1849 / 257 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

er empfahl ihnen Einigkeit, damit Piemont einst ein Wall für Italiens Freiheit werden könne. Garibaldi soll daran denken, nach Turin zu gehen, wo er viele Freunde hat. Man droht ihm mit einem Prozeß, wenn er bleibt, da ihm der Aufenthalt in unse⸗ ren Landen untersagt ist. Der angedrohte Prozeß betrifft eine Geld⸗ contribution, die er nach dem Waffenstillstand von Salaso einer Stadt auferlegte, und eine Proclamation, die er ans Volk erlassen.

Florenz, 6. Sept. (Concordia.) Man versichert, daß die gesetzgebende Kimmer im Monat November zusammentreten werden wird. Baldasieroni soll von der englischen Regierung und englischen Kapitalisten eine Anleihe von 40 Millionen gewünscht ha⸗ ben. Diese erklärten aber, sie leihen nur einer constitutionellen Re⸗ gierung.

Florenz, 7. Sept.

en ihn,

(Constituzionale.) Die Regierungs⸗ Kommission in Rom ist in der größten Uneinigkeit. Alfieri und della Genga sind gegen Vannicelli. Della Genga droht, sich nach Albano znrückzuziehen. Am Ende wird ein päpstlicher Kommissarius mit zwei Beiständen ernannt werden, man spricht von Alfieri und Massimo. Frankreich hat sich für das Statuto, Oesterreich für das Statuto ohne Säkularisirung, Spanien und Neapel haben sich für einen Regierungsrath erklärt.

Rom, 6. Sept. (Legge.) Herr von Rayneval ist seit gestern in Rom zurück. Er scheint mit dem päpstlichen Hofe zufriedener zu sein; man weiß nicht warum, wenn nicht wegen des Verspre⸗ chens, daß der Papst bald nach Rom zurückkehren wolle.

Die Kommission gegen die Fremden ist sehr thätig, vorzüglich gegen die Exdeputirten.

Neapel, 4. Sept. (Franz. Bl.) zählt mehr als 4000 Angeklagte, von denen mehr als die Häkfte im Gefängniß ist; täglich mehren sich die Verhaftungen. Die Po⸗ lizei hat ein Faktotum, Namens Arena; dieser Lazzaroni geht in die dichtesten Volksgruppen und bezeichnet der Polizei beliebige Personen. Sie werden ohne Weiteres arretirt. Es ist ein Rück⸗ stand von 9 10 Millionen vorhanden, der eine Anleihe nöthig macht; die Banquiers wollen, daß man die Kammern einberufe, oder durch einen Handstreich die absolute Monarchie herstelle. Das Ministerium will nicht so weit gehen und der König wird nicht seine Zustimmung geben.

Ein großer Theil der Deputirten hat bereits Neapel verlassen, andere verlassen es eiligst, denn ste fürchten sonst in vorläufiger Haft gebracht zu werden, als Theilhaber an der Maiverschwörung.

Madrid, 10. Sept. Der Koönig und die Kö⸗

Der politische Prozeß

Spanien.

uigin werden morgen hier ankommen. Die Königin Mutter nebst

1696 Gemahl und Familie treffen erst am 14ten ein. Narvaez wird zwischen dem 20sten und 25sten erwartet.

Zproz. 27 ⅞.

Der Heraldo meldet nach Briefen aus Murcia und Alicante, daß sehr viele Bewohner dieser Provinzen nach Algerien auswan⸗ dern, und daß schon mehr als 13,000 in Oran, Mostaganem, Scher⸗ schell, Maskara und Arsew etablirt sind. Die Ursachen dieser Aus⸗ wanderung sind die schlechten Aerndten der letzten Jahre, der Man⸗ gel an Handel und das daraus entspringende Elend. Der Arbeiter und der Kapitalist leiden gleichviel. Der He⸗ raldo ist der Ansicht, daß eine solche Auswanderung in einem großen Maßstabe Spanien sehr schädlich sein könne. Als Gegenmittel empfiehlt er, daß man die Wege und hierdurch die Communication verbessere, daß man Ackerbau⸗Banken anlege, die in unfruchtbaren Jahren dem Bauer zur Hülfe kommen müßten, und daß man endlich dem traurigen fiskalischen System, das eine der Hauptwunden Spaniens sei, ein Ende mache. Diese Hindernisse und Schwierigkeiten, die der Fiskus als eine Art von Inquisition dem Handel bereite, seien der materiellen Production eben so schädlich, wie es die Inquisition der Intelligenz gewesen.

Persien. Trapezunt, 25. Aug. (Lloyd.) Der Auf⸗ stand in der persischen Provinz Chorasan kann als beendet ange⸗ sehen werden, indem die Bewohner dem Schach ihre Unterwerfung mit der Bedingung zu erkennen gaben, daß der frühere Gouverneur, Hamsa Mirza, seiner Stelle entsetzt werde. Hamsa Mirza wurde nun nach Teheran berufen und zum Gouverneur vom Aserbeidschan ernannt. Das Bombardement, womit die Stadt Mesched bedroht war, unterblieb, um das dort befindliche Grabmal des Imam Risa zu schonen, welchem man die Wunderkraft zuschreibt, Erblindete zu heilen. Murad Mirza Chan, Oheim des Schach, welcher unlängst das Ober⸗Kommando über die persischen Truppen erhalten hatte, ist zum Gouverneur von Chorasan ernannt.

Bekanntmachunsg.

Es wird vor dem Ankauf folgender Actien des A. Schaaffhau⸗ senschen Vereins gewarnt, welche wahrscheinlich gestohlen sind: Litt. A. No. 41, 3349 bis 5515, Litt. B. No. 5394 bis 5515.

