it einstimmten. Die von Annaberg gekommene und heute hier 8 -— Durchmarsch befindliche preußische Truppen⸗Abtheilung verläßt morgen die Stadt, so daß außer den Kranken kein einziger Preuße in Sachsen zurückbleiben wird. Leipzig, 16. Aug. (D. A. Z.) Vom akademischen Senat ist Professor Fr. Bülau zum Rektor hiesiger Universität für das am 31. Oktober anhebende neue Geschäftsjahr erwählt worden.
Baden. Mannheim, 12. Aug. (Bad. Merk.) Als die beiden Dampfschiffe „Schiller“ und „König“, die uns vorgestern Abends das brave badische Bataillon „von Porbeck“ brachten, am Landungsplatze von Mainz Mittags auf eine Stunde Halt machten, stellten sich die Compagnieen, so gut es der Raum der beiden neben⸗ einanderstehenden Böte zuließ, feierlich in Reihe und Glied, wie
zur Parade, Gewehr in Arm, Tornister angeschnallt und „Schles⸗ wig⸗Holstein“ singend, an Bord derselben auf. Wohl mochten alle
Herzen in stolzer Freudigkeit diesem Ufer entgegenpochen, denn da wohnte ja ihr vielgeliebter Großherzog, dem sie stets treu geblieben waren, auch in der Ferne, noch immer in freiwilligem Exil. Gleich darauf kam auch der gütige Fürst in einfacher
nisterium, zum Besuch auf die Schiffe, von jubelnden Hur⸗ rahs und Lebehochs empfangen. Rührende, unvergeßliche Scene des Wiedersehens! Der Großherzog, in dessen freundlichen Zügen die Spuren des erlebten Kummers unverkennbar sind, in dessen Augen Thränen glänzten, hielt eine kurze, von tiefer Bewegung unterbrochene Rede an seine Getreuen, belobte ihr tapferes, ach⸗ tungswerthes Verhalten im nordischen Kriege und dankte in den herzlichsten Ausdrücken für ihre bewährte Anhänglichkeit. „Meine ganze Armee“ — soll er unter anderem Ergreifenden gesagt haben — „besteht fast nur noch aus Eurem Bataillon, und von diesem eehlen leider über 50 Mann, die als Opfer zurückgeblieben. Hof⸗ en wir, daß wir uns bald in meiner Residenz, in der verwaisten Heimat wiedersehen!“ Er unterhielt sich nun mit den einzelnen Leuten aufs freundlichste und bewirthete sie mit Wein; Aller Au⸗ gen waren feucht; unter begeisterten Toasten und wiederholten Hur⸗ rahs wurde geschieden und den herrlichen Strom herauf brausten wieder die Dampfschiffe der badischen Heimat zu.
Rastatt, 14. Aug. (Karlsr. Ztg.) Gestern Vormittag nach 10 Uhr ist der Prinz von Preußen mit dem zweiten Bahn⸗ zuge von Karlsruhe hier eingetroffen. Am Bahnhofe von den Mi⸗ litair⸗ und Civilbehörden, se wie von den Lehrern des Lyceums und dem Gemeinderath empfangen und durch den Regierungsrath Lang und Bürgermeister Hammer in kurzen Anreden begrüßt, sprach Se. Königliche Hoheit eine freundliche Erwiederung des Empfan⸗ ges aus, fügte einige bedeutungsvolle Worte über unsere Zeit und ihre nächste unerläßliche Aufgabe bei und begab sich sofort nach der Steadt in das Schloß und von da nach einzelnen Theilen der Festungswerke, um dieselben in Augenschein zu nehmen. Mittags fand große Parade statt, nach deren Beendigung der Prinz nach Karlsruhe zurückkehrte.
In der gestrigen Sitzung des Standgerichts wurde der Pro⸗ zeß des sogenannten Majors, früheren Lieutenants Mahler vom 2ten Regiment verhandelt. Er wurde zu 10 Jahren Zuchthaus⸗ strafe verurtheilt. Auf heute war die Verhandlung über einen ge⸗ wissen Lefebre bestimmt, der inzwischen erkrankt ist, weshalb das Ge⸗ richt heute aussetzt. Böning aus Wiesbaden an die Reihe kommen.
Freiburg, 10. Aug. (O. P. A. Z.) Von den bisher noch in Rastatt gefangenen hiesigen Akademikern sind nun alle freigelassen worden und hier wieder angekommen, selbst diejenigen, welche freiwillig mitgegangen sind. Wie man hört, sind nur zwei der hiesigen Akademiker gefallen. Von den Freiburgern befinden sich nur noch die in Rastatt, die keine Studenten und freiwillig ausgezogen sind. n
Hessen. Kassel, 14. Aug. (ass. Ztg.) 12 Uhr Mittags begab sich der staͤndige Ausschuß nach Wilhelms⸗ höhe, um in einer persönlichen Audienz den Inhalt seiner Eingabe in Beziehung auf die dauernde Ministerfrage zu wiederholen; das Audienzgesuch gelangte jedoch, da die Meldung du ch verschiedene Umstände und die Tafel, welcher der Königlich preußische General⸗ Lieutenant von Grabow beiwohnte, verspätet worden zu sein schien, erst nach der Tafel an Se. Königliche Hoheit. Dem Ausschuß war inzwischen durch den Hofjägermeister von Baumbach auf das frü⸗ here Audienzgesuch die Auskunft geworden, daß der Kurfürst den⸗ selben, da Se. Königliche Hoheit ohne verantwortliches Ministerium und ein solches erst zu bilden beschäftigt wären, nicht empfangen könne, jedoch den Inhalt in Erwägung ziehen werde. Der Aus⸗ schuß richtete sofort eine neue Vorstellung an Se. Königl. Hoheit, worin auf die dem Ausschuß zu Theil gewordene Bescheidung dar⸗ gestellt wurde, daß derselbe eben veec⸗ weil der Kurfürst mit Bildung eines neuen Ministeriums beschäftigt sei, sich persönlichen Vortrag erbitten müsse, da die Zeit eben so dringend sei, als das Be⸗ dürfniß eines edelmüthigen Entschlusses Sr. Königl. Hoheit zur Zu⸗ rückberufung ihrer bisherigen Rathgeber, damit nicht Vorstellungen von unseliger Wirkung auf das Verhältniß zwischen Fürst und Volk Platz greifen. Der Flügel⸗Adjutant Major v. Loßberg eröff⸗ nete dem Ausschuß seitens des Kurfürsten, daß bereits der Versuch einer Verständigung mit den Mitgliedern des bisherigen Ministeriums angeknüpft sei und der Ausschuß dieses seinen ständischen Kollegen eröffnen möge. Der Ausschuß kehrte erst nach 7 Uhr nach Kassel zurück. Heute Morgen schrieb derselbe nun an die hier anwesenden Mitglieder des bisherigen Ministeriums, um Auskunft über diese Verständigung und den Fortgang derselben zu erfragen. Dem Ver⸗ nehmen nach ist gestern Abend noch eine telegraphische Depesche nach Hanau abgegangen. Der bisherige Vorstand des Kriegs⸗Ministe⸗ riums, Major Bödicker, war gestern zur Tafel in Wilhelmshöhe bei Sr. Königl. Hoheit und verweilte bis 7 Uhr daselbst. Heute Morgen waren die hier anwesenden Mitglieder des bisherigen Mi⸗ nisteriums bei demselben versammelt. Um 9 Uhr traten die anwe⸗ senden Stände⸗Mitglieder mit dem Ausschuß im Ständesaal zusam⸗
men, um über den weiteren Gang der Angelegenheiten Bericht zu erhalten.
