemacht, seia efang⸗ deh g eis sein, in 1“ Sitzung schließt um 6 ½ Uhr. Contrsteen ) 8 tisnelle Sih die Franzosen in Rom Frankreich. Paris. Vermischtes. und ein schreckbares Gemetzel — kein Kampf mehr — dauerte nun D 18 aan g Fetr 198 eelghs, Sh. he 888, slich n An-
Paris, 29. Mai. Der Moniteur bringt heute das Pro⸗ Contrerevolution im constitutionellen Sinne die Franz 1 8 Großbritanien und Irland. London. Preußens Landwehr. — an vier Stunden. Wer jetzt fliehen konnte, floh. Am frühen eutschlands gefaßt, später, als sie kannt wurden, den eigeniliche Z“ tokoll. de e hrt zer Nehergahe der olks⸗Souveraineta eingerückt sind, und Joseph Mazzini in dem Augenblicke, als er die Nachrichten aus New⸗NYork und Kanada. — Das Auswanderungeswesen. Morgen erschien Görgey in Ofen. Er hielt strenge Mannszucht stoß und die Ursache zu dem tiefgewurzelten Mißtrauen des Volkes gegeben von der einen Kammer an die andere aufgenommen wurde. „Das Füücht frgeeifen wolloee Aen Bolle erthasltet wochen . 6 EEE1 Königs. — Die Hi Die Insurgenten lagerten auf den Plätzen mitten unter Leichen. Büreau der konstituirenden National⸗Versammlung“, sagte Marrast Königliche Schauspiele. 8 88. ie Hin-⸗ Ein Kriegsrath wurde ernannt, welcher die österreichische Garnison
publik!“ Die ganze Rechte erhebt sich und ruft: Es lebe die Republik! Beaune will sprechen, aber der Tumult erstickt ihn. Stimme von der Journalisten⸗Tribüne : „Vortrefflich! Die alte Kammer hoörte mit Tumult auf, und die neue Kammer fängt mit Tumult an. Das wird schön werden!“ Die Versammlung geht zu ihrer Tagesordnung, den Vollmachtsprüfungen, über. Eine Menge von Departements werden erledigt. Die Debatte bietet kein Interesse. Aine, Aisn, Cantal, Calvados, Doubs, Drrme, Eure, Correge u. s. w. gehen rasch hinter einander durch. Die beiden Departements Indre und Haute⸗Marne gaben die erste Veranlassung zur Anregung der telegraphischen Depeschen Leon Faucher's. In beiden Departements, namentlich Haute⸗Marne, werden den General⸗Conseils Influenzirungen vorgeworfen. Der Ausschuß trägt indessen auf Zulassung der Deputirten an. Mehrere
der wollte er uns nicht näher angeben. Man bemerkte ihm, der der faunseres verfassungs-Vereins sey, fuͤr die Verfasung selbst mit GFut und Blut einzustehen; dazu seien wir, so wie auch das Land⸗ olk, auf den ersten Ruf der National⸗Versammlung und unserer Regierung bereit; zu allenfallsigen Patschen geben wir uns nicht her; auch seien wir nicht so vernagelt, unsere Rheinprovinz durch die Herren von Baden zum Vorposten gegen Preußen machen zu lassen. Da er nach diesen Aeußerungen sah, daß sein Zweck ver⸗ fehlt war, zog er von dannen, nachdem er sich hatte bescheinigen
lassen, daß er dagewesen.
Ausland.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 29. Mai. Alters⸗Präsident Keratry. Die Umgegend ist voll⸗ kommen frei, und die militairischen Vorsichtsmaßregeln, die der neue Kommandant, General Forey, angeordnet, demgein sich als unnö⸗ thig. Um 2 ½ Uhr beginnt die Fentliche Sitzung. Schriftführer von Coislin liest das gestrige Protokoll vor. König aus dem El⸗ saß: „Man hat heute jedem Deputirten ein Reglement vertheilt. Dieses Reglement ist das der National⸗Versammlung. In keinem Falle ist dasselbe für die legislative Kammer maßgebend, sondern höchstens fakultativ. Ich hätte gewünscht, daß man auch ein Exem⸗ plar der Verfassung an jedes Mitglied vertheile.“ (Genug! genug! rechts.) Landolfe: „Das Volk hatte sich gestern um das Gebäude der Kammer versammelt, weil es mit Recht hoffte, daß die neue Kammer ihre Session mit öfefentlicher Acclamation für die demokratische Republik eröffnen würde. Es ist nicht nur getäuscht, sondern sogar durch Kavallerie ausein⸗ ander gejagt worden. Dieser Anfang ist des legislativen Staats⸗ körpers unwürdig. Ich protestire hiergegen und schlage vor, daß das Haus seinen Fehler wieder gut mache, indem es der Republik ein Hoch ausbringe.“ Die Linke ruft in Masse: Es lebe die Re⸗-
Höhe hob. Dies schien der von den Insurgenten erwartete Moment. ., Die Bundesakte enthielt aber auch die Keime zur völligen Befriedi⸗ Zwei Sturm⸗Kolonnen stürzten sogleich auf den geöffneten Punkt, gung dessen, was das deutsche Volk damals wollte, was es jetzt will und nath ore Massen im Sturmschritte nachfolgten. Die beiden ersten was 8 v muß, wenn einf Gerechtigkeit 8 der Leehee. ꝛes Heereszüge drangen unter dem gekreuzten Kartät 2 „Mit Recht hat der durchlauchtige Herr Redner darauf hingewiesen saune Baner ten in die Vorverke⸗ besetzten ö Sc I“ 8 mit ihm daß diese Keime nicht nahmen die Bru J h CEö1 ist di ü
he. 1 B vxage. Mehr als 300 Insurgenten lagen bereits „Die wahre Quelle unseres gegenwärtigen Elends ist die Verkümme⸗ focht 818 9 Platze. Die hart gedrängten Kaiserlichen Truppen rung der Bundesverfassung, die Passivität der Organe derselben, die Unbe⸗ ochten mit Löwenmuth und sahen sich in Kürze von den nachge⸗ weglichkeit in der Gesetzgebung und in der Handhabung der schon vorge⸗ rückten Sturm⸗Kolonnen an allen Seiten angegriffen; denn um zeichneten Grundlagen.