Köln, den 17. September 1849.

Der Regierungs⸗Präsident von Möller.

Königliche Schauspiele.

19. Sept. Im Schauspielhause. 148ste Abonn

Mittwoch, Der Weiberfeind, Lustspiel in 1 Akt, von Benedix.

Vorstellung:

11“

Hierauf: Das Portrait der Geliebten, Lustspiel in 3 Abth., von Feldmann. Und: Der Kurmärker und die Pikarde 1815, Genre⸗ bild von L. Schneider. (Herr Thomas, im zweiten Stück: Jakob von Unstern, als letzte Gastrolle.) Anfang halb 7 Uhr. Donnerstag, 20. Sept. Im Schauspielhause. 149ste Abonne⸗ ments⸗Vorstellung: Der Militairbefehl, Lustspiel in 2 Abth., nach Anicet, von C. W. Koch. Hierauf, zum erstenmale: Das Verspre⸗ chen hinterm Heerde. Scene aus den österreichischen Alpen, mit National⸗Gesängen von Alexander Baumann. halb 7 Uhr.

S

Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 19. Sept. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum erstenmale wiederholt in dieser Saison: Otello, il Moro di Venezia. Oper in 3 Akten. Musik von Rossini.

Mittwoch, den 19. September. Nachmittags⸗Vorstellung von Brill und Siegmund's optischen Welt⸗Tableaux, ausschließlich für die Schüler und Schülerinnen der hiesigen Lehranstalten bestimmt. 1) Astronomische Darstellung. 2) Die Thiere der Urwelt. 3) Natur⸗Erscheinungen. 4) Wandelbilder. 5) Optisches Farben⸗ und Linienspiel.

Einlaß 2 ¾ Uhr. Anfang präcise 3 Uhr. Ende gegen 9 Uhr.

Der Eintrittspreis sür alle Plätze des Hauses ist auf 5 Sgr. festgesetzt.

Der erste Rang ist ausschließlich für die weibliche Jugend, so wie die Gallerie zur freien Benutzung für Waisen⸗ und Armen⸗ schulen bestimmt.

Mit Ausnahme der Lehrer und Lehrerinnen, welche durch ihre Anwesenheit zur Beibehaltung der Ordnung gütigst beitragen wol⸗ len, findet für erwachsene Personen kein Eintritt statt. 1

Donnerstag, 20. Sept. Berlin bei Nacht. Posse mit Gesang in 3 Akten, von D. Kalisch. (Mit neuen Couplets.) Die Musik theils neu komponirt, theils nach bekannten Melodieen arrangirt von F. W. Meyer.

Meteorologische Beobachtungen.

Nach einmaliger Beobachtung. 339,120 Par. 338,21“ Par. 337,44 Par. Quellwärme gn 3,90 R. + 14,90 R. + 10,29 R. Flusswärme 12,9 R. + 3,70 R. + 6,9⁰9 R. + 7,09 R. Bodenwärme 98 pCt. 45 pCt 69 pcCt. Ausdünstung. heiter. bedeckt. trüb. Niederschlag.0,

W. W. W. Wäarmewechsel 15,1 + 7,

w. 2 2 6up. 9,7 V 71 pct. 338,260 „Par.. + 9,7

Nachmittags 2 Uhr.

1849. 17. Sept.

Morgens

6 Uhr.

Abends 10 Uhr.

Luftdruck Luftwärme Thaupunkt Dunstsättigung. Wetter.. Wind.. Wolkenzug .. 1 Tagesmittel:

0 R. + 5,9°9 R...

Wechsel-Course.

Brief. Geld. 142 142 150 ½ 25¼ 6 25 ¾ 811⁄ 80 ½ 94 ½9 94 102 99 ½ 99⅔ 992 26 56 22 106

250 FlI. 250 Pl. 300 Mk. 300 Mb. 11ꝙ 300 Pr. 150 PFl.

. 150 FI. 100 Thlr.

100 Thlr.

—. 100 Pl. 100 8

2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt.

8 Tage 99 ¾ 2 Mt.

2 Mt. 56 3 wochen

Inländische Fonds, Lfandbrięf-, Kommunal- Papiere und

Geld - Course.

Brief. Geld. Gem.

96 ½ 96 96 ½ 94 ½

Gem. Zf. Pomm. Pfdbr. 3 ½ Kur- u. Nm. do. 3 ¾ Schlesische do. 3 ½ 84⁴ ½ do. Et. B. gar. d0. 3 ¾ Berl. Stadt-Obl. 5 104 ¼ 1033 ¾ Pr. Bk-Anth.-Sch. 1114“*“ ees Westpr. Pfandbr. 3 ½ 90 ½ Friedrichsd'or. 13 ⁄2 Grossh. Poszen do. 4 99 ½ And. Goldm. àbth. 12 ¾ do. do. 3 ½ 89 Disconto. Ostpr. Pfandbr. 3 2 9⁴½

2zü. Brief. Seld. Preufs. Prexw. Anl 5 106 105 St. Schuld-Sch. 3 ½ 89 88 ¾ Soeh. Priäm. Sch. 101

K. u. Nm. Schuldv. 3 ¾ P 98 ½

Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. do. Part. 500 Fl. vüess do. do. 300 Fl. Hamb. Feuer-Cas. 89 do. Staats-Pr. Anl 109 ½ Holl. 2 % Int. 8 Kurh. Pr. 0.40th. 92½

Russ. Hamb. Cert. do. beiHope 3.4. S. do. do. 1 ‧Anl. do. Stiegl. 2. 4. A. do. do. 5. A.

do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatz0. do. do. Cert. L. A. H0. d0.L. B. 200 Fl. 1 a. Pfdbr. a. C.]