„ Die anwesenden Stände⸗Mitglieder, deren Zahl jetzt 39 be⸗ trägt, haben gestern Abend beschlossen, bis zur Herstellung eines Ministeriums hier versammelt zu bleiben.
„Am Schlusse unseres Blattes“, sagt die Kass. Ztg., „kön⸗ nen wir noch nach zuverlässigen Mittheilungen melden, daß die Verständigung der Krone mit dem Ministerium in befriedigender Erledigung befindlich und die beste Aussicht vorhanden ist, das Ka⸗ 8ae vollständig und in verfassungsmäßiger Thätigkeit
Kassel, 15. Aug. (Kass. Z.) Der permanente Stände⸗ Ausschuß 5 um 12 Uhr den a⸗ incssersen Stände⸗Mit⸗ liedern eroffnet, daß auf baldige Wiederherstellung des früheren Ninisteriums begründete Hoffnung vorhanden sei. Der bisherige Vorstand des Kriegs⸗Ministeriums, Major Bödicker, war zu Sr.
1.“
Künftigen Donnerstag dürfte wohl der alte
Gestern um]
unfreundlich auf.
Königl. Hoheit dem Kurfürsten beschieden worden. Bereits war auch eine telegraphische Depesche an den Staatsrath Eberhard nach
Hanau gegangen, um ihn zur schleunigen Hierherkunft aufzufor⸗
dern. Gleiche Aufforderungen waren an die Staats⸗Minister von Beaumbach nach Nüntershause
en und Geheimerath von Schenk nach Schweinsberg ergangen.
Herr Sühesrach Eberhard ist diese Nacht hier eingetroffen; die Staats⸗Minister von Baumbach und Geheimerath von Schenk wurden im Laufe des Morgens erwartet.
Hessen und bei Rhein. Mainz, 14. Aug. (O. P. A. Z.) Von der Musik des hier garnisonirenden k. österreichischen Infan⸗
terie⸗Regiments eingeholt, ist heute ein Bataillon des Königlichen preußischen achten Landwehr⸗Regiments hier eingerückt; dasselbe ist
einkasernirt worden und wird vorerst einen Theil der hiesigen Be⸗ satzung bilden.
Schleswig⸗Holstein. Schleswig, 14. Aug. (Börs. H.) Die Landesversammlung hat sich sowohl gestern als heute in langen
Sitzungen mit nichts Anderem als der Schlußberathung über den
begleitet vom Maͤrkgrafen Max und zwei Herren vom Mi⸗ Abstimmun
Antrag beschäftigt, welcher die Einleitung eines Strafverfahrens gegen den Departements⸗Chef für das Kriegswesen bezweckt. Die ist auch heute noch nicht erfolgt. Es stellte sich bei der Diskussion immer mehr heraus, daß es von den Antragstellern nicht blos auf Entfernung des Departements⸗Chefs Jacobsen, son⸗
dern im Grunde noch auf ein Mehreres, nämlich auf die Beseiti⸗ gung derjenigen Ansichten, von welchen die Regierung sich in ihrer
Politik seither hat leiten lassen oder, wie man es nannte, des gan⸗ zen Regierungs⸗Systems abgesehen sei, daß die Minorität mithin dasjenige, was sie auf direktem Wege nicht hatte durchsetzen können, auf indirektem zu bewerkstelligen versuchte. Die Debatte gehörte
übrigens zu den unerfreulichsten, die je in der Landes⸗Versammlung
vorgekommen. Stets erneuerte Anschuldigung von der einen, Ver⸗ theidigung von der anderen Seite; Erörterung der Frage, ob und inwieweit dem Departements⸗Chef Jacobsen strafbare Unterlassung — denn um Unterlassungen handelte es sich überhaupt nur, nicht um positive Handlungen — zur Last zu legen seien, nach allen Rich⸗ tungen hin. Die hauptsächlichsten Anschuldigungen bestehen darin, daß der Departements⸗Chef Jacobsen die schleswig⸗holsteinische Armee nicht auf eine solche Stärke gebracht, wie von der Landes⸗Ver⸗ sammlung beschlossen, oder wenigstens vorausgesetzt gewesen, und daß derselbe die Armee nicht mit Offizieren versehen, welche von dem Willen fremder Fürsten durchaus unabhängig seien.
Altona, 15. Aug. (Börs. H.) Mit dem Morgenzuge kam die Nachricht, daß die schleswig⸗holsteinischen Gefangenen von den Dänen nicht ausgeliefert sind. Nachdem nämlich die dänischen Ge⸗ fangenen auf den düppeler Schanzen angekommen, ist diesseits ein Parlamentair nach Alsen gegangen, der die Nachricht zurückgebracht, daß man dort von der Auswechselung nichts wisse. Nach Ablauf von zwölf Stunden ist auf eine zweite Vorfrage durch eine inzwi⸗ schen von Kopenhagen eingetroffene Nachricht die Antwort erfolgt, daß die Gefangenen noch nicht ausgewechselt würden.
Frankfurt. Frankfurt a. M., 15. Aug. (O. P. A. Z.) Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen inspizirte heute früh (wie bereits erwähnt) auf der Pfingstweide die hier liegenden preu⸗ ßischen Truppen. Zwei Bataillone des 30. Regiments, drei Schwa⸗ dronen des 8. Kürassier⸗Regiments und eine reitende Batterie rückten zu diesem Behuf um 8 Uhr aus. Um 9 Uhr erschien der Prinz mit seinem Generalstab und Gefolge, darunter auch der Mi⸗ litairgouverneur von Mainz, General von Hüser, auf der Pfingst⸗ weide und wurde von den Truppen mit Hurrahruf empfangen. Nach vorgenommener Inspection deftlirten die Truppen in schoͤner Haltung vor dem Prinzen vorüber. Als der Prinz nach der Stadt zurückkehrte, begleitete ihn abermals der Hurrahruf der Soldaten.
