lich sich
““;
11.“
Leipzig, 15. Aug.
Geheimen um so mehr in bedrohliche Weise anhängt, als die täg⸗
heuerung und das Stocken des Handels bei den sich häufenden Staatsbedürfnissen auch hier auf alle Klassen der Einwohner schwer drücken. Inzwischen erhielten s zweiten Tage die in der Nacht zuvor im Eilmarsch nach Fokschan abgesendeten Truppen Gegenbefehl, und der zur Flucht bereitstehende Theil der Einwohner in letztgenannter Stadt beru⸗ higte sich wieder, denn Bem hatte sich zuruckgezogen.
mehrenden Lasten, die
Polizeiliche Bekanntmachung.
Die früher eingerichteten Privatschießstände, deren Benutzung jetzt wieder gewünscht wird, sind während des langen Nichtgebrau⸗ ches theils in Verfall gerathen, theils aber haben sich die Umgebun⸗ gen verändert.
————
1496
„ Es ist daher im Interesse der öffentlichen Sicherheit dringend nöthig, sämmtliche Privatschießstände ohne Ausnahme in sicherheitspolizeilicher Hinsicht einer abermaligen Untersuchung zu unterwerfen. Bevor diese Untersuchung erfolgt ist, können die SeH nicht gestattet werden.
ie Inhaber von Privatschießständen werden daher aufgefor⸗ dert, ihre bezüglichen Antpäge hier oder bei dem betreffenden Re⸗ vier⸗Polizei⸗Kommissarius zu machen und den diesseitigen Bescheid zu erwarten. 1.A“ Berlin, den 11. August 1849. SBeis dt.. Königliches Polizei⸗Präsidiumm. von Hinckeldey. Königliche Schauspiele. Sonnabend, 18. Aug. Im Schauspielhause. 132ste Abonnements⸗
—
—
11“ fe estall u iamm ien Vorstellung: Dorf und Stadt, Schauspiel in 2 Abth. und 5 Akten, mit freier Benutzung der Auerbachschen Erzählung „Die Frau Pro⸗ fessorin“, von Charl. Birch⸗Pfeiffer. (Fräul. Vilatta: Lorle, als Gastrolle.) Anfang halb 7 Uhr. 295
Sonntag, 19. Aug. Im Opernhause. 96ste Abonnements⸗ Vorstellung. (Neu einstudirt.): Joseph in Aegypten, musikalisches Drama in 3 Abth., nach Alexander Duval. usik von Mehul. Hierauf: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern, vo. Paul Taglioni. Musik von C. Pugny. Anfang 6 Uhr.
Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr⸗ Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. ꝛc. T“ 1’“ 1164“*“
“
——
—
Berliner Börse vom 17. August.
mechsel- Course.
Brief Geld. 143 ½ 142 ½ 1423 — 18 5 — 150=v½ — 11 81 12½ 84 ½ 84 ½ — 101 ¾ — 99 ¼ — 99 ⅔ — 99 ½
Kurz
2 Mt. Kurz
2 Me. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt.
2 Mt.
Breslau
100 Thlr.
100 F. 2 Mt. 100 sSRbl. 3 Wochen
Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fugs...
Frankfurt a. M. südd. W. 56 2656 22 Petersburg 105 ½
Inländische Fonds, Pfandbrigf-, Kommunal-Papiere und Geld- Course.
Brief. Geld. 105 ½ —
Geld. 94 ½ 94 ¾
Zt. Gem. .Rrief. Gem.
Preufs. Frerw. Anl 5
St. Schuld- Sch. 3 ½ 87 ¼ —
Sech. Präm. Sch. — 101¾
K. u. Nm. Schuldv. 3 ⅔ do. Lt. B. gar. do.
Berl. Stadt-Obl. 5 102 Pr. Bk-Anth.-Seh do. do. 3 ½ — —
Westpr. Pfandbr. 3 8¾ 89 ⅓ Friedrichsd'or.
Grossh. Posen do. 4 5 99 And. Goldm. à 5th.
do. do. 3 ½ 89 ½ Disconto. Ostpr. Pfandbr. 3 ½⅔
Ausländische FBonds.
Pomm. Pfdbr. Kur- u. Nm. do. Schlesische do.
Russ. Hamb. Cert. do. beiHope 3.4. S. do. do. 1 ‧Anl. do. Stiegl. 2. 4. A.
do. do. 5. A. do. v. Rthsch. Est. do. Poln. Schatzo. do. do. Cert. L. A. do. do. L. B. 200 Fl. Pol. a. Pfdbr. a. C.
Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. do. do. 300 FI. Hamb. Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Anl Holl. 2 ½˖ 9%0 Int.
Kurh. Pr. O0.40th. Sardin. do. 36 Fr. N. Bad. do. 35 Fl.
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Eisenbahn-Actien. “
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Stamm-Actien. V Kapital.
Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit 3 ⅛ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.
Börsen-Zins- Rechnung.
Rein-Ertrag. 1848.
Tages-Cours.
Prioritúts-Actien.
Söämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jührliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.
Berl. Anh. Lit. A. B.
do. Hambur
do. Stettin b .
do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt..
do. Leipziger Halle-Thüringer Cöln-Minden
do. Aachen Bonn-Cöln Düsseld.-Elberfeld.. Steele-Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch.
do. Zyoeigbahn Oberschl. Lit. AR.. do. Litt. B.
Cosel-Oderberg. Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl.... Berg.-Märk. Stargard-Posen Brieg-Neisse Magdeb.-Wittenb...
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Quittungs- Bogen. Aachen-Mastricht.. Auslùnd. Actien.
