1849 / 194 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

i ngnißvolle Zeit lieg 8 88 E es uns zuletzt verstattet sse unerhörter Art haben inzwischen chen Weise über unsere jedem einzelnen Bewoh⸗

zniali jestät! „Ksniglche Maief Augenblicke, a bnen zu . EEE11I16“ M 8 jesä ;z berührt, 1 En. Nhahne got ze angeizechen und w saß 4 iben Wunden geschlagen, die lange, lange nich A nen. d. Ew easegen Güte versprechen wir uns aber die er Von der Zeit und ir bitten Ew. Majestät, Ihre versöhnende Hand nicht Le Heitang.S adt zu entziehen, Ihren hochherzigen Blick fortan nicht e. 8 sondern vertrauensvoll vorwärts zu wenden, und jetzt den Aus⸗ rüchpsae ungeschwächten Ehrerbietung und Anhänglichkeit, die wir Ihnen Ramens unserer Mitbürger beurkunden, freundlich entgegennehmen zu s 1 öni chdem er die 1 iese Ansprache erwiederte der König, nachde Töö 1 tiefer Bewegung waßesche Folgendes: „Wohl haben die Ereig isse, welche Dresden, auf dessen Liebe und Treue ich stets so viel gegeben, und ganz Sachsen betroffen, meine Brust tief ergriffen. Ich gestehe, daß dadurch der Glaube an die An⸗ hänglichkeit und Liebe des sächsischen Volks an das angestammte Fürstenhaus auf eine meinem Herzen sehr schmerzhafte 2g er⸗ schüttert worden ist. Es gereicht mir aber zur Freude und Beru⸗ higung, aus dem Schritte, welchen Sie heute thun, zu erkennen, daß die Ueberzeugung, wie das, was ich gethan, nur zum Besten des Landes geschehen, auch in Dresden, wie in ganz Sachsen, sich immer mehr und mehr befestigt. Ihrem Wunsche werde ich ent⸗ sprechen und nach Dresden zurückkommen. Ich werde dort verwei⸗ len, dafern ein fortgesetztes entschiedenes Festhalten am Gesetz sich kundgiebt. Daß diese Voraussetzung sich erfüllen werde, dafür ge⸗ währt mir Ihr heutiges Hiersein eine erfreuliche Aussicht. Meine Liebe hat Dresden stets gehört; wirken Sie dafür, daß auch das alte Vertrauen wiederkehre. Der Oberbefehlshaber der bewaffneten Macht, von Schirnding, hat unterm 11. Juli folgenden Befehl erlassen: 91) Vom 18. Juli an müssen alle in dem Kriegsstandsbezirke Dres⸗ den Reisende, und zwar Inländer mit einem genügenden Ausweise über ihre Person, Ausländer mit einem gültigen Reisepasse versehen sein, und es

sind diese Legitimationen unweigerlich auf Verlangen Polizei⸗ und Militair⸗ behörden vorzuzeigen. 2) Alle Polizeibehörden innerhalb des Kriegsstands⸗

bezirks werden hierdurch nicht nur zu strenger Kontrolle obiger Vorschrift

ondern haben auch überhaupt genau und unnachsichtlich die . vEeeehalten B undhaben V und solchergestalt, um der Ehre seiner Kanoniere genugzuthun, das

fremdenpolizeilichen Vorschriften zu handhaben. Hierbei ergeht gleichzeitig an alle Aufsichtsbehörden das Ersuchen, etwanige Säumigkeiten oder Ver⸗ nachlässigungen in gedachter Beziehung zu meiner Kenntniß zu bringen. Ge⸗ genwärtiger Befehl ist im Bezirke des Kriegsstandes nach §. 12 des Preß gesetzes in die daselbst bezeichneten öffentlichen Blätter aufzunehmen.

Württemberg. Tettnang, 11. Juli. (Schwäb. Merk.) Gestern Abend nach 7 Uhr rückte ziemlich unerwartet der bayerische General von Flottow von Lindau her an der Spitze von ungefähr 2500 Mann hier ein, wovon allein gegen 1000 Mann in der Stadt einquartiert wurden. Die Truppen bestanden aus einem Bataillon des in Neuburg garnisonirenden 15ten Linien⸗Infanterie⸗Regiments Prinz Johann von Sachsen mit dem Regimentsstab, einem Batail⸗ lon des in Passau garnisonirenden 8ten Linien⸗Infanterie⸗Regiments Seckendorf und einer Eskadron des in Dillingen garnisomrenden 3ten Chevauxlegers⸗Regiments Herzog Max. Dieselben führten drei Kanonen und eine Haubitze mit sich und marschirten heute Morgen nach 6 Uhr in der Richtung gegen Salem und Ueberlin⸗

en wieder ab. Ueber das Betragen dieser Truppen hat man nur bobenswerthes gehört. Dem Vernehmen nach sollen noch mehr bayerische und auch österreichische Truppen folgen.

Baden. Karlsruhe, 13. Juli. (O. P. A. Z.) Vor⸗ gestern Abend gingen wieder mehrere Eisenbahnzüge mit Munition

und Militair hier durch, um sich nach der Festung Rastatt zu be⸗ ggjis Eben 88 passirte heute eine große Anzahl schweres Ge⸗ chütz, das ebenfalls nach Rastatt geht, die hiesige Eisenbahn.

Gestern Abend wurde auf einen Militairposten vor der hiesi⸗ gen Infanterie⸗Kaserne gefeuert, der Schuß traf jedoch glücklicher⸗ weise nicht. Es ist sogleich die gehörige Nachforschung angestellt, jedoch bis jetzt der Thäter noch nicht entdeckt. In Wiesbaden sind drei große Kisten, welche von hier dorthin gesandt wurden, mit Be⸗ schlag belegt worden, weil sich darin nicht, wie angegeben wurde, Schriften und Bücher, sondern neue seidene Damenkleider, Shawls und andere derartige Gegenstände vorfanden. Der Absender war der frühere Freischaaren⸗Hauptmann B. von Wiesbaden.

Konstanz, 10. Juli. (Schw. M.) Auf der Insel Reiche⸗ nau hat 1g Geettes Füh. stattgefunden. Die Gendarmen der ganzen Umgegend haben sich mit der dortigen Bevölkerung verbun⸗ den, was gegen Mittag hierher zur Anzeige gebracht wurde. Bald darauf sah man Kaiser wieder in Thätigkeit, und heute Abend um 5 Uhr ist er mit einer hier befindlichen Haubitze und einiger Mann⸗ schaft dahin abgegangen, um dort eine Cxecution vorzunehmen. Man hatte die Haubitze schon Mittags, ohne daß man wußte, wohin sie bestimmt war, auf ein Schleppschiff geladen; als es aber hieß, daß