0 Uhr rückten die Preußen wieder durch
8
1 8 88
Ausland.
Oesterreich. Preßburg, 14. Aug. (Ll.) Reisende, welche die Rabnitz ohne Hindernisse passirten und hierher gelangten, erzählen, daß eine vierspännige Kutsche, in welcher sich eine Herrschaft flüchten wollte, von den Magyaren aufgehalten und in die estung abge⸗ führt wurde. Dieselben wollen die Insurgenten in Kapuvar gese⸗ hen haben. Zwei Honveds kamen heute in die Nähe unserer Stadt. Sie wurden bald bemerkt und gefangen genommen. Sie geben an, daß sie überzugehen beabsichtigten. Die im Schlosse verhaftet ge⸗ h.sehtn Staatsgefangenen sollen gestern von hier fortgeführt wor⸗ den sein.
Semlin, 10. Aug. (Agr. Z.) Gestern um die Mittags⸗ stunde verließen die Magvaren, ohne abgekocht zuͤ haben, ihre Po⸗ sitionen bei Boreza und in Panczova und zogen gegen Versez. Das An⸗ rücken der Sudarmee und ihre Vereinigung mit der Donau⸗Armee dürfte die Ursache sein. Unsere Armee überschritt bei Bacse, Xablja und Perlas die Theiß und rückt mit raschem Schritt im Banat ein; eine De⸗ putation ist heute aus Panczova hier angekommen, um den General Mayerhofer zu bitten, mit ihrer Stadt zu disponiren, da sie von den Magyaren verlassen ist. Der Handel wird lebhafter; die Dampfschiffe fahren bereits bis Panczova. Das Kommando des am titeler Plateau seit dem 18. Juli aufgestellten Corps hat Feldmarschall⸗Lieutenant Dietrich; unter ihm stehen die 3 Infan⸗ terie⸗Brigaden Knicanin, Lang und Marsano und die Kavallerie⸗ Brigade Lederer, die später noch um die Kürassier⸗Brigade Fejer⸗ vary (sämmtliche 4 Regimenter unter Feldmarschall⸗Lieutenant Ot⸗ tinger) vermehrt wurde. Bei den serbischen Hülfstruppen, zu zwei Bataillonen gerechnet, besteht selbst die größere Hälfte der Brigade Knicanin aus Kaiserlichen Truppen.
Agram, 10. Aug. (Südsl. Z.) Die Brigade Puffer brach am Sten d. M. von Semlin nach Beska und Keredin (unweit Kar⸗
lowic) auf und wird von da nach Slankamen und über die Theiß
ins Banat übersetzen. Die magyarische Hauptmacht scheint sich um Großwardein zu konzentriren, wo sich auch Kossuth mit seinem Mi⸗ nisterium befindet. (S. den Bericht über das Einrücken der Russen in Großwardein im gestrigen Blatt unter Warschau.) Nach dem Slav. Jug verweilte er eine Zeit lang in Pancevs, schien auch⸗ mit den belgrader Türken verhandeln zu wollen, wurde aber von den patrouillirenden Tschaikisten verhindert. Diesen Vorsichtsmaß⸗ regeln ungeachtet, wird von den Magyaren dennoch mit den Türken ein lebhafter Verkehr getrieben. So entspann sich am 4ten knapp unterhalb Semlin ein kleiner Kenas zwischen beiden. Von den in Massen am linken Donau⸗Ufer versammelten Magyaren wollte eine Anzahl nach Belgrad übersetzen, wurde aber, da sie anfangs keine Kanonen mit sich führten, von zwei kleinen Tschaiken 1 t, welche sich jedoch, als eine Batterie schweren Geschützes aufge 88 nach Semlin zurückziehen mußten. Die
Türken, darüber höchst erfreut, setzten gleich z2 den vhsgrsh über,
und seitdem findet Tag und Nacht ein äußerst lebhafter Verkehr statt. Die Türken treten in Belgrad gegen die Serben auch sehr
’“
„Kronstadt, 30. Juli.
Die heutige Kronstädter Ztg. ent⸗ hält folgende Proclamation:
zum blutigen Kampfplatze eines verhängnißvollen Bürgerkrieges umgewan⸗ delt. Die Aufrührer haben es gewagt, gegen die heiligsten Rechte und das
in der Weltgeschichte beispiellose Revolution unter dem Deckmaniel einer zeit⸗ gemäßen Resorm so künsilich herbeizuführen, daß es noch heute unentschie⸗ den ist, ob sie in der Reformation die Revolution oder in der Revolution die Reformation gesucht haben. Die ungusbleiblichen Folgen dieses unver⸗ antwortlichen Verfahrens waren: die Unterdrückang der Personalfreiheit und frevelhafte Verletzung der Eigenthumssicherheit, so zwar, daß der Vater sei⸗ nen unmündigen Kindern, erwachsene Söhne ihren Aeltern und der friedliche Landmann seiner nützenden Beschäftigung entrissen und gezwungen wurden, wider Willen die Waffen gegen ihren rechtmäßigen Kaiser und König zu ergreifen, und Niemand seines sauer erworbenen Hab' und Gutes gesichert war. Diesem unheilvollen die Wohlfahrt und Slcherheit unseres Vaterlandes gefährdenden Zustande ein Ende zu machen, ist der unerschüt⸗
schnelleren Verwirklichung Se. Majestät die Hülfe Allerhöchstihren treuen
men haben, und es läßt sich mit Zuversicht hoffen, daß mit vereinten Kräften in kurzer Zeit die und eine geregelte provisorische Administration eingesetzt sein wird. Da aber
ist von dem Umstande, mit welcher Begeisterung und mit welcher Energie
stets treu geblieben sind, anmit feierlichst auf, mir, als einem von der h.
gesetzlichen Freiheit entsendeten Organe, treu an die Hand zu gehen, damit je eher aus unserem Munde einstimmig ertönen möge der freudige Ruf: Es lebe unser constitutioneller Kaiser Franz Joseph der Erste. Kronstadt, 27. Juli. Emerich v. Daniel, K. K. Armee⸗Kommissär.“
Spalato, 7. Aug. (Lloyd.) Letzten Montag kehrten der türkische Kaftan Aga und der Musselim Hagi⸗Hassam Cismich mit ihrem Gefolge von Grahovo nach Liono zurück, nachdem sie wegen Beilegung der bekannten Differenzen zwischen den Ottomanen und Dalmatinern in Grab eine kurze Unterredung gepflogen hatten. Ihre Rückkehr ward 8 ein Dekret des Wesirs von Travnik be⸗ schleunigt, in welchem befohlen wurde, daß die albanesischen Sol⸗ daten und die bereits konskribirten osmanischen Unterthanen (Ra⸗ jas) sich unter den Waffen bereit halten sollten, um auf den ersten Wink gegen die Kraina auszurücken, welche gegen den Bassa von Bihac in Aufruhr ist und ihn genöthigt hat, sich in dieser Veste einzuschließen. Der Wesir hat bereits einen Courier nach Konstan⸗ tinopel geschickt, um das Geschehene anzuzeigen, und wartet nur der Großherrlichen Verordnung, nach der er sein Benehmen gegen⸗ über den Insurgenten in der Kraina einzurichten hat. Er ver⸗ traut übrigens den Rajas mehr, als den bosnischen Türken, was hinlänglich und auch gerechtfertigt scheint, da er den Letzteren noch nicht befohlen hat, sich zu bewaffnen. Längs der Gränze herrscht vollkommene Ruhe.