Sardin. do. 36 Fr. 18 N. Bad. do. 35 Fl.

,AnEnUEnn

Eisenbahn Actien.

Stamm-Actien. V Kapital.

v g. Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. Tages Cour in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt.

Börsen-Zins- Rechnung

Rein-Ertrag. 1848.

Kapital.

Prioritäts-Actien.

Sämmtliche prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

Tages- Cours.

Zinsfuss.

Die mit 3 pPCt. bez. Actien sind v. Staat ar.

Berl. Anh. Lit. A. B. 6,000,000 do. Hamburg ß8,000,000 do. Stettin-Starg.. 4,824,000 do. Potsd.-Magd... 4,000,000

Magd.-Halberstadt 85 1,700,000 do. Leipziger.. 2,300,000

Halle-Thüringer.. 9,000,000

Cöln - Minden 113,000,000 do. Aachen.. 4,500,000

Bonn Cöln... 1,051,200

Düsseld.-Elberfeld.. 1,400,000

Steele -Vohwinkel .. 1,300,000

Niederschl. Märkisch. 10,000,000

do. Zweigbahn 1,500,000

Oberschl. Lit. A.. 2,253,100

do. Litt. B. 2,400,000

Cosel-Oderberg. 1,200.000

Breslau-Freiburg. 1,700,000

Krakau-Oberschl... 1,800,000

Berg.-Märk. 4,000,000

Stargard-Posen. 5,000,000

Brieg- Neisse.D 1,100,000

Magdcb. Wittenb. .74,500,000

90] ½ a 91 bz. u. G. 73 ½ a 74 bz. u. G.

+₰—

103 B.

58 ½ a 59 bz. 84 ⅞˖ bz. u. G. 85 B

65 a ¼ bz. u G.

Quittungs-Bogen.

Aachen-Mastricht . 2,750,000

Auslaänd. Aclien.

50 ¾ 2 51 bz

8,000,000 99 ½1 B.

Friedr. Wilh.-Nordb.

Schluss-Course von Cöln-Minden 94 ¾ 9.

94 bz u. G. 98 G.

92 ¾ G.

91 G.

100 ¾ g.

95 ½ ba. n. G. 104 ½ G6.

96 ¼ bz. u. G. 100 bz. u. G. 102 ¾ bz. u. G.

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 800,000 1,788,000 4,000, 000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 800,000

Berl.-Anhalt. do. Hamburg. do. II. Ser. Potsd.-Magd...

do

dOo. Itt Stettiner.

Magdeb.-Leipziger..

Halle-Thüringer...

Cöln-Minden

do. do.

Rhein. v. Staat gar. do. 1. Priorität .. do. Stamm -Prior.

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. Märkisch.

do. III. Serie. Zweigbahn

do. do.

Oberschlesische

Krakau-Oberschl...

Cosel-Oderberg...

Steele- Vohwinkel .. do. do. II. Ser.

Breslau- Freiburg...

Berg.-Märk.

. 9’

—5gg’

1

81 B. 93 G.

102 ½ bz. u. G. 100 ¾ G.

76 G.

86 ½ G.

&E;SSge

Ausl. Stamm-Act.

Börsen- Zinsen.

2,050,000 6,500,000 4,300,000

Kiel-Altona Sp. Amsterd.-Rotterd. Fl.

Mecklenburger Thlr. 36 G.

von Preussischen Bank-Antheilen 99 ¾ * ¾ 1Lz. u. B.

Ich heute war die Börse wegen des jüdischen Neujahrs nur schwach pesucht, nichsdestoweniger der Umsatz abe

und Friedrich-Wilhelms-Nerdbahn-Actien.

F-zu bpesseren Coursen belebt.

Besonders gesucht waren Bergisch-Märkische

Auswärtige Börsen. Breslau, 17. Sept. Der jüdischen Feiertage wegen fan te keine Börse statt.

Wien, 16. Sept. Sonntag. Met. 5proz. 97 ¼ Nord. 110 4 111 ½¼, ¾ gemacht. Pesther 80 ¼ 6 11 1. 1105 888 8 9 8 Anleihe, so wie die Ausgabe der Reserve⸗ ctien von ca. 49,000 Stück, brachte diese Schwenkungen in ser Course.

rankf ät. 1 gaeh e 16. Sept. (In der Effektensozietät.) unbeachtet. Die Fondg. von Wien vom 12ten dies. blieb heute 0 8 hielten sich im Allgemeinen begehrt, und b S 8 8. vngen derselben, namentlich Badische, Kurhess., Poln. und Sard. Loose, Bad. Oblig. und Integrale bezahlte man bessere Preise als gestern. „In allen übrigen keine Veränderun Eisenbahn⸗Actien blieben etwas angenehmer. vr8.

110 Geld. Wechsel auf Wien Oesterr. 5proz. Metall. 88 ⅜˖ Br., 88 ½ G 8 1355 Br., 1350 Gld. Baden Partialloose 35 8 1 Darmstadt Partialloose a 50 Fl. 74 ½ Br., 73 ½ Gld., do. a 50 Fl. 26 ½ Gld. Hessen Partialloose a 40 Rthlr. preuß. 33 Br., 33 ½ Gld. Sardinien Partialloose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 3

d. 8”2 * 9 * ½ 2

Gld.

Polnische 300 Fl. Loose 108 Gld., a 500 Fl. 80 ½ Br., 80 ½ Gld. Ludwigshafen⸗Bexbach 83 ½ Br., 82 ½ Gld. Friedrich Wilhelms Nordbahn 49 ½ Br., 49 Gld. Köln⸗Minden 93 ¼ Br., 93 ½⅜ Gld.

