1849 / 226 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

¹ 1 1 türlich geeignet ist, gegen Sie und Ihr tapferes Heer Ver⸗ F-PvgIn Ich ergreife mit Vergnügen diese Gelegenheit, Ihnen, Herr Henzeg, meinen Dank zu wiederholen, denn Sie haben uns die Ordnung und Ruhe wiedergegeben. Ich bitte Sie, Herr Herzog, die Versicherung meiner ausgezeichneten Hochachtung zu genehmigen. Rom, 13. Juli 1849. gez. Kolb.“ Die Verordnungen der neuen päpstlichen Regierung haben große Erbitterung hervorgerufen. Die unterdrückte Wuth macht sich in lauten Aeußerungen Luft, und man hört Drohungen aus⸗ stoßen, namentlich von Leuten, die in ihren Vermögens⸗Umständen durch die Reduction des Papiergeldes Verluste erlitten und noch Aergeres befürchten. Wenn es glücklicherweise nicht zu Thatlich⸗ keiten kam, so verdankt man es den Streitkräften, welche der fran⸗ zösische General mit großer Umsicht entwickelte; 35,000 Franzosen bivouakirten mit den bereitgehaltenen Geschützen auf den Haupt⸗ straßen, und zahlreiche Patrouillen verhinderten überdies jede Zu⸗ sammenrottung. Die Aufregung des Volkes war jedoch weniger gegen die Franzosen, als gegen die päpstlichen Kommissarien ge⸗ richtet, denn ihnen legte man die Schuld der Theurung und an⸗ derer Uebelstände bei. General Oudinot ist nach Gaeta gereist, um, wie man meint, aus der Hand des heiligen Vaters den Rang eines Großwürdenträgers des neu errichteten Ritter⸗Ordens „Pio Nono“ in Empfang zu nehmen.

Aus Neapel wird geschrieben, daß versprengte Individuen von den Banden Garibaldi's die Gränzen beunruhigen und verschiedene Räubereien an den Landleuten vollführt haben; es wird jedoch die

Habhaftwerdung derselben energisch betrieben. Die an der Gränze kantonnirenden Truppen haben Befehl erhalten, nach ihren Garni⸗ sonen zurückzumarschiren.

Die Niederkunft der Königin von Neapel mit einer Prinzessin wurde durch Kanonenschüsse vom Kastell bekannt gemacht. Gleich⸗

8 8 1“

1““ 1..“.“ 8 Gaeta zurückgekommen. Dieser Besuch würde bereits früher statt⸗ gefunden haben, hätte der General nicht erst der päpstlichen Regie⸗ rungskommission die Leitung der Administration übergeben wollen. Der heilige Vater hat den sranzösischen General durch die Versiche⸗ rung seiner Achtung und seiner Liebe für die französischen Solda⸗ ten sehr erfreut. an ist aller Orten mit dem Betragen der Oc⸗ cupations⸗Armee sehr zufrieden.

Von der venetianischen Gränze, 11. Aug. (Gratzer Zeitung.) Gestern war Alles in de-s h- Aufregung, einerseits ward amtlich mitgetheilt, daß der Friede mit Piemont abgeschlossen sei, andererseits zog die Bewegung der venetianischen Flotte die gespannteste Aufmerksamkeit auß scc. Es hat sich nämlich die ge⸗ sammte venetianische Flotte, eingerechnet die meisten mit Paixhans besetzten Trabacoli, aus den Lagunen herausgezogen und vor Mal⸗ lamocco unter dem Schutze der Batterieen aufgestellt. Unser aus⸗ gezeichnet kühner Vice⸗Admiral Dahlrup zog alle entbehrlichen Schiffe an sich und umstellte im Halbmond die feindliche Flotte, die wohl einige Bewegungen machte, sich jedoch nicht getraute, un⸗ sere Flotte anzugreifen. Es wurden einige Schüsse gewechselt, je⸗ doch ohne allen Erfolg, wohl auch ohne näheren Zweck. In⸗ dessen dauert die Beschießung von Venedig mit Gluühkugeln fort, die unsere ausgezeichnete Artillerie meisterhaft wirft; die Stadt hat schon an mehreren Orten gebrannt, und nur der größten Thä⸗ tigkeit der Bewohner konnte es gelingen, die Brände zu löschen. Auch Luftballon⸗Bomben werden noch zeitweise abgelassen, diese hängen freilich ganz von den Zufälligkeiten des Windes ab; allein unter den mehreren verfehlen doch einige ihre Wirkung nicht. In letzterer Zeit haben die Venetianer freilich einiges Schlachtvieh (beim Ausfalle zu Brondolo) erhalten, allein dies ist ein Tropfen

zeitig ist eine dreitägige Galla nebst Beleuchtung der öffentlichen

Gebäude und der Theater angeordnet. Rom, 7. Aug. (Lloyd.) General Oudinot ist gestern von

im Meere; die heftige Beschießung von uns, der Terrorismus bei ihnen, die höchste Noth haben auch schon die größte Bestürzung hervorgerufen, und jetzt kömmt noch der Friedensabschluß mit Pie⸗ mont dazu, und so steht der Fall Venedigs täglich zu erwarten. Wenn man sich nur nicht wieder ins Parlamentiren, Verhandeln ꝛc.

theile nicht als Güte, nur als Schwäche ansahen und sich d Üccict *1.er men, als früher. 8 T rkei. onstantinopel, 30. Juli. (Lloyd.) Seit einiger Zeit treffen hier aus verschiedenen Theilen Italiens viele durch die politischen Ereignisse kompromittirte Personen ein, deren Benehmen die Aufmerksamkeit der Pforte erregen mußte. Trotz der Gastfreundschaft, welche die türkische Regierung aus Grundsatz Jedem, ohne Unterschied der Nationalität, angedeihen läßt, sah sie sich doch unter den obwaltenden Verhältnissen zur Aufrechthaltung der Ruhe und Sicherheit im Innern genöthigt, angemessene Maßregeln zu ergreifen und daher solchen Individuen den Aufenthalt in Kon⸗ stantinopel zu verweigern. Die Konsuln erhielten demnach den Auftrag, künftig nicht mehr so viele Pässe nach Konstantinopel an dergleichen Personen zu unterschreiben. Gleichzeitig wurde bekannt

sich nicht in der Hauptstadt aufhalten dürfen, sondern in die Pro⸗ vinzen geschickt werden müssen. Königliche Schauspiele.