12 Uhr Mittags waren zwei Basteien, die Katze des Hauptwalles „Es ist nicht nöthig, genauer zu entwickeln, warum das so geschah, und ehne Schanze ünnerhañd 9 mit 1 ge⸗ noch ist es meine Sache, eine Vertheidigung zu übernehmen für eine Zeit, und der blutige Kampf wälzte sich nun von Haus zu Haus.
„Ich glaube also, dadurch nachgewiesen zu haben, daß aus der frühe⸗
ren Geschichte keine Berechtigung hergenommen werden kann, für den Satz:
haben. Wie es mit jenen Beschlüssen zugegangen, darüber zu reden, über⸗ lasse ich jenen Männern, welche damals an der Spitze des Staates standen. richtung des Generals Romarino. — Florenz. Erklärung. Spanien. Mabrid. Wennel Codng, 2 Karlisten 18 Toledo; — zur Gefangenschaft verurtheilte, den Gefangenen aber den Ueber⸗
publik! Die R
echte aber bleibt stil. Segur d'Aguesseau:
„Man spricht immer: Das Volk, das Volk. Wer ist denn eigent⸗
lich das Volk? ger? Das Volk
Sind es (zur Linken gewendet) nur Ihre Anhän⸗ ist die Gesammtheit aller Franzosen, kein bloßer
Bruchtheil. (Lärm.) Man will die Kammer in zwei Lager spalten,
von denen nur
Verge: „Sie riefen nicht mit!“ meiner Kollegen riefen auch
lebe die demokratisch⸗ soziale Republik!“ ich wüßte, wer fen, wuüͤrde ich
das eine die Republik hoch leben lasse.“ Vom
Segur d'Aguesseau: „Viele nicht mit.“ Vom Berge: „Es Keratry: „Wenn welche dies geru⸗ (Oh! Oh!)
diejenigen gewesen, sie zur Ordnung verweisen.“
Segur d'Aguesseau: „Ich errathe den Sinn dieses Rufs; er ist ungesetzlich. Ich werde nur stets rufen: Es lebe die Republik!“
Stimmen vom Berge:
„Rufen Sie: Es lebe die anständige Re⸗
—
Vertretung
bahn ist geendet, kes, seid uns er, möget Ihr rieges vermeiden.
wahrnehmen.
beginnt. Glücklicher Schrecknisse gestrigen
die der
Erwählte Eure Vorgän⸗ des Bürger⸗ . Bildung der Abtheilungen konnte man eine scharfe Sonderung der Parteien Molé und Larcy, Panat und Berard, Bugeaud und Gaslonde, Bedeau und Victor Lefranc, Barouche und Dupin und Merode, Remusat und Emile Leroux, Gouin und Mor⸗
als
zu Keratry, hielt es für seine Pflicht, so lange auf seinem Posten auszuharren, bis das neue Büreau vor ihm erschiene. will er konstatiren, daß es unter der Herrschaft unserer republikani⸗ schen Verfassung keine Unterbrechung in der gesetzgebenden Volks⸗ eben darf. Mit Ihrem Erscheinen vor uns hört unser Mandat, hoͤren unsere Rechte und Pflichten auf; unsere Lauf⸗ die ihrige willkommen.
wenigstens Schon bei
Sonnabend, 2. Juni. Im Schauspielhause. 85ste Abonnements⸗ Vorstellung: Tartüffe, oder: Der Scheinheilige, Lustspiel in 5 Ab⸗ (Herr A. Wohlbrück, Regisseur des
theilungen, nach Molidère. veecetgen Hierauf:
Stadttheaters zu Leipzig, Tartüffe,
(Neu einstudirt.) Der Lügner und sein Sohn, nach dem Französischen.
Anfang halb 7 Uhr.
Königsst Sonnabend, 2. Juni.
(Herr A. Wohlbrück:
Nothwendige und das Ueberflussige.
von J. Nestroy.
Sonntag, 3. Juni.
Herr Rochus Pumpernickel.
als
Gesang in 3 Akten, von Stegmayer.
erste Gastrolle.)
adtisches Theater. b Die beiden Nachtwandler, oder: Das Posse mit Gesang in 2 Akten,
Posse mit
Posse in 1 Akt, Herr von Crack.)
Berliner Börse vom 1. Juni.
Wechsel-Course.
Amsterdam do.
Hamburg ö 6 300 MMIk. Kurz
do.
London
Wien m 20 Xr.. Augsburg
Leipzig in Courant
Frankfurt a. M. südd. W.
Petersburg
Kurz 2 Mt.