Paris, 15. Sept. Zproz. baar 56. Zeit 56. 05. 5proz. baar 88.45. Zeit 88.50.

Bank 2335.

Spanische 28 ½¼.

Nordb. 438 ¾.

London, 15. Sept. Zproz. Cons. p. C. 92 ½, Ard. 17 ¼. Int. 54 ¼. Bras. 85 ½. Mex. 28 ⅛.

Engl. Fonds blieben heute ganz ohne Veränderung. außer Chili, ebenfalls unverändert. Ard. 18 ¼, 17 ½. 34 ½. Chili 99, 97. Peru 55, 53.

Fremde, 3proz. 35,

Wechsel⸗Course vom 1 Amsterdam 12. 4, 3 ½. Paris 25.50, 40. Frankfurt 121 ½, . Hamburg 13.13 ¼, 13 ½. Wien 11.15, 12. Petersburg 36 ½, 36 ½.

Amsterdam, 15. Sept. Von Holl. Fonds waren Ard. gut preishaltend; der Handel war ziemlich belebt. In den meisten frem⸗

Holl. Integr. 54 %, v. Zproz. neue 64 ½, ½. 3 ½ proz. Synd. 84 ½, %. Span. gr. Piecen 11 ½. Russen alte 104 ½. Oesterr. Met. 5proz. 85, 5. 2 proz. 44 ½. Mex. 27 q1.

Markt⸗Verichte. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 17. September. Weizen 2 Rthlr. 2 Sgr. i - 8 R 1 1 Rthlr. 5 Sgr., auch⸗ hir. 2 Sgr. 878 auch 1 Rthlr.; kleine 3 Pf.;

1 9* 6 2 r. 6 Pf. ; Sgr., 6 yf⸗ große Gerste 1 Rthlr. 2, Sgr. 6 Pf., auch Gerste 22 Sgr. 6 V.; Hafer 25 Sgr., auch 21 Sgr. Erb . ch r. ecn;. Weizen, weißer 2 Rthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. und 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 22 Sgr. 6 Pf.; Hafer 21 Sgr. 3 Pf., auch 18 Sgr. 9 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Sgr. schlechte Sorte. Sonnabend, den 15. September. 3 Das Schock Stroh 5 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 5 Rthlr. Der Centner Heu 20 Sgr., geringere Sorte auch 15 Sgr.

den Fonds war die Stimmung günstiger.

1 Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. Beilage

Rthlr.

Beilage zum

Preußischen

xRüAAxxen

Staats-Anzeiger.

1Ʒ&☚

——

1b v“ Oesterreich. Triest. Ansprache an die Bewohner des Litorales. Bayern. München. Abreise der Königin von Griechenland. Constituirung der Ausschüsse der Abgeordneten⸗Kammer. Adreß⸗Ent⸗ wurf. Vermischtes. Bevorstehende Eröffnung der Süd⸗Nord⸗ Bahn. v“ Frankreich. Paris. Ministerrath und die römischen Angelegenheiten. —Expedition gegen Marolko. Das Provinzial⸗Konzil. Die Ver⸗ fassungsrevistonsfrage. Nachrichten aus Cayenne. Vermischte

Humboldt's Ansichten der Natur.

Börsen⸗ und Handels⸗Nach

a=

Uichtamtlicher Theil. Deutschland.

Oesterreich. Triest, 12.

Sept. Der provisorische Landes⸗

Chef des österreichisch-illyrischen Küstenlandes, Graf von Herben⸗

stein, hat bei Gelegenheit der am 11ten erfolgten Aufhebung des Belagerungszustandes folgende Ansprache an die Bewohner des Litorales erlassen:

8 Folge einer Verordnung des Ministerrathes vom 8. September hat der Herr Militair⸗Ober⸗Kommandant, Feldmarschall⸗Lieutenant Ritter von Standeiski, mit Kundmachung vom heutigen Tage den Belagerungs⸗ zustand der Stadt und des Gebietes von Triest, der Markgrafschaft Istrien und der gefürsteten Grafschaften Görz und Gradisca aufgehoben und alle in der Kundmachung vom 16. März 1849 außer Kraft gesabe heutigen Tage tritt demnach wieder die Civilregierung 86 E““ Von Sr. Majestät mit der provisorischen Leitung bieses Küstenlandes betraut, werde ich mich eifrigst bestreben, die constitu⸗ den gerechten Wünschen zu begegnen egründeien Klagen abzuhelfen, alle ohn schi it glei Gerechtigkeit zu behandeln und den LE1113“ nse tschen Dienstes zu fördern. Der Belagerungszustand wurde, wie allen -s kannt ist, blos durch die Kriege und die Unruhen in den Gränzländern her⸗ beigeführt. Die loyalen Gesinnungen der Bewohner dieser Provinz hätten zu einem solchen niemals Anlaß gegeben. In diesen loyalen en setze ich volles Vertrauen. Stark durch diese Stütze, werde ich bemüht d. auch in Zukunft die gesetzliche Ordnung wie bisher unverletzt aufrecht ’1 G halte mich versichert, daß die Bewohner der Provinz felöst bbbööö’“ unterstützen werden. Triest, 11. September. (gez.)

