1849 / 212 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

8 do. do. do. Stiegl. 2. 4.A.

do. do. Cert. L. A.

8

Posener Pfandbriefe 4proz. 985 Gld., do. 3 ½proz. 87 bez. u. Br. 3 ůproz. 88 ¼ Br.

lau⸗Schweidnitz-Freiburger 81 bez.

191 G. Berl.

B. A. 140 Br.

ihren Umtrieben täuschen lasse. Arezzo. der Präfektur. Mz. G. Fineschi, Präfekt.“

Arezzo, 26. Juli. Gestern Vormittag um 11 Uhr langte hier eine zweite Kolonne österreichischer Truppen unter Kommando Sr. Excellenz des General⸗Majors Stadion an, während eine an⸗ dere in der vorangegangenen Nacht bereits auf die Verfolgung der Garibaldischen Banden ausgezogen war. Diese scheinen in Ville, anderthalb Meilen von Monterchi, übernachtet und dann den Weg nach Anghiari eingeschlagen zu haben, von wo ein Theil sich wieder auf das Römische in der Gegend von Citerna geworfen hat. Die bisher unter⸗ brochene Communication zwischen Cortona, Castiglion⸗Fiorentino und Arezzo war wieder hergestellt. Cortona hat, Dank der Dazwischen⸗ kunft der Kaiserlich österreichischen Truppen, nicht im Geringsten gelitten. Dagegen wurden in Castiglion⸗Fiorentino v Be⸗ wohnern Waffen, Pferde u. s. w. entrissen, und der Magistrat mußte außer tausend Scudi die gewöhnlichen Rationen und Fou⸗ rage herbeischaffen. P. S. So eben, 8 Uhr Abends, hört man aus sicherer Quelle, daß Garibaldi mit seinen Banden sich auf dem Hügel von Citerna im gelagert hat. Es scheint, daß er sich auf Rimini werfen wolle.

Florenz, 27. Juli. (Wanderer.) Nach so eben eingegan⸗ genen Nachrichten sind die Garibaldischen Schaaren in der Stärke von 6000 Mann, welche an den toscanisch⸗römischen Gränzen sich durchzuschlagen suchten, nachdem sie alle Orte, wo sie durchkamen, gebrandschatzt hatten, durch unsere braven Truppen (Brigade Feld⸗ marschall⸗Lieutenant Fürst Friedrich Liechtenstein) gänzlich zersprengt und in die Flucht geschlagen worden. Garibaldi selbst sat sich gegen Rimini geflüchtet und dort eingeschifft. Demselben sind bei dieser Gelegenheit 50 Maulthiere, worunter mehrere reich mit Gold, Silber und anderen Schätzen beladen, und zwei vollständig ausge⸗ rüstete Geschütze abgenommen worden.

Ancona, 25. Juli. (Lloyd.) Hier ist die Ordnung voöllig hergestellt, und die 4000 Mann starke österreichische Garnison lebt

doch nicht mehr von Von

8 1499

in so gutem Vernehmen mit der Bevölkerung, daß sie sich nicht, wie in Rom, vor den Dolchen derselben zu schäͤben gezwungen ist. Die Oesterreicher sind die rettenden Engel so mancher Kompromit⸗ tirten, welche die Strenge des päpstlichen Kommissärs Savelli mit harten Strafen belegen wollte, und Oesterreich erfüllt blos seine wahre Mission, wenn es den päpstlichen Behörden Mäßigung und Liberalität predigt, denn es bewahrt dadurch die Stadt vor den Schrecknissen einer verblendeten Reaction.

Rom, 24. Juli. (Lloyd.) Man erwartet in kurzem die Ankunft der von dem Papste gebildeten Kommission zur provisori⸗ schen Leitung der Regierung. Diese Kommission besteht, wie ver⸗ sichert wird, aus den Patriziern De Angelis und Marini, den Fürsten Barberini, Rospigliosi und Orsini und den Kardinälen d'Andrea, Roberti und Martel.

Gestern begab sich der General Oudinot nach Gaeta, um mit dem Kabinette Sr. Heiligkeit über die Behandlung der politisch Kompromittirten Rücksprache zu nehmen.

Rom, 24. Juli. (Fr. B.) Der König von Sardinien hat seinen Konsul abgesetzt, weil er die Note der Konsuln an den 1 Oudinot wegen des Belagerungs⸗Zustandes unterzeichnet atte.

Vorgestern theilte man auf dem venetianischen Platze die Ehrenkreuze an die aus, die sich bei der Belagerung ausgezeichnet.

Orvieto wird befestigt. General Morris hat daselbst eine kleine Besatzung gelassen.

Türkei. Konstantinopel, 18. Juli. (Lloyd.) Die neuernannten Fürsten der Moldau und Walachei haben am 14. Juli von Sr. Hoheit dem Sultan die Investitur erhalten. Fürst Gr. Ghika will bereits morgen von Konstantinopel abgehen.

Die weibliche Bevölkerung einer armenischen Vorstadt in Kon⸗ stantinopel hat sich empört und will an die Stelle der alten orien⸗ talischen Tracht die kleidsameren europäischen Moden einführen.

Im, zumeitaetmk.

unüberwindlich scheinenden Skrupel des Pa⸗

Trotz der anfänglich triarchen ist dies Autoritäten friedlich geschlichtet worden.

Aus Smyrna meldet man, daß aus dem Innern so bedeu⸗ tende Heuschreckenschwärme in der Nähe jener Stadt erschienen sind; daß die Zweige der Bäume unter ihrer Last brachen und

im Nu alle Felder verwüstet waren. Glücklicherweise ist die Aerndte

schon vorüber. Aus Beirut wird gemeldet, daß die Getaide⸗Aerndte in Syrien sehr ergiebig ausgefallen. Man wird in der Lage sein, einen be⸗ deutenden Theil derselben auch zur Ausfuhr zu verwenden. v 14

Köhnigliche Schauspiele.