Friedr. Wilh-Nerdb. ’. do Prior. †
43 ½ .43 ⅜ bz. u. 94 ½ B 94 c0.
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Schluss-Course von Cöln-Minden 88 ½¼ G6.
Berl.-Anhalt do. Hamburg
1 do. II. Ser.
Potsd.-Magd...
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Halle- Thüringer...
Cöln-Minden
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Rhein. v. Staat gar. do. 1. Priorität.. do. Stamm-Prior.
Düsseldorf-Elberfeld.
Niederschl. Mb
0. III. Serie. Zweigbahn
do. do.
Oberschlesische
Krakau-Oberschl...
Cosel-Oderberg...
Steele-Vohwinkel .. do. do. II. Ser.
Breslau -Freiburg...
Berg.-Märk.
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Börsen- Zinsen.
Ausl. Stamm-Act.
98 BG.
34 G.
Kiel-Altona. . Amsterd.-Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.
2,050,000 6,500,000 4,300,000
A
von Preussischen Bank-Antheilen 93 bz. u. B.
W Ausnanme von Köln-Mindener, Stargard-Posener, Niederschlesische u
drücktêèn sich verschiedener Kauf- Ordres wegen im Course, blieben aber wieder gefragter. —— ü. =
nd. Kosel-öderberger Eisenbahn-Actien erfuhren die übrigen Gattungen wenig Veränderungen. Die ersteren Effekten
Auswärtige Börsen.
Breslau, 16. Aug. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 96 ¾ Gld. Friedrichsd'or 113 ½ Br. Louisd'or 112 ½ Br. Polnisches Papier⸗ eld 95 ½ Gld. Oesterr. Banknoten 84 ½ Br. Staats⸗Schuld⸗ cheine 87 ¾ Br. Seehandlungs⸗Prämiensch. a 50 Rthlr. 99 Gld. Posener Pfandbriefe 4proz. 99 ½ Gld., do. 3 ½proz. 89 bez. Schle⸗ sische do. 3 ½proz. 95 ½ etwas bez. u. Br., do. Litt. B. 4proz. 97 ¾ bez. 2 Br., do. 3 ⁄ proz. 90 ½ Br. Pr. Bank⸗Antheil⸗Scheine 93 Gld.
Poln. Pfandbr. alte 4proz. 94 ¾ Gld., do. neue 4proz. 94 ¼¾ Br., do. Partial⸗Loose a 300 Fl. 103 Gld., do. a 500 Fl. 75 Gld., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 14 ¾ Gld. Russ.⸗Poln. Schatz⸗Oblig. a 1gsr 74 zu machen. .
Actien: berschlesische Litt. A. 105 Br., do. Litt. B. 102 ½ Br. Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger 83 Br. Nieder⸗ schles.⸗Märk. 82 Br., do. Prior. 102 Br., do. Ser. III. 99 Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 89 Gld. Neisse⸗Brieg 34 ¾ Gld. Krakau⸗ Oberschles. 555 —-55 ⅞ bez. Friedrich Wilh. Nordb. 42 ⅜ bez. u. G.
Wechsel. 68 Amsterdam 2 M. 142 ¼ Gld. Hamburg a vista 150 % Br. do. 2 M. 150 ¾ Br. London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 25 ½ Br. Berlin a vista 100 ¾⅞˖ Br. do. 2 M. 99 ¼ Gld.
Wien, 15. Aug. Feiertag. Met. 5proz. 93 ¾%¾. 111 ⅞. Im Privat⸗Verkehr ist gar kein Geschäft gemacht worden.
Leipz. Dr. P. Oblig. 102 ¾ G. Leipz. B. A. 140 ½ Br. L. Dresd. E. A. 100 G. Sächsisch⸗Bayer. 83 G. Schles. 80 ½ Br. Chemnitz⸗Riesa 22 G. Magdeb.⸗Leipzig 192 Br. Berlin⸗Anh. Litt. A. u. B. 84 G. Altona⸗Kiel 97 ¾ Br. Deß. B. A. 110 ½ G. Preuß. B. A. 93 ½ Br.
Frankfurt a. M., 15. Aug. In mehreren Fondsgattun⸗ en fanden an heutiger Börse einige Umsätze statt. Bad., kurhess. und seed. Loose, belg. und bad. 3 ½proz. Oblig., so wie Bexbacher und Friedr. Wilh. Kordbahn Actien, waren angenehmer und blieben etwas höher. Oesterr. Fonds waren unter der gestrigen Notirung offerirt. Die Course aller übrigen Fonds erfuhren gar keine Ver⸗ änderung.
„Oesterr. öproz. Metall. 76 ½ Br., 76 ½ G. Bank⸗Actien 1058 Br., 1053 G. Baden Partialloose a 50 Fl. 48 ⅞ Br., 48 ½ G. do. a 35 Fl. 28 ⁄ Br., 28 ¾ Gld. Hessen Partialloose 2 40 Rthlr. preuß. 29 ⅞ Br., 29 Gld. Sardinien Partialloose a 36 Fr. 28 ¾ Br., 28 ½ Gld. Darmstadt Partialloose a 50 Fl. 69 ¼ Br., 69 Gld., a 25 Fl. 23 ¼ Br., 23 Gld. Spanien 3proz. inländ. 26 ⅞ Br.,
Nordb.
26 ⅞ Gld. Polen 300 Fl. Loose 104 Glv., do. 4proz. Oblig. a 500
Fl. 75 ½ Br., 75 Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 44 ½ Br., 83 3 Bexbach 79 ⅞ Br., 79 ½ Bisn Nain⸗ Ficacen 90 ¼ Br.