Sonntag, 19. Aug. Im Opernhause. 96ste Abonnements⸗ Vorstellung. (Neu einstudirk.): Joseph in Aegypten, musikalisches Drama in 3 Abth., nach Alexander Duval. Musik von Mehul. Hierauf: Thea, oder: Die Blumenfee, Ballet in 3 Bildern, von Paul Taglioni. Musik von C. Pugny. Anfang 6 Uhr.

Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Rang, erster Plrtense dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. ꝛc.

Montag, 20. Aug. Im Schauspielhause. 133ͤte Abonnements⸗ Vorstellung: Die Geschwister, Schauspiel in 1 Aufzug, von Göthe. (Frl. Vilatta: Mariane.) Hierauf: Der gerade Weg ist der beste, Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. Und: Die Ochsenmenuett,

Singspiel in 1 Akt. Musik nach Haydn's Compositionen, von Seyfeled. Anfang halb 7 Uhr.

————

Berliner Börse vom 18. August.

WMWechsel- Course.

Brief 143 ½ 142 ½ 150⅔ 150 ¾ 6 25 ½ 83

Kurz 2 Mt. Kurz

2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 2 Mt. 3 Wochen

—. 100 Thir. 1 100 PFl. 100 SRbl.

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss..

Frankfurt a. M. südd. W. 56 26 56 82

105 ½ 105

Iländische Fonds, Lfandbrigf-, MHommunal-Papiere und geld-Course.

Zf. Brief. Geld. Gem. Gem.

Preusa. Frerw. Anl 5 105 104 ½ St. Schuld-Sch. 3 ½ 87 ¾¼ 86 ¾ Seeh. Präm. Sch. 101¼ K. u. Nm. Schuldv. 3 do. Lt. B. Zar. do. 3 ½ Berl. Stadt-obl. 5 . Pr. Bk-Anth.-Sch do. do. 3 b

Westpr. Pfandbr. 3 ½⅔ 90 ½⅞ Friedrichsd'or. -Grossh. Posen do. 4 And. Goldm. à 5th. do. do. 3 ½ 89 Disconto.

Dstpr. Pfandbr. 3 ½ 94

Zf. Brief. Celd.

93 9⁴ꝛ½

Pomm. Pfdbr. Kur- u. Nm. do. 3 ½ Schlesische do. 3 ½⅔

93 ½ 13 12

Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. 4 do. Part. 500 Fl. 4 do. do. 300 Fl. Hamb. Feuer-Cas. 3 ½

Russ. Hamb. Cert. 5 do. beiHope 3.4. S. 5 do. do. 1 Anl. 4 do. Stiegl. 2. 4. A. 4 8

do. do. 5. A. 4 do. Staats-Pr. Anl! do. v. Rthsch. Lst. 5 1062 oll. 2 ½ 9% Int. 2 ½ do. Poln. Schatz0. 4 74 Kurh. Pr. 0.40 th. do. do. Cert. L. A. 5 88 Sardin. do. 36 Fr. do. do. EL. B. 200 Fl. N. Bad. do. 35 Fl. Pol. a. Pfdbr. a. C. 4

93 ½ 103

28

29 ½ 16 ¾

““

Die mit 3 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Berl. Anh. Lit. A. B.

1

Eisenbahn - Actien.

5.

Stamm-KActien. Kapilal.

Der Reinertrag wird nach ersolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgoftüllt.

Börsen-Zins- Rechnung Rein-Ertra 1848.

Prioritäts- Actien. Kapital.

Sümmtliche Prioritäts-Actien werden durch jührliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

Zinsfuss.

6,000,000] 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,390,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200.000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

do. Hamburg do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt.. do. Leipziger Halle-Thüringer Cöln-Minden do. Aachen. Bonn-Cöln Düsseld.-Elberfeld.. Steele-Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch. do. Zweigbahn Oberschl. Lit,, X. e. do. Litt. B. . Cosel-Oderberg.... Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl.... Berg.-Märk . Stargard-Posen.. Brieg- Neisse Nlagdeb.-Wittonb. 18.

88 bz. u. 8 49 B.

8 8.;

37 bz

103 ½ B.

55 ½ a 56 bz 54 bz. 81 bz.

= IHIIIIIIESeIIIIzlI5nS

Quittungs- Bogen.

Aachen-Mastricht .. 2,750,000

Ausländ. Actien.

2

3 bz. xu. G.

94 G.

Friedr. Wilh.-Nordb. do Prior...

8,000,000

W1

Sechluss-Course von Cöln-Minden 88 G.

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 800,000

90 ½ B.

95 ½ B.

89 nu. E1“ 98 ½ bz. u. G.

93 bz.

103 ½ B.

Berl.-Anhalt

do. 8 do. II. Ser. Potsd.-Magd... do. 88 do. Litt. D. . Stettiner

Magdeb.-Leipziger..

Halle-Thüringer....

Cöln -Minden.

do. do.