Bayern. M. ünchen, 14. Sept. (Allg. Ztg.) Ihre Ma⸗ jestät die Königin von Griechenland ist heute in der Frühe mit ih⸗ rem Gefolge nach Berchtesgaden, zum Besuche ihrer Königlichen Schwiegerältern, wo sie mehrere Tage verweilen wird, von hier ab⸗ gereist. Von dort begiebt sie sich direkt über Wien und Triest, wo ein griechisches Kriegsdampfschiff für sie in Bereitschaft liegt, nach Athben. G 1 Die fünf Ausschüsse der Kammer der Abgeordneten haben sich heute in folgender Weise konstituirt: I. Ausschuß: Vorstand Herr. Breitenbach; Secretair Herr Kirchgeßner. II. Ausschuß: Vorstand Herr Thinnes; Secretair Herr Weeber (Rentbeamte). III. Aus⸗ schuß: Vorstand Herr Schnitzlein; Secretair Herr Wiedenhofer. VU. Ausschuß: Vorstand Herr Dr. Hopf; Secretair Herr Daxen⸗ verger. V. Ausschuß: Herr Dr. Mayer Barth.; Secretair Herr von Gäßler. Zu Mitgliedern des VI. Ausschusses wurden gewählt: vom J. Herr Paur, Adv., Ersatzmann Rudhardt; vom II. Herr Thinnes, Ersatzmann Herr von Koch; vom III. Herr Burkhardt, Ersatzmann Herr Henne; vom IV. Herr Förg, Ersatzmann Herr von Schelhorn; vom V. Herr Harhammer, Ersatzmann Herr Dr. von Wächter. 8 Der in der heutigen Sitzung des betreffenden Ausschusses an⸗ genommene Adreß⸗Entwurf der Kammer der Abgeordneten lautet: „Ew. Königl. Majestät! Zum zweiten Mal im Jahre 1849 versam⸗ melt sich um den Thron Ew. Majestät die Kammer der Abgeordneten, jene Arbeiten zu beginnen, von deren glücklicher Lösung das Vaterland Be⸗ ruhigung, Wohlstand und die dauernde Begründung seiner verfassungsmä⸗ ßigen Zustände erwartet. Auch wir sind von der Ueberzeugung durchdrun⸗ gen, daß die gewaltige Bewegung, welche seit dem Frühling des vorigen Jahres fast ganz Europa erfaßte, und wie in ganz Deutschland, so auch in Bayern dem öffentlichen Leben des Volkes neuen Aufschwung verlieh, der freien Entwickelung im Innern, der Kräftigung nach außen gilt. Eben deshalb ist aber auch eine vollständige, dauernde Beruhigung der Gemüther nur dann zu erwarten, wenn dieses Ziel seinem ganzen Umfang nach er⸗ reicht wird: nur unter dieser Voraussetzung kann die zukünftige Neugestal⸗ tung des Vaterlandes Bürgschaften des Bestandes und der Dauer bieten; jeder andere Abschluß jener Bewegung würde nur ein scheinbarer sein, der nach kurzer Dauer einer neuen nur um so heftigeren weichen würde. Wir theilen mit ganz Deutschland die zuversichtliche Erwartung, daß es der Weisheit, der Mäßigung der Regierungen und der Volksvertreter, der un⸗ eigennützigen Hingebung der Fülsten und Völker gelingen werde, Deutsch⸗ land ohne längeren Verzug eine auf freie Volksvertretung gegründete g zu geben, welche das gemeinsame Streben nach Einigung befriedigt, die freie Entwickelung im Innern fördert, sie von hemmenden Schranken befreit, und dem Bundesstaate durch die feste Einigung und Gliederung seiner Kräfte den Grad von Macht und Stärke nach außen hin verleiht, welcher Deutschland in den Stand setzen wird, jene Stel⸗ lung wieder einzunehmen, wozu die hohe Bildung und die noch unver⸗ sehrte Kraft seiner zahlreichen Bevölkerung und die Erinnerungen seiner ruhmvollen Geschichte es berechtigen. Wir sehen den in dieser Beziehung uns zugesagten Vorlagen mit Spannung entgegen. Nur das baldige Zustandekommen einer Verfassung, welche obigen Anforderungen entspricht, wird die Wiederkehr der fieberhaften Aufregung der Gemüther verhindern, durch welche jene Verwirrung der Begriffe von Recht und Pflicht erzeugt und leider auch in unserem Vaterlande die gesetzliche Ordnung in so be⸗ klagenswerther Weise gestört wurde. Diese Ausbrüche der Leidenschaft und der Verblendung sind in die Schranken des Gesetzes und der Ordnung zurückgewiesen, und die Maßregeln der Milde gegen die Verführten und Verblendeten, welche Ew. Majestät, dem edlen Drange Ihres Herzens folgend, denselben in Aussicht stellen, werden, je eher sier ins Leben treten, um so dankbarer begrüßt werden, und wesentlich zur Beruhigung der Gemüther beitragen. Um so unbedenklicher können jetzt schon die schweren Lasten emindert werden welche die Aufstellung einer so bedeutenden bewaffneten Macht dem Lande im Allgemeinen sowohl, als den hiervon vorzugsweise W“ Theilen noch insbesondere auferlegt hat und noch fortwährend auferlegt.

Eine Revision der Verfassung nach den von Ew. Königl. Ma⸗ jestät verkündeten Grundlagen wird den Wünschen des Volkes entfprechen und die Lücken ausfüllen, die Widersprüche heben, welche noch zwischen dem Inhalte der neueren Gesetzgebungen und so manchen Bestimmungen der älteren Verfassungsgesetze besehen. Wir werden dieser wichtigen Arbeit so wie den übrigen Gesetzvorlagen, welche Ew. Maj. uns in Aussicht stellen, unsere angestrengteste Thätigkeit widmen. Mit Freude werden