Hamburg, 15. Aug. 35/proz. p. C. 81 ½ Br., Zproz. 25 ½ Br., 25 ¼ Glv. Hamburg⸗Berlin
Br. Ard. 11 ⅛ Br. Bergedorf 84 ¾½ Br., 84 G. Magdeb.⸗Wit⸗
69 Br., 68 ¾ G.
E. R. 102 Br., 101 ⅞ G. Fe. 82 ¾ Br., 82 ½ G. Dän. 68
tenberge 52 ½l Br., 52 ⅞RG. 35 Br., 34 ⅞ G.
Fonds fest, außer 3proz. Span., etwas niedriger. Actien höher.
Paris, 14. Aug. 3proz. 54 baar, 54 Zeit.
5proz. 89 baar, 89. 5 Zeit.
Bank 2275. 88 1
Span. 26 baar.
Nordb. 422 ½.
London, 14. Aug. Zproz. Cons. p. C. 92 ½, a. Z. 92 ¼. 3 ¼proz. 93 ¼. Span. Ard. 18 ⅛. Int. 52 ⅞.. 4proz. 82 ½. Port. 4proz. 28 ½. Mex. 27.
Cons. eröffneten heute wiederum ¾ ͤ niedriger, als sie gestern
schlossen.
In fremden Fonds keine Veränderung. Eisenbahn⸗Actien
2 Uhr. Cons. p. C. 92¼, ¹, a. Z. 92 ⅛, ½.
Amsterdam, 14. Aug. Holl. Fonds bei geringem fast unverändert. Span. etwas angenehmer.
Holl. Integr. 53, 52 ⁄. Zproz. neue 62, 61 ½. 3 ½proz. Synd. 84, 83 Span. Ard. 12 ¾, *½, gr. Piecen 12 %, 3 proz. dito 35 ½. Oesterr. 5proz. Met. 72 ½, X¼, 2 ½proz. 38 ⁄, Peru 49 T1.
Madrid, 9. Aug. Zproz. 25 ⅛½.
Eisenbahn⸗
flau.
Umsatz
* Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 17. August. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 56—60 Rthlr. Roggen loco und schwimmend 26—28 ½ Rthlr. 8 pr. Aug. / Sept. 26 Rthlr. Br., 25 9½ G. Sept./ Oktbr. 26 ¼, 26 ⅛ a 26 Rthlr. verk Oktbr. /Novbr. 25 ⅞ u. 26 ¾ Rthlr. verk. 8 Novbr./ Dez. 27 Rthlr. verk. »„ pr. Frühjahr 29 ½ Rthlr. verk., Br. u. G. Gerste, große loco 22 — 24 Rthlr. „ leine 18— 19 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 16—17 Rthlr. »„ pr. Sept./ Oktbr. 48 pfd. 15 ½ Rthlr. Br. „ 50 pfd. 16 a 15 ¾1 Rthlr. anzukommen. »„ pr. Frühjahr 48pfd. 17 ½ Rthlr. Br., 50 pfd. 18 Br. Rüböl loco 13 ྠu. 13 ⅞ Rthlr. verk. “ „»„ pr. Aug. 13 ⅜ Rthlr. bez. u. Br., 13 ¾ G. Aug. Eept. 13 %˖ Rthlr. Br., 13 ½ G. Sept./Oktbr. 13 Rthlr. bez. u. Br. Oktbr. /Novbr. 13 ⁄ Rthlr. Br., 13 ½ bez., 1 Novbr./ Dezbr. 13 Rthlr. bez. u. Br., 13 ¼ Dezbr./Jan. 13 ¼ Rthlr. Br., 13 ½ üG. Jan./Febr. 13 ½ Rthlr. Br., 13 ⁄½2 G. Febr. / März 13 Rthlr. bez. Leinöl loco 10 ½ Rthlr. Br. „ pr. Septbr. / Oktbr. 10 ½ Rthlr. Br., 10 ½ G. Mohnöl 17 ¼ a 17 Rthlr. Br. Hanföl 14 Rthlr. Br. öe“ Palmözl 13 ½ Rthlr. Br1. 11“
Altona⸗Kiel 95 ½ Br. Mecklenburg )
Südsee⸗Thran 11 ½ Rthlr. Br., 11 ½ bez. „ Lieferung 11 Rthlr. Br. 2 Spiritus loco ohne Faß 15 ½ Rthlr. bez., mit Faß 15 ½ be- „ mit Faß pr. Aug./Sept. 15 ½ Rthlr. Br., 15 ½ E. Sept. / Oktbr. 15 ⅛ u. 15 ½⅞ Rthlr. bez., 15 ¼ Br. Okt./Nov./ Dez. 15 Rthlr. Br., 14 ½ G. ö“ pr. Frühjahr 15 ¾ Rthlr. Br., 15 ½ G. Weizen ohne Kauflust. Roggen matter. Rüböl fest bei klei⸗ Umsatz. Spiritus ohne Veränderung. ö1ö“
Marktpreise vom Getraide. 1gs Berlin, den 16. August. “
Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 5 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; Hafer 28 Sgr. 9 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 15 Sgr. und 2 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 25 Sgr.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.
Mittwoch, den 15. August.
Das Schock Stroh 6 Rthlr., auch 5 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Der Centner Heu 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 15 Sgr. Kartoffel⸗Preise.
Kartoffeln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 10 Sgr.; metzen⸗ weis 1 Sgr. 3 Pf., auch 9 Pf.