Sponntag, 5. Aug. Im Opernhause. Vorstellung: Das Nachtlager von Granada, Oper in 2 Abtheil., nach dem Schauspiel gleichen Namens von Kind, bearbeitet vom Freiherrn von Braun. Musik von Kreutzer. Hierauf: Thea, oder: Die Blumenfee, in 3 Bildern, von Paul Taglioni. Musik von

ugny. Anfan Uhr. 8 Preise 8 plage Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. ꝛc.

Montag, 6. Aug. Im Schauspielhause. 125ste Abonnements⸗ Vorstellung: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, von Charl. Birch⸗Pfeiffer. Anfang halb 7 Uhr.

Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus⸗Billets mit Montag bezeichnet verkauft und können die zu „Faust“ bereits ge⸗ kauften, mit Montag bezeichneten Opernhaus⸗Billets entweder um⸗ getauscht oder der Betrag dafür zurückgenommen werden.

Berliner Börse vom 4. August.

Wechsel-Course.

Amsterdam Kurz do. Fl. 2 Mt. Kurz 2 Mi. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage

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Hamburg

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Wien m 20 150 Fl. Augsburg 150 Fl. Breslau 100 Thle

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. 100 Thlr. 2 Mt. Frankfurt a. M. südd. W. 100 FI. 2 Mt. 56 26 Petersbue 100 SRbl.] 3 Wochen

Inländische Fonds, üeee Kommunal-Papiere und Geld- Course.

Geld. Gem. 104 ¼

104

Brief. Geld. Gem.

94 91 94 ½ 94 92

92

2t. Brief.

Preuss. Freiw. Anl 5 104 ¾ 5 St. Schuld- Sch. 3 81 ¾½ 84 ¼ Seeh. Präm. Sch. 96 ¾ 96 ¾ K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ 80 ½ Berl. Stadt-Obl. 5 do. do. 3 ½ Westpr. Pfandbr. 3 ½ 8 Grossh. Posen do. 4 do. do. Ostpr. Pfandbr.

Zf. Pomm. Pfdbr. Kur- u. Nm. do. 2 Schlesische de. 3 ½

do. Et. B. gar. do. 3 ½ Pr. Bk-Anth.-Sch —] 93 1

Friedrichsd'or. 13 %G And. Goldm. à öth. 12 Disconto.

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92

Ausländische Fonds.

92 ½1 74 ¾R 102

Poln. neue Pfdbr. 4 do. Part. 500 Fl. do. do. 300 Fl. Hamb. Feuer-Caz. do. Staats-Pr. Anl Holl. 2 ½ % Int.

Kurh. Pr. O.40 th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 Fl.

Russ. Hamb. Cert. do. bei Hope 3.4. S. 1 Anl.

11

do. do. 5. A. do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatz0. 28

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do. do. E. B. 200 Fl. Pol. a. Pfdbr. a. C.

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Eisenbahn-Actien.

Stamm-Actien. V Kapital.

Tages-Cours.

Börsen-Zins- Rechnung

Rein-Ertrag. 1848.

Der Reinertraß wird nach 88*% Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik auszofüllt. Die mit 3 †½ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Kapiłtal. 1

J1

191.

Prioritãts-Actien. 8 Tages- Cours.

Zinsfuss.

. 27 ,2 ½ . h Sämmtliche Prioritäts-Actien werden durc jührliche Verloosung à 1 PCt. amortisirt.

Berl. Anh. Lit. A. B. do. Hambur do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd...

Magd.-Halberstadt..

do. Leipziger.

Halle-Thüringer Cöln-Minden

do. Aachen.

Bonn-Cöln Düsseld.-Elberfeld.. Steele-Vohwinkel. Niederschl. Märkisch.

do. Zweigbahn Oberschl. Lit. 5A.

do. Litt. B. Cosel-Oderberg .,. Breslau-Freiburg. Krakau-Oberschl,..

Berg.-Märk.. 8 Stargard-Posen. Brieg-Neisse . Maga b.-Wittenb....

68 G. 95 ¼ B. 94 ¼ G.

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Schluss-Course von Cöln-Minden 86 ¾⅞ G

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Quit᷑tungs - Rogen.· Aachen-Mastricht .. Ausländ. Aclien. Friedr. Wilh.-Nordb.

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87 1 Aisprxant 92 0. 888 gr 104 ¾ G. 104 ¾½ B.

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1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000

800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250

Berl.-Anhalt do. Hamburg. do. do. II. Ser. do. Potsd.-Magd... do. do. 8* do. do. Litt. D. do. Stettiner

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Halle-Thüringer.. Cöln-Minden do. do.

Rhein. v. Staat gar. do. 1. Priorität .. do. Stamm-Prior. 1,250,000

Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000

Niederschl. Märkisch. 4,175,000

do. do. 3,500, do. III. Serie. 2,300,000 Zweigbahn 252,000 1 do. 248,000

Oberschlesische 370,300

Krakau-Oberschl... 360,000

Cosel-Oderberg.... 250,000

Steele-Vohwinkel .. 325,000 do. do. II. Ser. 375,000

Breslau-Freiburg... 400,000

Berg.-Märkzk . 800,000

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Börsen- Zinsen.

Reinertr. 1848

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2,050,000 6,500,000 4,300,000

Kiel-Altona 1 Amsterd.-Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.

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von Preussischen Bank-Antheilen 93 ¼ bz.

Die Börse zeigte heute abermals grofse Festigkeit, doch war der Umsatz nicht lebhaft, daher auch die Course der meisten Effekten nur den gestrigen Stand behaupteten.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 3. Aug. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 96 ¾ Gld. Friedrichsd'or 113 ⅔1 Br. Louisd'or 112 ½⅜ Br. Polnisches Papier⸗ eld 94 ½ Br. Oesterr. Banknoten 86 ⁄2 u. bez. Staats⸗ schundsch. 85 Br. Seehandlungs⸗Prämiensch. a 50 Rthlr. 96 ½ Gld.