Rhein. v. Staat gar. do. 1. Priorität 8 do. Stamm -Prior.

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. Märkisch.

do. do.

do. III. Serie. Zweigbahn

do. do.

Oberschlesische

Krakau-Oberschl...

Cosel-Oderberg....

Steele -Vohwinkel .. do. do. II. Ser.

Breslau-Freiburg...

Berg.-Märk.

En

92 ½ bz. 8 97 B. 100

HESgUnneSöne

AECSATIREnCESnEESSn

Ausl. Stamm-Act.

Börsen- Zinsen.

2,050,000 98 p. 6,500,000

4,300,000

Kiel-Altona... Fh. Amsterd.-Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.

35 B.

N

von Preussischen Bank-Antheilen 93 bz. u. B.

Das Geschäft war eben nicht sehr belebt, und gingen die Course fast asser Effecten, wegen der auswärtigen Verkaufs-Ordres, denen sich einige Gewinn-Realisationen zugesellten, zurück.

Auswärtige Börsen.

Bereslau, 17. Aug. Poln. Papiergeld 95 ½ G.

Banknoten 84 ¾ Br., 84½ G. Poln. Pfdbr. alte 94 ½ G., do. neue 93 ½ G. Poln. 300 Fl. 103 G. 500 Fl. 75 G. B. Cert. 200 Fl. 14 ½ G. Russ.⸗poln. Schatz⸗Obl. 74 G. Oberschl. A. 106 Br., do. B. 102 ¼ G. Freiburg 82½ G. Köln⸗Minden 89 G. Niederschl. 82 Br. Neisse⸗Brieg 34 ½ G. Krakau⸗Oberschl. 56 ¾ Br., 566 G. Friedrich Wilhelms Nordb. 43 ¼ Br.

Wien, 16. Aug. Met. 5prrz. 93 ½. 4proz. 75. Anl. 34: 156, do. 39: 96 ¾. Nordb. 111 ½. Wechsel⸗Course

Amsterdam 2 Mt. 168 ½ G. Augsburg k. S. 121 ½. Frankfurt 3 Mt. 121. Hamburg 2 Mt. 177 ½. London 3 Mt. 12. 13. Paris 2 Mt. 1441.

Die Börse sehr geschäftslos; Fonds und Actien matt, wese6

rem aluten, anfangs gesucht und höher gehalten, fiieh fangs ges L Gold und Silber höher.

Leipzig, 16. Aug. Leipz. Dr. P. Oblig. 102 ¾½ G. Leipz. B. A. 140 ½ Br. L. Dresd. E. A. 100 8 Sächsisch⸗Baves. 1 Schles. 80 Br. Chemnitz⸗Riesa 22 G. Altona⸗Kiel 97 ¾ Br. Magdeb.⸗Leipzig 192 Br. Berlin⸗Anh. Litt. A. u. B. 83 G. Deß. B. A. 111 G. Preuß. B. A. 93 ¾ Br.

Frankfurt a. M., 16. Aug. Die Börse in mehreren Fonds und Eisenbahn⸗Actien war 8 desc ag s geast- na⸗ mentlich alle öͤsterr. Gattungen und Bexbacher, F. W. Nordbahn und Köln⸗Mindener Actien wurden zu mehr oder minder billigeren Prei⸗ sen als gestern abgegeben. Der Umsatz darin war jeboch von kei⸗ nem Belang. Sard. Loose, preußische Staatsschuldscheine, darmst. ö eg 999frgs. 2* übrigen Gattungen blieben ohne

. auer, C Oesterr. 5proz. Metall. 76 Pr.⸗ ben 1ehhd, sebarpnen,

Oesterr.

2 Sũproz. 49 ½. Gloggn. 108.

1.

ohne

Bank⸗Actien

1049 Br., 1043 G. Baden Partialloose a 50 Fl. 48 ½ Br., 48 ½ G.

88

do. a 35 Fl. 28 ¾ Br., 28 Gld. Hessen Partialloose a 40 Rthlr. preuß. 29 ½ Br., 29 Gld. Sardinien Partialloose a 36 Fr. 29 ¼ Br., 29 Gld. Darmstadt Partialloose a 50 Fl. 69 Br., 69 ½ Gld., a2 25 Fl. 23 ½ Br., 23 ½ Gld. Spanien 3proz. inländ. 26 ½ Br., 26 Gld. Polen 300 Fl. Loose 104 Gld., do. 4proz. Oblig. a 500 Fl. 75 Br., 75 ¼¾ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 44 ½ Br., 88 8 Bexbach 78 Br., 78 Gld. Köln⸗Minden 89 ¼ Br.,

Hamburg, 16. Aug. 35ͦproz. p. C. 81 ¼ Br., 81 ½ G. E. R. 102 Br., 101 ½ G. Stiegl. 82 ¾ Br., 82 ½ G. Dän. 68 Br. Ard. 11 ½ Br. Zproz. 25 ¾ Br., 25 ½ Gld. Hamburg⸗Berlin 69 Br., 68 ½ G. Bergedorf 84 G. Magdeb.⸗Wittenberge 53 Br. u. G. Altona⸗Kiel 95 ½ Br., 95 ½ G. Mecklenburg 35 ½ Br., 35 G.

Von Fonds waren 3 proz. span., von E. A. Magdeb. Witt. etwas höher.

London, 15. Aug.

3proz. Cons. p. C. 3 ½proz. 92 ½. Span. Ard. 3proz. 34 ½.

92 , a. Z. 92 . Int. 52 ½

. 4proz. 82 ½.