Branntwein⸗Preise. Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 10. Aug. 1849 15 ¼ —- 15 Rthlr. 1656 » „ 15 ½-- 45 ½ 5 “ Berlin, den 16. August 1849. “ u“ Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Breslau, 16. Aug. Weizen, weißer 44, 49, 54 Sgr. gelber 40, 45, 49 Sgr. Roggen 26, 28, 30 Sgr. Gebfte 18, 20, 22 Sgr. Hafer 15 ½, 17 ½v, 19 Sgr. leesaat sehr fest. Rapps 101 bis 105 Sgr. Sommer⸗Rübsen 92 bis Spiritus 7 Rthlr. bez. “ üböl 14 Rthlr. Gld. Zink 500 Ctr. a 4 Rthlr. 1 Sgr. begeben. rotzdem die Zufuhren gering waren, gingen Getraide größtentheils zurück.
frei ins Haus geliefert pr. 10,800 % nach Trall.
2
doch Preise von
Mit der heutigen Nummer des Staats⸗Anzei⸗ gers sind Bogen 7 und 8 der Verhandlungen der Zweiten Kammer ausgegeben worden.
Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Beilage
Schweiz.
den hier
C727265 1111“
zu
E 8— 9 18 8 . m Preußischen Staats-Anzeiger.
2
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Sonnabend d. 18. Aug.
““ 1 Deutschland.
Desterreich. Wien. Die Operationen des Dondorfschen Streifcorps. — Verwarnung des Militair⸗ und Civil⸗Gouverneurs an die Zeitungs⸗ Redactionen. — Vermischtes. — Triest. F-. Deportirte in Algier.
Schleswig⸗Holstein. Flensburg. Vermischtes. “
Nassau. Wiesbaden. Kammer⸗Verhandlungen. 11
Anhalt⸗Deßau. Deßau. Landtags⸗Verhandlungen.
Lippe⸗Detmold. Detmold. Rückkehr der Truppen aus Schleswig. — Vertagung des Landtags.
Ausland.
Oesterreich. Preßburg. Gerüchte und Truppenbewegungen. — Repar⸗
tirung der Kriegssteuer der Judenschaft. — Militairische Bewachung der Stadtlinien. — Essek. Das Nugentsche Corps und die Zustände an der südlichen Donau. — Semlin. Verschanzung der Magyaren bei Neu⸗ Borcsa. — Illpefalva. Proclamation des Feldmar chall⸗Lieutenant Clam⸗Gallas an die Bewohner des Sachsenlandes. - Mailand. Frie⸗ densverkündung. — Verona. Die gefangene Schaar Garibaldi's. Frankreich. Paris. Staatsraths⸗Urtheil über Lesseps. — Der Ein⸗ kommensteuer⸗Vorschlag. — Aufnahme von Flüchtlingen in Griechenland. v einem Gbe über den Kanal. — Die un⸗ i rage. — Die gerichtliche ÜUn i ga bencsäre gerichtliche Untersuchung gegen Pierre Bonaparte. wei asel. Heimkehr pfälzischer Flüchtlinge. Ostindien. Bombav. Der Prozeß gegen den Mulradsch. — Unru⸗ hen in Gwalior und Nizam. — Der General⸗Gouverneur in Simla. Markt⸗Berichte.
Deutschland.
Oesterreich. Wien, 14. Aug. Ueber die weitere Operationen des Streif⸗Corps Major Dondorf theilt die Gratzer Zeitung Folgendes mit: „Nachdem das Streif⸗ Corps in Janoshaza, wo die rebellische Administration des eisenburger Komitats früher ihren Sitz hatte, am Zgsten v. M. diesen Ort verließ, erreichte es über Szalaber in vierundzwanzig Stunden wieder Szala E erszeg, von wo es zum zweiten Reserve⸗Armee⸗Corps nach Kanischa berufen wurde. Es formirte, durch ein Bataillon Liccaner verstärkt, dessen Avantgarde und rückte schon am 30sten in Kapusvar, diesem Klein⸗ Debreczin ein, wo Dondorf seine ganze Truppe ins Komitatshaus legte. Es war eigentlich possierlich, dort, wo vor Kurzem rothe Fahnen aus den Fenstern wehten, jetzt Patrontaschenriemen hängen zu sehen. Die
olonne sollte von Kaposvar, wo das liccaner Bataillon blieb und dafür das fünfundzwanzigste Jäger⸗Bataillon zugetheilt wurde, in wei Märschen Fünfkirchen erreichen, aber auf hhalbem Wege, in Sasd, bekam sie eine andere Bestimmung und wendete sich nord⸗ östlich nach Dombovar, um von da aus auf jene aus 1500 Mann Infanterie und 200 Mann Kavallerie bestehende, mit neun kleinen Geschützen versehene Insurgentenschaar loszugehen, die unter Noszlopi bei Szexard im tolnaer Komitate sich herumtrieb, das H es terrorisirte. Der Zufall fügte es, daß an demselben age, an welchem Major Dondorf nach Dombovar marschirte, Noszlopi von Bonyhad nach Dombrokoz sich dirigirte, also dem Streifkom⸗ Jando ganz nahe gekommen war, das auf die erhaltene Nachricht auch zugleich aufbrach, um den Insurgenten in letzterem Orte zuvorzukommen. Aber Noszlopi eilte mit seiner auf beinahe 300 Wagen gepackten Schaar bis Koczola und nach vierstündiger Rast nach Ireg. Solch ein flüchtiger Feind ist freilich nicht einzuholen. Major Dondorf hatte indessen Nachricht erhalten, daß Noszlopi's politische Gefangene in Szexard im Komitatshause eingesperrt blie⸗ ben, und da ihm deren Befreiung vom Kommandirenden, Feldzeug⸗ meister Grafen Nugent sehr empfohlen war, so säumte er um desto weniger, dahin zu eilen, als er Szexard in völliger Anarchie wußte. Rasch und unerwartet