2 Mt. — 2 Mt. 80 111“ 150 Fl. 2 Mt. ½ 858 ½
150 Fl. 2 Mt. 8 —
100 Thlr.] 2 Mt. 4¼ 8 8 Tage 5 —
.. 100 Thlr. 2 . V m8ng 99 2 Mt. 56 22 —
3 Wochen 103 ½ 102 ¾
im 14 Thlr. Fuss
100 shbl.
Inlndische Fonds, Efandbrigfe-, Kommunal-Papiere und
Geld- Course.
Zf.
Preufs. Freiw. Anl 5 St. Schuld-Sch. 3 ½
Seech Präm. Sch. — 100 ½ — K. u. Nm. Schuldv. 3 ½
Berl. Stadt-Obl. 5 do. do. 3 ½ Westpr. Pfandbr. 3 ½⅔ Grossh. Posen do. 4 do. do. 3 ½ Ostpr. Pfandbr. 3 ½
.Brief. Geld. Gem. Pomm. Pfdbr. 8 93 Kur- u. Nm. do. ⁷ 93 ½⅔ Schlesische do. * — — — do. Lt. B. gar. do. 8 — 98 ⁄¾ — Pr. Bk-Anth.-Sch 88
84 Friedrichsd'or. 13 ½
97 ½ — And. Goldm. à öth. 13 ⁄2½
80 ½ V — Disconto. e 89 ¾
Brief. Geld. Gem. 1101 1013
78 ½ —
— Ausländische Fonds.
Russ. Hamb. Cert. do. bei Hope 3.4. S. do. do. 1. Anl. do. Stiegl. 2. 4. A.
do. do. 5. A. do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatz 0. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200 Fl. Pol. a. Pfdbr. a. C.
8INnSSAen
Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. do. do. 300 Fl. Hamb. Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Anl Holl. 2 ½ % Int.
Kurh. Pr. O.40 th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 Fl.
Eisenbahn-Actien.
Stamm-Actien. V Kapital.
Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit 3 ⅓ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.
Börsen-Zins- Rechnung
Tages-Cours.
Prioritts-Actien.
Kapital.
Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.
Zinsfuss.
Tages-Cours.
Berl. Anh. Lit. A. B. do. Hamburg. 2.. do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd...
Magd.-Halberstadt.. do. Leipziger
Halle-Thüringer
Cöln-Minden do. Aachen
Bonn-Cöln
Düsseld.-Elberfeld..
Steele-Vohwinkel ..
Niederschl. Märkisch.
do. Zoeigbahn
Oberschl. Lit. A....
do. Litt. B.
Cosel-Oderberg....
Breslau-Freiburg...
Krakau-Oberschl....
Berg.-Märk. ..
Stargard-Posen
Brieg-NeisseD
Magdeb.-Wittenb....
Quittungs- Bogen.
Aachen-Mastricht ..
Ausländ. Actien.
Friedr. Wilh.-Nerdb. do Prior...
8
6,090,000 8,000,000 4,824,000 4) 000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200.000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000
2,750,000
8,000,000
G *—— —
1A Sce
85 —.
7 78 a 77 ½ br.
59 B.
88 bz. 52 ¾¼ bz. 117 B.
4. 1
Schluss-Course von Cöln-Minden 76 n
Berl.-Anhalt do. Hamburg do. do. II. Ser. do. Potsd.-Magd... do. do. — do. Stettiner Magdeb.-L eipziger.. Halle-Thüringer... Cöln-Minden. Rhein. v. Staat gar. do. 141. Priorität .. do. Stamm -Prior. Düsseldorf-Elberfeld.
do. do.
do. Zweigbahn do. do. Oberschlesische Krakau-Oberschl... Cosel-OQderberg.... Steele-Vohwinkel.. do. do. II. Ser. Breslau-Freiburg... Berg.-Märk
Ausl. Stamm-Act.
Leipzig-Dresden... Lu F-Gherbach 24 Fl. Kiel-Altona Sp. Amsterd.-Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.
Niederschl. Märkisch.
do. III. Serie.
1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 80 , 000 1,788,000 4,00,000 3,674,500 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 800,000
4,500,000 8,525,000 2,050,000 6,500,000 4,300,000
ee
Enn
CEEESSCe EHEnnEn
—
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Börsen- Zinsen.
n
Reinertr 1848.
86 ½ B.
82 ½⅛ 6. 93 ¼ B. 103 B. 86 ¼ B. 92 ½ B.
93 bz.
₰1 ☛ 2
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—₰‿ — *— 8
von Preussischen Bank-Antheilen 87 ½
Unsere Börse war heute wiederum sehr matt und geschäftslos, in Folge dessen sich ein Fallen der Course bemerkbar machte.
1“
8 ] 8 “ Breslau, 30. Mai. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 97 Gld. Friedrichsd'or 113 ½ Br.
Auswärtige Börsen.
Louisd'or 112 ¾½ Gld. Polnisches Pa⸗
piergeld 93 ½1 bez. u. G. Oesterr. Banknoten 84 bez. u. Br. Staatsschuldscheine 79 Br. Seehandl.⸗Prämienscheine a 50 Rthlr.
100 ¼ Gld.
Pos. Pfandbriefe 4proz. 97 ¾ G., do. 3 ½ proz. 80 ¼ u.
g bez. Schlesische do. 3 ½proz. 89 ¼2 Br., do. Litt. B. 4proz. 91 ⅔ do. 3 ½proz. 82 ¾ Br.
Poln. Pfandbr. alte 4proz. 90 Br.,
do. neue 89 ¾ Br.,
do. Partial⸗Loose a 300 Fl. 97 ½ Gld., a 500 Fl. 73 Br., do.
