1849 / 248 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1 schienen. Endlich ve langte man eine Note, in welcher die eeen bren Tadel ausdrücke und die Grän⸗ zen zu schützen verspreche. Auch in diesem Punkte gab die Fsrr nach, jedoch mit dem Bedeuten, darauf hinzuweisen, daß Bem kei⸗ nen Einfall in die Moldau gemacht hätte, wenn die russischen Trup⸗ pen in der Walachei und in der Moldau geblieben wären, anstatt daß aus diesen Provinzen eine Basis der Operationen gegen Un⸗ garn gemacht wurde. Während dessen diese Unterhandlungen zwi⸗ schen der Pforte und den Gesandtschaften von Oesterreich und Ruß⸗ land gepflogen wurden, fiel ein Ereigniß vor, welches die Diploma⸗ tie einigermaßen in Bestürzung brachte. Ein Courier, welcher an den Minister von Rußland von dessen Kanzler abgeschickt war, wurde auf der Straße zwischen Pera und Bujukere von vier bewaffneten und maskirten Männern angefallen, die ihn erst seiner Papiere beraubten und dann ruhig weiter ziehen ließen. Die Untersuchungen der Polizei haben noch zu keinem erklärenden Re⸗ sultat geführt. Uebrigens wird russischerseits versichert, daß die ge⸗ raubten Papiere von keiner Wichtigkeit gewesen, und die ganze An⸗ gelegenheit, welche anfangs als ein politisches Attentat betrachtet wurde, ist unterdrückt worden. Die Situation des Ministeriums scheint gut, und die Nachrichten aus Ungarn sind fortwährend Ge⸗ genstand der Conversation.“

wissenschaft und Kunst. Die Opferung des Isaak,

ein in der Akademie der Künste ausgestelltes Oelgemälde von Gerhardt von Reutern.

Dieser in alter und neuer Zeit von so vielen großen Malern und Bildhauern behandelte Gegenstand ist hier in der entschieden realisti⸗ schen Weise aufgefaßt, worin Meister, wie Michelangelo da Caravaggio und Rembrandt, so Ausgezeichnetes geleistet haben. Ja, in der Behand⸗ lung der Formen, in der meisterlichen, naturwahren Durchbildung aller Theile erinnert es auffallend an einige der besten Bilder des Ersteren, in der Composition aber zeigt es viel Verwandtschaft zu einer denselben Ge⸗ genstand behandelnden Radirung des Rembrandt. Dessenungeachtet ist es weder dem einem, noch dem anderen dieser Meister nachgeahmt, sondern trägt durchhin das Gepräge einer bedeutenden künstlerischen Eigenthümlich⸗ keit. Es zeigt eine Erhebung des Gefühls, ein Durchdringen des geistigen, Gehalts der Aufgabe, welche man bei dem Caravaggio vergebens sucht und ist der Composition des Rembrandt wieder in Rücksicht des Ge⸗ schmacks weit überlegen. Auf dem mit einer brennend rothen Decke, mit spangrünem Futter überbreiteten, in den einzelnen Scheiten sehr fleißig aus⸗ geführten Holzstoß sehen wir den entkleideten Isaak, einen schönen blonden Knaben, so ausgestreckt, daß die Unterbeine in das Bild hinein mit großem Geschick verkürzt sind. Die Hände gebunden, den vom Vater abgewendeten Kopf, welchen die trefflich individualisirte Linke des Abraham leicht nieder⸗ hält, auf dem Rande des Holzstoßes, erwartet er den tödtlichen Streich von der väterlichen Hand. In den schönen Zügen des Knaben liest man neben der Ergebung in sein Schicksal die seinem Alter so natürliche Lust am Leben, und unwillkürlich fliehen die Augensterne nach der Seite, von welcher er den Streich erwartet. Der eigentliche Brennpunkt des Bildes aber ist der Kopf des hinter dem Holzstoß stehenden Abraham, eines mächtigen jüdi⸗ schen Greises in einem gelblichen Gewande. Eben soll die erhobene Rechte mit dem scharfen Opfermesser das furchbare Gebot Jehovah's vollziehen, da fühlt er seinen Arm von dem des Engels um⸗ klammert. Sein Angesicht wendet sich nach oben, um die Erfüllung seiner schweren Pflicht hemmende Gewalt zu schauen. In den bleichen Zü⸗ gen liest man den schweren Kampf des Vaterherzens, aber auch die Kraft, aus diesem Kampf als ein gehorsamer Knecht seines Gottes hervorzugehen. Unvergleichlich spricht sich in dem ganzen Ausdruck, namentlich in dem un⸗ willkürlich geöffneten Munde, das Staunende, das Ueberraschte aus, womit sein Ohr in diesem Augenblick die ihn von so schrecklichem Opfer befreien⸗ den Worte des Engels vernimmt. Es ist, als ob er, um diese Botschaft des Heils mit seinem ganzen Wesen in sich aufzunehmen, außer den Ohren auch noch des Mundes bedürfte. Mit dieser so wahren und ergreifenden Dar⸗ stellung des geistigen. Gehalts steht nun aber die Durchbildung auf derselben Höhe. Vortrefflich ist die Zeichnung des stark verkürzten Kopfs, außer⸗ ordentlich, ungeachtet des vollen Lichtes, worin er genommen, das Plastische der einzelnen Theile, höchst portraitartig-⸗individuell in einem soliden Im⸗ pasto die Ausführung, zumal der Stirn, der Augen, des weißen Haares und des langen, in den einzelnen Haaren wiedergegebenen Bartes. Der Kunstfreund hat hier den wohlthätigen Eindruck, daß der Künstler mit sel⸗ tener Energie nicht geruht, bis er das Bestrebte vollständig erreicht hat. Der aus dem düster bewölkten Himmel herabfahrende Engel, in violettem Gewande und schönbunten Flügeln, ist, hier mit sehr stark verkürztem Ge⸗ sicht, wie meist bei dieser Vorstellung, mehr als Motiv für das, was in dem Abraham vorgeht, aufgesaßt. Er weist lebhaft auf den Widder, der sich mit dem Gehörn ineinem Gebüsch verwickelt hat. Daß die Wirkung des Ganzen ungemein schlagend und lebendigist, bedarf nach Vorstehendem wohl kaum der Ver⸗ sicherung. Obgleich ich von jeher ein abgesagter Feind jener kalten, negativen, zersetzenden Kritik gewesen bin, welche in unseren Tagen so beliebt ist, und aus vollem Herzen dem Ausspruch Winckelmann's beistimme, daß es von einer ungleich höheren, geistigen Bildung zeugt, das Echte, Schöne und Tüchtige eines Kunstwerks mit Wärme zu empfinden, als einzelne Mängel daran mit Selbstgefälligkeit hervorzuheben, kann ich doch die Bemerkung nicht unterdrücken „daß die Wirkung des Bildes harmonischer sein würde, wenn in der Lokalfarbe des Fleisches vom Isaak minder der kalte Ton des Modells festgehalten worden wäre. Was verschlägt aber dergleichen bei nem in allen wesentlichen Theilen so ausgezeichneten Kunstwerk, welches urchhin den Ausdruck einer edel fühlenden und mit dem Einsetzen seiner ganzen küchtigen Kraft schaffenden Persönlichkeit trägt? G. F. Waagen.