92%,

2 . Mex. 28 ¼, z. Cons. eröffneten heute zu 92 ⅞, p. C. und a. Z., sie blieben gegenwärtig 92 ½, p. C. und 92 ½ a. Z. Von fremden Fonds sind Mex. 1 ¼ % seit gestern gesti Eisenbahn⸗Actien etwas gewichen.

Amsterdam, 15. Aug. Holl. Fonds waren im Allgemei⸗ nen etwas flauer, doch zeigten sich zu den niedrigeren Coursen be⸗ sonders für Int., verschiedene Käufer. Span. konnten sich nicht buf 358 gestrigen behaupten. Oesterr. und russ. gut preis⸗ altend. Holl. Integr. 52 ⅞, 1.%, 3 proz. neue 61 ½⅞. Span. Ard. 12 4%, gr. Piecen 12 ¼. Russen alte 103 ½e, 4proz. 84 ½. Oesterr. 5 proz. ket. 73, 2 ꝝ½proz. 38 ½. Mex. 26 13%6. Peru 50 ¼, ½, B.

Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 18. August.

Am heutigen Markt waren die Preise wie folat:

Weizen nach Qualität 55—59 Rthlr. Roggen loco und schwimmend 26—28 Rthlr. pr. Aug. / Sept. 26 Rthlr. Br., 25 ½ G. Sept. /Oktbr. 26 ¾ a 26 Rthlr. verk., 26 Br. u. G. Oktbr. /Novbr. 26 Rthlr. Br., 26 ½ bez. Novbr. / Dez. 27 Rthlr. pr. Fruͤhjahr 29 ½, 29¼ a 29 Rthlr. verk., 29 G. Gerste, sroße loco 22 23 Rthlr. 1““ 82 leine 18— 19 Rthlr. 5 Hafer loco nach Qualität 16— 16 ½ Rthlirtr. pr. Sept./ Oktbr. 48pfd. 15 ½ Rthlr. Br. 5 Sogh. Fshetchar Br. 16 8 »„ pr. Frühjahr 48 pfd. 17 ½⅞ Rthlr. Br., 50pfd. r. Rüböl loco 13 ½ Rthlr. sg.⸗ 132 89 psh ..“ pr. Aug. 13 u. 13 ½ Rthlr. bez., 13 ½ Br. Aug./Sept. 13 ¾ Rthlr. Br., 13 ½ G. Sept. / Oktbr. 1322⁄ u. 13 Rthlr. bez., 13 % Br. Oktbr./Novbr. 13 7⁄ Rthlr. Br., 13 ½ bez., 13 ½ G. Novbr. / Dezbr. 13 ¾ Rthlr. Br., 13 ¾ bez. Dezbr. /Jan. 13 ½ Rthlr. Br., 13 G. 8 Jan. / Febr. 13 ½ Rthlr. Br., 13 ¼12 G. Febr./ März 13 Rthlr. Leinöl loco 10 ½⅞ Rthlr. Br. »» pr. Septbr. / Oktbr. 10 ½ Rthlr. Br., 10 ¾ G. Mohnöl 17 a 16 ½¼ Rthlr. Hanföl 14 a 13 ½ Rthir. Palmöl 13 ½ Rthlr. 8 8 Säüdsee⸗Thran 11 ½ Rthlr. 81 Spiritus loco ohne Faß 15 ½ Rthlr. verk. u. Br. » mit Faß pr. Aug./ Sept. 15 u. 15 verk. u. Br. Sept. / Oktbr. 15 Rthlr. Br., 14 ¾ G. 98 Okt./Nov. / Dez. 15 Rthlr. Br., 14 ½ G.

8

.““

Weizen ohne

Geschäft. Roggen matt. Rüböl angenehmer. Spiritus flauer. 8 8

Berlin, Druck gh; Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckent Beilage

einläßt, weil die Venetianer dies bisher zu größten Nach⸗

gemacht, daß die Flüchtlinge, welche Zuflucht in der Türkei suchen,

alkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr.

den und im Momente ein

pr. Frühjahr 15 ½ Rthlr. Br., 15 ½ G.

. 8öEö Ausland. 11““ 's Operationspläne reich. mlinken Donau⸗Ufer. Klapka's Op 8 Sestvrpeich; 88 Betrachtungen über die außerordentliche Session der Bundes⸗Versammlung. 1 894 vguuben Wiffenschaft S.9 8 Die Statue König Friedrich Wilhelm . mivrhlambätmz Z11““ Dorbhehert. lanes 108 11“

und Kunst. *8 III. von Drake.