Bank⸗Certif. a a 4 % 67 G. Actien:
200 Fl. 13 ⅔ Br. Russ. polnische Schatz⸗Oblig.
Oberschlesische Litt. A. und Litt. B. 92 ¼ G. Bres⸗ lau⸗Schweidnitz⸗Freiburg. 79 Br. 3
Niederschles.⸗Märk. 71 ¼ Br.,
do. Prior. 99 Br., do. Ser. III. 93 ½ Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗
Mind.) 76 ¼ bez. u. Br. schlesische 38 5 bez. u. Br.
4¼ bez.
Wien, 30. Mai.
2 ½ proz. 46 ¾ — 47. Gloggnitz Pesth 62 ½ — 63.
96 ⅔ — ¼. bis 62. Wechsel: 179 ½. Fonds und Fremde Devisen
London 12. 22.
34 Br. Krakau⸗Ober⸗
Neisse⸗Brie ilhelms⸗Nordbahn 34 ¼ u.
Friedrich⸗
Met. 5proz. 89 ½¼ — ½. 4proz. 70 ¾ — 71. Anl. 34: 449 — 149 ½. 39: 90 ¼ — 91. Nordb. 95 — 95 ½. Mail. 70 ½ — 71. Livorno 61 ¾ B. A. 1125 — 1128. K. G. 29. Amsterd. 170 ½. Augsb. u. Frankf. 121 ½6. Hamb. ctien bei mäßigem Um eränderung. gut zu lassen. 8 I Alne Gin nperme
eie. Kse i 8 Hü8. k
B. A. 142 ½ Br. 77 ¾½ Br., 77 ½ G. Riesa 19 Br.
derung.
Hamburg,
64 Br. 59 ae Br., 59 ½ G.
Leipzig, 30. Mai.
Ard. 10 Br.
Löbau⸗Zittau 14 Br.
Oesterr. 5proz. Metall. 73 ½ Br., 73 ½ G. 1090 Br., 1085 G. Beaden Partialloose a b 46 ½ G. do. a 35 Fl. 25 ¼ Br., 25 G. Kurhessen Partialloose a 40 Rthlr. preuß. 27 ½ Br., 26 ½ G. Sardinien Partiallose Br., 25 ¾¼ G. Darmstadt Partialloose a 50 Fl. 69 Br., 68 ⅞ G. do. a 25 Fl. 20 ¾ Br., 20 ½ G. Spanien Z proz. 23 ½ Br., 23 ½ G. Polen 300 Fl.⸗Loose 98 ¼ Br., 71 R G. Fried. Wilh. Nordb. 34 Br., 33 ¾ G. Berbach 67 ⅞ Br., 67 ¼ G. Köln⸗Minden 77 ⅞ Br., 76 ¾ G. 30. Mai. St. Pr. Oblig. 84 Br. E. R. 101 ¼ Br. 3proz. 22 ½ Br., Bergedorf 74 Br. Altona⸗Kiel 90 ¾ Br., 90 ¾ G. Rendsb.⸗Neum. 110 Br. Mecklenburg 31 ¾ Br.
Fonds und Actien bei einigem Umsatz gut zu lassen.
e. 189 Ksssrrggtn 8
3 ½ proz.
2021¼
75
Leipz. Dr. P. Oblig. 99 G. L. Dresd. E. A. 95 Br. Sächsisch⸗Bayerische Schlesische 72 ½ Br., 72 G. Magdeb.⸗Leipz. 168 ¾ G. Berl.⸗Anh. A. u. B. 78 ¼ Br., 78 ¼ G. Altona⸗Kiel 92 Br., 91 G. Deß. B. A. 101 Br., 100 G. Pr. B. A. 89 Br., 88 G.
Frankfurt a. M., 30. Mai. den an heutiger Börse mehrere Umsätze statt. 3 % span., Integrale, 4 ½ % württemb. und belg. Obligationen waren gefragter, und da⸗
für etwas bessere Course zu machen. ¹. Alle übrigen Fonds und Eisenbahn⸗Actien erlitten keine Verän⸗
Bank⸗Actien
Nur in einigen Fonds fan⸗
Bad. Loose etwas flauer.
do. Oblig. a 500 Fl. 72 Br., Ludwigshafen⸗
p. Br. u. G. Stiegl. 81 Br. Dän. Hamb. Berl.
Paris, 29. Mai. Schlußpreise als gestern.
Bank 2205. Nordb. 416 ¼.
London, 29. Mai. zi. Int. 49. Cons. eröffneten heute früh zu 91 ½, ¼½ p. C. u. a. Z. und gingen später ½ % zurück. Von fremden sind Ard. 16 ¼, 15 ½. 3proz. Bras. 79, 79. 6“ Cons. p. C. u. a. Z. 91 ½, 4. Die übrigen Fonds blieben ganz unverändert.
Amsterdam, 29. Mai.
3 ⁄½proz. 90 ½.
32 ⅛, 32 ¼. 2 Uhr.
angeboten. Oesterr. lebhaft gef Veränderung. Z proz. 49 ⅛, Holl. Integr. 48 ½, 1⁄6
„ꝙ⁰. Gr. Piecen 11 4½.
36 ⅜ 37 ½. Brase 81 ½.
Madrid, 24. Mai. 3proz. 24 ¾ Pap. 5proz. 10 ¾ Pap.
Druck und Verlag der
8
Chili 92, 90.
Wenig Geschäft
Zproz. 53. 50 baar, 53. 45 5proz. 83.40 baar, 83. 40 5proz. Anleihe 83.35 baar.
eit. eit.