Schlesische do. 3 ½proz. 93 Gld., do. Litt. B. 4proz. 95 Br., do. Pr. Bank⸗Antheil⸗Scheine 92 Gld.

Poln. Pfandbr. alte 4proz. 93 ¾⅔ Gld., do. neue 4proz. 93 ¾ Br., do. Partial⸗Loose a 300 Fl. 103 Br., do. a 500 Fl. 75 ½ Br., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 13 ⅔⅜ Gld. Russ.⸗Poln. Schatz⸗Oblig. a 4 pCt. 73 ½ Gld.

Actien: Oberschlesische Litt. A. u. Litt. B. 100 ½ Gld. Bres⸗ Niederschles.⸗Märk. 78 Gld., do. Prior. 102 ½ Gld., do. Ser. III. 99 Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 86 ¾ Gld. Neisse⸗Brieg 34 ¼ Br. Krakau⸗Oberschles. 56 ½ 57 bez. u. Gld. Friedrich Wilh. Nordb. 39 Br.

Wien, 2. Aug. Met. 5proz. 93 ¾ ½. 4proz. 75 ½, 76. 2 ½proz. 48 ½, 49, 49 ½. Anl. 34: 154 ½ 155. 39: 96 ½ 97. Nordb. 111 ¾ a 110 ¼, 111. Gloggn. 107 ¾ 108. Mail. 76, ¼, 77. Livorno 68 68 ½. Pesth 71 ½S, 72. B. A. 1060, 65. K. Gold 27 ½. 2 8 Wechsel⸗Course. S‚Amnmsterdam 166. Augsburg 119. Frankfurt 118 3 1948 11“ Hamburg 175. v1““ Lonhon 11 ,35. 8 Paris 141. ““

in Fonds und Actien weni Veränderung; und Kontenten wie gestern. 1 1

Leipzig, 2. Aug.

H61114166A6“*“

fremde Devisen

Leipz. Dr. P. Oblig. 102 ¼ G. Leipz. 8. Dresd. E. A. 100 Br. Saͤchstsch⸗Bayer. 81 ½ G. 1. a s v. Chemnitz⸗Riesa 22 G. Mge. es

A. u. B. 82 G. Altona⸗Kiel 2 r. eß. B. A. 108 Br., 108 ¾ G. Preuß. B. A. 92 Br., 92 ½ G. 4

Frankfurt a. M., 2. Aug. In mehreren Fonds und

Gattungen derselben, namentlich badische und poln. Loose, Preuß. Staatsschuldscheine, 3 ½ proz. bad. Oblig., so wie alle Eisenbahn⸗Ac⸗ tien, hielten sich zu besseren Preisen als gestern mehr begehrt. Tau⸗ nusbahn⸗Actien waren jedoch im Laufe der ganzen Börsenzeit zu 391 bis 392 willig zu haben. Alle übrigen Fonds gut preishal⸗ tend, zum Theil etwas fester.

Oesterr. 5proz. Metall. 76 Br., 76 ¾ G. Bank⸗Actien 1046 Br. Baden Partialloose a 50 Fl. 49 ¼ Br., a 35 Fl. 28 ¾ Br. 28 Gld. Hessen Partialloose a 40 Rthlr. 28 ½ Brf., 28 ¾˖ Gld. Sardinien 27 ½ Br., 27 ¾ G. Darmstadt Partialloose a 50 Fl. 68 ¾ Br., 68 Gld.; do. a 25 Fl. 22 ½ Br., 22 ½ Gld. Spanien 3proz. 27 ¾ Br., 27 ½¼ Gld. Polen 300 Fl. Loose 101 ½ Geld., do. Obligat. a 500 Fl. 74 ¾ Br., 74 Gld. Friedrich Wilhelms Nordbahn 39 ¼ Br., 38 ¼ Gld. Bexbach 75 Br., 74 ¾ G. Köln⸗ Minden 86 ¼ Br., 85 ¾ Geld.

Hamburg, 2. Aug. 3 ⁄proz. p. C. 81 ¼ Br. u. G. E. R. 101 Br., 101¼ G. Stiegl. 82 Br., 82 ½ G. Dän. 68 Br. Ard. 11 ½¼ Br. Zproz. 26 ¾ Br., 26 ½ G. Hamburg⸗Berlin 69 Br. u. G. Bergedorf 80 G. Magdeb.⸗Wittenberge 51 ¾ Br., 51 ¾ G. Altona⸗Kiel 97 ¼ Br., 97 G. Mecklenburg 33 ½8 Br., 33 G.

Mehrere Fonds und fast alle Eisenbahn⸗Actien wurden höher bezahlt und schlossen beliebt.

Paris, 1. Aug. 3 proz. baar 53.60. Zeit 53. 70. baar 88.45. Zeit 88.50. Bank 2280. spanische 26 ⅞. bahn 420.

London, 1. Aug. 3 ½proz. 93 ½. Int. 52 ½¼.

5proz. Nord⸗

3proz. Cons. p. C. 92 ½, a. Z. 92 ½-.

4proz. 81 ¾. Mex. 26 ½. Cons. eröffneten zu 92 ⅛, ¼ a. Z. und 92 ½, †½ p. C., sie blie⸗ ben 92 ½, ½ p. C. u. a. Z.

Von fremden Fonds sind Ard. 18 ½, 18. Zproz. 34, 34 ½. Bras. 85, 83. Chili 96, 94.

Eisenbahn⸗Actien niedriger. 2 Uhr. Cons. p. C. 92 ⅞, ¼†, a. Z. 92 ⅞, X.