Mantua, 7. Aug. (Lloyd.) Gestern befand sich hier der
keit nolh? 1 Verehrte zerstört und umkehrt, sondern daß man der Gesellschaft
mehrere Damen ohnmächtig wurden.
beträchtlichen Theil
Festungs⸗Kommandant, General der Kavallerie, Ritter von Gorz⸗ kowsky; doch trat derselbe schon heute wieder seine Rückreise nach Bologna an, von wo er sich indessen binnen kurzem nach Mestre begeben wird, um, wie es heißt, den Oberbefehl über die gegen Venedig operirenden Kaiserlichen Truppen zu übernehmen.
Frankreich. Paris, 14. Aug. Der Präsident der Republik traf vorgestern Mittags von Rouen in Havre ein, nachdem er unter⸗ weges über die Nationalgarden zweier Städte Revue gehalten hatte. Odilon Barrot und mehrere Repräsentanten waren unter sei⸗ nen Begleitern. Trotz des regnerischen Wetters wurde er zu Havre glänzend empfangen; alle Schiffe im Hafen hatten ge⸗ flaggt, und die Fenster in den reich geschmückten Straßen waren mit Damen gefüllt,, welche die Taschentücher schwenkten und Blu⸗
mensträuße hinabwarfen. Nachmittags hielt der Präsident bei gün⸗
stigerem Wetter Heerschau über die zahlreich versammelte National⸗ garde. Bei Abgang des Berichtes sollten trotz der ziemlich stür⸗ mischen See die Schiffer⸗Rennen beginnen. Bei der Revue, welche Louis Bonaparte zu Rouen-hielt, waren 25,000 Mann Trup⸗ pen und Nationalgarde versammelt. Vorher hatte er in der Kathedrale, an deren Eingang ihn der Erzbischof, von der Geistlichkeit umgeben, mit einer Anrede empfing, dem Hochamte und Tedeum beigewohnt. Bei dem Diner im Stadthause, wo auch Herr Thiers anwesend war, entgegnete der Präͤsident auf den Toast des Maire's unter Anderem: „Was verhindert jetzt unsere Woht⸗ fahrt, sich zu entwickeln und Früchte zu tragen? Die vorherrschende Nei⸗ gung unserer Zeit, Chimären nachzuhängen, statt sich an der Wirklich⸗ keit zu halten. Je augenfälliger die Uebelstände der Gesellschaft sind, desto geneigter sind gewisse Köpfe, sich in den Mysticismus der Theorieen zu werfen. Was thut aher in der Wirklich⸗ Wahrlich nicht, daß man das seit Jahrhunderten
mehr Ruhe und Stetigkeit verschaffe.“ Spaäter wohnte der Präsi⸗ dent noch einem von der Nationalgarde im Theater gege⸗ benen Balle bei, auf dem anfangs ein solches Gedränge war, daß Unter Vivats fuͤr den Praͤ⸗ sidenten hörte man auch viele für die Republik und für die Ver⸗ assung. 1z
fass Ir Folge des Friedensschlusses zwischen Piemont und Oester⸗ reich werden die französischen Truppen, die sich gegen die Gränze von Savoyen in Bewegung gesetzt, ihre früheren Cantonnements
wieder beziehen.
Die Repräsentanten des Berges haben, bevor sie großentheils Paris verließen, ihr Vereins⸗Büreau erneuert und außerdem eine permanente Kommission von 12 Mitgliedern gewählt, welche wäh⸗ rend der ganzen Feriendauer in Paris bleiben soll, um das Ver⸗ fahren der Regierung zu überwachen. Sie ist zugleich beauftragt, die gegenwärtig der Versammlung vorliegenden Gesetz⸗Entwürfe und namentlich alle auf das Budget bezüglichen Finanzfragen zu studiren. Der Berg wird später einen Rechenschafts⸗Bericht über seine Handlungen und Abstimmungen veröffentlichen.
Großbritanien und Irland. London, 14. Aug. Auf eine Beglückwünschungs⸗Adresse, welche die katholischen Bischsfe in Dublin der Königin uüberreichten, antwortete Ihre Majestät: „Mit aufrichtiger Befriedigung empfange ich Ihre Beglückwünschung wegen meiner Ankunft in diesem Theile des Vereinigten Königreichs
an meine Krone und meine Person. Ich rechne mit Vertrauen auf
Ihre fortgesetzten Bemühungen in der Erfüllung Ihrer heiligen
Pflichten, den kostbarsten Interessen des Landes zu dienen, indem Sie den Einfluß Ihrer heiligen Religion, welche den Frieden auf der Erde und Barmherzigkeit gegen die Menschen verkündet, im⸗ mermehr ausbreiten. Ich stimme aufrichtig in Ihre Gebete ein, damit die gütige Vorsehung das große Unglück, welches einen des Landes betroffen hat, zum Guten umwandelt, und damit die Wiederkehr des Wohlstandes
von einer stärkeren Einigkeit der Herzen unter allen Klas⸗
„Die mehrere Monate dauernde Schreckensherrschaft einiger verrätheri⸗ G scher Aufrührer hat unser theures Vaterland, dies friedliche Siebenbürgen,
Ansehen ihres legitimen Kaisers und Königs sich aufzulehnen und so eine
terliche Vorsatz, ist der ausdrückliche Wille unseres Monarchen, zu deren Verbündeten, Sr. Majestät des Kaisers, von Rußland, in Anspruch genom-⸗ öffentliche Ruhe und Ordnung hergestellt dieser von einem jeden Gesinnungstüchtigen ersehnte Augenblick sehr bedingt
die h. Regierung in diesem ihrem gerechten Vorhaben von uns unterstützt wird, so fordere ich alle jene wahren Patrioten, die ihrem h. Herrscherhause
Regierung zur Herstellung der öffentlichen Ruhe und Ordnung und der
und die Versicherung Ihrer loyalen und hingebenden Anhänglichkeit
