1849 / 210 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

des Faust. Alle Gesetze der Natur sind in dieser Schöpfung mit

3 1“ I1u

n die Verbrecher einzuschüchtern und von der Voll⸗ Schandthaten zurückzuschrecken.

eich. Paris, 28. Juli. Die Gazette de

vr e über die vom Präsidenten in Hamm ‧⸗ge⸗ haltene Rede, worin derselbe sich das rechtmäßige Oberhaupt der Nation nannte: „Präsidiren ist nicht Beherrschen; ein Präsident ist kein Oberhaupt; Herr Dupin ist nicht das Oberhaupt der National⸗Versammlung. Nach der eingeführ⸗ ten Verfassung, die für Herrn Louis Napoleon verbindlich ist, da er sie angenommen und beschworen hat, ist derselbe die ausübende Gewalt, d. h. ihm gehört die Ausführung des Willens einer anderen Gewalt. Er ist durch diese Verfassung des Vermögens der Ueberlegung und Berathschlagung beraubt, das jedem menschlichen Wesen von Natur aus angehört und das die Verfassung in die National⸗Versammlung verlegt hat. Er kann nur über die Mittel ne ees um auszuführen, was Andere beschlossen haben. Die Freiheit seines Willens ist vernich⸗ tet, da er gezwungen ist, auszuführen, was er mißbilligt. Sein Gewissen kann ihm seine Handlungen nicht vorzeichnen; es ist nicht souverain in ihm; es wohnt in seinem Herzen, wie ein unnützer Gast, dessen Wort eitel ist; es ist fortwährenden Qualen ausge⸗ setzt in dem Tempel, wo es herrschen sollte. Die konstituirende Versammlung hat durch diese Bestimmung der Attribute des Prä⸗ lsidenten einen Menschen geschaffen, der, wie man sieht, dem Men⸗ scchen, den Gott geschaffen hat, durchaus nicht gleicht. Es ist ein sonderbares, sarkastisches Hirngespinnst, wie der Homunkulus

Demonstratione führung ihrer

menschenartigem Aussehen verschroben. Sich in einer solchen Lage das Oberhaupt einer Nation glauben, ist eine unbegreifliche Ver⸗ blendung. Das Wort „rechtmäßig“ in Verbindung mit dem Worte „Oberhaupt“ ist ebenfalls die Wirkung einer sonderbaren Begriffs⸗ Verwirrung. Wenn er diese Idee von Legitimität aus seiner

Wahl schöpft, so vergißt er, daß die Nation einen Beamten und

b Wenn er sie aus seinem Titel als

keAein Oberhaupt gewählt hat.

Erbe Napoleon's schöpfen wollte, so ständen wir auf dem Stand⸗

punkte der monarchischen Erblichkeit, und auf diesem Boden könnte sich wieder seine Legitimität nicht halten. Denn da das französi⸗ sche Volk seine Souverainetät ursprünglich einer Dynastie über⸗ tragen hat, so konnte es das Recht, eine neue zu wählen, erst bei der Erlöschung der bestehenden ausüben.“ Die Assemblée nationale berichtet: „Am Mittwoch war großer politischer Empfang in General Cavaignac's Wohnung. Alle die Männer, welche die Politik des ehemaligen Oberhauptes der vollziehenden Gewalt unterstützten, waren eingeladen. Die Prorogation der Versammlung und die abgeschmackten Staats⸗ streichylüäne, welche man der Regierung beimißt, dienten diesen sogenannten Freunden der Verfassung, welche sich angeblich ver⸗ pflichtet haben sollen, mehr als je über die Regierung und das Staats⸗Oberhaupt zu wachen, zum Gegenstande der Besprechung. Cavaignac selbst, dessen Gesundheit seit seinem neulichen Familien⸗ Verluste geschwächt scheint, nahm übrigens an dieser Versammlung nur wenig Theil.“ Nach dem Sidele will der Finanz⸗Minister einen Gesetz⸗ Entwurf für Bewilligung einer Anleihe von 30 Mill. Fr. an die Avignon⸗Marseiller Eisenbahn vorlegen. Ueber die Bedingungen der Anleihe ist noch nichts bekannt.

In der Versammlung des Vereins am 21. Juni legte zuvörderst der als Gast anwesende Herr Mathieu aus Koblenz die Faesimiles der ersten ehn Bilder mit dem dazu gehörigen Tert aus dem berühmten mannessischen