Amsterdam, 1. Aug. „Verschiedene Einkaufs⸗Aufträge, besonders in Integ., wirkten günstig auf den Fondsmarkt. Von fremden Effekten waren Zproz. franz. etwas angenehmer. Die

Eisenbahn⸗Actien war das Geschäft iemli ü Lis eb j f vn ziemlich belebt. Mehrere

übrigen Ifas ohne Veränderung. Holl. Integr. 51 ⁄¾, M. 3proz. neue 60 7. Span. Ard. 12 ¼½.

r. Piecen 12 ¼. Russen alte 103 ½x, ½, 4proz. 84 ½¼, ¼. Stiegl. 83.

est. Met. 5proz. 73 ¾. 2 ½ proz. 39 ½.

Madrid, 27. Juli.

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11“ Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 4. August. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 57 62 Rthlr. 1 ““

Zproz. 27 ¾ baar.

pr. Aug./ Sept. 29 ½ Rthlr. Br., 29 G. Sept./Oktbr. 30 ¼ à 30 ½ Rthlr. bez., 30 viel Br., 30 ½ G.

Geerste, große loco 25 26 Rthlr. gleine fehlt. ZHafer loco nach Hualität 17 —18 Rthhlrx. 8“ Sept./Oktbr. 48 pfv. 17 Rthlr. BZ. bb-- 50 pfb. 17 ½ Rthlr. BI. Erbsen, Kochwaare 33 35 Rthlt. hs 8 Futterwaare 30 32 Rthlr. KRiiüböl loco 13 ¾ Rthlr. Br., 13 ¾ G. pr. Aug. 13 ½⅜ Rthlr. Br., 13 ⁄12 G. 111“ Aug./ Sept. 13 ¾ Rthlr. bez. u. Br. »„ Sevpt./ Oktbr. 13 ¾ Rthlr. Br., 13 1% a 13 % verk. Oktbr./Novbr. 13 ½ Rthlr. Br., 13 G. »»» Novbr./ Dezbr. 13 ¼ Rthlr. Br., 13 ½ G.

h Dezbr./Jan. 13 ½ Rthlr. Br., 13 ⁄à2 a ½ G. e Leinöl loco 10 ¾ Rthlr. Br. B 8

»„ pr. Aug./ Septbr. 10 ½ Rthlr. Br., 10 G. F H ax arb D h. nh1n 12. Hanföl 14 Rthlr. 1“

almöl 13 ½ Rthir. HAhg28 191 98 . Larlar. 2, 11 ½ Rthlr. Br. Fj; 18 Spiritus loco ohne Faß 16 ½¾ Rthlr. Br. 2

pr. Aug./ Sept. 16 Rthlr. Br., 15 ¾ G.

»„ Sept./ Oktbr. 16 ¾ a 16 Rthlr. verk., 16 G.

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Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. Beilage

e Streitigkeit unter dem Patronate der türkischen

90ͤste Abonnements⸗

an Unwahrscheinlichkeit,

krührt habe. lungen des russischen aangelegten Verpflegsmagazine zur Aufgabe hat,

bestätigen täglich neue Kunden, während des raschen Marsches abhanden gekommener mehrzwischen Miskolcz und Eperies im Schutze des Terrains zu einzelnen Guerillashaufen umzugestalten beginnen. durch die Unsrigen, bestätigt sich vollkommen. unnserer Truppen befanden sich noch Dembinski,

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Roggen loco und schwimmend 29 31 Rthll.

Oktbr. / Novbr. 30 a 31 Rthlr. bez. u. Br., 30 ¾ G.

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den mit Lebeho ü 3

ßischen Staats-Anzeiger.

Oesterreich. Wien. Nachrichten vom Kriegsschauplatz an der Thei und in Ober⸗ und Süd⸗Ungarn. Feldmarschall 2 8. Sh gemuth. —. Auflösung der Russinen⸗Versammlung in Lemberg. Ver⸗ hältniß zwischen Radeßly und Bruck. Gutachten über die Jesuiten im -e Je a. EFhereach. Bayern. Bamberg. Das Central⸗Untersuchungsgericht in Augsburg. Augsburg. Die Wahlen in der Pfasuch getgerich aaxsns Württemberg. Stuttgart. Gesetze über die Berichtigung unwahrer Zeitungsartikel und die direkten Steuern. gFetah. pa⸗. S. S.*. Frankreich. Paris. Reisen des Präsidenten. 8 v Antwort darauf. 1 Schweiz. Schaffhausen. Züsrich. Die Flüchtlinge. Italien. Florenz. Adressen an den Großherzog. Verurtheilungen. Türkei. Von der bosnischen Gränze. Die aufständischen Bewe⸗ gungen in Bosnien. Wissenschaft und Kunst. Königliches Schauspielhaus.

nichtamtlicher Theil

““

Deutschlannd.

DOesterreich. Wien, 1. August. Das Consti⸗

utionelle Blatt a. B. sagt: „Die Besetzung Ka⸗ h das Görgeysche Corps gewinnt immer mehr

und es scheint, als ob der ganzen Nach⸗ icht Kern blos darin zu suchen sei, daß der linke Flügel des Gör⸗ geyschen Corps diesen Ort bei seinem Zuge gegen den Nordost be⸗ Die zwischen Kaschau und Eperies stationirten Abthei⸗ Heeres, welches die Bewachung der daselbst würden allein ge⸗ Festnahme des genannten Ortes durch ht unmöglich zu machen. Dagegen

daß sich die dem Gieg s chen Corps n Schaaren nun⸗

Adresse aus Havre Abmarsch der Hessen von Büsingen.