4proz. 75 ½.
49, ⅛.
Span. 3proz. 33 ½, .
3 proz. Cons. p. C. 91 ½¼, a. Z. 91 4¼.
Mex. 29½¼.
Mex. 27 ½, 27.
. 3proz. neue 57 ½. Span. Ard. 418¼, Coupons 7 ½⅛, 1%. Russen alte 100 ½⅞, 5. 4proz. 80. Stiegl. 79 ½. Oest. Met. 5 proz. 69 ½, 70 ½⅛. 2 ⅞ proz.
E ee, nr hauhsptstcts hene⸗üat
Deckerschen Geheimen Ober⸗ Hofbuchdruckerei.
2 7
Holl. Fonds waren bei einigen
Geschäften in Int. gut preishaltend, Von fremden waren Span. sehr gesucht. Russ. alte etwas angenehmer, dagegen 4proz. mehr ragt. In franz. Fonds war wenig
Gesetzentwurf in Betreff des Eingangszolltarifs.
1 5 “
DOesterreich. Wien, 27. Mai. Dem Oesterreich. Kor⸗ resp. wird von der ungarischen Gränze gemeldet: „Von ver⸗ schiedenen Seiten kommende, aber im Ganzen übereinstimmende Ge⸗ rüchte verkünden, daß in der magyarischen Armee eine sonderbare Stimmung herrscht, seit die Republik proklamirt ist. Man hat den Truppen nicht gesagt, daß der König abgesetzt ist, denn man fürch⸗ tete das Erwachen des monarchischen Geistes in den alten Solda⸗ ten, man beschränkte sich also darauf, einen neuen Eid zu fordern. Dies erweckte bei vielen Ausgedienten mancherlei Verdacht. Da nun der verlangte Eid anders lautete, als der bisherige Fahnen⸗ Eid, da im Eid von keinem Kaiser mehr die Rede war, wuchs der Argwohn, daß da etwas Unheimliches stecke, und die Desertion fing an unter den Husaren einzureißen, so daß Kossuth sich gezwungen gesehen hat, alle Husaren⸗Regimenter von der Armee fort und nach Debreczin zurückzuschicken. Auffallender ist noch, daß die Lehel⸗ Husaren, von den Jazygern und Kumanen errichtet, plötzlich auf⸗ ebrochen und nach Hause gegangen sein sollen. Man sagt, in olge des Zerwürfnisses zwischen den Polen und Ungarn, welches, seit längerer Zeit bestehend, jetzt wachsend, bereits zu blutigen Rau⸗ fereien und Zusammenstoß geführt hat.“ b
Der substituirte Kriegs⸗Minister in Debreczin, General Klapka, hat nachstehende zwei Verordnungen erlassen:
„I. Von den jetzt zu stellenden Rekruten wird ein Theil zur Ergänzung der bereits bestehenden Bataillone, der andere aber zur Bildung zwölf neuer Honvéds⸗Bataillone verwendet werden, und zwar werden diese Bataillone an folgenden Orten gebildet: Das 92ste in Kecskemeth, das 93ste in N. Körös das 94ste in Czegléd, das 95ste in Erlau, das 96ste in Miskolz, das 97ste in Tokai, das 98ste in Komorn, das 9gste in Tata, das 100ste in Leva, das 101ste in Theresionopel, das 102te in H. M. Vasarhely, das 103te in Szegedin. Die betreffenden Kommandanten dieser Bataillone werden dem⸗ nach ihre amtlichen Akten und Korrespondenzen unter der angegebenen Num⸗ mer zu führen haben. Debreczin, 8. Mai 1849.“
„II. Zur Vermeidung aller Wirrnisse und Mißbräuche hinsichtlich der Anweisung und Verabfolgung der Vorspänne werden die Behörden hiermit angewiesen, daß, nachdem in Nr. 18 und 19 des Közlöny l. J. die baare Bezahlung der Frachten während der jetzigen kriegerischen Zeiten angeord⸗ net wurde, Niemanden gegen bloße Quittirung, für baares Geld aber nur solchen Individuen der erforderliche Vorspann gegeben werde, die in dieser Hinsicht eine von der betreffenden Behörde erhaltene Anweisung oder Er⸗ mächtigung vorzeigen können, wenn diese aber etwa ungebührlich assignirt worden wäre, der betreffende Anweiser dafür verantwortlich sei. Debreczin, 9. Mai 1849.“