einer Unterthanen begleitet werde. Die toryistische e Füa Post 68 t: „Die dubliner Blätter streiten sich über den Besuch der Königin; das eine behauptet, man habe sie höchst enthustastisch empfangen, was unserem dubliner Korrespon⸗ denten zufolge nicht wahr ist, das andere entgegnet: der Empfang sei ehrerbietig, aber kalt gewesen, und dies kömmt der Wahrheit näher. „„Die guten Erfolge des Besuchs““, fügt unser Bericht⸗ erstatter bei, „„wird man nicht sowohl der,Königswürde der Sou⸗ verainin, als vielmehr ganz ihren Privattugenden zu danken haben, indem ihr holdes und leutseliges Benehmen in diesem Lande des Stolzes und der Armuth allgemein überrascht. Heute fuhr die Königin ohne Bedeckung eines einzigen Soldaten oder Polizei⸗ dieners in Dublin herum, und ich bin geneigt, zu glauben, daß dieses Zeichen des Vertrauens auf die Loyalität und das Anstands⸗ gefühl ihrer Unterthanen bei einem von Natur warmherzigen und ritterlichen Volke nicht verloren sein wird.““ Nach einem dubliner Brief in der Daily News gab sich unter den höheren und mittleren Ständen der Gesellschaft ein allgemeiner und unbe⸗ dingter Enthusiasmus kund, die unteren Volksklassen aber zeigten sich theilweise gleichgültig; so kam es, daß die Lebehochrufe nicht so betäubend donnerten, wie einst bei den Triumphzügen Daniel O'’*Connells. Politische Demonstrationen durch Adressen zu Gun⸗ sten Smith O'Brien's, John Mitchell's u. s. w., die man hin und wieder befürchtet hatte, waren nicht vorgekommen. Nur als am 7. August die Königin, von einem Besuch des Königlichen Hospitals zurückkehrend, in dem Gedränge langsam durch die Parkgate⸗ Straße fuhr, trat ein Mann, ein Armenhaus⸗ Aufseher, nahe an ihren Wagen und rief: „ Mächtige Monarchin, begnadigt den Smith O'Brien!“ Die Hofwagen setzten sich darauf in etwas schnellere Bewegung. Die Köͤnigin besuchte auch das mit dem Hospital verbundene Invalidenhaus und betrat das Wohn⸗ zimmer eines alten Soldaten. Als sie dann, am Arme des Prinzen, an den Reihen der mit Medaillen geschmückten Veteranen hinunterging, blieb sie freundlich lächelnd stehen und rief: „Es freut mich in der That, euch alle in solchem Wohlbehagen zu sehen.“ In der Universitäts⸗ Bibliothek erregte ihre besondere Aufmerksamkeit ein Exemplar des Sallust aus dem funfzehnten Jahrhundert, jedoch nicht sowohl die⸗ ses römischen Geschichtsschreibers wegen, als weil es einst Maria Stuart besessen und ihren Namen eingeschrieben. Königin Victoria selbst und ihr Gemahl schrieben ihre Namen auf ein weißes Blatt in einer alten Evangelien⸗Handschrift, welche angeblich von der hei⸗
“
ligen Columba herrührt. Heute wird Ihre Majestät auf ihrer Reise
durch Schottland bereits in Greenock erwartet; sie will mit ihrer Familie bis gegen Mitte Septembers in den gotsifchn Hoc anden verweilen.
Gestern besichtigte der Herzog von Leuchtenberg die Merkwür⸗ digkeiten der Stadt London, empfing Besuche vom Fürsten Metter⸗ nich, dessen Sohn und anderen vornehmen Personen und speiste Abends beim russischen Gesandten. Der Herzog will bis Donner⸗ stag hier bleiben und dann seine Reise nach Madeira fortsetzen, wo er den nächsten Winter zubringen wird. 8
Am Sonnabend ist General Cabrera in London angekommen und vom Infanten Don Juan von Spanien sehr freundlich em⸗ pfangen worden. .
Der Globe, Lord Palmerston's Organ, sagt über die Stim⸗ Englands in Bezug auf Ungarn: „Es ist nicht der ge⸗ ringste Dienst, den Ungarn der Freiheit der Menschheit erweist, daß es das Mittel gewesen ist, jene Sympathieen für liberale In⸗ stitutionen, die im vorigen Jahre in der Brust der Engländer zu erschlaffen drohten, wieder zu beleben. Jeder Tag bringt uns die Nachricht von Versammlungen in der Hauptstadt oder in der Provinz zu Gunsten Ungarns; und in ihnen allen veranlaßt die Politik Englands, in die Angelegenheiten des Kontinents sich nicht einzumischen, Kundgebungen von dem Eifer des Volkes, thätigen
Antheil an dem Kampfe zu nehmen; aber dieser Eifer ist zu un⸗
gestüm und unvorsichtig. Wir dürfen vorhersagen, daß Lord Palmerston's schwierige Lage in diesem Herbste sehr verschieden von der im vorigen Jahre sein wird; anstatt als einzelner Kämpfer allein zu stehen und auf die Wiederkehr der angestamm⸗ ten Freiheitsliebe seiner Landsleute zu vertrauen, wird es seine Aufgabe sein, den steigenden Eifer Englands zurückzuhalten und zu leiten, bis er mit voller Kraft bei den nächsten Parlamentsberathun⸗
gen sich an den Tag legen kann.“
Herr Heald und seine Gemahlin (Lola Montez) sind bereits in Calais eingetroffen. Mistreß Heald wird indeß, wie man glaubt, nicht ferner wegen Bigamie vor Gericht gezogen werde, da sie, wie es sich herausstellte, sal 1840, wo sie von ihrem ersten Manne James von Bett und Tisch e wurden, länger als 7 Ja re mit demselben in keinerlei Beziehung gestanden hat, in welchem Falle nach dem englischen Gesetze die vollständige Scheidung eintritt.
Die Berichte aus den Manufaktur⸗Bezirken lauten überaus
günstig. Seit langer Zeit herrschte keine solche Thätigkeit in der Woll⸗Industrie. Die Weizen⸗ und Kartoffel⸗Aerndte verspricht reichen Ertrag.
Die Bank hatte am 4. August einen Noten⸗Umlauf von 19,243,500 Pfd. St. und einen Baarvorrath von 14,432,807 Pfd. St., in ersterem 253,300 Pfd. St., in letzterem 187,833 Pfd. St. weniger als vorige Woche.
In einer Kohlengrube zu Aberdore in Wales sind durch eine Explosion 70 Menschen umgekommen.