das Schiff die Rheinbrücke passiren müsse, erklärte der Steuermann, daß dies des hohen Wassers wegen eine Unmöglichkeit wäre, und somit mußte sie wieder ausgeladen werden, um einige Stunden später zu Land an ihren Bestimmungsort zu gelangen. Die zwei Dampfschiffe „Hel⸗ vetia“ und „Stadt Konstanz“ liegen fortwährend im Hafen und müssen Tag und Nacht geheizt und der Regentschaft zur Verfügung ge⸗ stellt sein. Es wimmelt von fremden Gesichtern. Heute Abend fand ein sonderbares Treibjagen hier statt. Es galt der so benannten Struveschen Schaar, den Vagabundengesichtern, welchen kein Mensch traut. Um 3 Uhr wurde ausgeschellt, daß von Allensbach alle fremde Wehrmannschaft ausrücken und dem Feind entgegengehen müsse. Aber die Sensenmänner gingen nicht. Plötzlich um 6 Uhr wird die Hauptwache verdoppelt, ein Geschütz aufgefahren, Reiterei kömmt heran, und durch alle Straßen eilen Patrouillen und Polizei und holen alle verdächtigen Fremden aus den Häusern her⸗

aus, entwaffnen sie und sperren sie auf die Hauptwache,

um sie heute Nacht über See zu transportiren. Nachts 10 Uhr. Große Bewegung in den Straßen, Alles eilt hin und her; die Linie der Badener soll umgangen sein; die Vorhut der Hessen soll sich schon in Wolmatingen (ganz nahe Konstanz, auf der Land⸗ zunge) befinden. Man schellt aus, daß die Bewohner die ganze Nacht hindurch vor jedem Hause ein brennendes Licht unterhalten müssen. Mitternacht. Die Expedition in die Reichenau ist miß⸗ glückt. Man hört über den Anführer derselben, über Kaiser, schim⸗ pfen, weil er nicht gestattet habe, aus der Haubitze zu schießen. Der Civil⸗Kommissär des Seekreises, Katzenmair, der sich ohne große Begleitung auf die Insel übersetzen ließ, ist bei dieser Gelegenheit von den Gendarmen und Gränzwächtern gefangen genommen und nach Zell abgeliefert worden.

Den 141ten, 4 Uhr Morgens. Das Drama geht zu Ende. Geschütz und Fuhrwerk aller Art fährt seit einer Stunde zum Rhein⸗ thore herein, in unterbrochenen Abtheilungen folgten Truppenabthei⸗ lungen und Volkswehr. Der Rückzug ist angeordnet; die fernere Vertheidigung ist aufgegeben. Moan lagert sich auf dem Rathhaus⸗

platz, dort sind auch sämmtliche Kanonen aufgefahren. Der größte Theil der Soldaten liegt auf dem Straßenpflaster und schläft; an⸗ dere stehen in Gruppen beisammen und erzählen sich die erlebten

8

8

Begebnisse. Noch sind sie rathlos und unentschlossen, was zu thun.

5

Man beginnt, unter sie Geld auszutheile Jeder Mann erhaͤlt 5, der Fidwehel 6 Gulden. Halb 5 Uhr. Die Offiziere des Re⸗ stes der Armee, der sich nun in unseren Mauern befindet, sitzen be⸗ reits zu Pferde, unter ihnen Werner und Goͤgg. Die Mann⸗ schaft sehi in Reih und Glied. Es mögen 1000 Mann sein, wor⸗ unter 600 badische Linie, die übrigen kräftige Wehrmänner, mit 10 Kanonen und 10 Munitionswagen. Gögg besteigt die Tribüne des Stadthauses und hält eine Rede an die Soldaten, worin er von ihren Thaten, von ihrer Hingebung spricht, sodann erklärt, daß er es für Uebermuth hielte, noch ferner Blut zu vergießen und Kon⸗ stanz, das so viel für sie Alle zur Herbeischaffung ihrer Bedürfnisse gethan, einem großen Unglück preiszugeben. Die Offiziere hätten sich entschlossen, alle die freie Schweiz zu betreten und dort ihre Waffen niederzulegen. Er lade die Soldaten ein, das Gleiche zu thun. Er danke ihnen Allen, die so lange und treu mit ihm ausgehalten im Kampfe für die große Sache, wofür sie gekämpft, und sage ihnen im Namen der provisorischen Regierung Badens ein Lebewohl. Er sprach lange, et⸗ was überschwenglich, doch war die Rührung allgemein, und selbst anwe⸗ sende Gegner der ganzen Geschichte konnten ihre Bewegung nicht verbergen. Es war etwas Ergreifendes, ein noch kampfmuthiges tapferes Corps Abschied nehmen zu sehen vom vaterländischen Bo⸗ den, nachdem die Meisten von diesen letzten für etwas Heiliges ge⸗ kämpft zu haben wähnen. Am schmerzlichsten war der Uebertritt über die Gränze. Er fand um 5 Uhr statt. Eine Compagnie Schweizer machte Spalier, als das badische Corps das kreuzlinger Thor verließ. Advokat Stephani ritt voran und bat in lauter An⸗ rede an die Schweizer um gastliche Aufnahme sie ward gewährt. Darauf senkten die badischen Kolonnen das Gewehr, Kunzer kom⸗ mandirte Vorwärts und lautlos ging es über die Gränze. Die

Meisten weinten.

segzne wurde in der Stadt ausgeschellt, daß in wenigen Stun⸗ den die deutschen Reichstruppen einmarschiren wuͤrden. Sämmtliche Waffen und alle Geschütze der Badener werden im Kreuzlinger Klo⸗ ster abgeliefert und dort aufbewahrt. Von Siegel erfährt man, daß er sich bei Jestetten in einen Winkel der schaffhauser Gränze mit seinem Geschützt eingekeilt habe, an einer noch badischen Stelle, wo der Zugang kaum einige Hundert Schritte weit ist. Verfolgt von seinen Gegnern, will er dort seine gesammte Munition verschießen,

blutige Schauspiel beenden.

Heidelberg, 10. Juli. (Schwäb. Merk.) Die Unter⸗ suchungen gegen diejenigen, welche an den hochverrätherischen Un⸗ ternehmungen thätigen Antheil genommen haben, werden unausge⸗ setzt fortgeführt. Die Zahl der Verdächtigen vermebrt sich fast mit jedem Tage, so daß es beinahe an Raum fehlt, die Arxestanten sicher unterzubringen. Besondere Thätigkeit im Auffinden derselben entwickelt unsere Gendarmerie, welche von den hier liegenden preu⸗ ßischen Truppen unterstützt wird. Von den durch die sogenannte pro⸗ visorische Regierung eingesetzten Civil⸗Kommissären konnte in unserer Gegend nur einer 18 werden. Es ist der von dem Amtshe⸗ zirke Neckargemünd. Er heißt Rasp und ist als Kaufmann hier etablirt. Die Civil⸗Kommissäre von hier (Dr. Gallus Maier) und von Wiesloch (Oekonomie⸗Rath Apotheker Bronner) haben sich durch die Flucht der Untersuchung zu entziehen gewußt. Vorstand der hiesigen Untersuchungs⸗Kommission ist Universitäts⸗Amtmann von Hillern, welchem zwei sehr tüchtige hiesige Beamte, Gärtner und

elt, beigegeben sind. 1 Puche, 89 Peen scae. so wurde auch hier in Folge einer Verfü⸗ gung der Kreis⸗Regierung der Gemeinde⸗Rath und Bürger⸗Ausschuß aufgelöst und an deren Stelle ein neuer Gemeinde⸗Rath und Bürger⸗ Ausschuß eingesetzt. Zum ersten Bürgermeister wurde der Rechts⸗ Anwalt Weber und zum zweiten der Materialist Keller ernannt.