Codexr der Minnesänger vor, welcher sich bekanntlich in der National⸗Bi⸗

bliothek zu Paris befindet. Da Herr Mathien eine NReihe von Jahren an

den Faecsimiles der alten Minialuren des von dem Grafen von Bastard in Paris herausgegebenen Prachtwerks betheiligt gewesen ist, hat er sich in Arbeiten dieser Art eine seltene Meisterschaft erworben, so daß der musterhaften Treue, welche die vorgelegten Blätter in jeder Beziehung zeigten, die lebhafteste Anerkennung zu Theil wurde. Herr Waagen hielt darauf einen kurzen Vortrag über den Bildhauer Tilmann Riemenschneider in Betreff des schon in der vorigen Versamm⸗ lung vorgelegten, bei Rudolph Weigel in Leipzig verlegten Werkes von L. Becker. Aus Osterode im Harz gebürtig, trit er zuerst im Jahre 1483 zu Würzburg als Bildschnitzergeselle auf, bildet sich aber dort nicht nur zu einem trefflichen Meister, sondern auch zu einem sehr geach⸗ teten Bürger aus, so daß er im Jahre 1520 die Stelle des Bürger⸗ meisters bekleidete. Sein Ruf als Künstler war so bedeutend, daß er im Jahre 1499 von dem Bischof von Bamberg den ehrenvollen Auf⸗ trag erhielt, das Grabmal Kaiser Heinrich II. und seiner Gemahlin Kunigunde in solenhofer Kalkstein auszuführen. Es ist dieses ein fleißiges, in der edlen Gefühlsweise dem Martin Schongauer ver⸗ wandtes Werk, welches Herr Waagen in seinem Buche: Kunstwerke und Künstler in Deutschland, näher gewürdigt hat. Den fleißigen Nachforschun⸗ gen des Herrn Becker ist es gelungen, außerdem noch achtzehn Werke die⸗ ses Künstlers, theils in Würzburg, theils in kleineren Orten des nördlichen Frankens aufzufinden, von deren Mehrzahl das Werk getreue Abbildungen enthält. Außerdem legte Herr Waagen folgende Werke vor: 1) Die Kupfer⸗ stiche des Johann David nach den berühmten Frescomalereien des Andrea Mantegna bei den Eremitanern zu Ki. 2) Die höchst seltenen und meisterlichen Stiche des Francesco Novelli nach funfzig jetzt verschollenen Federzeichnungen desselben Meisters, welche ihn von nenen Seiten, nämlich als Darsteller von Vorgängen aus dem gewöhnlichen Leben, wie von theil⸗ weise humoristischen Kinderspielen kennen lehren. Beide Werke, Ergänzun⸗ gen seines früheren Vortrags über den Mantegna, verdankte Herr Waͤagen der gütigen Mittheilung des Herrn Rudolph Weigel in Leipzig. 3) Die Denkmäler, welche der Norwegische Verein für Kunst und Alterthum in den Jahresheften von 1845 und 1846 veröffentlicht hat. Darun⸗

ter zeichnen sich besonders einige alte Häuser von Holz durch Formen und Verzierungen, ein hölzerner Sessel von hohem Alterthum und ein reich emaillirter Leuchter im romanischen Geschmack aus. Die lithochromische Ausführung des letzteren ist sehr gelungen, verschiedene der anderen Blät⸗ ter sind vortrefflich von dem so rühmlich bekannten Maler Tidemand ra⸗ dirt. Herr Gerhart legte einen von dem hekannten Kupferstecher Gruner veranlaßten Stich nach dem im Besitz des Poeten Rogers befindlichen Christus am Oelberge vor, welches Bild ursprünglich zu der Altar⸗ staffel des jetzt im Königlichen Schloß zu Neapel vorhandenen Altar⸗ bildes gehört, so Raphael im Jahre 1505 für die Nonnen des hei⸗ ligen Antonius in Perugia ausgeführt hatte. Darauf legte endlich Herr von Quast eine Reihenfolge von Zeichnungen der bedeutendsten Bau⸗ werke des deutschen Ordens in Preußen vor, indem er die Eigenthüm⸗ lichkeiten derselben hervorhob, wie sie sich einerseits dem im nordöstlichen Deutschland herrschenden Ziegelbaue zwar in Bezug auf Technik und Styl durchaus anschließen, aber vor ihnen, wie vor allen übrigen deutschen und selbst europäischen Bauweisen dadurch auszeichnen, daß in den Ländergebie⸗ ten des deutschen Ordens der Schloßbau entschieden den Vorrang einnimmt und die ganze dortige Bauweise charakterisirt, während in jenen übrigen Ländern das Gleiche vom Kirchenbau gilt, der vorzugsweise in Verbindung mit Kloster⸗Anlagen erscheint. Die preußischen Schlösser sind im Wesent⸗ lichen befestigte die zwar nicht durchgehend von derselben kolossalen Anlage zeugen, wie einige der hervorragendsten und bekanntesten, aber das ganze Land so zu sagen bedecken und bei jeder alten Stadt, so wie bei vielen anderen Orten noch gegenwärtig, wenn auch oft nur in schwachen Trüm⸗ mern vorhanden sind. Hieran knüpfte derselbe eine Kritik der für die Erbauung der verschiedenen Theile des mit Recht bewunderten Hauptschlos⸗ ses Marienburg bisher angenommenen Zeitbestimmungen. Es wurde nach⸗ gewiesen, wie dieselben fast ohne Ausnahme durchaus willkürlich und ohne irgend ein Fundament in allen noch vorhandenen alten Chroniken oder Ur⸗ kunden sind. Eine genauere Untersuchung des Bauwerks hat dem Herrn von Quast gezeigt, daß das Hochschloß zu verschiedenen Zeiten gebaut ist, daß namentlich der Flügel, worin die Kirche und der Kapitelsaal sich be⸗ findet, den ältesten Theil bildet, daß jedoch hier, wahrscheinlich in Verbin⸗ dung mit dem Baue der Anna⸗Kapelle und der Verlängerung der Marien⸗ kirche darüber durch Hochmeister Dietrich von Altenburg (1335 1341) ein

vollständiger Umban stattfand, und daß damals auch erst die seitdem meist

schon wieder zerstörten Gewölbe der unteren Geschosse und der Kreuzgänge errichtet sein können. Noch später, wahrscheinlich in die glänzendste Periode des Ordens unter Hochmeister Weinrich von Knyprode (1351—1382) könnte dann erst die prachtvolle Wohnung des Hochmeisters im Mittelschlosse, über deren Erbauungszeit jede bestimmte Nachricht völlig fehlt, erbaut sein. Da⸗ gegen läßt sich durch den Wortlaut alter Chroniken und einer gleichzeitigen ürkunde nachweisen, daß der Hochmeister Werner von Orselen i. J. 1330 in der Vorhalle vor der Schloßkirche, und neben dem Kreuzgange des Hoch⸗ schlosses, und nicht, wie jetzt angenommen wird, vor der kleinen Kapelle der jedenfalls jüngeren Hochmeisterwohnung des Mittelschlosses ermordet wurde.