traf die Kolonne dort ein, befreite die Ge⸗ fangenen, meist Beamte, Edelleute und Geistliche aus dem somo⸗ gyer Komltate, visitirte die Arreste, wo einige deutsche Ansiedler der Umgegend eingesperrt waren, die dem Landsturme sich abhold zeig⸗ ten, und beschied noch für denselben Nachmittag eine Versammlung aller Bürger, die er über die wahre Sachlage ihrer politischen Ver⸗ hältnisse und über den an ihnen gespielten Betrug aufklärte, und die ihn mit einem stürmischen und gewiß auch ehrlich gemeinten Eljen, das sie ihrem Könige brachten, begleiteten. Wenn man er⸗ wägt, daß ihnen in dieser Versammlung für sie als Neuigkeit ver⸗ kündet wurde, 8 die Kossuth⸗Noten schon lange nicht mehr gelten und daß diese Noten fast das einzige Geld waren, welches in Szexard coursirte, so kann man wohl ihr Eljen nur bewundern
uund an ihrer Anhänglichkeit für den rechtmäßigen König nicht
zweifeln. In der Kapelle des prächtigen Komitatshauses fand sich ein gegen dreißig Centner betragender Munitions⸗Vorrath, der nach Szegedin bestimmt war, bee gievenes Anderes und auch viele Schuhe, die einem Streif⸗Kommando stets sehr gelegen kommen. Dreitausend Stück Proclamationen wurden gleich in alle Orte des Komitats versendet, das nun eigentlich als pazifizirt zu betrachten ist. Leider wurde die Cholera in sehr rapider Form in dem un⸗ ermüdlichen Streif⸗Kommando, das seit vier Wochen in Szexard zum erstenmale förmlich einquartirt worden ist, einheimisch und for⸗ derte bereits manche Opfer. Den letzten Nachrichten zufolge, hat
sich Major Dondorf am 8ten von Szexard nördlich gewendet.“
Gestern ist den Redactionen der hiesigen politischen Blät⸗ ter folgender Erlaß des Militair⸗ und Civilgouverneurs Freih. v. Welden zur Einsicht mitgetheilt worden:
„Es ist den Redactionen der politischen Tagesblätter schon bei Gele⸗ genheit der Konzessions⸗Ertheilung und bei. späteren Anlässen ausdrücklich befohlen worden, daß dieselben in ihren Journalen solche Artikel nicht auf⸗ nehmen dürfen, welche sich über die Größe, den Stand uund die Aufstellun⸗ gen der K. K. Armee in Ungarn, Siebenbürgen, Croatien und Slavonien
aussprechen. Den Redactionen ist ferner untersagt worden, Kriegsnachrich⸗
ten bekannt zu geben, die sich auf bloße Privatnotizen und auf Korrespon⸗ denzen gründen, welche oft blos in der Tendenz gegeben werden, die eingegangene Korrespondenzverbindlichkeit zu erfüllen, oder ab⸗ sichtlich zur Verbreitung einer üblen Nachricht mitzuwirken, um 1 und da herrschenden bösen Geist und das Inter⸗ esse für die Rebellen zu nähren. Schon seit längerer Zeit hatte ich Gelegen⸗ heit, wahrzunehmen, daß die Redactionen dieses an sie ergangene Verbot nicht beobachten und ungescheut in ihre Journale Artikel einschalten, welche theils unrichtige Kriegsnachrichten enthalten, theils aber von der Art sind, daß sie den Stand und die Stellung der Armee veröffentlichen, wodurch der Feind auf diesem Wege zu Nachrichten gelangt, die er sonst sich nicht so leicht verschaffen könnte. So haben z. B. das Journal der Presse in dem
estrigen Abendblatte Nr. 64, so wie der Llopd gleichfalls im ge⸗
rigen Abendblatte Nr. 380 über die Operationen des Kaiserlichen Ar⸗ meet⸗Corps nächst Preßburg, über seine Aufstellungspunkte Notizen
aufgenommen, die der erfährt. Die Journals ⸗Redactionen räther an dem eigenen Vaterlande.
Feind durch diese Blätter am schnellsten werden dadurch die Ver- e Wenn daher das eigene patriotische Gefühl und ein richtiger Takt die Redactionen nicht abhält und sie nicht zur Einsicht kommen läß, daß derlei Artikel bei den gegenwärtigen Kriegs⸗ verhältnissen zur Aufnahme in die Journale sich nicht eignen, und daß da⸗ her diese nur jene Kriegsereignisse aufnehmen sollen, welche offiziell sind, daher entweder in einem Regierungsblatte aufgenommen oder durch eigene Bülletins bekannt gemacht werden, ich sage, wenn die Journals⸗Redactionen nicht selbst zu dieser Erkenntniß kommen sollten, werde ich mich genöthigt
sehen, gegen dieselben mit einer unnachsichtlichen Strenge zu verfahren. Es ergeht daher an die Redactionen die ernstliche Aufforderung, den früheren Verbo⸗ ten gemäß sich der Aufnahme von Artikeln obangedeuteter Natur um so siche⸗ rer zu enthalten, als sonst gegen jene Journale, welche dieses Verbot über⸗ treten sollten, das erstemal eine Geldstrase von 100 Fl. C. M., das zweite⸗ mal eine Verdoppelung derselben, das drittemal aber Verlust der Konzession während der Dauer des Belagerungszustandes ausgesprochen werden müßte.