Sachsen⸗Weimar. Weimar, 14. Juli. (Weim. Z.) In der Landtagssitzung am 10. Juli wurde folgendes Ministerial⸗ Dekret, die deutsche Verfassungs⸗Angelegenheit betreffend, verlesen:

Als der verehrliche Landtag in der Sitzung vom 14ten v. M. die deutsche Reichsverfassungs⸗Angelegenheit berieth, faßte er unter Anderem den Beschluß, zu beantragen, daß die Staatsregierung mit den übrigen, die Reichsverfassung anerfennenden Staaten auf das Zusammentreten eines be⸗ sonderen Organs, behufs der Durchführung der Reichsverfassung, hinwir ken möge.

Diesen Beschluß beruht auf Voraussetzungen, welche schon zur Zeit, als er gefaßt wurde, nicht vollständig vorhanden waren, mehr aber noch in der unmittelbar darauf folgenden Zeit geschwunden sind. . Schon damals nämlich hatten einige der Staaten, welche die Reichs⸗ Verfassung vom 28. März anerkannt hatten, den Weg betreten, welcher durch den Inhalt der dem getreuen Landtage mittelst Ministerial⸗Dekrets vom 1sten v. M. gewordenen Mittheilungen näher bezeichnet ist. Diese Staaten lirßen sich dabei von der Ueberzeugung leiten, daß die durch den Begriff eines deutschen Bundesstaates und durch den Inhalt der Reichs⸗Verfassung für die Wirksamkeit ihrer Anerkennung von selbst gegebene Voraussetzung, nämlich der Beitritt anderer größerer deutscher Staaten, nicht eingetreten sei, und daß auch auf den Eintritt dieser Voraussetzung nicht mehr gerechnet werden könne. In der unmittelbar darauf folgenden Zeit ist derselbe Gang noch von einer weit größeren Zahl der Staaten eingeschlagen worden, deren nächstes Bestreben dahin gerichtet war, durch die Anerkennung der Reichs⸗ Verfassung zu ihrem Theile dahin zu wirken, daß dieselbe in Kraft treten könne. 1 Durch diese Lage der politischen Verhältnisse veranlaßt, sandte die Großherzogliche Staatsregierung einen besonderen Bevollmächtigten nach Berlin ab. Derselbe hatte den Auftrag, zunächst nähere Erkundigung über den Inhalt des zwischen Preußen, Sachsen und Hannover sowohl in Bezug auf die Verfassungsfrage, als auf gegenseitige Hülfeleistung abge⸗ schlossenen Bündnisses einzuzichen, gleichzeitig aber auch dahin zu wirken, daß dem abgeschlossenen und weiter auszubildenden Bündnisse solche Grund⸗ lagen gegeben würden, welche geeignet wären, einestheils den Zutritt des Großherzogthums zu ermöglichen oder doch zu erleichtern, anderentheils die endliche Löfungder Bersasungsstage chonjettzuͤschern,damgvieseibenichtaber⸗ mals von ungewissen Zwischenfällen oder von auseinandergehenden Richtungen der einzelnen Staaten abhängig bleibe. In ersterer Beziehung kam es be⸗ sonders darauf an, zu erwirken, daß dem Großherzogthume nachgelassen bleibe, den auszuschreibenden Neichstag nach einem schon vorhandenen oder

von dem mit der neuen Verfassungs⸗Aufstellung vorgelegten Wahl⸗ gesetze, zu beschicken. Was aber die allgemeinere Beziehung der Verfassungsfrage betrifft, so erschien es als das Wichtigste, sich schon jetzt allseitig zu dem Grundsatze zu vereinigen, daß die dem neu zusammentretenden Reichstage zu machende Vorlage für alle dem Bündnisse beitretenden Staaten ohne Weiteres als Gesammtverfassung gelte, vorbehaltlich einer Revision der Punkte, in welchem sie von der Reichsver⸗ fassung vom 28. März abweicht und der desfalls in Vereinbarung mit dem Reichstage etwa festzusetzenden Abänderungen. Endlich erschien es von Wichtigkeit, daß rücksichtlich dieser Revision alle dem Bündnisse beitretenden Staaten für die desfalls nöthig werdenden Verhandlungen mit dem Reichg⸗ tage nach einem gewissen Stimmen⸗Verhältnisse allseitig bindende Beschlüsse faßen und so dem Reichstage als Einheit gegenübertreten.

Die Großherzogl. Staatsregierung hat nun die Ueberzeugung gewon⸗ nen, daß der nach dem Vorschlage der verbündeten Regierungen zu be⸗ schickende Verwaltungs⸗Rath nicht nur die Aufgabe hat, in den die gegen⸗ seitige Hülfeleistung der Staaten betreffenden Fragen als kompetenie Be⸗ hörde thätig zu sein, sondern daß er auch die weitere Bestimmung hat, eine einheitliche Verbindung der Regiexungen in der Verfassungsfrage selbst dar⸗ zustellen. Dabei ist jeroch zu gedenken, daß die Pünj pien für das Zu⸗ sammenwirken der verschiedenen Staaten in dem Verwaltungs⸗Nathe noch

durch diesen selbst näher zu entwickeln und festzustellen sind. Es konnte

mit dem Landtage noch zu verabschiedenden Wahlgesetze, unabhängig

4 n] dies nicht füglich im voraus geschehen, da. hierbei die Zahl und die Be⸗ deutung der beitretenden Staaten von wesentlichem Einflusse ist. 88

Die Großherzogliche Staatsregierung kann ferner den zwischen den ver bündeten Staaten abgeschlossenen Vertrag, insofenn er die definitive Lösun der deutschen Verfassungsfrage betrifft, nach genauer Prüfung nur dahin verstehen, daß, im Falle uͤber den einen oder anderen Punit der Ver fassungsvorlage keine Vereinigung zwischen den Regierungen (dem Verwal tungsrathe) ünd dem Reichstage erfolgt, nicht eiwa die ganze Verfassungs frage wieder ins Ungewisse gestellt ist, sondern daß alsdann die Vorlage nebst den mit dem Reichstage vereinbarten Abänderungen in Kraft tritt.