Kunstnotiz.

8 In diesen Tagen ist aus der hiesigen lithographischen Anstalt von G. eubke ein sehr wohlgetroffenes und fein ausgeführtes Portrait Sr. önigl. Hoheit des Prinzen von Preußen hervorgegangen, welches nooch dadurch zu einem werthvollen Erinnerungsblatt an die Ereignisse der Ge⸗ genwart erhoben wird, daß es mit Arabesken umgeben ist, welche sich

1634 unzertrennlich ist: unten das Palais am Opernplatz und der Landsitz Ba⸗ belsberg, oben Scenen aus dem Feldzuge in Baden. Wir glauben es allen Verehrern des Prinzen um so mehr empfehlen zu dürfen, da der Er⸗ trag der Einnahme (der Preis ist auf 20 Sgr. festgesetzt) zum vierten Theile dem Vorstande des Volksdanks für Preußens Krieger zugehen soll, und somit hier das Interesse der Kunst von mg; anerkennenswerthen pa⸗

E“

W11““ 1 4 Braunkohlen⸗Feuerung bei Lokomotiven.

Das Direktorium der Löbau⸗Zittauer Eisenbahn, welches fort⸗ während bemüht ist, Ersparnisse beim Betriebe zu erzielen, hat seit mehreren Wochen Versuche gemacht, die Lokomotiven mit Braun⸗ kohlen zu heizen, welche recht günstige Resultate geliefert haben. Hauptsächlich handelte es sich darum, das Funkensprühen durch An⸗ bringen eines Funkenfängers zu beseitigen, ohne den Luftzug zu hemmen, und ist dies nach mehrfachen Abänderungen, welche die Oesse der Lokomotive erlitten, endlich vollständig gelungen. Am 27. August machte das Direktorium in Gesellschaft mehrerer Ausschuß⸗ Mitglieder eine Probefahrt von Zittau nach Löbau mit einem Zuge von zwei Personenwagen, fünf Packwagen und einigen großen Lo⸗ wries, die recht befriedigend aussiel. Von Zittau bis Herrnhut ging die Fahrt zwar etwas langsamer als gewöhnlich, da man des Versuches halber theils mit abgelagerter trockener, theils mit frischer Braunkohle feuern ließ, von Herrnhut bis Löbau jedoch, so wie auf der Rückfahrt von Löbau bis Zittau, wo nur mit ganz trocke⸗ ner Braunkohle von dem der Löbau⸗Zittauer Eisenbahn⸗Gesellschaft gehörenden Braunkohlenwerke am Kummersberge gefeuert wurde, ward die Tour in demselben Zeitraume zurückgelegt, welcher bei den gewöhnlichen mit Koaks beförderten Zügen erfordert wird.

Dem Vernehmen nach wird nun die Braunkohlen⸗Feuerung, sobald als hinlänglicher Vorrath trockener Kohlen vorhanden ist, bei den regelmäßigen Zügen auf der Löbau⸗Zittauer Bahn einge⸗ führt werden, wodurch eine sehr bedeutende Ersparniß bei der Feue⸗ rung erzielt wird. Da es keinen Zweifel leidet, daß auch bald andere Bahnen die Braunkohlen⸗Feuerung einführen werden, so steht den hiesigen Kohlenwerken ein bedeutender Absatz, so wie der Löbau⸗Zittauer Eisenbahn ein sehr vermehrter Kohlen⸗Transport in Aussicht. 1“

ö“ 8

Nürnberg⸗Fürther Eisenbahn.

Die Nürnberg⸗ Fürther Eisenbahn, eröffnet am 7. Dezember 1835, ist die kleinte nur * Meilen lang aber die älteste von unseren deutschen Bahnen, welche mit Dampfkraft befahren wird, sie wird jedoch auch mit Pferdekraft befahren. Den Betrieb dieser

befördert. Von diesen Personen befuhren die I. Wagenklasse 5332 1847: 7815 die II. Wagenklasse 70,851 1847: 89,970 und die III. Wagenklasse 343,037 1847: 363,296 Personen. Außerdem wurden befördert zwischen Fürth und der Kreuzung Staatsbahn 20,821 Personen gegen 28,256 Per⸗ sonen im Jahre 1847, also ebenfalls weniger 1848: 7435 Personen. Außerdem wurden befördert 1103 Ctr. Gepäck und 19,784 Ctr. Frachtgut 1847: 1755 Ctr. Gepäck und 10,093 ½ Ctr. Fracht⸗ gut. Die Betriebs⸗Einnahmen betrugen 1848: 48,017 Fl. 55 Kr.; 1847: 53,505 Fl. 20 Kr. und 1846: 57,594 Fl. 59 Kr.