In der Versammlung des Vereins vom 19. Juli erstattete Herr Waa⸗ gen Bericht über ein durch Umfang und Bedeutung höchst interessantes Werk des Grafen Leon de Laborde, dessen erster Band unter dem Titel Les dues de Bourgogne erst kürzlich erschienen ist. Dieser so vielseitige und ausge⸗ zeichnete Schriftsteller hat sich nämlich die Aufgabe gestellt, den bisher be⸗ kanntlich so höchst dürftigen und mageren Thatbestand der großen nieder⸗ ländischen Kunstschule des 15ten Jahrhunderts durch archivalische Unter⸗ suchungen zu bereichern. Schon in diesem ersten Bande, welcher nur die Auszüge aus den Rechnungs⸗Belägen des Archivs der alten Herzöge von Burgund zu Lille enthält, ist ihm dieses in überraschender Weise gelungen. Denn wir erfahren daraus nicht allein neue, den Jan van Eyck und andere schon bekannte Künstler betreffende Umstände, sondern ler⸗ nen die Namen einer außerordentlich großen Zahl von Malern in Leim⸗ und Oelfarben, in Miniatur, in Email und auf Glas, von Kupferstechern und Druckern, von Teppichwirkern, von Bildhauern, Goldschmieden, Archi⸗ tekten, Dichtern und Musikern kennen, welche die Großartigkeit, den Reich⸗ thum und die Vielseitigkeit des künstlerischen Schaffens in den Niederlan⸗ den, Eigenschaften, welche jeder mit dieser Epoche Vertraute schon immer bewundert hat, auf das schlagendste im Einzelnen belegen. Um die An⸗ schauung des Bildes vom Hose und der Wirksamkeit jener Herzoge von Burgund zu vervollständigen hat der Verfasser auch die Nachrichten über die Gelehrten, die Chronikenschreiber, die Schreiber, die Buchbinder, die Juwe⸗ liere, die Waffenschmiede, die Schiffsbaumeister, die Falkoniere, die Uhrmacher, die Sticker, die Narren, die Riesen und die Zwerge, die Astrologen, die Mai⸗ tressen und Bastarde jener Herzoge aufgenommen. Aus einer ausführlichen Einleitung, welche eine große Zahl interessanker Einzelheiten enthält, lernen wir, daß der Verfasser noch drei Bände mit Belägen aus den Archiven zu Dijon, Brüssel, Namür, Tournay, Brügge, Gent, Löwen, Ipern, Lüttich, Antwerpen und Paris anzufüllen gedenkt. Das auf diese Beläge zu be⸗ gründende Werk wird dann noch zwei Bände einnehmen. Durch die fleißig⸗ sten Register wird die Benutzung des Werks ungemein erleichtert. Die Ver⸗ sammlung war durch die Gegenwart des Vorstandes der Königl. Kunst⸗ Sammlungen zu Dresden, Herrn Hofrath Schultz, erfreut, dessen uner⸗ schrockener und angestrengter Thätigkeit während der unseligen Ereignisse in seiner Vaterstadt, Sachsen, Deutschland, ja die ganze gebildete Welt die Erhaltung so vieler unschätzbarer Kunstwerke verdankt, welche von der Zer⸗ störung in so hohem Maße bedroht waren.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 28. Juli. Die Course der holländ. Staats⸗ papiere haben sich diese Woche neuerdings sehr fest erhalten, weil fortwährend mäßige Einkäufe davon zu Kapitalbelegung gemacht wurden, die wegen mehrerer für Wiederherstellung von friedlichen Zuständen günstiger Nachrichten vom Auslande mit größerem Ver⸗ trauen unternommen werden. Nur gestern zeigte sich wieder eine mattere Stimmung und nahm die Kauflust ein Ende, wozu das allmälige Weichen der österreichischen Fonds und dunkele Gerüchte, daß in Frankreich wieder eine Veränderung vorbereitet würde, Ver⸗ anlassung gegeben haben mögen. Integrale wechselten zwischen 51 ⁄% und 51 % %, blieben aber gestern 51 ¾ %, Zproz. wirkliche Schuld stand fest auf 60 ½ % und Aproz. dito, welche beinahe 80 % behauptete, wurde zuletzt zu 79 % abgelassen; 3 ½ proz. Syndikat⸗ Obligationen galten 82 %. Actien der Handels⸗Maatschappy er⸗ reichten 159 ½ % und wurden nach Abtrennung der diesjähr. Dividende zu 155 % gekauft. Von österr. Staatspapieren sind 5proz. Metalliques von 74 ½ bei täglichem Weichen auf 73 ½ % und 22ůproz. dito von

39 auf 38 ½ % gekommen; russische Fonds haben sich dagegen

etwas gebessert un

13“ 2 1“

wurden 5proz. alte Hopesche Obligation öfter gefragt, wodurch der Preis von 103 ¾ bis 103 ¾ % empor⸗ kam und so blieb; 4proz. Certifikate gingen bis 84 ½ %, wurden aber gestern zu 84 ½ % v Spanische Ardoin⸗Obligationen waren zu Anfang der Woche sehr begehrt und holten 12 1%˖ 9, seitdem stellte sich wieder eine Reaction ein und blieb der Preis zuletzt auf 12 ½¼ % stehen; 3proz. binnenländische dito wichen von 26 % auf 26 ¾ %; Ardoins⸗Coupons wurden zu 8 ½ a 9 un⸗ tergebracht. Portugiesische Obligationen wichen von 28 ˖ ℳ%. fast nicht ab. Das Geschäft mit 3 proz. französischen Renten ging nicht lebhaft, der Preis wechselte mit den pariser Nachrichten zwischen 50 und 50 ¼ % und blieb zuletzt 50 ½ %. In Eisenbahn⸗Actien wurde nichls gemacht.