RMußland und Polen. Warschau, 15. August. Das hier publizirte sechzehnte Armee⸗Bülletin berichtet uͤber Treffen, welches am 31. Juli bei Schäsburg in Siebenbürgen zwischen dem Lüdersschen Corps und den dort stehenden ungarischen Truppen unter Bem stattgefunden und wobei
etztere eine Niederlage erlitten, die russische Armee aber den Tod des General⸗Majors Skariatin zu beklagen hatte. (S. Wien m vorgestrigen Blatte des Preußischen Staats⸗Anzeigers.) Am 2. August rückte General Lüders dann mit seinem ganzen Corps gegen das Dorf Udwarhely, wohin Bem sich zurückgezogen hatte und wo derselbe frische Truppen stehen haben sollte. Lüders bezweckte eine Operation in dessen Rücken, falls Bem den österreichischen General Clam, der am 2. August mit seinen und den ihn verstär⸗ kenden russischen Truppen in Tschig⸗Tschered erwartet wurde, einen Angriff auf dieses Corps unternähme. Das (gestern bereits er⸗ wähnte) Treffen, welches die russische Haupt⸗Armee am 3. August mit den Ungarn bei Debreczyn hatte, wurde von dem Corps des Gene⸗ ral⸗Major Bebutoff dem ungarischen Befehlshaber Nagy Sandor ge⸗ liefert, der 16,000 Mann mit 41 Geschützen befehligte und die Russen bei Debreczyn aufhalten sollte, damit Görgey Zeit gewänne, von Tokay heranzukommen. Die Ungarn wurden weit über Debreczyn hin⸗ aus geschlagen und ließen 6000 Gefangene in den Händen der Russen zurück, denen 2 Stabs⸗Offiziere getoöͤdtet und 25 Offiziere verwundet, 58 Gemeine getödtet und 252 verwundet wurden. Der Großfürst Konstantin nahm wieder Theil an diesem Treffen. Gör⸗ gey soll nun Debreczyn von der linken Seite umgangen und sich nach Großwardein gewendet haben, welches aber nach den gestexn hier veröffentlichten Nachrichten auch bereits von der Armee des
Feldmarschall Paskewitsch eingenommen ist.
11““
mittheilen wird. Eure höheren Polizei⸗Behörden werden unserem Departe⸗
1 v“
ment sofort die Liste der durch den Beschluß vom 16. Juli aus der Schweiz ausgewiesenen Flüchtlinge, die sich in Eurem Kantone befinden, zugehen lassen, so wie auch die obenerwähnten Erklärungen und Signalements. Das schweizerische Justiz⸗ und Polizei⸗Departement wird die Laußzettel oder provi- sorischen Pässe für Frankreich aussertigen und sie an Eure hoͤheren Polizei⸗ behörden senden zum Behufe ihrer Unterzeichnung durch die Flüchtlinge, in für welche sie bestimmt sind, und der Einhändigung derselben im Augen-8 blicke ihrer Abreise. Gleichzeitig wird das nämliche Departement die Stelle, n an welcher jeder einzelne Flüchtling den französischen Boden zu betreten hat, so wie den Zeitpunkt der Abreise dieser Fremden aus der Schweiz, an⸗ 4 zeigen. Ferner ersuchen wir Euch, uns über die Ausführung der in gegen⸗ wärtigem Kreisschreiben enthaltenen Weisungen Bericht erstatten zu wollen.“
Wie es den Anschein hat, verlassen die österreichischen Trup-⸗ pen, welche Domo Dossola besetzt hielten, diesen Platz. In den letzten Tagen besuchten mehrere Offiziere den Simplon, um, wie sie sagten, vor ihrer Abreise noch diesen interessanten Punkt zu sehen.
Wieder gehen Gerüchte über eine angelangte französische Note, 2 welche sich über Klubs der Flüchtlinge in Genf baschwere. Zwei Spione sollen von James Fazy ausgewiesen worden sein.
Schaffhausen, 12. Aug. (Schaffh. Tagb.) Am 10ten d. Vormittags wurden 17 kurhessische Soldaten, worunter ein Unteroffizier, unter Eskorte von thurgauischen Jägern hier einge⸗ bracht, welche sich, zum Theil mit Seitengewehren bewaffnet, auf Schweizergebiet betreten ließen. Sie wurden jedoch alsbald wieder an die badische Gränze zurückgeführt.
Italien. Turin, 9. Aug. (Fr. B.) Zwei Dampfschiffe ha⸗ ben Befehl erhalten, die irdischen Ueberreste des Königs Karl Albert aus Porto nach Piemont zu bringen. Der Prinz von Carignan und zwei Flügel⸗Adjutanten, der Fürst von Masserna und General So⸗ larrole, werden am Bord derselben sein.
Bologna, 6. Aug. (Fr. B.) Der Gouverneur ist nach Mantua abgereist. Er hat eine Proclamation erlassen, welche mit den härtesten Strafen diejenigen bedroht, die Garibaldi und seine Frau, die den österreichischen Truppen entkamen, nicht ausliefern. Vierhundert Gefangene von Garibaldi's Leuten sind schon in Bo⸗ logna angekommen.
“
Belgien. Brüssel, 15. Aug. Das sozialistisch⸗demokra⸗ tische Komplott wird am 2tsten d. M. vor den hiesigen Assisen zur Verhandlung kommen.
Der Fürst von Canino, Karl Bonaparte, troffen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 10. Aug. (Börs. H.) Aus Christiania, vom 2. Aug. datirt, ist hier eine General⸗Ordre angekommen, ein Bataillon des ersten Leibgrenadier⸗ Regiments Messcsens zu machen und am 7ten die Ausmarsch⸗ Ordre über dieses Bataillon erlassen; es soll schleunigst in Wester⸗ wick eintreffen, um dort nach seinem Bestimmungsort eingeschifft zu werden. Major Sundewal befehligt dasselbe. Außerdem gehen, wie es heißt, ein Bataillon Wermland⸗Regiment, zwei Schwadro⸗ nen von den Kronprinz⸗Husaren und eine Batterie wendesche Ar⸗ tillerie nach Schleswig.
Dänemark. Kopenhagen, 12. Aug. (Alt. Merk.) Der vormalige Bundestags⸗Gesandte in Frantfurt, Freiherr von Pechlin, ist damit beauftragt worden, den Kammerherrn von Til⸗ lisch als Regierungs⸗Kommissär in Schleswig zu installiren.