Veräußerungen und außerordentlichen Einnahmen, die Betriebs⸗ Ausgaben inkl. des Beitrags zum Reservef betrugen

1848: 49,047 Fl. 23 Kr. 25,830 Fl. 32. Kr. 23,216 Fl. 51 Kr. 1847: 54,099 » 10 » 30,453 » 10 » 23,646 »

1846: 58,375 » 25 »„ 27,289 » 30 » 31,376

1845: 56,7905 » 28,002 5 » 28,793 »

Prozenten:

auf die jüngsten Begebenheiten beziehen, von denen der Name des Prinzen

Bahn bedingt zu allen Zeiten der lebhafte Verkehr zwischen den beiden durch sie verbundenen Städten, so wie diesen Verkehr der Gang des Handels wie der Gewerbe. Im Verhältniß zu den frü⸗ heren Jahren hat der Verkehr in den beiden letzten bedeutend ge litten, und zwar im Jahre 1847 durch die so lange anhaltende Theuerung aller Lebensmittel, so daß 34,740 Personen weniger die Bahn befuhren und 4000 Fl. weniger eingingen, als im Jahre 1846, welches Jahr freilich in der Freqnenz durch das Zusammen⸗ treffen verschiedener günstiger Umstaͤnde das stärkste seit Eröffnung war. Im Jahre 1848 litt der Verkehr, wie bei allen Bahnen, durch

die politischen Ereignisse, so daß 41,801 Personen weniger als im

sicht auf

2

sammen:

1) Länge der Bahn. ¹ Meile. desgleichen. 2) Anlagekosten.. 250,000 Fl. desgleichen. pr. Bahnmeile 312,500 Fl. doesgleichen. 3) Die Brutto⸗Einnahme be⸗ 8 trägt vom Anlagekapitale. 19,6 pCt. 21,6 pCt. 4) Der Reinertrag vom An⸗ lagekapite. 9,9 pCt. 11,1 pCt. 5) Die Brutto⸗Einnahme be⸗ 1 trägt pro Bahnmeile.... 561,309 Fl. 67,624 Fl. und dito pro durchlau⸗ fene Meile .... .. 6 Fl. 38 Kr. 5 Fr. 97 Kr. Die Betriebs ⸗Ausgaben betrugen pro Bahnmeile. 30,393 Fl. 32,896 Fl. 7) Die Betriebs⸗Ausgaben machen von der Brutto⸗ Einnahne 49,6 pCt. 8,6 pEt. 8) die Einahme betrug pro Person und Meile... 83 KKo Kr. Was die Bahn betrifft, so konnte dieselbe durch Herrichtung beschädigter Schienen des leichten Kalibers in der eigenen Schlosser werkstätté in gutem Stande erhalten werden, und es brauchte die Reserve der stärkeren Schienen noch nicht angegriffen werden, was aber wohl im laufenden Jahre geschehen muß.

Markt⸗ Berichte.

Königsberg, 5. Sept. Zufuhr war gering. Weizen 45 bis 66 Sgr. pr. Schfl., Roggen. 24 bis 28 Sgr., gr. Gerste 20 bis 24 Sgr., kl. Gerste 20 bis 23 Sgr., Hafer 15 bis 18 Sgr.,

Kartoffeln 16 Sgr., das Schock Stroh 90 Sgr.

Posen, 5. Sept. (Der Scheffel zu 16 Metzen preußisch.) Weizen 1 Rthlr. 23 Sgr. 4 Pf. bis 2 Rthlr.; Roggen 26 Sgr. 8 Pf. bis 28 Sgr. 11 Pf. Gerste 24 Sgr. 5 Pf. bis 20 Sgr. 8 Pf.; Hafer 13 Sgr. 4 Pf. bis 15 Sgr. 7 Pf.; Buch⸗

Jahre 1847 fuhren und 5380 Fl. 21 Kr. weniger dafür einkamen. Als ein Zeichen der Zeit möge erwähnt werden, daß im Juli v. J. von Seiten einer Anzahl fürther und nürnberger Lohnkutscher eine Beschwerde gegen die Gesellschaft über Gewerbsbeeinträchtigung an die allerhöchste Stelle eingegeben wurde, welche jedoch alsbald be⸗ seitigt werden konnte, da das Königliche Privilegium der Ludwigs⸗ Eisenbahngesellschaft unbedingte Benutzung aller erforderlichen Zug⸗ kräfte und Betriebseinrichtungen zuspricht. Es wurden auf der Hauptbahn befördert mittelst

1848. 1842. 4398 Dampff. 278,861 Pers⸗ 4470 Dampff. 302,066 Pers. 4845 Pferdef. 140,359 „» 4836 Pferdef. 459,015 *

Zusammen 419,220 Pers. Zusammen 401,081 Pers. Im Jahre 1846 wurden mit 9255 Fahrten 495,821 Personen

Die Gesammt⸗Einnahme inkl. der Pachtzinsen, Kapitalzinsen,

onds und der Reinertrag

Einnahme. Ausgabe. Reinertrag.

In den letzten sieben Jahren wurde an Dividende gezahlt in

1848. 1817. 1846. 1846. 1844, 1843, 1842, 12 % 13 % 14 % 14 % 15 % 14 ½ % 15 N

sTAEexxL

weizen 25 Sgr. 8 Pf. bis 28 Sgr. 14 Pf. Kartoffeln 8 Sgr. bis 9 Sgr.; Heu der Centner zu 110 Pfund 18 Sgr. bis 22 Sgr.; Stroh das Schock zu 1200 Pfund 4 Rthlr. bis 4 Rthlr. 10 Sgr.; Butter ein Faß zu 8 Pfund 1 Rthlr. 6 Sgr. bis 1 Rthlr. 10 Sgr.

Bonn, 4. Sept. (22 Scheffel.) Weizen, neuer ö5 Rthr. Rthlr. 5 Sgr. Roggen, neuer 3 Rthlr. 1 Sgr. Gerste, hiesige 2 Rthlr. 25 Sgr. Hafer 2 Rthlr. Reps 10 Rthlr.

Aachen, 1. Sept. Weizen 2 Rthlr. 12 Sgr. Roggen 1 Rthlr. 9 Sgr. 11 Pf.