wir dazu mitwirken, die Verheißungen Ew. Maj., die Lasten des Volkes durch Ordnung und Sparsamkeit im Staatshaushalt zu ermäßigen, ins Leben zu führen; haben auch die Zeitverhältnisse außerordentliche Ausga⸗ ben unvermeidlich gemacht, so geben wir uns doch gern der Hoffnung hin, daß es den vereinigten Bemühungen der Regierung und Volksvertretung gelingen werde, den wahren Bedürfnissen des Staates, welche leider bis⸗ her großentheils nicht die nöthige Berhcschsgung und Befriedigung fanden, zu genügen, ohne die Belastung der Steuerpflichtigen zu erhöhen. Verein⸗

rung der Zuständigkeit der Behörden, größere Selbstständigkeit der Gemein⸗ den und vor Allem eine freisinnige Entwickelung und se erichttz⸗ Durch⸗ führung des überall als segensreich bewährten Grundsatzes der Selbst⸗ verwaltung durch alle Stufen des Staatsorganismus werden eben so sehr zur Förderung des Bürgersinnes, zur Hebung des Wohlstandes und zur Vervollkommnung der Verwaltung als zur nachhaltigen Erleichterung der Staatslasten beitragen. Groß ist der Umfang und die Schwierigkeit unserer Aufgabe, allein dem redlichen Willen und dem vereinigten Streben Aller wird der Segen des Allmächtigen nicht mangeln, mit dessen Hülfe es ge⸗ lingen wird, das schwere Werk zum glücklichen Ende zu führen. In tiesster Ehrfurcht verharrt Ew. K. Maj. treugehorsamste Kammer der Ab⸗ geordneten.“

Die Kammer der Reichsräthe wird morgen ihre erste öffent⸗ liche Sitzung halten und in derselben ihre Antworts Adresse auf die Thron⸗Rede berathen. Es wird also zum erstenmale dieser parlamentaire Akt in dieser Kammer auch bei geöffneter Tribüne vor sich gehen.

Das Programm der Linken ist von 35 Abgeordneten, darunter Fürst Wallerstein, unterzeichnet; dabei ist jedoch nicht zu übersehen, daß die noch fehlenden 6 Abgeordneten derselben Farbe angehören und 4 Abgeordnete das Programm, als zu wenig entschieden, nicht unterzeichneten. Zum linken Centrum, das sich jedoch keinenfalls vor der Adreß⸗Debatte und den ministeriellen Vorlagen fest bilden wird, haben sich bis jetzt 17 Mitglieder, darunter Mayer aus Ansbach, Kirchgeßner und Hermann zusammengethan.

Das Klostergebäude zu Niederschönfeld, Landgerichts Rain, wird nun zu einem Staatsgefängniß umgewandelt; bereits hat die Regierung von Oberbayern zur Ausführung den Auftrag erhalten. Laut Reskript sollen für „höhere“ politische Gefangene dort achtzig Arrestlokale, so wie Verhörsäle, Krankenzimmer u. s. w. eingerichtet werden.

Der schleppende Justizgang unserer Militairgerichte hat zu ernster Erwägung Veranlassung gegeben. Es ist daher zur vorläu⸗

V fachung des Geschäftsganges, Abschaffung nutzloser Kontrolen, Erweite⸗

figen Abhülfe dieses Uebelstandes ein Kriegs⸗Ministerial⸗Reskript erschienen, wonach die Armee⸗ und Corps⸗Kommandanten ange⸗ wiesen werden, die Justizpflege bei den bestehenden Militairgerich⸗ ten streng zu überwachen, die Verzögerungen der Untersuchungen der Auditore zu ahnden oder nach Umständen die Ahndung durch Aufbürdung der Sitz⸗ und Atzungs⸗Kosten bei dem General⸗Audi⸗ toriat zu veranlassen und den Auditoren vorläufig (Krankheitsfälle ausgenommen) keinen Urlaub mehr zu bewilligen, so lange bei den Heeres⸗Abtheilungen Untersuchungen gegen Verhaftete unerledigt sind. Kleinere Straffälle haben sie sogleich abzuurtheilen.

Nürnberg, 13. Sept. (A. Z.) Sicherem Vernehmen nach werden die regelmäßigen Fahrten auf der nunmehr ganz beendig⸗ ten Süd⸗Nord⸗Bahn von München bis Hof am 1. Oktober begin⸗ nen. Ueber den vorläufigen Fahrplan erfährt man, daß der erste durchgehende Zug von München bis Hof gleichzeitig von beiden Städten um 5 Uhr Morgens abgeht und um 8 Uhr Abends an⸗ kommt. Der Zug von München nach Hof schließt sich an den um 8 ½ Uhr Abends nach Leipzig abgehenden an. Der zweite Zug geht von München um 11 Uhr Vormittags ab und geht noch bis Bam berg, wie auch von da um dieselbe Zeit ein bis München fahrender Zug. Die Fahrzeit beträgt zwischen Nürnberg und München8 Stunden. Die bisherigen Lokalzüge bleiben vorläufig bestehen, doch hofft man zwi⸗ schen Hof und München mit der Zeit ein Eilzug einrichten zu kön nen, der blos an den Hauptpunkten Halt machen würde, wie dies in England schon längere Zeit geschieht. Die gänzliche Verschmel⸗ zung des Post⸗ und Eisenbahndienstes soll in naher Aussicht stehen. Die Ausscheidung ver Erträgnisse wird so viele Hindernisse wohl nicht bereiten; bis jetzt scheiterten bekanntlich alle Versuche, beide Institute zu vereinigen, an dieser Klippe, da die Eisenbahn⸗Einnah⸗ men dem Schuldentilgungs⸗Fonds zugewiesen sind. Durch die Vereinigung könnten auch die schon seit längerer Zeit projektirten ambulanten Post⸗Büreaus auf den bayerischen Eisenbahnen ins Leben treten, vorläusig gedenkt man solche zwischen hier und Hof 1Se einzurichten, die Vorbereitungen dazu werden bereits getroffen.