Die jetzt bestehende Eintheilung in Armee⸗Corps und Briga⸗ den, die 3 Kavallerie⸗Divisionen, das Feld Ingenieur⸗Corps wer⸗ den (wie bereits erwähnt) aufgelöst. Von der Artillerie werden 2 Batterieen nach Kopenhagen, 2 nach Friedericia, 1 nach Horsens, 1 nach Randers, 3 nach Alsen, ½ nach Middelfahrt, * nach Assens, 2 Espignol⸗Batterieen nach Kopenhagen verlegt. Von der Ka⸗ vallerie geht 1 Regiment nach Aarhuus, nach Alsen, nach See⸗ land, 1 nach Randers, 1 nach Odense, die Garde⸗Husaren nach Kopenhagen, ihre Reserve⸗Escadron nach Kolding. Von der In⸗ fanterie kommen 9 Bataillone nach Kopenhagen, 8 auf Alsen, 4 in Friedericia, 1 nach Odense, 1 nach Wiborg, 1 nach Aalborg, 1 nach Horsens, 1 nach Helsingör, 1 nach Nyborg, 1 nach Weile, 1 nach Aarhuus, 1 nach Svendborg, 1 ins Kastell von Kopenhagen. Alle fremden Freiwillige werden vom 1. September entlassen, selbst noch vorher, wenn sie es wünschen. Ferner gehen das Ambulanz⸗ wesen, die Feld⸗Hospitäler ein, die Ober⸗Leitung des Gesundheits⸗ wesens und die Function des Cor s⸗Stabsarztes.
Schweiz. Bern, 12. Aug. (Eidg. Ztg.) Am 9. August ist der badische Abgeordnete von Marschall von der Bundesstadt abgereist.
Die von der Regierung von Bern auf den 13. August aus⸗ geschriebene Konferenz der Militair⸗Capitulationsstände ist von ersterer Behörde widerrufen worden, weil von den neun betheilig⸗ ten Kantonen nur Freiburg sich geneigt zeigte, zu entsprechenden, auf die Auflösung abzielenden Schritten Hand zu bieten. Die ber⸗ ner Regierung wird nun ihre Ansichten über die weiteren Unter⸗ handluugen dem Bundesrathe direkt mittheilen.
Der Bundes⸗Rath hat eine neue Reduction der Truppen be⸗ schlossen, so daß jede Division nur noch aus 3 Bataillonen, 3 Com⸗ pagnieen Scharfschützen und 1 Compagnie Artillerie bestehen soll. Die Stäbe bleiben einstweilen, so wie 1 Compagnie Kavallerie. General Dufour soll in einem Privatbriefe nach Genf dem guten Geiste, dem Eifer und der Disziplin, wovon alle unter ihm stehen⸗ den eidgenössischen Truppen ohne Unterschied beseelt seien, große Lobsprüche ertheilt haben. Reibungen, wie man sie vielleicht nach dem Sonderbundskriege hätte befürchten können, seien durchaus keine vorgefallen, und gerade die Soldaten aus den Urkantonen hätten wiederholt den besten Willen an den Tag gelegt.
In einem Schr iben vom 6. August meldet der eidgenössische Kommissär Stehlin, daß nach Uebereinkunft mit den französischen Behörden und der elsässer Eisenbahn⸗Verwaltung täglich circa 20 Mann pfälzer Flüchtlinge, nämlich rheinische Bayern, Hessen und Preußen, mit dem ersten Bahnzug abreisen können. In St. Louis,
ist hier einge⸗
Rom, 5. Aug. (Lloyd.) Das Giornale di Roma mel⸗ det die in der Nacht vom 31. Juli auf den 1. August erfolgte Ankunft des Fürsten Lieven in Rom und die Abreise der Fürstin Christine von Belgiojoso nach Korfu. —
Am 28. Juli wurde, wie bereits gemeldet, eine Deputation des römischen Klerus dem Papste vorgestellt. Monsignor Angelini, der das Wort führte, sprach von dem Jubel des Klerus über die Wiederherstellung der weltlichen Macht des Papstes, den er seiner überstandenen Leiden und unerschöpflichen Liebe halber mit dem Erlöser verglich, und von dessen Erlebnissen er behauptete, daß sie einen der glorreichsten Plätze in der Kirchengeschichte ein⸗ nehmen würden. In dem Eifer der katholischen Mächte für die Restauration des Papstes will er den kräftigsten Be⸗ weis für diese Behauptung erblicken. Auch von dem während der Revolution seiner Führung anvertraut gewesenen Klerus be⸗ hauptet er, daß dessen Haltung nur mit jener der ersten christlichen
Priester verglichen werden könnte, da er den Verfolgungen aller Art und selbst dem Märtyrertode, den mehrere römische Geistliche erlitten, im Gefühle seiner Pflicht, freudig entgegenging. Seine Rede beschloß er mit der Bitte um den päpstlichen Segen und um die baldige für das Glück der Unterthanen so nöthige Rückkehr Sr. Heiligkeit in die päpstlichen Staaten. Der heilige Vater antwortete in freundlichen, ermuthigenden Worten und be⸗ merkte, daß die Standhaftigkeit des römischen Klerus ihm inmitten der Schrecknisse des erlebten Undankes und der zahlrei⸗ chen Verirrungen zum besonderen Troste gereicht habe. Die Depu⸗
2 “ . tation wurde auch dem Könige und der Königin von Neapel, so wohin sie voa Basel geleitet werden, empfängt sie die französische wie dem Kardinal Macchi, Dekan des heiligen Kollegiums, und Gendarmerie und eskortirt sie zu Land über Hagenau oder auch dem Staats⸗Secretair Kardinal Antonelli vorgestellt, die ebenfalls per Eisenbahn und Dampfschiff an die bayerische Gränze. Sie ihre Anerkennung über das musterhafte Betragen des römischen haben schriftlich zu erklären, daß sie freiwillig reisen, und jeder 8/ꝗ Klerus ausdrückten. b
faeg Fr. zu erlegen, welche Frankreich für den Transport V In Neapel war am 1. August zum Geburtsfeste der Königin, ordert. Gewesene Offtziere, Beamte und besonders Gravirte wer⸗ außer sämmtlichen Theatern, auch die ganze Stadt beleuchtet.