Nachdem sich die Großherzogliche StaateRegierung noch insbeson⸗ dere darüber vergewissert hat, daß die gleiche Auffassungsweise seitens des

Königlich preußischen Gouvernements stattfindet, hat sie sowohl mit Rück⸗ sicht auf die besonderen Interessen des Großherzogthumes, als im Hinblicke auf die Lage Deutschlands überhaupt nicht zögern zu dürfen geglaubt, dem berührten Bündnisse in dem bisher dargelegten Sinne beizutreten, unter Vorbehalt jedoch der Zustimmung des Landtages und desfalls auch der Ratification Sr. Königlichen Hoheit, des Großherzoges. Indem der dies⸗ seitige Bevollmächtigte unterm 3ten d. M. angewiesen worden ist, dies dem Königlich preußischen Gouvernement zu erklären, ist

noch besonders brauftragt worden, für weitere Ausbildung und Feststellung der eben dargelegten Grundsätze bemüht zu sein, ferner dafür zu

wirken, daß dem Großherzogthume bei Bildung des Verwaltungsrathes und des Schiedsgerichtes eine Mitwirkung zustehe, und endlich vorzubehalten, daß die Großherzogliche Staatsregierung, wenn sie nach Maßgabe der Vorlage

der berliner Konferenz Wahlen zu einem neuen Reichstage ausschreibe, da⸗ bei zwar im Allgemeinen nach den darin angenommenen Grundsätzen ver⸗

fahre, solche jedoch so modifizire, wie dies die besonderen Steuer⸗, Gemeinde-⸗

und Heimatsgesetze des Großherzogthums erfordern.

n letzter Beziehung ist noch zu gedenken, daß die Staatsregierung zu⸗ nach benbered hatts, daß die Beschickung des Reichstages ohne alle Rücksicht auf das Wahlgesetz, welches von der berliner Konferenz mit der neuen Verfassungs⸗Aufstellung vorgelegt ist, nachgelassen bleibe. Die desfallsigen Bemühungen haben jedoch das gewünschte

Resultat nicht gehabt. Es wurde darauf beabsichtigt, mit den übri⸗

gen thüringischen Regierungen gemeinschafflich auf den gleichen Antrag zurückzukommen; allein es ist die Zustimmung zu einem solchen gemein⸗ schaftlich zu thuenden Schritte nicht in enshlesne⸗ Weise gegeben worden und, abgesehen von anderen Gründen, schon deshalb die weitere Verfol⸗ gung dieses Weges praktisch unmöglich. b 1 b

Das unterzeichnete Staats⸗Ministerium hat bereits früher seine be⸗ stimmte Ansicht darüber ausgesprochen, daß die Anerkennung der Reichs⸗ Verfassung vom 28. März seitens des Großherzogthums ohne den Hin⸗ zutritt anderer Staaten eine vollkommen wirksame, rechtliche Bedeu⸗ tung nicht hat, daß eine solche vielmehr erst dann eingetreten wäre,

wenn die Reichsverfassung in so vielen Staaten Geltung erhalten hätte,

t Wi it i ünftigerwei i deutschen Bun⸗ daß man im Verein mit ihnen vernünftigerweise von einem eisch, und von einer vollständigen oder doch möglichst vollständigen An⸗

3 1 884 1 dbarkeit der Reichsverfassung hälte sprechen können. Wenn sich Jemand 8 vh ett Vereinigung bekennt, welche erst durch den Hinzutritt Anderer ihren

iff, ihr rechtliches Dasein erhält, so kann diese Anerkennung eines Biceele 8” gs Wersuch betrachtet werden, durch seine Mitwirkung das ins Leben treten zu lassen, was nur in der Gemeinschaft und durch die Gemeinschaft mit Anderen besteht. Es verliert daher eine auf die Bildung einer solchen Gemeinschaft gerichtete Erklärung in demselven Augenblicke ihre rechtliche Wirkung, in welchem feststeht, daß diejenigen Glieder nicht beitreten können oder wollen, ohne welche der zu schaffende Organismus gar nicht, selbst nicht einmal unvollständig „gedacht werden kann. Von dieser rechtlichen Auffassungsweise geleitet, hat das Großherzogliche Staats⸗Ministerium, so lange eine Aus⸗ sicht vorhanden war, daß Deutschland oder vorläufig wenigstens der größte Theil von Deutschland unker der Reichs⸗Verfassung vom 28. März d. J. geeignet werden würde, den durch die verkeäftaung derselben betrete⸗ nen Weg nicht verlassen, sondern beharrlich verfolgt. achdem aber diese Aussicht vollkommen verschwunden war, blieb nur die Frage zu beantwor⸗ ten übrig, ob sich das Großberzogthum bei Aufsuchung uUnd Feststellung eines neuen Einigungspunktes für das gemeinsame Vaterland lediglich passiv verhalten, oder aber handelnd betheiligen und dadurch zugleich für die nächste Zukunft mit anderen Staaten in ein freundschaftliches Schutz⸗ und Trutz⸗Verhältniß gelangen wolle, in einen Verband, welcher einigermaßen die Stelle der zwar dem Namen nach noch bestehenden, thatsächlich aber unwirksam gewordenen Central⸗Gewalt für Deutschland ersetzen könne.

Daß die besonderen Interessen des Großherzogthumes die Betretung des letzteren Weges so dringend gebieten, daß Jeder, dem seine politische Stellung die Wahrung dieser Intexressen zur Pflicht macht, eine schwere Verantwortlichkrit auf sich laden würde, wollte er denselben nicht betreten, oder wollte er seine Verfolgung unmöglich machen, muß, nach der Ansicht der Staatsregierung, Jeder zugeben, welcher die Verhältnisse mit unbefan⸗ genem Blicke übersieht. Gleichwohl würde die Ausfüͤhrung dessen, was im Hinblicke auf die besonderen Verhältnisse des Großherzogthumes als noth⸗ wendig erschien, wenigstens durch das unterzeichnete Staatsministerium nicht erfolgt sein, noch weiter verfolgt werden, wenn damit für das gemeinsame Vaterland ein Ziel erstrebt würde, welches das entgegengesetzte oder ein wesentlich verschiedenes von dem wäre, sür dessen Erreichung die Groß⸗ herzogliche Staatsregirrung bisher, wo und wie sie nur konnte, sich thä⸗ tig erwiesen hat. Allein man muß bei ruhiger Erwägung dessen, was vor⸗ liegt, das Gegentheil behaupten. Auch auf dem jetzt betretenen Wege, für welchen sich, was immerhin eine große Garantie bietet, bereits Preußen mit zwei Königreichen und mehreren anderen Staaten Deutschlands durch ih; e Regierungen festgebunden haben, wird ein immer größerer Ausdehnung fä⸗ higer, wahrhafter Bundesstaat mit allen jenen volksthümlichen Institutionen und Formen erstrebt, unter denen jedes Volk, welches nicht kraft⸗ und werth⸗ los in sich ist, zu einer ruhmvollen Größe scch erheben und, was anfänglich noch mangelhaft an politischer Form ist, den wahren Bedürfnissen seines besseren gei⸗ stigen Lebens gemäß verbessern und veredeln muß. Wohl kann man beklagen, daß Deutschlands Einheit und Größe aus der an Opfern und Kraftaufwand so reichen Bewegung der letzten Zeit nicht so gleich in seiner Fülle hervor⸗ gegangen ist, welche jeder Deutsche mehr als alles Andere erstreben sollte. Je mehr man dies aber beklagt, um so mehr muß man sich gedrungen fühlen, auf dem einzig noch möglichen Wege in der Gegenwart das Ziel des Strebens nicht gänzlich zu verlieren, sondern es, so weit möglich, zu erreichen, um damit zugleich die Grundbedingung für die Entfaltung einer reicheren Zukunst zu gfslan. C1“