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Eisenbahn⸗Verkeerr. Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenbahn.

Die für die Monate März bis Mai bereits durch unseren

5ten Geschäfts⸗Bericht veröffentlichten Betriebs⸗Einnahmen d Gesellschaft betrugen: 8 im Monat März d. J.: für 43,000 Personen für 101,488 Ctr. Eil⸗ und Fracht⸗ güter, Vieh, Equipagen⸗Transporte und Gepäck⸗Ueberfracht

27,000 Rthlr. Sgr.—

23,638 » 7 » 3 »

egen März 1848: geg 3 Rthlr. Sgr. Pf.

aus dem Personenverkehr 49,665 10 8 aus dem Güterverkehr. 18,159 26 888 67,825 »

Weniger⸗Einnahme 17,780 Rthlr. Sgr. 11 P. im Monat April d. J.: . für 51,900 Personen für 94,961 Ctr. Fracht⸗ und Eil⸗ 1AA“ 24,260 » 1 »„ 11 » Summa 60,000 Rthlr. 1 Sgr. 11 Pf. gegen April 181. 55,672 » 410.» 2 » Mehreinnahme 1.387 Rthlr. 21 Sgr. 9 Pf. im Monat Mai d. J.: für 72,567 Personen für 77,393 Ctr. Eil⸗ güter

35,800 Rthlr. Sgr. Pf.

46,380 Rthlr. Sgr. Pf.

. 21,330 » 4 » 10 »

7,710 Rthlr. 1 Sgr. 70 Pf.

Mehreinnahme 77,27 Nthlr. 20 Sgr. PFf. im Monat Juni d. J.:

ür 63,918 Personen.. 39,498 Rthlr. 20 Sgr. 1 Pf. 1 95,466 Ctr. Eil⸗ und Fracht⸗ b

güter'de 27,734 » Summa 07,233 Rthlr. Sgr.

gegen Juni 188 57,033 » 17,9 1“ Mehreinnahme 10,199 Rthlr. 12 Sgr.

Das Direktorium. 8

gegen Mai 1848

10 » 3 5) ̃ 7 2

Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahn.

Die Betriebs⸗Einnahmen betrugen, vorbehaltlich der näheren Feststellung der aus Abrechnungen mit anderen Eisenbahn⸗Ver⸗ waltungen sich ergebenden:

im April d. J. Rthlr. Sgr. Pf. ür 29,121 Personen im Lokalverkehre 9833 10 für den durchgehenden Personenverkehr 5113 7 11 1.“ 3 14,946 Rthlr.

aus dem Lokal⸗Güter⸗ 8 1ö16“ verkehr inkl. Viehtrans⸗ 8 8 1 porte...... C11“ aus dem durchgehenden Güterverkehl 6960 11,307 » 15

Summa 25,253 Rthsr. Sgr. 5 Pf.

gegen April 1848

im Mai d. J. für 17,263 Personen im Lokalverkehre 6046 20 6 für den durchgehenden Personenverkehr... 4585 29 6

für den Lokal⸗Güter⸗ verkehr inkl. Viehtrans⸗ porte

für den durchgehenden Güterverkel 91412

Summa M,/780 Rthlr. MSgr. I Ff. b 17,0022 28 » 11 » Mehreinnahme 7,720 Rthlr. 25 Sgr. 5 Pf. Verwaltung der Magdeburg⸗Halberstädter Eisenbahn. Augustin.

Bekanntmachungen. [381] Ste d bie

Der unten näher bezeichnete Maler Julius Böh⸗ mer aus Düsseldorf ist der Majestätsbeleidigung ver⸗ dächtig und hat sich von hier heimlich entfernt, ohne

Augenbrauen, längliches Kinn, schmale Gesichtsbildung, leidende Gesichtsfarbe, gewöhnliche Nase und Mund, 488 blonden Bart, ist schwächlicher Gestalt, spricht die deut⸗ 550 3191 sche Sprache und hat folgende besondere Kennzeichen: sein rechter Fuß ist im Kniegelenk nach hinten gekrümmt 9³8 und trägt er Krücken und Stock. 1091

Die Bekleidung kann nicht angegeben werden.

à 500 Thlr.] à 200 Thlr. 3155 5640 5654 5775 5802 5905

695 3414 3556 3644 3688 6310 1320 3730 6509

4217

sfin gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewe⸗

Es werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des [216 b] elben zu vigiliren, im Betretun

- 9 8 ·t gsfalle festnehmen und

Bütchanen be gen g vorfindenden Gegenständen und

Ansports an die hiesi ängniß⸗

Expedition abliefern 2 lassen. n die hifsige Ge inanif

In⸗Z und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf den⸗ d. Neeeneafaefctz hen⸗ Koͤln⸗N

denen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörd Fer des Auslandes eine gleiche Re tswillfährigkeit 8 8 Berlin, den 2 8 8 Königl. Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchu Doeputation IX. für Pernvnnecachungesachen. 88.- Scn des Böhmer. Deerselbe ist 38 Jahr alt, evangelischer Religion, den 36 7. Januar 1811 in Düsseldorf geboren, 5 Fuß 128 586 Zoll groß, hat blonde Haare, blangraue Augen, blonde

2; Kindener Eisenbahn. Mit Bezug auf unsere Bekanntmachung 1763

ülergschstn h 8 ee ; Allerhöchsten Privilegiums wegen Emis⸗ Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch enistan⸗ sion unserer 1e pro stnsggem Prioritäts- Obligationen vom 8. Okflfober 1847 brin⸗ ʒ ggen wir hiermit zur Kenntniß des Pu⸗ blikums, daß bei der am 28sten d. Mts. stattgehabten Ausloosung der im Monat Januar 1850 zur Amorti⸗ 28 8 10947 11006 11181 11388 11490

sation gelangenden 13 Stück Prioritäts⸗Obligationen à 500 Thlr.