Diese neuerliche Warnung, welche ich an die Redactionen erlasse, ohner⸗ achtet, daß das bestehende Verbot mich berechtigen würde, gegen sie schon gegenwärtig mit aller Strenge vorzugehen, diene ihnen zum Beweise, daß ich es jederzeit vorziehe, den Weg der Güte einzuschlagen, um zum Zwecke zu gelangen, und daß ich daher nur nothgedrungen zu strengen Maßregeln zu schreiten wünsche. Wien, 12. August.“
Der Lloyd bemerkt hierauf: „Wir suchten in Nr. 380 un⸗ serer Blätter nach Mittheilungen, welche zu der obigen Rüge des Herrn K. K. Militair⸗ und Civil⸗Gouverneurs mochten Veran⸗ lassung gegeben haben, und fanden, daß es vielleicht zwei Kor⸗ respondenzen aus Preßburg sein könnten, deren eine wir dem stets wohlunterrichteten und patriotischen Soldatenfreund entlehnten. Die Nachrichten, welche beide Korrespondenzen ertheilten, sind so beruhigender Natur und so sehr geeignet, die falschen und böswil⸗ ligen Gerüchte, welche hier und da im Publikum cirkulirten, zu widerlegen, daß wir uns im Namen der Ordnung und der Liebe zum Vaterlande gedrungen fühlten, sie mitzutheilen, und so zur Beruhigung und Aufklärung der grundlosen Furcht und bösen Kon⸗ junkturen, so weit es in unserer Macht stand, beizutragen. Wir fuhlen daher unser Gewissen frei von der Schuld des Verrathes am Vaterlande, nicht nur was jene beiden Mittheilungen betrifft, sondern auch in Beziehung auf alle von uns mitgetheilten Nach⸗ richten vom Kriegsschauplatze, die stets von unseren wohl unter⸗ richteten und ordnungsliebenden Korrespondenten herrührten oder dem bereits erwähnten Soldatenfreunde und anderen patrio⸗ tisch gesinnten Zeitungen entlehnt waren. Die Tapferkeit und das schnelle Verfahren der Kaiserlichen und Kaiserlich russischen Armeen bürgen uns übrigens dafür, daß immer die Rebellen die gegen
sie gerichteten Operationen stets früher durch unsere siegreichen Waffen, als durch unsere Blätter in Erfahrung bringen werden.“
Die Neue Ztg. meldet nach der Narodnj Nowiny, daß gegen den in Paris weilenden Dr. Rieger ein Steckbrief wegen Anklage des Hochverraths erlassen werden soll.
Die kroatischen Vertrauensmänner sollen vorgestern in corpore eine Audienz bei dem Minister des Innern gehabt haben; ihr Sprecher ist Herr von Jankovich, ehemaliger Obergespann.
Die Gr. Z. will wissen, daß der ehemalige magyarische Mi⸗ nister-Präsident, Louis Batthyani, bereits verurtheilt worden sei. Derselbe soll ein Strafgeld von einer halben Million Gulden C.⸗M. erlegen. Die anfangs auf 8 Jahre bestimmte Festungsstrafe soll jedoch auf 4;jährige Haft gemildert worden sein.
Aus Palermo wird gemeldet, daß dort, wie in den übrigen Hafenstädten der Insel Sicilien, in welchen österreichischen Konsu⸗ late sich befinden, das Kaiserl. Wappen an den Konsulats⸗Gebaͤu⸗ den wieder aufgerichtet worden ist.
Herr Palacky begiebt sich, wie die Narodny Nowiny be⸗ richten, literarischer Zwecke wegen nach Basel.
Triest, 9. Aug. (Lloyd.) Von der Kaiserl. General⸗Agenti, in Algier erfahren wir, daß von jenen 188 polnischen Deportirten welche in Algier gelandet und von der französischen Regierung an⸗ genommen worden sind, bei 120 in die Fremden⸗Legion eingereiht wurden, wovon die eine Hälfte nach Bona, die andere aber nach Oran kommandirt worden ist; die Uebrigen werden, je nach ihren Fähigkeiten, in der Provinz Algier zum Ackerbaue oder zu Künsten und Gewerben verwendet.
Schleswig⸗Holstein. Flensburg, 12. Aug. (B. H.) Heute Vormittag landete an der hiesigen Schiffbrücke der daäͤnische Regierungs⸗Kommissär Tillisch. Der preußische Kommissär soll hier ebenfalls eingetroffen sein oder noch heute eintreffen. Eine Eska⸗ dron preußischer Husaren ging heute hier nordwärts durch, es heißt, nach Düppel.