Gerste 1 Rthlr. 8 Sgr.

Hafer 22 Sgr. 1 v“

8.

Neuß, 41. Sept. Weizen 2 Rthlr. 1 Sgr., Roggen 1 Rthlr.

3 Sgr., Wintergerste 1 Rthlr. 7 Sgr., Sommergerste 1 Rthlr. 7 Sgr., Buchweizen 1 Rthlr. 4 Sgr., Hafer 20 Sgr., Erbsen

2 Rthlr., Rappsaamen 4 Rthlr. 1 Sgr., Kartoffeln 14 Sgr.

Heu pr. Ctr. von 110 Pfd. 20 Sgr., Stroh pr. Schock von

1200 Pfd. 3 Rthlr. 18 Sgr.

Kleiner Saamen 3 Rthlr. 22 Sgr. Rüböl pr. Ohm a 282 Pfdb. o. F. 36 Kthlr., dito pr.

ber 35 Rthlr. 15 Sgr.

Rübkuchen pr. 1000 St. 30 Rthlr.

Preßkuchen pr. 2000 Pfd. 27 Rthlr.

Branntwein pr. Ohm 18 Gr. 11 Rthlr. 10 Sgr. Gereinigtes Oel 37 Rthlr. 15 Sgr.

Getraide gedrückt; Rüböl wie vorhin.

B kR [440] Kbdiltal⸗Citation. Erklärung der Gläubiger über Beibehaltung des Inte⸗ gabe und genauen Begründung eines etwanigen Wi⸗ . ekanntmachungen. Der Kaufmann Gustav Eichardt, früher zu Kalle, rims⸗Kurators, event. Wahl eines anderen Kurators derspruchsrechts gegen die von den Provokanten, in Ge⸗ [376) Ediktal⸗Vorladung und Steckbrief. später zu Teutschenthal, ist des strafbaren Bankerutts und Kontradiktors, auf

Verbrechens des der Li

Der 1e aee zchace Otto Maaß von hier ist des beschuldigt und wird, da er sich der Verhaftung entzo⸗

ithograph Lorey, ebenfalls von hier, des Verbre⸗ öffentlich vorgeladen,

Assessor Schaller hierselbst anberaumt,

meinschaft mit den Geschwistern Sophia und Charlotte

den 26. September 1849, von Kardorff, respektive zu Wismar und Doberan, be⸗

88

ochverraths und des Aufruhrs, und gen hat, auf Antrag der Staats⸗Anwaltschaft hiermit Vormittags um 10 Uhr, vor dem Herrn Obergerichts⸗ anspruchte ausschließliche Disposition über zwei näher

zu welchem wir bezeichnete, aus dem Nachlasse der zuerst an den von

chens des Aufruhrs angekla 4. S. 50, Frei ek 8 äubiger 5 Höopfgarten, dann an den von Kardorff auf Penzlin und . uftuhr geklagt worden, und werden Bei den 4. Januar 1850, Freitags, Vorm. 11 Uhr die unbekannten Gläubiger mit der Aufforderung, in Hopfge 8 An Hest Swe ve Pelt. da sie landflüͤchtig geworden und bis jetzt nicht ee in unserem Geschäftshause, Zimmer Nr. 43, sich zu demselben ihre Anforderungen anzumelden und nachzu- zuletzt an den Domainen⸗Rath Zigra zu Weisdin, ver⸗

ausfindig gemach

fateen sch i werden können, hiermit öffentlich ge⸗ melden, um sich in der Voruntersuchung vernehmen zu weisen und unter dem Rechtsnachtheil 2

lassen. Im Fall seines Ausbleibens würde mit der die Nichterscheinenden mit allen ihren

den 19. Oktober c., Vormittags 12 Uhr, Untersuchung und

an Gerichtsstelle hier bei dem Untersu⸗ Landesgerichts⸗Assessor Neubauer, suchungsrichter, Dber. fahgen werden.

der Voruntersuchung vernehmen Verwarnung, daß im Fall ihres Ausbleibe

8 394 E ns Untersuchung und Entscheidung in 8v 8 fahren werden wird.

1, TTö1ö Zuͤgleich werden alle Gerichts⸗ und Polizei⸗Behörd über das Vermögen des hiesigen Kaufmanns E“] Alexander Ries mittelst Verfügung vom 15. Juni v. J.

Entscheidung in contumaciam ver⸗ die Masse werden ausgeschlossen und i

Stillschweigen damit gegen die übrigen

zu melden, um sich in Halle a. d. S., am 31. August 1849. auferlegt werden. Zu Mandatarien werden übrigens Kanzliei auf zu lassen, unter der Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung. sddenselben die Rechts⸗Anwälte Henning und Kroll in

Vorschlag gebracht. Thorn, den 10. Juni 1849.

vorladen, daß ebhelicht gewesenen geborenen von Bülow herstammende Ansprüchen an Hypothekenscheine auf respektive 2000 und 2300 Thlr.

hnen ein ewiges N * publica proclamata Paaecchroß erkannt, Termi- 1

Gläubiger wird nus peremtorius vor hiesiger Großherzoglicher Justiz⸗ den 19. November d. J. angesetzt und die Insertion der desfallsigen Ladung in extenso in die Schwerinschen Anzeigen verfügt worden,

Königliches Kreisgericht. I. Abtheilurg. so wird solches fernerweitig hierdurch bekannt gemacht.