folgende Nummern gezogen worden sind:

1357 3900 6511 1461 4367 6823 1696 4525 6883 4581 7179 2638 4599 7242 2644 4645 7390 1 4889 7839 5035 7840 5368 8585 5442 5630

Juli d. J. und auf §. 7 des

à 200 » à 100

à 100 Thlr. 9190 9204 9289 9354 9355 9463 9514 9936

10038 10252 10307 10328 10387 10401 10474 10520 10789 10882

Die Auszahlung des Nominalbetrages dieser Priori⸗ täts⸗Obligationen erfolgt im Januar 1850 in Köln bei unserer Hauptkasse (Gr. Sporergasse), in Berlin bei Herrn S. Bleichröder an die Vorzeiger der betref⸗ fenden Prioritäts⸗Obligationen gegen Auslieferung der⸗ selben und der dazu gehörigen nicht fälligen Zins⸗ Csupons. Werden die Coupons nicht mit abgeliefert, so wird der Betrag der fehlenden von dem Kapital⸗ Betrage der Prioritäts⸗Obligationen gekürzt und zu Einlösung der Coupons verwendet, sobald dieselben zur Zahlung präsentirt werden. Im Uebrigen erlischt die Verbindlichkeit der Gesellschaft zur Verzinfung der sämmt⸗ lichen oben nach ihren Nummern aüsgefüten Priori⸗ täts⸗Obligationen mit dem 31. Dezember d. J.

Köln, den 29. Juli 1849.

Die Direection.

16022 16139 16186 16384 16437 16669 16771 16789 17033 17082 17111 17297 17521 17556 17645 17681 17689 18106 18305 18457 18487 18572

11500 11535 11808 12121 12181 12254 12444 12487 12649 12845 12683 13041 13478 13946 14581 14782 14962 15017 15131 15160 15185 15348 15614

1]

n ln .I ma.

Das Abonnement beträgt: 1. 2 Athlr. für ½ Jahr.

Summa 50,638 Rthlr. 7 Sgr. 3 Pf.

Gioovanni. - Ansprache des Papstes. Adresse des neuen

8 Sgr. 9 Pf.

F. Shili faN wp vi9

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225 8 „s rSß5 111“]

4 Athlr. 4 Jahrr. in allen Theilen der Monarchie

ohne Preis⸗Erhöhung. 11““ Sei einzelnen Rummern wird— der Bogen mit 2 ¾ Sgr. berechnet. e-

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8 Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und

Auslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, für Berlin die

Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:

Behren⸗Straße Rr. 57.

v1111““; 1.“ H,8 1“ 8 EhS22 vrsh änst F.E 1

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I nhalt Amtlicher Theil. 3— Deutschland. Preußen. Berlin. Wahlen.

Oesterreich. Wien. Besetzung von Ketskemet und Ueberblick über die Lage der Dinge auf dem ungarischen Kriegsschauplatze. Insur⸗

v111.“

gentenschwärme im Rücken der russischen Armee. Details über das . Gefecht bei Hegyes. Näheres über die Besetzung von Fogarasch.

Der Entwurf zum Frieden mit Sardinien. Beschießungs⸗Anstalten

1

ggegen Venedig. Der Großherzog von Toscana in Viareggio und Gari⸗

baldi's Corps. Vermischtes.

Bayern. München. Die Wahlen. 1““

Hannover. Emden. Bekanntmachung. 8s n

Baden. Karlsruhe. Die freiwillige Anleihe. Danksagung. Rastatt. Die Gefangenen. Die Beraubung des Schlosses.

bsn bei Rhein. Mainz. Deputation an den Großherzog on Baden.

Schleswig⸗Holstein. Kiel. Vermischtes. Apenrade. Aus⸗ lieferung gefangener Reichstruppen. .

. Ausland

Oesterreich. Preßburg. Zustand der Dinge in Komorn. Pesth. Das Görgeysche Corps und die Ungarn in Szegedin.

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Antrag auf gericht⸗ liche Verfolgung von Repräsentanten. Die Getränksteuerfrage. Ver⸗

mischtes. Paris. Die Parteien in der gesetzgebenden Versammlung und ihre Bestrebungen. Julifeier. Reise des Präsidenten.

Cabrera. Vermischtes. Großbritanien und Irland. Posten aus Indien und Ankunft des Thronfolgers.

Nord⸗Amerika. Vermischtes. veen r be; Warschau. iederlande. us dem Haag. Einb Pdsageh ze·anu. Haag erufung der ersten Kammer.

Schweiz. Bern. Die Truppen⸗Aufstellungen an der Gränze. Kreis⸗

Besorgnisse in Semlin.

London.

sscchreiben des Bundesraths wegen Durchla 5,dgr; ädurch Frankreich. h g schlassung der deutschen Flüchtlinge Blenker's.

Solothurn. Der Antrag auf Auslieferung

Italien. Rom. Wimpffen's Vorschläge. Befestigung der Porta S. b 1 tadtraths an Oudinot. Von der italienischen Gränze. Das sardinische

MMiinisterium. Vermischtes. Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Amtlicher Theil.

Beilage.

Seine Majestät der König haben dem Prinzen von Preußen, Königliche Hoheit, den Militair⸗Verdienst⸗Orden; so wie auch Höchstdemselben und dem Prinzen Friedrich Karl von Preußen, Königliche Hoheit, die Insignien des Rothen Adler⸗ Ordens mit den Schwertern zu verleihen geruht.

Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten.

Der Regierungs⸗Secretair Vater ist als Geheimer expediren⸗ der Secretair bei dem Ministerium der geistlichen Angelegenheiten angestellt worden.

Königliche Bibliothek.

In der nächsten Woche vom 6. bis 11. August c. findet, dem §. 24 des gedruckten Auszugs aus der Bibliothek⸗Ordnung gemäß, die allgemeine Zurücklieferung aller aus der Königlichen Bibliothek entliehenen Bücher statt. Es werden daher alle diejenigen, welche Bücher der Königlichen Bibliothek in Händen haben, hierdurch aufgefordert, solche während dieser Zeit in den Vormittagsstunden zwischen 9 und 12 Uhr gegen die darüber Kusgeechhs Empfang⸗ scheine zurückzuliefern. Die eahme der Bücher erfolgt nach alphabetischer Ordnung der Namen der Entleiher, und zwar von

A— H am Montag und Dienstag, von I R am Mittwoch und

Donnerstag und von S— Z am Freitag und Sonnabend. Vom Montag den 13. August ab werden wieder Bücher aus der König⸗ lichen Bibliothek verabfolgt.

Berlin, den 28. Juli 1849. Der Königliche Geheime Regierungs⸗Rath und Ober⸗Bibliothekar:

1 4 r. Pertz.

3 Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche 1 Arbeiten.

Der Kammerherr Freiherr von Werther het sich heute als Bevollmächtigter in außerordentlicher Mission nach Kopenhagen be⸗ eben, wo er insbesondere auch die Ausführung der in der Waffen⸗ dllnstands⸗Convention vom 10ten v. M. getroffenen Abreden zu fördern sich angelegen sein lassen und zunächst auf die Freigabe der aufgebrachten deutschen Schiffe hinzuwirken bemüht sein wird.

Ich habe nicht unterlassen wollen, den Handelsstand hiervon zu benachrichtigen.

*

Beerlin, den 1. August 1849. Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

88 (gez.) von der Heydt. 1

6 I 8 . ““ * Den Fabrikanten Schröder u. Comp. zu Barmen ist unter

dem 30. Juli 1849 ein Patent

1t

auf eine als neu und eigenthümlich erkannte Vorrichtung des Bandstuhls, um auf demselben durch den Einschlag, ohne Anwendung von Ruthen gezogenen Sammet zu er⸗ zeugen

auf fünf Jahre 1 von jenem Tage an gerechnet, und für den Um⸗ fang ves preußischen Staates ertheilt worden.

Bei General⸗Lotterie⸗Direction. Bei der heute beendigten Ziehung der ‚sten Klasse 100ster Königlicher Klassen⸗Lotterie siel der H von 5000 Rthlr.

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Berlin, Freitag den 3. August

öI vͥL114“*“ IS, v83831114“*

1 8 8 8 14 †rn 154 II 1““ „1“—“

auf Nr. 83,285; 1 Gewinn von 1000 Rthlr. auf Nr. 50,130; 1 Gewinn von 500 Rthlr. auf Nr. 6527; 3 Gewinne zu 200 Rthlr. fielen auf Nr. 13,867. 23,826 und 70,221; und 2 Ge⸗ winne zu 100 Rthlr. auf Nr. 20,023 und 51,147. 1 Berlin, den 2. August 1849. 1 Königliche General⸗Lotterie⸗Direction.

Angekommen: Der französische General Lamoricidre,

von Paris.

Preußen. Berlin, 2. August. Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich haben dem Fürst⸗Bischof von Breslau, Freiherrn von Diepenbrock, das Großkreuz des Leopold⸗Ordens zu ver⸗ leihen geruht. .

Berlin, 2. August. Von den Wahlen zur zweiten Kammer sind uns ferner folgende bekannt geworden: ““ Regierungs⸗Bezirk Königsberrg. 7ter Wahlbezirk: Landrath von Lavergne⸗Peguilhen in Neidenburg, Justizrath Lieber in Soldau. Regierungs⸗Bezirk Minden. 2ter Wahlbezirk: Rennaaser und Gutspächter Weihe zu Schocke⸗ ühle Pastor Ameleer zu Herford. ] 3ter Wahlbezirk: Geh. Ober⸗Finanzrath von Viebahn, Herr Meyer zu Bentrup. ] 5ter Wahlbezirk: Reg. Assessor Limmhoff in Minden, Bürgermeister Hesse. zu Brilon.