t iefgehenden Zerwürsnissen des Vaterlandes, bei der große ussvevfnnen vüecch größte Theil der Nation zur Beute geworden ist, bei den vielen, zum Theil sehr mächtigen Feinden, welchen die deutsche Sache auch auf diesem Wege im In⸗ und Auslande begegnet, hält das unterzeichnete Staats »Ministerium dafür, daß den zum thätigen Eingreifen in die Geschicke des Vakerlandes berufenen Regierungen und Lan⸗ desvertretungen die Pflicht gegen dies gemeinsame Vaterland verbietet, sich passiv zu verhalten. Dasselbe ist innig von der Ueberzeugung durchdrungen, daß man nur scheinbar der deutschen Sache dient, in Wahrheit aber unter der Reihe ihrer Feinde kämpft und auf diese Weise, ohne es zu wollen, nicht bloß jede zeitgemäße Wiedergeburt Deutschlands, sondern mittelbar auch die edleren Güter, welche dem besonderen Staatsleben die neuere Zeit gebracht hat, gefährdet, wenn man derjenigen Einheitsbestree bung, welche jetzt allein noch möglich und praktisch ist und welch⸗ der Unterstützung in hohem Grade bedarf, sich nicht anschließt, blos 85 halb, weil man von einer besonderen Richtung wäre sie auch nur in Gedanken noch festzuhalten nicht glaubt, ablassen zu können. Findet diese Bestrebung diejenige Unterstützung nicht, welche sie bedarf, um zum Ziele zu gelangen, so muß Deutschland unfehlbar entweder in den 11 Sigatenbund und die daran sich knüpfende Poluik zurücksinken, oder alle politischen Verband vexlieren.

Indem das unterzeichnete Staats⸗Ministerium an den Landtag 82 2. suchen richtet, nun auch seinerseits die Zustimmung zu dem nach obiger 18 theilung seitens der Staats⸗Regierung gethanen Schritte zu ertheilen g5 mit die Ratification des Anschlusses an das mehrerwähnte Bündniß en⸗ nächst erfolgen könne, hofft dasselbe in dieser wichtigsten Frage unser

icht möglich ist. Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß es nach Lage riß Sac⸗ 82 82 einfach um die Ertheilung oder Verweigerung der erbe

1

8

54 j men⸗ Stadslebens die Uehereinstimmung zu finden, ohne welche ein Zusam wirken desselben mit der Landesvertretung zum wahren Nutzen des Landes

8 1

folgeweise auch genehmigt wird:

1) das Schiedsgericht als provisorische oherste, auch für das Großher⸗ zogthum kompetente Behörde des in seiner Entwichelung begriffenen

Bundesstaates;

2) der Inhalt der Verfassungsvorlage vom 28. Mai, vorbehaltlich dessen, wwoas auf dem Wege der Revision mit dem Reichstage abgeändert wird, welche Revision namentlich in den Punkten einzutreten haben wird, in welchen diese Vorlage von der Reichsverf⸗ ung vom 28.

März abweicht;

3.,) die Beschickung des Reichstages nach dem dieser Vorlage beigefügten 8 Wahlgesetzentwurfe, vorbehaltlich der durch die Staatsregierung mit

Rücksicht auf die Landesverhältnisse anzuordnenden Modificationen.

zelegenheit dem verehrten Landtage die Versicherung seiner ausgezeichnetsten

ochachtung.

Weimar, am 6. Juli 1849. 1eene

Großberzoglich sächsisches Staats⸗Ministerium. von Watzdorf. von Wydenbrugk.

3 Nassau. Ems, 12. Juli. (D. Z.) Seit einigen Tagen Verf.⸗Frd befindet sich die Herzogin von Vordeaux unter dem Namen einer 8. 1 Gräfin von Chambord zum Gebrauch der Kur hier. Die Kurliste

zählt heute schon weit uͤber 1500 Gäste.

ee]

8 EEEe 8

““

1 1 8 v1I11““ In 5 2 Ausland. 11““ Oesterreich. Czernowitz, 7. Juli. (Lloyd.) Auf Verlangen des Kaiserlich russischen General⸗Lieutenants von Sna ngf 888 gen die hier stationirte reitende Artillerie⸗Batterie Nr. 22 unter Oberst⸗ Lieutenant Ellers und unter Bedeckung der dritten Sotnia der do⸗ nischen Kosaken nach Dorna⸗Kandreny und wird in Radautz ver⸗ stärkt durch ein Detaschement Kaiserlich russischer Ulanen, gegen die siebenbürgische Gränze vorrücken. Auch der Paß bei Selatin, wo ein Rebellenhaufe letzthin einzubrechen drohte, wird durch eine Ab⸗ theilung Sikowich Infanterie verstärkt. Seit einigen Tagen werden kleine Transporte Gefangener, meist Landsturm oder Honveds, hier durchgeführt, darunter auch ein nicht übel aussehendes Frauenzim⸗ mer und eine Fahne mit einem Portrait, wahrscheinlich des Herrn Kossuth. Den armen Einwohnern Vistritz's soll Bem mit Vernich⸗ tung und Einäscherung gedroht haben, falls sie nicht den anrücken⸗ den alliirten Truppen den hartnäckigsten Widerstand leisten, worauf die Stadt eine Deputation an den vor Bistritz stehenden komman⸗ direnden General mit einer Loyalitäts⸗Adresse sandte. Dieser Tage

folgt wieder ein Durchmarsch von 15,000 Mann russischer Truppen darunter Baschkiren und Mameluken. ssisch ppen,

Mailand, 9. Juli. (Lloyd.) Die Stimmung der hiestgen Bewohnerschaft gestaltet sich immer befriedigender, ein Beweis se⸗ von findet sich in unserer gestrigen Zeitung, welche eine Danksa⸗ gung im Namen des General⸗Kommando's an jene zahlreichen Wohlthäter veröffentlicht, die den Militär⸗Spitälern Unterstützungen zuwendeten. 1 fe ne eic

Hier will man in gutunterrichteten Kreisen wi die Königin von Spanien den heiligen Vater aüeaenb e be- sobald er wieder auf seinem Throne restabilirt sein wird. General Narvaez würde während ihrer Abwesenheit die Regentschaft führen.

Frankreich. Paris, 13. Juli. Der Moniteur zeigt die Rückkehr des General Bedeau von Marseille mit dem Bemerken an, daß die ihm übertragene politische Mission an Oudinot durch die Besetzung Rom's zwecklos geworden sei.

