1849 / 266 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Preise für Beförderung von Depeschen auf der

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v„rläufiger Tarif 66 8 ͤ elektro⸗magnetischen Telegraphen⸗Linien zwischen Berlin und Aachen Elberfeld und resp. zwischen Berl

in und Hamburg.

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Bemerkungen: Für Devpeschen, welche des Nachts, d. h. r die Bestellung

Sätze und außerdem

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von 9 Uhr Abends bis zum Beginn der Die

jeder Depesche ein Bestellgeld von =

Berlin, den 6. August 1849.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten

nststunden, befördert werden sollen, Sgr. = erhoben.

wird das Doppelte der nebenstehend verzeichneten

Das dem Justiz⸗Rath Evelt zu Düsseldorf unter dem 30. Juni

te Patent 1 . heehs gxxe atmosphärisches Eisenbahn⸗System

ist aufgehoben. Angekommen: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath

Camphausen, von Köln. Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und von Bonin, nach Stettin.

Ober⸗Präsident der Provinz Pommern,

Michtamtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Berlin, 27. Sept. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem Flügel⸗Adjutanten, Major von Boddien, die Anlegung des von des Herzogs von Sachsen-Ko⸗ burg⸗Gotha Hoheit ihm verliehenen Commandeur⸗Kreuzes zweiter Klasse des Sachsen⸗Ernestinischen Haus⸗Ordens zu gestatten.

Sesterreich. Wien, 23. Seyt. Her Wanderer meldet: stenrnarschall⸗Leutenant Baron Csorich stellte, nach⸗ dem er in Erfahrung gebracht, daß der Kommandant der Festung Komorn unaufgefordert mehrere Kaiserlich russische Offiziere aus der Kriegsgefangenschaft entließ, das An⸗ sinnen an denselben, ein Gleiches mit den in der Festung Komorn befindlichen K. K. österreichischen Offizieren zu thun. Demzufolge hat Klapka den Rittmeister Bazzanella, den Hauptmann Grafen Wolkenstein, Lunda, Oberlieutenant Träger, Unterlieutenant Schmidt und Peternik aus der Gefangenschaft entlassen und am 13ten d. M. in Freiheit gesetzt.“

S sagt: „Da in letzterer Zeit alle Nachrichten über die Stellung unserer Armee in Ungarn ausgeblieben sind, so dürfte es nicht unwesentlich sein, einige Aufschlüsse zu erhalten, welche der D. Z. a. B. von hier aus mitgetheilt werden: „„Es liegen uns Briefe aus Großwardein vom 13ten d. M. und aus Zom in Siebenbürgen vom ö5ten d. M. vor, beide von einem Of⸗ fiziere aus dem Armeecorps des Feldmarschall⸗Lieutenant Schlick. Da wir dieselben an einem Tage erhielten, so sehen wir zugleich, daß die Posten in Ungarn auch sehr unregelmäßig und unverläßlich sind und daher einer baldigen Regelung bedürfen. „Wir beschäfti⸗ gen uns“, heißt es im letzteren Briefe, „nachdem nun das Schwert wieder in die Scheide gesteckt ist, in Siebenbürgen mit der Entwaff⸗ nung derwalachischen Ortschaften, welche zwar unter ihrem rühmlichen Fuhrer Janko, einem ehemaligen Fiskale, für die österreichische Sache gekämpft, später aber ihre Streifzüge in Raubzüge umgewandelt hatten, da sie Alles niedermachten, was ungarische Laute von sich gab. Die Entrüstung dieser Menschen ist natürlich, indem Ihnen von den Magyaren Alles verbrannt wurde, und jetzt wollen sie Repressalien üben und thun dies auch auf die schrecklichste Weise. Ich will Ihnen ein paar Fälle mittheilen. Die deutsche Legion, welche den 2. Juli 1849, 400 Mann stark, Zom ange⸗ grifften, wurde bis auf sieben Mann umzingelt, gefangen genommen und theils in die Marosch geworfen, theils getödtet. Vor kurzem noch fanden wir in den unteren Gemächern eines abgebrannten Schlosses 15 Leichen mit ihren Kleidungsstücken. Im Uebrigen kann es kaum eine schönere Gegend geben als hier, wo wir uns befinden. Leider hat die Verwüstung die traurigsten Dent⸗ mäler zurückgelassen, und wir fanden kein herrschaftliches Gebäude, an welchem nicht die Spuren eines Brandes oder anderer Beschä⸗ digungen sichtbar gewesen wären.“ Dem ersteren vom 13ten datirten Briefe entnehmen wir, daß das 1ste Armee⸗Corps des Feldmarschall⸗ Lieut. Schlick nuͤn seine eigentliche Bestimmung erhalten habe. Es wird gegen die Bergstädte zu marschiren und dort aufgestellt bleiben, wobei die Brigade Schneider Eperies zur Friedensstation erhält, bis zum 7. Oktober werden sie dort anlangen und sich nebstbei 5 Tage in Debreczyn aufhalten, um den Russen nicht zuvorzukommen, welche sich bereits auf dem Rückmarsche befinden.““