Gegeben Güstrow, den 30. August 1849.

und an das unterzeichnete Gericht transportiren zu lassen. tröffneten Konkurse, in welchem der Masse der Rects⸗ 1447 1ö1ö1¹“]

Naumburg, den 23. Juli 1849.

t. dan. zum Interims⸗Kurator bestellt worden, Wann auf Antrag der Erben des weiland von Bü⸗ königl Areisgeicht. Erste Abtheilung. ir einen Termin zur Anmeldung und Nach⸗ low auf Camin, als des hiebevorigen Curatoris von

hatatecäts⸗ der Forderungen an die Masse, ingleichen zur Kardorff⸗Penzlinscher Minorennen, zur

1“ 1

Großherzogl. enburg⸗Schwerinsche Justiz⸗Kanzlei, We 3 Ä-eErereris

bestimmten An⸗

„In Betreff der Betriebsausgaben können wir Folgendes hin⸗ zufügen: Die Ausgaben für die Pferdekraft betrugen 2299 Fl. 55 r. 1847: 2846 Fl. 47 Kr. Es waren im Ganzen?7 Pferde im Dienst, wovon 6 zu den direkten Fahrten zwischen Nuͤrnberg und Fürth verwendet wurden. Diese beförderten bei 4845 Fahrten 140,359 Personen, also mit jeder Fahrt durchschnittlich 29 Personen. Die Auslagen für die Dampfkraft betrugen dagegen 5961 Fl. 39. Kr. und vertheilen sich folgendermaßen: für Steinkohlen und Koaks 4391 Fl. 24 Kr., fur Holz zum Vorheizen 396 Fl. 54 Kr., für Reparaturen 853 Fl. 29 Kr. und für Oel, Fett und Werg 319 Fl. 52 Kr. An Lokomotiven sind zwei vorhanden und wurden mit den⸗ selben 4398 Fahrten gemacht. In Betreff der Lokomotiv⸗Heizung ist zu erwähnen, daß meist die böhmischen Steinkohlen im Preise von 1 Fl. bis 1 Fl. 20 Kr. in Anwendung gebracht werden muß⸗ ten, indem Versuche mit Koaks von der Gasbeleuchtungs⸗Gesellschaft

Das Abonnement betraͤgt: 2 Rthlr. für

in allen Theilen der Monarchie reis⸗Erhöhung. en Rummern wird

Bei einze der Bogen mit 2 ¾ Sgr. berechnet.

Preußischer

Alle post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des preuß. Staats⸗

Anzeigers: BZehren⸗Straße Nr. 57.

kein günstiges Resultat lieferten. Es ist jedoch in letzter Zeit der Versuch mit zwickauer Koaks gemacht worden, welcher auch die Aus⸗ ein vorzügliches Material und Ersparniß in den Ankaufs⸗ preisen in Aussicht stellt. Obgleich bis jetzt der Preis von 1 Fl. 38—42 Kr. pr. Centner gezahlt werden muß, so ist dabei dennoch auf Ersparniß zu rechnen, weil eine geringere Quantität gebraucht wird. Wir stellen die Ergebnisse in Folgendem übersichtlich zu⸗

1848. 1841ã.

Inhalt Amtlicher Theil. Deutschland.

Wien. Hofnachrichten. nführer. Nugent’s

Klapka und Ha Reseivecorps und O Dokumente uͤb ag. Ankunst des Provisori⸗ des Gymnasial⸗Lehramts. Wiederbeginn der Graf Sartiges

esterreich. fluchgen Magyvaren nant Dondorf. Nadetz 's zum österrei Herzogs von sches Geietz über die Ambulante Postb Theiß⸗Dampfschifffahrt. in Trapezunt und der persische Vermischtes. Salzburg. und der Erzherzogin Sophie. die Zustände in München.

kv's Abreise a Venedig. bisch⸗sardinischen Friedensvertr Bordeaux. Uniformirung der Prüfung der Kandidaten ürcaus auf den Eisenbahnen. Aufstand in Cephalonia. Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Durchreise des Erzherzogs Franz Karl Triest. Die östeneichische Flotie und

Amtstracht der Justiz⸗Be⸗

Erlaß des Großherzogs. Freiburg. Verurtheilungen.

Staatsbeamten.

Präsidentenwahl.

n. Karlsruhe. kehr badischer T tungs⸗Verbote.

Anhalt⸗Deßan.

Lippe⸗Dermold.

Frankfurt. Frankfurt a. M. General Peucker empfangen.

. Handelsvertrag mit der Republik Costa Rica.

Ausland.

Gesuch der Generale Rott und Philippovics. s von Rußland an Haynau. Görgey's Corps. ar. Die Besetzung der Aemter im Ba⸗ Beschluß des Banal aths in der Verfassungssache.

. Schreiben von Oudinot. V ssischer Unterthanen nach Fran

ruppen aus der Schweiz.

Deßau. Verhandlungen des S

onder⸗Land tags. Detmold. Beitritts⸗Erklärung z

um Dreikönigsbund. Die Offiziere vom Reichsverweser und

Oesterreich. Handschreiben Aus Komorn.

Frankreich. Paris. Ministerrath.

für das Reisen ru des Herzogs von

Grosbritanien u

Rußland und P

kreich. Brief

nd Irland. Pair⸗Ernennung.

Warschau. Ankunft der Großfürstin Helene. Sendung eines Juristen nach Gaecta. Neapolitanischer Gesandter. nestie und Ordensvertheilung. Die Verhandlungen der

verhandlungen. Oudinot's Verhalten. Erlaß des General freiwilliger Steuer. en Angelegenheiten.

Regierungskommission. 1 Versammlung wegen Das neue Ministerium. Die schweizer Capimlationsfrage. Vermischtes.

Die kirchlich Dampfschifffahrt. Spanien.

Börsen⸗ und Handels⸗ Nachrich

Amtlicher Theil.