Es ist aufgefallen, daß der Moniteur von dem zum Bot⸗ schafter in England ernannten Drouyn de Lhuys blos sagt, es sei ihm eine einstweilige Mission übertragen. Ein Journal bemerkt hierüber: „Wäre Herr Drouyn rein und einfach als Botschafter angestellt worden, so hätte er seine Stelle als Volksvertreter nie⸗ derlegen müssen; so ist er blos mit einer einstweiligen Mission be⸗ auftragt, und dies giebt ihm sechs Monate Frist. Man glaubt, daß binnen dieser Zeit das Wahlgesetz revidirt sein und daß er dann als bleibender Botschafter werde auftreten können.“

Heute hat die offizielle Proklamirung der gewählten 11 neuen Volks⸗Vertreter für das Seine⸗Departement stattgefunden. Abge⸗ sehen von einigen unbedeutenden Aenderungen in der Zahl der Stimmen, welche die Einzelnen erhalten haben, ist das Resultat geblieben, wie es bereits mitgetheilt worden. Es sind nämlich für Paris und dessen Weichbild (Seine⸗Departement) gewählt die fol⸗ genden Kandidaten der konservativen Wahl⸗Union: Lanjuinais mit 132,115, Magnan 129,492, Louis Lucian Bonaparte 129,141, de Bar 127,781, Maleville 127,741, Delessert (Benjamin) 123,214, Barrot (Ferdinand) 122,805, Ducos (Theodore) 121,181, Chambolle 121,085, Fould 116,830, Boinvilliers 114,701 Stim⸗ men. Die neuesten Berichte aus den anderen Departements ergeben: Im Departement Loiret für Lamartine 21,290, für Madier 6809, für Rondeau 1843 Stimmen; im Departement der Rhone für J. Favre 29,097, für Rivet 12,601, für Mortemart 4322; im Dep. Seine⸗et⸗Marne für Aubergé, den vom Central⸗ Comité aufgestellten Kandidaten, 15,990, für 3 andere Kandidaten 8129, 8079. und 4577; im Dep. Eure⸗et⸗Loire für Briffault 22,526, für die drei anderen Kandidaten zusammen noch nicht 7000; im Dep. Calvados für Leroy⸗Beaulieu 23,698, für Dupont de l'Eure 8915; im Dep. Ober⸗Vienne für Tixier 19,268, far Dupont de Bussac 16,799; im Dep. Herault für Nap. Soult 33,138, für Flocon 18,338 Stimmen. Im Dep. Nisvre wird die Wahl Ma⸗ nuel's als gewiß gemeldet. Man kann daher annehmen, daß auch in den Departements die Partei der Wahl⸗Union einen entschiede⸗ nen Sieg davongetragen hat.

Nach amtlichen Berichten sind bis jetzt hier 15,782 Personen an der Cholera gestorben.

Zu Albi und Anduze haben die Ultra⸗Demokraten Exzesse ver⸗

übt, welche zum Einschreiten der Truppen und zu Verhaftungen

führten. Zu Troyes und Bar⸗sur⸗Aube nahm die Polizei neulich

in der Nacht eine Reihe von Verhaftungen vor.

8 döaege immer Fcn hassch die Rede, daß die gesetzgebende ersammlung auf einige Zeit vertagen dürfte icht j

von sechs Wochen. 3 Sases aiküs

Straßburg, 12. Juli, (Frkf. J.) Gestern ist ein großer mit vier Pferden bespannter und mit Hewchelen Ih en grsfe Säbeln und Trommeln beladener Leiterwagen, von Lauterburg kom⸗ mend, hier angelangt. Alle diese Gegenstände wurden den badischen Freischaaren beim Uebertritt auf das franzoͤsische Gebiet abgenommen.

Großbritanien und Irland. London, 123. Juli. V Lord Brougham hat sich gestern bereit erklart, seine im Oberhause angekündigten Interpellationen über die römischen Angelegenheiten noch ein paar Tage aufzuschieben. Im Unterhause brachte Herr Labouchere zwei Regierungsmaßregeln ein, welche die Verbesserung der Gesetze über das Lootsenwesen und der Handels⸗Marine be⸗ zwecken. Der Kanzler der Schatzkammer zeigt an, daß in der Zoll⸗ vennaltung bereits eine Ersparniß von 60,000 Pfd. St. bewerk⸗ ser igt sei, und daß noch fernere 10,000 Pfd. St. dabei erübrigt werden sollten. Man glaubt jetzt, daß die diesjaͤhrige Parlaments⸗ Session am 2. August endigen werde.

5 Im. „ꝗ Aae, ee üe 1269 EWTZSZ“

Die Staatsgesangenen Smith O'Brien, und O⸗Donoghue sind in Kingstown an „Swift“ gebracht worden,

8 18 8 18 1111“ 8 Zustimmung handeln kann und daß mit der ertheilten Zustimmung Meagher, M⸗Manus Bord der Krie

um nach Vandiemensland deporktirt zu

Die Times sagt: „In gut unterri daß am Montag den 16. Juli der Bela werde aufgehoben werden.“ Dem Glo 12. Juli geschrieben, daß 100 Deputirte einen gehen lassen wollten, damit es sich erkläre, die Monarchie haben wolle.

V Die Sterblichkeit hat in der letzten Woche in London Das Großherzogliche Staats⸗Ministerium wiederholt auch bei dieser deen Aelene 152 Personen starbe Herr Thiers ist vorgestern in London angekommen.

Schweiz. Bern, 10. Juli. (Eidg. Z.) Man scheint in Bern ge⸗ uden Flüchtlingen eine ganz andere Aufnahme zu lassen als anderswo, z. meldet: „Die hanauer Turner sind am 9ten Abends Sie wurden auf der Papiermühle Bernern freundlich empfangen. r Grütliverein waren Herr Großrath Rudolph Schärer bewi unterlegenen Kämpfer für die Sache der ckte ihnen die Sympathieen der schwei⸗ ennung des beharrlichen im Kampfe gegen die Uebermacht Schaar und einer aus ihrer Mitte für diesen freundlichen, brüderlichen hausboden einquartiert; sie mit einem frugalen Abendessen pflegung dieser Flüchtlinge gebildet, dessen Liebe Mitbür⸗ euren humanen, auf euren brüderlichen nner von Hauau, welche, auch für unsere Sache gestritten den Tagen der Noth beistehen.

chteten Kreisen sagt man, gerungszustand von Paris d aus Paris vom Aufruf ans Volk er⸗ ob es eine Republik oder

n in letzter Woche an

„den ankomme zu Theil werden B. in Zürich. Der von zahlreichen V st erwartenden dden Turnvereine und de mit Fahnen aufge⸗ 111““ Unpebe bir mkommmete in einter Volksfreiheit und drü

zerischen Freisinnigen

so wie die Anerk Muthes aus,

mit dem sie Der Führer der sprachen gerührt ihren Dank Empfang aus. Das C auf der Schützenmatte wurden Ferner hat

orps wurde im Korn

bewirthet.“ auf militairischem Fuß Aufruf um Geldbeiträ der ertrauen auf Sinn; ihr werdet die die Sache der Freiheit haben, nicht verlassen und hoffen wir es!“

e bereits ein Comité in Bern

ge mit den Worten schließt

indem sie für

der Flüchtlinge aussprach, sondern im Ganzen einem gewissen pein⸗ lichen Eindruck zu unterliegen schien. In einer Stunde soll die Artillerie nachfolgen.