m. . 8 1 8 88 8 1 Uichtamtlicher Theil. 9n s 5 ““ 49 Ausland. esterreich. Vom linken Donau⸗Ufer, 10. Aug. (Gr. 59 Dßirns auf dem rechten Donau⸗Ufer, gegenüber der verheerenden nsurrection, alle ögt chen reeglaftische e rgeffen wer- 20,000 Mann starkes Truppen⸗Corps im das ominös gewordene Raab begriffen ist, läuft Cchütt Gefahr, von dem komorner beheian sthwlauf überfluthet und der wenigen Kräfte und Säfte, die ihm die Kriegs⸗ plage übrig gelassen, vollends beraubt zu werden. Es lag im Plane des Insurgentenführers Klapka, daß im selben Momente ein gleicher energischer Ausfall gegen die Schütt und in Eilmär⸗ schen bis Preßburg einerseits, andererseits auf dem rechten Donau ⸗Ufer über Raab und Wieselburg ebenfalls bis Preßburg denacs, werde, 8 die Kaiserlichen Truppen, von deren hwäche man auf das genügendste unterrich⸗ tet war, gegen die Gränze und wo möglich hinüber zu drängen; allein die Uneinigkeit, die theils in der Festung selbst, theils unter den Führern herrscht, vereitelte dies Projekt, das übri⸗ gens in keinem Falle gelungen wäre. Die Festung hätte müssen auf eine sie gefährdende Weise entblößt werden, und dies wollte wohl Klapka, nicht aber Aschermann und die Besatzung, die von dem Herannahen eines russischen Truppen⸗Corps sehr gut unterrichtet waren. Auch sandte Aulich nicht das versprochene Quantum, und so blieb es, da man doch nicht wußte, was zwischen Raab und Preßburg im Hintergrunde lag, bei einem Streifzuge in groß⸗ artigerem Maßstabe. Wer glaubt, daß es wegen Proviant⸗Angele⸗ genheiten gehab, an fch denn ein Ueberläufer, so wie auch Bauern aus der Schütt, sagen aus, daß eine solche Menge von Lebensmitteln vorhanden sei, um die Festung, selbst wenn keine Zu⸗ fhhse bei F8. 18 1,008 Mann noch ein volles Jahr halten zu können, ja, die Honveds haben in neuerer Zeit die benachbarten Dorfbewohner mit Speck und Wein versehen und ihnen dagegen Hemden, Gattien und anderes Weißzeug abge⸗ fordert. S neass lühmen neueren Ausfälle in die Schütt einen mehr persönlichen Charakter an, d. h. sie arten in ein Ver⸗ nichtungsprinzip aus gegen Alle, die nur ““ des Einver⸗ ständnisses mit den Kaiserlichen Truppen verdächtigt werden. So fielen z. B. die Honveds in bedeutender Anzahl in ein Dorf nächst Komorn, um den aus der Festung desertirten Sohn eines Richters zu requiriren, und drohten mit Verheerung des ganzen Dor⸗ fes, wenn er nicht ausgeliefert würde; der Vater selbst mußte ihn, hinten an den Wagen gebunden, worauf sich die Honveds setzten, nach der Festung bringen, und als er dort ankam, wurde der alte Vater unter die Honveds gesteckt, der Sohn aber erschossen; Pferde und Wagen sah man niemals wieder. Die Pfarrer erhalten von Zeit zu Zeit Mahnbriefe, um ihre Gemeinden für die Interessen der Republik zu erhalten, und einmal verlangte Klapka die Abschrift von Predigten, die auf ver⸗ schiedenen Doͤrfern gehalten wurden; die Geistlichen sind um so mehr der steten Gefahr ausgesetzt, als ihre Schulmeister und Notare die regelmäßigen Denunzianten machen und alle ihre W . , 2 2 Vorte belauern; die Dorfrichter dagegen sollen fast durch⸗ gängig gegen die Insurgenten⸗Tyrannei eifern. Auf die slo⸗ vakischen und deutschen Oerter haben es die Insurgenten vorzugs⸗ weise abgesehen, und die Freude soll wirklich großartig gewesen seisn⸗ den es gehe jetzt auf Tyrnau und Preßburg los; gaür a 3 2 7 zo 2 2 seh nee bange, 8b lag es im Plane, die beiden Städte ren, bie Weme stattlichen e. und Mädchen zu entfüh⸗ 888 aber zum Kampfe gegen den Despoten aufzufor⸗ 2r und dann die Freistädte dem Feuer zu übergeben. Wenn ich dh E“ bin, so stehen die Insurgenten mit mehreren Be⸗ 89 need dieser Städte in vielseitiger Verbindung, denn sie scheinen von Allem, was in Preßburg besonders vorgeht, genau neg zu ööstin. 2S2l auch nur die Führer wissen es; r größere ei 1 3 Unkenntniß sber die Dinge, de vrsabhan ne ö““ denc, nec und unfähig zur geringsten . s ört, wer j 1 nicht schlecht behandelt, 1 e. sie für nerSache der Insurgenten zu gewinnen; allein, wie der Ueber⸗ wnsbenea ist auch noch nicht Einer dem Monarchen untreu ge⸗ is deshals eaegen reißen sie aus, wie sie können; die Bewachung 502 D ewohner von Komorn sind un⸗ dagPedatugesclnolzen, viele sind ausgewandert, laufen telnd auf den Dörfern umher, wenige sind bei der Aerndte be⸗ schäͤftigt; die M WW „v r Aerndte be sie bereits aufständisch 19. fast 82 18. 8 werden begannen. Der moralische Zustand nct 5 Beschreibung zu. Die starken Tracgene ganischerZen auf hoffen. de henaufer lassen eine baldige S gG von Raab außerhalb Hochsärnh rt sür die ungarischen Vorposten noch immer „auf der Schült und Waag bis in Szered.

Der preßbur auch in Sochloßberg wird von allen Seiten stark befestigt;

Sauhaide bei Pr.mu ein Truppencorps aufgest

Generale Csorich und d aldige Demonstration bevorstehen. Die

Russen, 10,000 Mann ste der sind gegenwärtig in Preßburg, wo die 8, 9 ark, in wenigen Tagen erwartet werden.

Nach Szered und gegen R 1 - keine Päfe ausgetheilt. aab hin werden in Preßburg immer noch

Schweiz. Bern, 12. Aug. De über die so rasch zu Ende gegan rVerfassungsfreund sagt des⸗Versannmldrg; Og se bega⸗ außerordentliche Session der Bun⸗

genommen und mit Resu taten geendigt, norsertet e r.

Fat

geschickt worden, da

ten erwartet wurden.