Oesterreich. Wien, 31. Juli. Amtlichen Berichten zufolge, ist Ketskemet am 26sten d., nachdem die dortige feind⸗ liche Besatzung von etwa 000 Mann und 48 Geschützen unter Perczel sich gegen Felegyhaza zurückzog, von der Ka⸗ vallerie⸗Division Bechtold besetzt worden; eine Deputation des Ortes kam der Diviston Bechtold entgegen, um ihre loyale Gesinnung zu bezeugen. Am 27sten folgte das Hauptquartier nach Ketskemet. „Die Einwohner von Ketskemet“, sagt der Lloyd, „haben sich der Kaiserlichen Sache entschieden günstig’ gezeigt. Meßaros und Aristides Dessöffy wollten sis zum Auswandern be⸗ wegen, allein die ganze Stadt widersetzte sich, und so wurden blos zwangsweise einige Hundert junge Leute mitgeschleppt. Als sich die Kaiserliche Armee der Stadt näherte, zogen den Truppen Tau⸗ sende von Einwohnern mit einer Masse von Lebensmitteln aller Art entgegen, so daß der Feldzeugmeister Baron Haynau überrascht war. Meßaros zog sich Tages zuvor nach Szegedin. Der Mar⸗ schall Fürst Paskewitsch hat sich mit seiner Hauptarmee von Gyön⸗ gyoös in Bewegung gesetzt und am 27sten die Theiß passirt. So⸗ mit hat er sich zwischen der Armee des Görgey und der von Sze⸗ gedin hineingeworfen.“ Im Wanderer liest man: „Feld⸗ marschall Fürst Paskewitsch hatte sich am 27sten d. Mts. mit dem 2ten und 3ten Armee⸗Corps von Gyöngyös ge⸗ gen die Theiß in Bewegung gesetzt; gleichzeitig erhielt das in Miskolz gestandene 4te Armee⸗Corps die Weisung, gegen Po⸗ roßlo hinabzurücken. Zwischen diesem Orte und Tißa Füred mußte ein Damm, der von Poroßlo zur Theiß führt und von den am linken Ufer gestandenen Insurgenten mit Geschütz bestrichen wurde, sohin der Uebergangspunkt forcirt werden, was auch bald gelang. Das 2te und 3te Armee⸗Corps setzten noch am selben Tage über den Fluß, und am 28sten dürfte das Hauptquartier des Marschalls mit dem 4ten Armee⸗Corps in Tißa Füred eingerückt sein. Hier⸗ durch ist die Verbindung Görgey's mit Dembinski bereitelt. Die Generale Sacken und Grabbe hatten die Weisung, über Miskolcz bis Tokay Stellung zu nehmen.“

Aus Nawes vom 26. Juli wird dem Oesterr. Corr. mit⸗ getheilt: „Im Rücken der russischen Armee tauchen einzelne In⸗ surgentenschwärme auf, welche es sich zum Geschäft machen, die den Truppen nachgeführten Mund⸗ und Futtervorräthe aufzuheben und durch Drohungen die slowakische Bevölkerung einzuschüchtern. So geschah es, daß erst vor wenigen Tagen ein nach den Bergstädten dirigirter russischer Brod⸗ und Hafertransport von den Guerillas weggenommen und der in Bistritz, der Werbstation des in Italien so tapfer kämpfenden Infanterie⸗Regiments Gyulai, für die Kom⸗ pletirung desselben wirksame Hauptmann Landerer mit dem Theile seiner Compagnie, in Folge der wiederholten Drohungen, sich ver⸗ anlaßt fand, nach Kostolan sich zurückzuziehen. Meist sind auch diese Guerillaszüge von Raub, Brand u. s. w. begleitet. Ein aus Ga⸗ lizien eingerücktes russisches Regiment wird ihnen die Lust beneh⸗ men, die gegen die Bergstädte geschleuderten Drohungen zur Aus⸗ führung zu bringen oder sich an dem neuen, in zehn schwerbeladenen Wagen bestehenden Hafer⸗ Transporte nach den Dersscdg zu vergreifen. t ist die Nachricht, daß alle diese Umstände endlich die slo⸗ wakische Bevölkerung zur Erkenntniß ihrer Lage und zim muthigen Widerstande gegen diese magyarischen Künste geführt ha⸗ ben. Dem durch diese Ereignisse veranlaßten und vs. in der Thurotz, Liptau u. s. w. lebhaft ausgesprochenen unsche nach Feuerwaffen soll auch die Regierung nachzugeben sich geneigt ge⸗ zeigt haben; wenigstens hat uns ein als Courier hier angekomme⸗ ner slowakischer Freiwilliger, Herr Palkowic, versichert, daß eine ausgedehntere Bewaffnung der Slowakei unter dem Einflusse der Regierung statthaben werde. Die mit Waffen versehenen, militai⸗ risch organisirten und unter die Führung durch die Erfahrungen

des vorigen und heurigen Jahres bereicherter, aus ganzer Seele der gesetzmäßigen Regierung ergebener Volksmänner gestellten Va⸗ terlandsfreunde werden als eine tüchtige Wehre gegen Kossuthsche Verführung, als ein mächtiger Hort der Karpathenschluchten an⸗ zusehen sein.“

Der Lloyd sagt: „Ueber das unglückliche Gefecht bei Hegyes theilt der Soldatenfreund folgende Details mit: „„Am 12ten oder 13ten wurde von Spionen berichtet, daß bei Hegyes 6—8 Bataillone mit 16 Geschützen und einigen Schwadronen (die Reste des ehemaligen Perczelschen Corps) ständen und dort die Vereini⸗ gung mit den Garnisonen von Szegedin und Theresiopel, dann mit den ehemaligen Cernirungs⸗Truppen von Arad und endlich mit Aulich's Schaaren abwarteten. Diese Vereinigung sollte in beiläufig acht Tagen stattfinden. In Folge dessen wurde be⸗ schlossen, dies kleine Corps mit anbrechendem Tage des 14ten zu überfallen und wo möglich zu vernichten. Gegen Mitter⸗ nacht versammelten sich unsere Truppen bei Verbasz. Auf der geraden Straße nach K. Hegyes wurde vorgerückt. Es dämmerte noch nicht, als wir in die Nähe des zu überfal⸗ lenden Ortes kamen. Die Spitzen unserer Avantgarde rücken in das Difilée von Hegyes vor. Da fällt ein Schuß, und wie durch Zauberei entstanden, sieht man plötzlich eine lange Linie von un⸗ zähligen kleinen Feuern, die sich bis über Szeghegy ausdehnte. Es beginnt zu dämmern und ein Plänklergefecht entspinnt sich vor He⸗

yes. Man hört im Dorfe zum Allarme trommeln und blasen.

koch einmal giebt man sich der schon halb verlorenen Hoffnung,

den Feind zu überraschen, hin. Da wird es Tag, und aus 80 Feuerschlünden auf einmal sausen Kugeln und Granaten, prasseln Kartätschen und Shrapnels in Front und Flanke unserer Ko⸗ lonnen. Man entdeckte plötzlich die Uebermacht des Fein⸗ des, die erst in acht Tagen zu bewerkstelligende Vereini⸗ gung seiner verschiedenen Corps hatte bereits stattgefunden. Wir sahen uns von des Feindes Kräften dergestalt umarmt, daß eine

seiner sechopfündigen Batterieen unsere Munitions⸗Reserve be⸗

schießt, und zwar mit glühenden Kugeln (worin der sicherste Be⸗ weis liegt, daß unser Vorrücken und sogar die Art derselben ver⸗ rathen war.) Zum Glück wird kein Pulverkarren getroffen, doch entsteht eine namenlose Verwirrung. Drei Divisionen Husaren wollen dieselbe benutzen und stürzen sich auf die schon sichere Beute.