Ausland.

Paris, 14. Sept. Im Elysäum fand Herr Falloux war durch Kränk⸗ beizuwohnen. Mehrere Journale General Randon als Ersatz⸗

Frankreich. gestern ein Ministerrath statt. lichkeit abgehalten, demselben melden, daß die Ernennung des mann für Rostolan noch nicht ganz bestimmt sei. Der General ist Protestant, und dies soll seinerseits als ein Hinderniß angesehen sein, sein Amt, das zugleich militairisch und diplomatisch ist, mit Ersolg versehen zu können. General Oudinot soll von sei⸗ ner Unterredung mit dem Papste erzählt haben, daß Se. Heiligkeit sich geäußert hätte: Ich bin seit sieben Monaten in Gaeta , ich ziehe es vor, daselbst noch sieben Jahre zu bleiben, wenn ich nicht frei nach Rom zurückkehren kann. %Die Assemblee Nationa le sagt, der Minister des Innern habe in der gestrigen Sitzung der permanenten Kommission erklärt, daß die Schwierigkeiten in Bezug auf Rom im Allgemeinen übertrieben worden, und daß die Regierung eine gute Lösung derselben auf diplomatischem Wege zu erwarten habe.

Der Toulonnais berichtet: diesen Augenblick (10. September) in unserem Hafen. Die Expedi⸗ tion gegen Marokko ist beschlossen. Der Befehl über das Geschwa⸗ der ist dem Vice Admiral Parseval Daschenes anvertraut worden. Dasselbe besteht aus den Schiffen „Friedland“, das die Admiral⸗ Flagge trägt, „Jena“, „Herkules“, „Inflexible“, den Dampfschiffen „Dusaretes“, „Christophe Colomb“, „Cacique“, „Montezuma“ und dem Dampf⸗Avisschiff „Tartare.“ Es sind sechs Compagnieen des 3Zten Infanterie⸗Regiments unter dem Befehle des Bataillons⸗Chef Chavannes und eine Compagnie der Artillerie⸗Marine, beide Truppen⸗Abtheilungen 700 Mann stark, auf die Schiffe ver⸗ theilt. Man will, wie es scheint, zuerst eine militairische Demon⸗ stration vor Tanger machen, und wenn Marolko den gerechten Kla⸗ gen Frankreichs keine Genugthuung geben will, so wird ein ma⸗ rokkanischer Küstenpunkt besetzt werden. Die Expedition wird mor⸗ gen oder übermorgen abgehen. Das Schiff „Jemappes“, das die Flagge des Unter⸗Admirals Vaillart trägt, und das Schiff „Ju⸗ piter“ bleiben auf der Rhede. Man hat einen Theil ihrer Aus⸗ rüstung für die übrigen angewendet. Spanien, das sich auch über

.“

Vereinigung von Geistlichen ist bei uns eine

„Die größte Thätigkeit herrscht

men und beträgt 396 ¾ Millionen.

Marokko zu beklagen hat, wird diese Gelegenheit auch benutzen, um die Genugthuung, die man ihm schuldet, zu fordern. Es wäre zu wünschen, daß man endlich den einzigen Barbaresken⸗Staat, der allein noch die civilisirten Nationen beunruhigt, zur Vernunft brächte.“ 1b 1b

Der Erzbischof von Paris hat bekanntlich ein Provinzial⸗Kon⸗ zil nach Paris berufen, um sich mit theologischen Fragen zu be-⸗ schäftigen. Der National regte zuerst die Frage an, ob dazu die Erlaubniß der Regierung eingeholt worden sei. Die Gazette des Tribunaux nimmt heute diese Frage auf. „Das Publi⸗ kum“, sagt dies Blatt, „ist nicht theilnahmlos geblieben. Eine

5 ungewohnte und sehr wichtige Sache. Man will für den Augenblick nicht auf die Ge⸗ fahr aufmerksam machen, wenn solche geistliche Vereine ihren ei⸗ gentlichen Zweck aufgeben und sich um Politik kümmern. Man will sich für den Augenblick im Interesse der —öffentli⸗ chen Ordnung und des Gesetzes mit der Frage beschäfti⸗ gen, ob diese Versammlung autorisirt ist. Der 4te Ar tikel des Konkordats von 1801 erfordert eine vorläufige Erlaubniß von Seiten des Staates. Hieraus entsteht die Verpflich⸗ tung der Geistlichkeit, eine Erlaubniß einzuholen, und die des Staa⸗ tes, falls eine Erlaubniß ertheilt worden, solches anzuzeigen. Die Regierung konnte dies wohl nicht, da es scheint, daß der Erzbischof seiner Verpflichtung nicht nachgekommen ist; das liegt in dem Satz des erzbischöflichen Briefes: „„Obgleich wir nichts im Geheimen thun, so hielten wir es nicht für klug, das erstemal unserer heili⸗ gen Versammlung ein äußeres Aussehen zu geben. Wir verlangen von den guten Priestern, das heilige Meßopfer darzubringen, da⸗ mit kein Hinderniß unser erstes Konzil hindere und das Gute, das wir von ihm erwarten, aufhebe.““ Daß der Erzbischof den Ar⸗ tikel 4 des Konkordats nicht beachten will, beweist sein Ausdruck: „„Wir setzen uns so in den Besitz einer der heiligsten Freiheiten der Kir⸗ che.““ Was gedenkt die Regierung in diesem Falle zu thun, denn die Provinzialkonzile werden sich mehren, ein Nationalkonzil wird eben⸗ falls ohne vorgängige Regierungserlaubniß stattfinden. Es bilden sich also im Lande berathende Körper, die direkt vom heiligen Stuhl abhängen. Dies könnte in gewissen Fällen dem Staate sehr unangenehm sein. Unter dem Direktorium fand im Jahre 1797 ein National⸗Konzil statt, ein zweites unter dem Kon⸗ sulat, ein drittes unter dem Kaiserreich. Diesen Versammlun gen mangelte die Erlaubniß des Papstes. Das erste war ohn Wiederhall. Das zweite kurz vor dem Konkordat, fand zu Paris in der Kirche Notre⸗Dame statt, unter dem Einfluß des Bischofs Grégoire; es bestand nur aus constitutionellen Bischöfen, der Papst konnt es nicht anerkennen, da er die bürgerliche Verfassung der Geistlichkeit verdammt hatte. Der Papst war ihm jedoch nicht feindlich, denn diese Versammlung sollte über die Entlassungsgesuche, welche die Regierung an deren Mitglieder zur Erleichterung einer Einigung mit dem Papste gesendet hatte, entscheiden. Kein Ent⸗ schluß konnte gefaßt werden, und die Konsulargewalt ersuchte die Versammlung, sich aufzulösen. Das dritte Konzil fand im Jahre 1811 statt. Napoleon berief alle Bischöfe des Reichs, um der ka⸗ nonischen Einsetzung der Prälaten, die er ernannt hatte, und die der Papst, damals zu Fontainebleau in Haft, nicht einsetzen wollte, vor⸗ zunehmen.“ Das Sisdele meint ebenfalls, der Erzbischof habe kein Anrecht, sich den allgemeinen Gesetzen zu entziehen, und falls er nicht das Konkordat, anerkennen und das durch Andere erworbene Versammlungsrecht benutzen wolle, so müsse er sich wenigstens dem allgemeinen Rechte unterwerfen und den Bestimmungen vom 28. Juli nachkommen.