Nassau. Wiesbaden, 11. Aug. (Frankf. J.) In der gestrigen Sitzung unserer Kammer wurde die zweite Lesung der Centralverwaltungs⸗Reform begonnen und mit wenigen Modifica⸗ tionen vollendet. Abgeordn. Kreuz schlug für das Ministerium des Innern statt eines Referenten im Schulwesen drei, einen für das gelehrte, einen für das Real⸗ und den dritten für das Volks⸗ schulwesen vor, Abgeordn. Bellinger wenigstens zwei. Abgeordn. Keim war sür einen nach dem Regierungs⸗Entwurf, den die Kam⸗ mer annahm. Abgeordn. Rau brachte wieder seinen früheren An⸗ trag ein, bei Ernennung des Schulkollegs die Parität der Kon⸗ fessionen zu berücksichtigen. Abgeordn. Snell meinte, dieser An⸗ trag habe nur dann einen Sinn, wenn man gegen die Grundrechte die Trennung der Kirche von der Schule nicht wolle. Rau konnte sich mit der wiederholten Erklärung des Ministers von Wintzingerode, daß dieser Parität ohne⸗ hin in allen Verhältnissen Rechnung getragen würde, be⸗ ruhigen, da, abgesehen von den Grundrechten, die Aufnahme die⸗ ses Antrages in das Gesetz doch keine Kraft erhält, wenn die Ver⸗ waltung nicht Gerechtigkeit übt und die Tüchtigsten ohne Rücksicht auf Konfession für gleichberechtigt hält und berücksichtigt. Die Kammer lehnte gegen 15 Stimmen den Rauschen Antrag wieder ab. Die Reform der Rechnungs⸗Kammer wurde bis zu weiterer Vorlage der Regierung ausgesetzt. Der Berichterstatter über die Central⸗Verwaltungs⸗Reform, Abgeordneter Braun, stellte schließ⸗ lich noch den Antrag im Sinne der Linken, nach Erledigung eini⸗ ger Gegenstände die Abgeordneten⸗Versammlung zu vertagen. Dr. Großmann hingegen hält es der Würde der Kammer nicht für ent⸗ sprechend, den Verfassungs⸗Entwurf nach dem Schmidtschen Antrag nicht abzuwarten, er böte uns wenigstens die Garantie des jetzt bestehenden Staatsrechts. Eck unterstützte Großmann's Antrag, wonach die Kammer die Dringlichkeit des Braunschen Antrags nicht anerkennt und ihn der Prioritäts⸗Kommission zur Bericht⸗ erstattung für die nächste Sitzung (14. August) überwies. Auch der Minister von Wintzingerode verwahrt das Recht der Re⸗ gierung, bei der Vertagungsfrage mitzustimmen, und zu bestimmen, was von Gesetzen und Vorlagen die Regierung noch einzubringen
Anhalt⸗Deßau. Deßau, 13. Aug. (D. A. Z.) In der heutigen Sitzung des anhalt⸗deßauischen Sonder⸗Landzags wurde mit Berathung des Hauptfinanzetats vom 1. Juli 1849 bis 1850 angefangen. Zuvor war vom Abgeordneten Kahlepß beantragt, daß vor der Be⸗ rathung des Budgets dieses und der dazu gehörige Finanzkommissions⸗Be⸗ richt durch den Druck zu veröffentlichen sei. Der den Abgeordneten mitge⸗ theilte summarische Etat, so wie die diesem beigegebenen kurzen allgemeinen und speziellen Bemerkungen dazu, könnten nicht genügen, um eine genaue Ein⸗ sicht in die Begründung und Rechtfertigung der einzelnen Posten zu ver⸗ schaffen und eine gründliche Prüfung der n zu ermöglichen. Es wären dies nur zu magere Brocken, denen eigentlicher Saft und Kraft feble. Der Antrag wurde von manchen Seiten lebhaft unterstützt, dagegen von den Mitgliedern der Kommission aus dem Grunde bekämpft, weil der Druck ihrer zweimonatlichen Verhandlungen nicht blos dem Lande eine große Masse von Kosten machen, sondern auch eine lange Zeit erfordern würde. Er wurde mit 13 gegen 7 Stimmen verworfen. Abgeordneter Rasmus stellte hierauf den Antrag, daß die Akten der Finanz⸗Kommission wenigstens vor⸗ her durch die Abtheilungen kursiren und hier erst berathen werden möchten, zog aber seinen Antrag nach einigen Erörterungen desselben wieder zurück. Man schritt dann zur Berathung des Budgets, und zwar zunächst zu dem Etat der Einnahmen. Den ersten Titel bildeten die aus der Domanial⸗ Verwaltung hervorgehenden. Abg. Degener, als Referent, zeigt, daß die Einkünfte aus dem Domanial⸗Vermögen des Staats in der weitesten Be⸗ deutung des Worts, also nicht blos von den verpachteten Landgütern, son⸗ dern auch von den Forsten, Fischereien ꝛc. den bedeutend größten Theil der sämmtlichen Landeseinkünfte bilden; sie bringen nämlich zusammen 341,120 Thlr. ein, und da die sämmtlichen Staatseinkünfte 544,610 Thlr. betragen, so macht das, was aus den Liegenschaften des Staats eingenommen wird, beinahe 3 der sämmtlichen Revenüen. Bringt man hiervon auch die Ausgaben in Abzug, welche lediglich dem Domanial⸗Vermögen zur Last fallen, die also ganz in Wegfall kommen würden, wenn der Staat dieselben nicht hätte, so würde immer noch eine Rente bleiben, welche die sämmtlichen Steuern um mindestens 100,000 Thlr. übersteige. Das sei eine Finanzlage, die vielleicht kein anderer Staat aufzuweisen habe, und wir würden dadurch nie in Gefahr laufen, so mit Steuern be⸗ lästigt zu werden, wie unsere Nachbarstaaten. Nach diesem allgemei⸗ nen Ueberblick ging er zum Tit. A., 164,070 Thlr. aus verpachteten administrirten Gütern, Mühlen, einzelnen Gebäuden, über. Die Spezial⸗ etats darüber wären mit den betreffenden Akten des Staatsarchivs vergli⸗ chen und als richtig befunden worden, weshalb dagegen sich keine Ein⸗ wendung machen ließe. Bezüglich der Administration stellte die Kommis⸗ sion hierbei den besonderen Antrag: „In Erwägung, daß erfahrungsmäßig feststeht, daß alle von Privaten für eigene Rechnung betriebenen Geschäfte in der Regel eine höhere Reinrente abwerfen, als wenn solche vom Staate verwaltet werden, beschließt der Landtag: Alle Administrationen von dem Staate gehörigen Landgütern und Ziegeleien kommen so bald als thunlich in Wegfall.“ Dieser Antrag wird einstimmig angenommen; eben so durch Majorität der weitere allgemeine Kommissions⸗Antrag: „Der Landtag erklärt seine Zustimmung zu der für Tit. I. A. der Ein⸗ nahmen in Ansatz gebrachten Summe von 164,070 Rthlru.“ Der Tit. B. betraf einen Posten von 138,300 Rthlrn. Einnahme aus den Forsten.
und durch eine andere Verkaufsweise eine höhere Rente erzielt werden. Der Antrag auf die theilweise Wiedereinführung der Holz⸗Auctionen veranlaßte insbesondere den Abgeordneten Wiegandt zu dem Antrage, den Punkt B, die Einnahmen aus den Forsten betreffend, zuvor den Abtheilungen zu überwessen, was von der Majorität sammlung angenommen wurde. Tit. C. enthielt einen Posten von 5000 Rthlr. aus dem Verkaufe des Zins⸗ und Lieferungs⸗Getraides.