8. August d. J. Erhebung des Ch Staatsstraßen, gegenwä (Gesetz⸗Samml Stadt Berlin erbauten r den Gesundbrunnen erlin⸗strelitzer C daß die, dem

will Ich der Stadt ausseegeldes nach dem rtig nach dem Ta⸗ 1840 S. 95), Kunststraße vom

Auf den Bericht vom Berlin die Befugniß zur arife für die Februar 1840 Rechnung der ore bei Berlin übe Anschlusse an die b Ich hierdurch 1840 angehängte hen auf die vorbe egenwärtige Erlaß Kenntniß zu bringen⸗

49. drich Wilhelm. in der Heydt.

jemaligen T rife vom 29. auf der für Rosenthaler Th nickendorf zum Gleichzeitig bestimme Tarif vom

haussee verleihen. Chausseegeld⸗ i Vorschriften wegen der zeichnete Straße Anwen⸗ ist durch die Gesetz⸗

Februar Chaussee⸗Polizei⸗Verge

dung finden sollen. Sammlung zur ö Sanssouci, den 13. (gegengez.) vo von Rabe.

n

Minister für Handel, Gewerbe Arbeiten und an den Finanz

und öffentliche

nädigst geruht: Friedrichsthal, R rden vierter Klasse; zu Nieder⸗Poischwitz, Re⸗ zeichen zu ver⸗

Se. Majestät der König haben Allerg Dem Oberförster Schrödter zu Bezirk Stettin, den Rothen Adler⸗O en Schullehrer Herzog

Regierungs⸗

dem evangelisch

gierungs⸗Bezirk Liegnitz, das Allgemeine Ehren

Ministerium für Haudel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der Wegebaumeister Pohlmann zu Mühlhausen ist zum

Wegebau⸗Inspektor zu Königsberg in Pr. ern

annt worden.

Deutschland

Der Lloyd meldet: „Der Kriegs⸗Minister t werden; es ist aber der Minister⸗Präsident und folge des Monarchen befinden ob der Kaiser über Wanderer Minister⸗Präsiden⸗

Oesterreich. Kaiser wird bei seiner Reise nach und dem Handels⸗Minister gewiß begleite Fall nicht unwahrscheinlich, der Minister des Innern sich im Ge Es soll noch unentschiede

Wien, 7. Sept. Triest von dem

liest man: „In Begleitung des Herrn

ten Fürst Schwarzenberg, des Handels⸗Ministers Herrn von Bruck und eines zahlreichen Hofstaates wird Se. Majestät der Kaiser am 15ten die Reise nach Eilli antreten, der Eröffnung der Bahnstrecke von dieser Stadt aus bis Laibach beiwohnen und in letzterer Stadt mit dem Könige von Neapel und dem Kronprinzen von Toscana zusammentreffen. Wie verlautet, wird auch Se. Hei⸗ ligkeit der Papst in Laibach erwartet. Im Verhinderungsfalle soll derselbe zwei Kardinäle zu dieser Zusammenkunft zu senden geson⸗ nen sein, um den Kaiser in seinem Namen zu bewillkommnen. Auch ist nicht unwahrscheinlich, daß Feldmarschall Radetzly, welcher von Sr. Majestät eine Einladung erhalten hat, sich in Begleitung des Feldzeugmeister Heß bald möglichst hierher zu begeben, bei den Konferenzen in Laibach anwesend sein wird. Feldzeugmeister Haynau ist von Pesth hier eingetroffen.“ Die Bohem ia sagt: „Kaiser Ferdinand wird am 14ten d. M. Innsbruck verlassen und wieder aufs prager Schloß zurückkehren. Hierdurch werden alle Gerüchte, daß er nicht gesonnen sei, wieder seinen Aufenthalt in Prag zu nehmen, widerlegt.“ Auf die wiederholten Berichte von der bevorstehenden Ankunft des Banus in Wien bemerkt die Süd⸗ slav. Ztg: „Uns ist hier von dieser Reise noch nichts be⸗ kannt; im Gegentheile sprechen von seiner unmittelbaren Um⸗ gebung heute angelangte Briefe, daß er sich noch immer bei seiner Armee, zwei Stunden hinter Temesvar, befindet.“

Im Constit. Bl. a. B. wird geschrieben: „Es scheint im⸗ mer gewisser, daß es nicht mehr Klapka's Schuld ist, wenn auf Komorns Wällen noch die Fahne der Insurrection weht. Um sich nicht nur den Anordnungen, sondern sogar den Berathungen zu entziehen, die im bevollmächtigten Kriegsrathe stattfinden, soll er sich endlich krank gemeldet und die Führung des Wortes zweien Grafen aus einem vielsprossigen ungarischen Hause überlassen ha⸗ ben. Unterdessen ist Komorns Umgebung noch in der Gewalt der Insurgenten, und während einerseits Insurgenten⸗Schaaren hinaus⸗ ziehen, um die Waffen zu strecken, ziehen andererseits Manipeln neu rekrutirter und zersprengter Honveds wieder hinein, um die zurückblei⸗ bende Besatzung zu verstärken. Diesem fruchtlosen und darum wirk⸗ lich um so strafbareren Streben, einen heillosen Krieg noch länger fortdauern zu machen, gegenüber ist die Commnnication des Cer⸗ nirungs⸗Corps über die Donau bereits hergestellt, und Feldzeug⸗ meister Nugent zieht den Ring der vereinigten Truppen immer enger um die Festung zusammen. Am 5ten ist der Ober⸗Kommandant der ungarischen Kaiser⸗Armee, Feldzeugmeister Haynau, in Wien angelangt, und an den Feldmarschall Graf Radetzky ist ein Hand⸗ billet abgegangen, das ihn auffordert, bald möglichst in Begleitung des Feldzeugmeisters Baron Heß nach Wien zu kommen. Mit die⸗ ser Einladung im Zusammenhange steht die sich noch immer erhal⸗ tende Kunde von einem Wechsel im Kriegs⸗Ministerium. Kaum ist Feld⸗ zeugmeister Haynau in unseren Mauern, als man schon mit Gewißheit davon spricht, er sei gesonnen, seine Stellung als Plenipotentiarius in Ungarn in die Hände des Monarchen niederzulegen. Was kann ren Mann des Sieges hierzu bestimmen? Oder läge in diesem Schritte die Manifestation, daß die Regierung die einzige richtige Ansicht, die nämlich, daß, nachdem das Schwert das Seinige ge⸗ chan, die friedliche Organisation das Ihrige thun müsse, alsbald zur Geltung bringen wolle? Oder geschähe es blos, um dem Manne des Sieges das Schwert neuerdings in die Hand zu geben und ihn an die Spitze der an den Ufern des Constanzer Sees ver⸗ sammelten Heeresschaaren zu stellen? Dieses Heer soll übrigens bereits 35 40,000 Mann zählen und demnächst noch einen Zuwachs von neuen 20,000 Mann erhalten.”“