3L11“ gentlich unberührt gelassen hat, nicht in den Diskussionen und in den Berichten suchen.

nungen gemacht

. Soö viel läßt sich nicht verkennen, das Pu⸗ blikum muß diesmal die Erwägungsgründe für dasjenige, was be⸗ schlossen worden ist, so wie für das, was man unerledigt oder ei⸗

Es haben unverkennbar außerhalb der Rathssäle Transactionen und Konzessionen stattgefunden, um einen öffentlichen Kampf divergirender Ansichten und vielleicht weit⸗ tragende Beschlüsse gegenüber der allgemeinen politischen Welt⸗ lage und der schweizerischen insbesondere zu vermeiden und nach außen eine durch Uebereinstimmung der obersten Gewalten starke Eidgenossenschaft dem Auslande gegenüber zu zeigen. So sehr man dies auch begreiflich finden mag, so werden doch Manche im Volke sein, welche gerade in wichtigen Momenten es nicht am Platze finden, daß die Vertreter des Volkes die Haupt⸗ fragen als ein noli me tangere betrachten und, anstatt die Politik der Exekutiv⸗Behörde ausdrücklich zu billigen oder solche vorzuzeich⸗ nen, sich auf allgemeine Vollmachten beschränken und einzelne Naß⸗ regeln, mit denen sie, wie der Berichterstatter im Nationalrathe selbst einräumte, nicht einverstanden waren, mit Stillschweigen übergehen. Ob wirklich, wie im Ständerathe gesagt wurde, eine in Aussicht gestellte Abdankung des Bundesrathes in corpore und im Hintergrunde ein Bürgerkrieg auf die diesmalige Geschäftsfüh⸗ rung Einfiuß geübt habe, wird wohl später noch offenbar werden.“ Der Verf. Frd. wirft ferner folgende zwei Fragen auf: „Erstens, daß der französische Gesandte in Beziehung auf die Rüstungen der chweiz u. s. w. eine Note eingereicht oder mündliche Eröff⸗ hat, ist selbst nach der Berichtigung des Herrn Bundes⸗Präsidenten gegenüber der Korrespondenz in der N. Z. Z. aus der Bundesstadt unzweifelhaft. Erschien denn die⸗ ser Umstand allen Mitgliedern in beiden Räthen so unbedeutend, daß auch nicht eine einzige Interpellation erfolgte, um zu erfah⸗ ren, was denn der wirkliche Inhalt der Communication des fran⸗ zösischen Gesandten sei. Hat das Volk nicht das höchste Interesse, das Recht, zu wissen, wie es sich in Wirklichkeit mit diesen Eröff⸗ nungen verhalte? Zweitens wird es auffallen, daß auch nicht eine einzige Stimme sich erhoben hat, um zu fragen, wie weit es mit dem Vollzuge des Bundesbeschlusses bezüglich auf die Militair⸗ Capitulationen gekommen sei? Nach dem Eifer, welcher sich bei der Behandlung dieser Frage vor ein paar Monaten gezeigt hat, hätte man erwarten sollen, daß irgend Jemand sich erkundigt hätte, was aus der Sache geworden, zumal scitdem mehr als genügende Zeit verstrichen ist, um wegen der Vollziehung in Neapel anzubinden und Bericht von daher zu erhalten. Oder soll dieser Beschluß der neuen Bundes⸗Versammlung das gleiche Schicksal haben, lebendig begraben zu werden, wie der in der gleichen Sache von der seligen Tagsatzung gefaßte?“ Die Basler Zeitung sagt: „Der Bundes⸗Rath hat von sei⸗ ner erhaltenen Vollmacht schnellen Gebrauch gemacht und sofort am Dienstag etwas über einen Drittheil der aufgebotenen Trup⸗ pen entlassen. So sehr uns dieser Beschluß als ein Anzeichen einer baldigen Lösung der verschiedenen vorhandenen Schwierigkeiten Freude macht, so können wir doch nicht umhin, einige Bemerkungen an denselben zu knüpfen. Wir müssen nämlich frei und offen er⸗ klären, daß wir die Gründe dieses Aufgebotes von 25,000 Mann heute nicht besser kennen, als vor 14 Tagen, während doch jeder Schweizer hierüber ganz und gar im Klaren sein sollte. Und diese Klar⸗ heit gebührt einem Jeden, nicht allein wegen der großen Kosten, die er mittragen, und der noch größeren Geschäfts⸗Vernachlässigung, die er mit empfinden muß, sondern noch vielmehr wegen der gro⸗ ßen politischen Wichtigkeit einer solchen Truppen⸗Aufstellung, wegen der blutigen Möglichkeiten, die sich an eine so bedeutende Bewaff⸗ nung knüpfen. Vergebens haben wir mit Spannung die Berichte des Bundesrathes, vergebens die Diskussionen der Bundesversamm⸗ lung gelesen. Das Räthsel wurde uns auf keine Weise gelöst. Sehr wichtig ist, daß die Bundesversammlung das Aufgebot gebilligt, vielleicht noch wichtiger, daß sie den Ausweisungsbeschluß gegen die Insurgenten⸗Chefs gutgeheißen hat, aber auf die Frage: Warum wurde eine Armee aufgerufen? finden wir keine Antwort. Der allgemeine Grund, daß eine preußische Armee an unseren Gränzen steht, kann nicht die Ursache des Aufgebots der 25,000 Mann sein, denn die Preußen sind seit Ende Juni im Anmarsch und stehen seit dem 10. Juli in gleicher Zahl wie später hart an unseren Gränzen, und das Aufgebot ist am 24. Juli erst beschlossen worden, konnte also vor Ende Juli nicht in volle Kraft treten. Die büsinger Ge⸗ schichte, welche im Moment des großen Aufgebots vom Bundesrath stark betont wurde, kann auch nur sehr untergeordnet dazu mitge⸗ wirkt haben. Oder sind in der Zeit zwischen der Ankunft der Preu⸗ ßen an der Gränze und zwischen dem Aufgebot der Schweiz Zu⸗ e es von außen gemacht worden, oder wollte man durch Kraftentwickelung die Fluͤchtlings⸗Unterhandlungen und die Rückkehr der Flüchtlinge schneller gehen machen? Ist dies der Fall, so war man schuldig, es zu sagen, aber so weit die bisherigen Eröff⸗ nungen gehen, müssen wir bestimmt annehmen, es seien der Schweiz keine Zumuthungen gemacht worden. Was die radikalen Blätter auswärtigen Zumuthungen oder einer Kondeszendenz gegen außen zuschreiben, nämlich die Ausweisung der Chefs, i am 16. Juli aber wer wollte annehmen, der Bundes⸗Rath habe zuerst konzedirt, und dann bewaffnet?! Oder endlich, denn wir müssen alle Vermuthungen erschöpfen, ist diese Bewaffnung doch darum geschehen, damit der Bundesrath gegen⸗ üͤber von ultraradikalen, allfallsigen Plänen das Schwert in der Hand habe? Ist dies der Grund, so begreifen wir, daß man es einstweilen nicht sagt, aber so lange man nicht besser herausrückt, als bisher werden eben die Vermuthungen ihren Lngf haben. Wir spre⸗ chen schließlich den Wunsch aus, daß die kräftige Stellung, in wel⸗ cher der Bundesrath nach der eben vollendeten Sitzung der beiden Räthe dasteht, denselben vermöge, die Wahrheit, die ganze Wahr⸗ heit, nichts als die Wahrheit zu sagen.“ Im Erzähler wird bemerkt: „Man hat in dem Beschlusse des National⸗Raths, der die Angelegenheit der Ausweisung der Flüchtlinge umgeht, eine Art Begnadigung des Bundesrathes erblicken wollen. So hat es indessen dieser nicht angesehen, indem er nicht wider denselben opponirte. Wäre die Schlacht über Billigung oder Mißbilli⸗ gung wirklich geliefert worden, wir sind überzeugt, der Bundes⸗ rath würde siegreich aus dem Kampfe hervorgegangen sein, und zwar nicht blos im Ständerathe, sondern eng im Nationalrathe. Eine indirekte Billigung seines Flüchtlings⸗Kon⸗ klusums liegt unter Anderem in dem Umstande, daß 67 gegen 17 Stimmen die Anträge des Herrn Bützberger, welche theil⸗ weise auf Mißbilligung gingen, verwarfen, und daß die Emil Frei⸗ chen, noch weiter gehenden Vorschläge nur ein paar Stimmen auf ch vereinigten. Der Bundes⸗Rath sitzt fester als je, nur muß er sich vor zu jähen starken Truppen⸗Aufgeboten hüten. Die dahe⸗ rige Paßreer in ihrem großen Umfange will auch jetzt noch man⸗ chem Patrioten, 9eseeg den Finanzseelen, nicht als ganz ge⸗