„Ein Reisender, welchem es gelang, auf Umwegen von Pesth hierher zu kommen, erzählt über die Erstürmung der Festung Ofen Folgendes: „Als die österreichische Armee Pesth geräumt hatte, zog Görgey in Eilmärschen heran, um den Mittelpunkt seiner ein⸗ zunehmenden Stellung in Ofen zu fassen. Die Zeit, welche den Kaiserlichen Truppen gegönnt blieb, war zu kurz, um kunstgerechte Vertheidigungswerke anzulegen; auch glaubte die Besatzung wohl an eine regelmäßige Belagerung, aber an keinen verheerenden Sturm. In Eil wurden indeß doch Klöster in Citadellen umge⸗ schaffen, alte Mauern verstärkt, Schulterwehren neu angelegt, Schanzen gebaut, Umpfählungen gezogen, ein 15 Fuß tiefer und 21 Fuß breiter Graben hergestellt, um aus demselben Gegenminen zu ziehen. Zugleich ließ General Hentzi viele Häuser mit Schieß⸗ scharten versehen und in den Straßen Zwerchwälle erbauen. Jede zusammenhängende Reihe von Häusern ward zu einer Schanze. Die Insurgenten lagen auf den nahen Gebirgshöhen, welche Ofen be⸗ herrschten, bauten Soutinien, eröffneten — und schritten bald
zum Graben verschiedener Minen, in Allem eine unglaubliche Thätig⸗ keit entwickelnd. Die Belagerung begann am 4ten und war schreck⸗ lich; der unterirdische Krieg schauderhaft, da es den Insurgenten an geschickten Minenarbeitern nicht fehlte. Das Bombardement dauerte beinahe ununterbrochen. Bomben, glühende Kugeln und Karassen wurden in Unzahl in die Stadt geworfen. Der 19te war für Ofen der fürchterlichste Tag. Bis jetzt konnte der durch das Feuern ver⸗ besachte Brand wieder gelöscht werden; aber diesmal wehte ein hefliger Wind, der die Flammen von einem Orte zum anderen trug, wodurch mehrere Gebäude rettungslos in Asche gelegt wurden. Der entscheidende Sturm wurde am 20sten Abends von den Insurgenten gewagt. Zwei kleine Minen unter der Contrascarpe gingen um 8 Uhr in die Luft und zündeten eine größere, welche unter schrecklichem Gekrach den Hauptwall in zitternder wellenförmiger Bewegung in die
tritt in die Insurgenten⸗Armee freistellte. Niemand wählte das letztere. Görgey's Bericht an den Präsidenten nach Debreczin lau⸗ tete in drei Worten: „Hurrah! Buda! Görgey.“ Die Antwort war: „Den Dank der Republik! Herr Feldmarschall⸗Lieute⸗ nant.“ Um Ofen zu bewachen, wird nur eine geringe Besatzung daselbst bleiben, Görgey wird mit seinen Truppen nach Komorn ziehen. Die Festungswerke in Ofen sollen geschleift werden. Um 12 Uhr Mittags am 22sten brannte Ofen noch an mehreren Punk⸗ ten. Man rechnet, daß während der Belagerung an 10,000 Bom⸗ ben in die Festung geschleudert wurden. Das Geschützfeuer unter⸗ hielten die Insurgenten mit glühenden Kugeln.“
Bayern. München, 23. Mai. Die (in unserem gestrigen Blatte bereits erwähnte) Rede des Ministers der auswärtigen An⸗ gelegenheiten Dr. von der Pfordten lautet vollständig wie folgt:
„Alle verehrten Herren Redner haben mit Ausnahme eines Einzigen (des Fürsten von Oettingen⸗Wallerstein) die Vorlage der Regierung nicht beanstandet, sondern ihre Zustimmung zu derselben erklärt.
.„Wenn es der Regierung lediglich darum zu thun wäre, einen ihr günstigen Beschluß hervorbringen zu sehen, so wäre es daher kaum noth⸗ wendig, die Vorlage noch besonders zu vertheidigen. Gleichwohl bitte ich 8 8 Kammer um Erlaubniß, dieses noch in gewohnter Weise thun zu
rfen.
„Es reizt dazu die geistige Kraft und beredte Stärke und der Aus⸗ druck inniger Ueberzeugung, mit welcher der vorhin erwähnte einzige Angriff auf die Vorlage gemacht wurde; es treibt dazu auch das Bedürfniß der Regie⸗ rung, vor dem Volke auszusprechen, daß das, was sie gethan, auf der tief⸗ sten Ueberzeugung ruht, und daß sie dabei ebensowohl das Recht, als das, was dem Lande frommt, ins Auge gefaßt zu haben sich bewußt ist. Ueber⸗ zeugung gegen Ueberzengung! Denn das kann nicht geleugnet werden, die Fragen, um die es sich handelt, sind von der Art, daß Männer und Cha⸗ raktere, die lange Zeit Hand in Hand gegangen sind, jetzt feindlich sich gegenübertreten. 1
„Die erste Frage ist die des Rechtes. Hat die National⸗Versamm⸗ lung das Recht, allein die Verfassung Deutschlands zu geben, und ist es wirklich, wie man es in wunderbarer Verkehrung der Begriffe genannt hat, — eine Rebellion der Regierungen, daß sie diese Verfa ung nicht als endgültig anerkannt haben?