Die Assemblée Nationale meldet, daß sechs General⸗Con seils mittelst der Präfekten Adressen an den Minister geschickt hätten welche die Revision der Verfassung ohne Aufschub verlangten. Von anderer Seite wird dagegen versichert, daß nur der einzige General⸗ Konsul der Gironde die unmittelbare Revision verlangt hatte.

Die Korvette „Allier“ bringt aus Cayenne vom 21. Juli fol gende Nachricht. „Die Kolonie erfreut sich einer vollständigen Ruhe. Die Wahlen für die National⸗Versammlung haben ste eben stattgefunden, die Weißen, mit Ausnahme der Beamten, ent hielten sich derselben. Das vollständige Ergebniß der Wahlen is noch nicht bekannt, doch dürfte Herr Jouannet sicherlich der ge⸗ wählte Abgeordnete sein.“ 8B1

Vorgestern Abend um 10 Uhr zerplatzte nahe am Louvre in⸗ mitten einer Menge von Personen abermals eine Petarde ohxe. Unglück anzurichten. Der Posten des Louvre griff zu den Waffen, und die Polzei stellte sogleich Nachforsch ie h.

die zei gleich ungen an, ohne die Thäter ermitteln zu können. 1 Der Repräsentant Lagrenée geht in besonderem Auftrage der Regierung nach Triest ab.

Das gesammte jetzt zu Toulon vor Anker liegende Mittelmeer⸗ Geschwader hat Befehl erhalten, sich zum Absegeln fertig zu machen Abbé Deguerry hat unter der Form einer Erläuterung seine beim Friedenskongreß gesprochenen Worte, als sei das Evangelium ein Ausfluß der menschlichen Vernunft, in einem Journale wider⸗ rufen und sich öffentlich zu allen Lehrsätzen der orthodoxen Kirch bekannt. 1

Die Reise von Paris nach Lvon dauert jetzt, die Kuhemomente und anderen Aufenthalt abgerechnet, 11 Stunden. 1 1 General Oudinot hat dem Museumzvon Bar⸗le⸗Duc im Meuse⸗ Departement eine Kaiserbüste übersandt, die ihm die Abgeordneten des römischen Volks verehrten. 8 3 Die Abendjournale bringen folgende Berichtigung der Angaben über General Randon: Derselbe ist 50 Jahre alt, er wurde 1838 zum Hauptmann ernannt, 1841 zum Brigadegeneral, 1847 zum Di⸗ visionsgeneral, er ist also kein von Charras Begünstigter. Er diente in Afrika und machte sich, dem Sieecle zufolge, durch seine Vor⸗ liebe für Agrikultur bemerklich. Einige Journale heben die Ver söhnlichkeit seines Charakters hervor. General Randon ist zum er⸗ stenmal in der Diplomatie thätig.

88 Die G azette de France sagt, Herr von Falloux habe einen Schriftsteller einen bedeutenden Platz im Departement Cötes dua JSS. im Interesse der katholischen Partei gegeben. Die katholische Partei habe mit den Geldern der Madame Adelaide ein Journe gegründet, um die Geistlichkeit zu gewinnen, die Redacteure dersel ben erhielten Aemter und geheime Unterstützung; diese Partei, welche nach dem Februar republikanisch ohne Rückhalt geworden, nehm jetzt bedeutende Stellungen in der Regierung ein und werde gele gentlich auf die Königlichgesinnten Feuer geben.

Die Schiffsgeistlichkeit soll neu organisirt werden.

Der Metallvorrath der Bank hat um 7 Millionen zugenom⸗ Der Staat ist für 79 Millionen akkreditirt, um 6 Millionen mehr als vor acht Tagen. Die um⸗ laufenden Noten sind 408 Millionen an Werth. 8

Der Presse wird aus Tunis vom 24. August geschrieben, daß die Prüfungen der Schüler des Collège St. Louis unter dem