den vor dieser Gelegenheit zur Heimkehr gewarnt. Unnöthige Ab⸗ In der Umgegend von Faenza trafen am 3. August ungefähr zegehratlsalen⸗ dtgepcht Iö dnn Fuames Shften vse Hagt 1200 Mann österreichische Truppen ein. Sie betraten nicht die „Flüchtling“ vermieden werden. Der Kommissär ladet die Stände 1 9 1 6 7 . ; ein, nachzusehen, wie viele Flüchtlinge sich finden, die heimzukehren F am folgenden Tage setzten sie ihren Marsch nach Forli Lust haben, und giebt die nöthigen Anweisungen. V
Laut Zuschriften der schweizerischen Konsuln in Genua und Neapel langten im Monat Mai eine Anzahl Schweizer, welche im sicilianischen Volksheere dienten, auf dem neapolitanischen Segel⸗ schiffe „Adelaide“ in Genua an, wurden aber von dortiger Polizei zurückgewiesen und auf dem gleichen Schiffe wieder an die neapo⸗ litanische Küste zurückgebracht, worauf sie in das Gefängniß von
Rom, 5. Aug. (Wanderer.) Unsere seit vierzehn Tagen so ruhige Stadt hat wieder ein ganz kriegerisches Aussehen; In⸗ fanterie und Kavallerie bivouakiren die ganze Nacht auf den Haupt⸗ plätzen, die Pferde gesattelt, die Gewehre in Pyramiden, die vier Geschütze, welche auf der Porta del Popolo standen und die drei vorzüglichsten Straßen bestrichen, sind dort wieder aufgefahren wor⸗ Avellino, 24 Meilen von Neapel entfernt, aufgenommen und bisher den. Ganze Schwadronen Kavallerie und Compagnieen Infanterie verwahrt wurden. Der Bundesrath schreibt nun an die Kantone, streifen des Nachts durch die Stadt. Den Grund dieser verschärf⸗ daß sie, um die Heimkehr dieser Unglücklichen zu ermöglichen, die ten Maßregeln kennt man nicht; wahrscheinlich glaubte man bei nöthigen Reisekosten bezahlen möchten. der Wiedereinsetzung der päpstlichen Herrschaft Vorsicht anwenden
Der in Mailand verhaftete Cesare Cantu wurde wieder frei⸗ zu müssen, oder man befürchtete eine Bewegung in Folge der Re⸗ gelassen, mit der Anweisung, die österreichischen Staaten binnen duction des Papiergeldes, welches im ganzen Volke zirkulirt. ““ zu verlassen. Darauf begab er sich in den Kanton (gg. “ — dhsg s Hernaldo meldet,
da oada und an ander unkte .
Bern, 13. Aug. (D. Z.) Das neueste Kreisschreiben des V E“ stattfinden, ne nach Afrcha beseatlas sern“ h sam Bundesraths an alle Stände, durch welches die näheren Anordnun⸗ Herr Sartorius wird als Minister des Auswärtigen, Herr gen zur Ausführung des Ausweisungsbeschlusses mitgetheilt werden, Egana als Minister des Innern bezeichnet.
lautet:
„Nachdem die französische Regierung die anfangs von ihr gestellten Moldau und Walachei. Buchare st, Z. Aug. (Const. Bedingungen in Betreff der den politischen und militairischen Chefs der letze Bl. a. B.) Was das Eindringen der magyarischen Insurgenten ten badischen und rheinpfälzischen Revolution, welche in Folge Beschluses in die Moldau betrifft, so ist der Zweck dieses kurzen Bemschen vom 16. Juli letzthin aus der Schweiz gewiesen wurden, gestatteten Durch⸗ Geniestreiches so ziemlich offenbar und, inwiefern er zunächst darauf reise durch Fran ,ic; enigereeu vhgsaden hat, sehen wir uns im Fall, die gerichtet war, sich mit Mundvorräthen und Munition zu versehen, in unserem Kreisschreiben vom 27. gl. Monats enthaltenen Weisungen ebenfalls auch erreicht worden. Bem hatte dieses an 8000 Mann, inkl.
abzuändern. Die Pässe, mit welchen die Flüchtlinge dieser Kategorie zu 8 1 29 1b 4 versehen sind, um sich nach ihrem Bestimmungsort 0 begeben, sollen nicht Kavallerie und Artillerie 4 starke Corps selbst angeführt, mit dem mehr von den Kantonalbehörden ausgestellt werden; es soll dies viel⸗ es ihm natürlich leicht gelang, 2 Compagnieen russischer Truppen, mehr durch den Präfekten desjenigen französischen Departements geschehen, die sich ihm widersetzen wollten, total niederzumachen und einige in welchem die Flüchtlinge bei ihrem Eintritte das Gebiet der Republit Heerden Vieh nebst allen russischen Munitions⸗ ꝛc. Vorräthen, de⸗ betreten werden. Bei Ausstellung des Passes wird ihnen der Präfekt den ren es habhaft werden konnte, und von deren Dasein Bem offen⸗ Weg vorschrriben, den sie zu befolgen haben, um sich nach demjenigen Platz bar frühere Kunde gehabt haben mußte, hinwegzunehmen. Der zu begeben, wo sie den französischen Boden verlassen werden. Diejenigen weitere Zweck, die moldo⸗walachische Bev lker g d 1 Pro I Flüchtlinge, welche sich nach Amerika zu begeben wünschen, werden nach sone r 65 B hisch n erüeg urch roeama⸗ Havre gewiesen. Zur Aufnahme in Frankreich müssen die fraglichen Flücht⸗ tionen aufzuregen, worin Bem sich als deren Befreier ankündigt linge Träger eines auf den Amtssit (chef- lieu) des ihnen bezeichneten und sie zur Freiheit und zur Abschüttelung des Czarenjoches Departements lautenden Laufzettels sein. Diese Laufzettel oder provisori⸗ auffordert, wozu er sogar eine Zustimmung der Türkei schen Pässe werden von unserem Justiz⸗ und Polizei⸗Departement ausgestellt, verheißt, dieser Zweck, obwohl dadurch unterstützt, daß welches dann auch bekannt machen wird, an welcher Stelle jeder einzelne alle den Inwohnern abgenommenen Naturalien baar, und zwar in Müchtling Frankreich zu betreten hat. Ihr werdet daher eingeladen, g. l. Silber (denn die Walacho⸗Moldowaner wollten sich auf Papiergeld, Eidgenossen, von diefe Entschließung der französischen Regierung den in zumal Kossuthsches, nicht verstehen), bezahlt wurden, konnte jedoch unserem Beschluß vom 16. Juli erwähnten Flüchtlingen, die sich in Eurem nicht erreicht werde vn 9 be sich b Hecna iit sei⸗ Gebiet aufhalten, Kenntniß zu geben, mit dem Ersuchen, Ench das Land, nich rreicht werden, und er mußte sich daher eghügen, 8 nach welchem sie sich zu begeben wünschen, und die Stelle, wo sie Frankreich ner Beute abzuziehen, t durch die rasch zu seiner Verfolgung zu betreten gedenken, nennen zu wollen. Nach erfolgter diesfälliger Er⸗ abgeordneten russischen Truppen nicht von seinen schützenden Ber⸗ klärung haben Eure Polizeibehörden von den betreffenden Individuen ein gen abgeschnitten zu werden. So kurz aber auch diese Episode genaues Signalement zu entwerfen, welches diejenigen Bezeichnungen ent⸗ war, hat sie doch nicht geringe Consternation hervorgebracht, da halten soll, die das Justiz⸗ und Polizei⸗Departement diesen Behörden noch es nicht zu leugnen ist, daß der Wahn des freiheitsbringenden Magyarenthums ein Köder ist, dem das Volk hier noch immer im