„Aus tiefster Seele, — und ich bin mein Leben hindurch Jurist gewesen, man hat es mir immer während meiner kurzen Laufbahn als Staatsmann zum Vorwurf gemacht, daß ich nie den Juristen hätte verleugnen können, welchen Vorwurf ich gern hinnehme, — ja, aus der tiefsten Ueberzeugung sage ich: nein, die National⸗Versammlung hat dieses Recht nicht. — Ich würde nicht unternehmen, dies zu behaupten, wenn ich überzeugt wäre, daß sie es hätte. Man fasse zunächst die Bundesbeschlüsse vom 30. März und 7. April vorigen Jahres in das Auge. Darüber, glaube ich, sind Alle einig, — und auch der durchlauchtige Herr Redner haben das nicht bestrit⸗ ten, — daß nach dem Wortlaute dieser Bundesbeschlüsse das frag⸗ liche Recht nicht besteht, denn es ist da von einer Vereinbarung zwischen Fürsten und Volk die Rede. Aber man behauptet, dieses habe einen ande⸗ ren Sinn nach den Beschlüssen des Vorparlaments und des Funfziger⸗ Ausschusses. Darauf erwiedere ich einfach: das sogenannte Vorparlament war eine des gesetzlichen Fundamentes entbehrende freiwillige Versammlung von Patrioten, die über das beriethen und Beschluß faßten, wovon sie glaub⸗ ten, daß es dem Lande zum Heile gereiche, sie hatten keine gesetzgebende Gewalt und ihre Beschlüsse haben vor dem Forum des Richters, auch vor dem, der staatsrechtliche Aussprüche zu thun hat, keine weitere Geltung. Dadurch, daß Hunderte zusammentreten, die nicht berechtigt dazu sind, können sie nicht mehr Recht erlangen, als jeder Einzelne, der in die Versammlung getreten ist, mit hereingenommen hat. Dasselbe gilt von dem Funfziger⸗Ausschusse, welcher sein Mandat von jenen empfangen hatte, daher auch nicht mehr Rechte haben konnte, als jene selbst. Mögen beide gedacht haben, was sie wollen, es kann nicht maßgebend sein für den Sinn und die Auslegung der Beschlüsse, welche die damals unbestreitbar bestehende oberste Bundes⸗ gewalt gefaßt hat. In welchem Sinn diese Versammlung sie aufge⸗ faßt hat, das allein kann maßgebend sein, und sie hat kein Zeichen gegeben, daß sie das Recht der Regierungen vergeben habe. Wollte man dieses bezwei⸗ feln, so genügt es, den Beschluß anzuführen, welchen die Bundesversamm⸗ lung damals gefaßt hat, als sie ihre Rechte auf den Erzherzog Reichsver⸗ weser übertragen hat.
„Es ist aber behauptet worden, man müsse nicht blos die Bundesbe⸗ schlüsse an sich ins Auge fassen, sondern dieselben tiefer in ihrer geschicht⸗ lichen Bedeutung erfassen. Ich gebe das zu und glaube, daß dies die Aufgabe des Staatsmannes ist.
„Es sei mir erlaubt, dem durchlauchtigen Herrn Redner auf diesem Gebiete zu folgen, wenn es mir auch nicht gelingen sollte, dieses mit glei⸗ cher Gewandtheit und auf Grund gleich ausgedehnter Erfahrung zu thun.
„Man sagt: die Vorgänge von 1806 sind ohne die Zustimmung des Volkes geschehen, und deshalb ist das deutsche Volk berechtigt, das nach⸗ zuholen, was damals versäumt wurde. Politische Vorgänge müssen nach dem politischen Geist der Zeit beurtheilt werden, in welcher sie sich ereignet haben, und damals war der politische Geist nicht blos der Deutschen, son⸗ dern man kann sagen, aller europäischen Völker von der Art, daß sie die Beschlüsse als bindend anerkannt haben. Sie haben es thatsächlich dadurch bewiesen, daß sie sich ohne Weiteres darin fügten. Die Bewegung von 1813 war eine Protestation hiergegen, wird man einwenden; dort hat das deutsche Volk sein Recht in Anspruch genommen, dem Vaterlande eine andere Ge⸗ stalt zu geben, und anzuknüpfen an die untergegangene Herrlichkeit des alten deutschen Reiches. Darin liegt Wahrheit; man ist in den Kampf von 1813— 1815 gezogen, nicht blos, um den fremden Dränger hinaus⸗ zuwerfen, sondern um als Siegespreis ein einiges freies Vaterland zu gründen. Aber das Resultat jenes Kampfes und jener Bewegung war die Bundesakte von 1815, und sie ist ruhig und unwidersprochen vom ganzen encschen ela din üesen worden 889 hat 33 Jahre in unbeanstande⸗ er gesetzlicher Wirksamkeit bestanden. Dies war der Schluß de des Jahres 1813, s e
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durch die Beschlüsse vom 30. März und 7. April hätte die deutsche Nationala8 1““ das ausschließliche Recht übernommen, die Verfassung zu geben. 1 „Ist aber nicht später etwas eingetreten, was dieses Recht begründete? „Ich glaube nicht darauf eingehen zu müssen, daß die Beschlüsse der National⸗Versammlung selbst hierin keine Aenderung hervorbringen konnten, denn wer von Anderen eine Vollmacht übertragen erhält, kann die Gränzen derselben nicht selbst erweitern. Der Beschluß, welchen die National⸗Ver⸗ sammlung auf den Raveauxschen Antrag über ihre Befugniß gefaßt hat, ist an und für sich zweideutig, übrigens aber unerheblich, denn der Rechtssatz steht fest: Der Mandatar kann die Gränzen seines Mandats nicht selbst erweitern.
„Geben also die Beschlüsse vom 30. März und 7. April der National⸗ Versammlung nicht jene Befugniß, so kann sie selbst sie nicht sich beilegen.
„Wäre in dieser Beziehung eine Aenderung eingetreten, so müßte sie von Seiten der Regierungen ausgegangen sein. Man hat dieses nun häufig finden wollen in der Auflösung der Bundes⸗Versammlung resp. in den Be⸗ schlüssen derselben, wodurch sie ihre Befugniß dem Reichsverweser übertragen hat. — Darin liegt aber gerade das Gegentheil.
„Eben weil die Bundesversammlung beschlossen hat, ihre Befugniß dem Reichsverweser zu übertragen, hat sie noch im letzten Augenblicke anerkannt, daß die National⸗Versammlung allein jene Gewalt zu begründen nicht im Stande war. Hierauf beruht die volle und ungetheilte Legalität des Reichsverwesers, welche die Regierung noch jetzt als solche vollkommen an⸗ erkennt, daß sie auf der freien Wahl der Vertreter der Nation und freien Zustimmung aller deutschen Regierungen begründet ist.