Der Siebenb. B. theilt folgenden weiteren Bericht über die Flüchtlinge in den Donaufürstenthümern mit: „Am 14ten d. M. sind Dembinski, Meßaros und Meßleny, Schwager des Kossuth, nebst 18 anderen, größtentheils polnischer Nation, am 16ten Moritz und Nikolaus Perczel mit dem Vicegespan Makay, am 18ten Kos⸗ suth, Minister Vukovich und der sprachkundige Secretair des Kos⸗ suth, am 19ten der Nationalgarde⸗Anfuhrer Fischer und Major Graf Dembinski sammt Gattin, über Orsowa nach Turnul Szeve⸗

rino angekommen. Außer Moritz und Nikolaus Perezel gaben sich

alle Anderen falsche Namen, wurden aber theils aus den schon früher der Behörde des genannten Ortes zugemittelten Personal⸗ beschreibungen erkannt, theils von ihrer eigenen Dienerschaft ver⸗ rathen. Außer den genannten Notabilitäten sind noch 72 Insur⸗ genten minderen Ranges gleichzeitig in Turnul Szeverino ange⸗ kommen.“ b

Der Soldatenfreund berichtet: „Das Reserve -Corps des Feldzeugmeisters Graf Nugent stand noch am 3ten d. M. mit dem Gros in Stuhlweißenburg; Vesprim, Füred, Tihany, Sio⸗Fok,

Kenese und Szantod waren besetzt. Die Brigade des Obersten Knesevich mit dem Gros in Keßthely strrifte gegen Vesprim. Am

Aten verließ der Feldzeugmeister diese Stellung und rückte gegen

Komorn vor. Der tapfere Oberst⸗Lieutenant von Dondorf, dessen

letzte Bewegungen mit seinem Streiscorps von Szeksard nach Szan⸗ tod am Plattensee und von da nach Kaposvar von dem besten Er⸗ selge begleitet waren, erkrankte im letzteren Orte bedeutend und wurde im bewußtlosen Zustande nach Gratz gebracht, wo er sich jedoch wieder erholte.“

Die Wiener Ztg. sagt: „Nach Privat⸗Berichten aus Ve⸗ nedig vom 2ten d. M. ist der tapfere Marschall Graf Radetzky, sehr zufrieden mit seinem Empfange von Seiten der Bevölkerung, von Venedig abgereist, um nach Monza zurückzukehren. Die Com⸗ munication zwischen allen Inseln ist nun vollkoummen frei, und von allen Seiten strömen Fremde nach Venedig. Reisende, welche aus Brescia kommen, sagen aus, der Marschall sei auf seiner Durch⸗ reise dort mit großem Jubel empfangen worden. Sein groß⸗ müthiges Benehmen in Venedig erregt üͤberall ungetheilte Be⸗ wunderung.“

In Parma sind, nach dem Lloyd, am 29. August folgende Dokumente veröffentlicht worden:

„Se. Kaiserl. Hoheit der Herzog von Parma sind dem am 6. August

in Mailand geschlossenen und unterzeichneten Friedens⸗Vertrage durch eine

Beitritts⸗Akte vom 14. August beigetreten. Folgendes ist der Wortlaut derselben: Karl III. von Bourbon, Infant von Spanien, von Gottes Gna⸗ den Herzog von Parma, Piacenza und den beigefügten Staaten ꝛc. ꝛc. Da Wir freundschaftlich eingeladen wurden, dem Friedens⸗ und Freund⸗ schafts⸗Vertrage, welcher in der Stadt Mailland am 6. August 1. J. durch die bevollmächrigten Minister Sr. Majestät des Königs von Sardinien und Sr. Majestät des Kaisers von Oesterreich geschlossen und unterzeichnet wurde, welcher Vertrag lautet, wie folgt: (Folgt der berrits bekannte Vertrag.) So haben Wir mit Vergnügen beschlossen, dem genannten Friedens⸗ und Freundschass⸗Vertrage beizutreten, und treten Wir demselben hier⸗ mit bei. Zu dessen Bekräftigung Wir Gegenwärtiges mit Un⸗ serer eigenen Unterschrift, und Unserem J siegel versehen. Gege⸗ ben zu Wien, den 14. Augyst 1849, Unseres Re ches im Ersten. (gez.) Karl. ( ez.) T. Ward. Wir nehmen die genannte Beitritts⸗Erklä⸗ rung in aller Förmlichkeit an, indem Wir Uns gegen Se. K. Hoheit den Herzog von Parma wechselseitig anheischig machen, Unsererseits zur Erful⸗- lung der in dem genannten Vertrage enthaltenen Verpflichtangen, so weit sie Uns betreffen köunen, beizutragen. Zur Bekräftigung dessen haben Wir Gegenwärtiges mit Unserer eigenen Unterschrift versehen und das Siegel Unseres Wappens beifügen lassen. Gegeben im Königl. Schlosse Mon⸗ calieri, am 19. August, im Jahre der Gnade 1849. (L. S.) Victor Emanuel. M. Azeglio.“

Die Gazzetta di Parma veröffentlicht nebst Vorstehendem auch Folgendes: „Wir Karl III. von Bourbon ꝛc. ꝛc. Indem Wir die Zügel des Reiches wieder ergreifen, so gefällt es Uns, mit Gegenwärtigem dem Kaiserl. Feldmarschall⸗Lieutenant Baron Stürmer fur den Eifer und fuͤr die Sorgfalt, welche er für Uns und Unsere Staaten, deren Regierung er in seiner Eigenschaft als oberster Civil⸗ und Militair⸗Gouverneur leitete, Unsere hohe Zu⸗ friedenheit kundzugeben. Gegeben zu Parma, am 27. August 1849. Karl.“

Graf von Chambord (Herzog von Bordeaux) ist am 3ten von Prag hier eingetroffen.