ügt haben, eine dauernde Goöͤrgey zu erschweren, wo

Die Besetzung Ketskemets v vor eg⸗ Fhsge 1 erczel un 2 socki in diesem Orte, verließen ihn jedoch noch früh Sercs aes be⸗ gaben sich gegen Szegedin, in welcher Richtung General Bechtold mit Kavallerie⸗Abtheilungen sogleich nachzog. Die Truppen sollen auf dem Marsche durch die sandigen Pußten ungeheuer viel aus⸗ gestanden haben. Während nun Feldzeugmeister Haynau die Ko⸗ lonnen Dembinski's gegen Szegedin und an die Theiß verfolgt, um sie, wo zu zwingen, letzteren Fluß rückwärts zu überschreiten, be⸗ wegte sich das 3te russische Armeecorps südlich und abwärts, um die er⸗ wähnte feindliche ““ zu fassen. Hierdurch würde einerseits die Verbindung der sterreichischen Truppen mit den rus⸗ sischen erhalten, andererseits die Görgey's mit Dembinski verunmöglicht. Reisende bringen unzusammenhängende Nachrichten von einem Be⸗ gegnen des Ban (vielleicht Nugent) mit Aulich, das zum Rachebeil⸗ der Insurrection ausgefallen sein soll. Wie der Ban mit ulich zusammenkäme, wäre allerdings nicht leicht zu fassen; wohl aber sah man einem Zusammenstoße heischen dem Corps Nugent und Aulich längst, als etwas Unausbleiblichem, entgegen. Letzteres soll 3 Bataillone und 30 Kanonen verloren haben. Falls die Sache Kern hat, werden präzise Details nicht lange auf sich warten las⸗ sen. Am 23sten hat ein Gefecht bei Kovil stattgefunden, das von Morgens 7 Uhr bis spät in den Abend dauerte und, ohne weite⸗ ren reellen Erfolg, den Kürassieren vom Walmoden⸗Regimente Ge⸗ legenheit gab, die ihnen bei Gelegenheit ihrer Aufgabe, den Rückzug vom 18ten zu decken, beigebrachten Verluste zu rächen. Zwei Bataillone feindlichen Fußvolks sollen von ihnen gänzlich zersprengt worden sein. Andere Nachrichten aus dem Süden bestätigen, daß die Ar⸗ mee des Ban ungemein an Fiebern leide, so daß es bereits an Lo⸗ kalen mangelt, die Erkrankten unterzubringen. Eben so wird, je⸗ doch als nicht vollkommen begründet, mitgetheilt, daß der Ban nun⸗ mehr auch provisorischer Landeschef der Woywodowina werden soll. Wahrscheinlich stehen hiermit die Konferenzen im Zusammenhang, die der Patriarch im Hauptquartier des Banus mit diesem gepflo⸗ gen. Von Komorn erzählen uns Reisende, daß es keinesweges so streng cernirt sei, als dies der Fall vor dessen Entsetzung gewe⸗ sen. Es scheint, als wolle man eine fassa⸗ Belagerung erst dann vornehmen, wenn es die Festung versuchen sollte, sich noch halten zu wollen, nachdem die vereinten Heere bereits so bedeutende Vor⸗ theile errungen haben würden, daß es ihren Kommandanten Klapka und Aschermann, denen nur 600 Mann Artillerie zu Gebote stehen, klar werden muß, ihr endlicher Fall sei denn doch unausbleiblich. In⸗ deß wird doch von Acs aus an das linke Ufer hinüber eine Bruͤcke, und zwar meist aus eroberten Pontons, geschlagen. Die auf den Wällen von Komorn sichtbaren Posten tragen, seitdem die weiße Fahne von dem abgedachten Thurm verschwunden ist, rothe Bänder am Arm, wahrscheinlich als Demonstration.“ Unter den neuesten Nachrichten Vaiß⸗ es im Lloyd: „An der Börse wurde gerüchtweise erzählt, die Insurgenten hätten Szegedin geraͤumt und sich zurück⸗ gezogen. Einem gestern hier eingelangten Schreiben eines Kaiserl. Offiziers aus Ketschkemet zufolge, stand der Feldzeugmeister Baron Haynau eben im Begriffe, von dort nach Szegedin aufzubrechen.“ In der Presse liest man: „Ein Courier überbrachte gestern Abend an Se. Majestät den Kaiser sehr beruhigende Nachrichten aus dem Hauptquartier des Bans. Die Süd⸗Armee hat bei Ruma eine der festesten Stellungen eingenommen, in welcher sie sich gegen 100,000 Feinde vertheidigen könnte. Das Tschaikisten⸗Bataillons⸗ Gebiet hält Knicanin beseßt. Bei Baja haben die Magyaren fünf stark befrachtete Dampfschiffe verloren, welche den Kaiserlichen in die Hände sfielen. Die von Dukla nach Ungarn rückenden russi⸗ schen Reserven bestehen aus dem gesammten russischen Dragoner⸗ Corps, 26,000 Mann.“ . RFeldmarschall⸗Lieutenant Baron Wohlgemuth, Civil⸗ und Militair⸗Gouverneur von Siebenbürgen, ist am 26. Juli auf der Reise nach dem Lande seiner Bestimmung in Krakau angekommen. Die russinische Hauptversammlung in Lemberg, welche sich die Aufgabe gestellt hatte, zwischen Regierung und Volk vermittelnd aufzufreten, hat sich am 27. Juli aufgelöst. Die Mitglieder schie⸗