beschlossen worden;

Geschäfts⸗Bericht pro 1848 und Uebersicht der ersteu

ras tigt erscheinen. Eine nähere Einsicht in di plomatis hen Verhanplunegen veihe wie beh in, e, chllogen rdh schweizerische Interessen versicht, und wie auch nicht die mindeste feindselige Absicht von Seiten des Auslandes durchschimmert. Daß dasselbe seine Konvenienz mehr befragt, als die schweizerische, liegt in der Natur der Sache. Es darf daher füglich die Armee beträchtlich reduzirt werden. Am Ende bleibt von den daherigen Kosten wenigstens der Gewinn, daß früher entzweite Brüder im Felde sich wieder fanden; daß man sieht, wie ernstlich die Schweiz auch kleinere Verletzungen ihrer Neutralität aufnimmt, und wie bald sie ihre Armeen entschüttet. Es mag dies als Erfahrung und Abschreckung für Anwandlungen künftigen Uebermuthes gut sein. Als vollends überflüssig erachten wir den vom National⸗Rath er⸗ theilten Auftrag, sich üͤber den Zweck der Truppen⸗Aufstellung im Badischen zu erkundigen. Es ist dies ein nachgeborenes Kind. Jedermann weiß, daß ihr Zweck nicht die Schweiz, sondern die Occupation Badens ist.“

wissenschaft und Kung.

xue König Friedrich Wilhelm's III. von Drake.

Dieses neueste plastische Meisterwerk, welches den Thiergarten unserer kunstreichen Residenz als ein Gebilde eigenthümlicher Art schmücken wird, verdient es wohl, obgleich es das Atelier des Meisters noch nicht verlassen hat, der patriotischen Theilnahme immer aufs neue empfohlen zu werden. Wir möchten diese Statue, welche von den Hautrelief⸗Figuren des Po⸗ stamentes nicht getrennt gedacht werden muß, eine in Marmor ausgearbei⸗ tete Idylle nennen. König Friedrich Wilhelm III. feiert gleichsam den Ge⸗ burtstag seiner verstorbenen Gemahlin. Seine aufrechte Stellung ist seine naturgetreue Haltung. Wir sehen ihn ohne Kopfbedeckung, im Ueb errocke; man könnte sagen, wir sehen ihn als Menschen, in einsamer und heiliger Erinnerung. An das Monument der verklärten Königin Louise leise ange⸗- lehnt, an welchem man die Relief⸗Büste derselben erblickt, hält er in der Rechten einen Blumenkranz, dessen Bestimmung der Betrachter nicht ver⸗ kennen kann.

Das Monument des Königs wird in der Nähe des Monumentes der Königin im Thiergarten errichtet werden. Da her hat der Künstler das Motiv für seine Hautrelief-Figuren entlehnt. Dieselben bilden eigentlich acht Gruppen, welche sich aber zu je zweien als vier Einseiten aneinander⸗ reihen und in ihrer Gesammtheit, als Darstellung der Thiergarten⸗Freuden, wiederum ein Ganzes bilden.