Basel, 12. Juli. Die heutige Baseler Zeitun sagt: „Von den zu Ende gehenden Kriegsoperationen theilen wir 4b des mit: Die Preußen rückten gestern über den Schliengenberg und sollen am Abend bis Leopoldshöhe gekommen sein, also dicht an unsere Gränze; auch in Lörrach sind sie gestern eingerückt und heute früh rheinaufwärts marschirt. Gleichzeitig kam eine Kolonne über Kandern und Schlechtenhaus nach Steinen, und eine dritte Kolonne traf am gestrigen Morgen in Todtnau ein. Nach einem Briefe aus Zürich vom 11ten Nachmittags ist Sigel gestern Mittag mit 60 Mann Kavallerie im dortigen Hotel Bauer angekom⸗ men. Unter den Truppenführern der badischen Insurrection treten gerade so fatate Zerwürfnisse zu Tage, wie unter den politi⸗ schen Führern. Nachdem Sznaidi wegen angeblichen Verraths fast ermordet, nachdem Mieroslawski als Fremder entlassen worden, lie⸗ gen nun auch Sigel und Blenker einander in den Haaren. Erste⸗ rer hat als Ober ⸗„General am 8. Juli einen Tagesbefehl erlassen, in welchem er Blenker beschuldigt: 1) den Befehl, eine Stellung bei Lörrach einzunehmen, nicht befolgt, 2) die empörendsten Brand⸗ schatzungen und Plünderungen vorgenommen, 3) 18 für Sigel bestimmte Wagen mit Waffen, Munition und Lebensmitteln in Beschlag genommen zu haben. Er entsetzt ihn deshalb aller seiner Kommandos, erklärt ihn für einen feigen Plün⸗ derer und für einen Verräther am Vaterlande und ertheilt Jedem das Recht, ihn zu verhaften und ins Hauptquartier zu liefern. Blenker erwiederte hierauf aus Basel, 10. Juli, bei der Demorali⸗ sation seines Corps habe er keine Stellung mehr einnehmen können, zur Auflegung von Geldzahlungen sei er durch die provisorische Re⸗ gierung ermächtigt gewesen, für das Plündern Einzelner könne er nichts, die Beschlagnahme von Wagen sei ungegründet, gegen den Tagesbefehl als niedrige Verleumdung werde er gerichtliche Klage erheben. Wie es scheint, hat übrigens Sigel es nicht viel besser gemacht als Blenker, in Donaueschingen hat seine Bande das Schloß rein ausgeplündert.“

(D. Z.) Gestern marschirten lzer vom Blenker in Langenthal, 100 deutsche Flüchtlin Die Abtheilun Kommando in solothurner Regierun

Bern, 11. Juli.

g 450 Mann Pfä t der Kanton Bern stadt und Bern über 1100 zu verpflegen hat. vom eidgenössischen

schen Corps hier ein, so Burgdorf, Biel, Neu⸗ ge zu beherbergen und g des Blenkerschen Corps war Basel nach Solot erung aber beschloß, diese schon 280 Offizier, dem sie nach Bern eskortiren. kam zu spät,

Deswegen wurden d Kaserne unterg

hurn instra⸗ n Transport zugewiesen seien, und ließ die eidgenössische testation des ber⸗ da der Trupp schon vor dem htlinge freundlich f militairischem Fuße nach Freibu Rath hat bei de ordnung und Verwirrung ⸗Leitung der Flüchtlings⸗ Ueberhaupt entwickelt der Bundes⸗ Handeln noth thut, sehr Kantone klagen ihn hart an,

Bundes⸗Praͤsident Furrer gen Amnestirung der Flücht⸗

nicht aufzune ihn durch einen so Armbinde gab, ner Regierungsrathes Thore stand.

nommen, in der ebracht und au werden sie wohl weiter Der berner Regierungs⸗ des⸗Rath ernste Beschwerde gegen diese Un eingelegt und zu einer kräftigen Central Angelegenheit aufgefordert. in diesen Tagen, wenig Energie; besonders die Gränz⸗ ganz ohne Schutz lasse. und soll mit Baden we

bracht werden.

wo kraftvolles

daß er sie so ist in Basel

Italien. Turin, 8. Juli. (Lloyd.) In Folge des von der Regierung gefaßten Beschlusses, das Land von d, d. eg Elementen gänzlich zu säubern, haben sowohl die fremden Ucberläu⸗ fer, als auch die ehemaligen Freischärler, die Weisung zur Abreise erhalten. Auf diese Art schiffen sich übermorgen 54 österreichisch⸗ ungarische Deserteure zu Genua nach der Türkei ein. Die Ueber⸗ fahrt dahin wird ihnen durch Privat⸗Kollekten erleichtert; mehrere sur ehemaligen polnischen Legion gehörende Individuen gehen in er nämlichen Richtung ab. 8

Der Ober⸗ Befehlshaber der hiesigen Nationalgarde, Maffei, veröffentlicht einen Plan, wonach zur Bestreitung der Unkosten eines im Waffensaale jenes Wehrinstituts König Karl Albert zu Ehren zu errichtenden Marmor⸗Denkmals in allen vier Garde ⸗Legionen eine Sammlung veranstaltet werden soll. Das Minimum der S darf zwanzig Soldi für jeden Einzelnen nicht über⸗

hreiten.

Die Regierung steht mit einigen genueser Häusern wegen des Abschlusses eines Anlehens von drei Millionen densen Untsrhand⸗ lung, deren man sowohl zur Deckung der laufenden Ausgaben, als auch zur Abtragung mehrerer Soldrückstände an höhere Staats⸗ Beamten bedarf. 1

Rom, 5. Juli. (Lloyd.) Die Communication mit den Pr. 1 vinzen ist wieder frei; bei dem durch den Umschwung der Dinge

Oberst Blenker Letztere zeigte sich auf gen ihrer au sen, nicht Gege

linge unterhandeln. auch hier angekommen.

ten öffentlichen Platze und Kalabreserhut, Blouse und Ho derung, nicht einmal der Ne Berner ist zu ernst und zu pro kettirenden Komödiantinnen G Offtziere aus diesem Corps: E ders böse ist Blenker a schmähliche Sch

mit seiner Frau ist gestern einem sehr beleb⸗ ffallenden Kleidung: nstand der Bewun⸗ sondern des Spottes. Der aisch, um in so ernster Zeit an ko⸗ Ich sprach einige auf den Andern; beson⸗ Wir werden bald das daß die Führer der verschiedenen bereits den Anfang gemach oth bewerfen

fallen zu finden. iner schimpft r auf Sigel zu sprechen. auspiel erleben,

Corps, wie Blenker und Sigel sich in Schweizerblättern mit K In den Kaffee⸗

zwischen Flüchtlingen

ausbleiben. Das hanauer Corps h liche Danksagung für die gastfreundliche Au rücken lassen. benswerthe Thätigkeit.

dings der Unterstützung, auf dem Leibe tragen. folgenden Beschluß des Bundes aufgefordert, das Materielle des Bundes zurüͤsten und in marschfertigem Zustande

Zürich, 11. Juli. In der heuti „Gestern Abends noch sind die beiden Bataillone Ginsberg und Bantli an die Marthalen, Benken, Rheinau und Eglisa ꝛc. abgegangen, daß erstere auf Wagen; Compagnie Zeller und ½ Kavallerie ist nicht zu zweifeln, daß der Bundes nössischen Dienst nehmen werde; wenn dies aber au sein sollte, so ist die Maß aus nothwendig.