Ueber das Verhältniß des Feldmarschalls Grafen Radetzky zu dem in den Friedensunterhandlungen bevollmächtigten Handelsmi⸗ nister von Bruck schreibt ein, wie dem Wanderer scheint, gut un⸗ terrichteter Korrespondent der D. Z. a. B. Folgendes: „Seit ei⸗ niger Zeit tauchen in mehreren Blättern Andeutungen über ernste Zerwürfnisse auf, die angeblich zwischen dem Feldmarschall Grafen Radetzky und dem Handelsminister Bruck vorgefallen sind. Ich bin in den Stand gesetzt, durch die Mittheilung folgender ver⸗ bürgter Thatsache alle diese Zeitungsgerüchte zu widerle⸗ gen. Der Marschall hat dem Handelsminister ein an den Ministerrath gerichtetes Schreiben eingehändigt, worin er sich auf die anerkennendste Weise über die Leistungen des Herrn von Bruck in der Pazifizirungs⸗Angelegenheit ausspricht und ihn gegen die zahlreichen Verdächtigungen und Beschuldigungen, die gegen die Wirksamkeit desselben in den Friedens⸗Unterhandlungen mit Sardinien erhoben wurden, nachdrücklich in Schutz nimmt. Herr von Bruck hat dieses Schreiben bereits dem Minister⸗Präsi⸗ denten, Fürsten von Schwarzenberg, eingesendet, und es dürfte wahrscheinlich seiner Zeit auch an die Oeffentlichkeit gebracht wer⸗ den, um so mehr, als der Marschall seine Zustimmung zur etwaigen Veröffentlichung dieses Schreibens im voraus gegeben hat. Die letzte Woche hindurch war die telegraphische Linie längs der Südbahn unausgesetzt in Bewegung. Die Friedens⸗Unter⸗ handlungen in Mailand scheinen der Gegenstand des unausgesetzten Austausches von Mittheilungen zu sein. Das Ministerium ist vollkommen mit dem energischen Auftreten des Marschalls Radetzky einverstanden und fest entschlossen, das sardinische Hinhaltungssy⸗ stem auf keine Weise mehr zu gestatten, sondern die Sache endlich zum völligen Abschlusse zu bringen. Der Marschall hat die Wei⸗ sung erhalten, bei den geringsten weiteren Winkelzügen der turiner Regierung soglech die Festung Alessandria wieder zu besetzen, wozu ihm die Wa enstillstandsbedingungen ein unbestreitbares Recht ge⸗ ben. Man erwartet daher mit jedem Tage die telegraphische Nach⸗ richt von dem definitiv erfolgten Friedensschlusse. Ein mehrmals wiederholtes Vermittelungsanerbieten der französischen und briti⸗ schen Diplomatie wurde entschieden abgelehnt.“

„Graf Montecuccoli hat, dem Wanderer zufolge, den Erz⸗ bischof von Mailand um seine Meinung ersucht, ob die Jesuiten im lombardisch ⸗venetianischen Königreiche beizubehalten seien oder nicht. „Sämmtliche Bischöfe sammt dem Erzbischofe“, sagt das genannte Blatt, „haben sich für deren Wiedereinsetzung erklärt, Füche Erklärung Graf Montecuccoli indeß schwerlich beruͤücksichtigen

ürfte.“

Bayern. Bamberg, 30. Juli. (Nürnb. Korr.) Fol⸗ gendes ist der Wortlaut des oberappellationsgerichtlichen Beschlusses, die Errichtung eines Central⸗Untersuchungsgerichts zu Augsburg betreffend:

„Im Namen Sr. Majestät des Königs von Bayern. Der oberste Gerichtshof des Königreichs hat am vierzehnten Juli Eintausend acht hun⸗ dert neun und vierzig in geheimer Plenarsitzung folgendes Erkenntiniß er⸗ lassen. Der mit den Functionen des Staatsanwaltes betraute Ober⸗Appel⸗ lationsgerichts⸗Rath Dall'armi stellte folgenden Antrag: Es gefalle dem hohen Gerichtshofe, die Fortführung der sämmtlichen zur Zeit in den drei fränkischen Kreisen und in dem Kreise von Schwaben und Neu⸗ burg anhängigen Untersuchungen, welche sich auf die gewaltsame Durchführung der deutschen Reichsverfassung oder auf andere staats⸗ verrätherische Verbrechen beziehen, denen diese Durchführung zum Vorwande gedient hat, und durch Aufforderung zur Volksbewaff⸗ nung, durch bei versammelter Volksmenge abgehaltene Reden, durch Verbreitung von Druckschriften, Beschaffung von Waffenvorräthen ꝛc. ver⸗ übt wurden, oder damit im Zusammenhange stehen, so wie die weitere Ver⸗ folgung der auch in Hinsicht auf die übrigen diesrheinischen Kreise bereits bestehenden oder als bestehend sich noch ergebenden Indizien dem Königl. Kreis⸗ und Stadtgerichte Augsburg zu übertragen und das weitere Nöthige zu verordnen. Nach Anhörung des zum Referenten in dieser Sache er⸗ nannten Ober⸗Appellationsgerichts⸗Rathes Meißner, durch welchen zugleich die wichtigeren, zur Begründung des obigen Antrages mitgetheilten Alten⸗ stücke vorgelesen wurden; ferner nach Anhörung des genannten Staats⸗ Anwaltes in der mündlichen Entwickelung seines Antrages; in der Erwä⸗ gung 1) daß bestimmte und sehr erhebliche Thatumstände vorliegen, welche auf einen inneren Zusammenhang der in mehreren Kreisen des Königreiches vorgekommenen revolutionairen Bewegungen und auf das Bestehen einer verbreiteten staatsverrätherischen Verbindung schlie⸗ ßen lassen 3 2), daß es sonach die unabweisbare Nothwendigkeit gebietet, die Führung der bezüglich der einzelnen Reate bereits anhängigen und noch anhängig werdenden Untersuchungen Einem Untersu⸗ chungsgerichte ausschließend zu übertragen, beschließt der oberste Gerichtshof in Gemäßheit der Art. 4 und 5 des Gesetzes vom 10. November 1848, die Abänderung des II. Theils des Strafgesetzbuches vom Jahre 1813 betreffend, was folgt: Die Voruntersuchung wegen angezeigten Staatsverraths durch gewaltsame Einführung der in Frankfurt beschlossenen Reichsverfassung oder wegen der unter dem Vorwande der Einführung derselben im Königreiche Bayern diesseits des Rheins begangenen oder sonst hiermit im Zusammen⸗ hang stehenden Verbrechen und Vergehen wird dem Königlichen Kreis⸗ und Stadtgerichte Augsburg übertragen und danach die Uebersendung sämmt⸗ licher bei den Gerichten diesseits des Rheins bezüglich obiger Verbrechen oder Vergehen bereits anhängigen oder noch anhängig werdenden Untersu⸗ chungen an das genannte Kreis⸗ und Stadtgericht hiermit angeordnet. Also beschlossen zu München, wie Eingangs gemeldet.“ Folgen die Unter⸗ schriften. 1b