In Betreff der Uniformirung der Staatsbeamten ist folgendes Cirkular erlassen worden: „Damit der K. K. Staatsbeamte als solcher kenntlich sei, hat er in allen Fällen, in welchem er gegen⸗ uber dem Publikum Amt handelt, diese Uniform zu tragen: Waf⸗ fenrock dunkelgrün, Sturmhut mit Straußfedern, Beinkleid in Galla weiß mit Goldborden, in Campagne grau. Degen breit, ohne Port⸗ d'Epér, goldene Kuppel. Ministerium der auswärtigen Angelegen⸗ heiten hat schwarze, Krie 8⸗Ministerium lichtblaue, Justiz veilchen⸗ blaue, Ministerium des Innern karminrothe, der Finanzen gruͤne, des Ackerbaues braune, des Handels orange, General⸗Rechnungs⸗ Direction und alle Buchhaltungen schwefelgelbe, Ministerium des Unterrichts kornblumenblaue Aufschläge. Erste Kategorie: 1ste und 2te Diätklasse: sehr breite Borden, weiße Federn. Zweite Katego⸗ rie: schmälere Borden; Zte Diätklasse: 3 Sterne; 4te Diätklasse: 2 Sterne; 5 e Diätklasse: 1 Stern, schwarze Straußfedern. Dritte Kategorie: schmale Borden; 6te Diätklasse: 3 Sterne; 7te Diät⸗ klasse: 2 Sterne; 8te Diätklasse: 1 Stern, schwarze Straußfedern. Vierte Kategorie: ohne Borden; 9te Diätklasse: 3 Sterne; 10te Diätklasse: 2 Sterne; 11te und 12te Diätklasse: 1 Stern ohne Federn.“

Der Minister des Kultus und Unterrichts, Graf von Thun, hat mit der Vorlage des provisorischen Gesetzes über die Prüfung der Kandidaten des Gymnasial⸗Lehramtes folgenden Vortrag an Se. Majestät den Kaiser erstattet:

„Allergnädigster Herr! Der Plan zur Reorganisirung der Gymnasien ist im Entwurfe vollendet; nachdem er die letzte Berathung wird bestanden haben, werde ich Ew. Majestaͤt ihn allerunterhänigst vorzulegen mich beei⸗ len. Mittlerweile fordert jedoch ein Gegenstand seine rasche Erledigung, welcher, unabhängig von den Detail⸗ Bestimmungen des Reorganisations⸗ planes, und daher einer esonderten Behandlung fähig, zugleich die Aus⸗ führung einer jeden Verbesserung der Gymnasien erst möglich macht. Denn obgleich an den Gymnasien eine nicht geringe Anzahl tüchtiger Lehrer sich befindet, so ist doch unzweiselbaft eine Erhöhung der an die Kandidaten des Gymnasial⸗Lehramtes zu stellenden Forderungen, sehr wohl möglich und un⸗ erläßlich, wenn der Gymnasial⸗Unterricht gehoben werden soll. Diese Ueber⸗ zeugung veranlaßte das treugehorsamste Unterrichts⸗Ministerium, schon unterm

6. Oktober 1848 anzuordnen, daß einstweilen jede neue definitive Anstellung

eines Gvmnasiallehrers zu unterbleiben habe und die erledigten Stellen durch Supplenten zu versehen seien. Diese Stellen erheischen nunmehr eine definitive Besetzung, auch wird die Reorganisation der Gymnasien eine Vermehrung der Lehrstellen und damit ebenfalls neue Anstellungen noihwendig machen. Sol⸗ len für diese Plätze sich Kandidaten finden, welche den erhöhten Anforde⸗ rungen an ihr Wissen zu entsprechen vermögen, so ist es nothwendig, daß so bald als möglich öffentlich belannt werde, welche diese Anfordekungen sind und in welchen Formen überbaupt die Kandidaten künftig zu genügen verpflichtet sein werden. Aus diesem Grunde erlaube ich mir vor allen die Gvmnasialreform betreffenden Gesetzen zuerst die Vorschrift über die Prüfung der Lehramts ⸗Kandidaten allerunterthänigst zu unter⸗ breiten. Bei den bisherigen Konkurs⸗ Prüfungen handelte es sich darum, ob füͤr eine bestimmte eben erl digte Sielle der Kandidat geei net sei, und er hatte, selbst, wenn durch seine Arbeiten seine Tüchtigkeit erwie⸗ sen war, für jede andere Stelle von neuem die Prüfung zu besteben. Dies ergab einen unnützen Auswand von Zeit u d Arbeit, dem sich andererseits eine schädliche Kargheit zugesellte; denn 'ndem sich die Konkursprüfung auf eine in engen Zeitgränzen zu fertigende Klaufurarbeit beschränkte, mußte sie eben so das Gebiet, ans welchem geprüft wurde, in enge zufällig passende, oder nicht passende Gränzen einschränken und konnte die Prüfenden nicht zu einiger Sicherheit des Urtheiles gelangen lassen. Unverkennbar hing ihr Ergebniß auch bei dem ernstesten Bestreben des Prusenden noch viel mehr, als es bei jeder Prufung üͤberhaupt unvermeidlich ist, vom Glücke und Zufall ab. Beiden Urbelständen zugleich sucht di neue Vorschrift abzuhelfen. Der Kandidat des Lehramtes hat nicht einer unbestimmten Anzahl von Konkursen zu unterwerfen,

dern, wenn er einmal seine wissenschaftliche und didaktische Fähigkeit konsta⸗ tirt hat, so genügt dies, um ihn für eine Reihe sich eröffnender Lehranstal⸗ ten wählbar zu machen. Diese eine Prüfung soll aber, um die Gründlich⸗ keit der Studien des Examinanden sicher zu ermitteln, in größerer Ausdeh⸗ nung und mit mehr Mitteln, als die bisherigen Konkursprüfungen, nämlich so angestellt werden, daß sie in einen schriftlichen und einen mundlichen 8 Theil zerfällt, wovon der erste sowohl häusliche, in längerer Zeit vürene Benutzung aller Häisemine zu Aufsätze, a fürzerer Heit und unter strenger Aufsicht zu 1

umfaßt, während, der zweite Theil die Erforscung deises Befähigung des Kandidaten zu ergänzen und zug