und sich gegenseiti und Bierbäufern stiis ausposaunen;

und Schweizern ält sich nobel und hat eine öffent⸗ fnahme in die Blätter stützungs⸗Comité entwickelt eine sehr lo⸗ Die armen Blousenmänner bedürfen aller⸗ da die meisten nichts haben, als was sie schienene Bundesblatt theilt „Die Kantone werden ⸗Auszugs vollständig aus⸗ zu halten.“

gen Eidg. Ztg. liest man: aufgebotenen Infanterie⸗ zürcherische Gränze nach Glattfelden, Weyach ferner die Artillerie⸗ ⸗Compagnie Bluntschli. rath diese Tru

Das Unter

Das eben er ⸗Raths mit:

ppen in eidge⸗ ch nicht der Fall nen Kanton durch⸗ eils pfälzischen völkerung kei⸗ welche auf so un⸗ werden ebenfalls ,sich allgemein der W hörden nicht gesäumt p

von unbeschäftigten Leuten

regel schon für den eige Die bisher angelangten, Flüchtlinge machen in ihrer Mehrzahl auf u nen günstigen Eindruck; die badischen Soldaten, erhörte Weise ihre Fahne kompromittirten, Sympathie erregen. aus, daß von den eidgenössischen die ungehinderte Rückkehr dieser Masse in ihre Heimatländer einzuleiten.“

Zürich, 12. Juli. (Z. Z.) Ge von Eglisau mehrere höhere Armee in zwei Kutschen angel Generalstab in Uniform mit Ga ten Freischaarenführer mit Blo Die Herren sind im Hotel B vorher war von der bei L. theilung von 100 Mann Reihen marschirte eine

Im Volke

stern Nachmitta

um 3 Uhr sind hi Würdenträger 8 h bher

der badischen Revolutions⸗ Sigel mit seinem „in der zwei⸗ chärpen saßen. on 1 ½ Stunde Armee eine Ab⸗

angt, in deren er lonen und Epaulet usen und rothen S auer abgestiegen. otstetten entwaffneten Jungfrau im Männerkleide. Der Train, anonen und eine Men Straße füllen. So eben rca 300 Mann badischer Tru meistens vom 4ten badischen ben sie die Neugierde des keinen Laut,

andere Weise versorgt.

sehr bedeutend, bei 36 K in weiter Strecke die theilung von ci päck eingerückt, Wie es schien, sich jedoch durch

der von Eglisau kommt, ist e Fuhrwagen, die st wieder eine Ab⸗ ppen mit einigem Ge⸗ Infanterie⸗

Publikums erre weder zu Gunsten noch U

herbeigeführten Zustande aber herrscht noch immer die größte Un⸗ ordnung, so daß wir eigentlich noch gar keine Civil⸗Behörden ha⸗ ben. Vorgestern Abend rückten gegen 20,000 Franzosen hier ein. Aus dem Kaffeehause „alle belle Arti“ scholl ihnen ein Pfeifen ent⸗ gegen, bei Annäherung eines Truppen⸗Detaschements aber war keiner der Thäter mehr zu sehen. Der bekannte Abgeordnete Cernuschi rief beim Vorüberziehen der französischen Artillerie: „Es lebe die römisch Republik! Tod den sie unterdrückenden Fremden!“ Ein französische Offizier fiel über ihn her, ließ ihn jedoch, als er dessen Abgeord neten⸗Medaille gewahrte, ungehindert ziehen. Dadurch kühner ge- worden, ergriff er eine republikanische Fahne und zog in Begleitung eines Volkshaufens nach dem Corso. Hier wurde ihm die Fahne von einem französischen Piquet abgenommen und dieselbe in das nächstliegende Wachthaus gebracht. Beim Palazzo Piombino wagte sogar Jemand das Pferd des mit einem Adjutanten vorbeireitenden Generals Oudinot beim Zügel zu fassen; er ward sammt einigen Mit⸗ schuldigen augenblicklich verhaftet. Im Laufe des Tages wurden mehrere Mordthaten und Verwundungen verübt; man nennt unter den Opfern den durch seine Feindschaft mit Sturbini bekannten Priester Perfetti, welcher, so wie Pantolloni, schwer verwundet SB“ Oudinot hat sein Hauptquartier im Palaste Colonna aufgeschlagen. General Vaillant bezieht den Quirinal. Die Munizipalität wurde ermächtigt, eine geringe Anzahl von Posten durch die Nationalgarde besetzt zu halten. Eine bedeutende französische Militairmacht lagert sammt der Wagenburg und vielem Geschütze auf dem spanischen Platze. In Folge der vielen Insulten, welchen die französischen Soldaten ausgesetzt waren, sah sich General Oudinot genöthigt, das Mar⸗ tialgesetz zu verkünden. Die vorgestrigen Journale führten noch alle eine heftige Sprache; nur der Contemporaneo nahm einen gemäßigteren Ton an. Dall' Ongaro aus Friaul zog sich schon zwei Tage früher von der Redaction des Monitore Romano zurück. Gestern erneuerten sich die Mordthaten, wodurch zwei französische Offiziere und drei Gemeine ums Leben kamen; heute wurde wieder ein französischer Soldat erdolcht. Dar⸗ über ward der Kommandant Rostolan so sehr entrüstet, daß er die Offiziere der öffentlichen Sicherheit und die sogenannten Volkschefs sogleich verhaften ließ. Den Häuptern der republikanischen Regie⸗ rung ist Reine kurze Frist zur Abreise von Rom eingeräumt worden. Gegenwärtig macht der Stadtgouverneur die wichtigsten militai-⸗ rischen Stellungen hier ausfindig und läßt sie sofort durch Truppen besetzen. General Rostolan, Gouverneur von Rom macht in einer Proclamation bekannt, daß Zusammenrottungen selbst mit Waffengewalt zerstreut werden sollen und man Abends nach neun Uhr nur den mit gehörigen Legitima⸗ tions⸗Scheinen versehenen Aerzten und Beamten auszuge⸗ hen gestattet werden soll, die Klubs werden nochmals aufs strengste untersagt, und jede Gewaltthätigkeit, so wie Insultirung von Mi⸗ litairpersonen, soll streng geahndet werden. Die Erbitterung der Franzosen gegen Garibaldi ist unbeschreiblich; die gegen denselbin entsendete Kolonne ist 4000 Mann Infanterie und 2000 Reiter stark. Das umlaufende Gerücht von der schon erfolgten Zerspren⸗ gung seines Corps ist eben so ungegründet, als die Nachricht, daß er sich für seine Person bereits nach Malta oder Saxdinien eingeschifft habe; übrigens hört man die französischen Soldaten laut äußern, „daß jener Freibeuter in ihre Gewalt fallen müsse.“ In diesem Augenblicke (1 Uhr Nachmittags) werden alle vorüberziehenden römischen Soldaten ent⸗ waffnet; auch die Wagen werden angehalten und durchsucht. Außer den Konsuln von Großbritanien und Nordamerika hat auch jense Sardiniens sehr sviele Reisepaͤsse den Kompromittirten ausgestellt.