Augsburg, 31. Juli. Ueber den Ausfall der Landtags⸗ wahlen in der Pfalz sagt ein pfälzer Korrespondent der Augsb. Ztg.: „Aus sämmtlichen Wahlen ergiebt sich das Resultat, daß die Pfalz kaum noch je so besonnen gewählt hat. Jedenfalls steht fest, daß die Pfälzer Deputirten diesmal nicht als Klub, wie jüngst, auftreten werden; obgleich alle Nüancen der letzten Linken, jene des flüchtigen Berkmann ausgenommen, wieder in ihr vertreten sein möchten. Mindestens sind unter den Gewählten ein gutes Drittel etwa, welche den Staatswagen, der durch unsere letzte Kammer auch noch zum Abgrund nach Kräften e wurde, nimmer⸗ mehr aus ideologischen Staats⸗ und Verfassungsgrillen weiter hinab werden bringen helfen. Kaum aber wird ein oder der an⸗ dere der Erwählten, namentlich in Betreff der Reichs⸗Verfassung und Grundrechte, vollkommen mit den jenseitigen Rechten gehen.“

Württemberg. Stuttgart, 31. Juli. (Schwäb. Merk.) Das von der Stände⸗Versammlung am 28. Juli mit 47 gegen 18 Stimmen angenommene Gesetz, die Berichtigung unwahrer Zeitungs⸗ Artikel betreffend, lautet:

„Der Herausgeber einer eitung oder einer in monatlichen ober kürze⸗ ren Fristen erscheinenden Zeitschrift ist verpflichtet, die Entgegnung zur Be⸗ richtigung der in derselben erwähnten Thatsachen, zu welcher sich die bethei⸗ ligten öffentlichen Behörden, Beamten oder Privatpersonen veranlaßt finden, in den nächsten drei Tagen (die Regierung wollte: in dem nächsten Blatte oder Hefte) nach dem Empfange der Entgegnung, oder falls in dieser Zeit keine Nummer der Zeitung oder Zeitschrift erscheint, in die nächste Num⸗ mer, wortgetreu, ohne irgend eine Aenderung oder Weglassung allein mit der Bezeichnung: Berichtigung nach dem Gesetze vom.. und zwar in der gleichen Abiheilung des Blattes, in welcher der zu

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Sonntag d. 5. Augu

berichtigende Aufsatz stand, und mit der gleichen Schrift aufzuneh⸗ men. Jede derartige Berichtigung muß von dem Einsender, beziehungs⸗ weise der betreffenden amtlichen Stelle, unterzeichnet sein. Die Aufnahm einer solchen .z.—. muß kostenfrei geschehen, insoweit der Umfang der Entgegnung die Länge (die Regierung wollte: den doppelten Umfang) des Artikels oder desjenigen Abschnüts desselben, welcher dazu Veranlassung 3 gab, nicht übersteigt. Für die über diesen Umfang hinausgehenden Zeilen ist der Herausgeber die gewöhnliche Einrückungsgebühr der betreffenden Zeitung oder Zeitschrift zu fordern berechtigt. ie Uebertretung obiger Vorschriften ist Zurch das Bezirksgericht mit einer Geldbuße von (15 bis 50 Fl. wollte anfänglich die Regierung) 5 bis 50 Fl. zu bestrafen. Außer⸗ dem ist bei sorgesegiem Ungehorsam der Bezirksrichter berechtigt, von jebem neu erscheinenden Blatt oder Hest durch die Ortsbehörde vor der Ausgabe Einsicht nehmen zu lassen und, wenn dem Gesetze nicht genügt ist, die Wegnahme anzuordnen. „Das heute erschienene Regierungsblatt enthält eine Ver⸗ fügung des Finanz⸗Ministeriums, betreffend die Vollziehung des Finanzgesetzes für das Jahr 1848— 49 hinsichtlich der direkten Steuern, welchen neben den bisherigen (Grund⸗, Gebäude⸗, Ge⸗ fäll⸗ und Gewerbesteuern) von jetzt an auch die Steuern von Kapitalien, Besoldungen, Pensionen und Apanagen beigezählt sind. Die wesentlichsten Bestimmungen desselben lauten:

§. 2. Aus Kapitalien bei öffentlichen Kassen haben die betreffen⸗ den Verwalter von denjenigen Steuerpflichtigen, welchen solche Ka⸗ pitalien seit dem Steuer⸗ Normaltage 1. Juli 1848 abgelöst und für das Jahr 1848 49 nur 6 Kr. Steuer abgezogen worden sind, die zurückgebliebenen 9 Kr. von 100 Fl. Kapital unverweilt nachzuholen. Von denjenigen noch haftenden Kapitalien, aus welchen die Zinse bereits erhoben sind, ist die Steuer⸗Erhöhung dadurch einzubringen, daß bei der nächsten Zinszahlung die zu wenig erhobenen 9 Kr. von 100 Fl. Ka⸗ pital nachträglich erhoben werden. Bei allen zinsfälligen Kapitalien, von welchen die insen noch nicht erhoben sind, ist die gesetzlich erhöhte Steuer von 15 Kr. bei der Zinszahlung in Abzug zu bringen. Der Besteuerung nach Art. 7 des Gesetzes, unter Anwendung der Bestimmungen des Ge⸗ setzes vom 29. Juni 1821 und der Vollzugsvorschriften zu demselben, un⸗ terliegen 1) sämmtliche Besoldungen, Gehalte und Pensionen, ohne Rück⸗ sicht darauf, ob sie aus öffentlichen Kassen oder von Privaten gereicht werden, mit den im §. 10 bezeichneten Ausnahmen; 2) die Amiswohnungen, nach Maß⸗ gabe des Gesetzes vom 16. Juli 1849 885 S. 332), wobei noch weiter be⸗ stimmt wird, daß die Wohnungen der Revier⸗Förster oder die hierfür aus⸗ gesetzten Geld⸗Entschädigungen nach Analogie des Art. 2—. dieses Gesetzes mit 50 Fl. in Berechnung genommen werden; 3) das Einkommen der Aerzte, Advokaten und Handlungs⸗Commis; 4) das Einkommen aus Zeit⸗ schriften und dem schriftstellerischen Erwerb nach Maßgabe des Gesetzes vom 9. Juni 1849 (Reg. Bl. S. 175) und der Vollziehungs⸗Vorschriften zu demselben vom 4. Juli 1849 (Reg. Bl. S. 274); 5) das Einkommen der Künstler, welche ihre Kunst nicht in Verbindung mit einem von ihnen selbst betriebenen steuerbaren Gewerbe und im Interesse desselben ausüben, nameni⸗ lich der Architekten, Bildhauer, Musiker, Maler, Schauspieler, Tänzer, Be⸗ reiter und der Lit Schriftsteller und Lehrer). 8