Da erscheint der ritterliche Oberst⸗Lieutenant Dobrzenski, von

Kaiser Dragoner, an der Spitze einer Division seines Regimentes

und einer Division Sachsen⸗Kürassiere. Seine Reiter rücken so

kühn und geschlossen vor, daß des Feindes Kavallerie trotz ihrer

Uebermacht die Attacke nicht abwartet und die Flucht ergreift; unsere

Doch bei weitem wichtiger

Reiterei ihr nach, und es gelingt ihr, die so gefährlich placirte Batterie zum Abfahren zu zwingen. Waͤhrend dies fast auf unserer Rück⸗ zugslinie vor sich ging, hatte der Ban vollauf zu thun, das Ge⸗ fecht an anderen Punkten im Gleichgewichte zu erhalten. Er steht meistens dort, wo der Tod die reichste Aerndte hält. Da fallen einige Granaten in drei in erster Linie stehende Freiwilligen⸗Ba⸗ taillone, sie wanken, kehren um, ergreifen die Flucht. Ihr Beispiel wirkt auch auf andere Bataillone, und sie fangen zu schwanken an. Da stürzt sich der Ban zornglühend mit gezogenem Säbel auf die Fliehenden, er ruft ihnen ein donnerndes „Halt!“ zu. Sie stehen, wenden sich wieder gegen den Feind und werden von unserem rit⸗ terlichen Fühter bis auf 500 Schritt von der feindlichen Auf⸗ stellung geführt, dort harrt er einige Zeit bei ihnen aus. Dadurch wird auf der ganzen Linie das Gefecht wieder hergestellt. Doch die Uebermacht des Feindes ist zu groß, wo eine Batterie von uns im Feuer ist, stehen ihr wenigstens zwei gegen⸗ über. Aus Szeghegy debouchiren immer frische Kolonnen, der Sumpf zwischen unserer Stellung und den Ortschaften war aus⸗ getrocknet. Nun kam auch noch die Meldung, daß von Zombor her 15,000 Mann Honvéd⸗Husaren und Landsturm im Anmarsche seien. Es blieb nichts übrig, als einen so viel möglich geordneten Rück⸗ zug anzutreten. Die Kavallerie bildete, als man auf das ganz offene Terrain gelangt war, die Arrièregarde mit Selbstaufopferung und gewohnter Tapferkeit. Es war übrigens das Erste, was sie, die zwei bereits genannten Divisionen ausgenommen, an diesem Tage gethan. Der Ban wollte sie schon früher verwenden, ein Galopin sprengte nach dem anderen zu ihr mit Befehlen, doch diese blieben unbefolgt. So geschah es, daß ein Bataillon Likaner von zwei Divisionen Hu⸗ saren attackirt wurde, ohne daß man diesen Angriff verhindern konnte. Das Bataillon benahm sich jedoch vortrefflich und wies zwei Angriffe kräftig zurück. Nach und nach hatte fast Alles in der Umgebung des Banus, was Fassung am nöthigsten hatte, die⸗ selbe gänzlich verloren. Nur er, der Führer blieb vollkommen kalt⸗ blütig und gab alle nöthigen Befehle mit der größten Ruhe. Ob⸗ wohl vom Feinde hart verfolgt, gelang es doch, das Defilee bei Verbasz mit Ordnung zu passiren. Hier hoffte man dem Feinde non plus ultra 1” zu können. Doch umsonst, die Uebermacht des Feindes war zu groß, und die Insurgenten kämpften tapfer. Die mit unseren geringen Streitkräften nicht haltbare Stellung am Kanal mußte aufgegeben werden. Wie schwierig dieser Rückzug war, erhellt schon daraus, daß Hunderte und Hunderte von Wagen, gefüllt mit flüchtenden Raizen, alle Straßen bedeckten, durch diese durch mußten unsere Kolonnen ziehen, und doch verloren wir während des Gefechtes und des Rückzuges nichts als eine demontirte Zwölfpfünder⸗Kanone, welche vernagelt in die Hände des Feindes siel. Dies seine einzige Trophäe. Noch in der Nacht vom 14ten auf den 15ten überschritten unsere Truppen die Römerschanzen und lagerten, nachdem sie mindestens 36 Stunden theils im Gefechte, theils auf dem Marsche gewesen waren, unweit Katsch, wo auch das Hauptquartier bivouakirte. An Todten und Verwundeten hatten wir 1000 Mann, darunter einige Stabs⸗ und viele Ober⸗Offiziere. Auch Oberst Pointner wurde im Gefolge des Banus schon nahe bei Verbaß schwer verwundet. Einigen Generalen wurden die Pferde unter dem Leibe erschossen. Unser

ganze im Kampfe gewesene Macht betrug nicht mehr als 7200

Mann. Dies wird von Vielen bezweifelt werden, und doch hatte

der Feind mit seiner ungeheuren Uebermacht, er zählte mindestens