Wesentlich ist es das Familien⸗Leben im freudigen Naturgenusse, wel⸗ ches der Künstler uns in seiner reichen, zart und fein ausgefuührten Com⸗ position vergegenwärtiget: eine Mutter, welcher das personifizirte Waldbäch⸗ lein etwas (von der glücklichen Zukunft ihres Kindes?) in das Ohr flüstert, indem dasselbe zugleich den Goldfischchen Wasser spendet; eine Mutter mit dem Kinde im Anblicke der Schwäne, welche von der Nymphe des Thiergarten⸗Wassers ihr Element bekommen; eine Mutter, deren Angehörige von einem Vogelneste angezogen werden; ein Greis endlich, welchen die Enkelin in das Freie geleitet hat, und welchem die heiteren Spiele der Jugendwelt das Gesicht mit Wohlbehagen verklären.

Das strebsame Alter des feurigen Jünglings und des rüstigen Man⸗ nes, mit ihren Zweifeln und mit ihrem Ringen, hat der Meister nicht auf⸗ genommen in das harmlose Stillleben seiner reichen und wohldurchdachten Composition: die Freuden der Kindheit und der Wiederschein dieser Un⸗ schuldswelt in den Blicken der Mütter; den Reigen der Jungfrauen und Knaben, welcher einer rosigen Ahnung Raum giebt; und das liebliche Abendroth auf der Wange des Greises, diese stellen ihm die reine Poesie des idyllischen Lebens dar, welche aus der Wirklichkeit emporgehoben wird durch die Gestalten eines anderen Kreises, welche die erfinderische Phantasie mitten unter die Gegenwart hineingestellt hat.

So zaubert der Künstler uns ein Werk aus dem Steine hervor, wel⸗ ches durch eine unendliche Lieblichkeit dem Beschauer immer neue Reize ge⸗ währt und sein Gemüth mit heiteren Bildern der Gegenwart und der Ver⸗ gangenheit zugleich erfreut.

Friedrich Wilhelm III. und seine Gemahlin, welche einst einen neuen Geist des sittlichen Familienlebens über ihre Hauptstadt ausgebreitet haben, haben oftmals in dem Thiergarten, dessen alte Eichen bis auf den ersten hohenzollernschen Kurfürsten zurückführen, harmlos unter ihrem Volke ge⸗ lustwandelt. Jetzt empfangen sie das Monument der Liebe, man möchte sagen, den Zoll der Dankbarkeit, welchen unser Kunstwerk in dem fröhlichen Genusse der Figuren an seinem Hautrelief auszusprechen scheint.

Der Meister, welchem wir dieses sinnige und schöne Bildwerk zu ver⸗ danken haben, hat durch dasselbe seinen Namen mit Ehren aufs neue in die vaterländische Kunstgeschichte, neben Schadow, Rauch und 8h hinge⸗

Eisenbahn⸗Verkehr. 8

Niederschlesische Zweig⸗Eisenbahn ogau⸗Sagan.)

sieben Monate des Jahres 1849.

In der General⸗Versammlung vom 24. Januar d. J. wurde zwar beschlossen, daß die nächste General⸗Versammlung am dritten Sonnabend des Monats Juli stattfinden solle; da jedoch ein Haupt⸗ Gegenstand der Verhandlung die Vorlage der revidirten Bau⸗ Rechnung sein sollte, die Revision derselben aber erst kürzlich er⸗ folgt ist, so hat die Direction, damit dieser Zweck nicht vereitelt werde, und auch der Jahres⸗Bericht, den Beschlüssen der General⸗ Versammlung gemäß, vor der General⸗Versammlung ausgearbei⸗ tet sein konnte, dieselbe um einige Wochen später ausgeschrieben. Zugleich war durch den am 1. Juli c. erfolgten Tod des bisheri⸗ gen vorsitzenden Direktors Dr. Bail, welcher die Ausarbeitung des Jahres⸗Berichtes übernommen hatte, eine Geschäftsstörung ent⸗ anden. B In Betreff der Unterhandlungen mit dem Staat wegen Wei⸗ terführung der Bahn nach Posen und Uebernahme einer Zinsga⸗ rantie in der Zwischenzeit hat die Direction nicht gesäumt, dieselben lebhaft zu betreiben. Anfänglich wurde auch die günstige Aus⸗ sicht eröffnet, daß der Staat vielleicht eine Zinsen⸗Garantie von 4 bis pCt. ertheilen würde, wenn eine Gesellschaft mit dem nöthi⸗ gen Kapitale zusammentrete, um eine Bahn von Breslau nach

osen und von Glogau zum Anschluß an dieselbe nach Lissa zu bauen. Nach den letzten Resolutionen und Mittheilungen scheint jedoch die Staats⸗Regierung hierzu nicht mehr geneigt zu sein,

und es ist aller Bemühungen ungeachtet bis jetzt noch nicht ge⸗ lungen, 5. Sache zu einer definitiven Entscheidung zu bringen, indem das hohe Handels⸗Ministerium unterm 9. Juni c. sich nur im Allgemeinen, ohne eine bestimmte Zusage, dahin i hat, daß Einleitungen getroffen seien, um die zum preußischen eic enbadngeß gehörige Eisenbahn von Posen nach Breslau mit ei

1 6 an die Nieder⸗ Zweigbahn von Lissa nach Glogau zum Anschluß zu rufen, und

lesische Zweigbahn so bald als möglich ins Leben zu s9g e.gnh ““ werden würde, die Niederschlesische