8 1“ 1.““ 8

Ausland. „Frrankreich. Paris, 31. Juli. Die legitimistische Union äußert aus Anlaß dieser Reisen des Präsidenten: „Der Prinz Louis ge⸗

Herc ohne es zu wissen, dem Geiste Frankreichs. der 4hend vdrre publik alle Gewohnheiten der Monarchie wiederzufinden sucht. Die

Wahl vom 10. Dezember ist in Bezug auf die Revolution eine ungeheure Thatsache gewesen; Frankreich hat sich dem Elend und der Ohn⸗ macht eines anarchischen Zustandes entreißen und durch die Auto⸗ rität zur Ordnung gelangen wollen. Dieselbe Nothwendigkeit hat bewirkt, daß der Prinz Louis den Ideen, welche seiner Wahl zu Grunde gelegen haben, gehorcht. Er ist nicht gewählt worden, um nach Art des Präsidenten der Vereinigten Staaten Republik zu spielen; er ist erwählt worden, um dem Lande einige Nachah⸗ mungen seiner natürlichen Politik zu gewähren. Mit einem Worte, man hat einen Präsidenten gewollt, der einem König gliche, und der Präsident hat begonnen, den König zu spielen. Er hat dies nur in sehr beschränkter Weise gethan, allein er hat nichts⸗ destoweniger dem politischen Grundgedanken gehorcht, welcher verlangt, daß das Staats⸗Oberhaupt den Lnxus und die Macht des Landes entfalte, Wohlthaten, Almosen in Masse ‚vertheile, die Künste beschütze und gewissermaßen über den öffentlichen Reichthum frei verfüge. Wir haben neben republikanischen Ideen tief eingewurzelte monarchische Sitten. Die politische Geschicklichkeit würde darin bestehen, beide nicht unver⸗ trägliche Elemente mit einander zu versoöhnen. Man hat dies durch die Revolution versucht, die nichts Anderes als eine Gewaltthat gegen den französischen Nationalgeist war, statt eine Regierung zu wählen, welche den republikanischen Ideen und den monarchischin Sitten zu gleicher Zeit Genüge leistete.“ Der Dix Decembre meint seinerseits, der Präsident gebe durch seinen Namen eine Ga⸗ rantie seiner Uneigennützigkeit, und nachdem derselbe die Furcht der Liberalen und dem Konservatismus alle möglichen Konzessionen gemacht, solle derselbe kühn zwischen den beiden Klip⸗ pen der revolutionairen Ideen und dem Absolutismus fortschreiten und das Land mit den Institutionen beschenken, welche die Frei⸗ 88 zu gründen und die Anarchie zu ersticken geeignet wären. rankreich, müde der Bewegung, werde noch einmal den Namen Napoleon als einen solchen begrüßen, der ihm seine Freiheit und seine Größe gegeben. Nach dem Eveênement will der Präsident am 15. August, dem Namenstage seines Oheims Napoleon, über die Truppen des Seine⸗Departements große Heerschau halten; 150,000 Mann Truppen und Nationalgarden werden unter den Waffen sein und 3 Ehrenkreuze in jedem Regiment, eines an die Offiziere und zwei an die Unteroffiziere, ausgetheilt werden. Mehrere Kaufleute, Schiffs⸗Eigenthümer und Kolonisten zu Havre haben eine energische Bittschrift an den Präsidenten der Republik eingereicht, um die Aufmerksamkeit desselben auf die Lage von Martinique und besonders von Guadeloupe zu lenken. Sie schreiben die Brand⸗ und Mordscenen, welche auf Guadeloupe kürz⸗ lich stattgefunden haben, der unüberlegten Einführung des allge⸗ meinen Stimmrechts bei einer Menschenrace zu, die sich Tages zu⸗ vor noch in der tiefsten Sklaverei befand. Daß auf Martinique die Wahlen in größter Ruhe vor sich gingen, erklären sie durch die Bemühungen eines Kandidaten der gemäßigten Partei, der jedoch auf Guadeloupe, wo er ebenfalls zum Zwecke der Beruhigung gelandeet sei, den Massen bewaffneter Banden sich kaum habe entziehen können, die eine vor nichts, selbst vor Brand und Mord nicht zurück⸗ bebende Partei, die der Socialisten, den Repräsentanten Schölcher an der Spitze, Feßen ihn losgelassen habe. Die Bittsteller verlan⸗ gen von dem Präsidenten der Republik, der versprochen habe, die Guten zu beruhigen und die Bösen zittern zu machen, schleunige und energische Maßregeln, so lange es noch Zeit sei, damit das Loos von San Domingo nicht über Martinique und Guadelvoupe komme. Der Moniteur erklärt als Antwort auf diese Adresse, daß am 28. Juni die Ruhe schon überall hergestellt gewesen sei.

Das neue Gesetz über den Belagerungszustand gebe dem Gouver