Degener, der, um daruͤber zu referiren, erst nochmals die betreffenden Akten durchsehen wollte, ausgesetzt. Ueber den Tit. E., 1800 Rthlr. aus den Fischereien, referirte der Abgeordnete Patzig. Ueber einige hierher gehörige Punahe, namentlich darüber, ob, wie die Kommission aufstellte, die beiden
een zu Wörlitz und Groß⸗Kühnau Pertinenzen der Herzogl. Gärten da⸗ selbst wären und als solche zur Civilliste gehörten, konnte sich die Versamm⸗ lung nicht sogleich entscheiden, und es wurde diese Position auf den Antrag des Abgeordneten Stein gleichfalls erst in die Abtheilungen verwiesen. Der Tit. F., 30,600 Rthlr. von Acker⸗, Wiesen⸗ und Obstpachten, die in ein⸗ zelnen Parzellen bestehen, wurde ohne Debatte genehmigt. Eben so Tit. G., 1000 Rthlr. aus verschiedenen Einnahmen, wozu 900 Rthlr. aus der Landesbaumschule gehören. Somit war der Tit. 1., die Einnahmen aus dem Domanial⸗Vermögen, vorbehaltlich der in die Abtheilungen verwiesenen Pesten, erledigt, und die Sitzung, nachdem noch über einige Petitionen be⸗ richtet und Beschluß gefaßt worden, geschlossen.
Lippe⸗Detmold. Detmold, 13. Aug. (Hannov. Ztg.) Unser aus Schleswig⸗Holstein zurückkehrendes Kontingent ist heute hier wieder eingezogen und festlich empfangen worden. Der größte Theil desselben wird beurlaubt, obgleich es nicht mög⸗ lich sein wird, dem Lande die durch Erhöhung des Militair⸗Etats auf zwei Prozent der Bevölkerung aufgebürdete ungeheure Last so bald wieder abzunehmen, da wenigstens die Anstellung der ueuen Offiziere, so wie die Unterhaltung der Cadres, fortdauert.
Unser seit dem 11. Juni zusammengetretener Landtag hat sich heute bis zum 1. Oktober vertagt, ohne etwas Erhebliches zu Stande gebracht zu haben. Lebhafte Debatten sind in den letzteren Sitzungen über das negative Veto entstanden, da man dem Fürsten nur ein suspensives Veto, nicht aber das absolute einräumen will, so wie über die Feststellung der Civil⸗Liste und die damit zusam⸗ menhängende Trennung des Staatshaushaltes vom Domanialhaus⸗ halte. Ein von der Regierung vorgelegter Verfassungs⸗Entwurf ist von dem Landtage gar nicht zur Berathung gezogen, sondern von demselben ein ganz anderer Entwurf eingebracht, indem er die
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Initiative in der Gesetzgebung für sich in Anspruch imtm.
MNusland. Oesterreich. Preßburg, 12. Aug. (Lld.) Allerlei Gerüchte gehen heute von Mund zu Mund; mit Bestimmtheit wird von einer be⸗ deutenden Niederlage des Görgeyschen Corps erzählt; andererseits will man wissen, daß ein Theil der ungarischen Truppen in Pesth eingerückt sei. Da bei der gestörten Communication jetzt weder mündliche noch schriftliche Berichte dies bestätigen können und zu⸗ dem eine bedeutende Anzahl Kaiserlich Königlich österreichischer Be⸗ satzungs⸗Truppen in Ofen und Pesth die ganze Umgebung genau überwachen, so ist Grund genug vorhanden, diese Nachricht als falsch anzunehmen. Mit dem heutigen letzten Gänsern⸗ dorfer Train (halb 12 Uhr Abends) wird die Avant⸗ garde erwartet, und viele der hier in Garnison liegenden Offiziere gehen daher nach dem Bahnhofe, um die neuen Ankömm⸗ linge zu empfangen. Heute Nachmittag marschirte auch Infanterie in bedeutender Zahl mit klingendem Spiele durch unsere Stadt. Se. Excellenz der Feldmarschall⸗Lieutenant und Distriks⸗Komman⸗ dant von Gedeon begleitete zu Pferde die nach ⸗kurzem Aufent⸗ halte auf dem jenseitigen Donau⸗Ufer nach dem Orte, ih⸗ rer H abgehende Truppen⸗Abtheilung. Im Laufe des heutigen Tages sind zwanzig Kanonen, meist schweren Kalibers, weittragend, ins Schloß befördert worden. Morgen wer⸗
habe, während man von allen Seiten darin übereinstimmte, daß die Kammer bald vertagt werde.
den sie daselbst nach allen Gegenden hin aufgestellt; eine hinlaͤng liche Prdese mit Munition beladener Wagen folgte dem Transport.
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Hierbei könne in der Zukunft durch eine vielleicht bessere Bewirthschaftung
der Ver-⸗
Tit. D., 350 Rthlr. aus den Jagden, wurde auf den Wunsch des Abgeordneten 8
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