„Ferner hat man sich berufen darauf, daß die Regierungen still ge⸗ schwiegen hätten zu den Erklärungen, durch welche die National⸗Versamm⸗ lung dieses Recht für sich beansprucht hat.
„„ „Ich bekenne frei und offen, daß ich dieses Stillschweigen auch nicht billigen kann, und so viel an mir war, hierzu nicht beitrug; aber es besteht nicht in der Ausdehnung, in der man immer glaubt, denn fast jede deutsche Regierung, wenigstens die größeren, haben zu erkennen gegeben, daß sie das Recht der Mitwirkung in Anspruch nehmen; überdies kann man gewiß nicht fordern, daß sämmtliche Regierungen bei jeder Gelegenheit mit einem Proteste hervortreten sollten, wo die National⸗Versammlung sich in jenem Sinne geäußert hat.
„Dies würde einen sehr schlimmen Eindruck gemacht haben und man würde darin haben finden wollen, daß die Regierungen Schritt für Schritt die National⸗Versammlung zu beobachten und Zank und Streit mit der National⸗Versammlung hervorzurufen suchten.
„Es lag darin auch der Wunsch, die Streitfrage auf praktischem Wege dadurch zu lösen, daß eine Verfassung beschlossen werden würde, welcher die Regierungen ihre Zustimmung würden geben können. Unmöglich aber kann aus diesen Vorgängen gefolgert werden, daß die Regierungen der National⸗Versammlung gegenüber ihr Recht völlig aufgegeben.
„Endlich bleibt mir noch übrig, darauf zu entgegnen, daß viele Ge⸗ setze, welche von der National⸗Versammlung ausgegangen, von einzelnen Regierungen publizirt wurden. Allein entweder haben die einzelnen Re⸗ gierungen diese Gesetze geradezu ihren gesetzgebenden Organen zur Sanction vorgelegt und sie dann publizirt, wie die sächsische Regierung, oder sie haben sie nicht als förmliches Gesetz publizirt, sondern nur dem Lande “ gemacht und die Frage über die Gesetzeskraft unentschieden gelassen.
„„Ausgenommen sind jene Regierungen, welche im Voraus be⸗ hece hees hatten, daß sie sich den Beschlüssen der National⸗Versamm⸗ ung fügen.
„Soviel über die Rechtsfrage.
„Mag man den Wortlaut der beiden Bundes⸗Beschlüsse ins Auge fassen — oder die vorausgehenden politischen Vorgänge oder die später einget etenen Thatsachen, alles begründet die rechtliche Ueberzeugung, die National⸗Versammlung war ein Faktor, um die Verfassung zu begrunden und die Regierungen Deutschlands waren der andere. 1
„Das Wort konstitui rende Versammlung steht damit nicht im Wi⸗ derspruch. Denn, wie schon ein anderer hoher Sprecher richtig hervorgeho⸗ ben hat, kann das Wort konstituirend einen doppelten Sinn haben. — Kon⸗ stituirend nämlich im Gegensatz zur einfach gesetzgebenden, ist eine Ver⸗ sammlung auch dann, wenn dieselbe eine neue Verfassung berathen und be⸗ schließen muß, gleichviel, ob allein oder mit einem zweiten Faktor; in die⸗ sem Sinne konnten auch die Regierungen die Versammlung konstituirend nennen. Den anderen Sinn hat man erst später in das Wort hineinge⸗ legt, konstituirend sei nämlich diejenige Versammlung, welche ganz allein die Verfassung zu diktiren hätte.
„Aus allen diesen Gründen glaubte die bayperische Regierung berechtigt zu sein, die Reichsverfassung zu prüfen und nach dem Resultate dieser Prüͤ⸗ fung ein Ja oder ein Nein über die Annahme auszusprechen. Sie hat unbedingt weder das eine noch das andere gethan, sie hat mehrere Punkte der Reichsverfassung hervorgehoben, gegen die sie entschieden Einspruch zu thun sich verpflichtet hält; sie hat endlich ausdrücklich ausgesprochen, daß, wenn diese Punkte durch Revision in geeigneter Weise abgeändert werden, sie die Verfassung im Ganzen anzuerkennen bereit ist.
„Dieses führt auf die zweite Frage: Hat die Regierung ihre Bedenken mit Grund erhoben oder sind sie grundlos?
„Auf alle einzelnen Bedenken nochmals einzugehen, will ich unterlassen, um die Geduld der hohen Kammer nicht zu sehr zu ermüden, und nur aus einige der wichtigsten angegriffenen Punkte mich beschränken.
„Es wurde zuerst darauf hingewiesen, daß die Regierung mit Unrecht im §. 2 eine Gefahr für Oesterreichs Stellung finde.
„Die Regierung hat nicht mit Bestimmtheit behauptet, daß eine solche Gefahr entschieden vorliege — aber sie glaubte es der Zukunft Deutsch⸗ lands, welche sie sich ohne Oesterreich nicht denken kann, schuldig zu sein, selbst die Möglichkeit einer solchen Gefahr anzudeuten. — Diese Mög⸗ lichkeit wird mir der durchlauchtige Sprecher zugeben. F
„Es kommt darauf an, in welchem Sinn man den §. 2 nimmt.
ʒ 1 G schs zu „Ganz einverstanden bin ich darin, daß die Stellung O -e sb-
Deutschland dadurch bedingt ist, daß seine Verfassung einen wese 8 rativen Charakter habe; nur darin weiche ich von demselben ab, daß, waͤß
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