Die ungarische Krone soll, wie man der Preßb. Ztg. schreibt, nicht außer Land gebracht worden sein, und um ihr Versteck nur drei Personen, Kossuth, Dembinski und der Exr⸗Kultus⸗Minister Horvath, wissen.

Der Hof⸗Ballmusik⸗Direktor Strauß der Vater, der vor einigen Tagen am Scharlach erkrankte, starb heute Nacht im 45sten Jahre am Uebergang desselben auf das Gehirn. Morgen ist das Leichen⸗ begängniß. 3

Feldmarschall die Einladung des

suche abgelehnt.

Der Kommandirende von Mähren und Schlesien, Feldzeugmei⸗ ster Graf Schlick, ist hier angekommen.

Frankfurt a. M., 25. Sept. Die O. P. A. Z.

„Se. Kaiserliche Hoheit der Erzherzog⸗Reichs⸗

1849 zu Schiffsfähndrichen

ernannt: 1) Johann Peter Christian Karl Möller, 2)

Lüder Heinrich Lahmeyer, 3) Gottlieb Rodewald. Frankfurt, den 4. September 1849. Der Reichs⸗Minister Merck.“ Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen ist gestern nach Karlsruhe zuruͤckgekehrt.

Graf Radetzky hat, wie der Wanderer sagt, Gemeinderaths der Stadt Wien zu einem Be⸗

Frankfurt. enthält Folgendes: verweser hat unterm 4. September

Ausland.

Oesterreich. Czernowitz, 18. Sept. (C. Bl. a. B.) Aus War⸗ schau vernimmt man, daß der Kaiser von Rußland, als er die Nachricht von der Besiegung der Ungarn erhalten, drei Individuen, die eines beabsichtigten Attentats auf seine Person überwiesen wa⸗ ren, Leben und Freiheit geschenkt habe, nachdem er sie im Kerker besucht, ihnen das Himmelschreiende ihrer Absicht vorgestellt und ein einfaches Versprechen der Besserung und Reue abgenommen hatte.

„Verona, 20. Sept. (Const. Bl. a. B.) Eine bedeutende Veränderung ist hierlandes in der obersten Heeresleitung im Zuge. Feldmarschall Graf Radetzky wird Statthalter, an seiner Stelle Feldzeugmeister Baron Haynau, ein bei den Italienern sehr ge⸗ furchteter Name, kommandirender General in Italien. Statt des zum interimistischen Festungskommandanten in Mantua ernannten Feldmarschall Lieutenants Gerhardi soll Feldmarschall⸗Lieutenant Stürmer Stellvertreter des Kommandirenden werden. Die Nach⸗ richt, daß Feldmarschall⸗Lieutenant Graf Eltz das lombardisch⸗vene⸗ tianische General⸗Kommando führe, ist irrig und beruht auf einer Verwechselung, da Graf Eltz nur Stadtkommandant in Verona ist.

Zur Charakteristik der Revolutionschefs in Venedig mag die⸗ nen, daß sich der ehemalige Arsenals⸗Direktor Oberst Grazian mit einer halben Million aus dem Staube gemacht.

Am 17. September langte der Großherzog von Toscana in Begleitung seines Adjutanten, General Sproni, in Padua an, um

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sich nach Triest und von da nach Laibach zu begeben. Da er doch erfuhr, daß der Kaiser nicht dahin kommen würde, blieb er noch am 18ten in Padua und reiste von da nach Wien ab.

Allgemeine Aufmerksamkeit erregt jetzt die Konzentrirung star⸗ ker Truppenmassen im brescianer Gebiet, wohin auch eine starke Zufuhr von Lebensmitteln stattfindet. Viele Offiziere sprechen ganz unverholen die Ansicht aus, es werde in Verbindung mit Frankreich gegen die Schweiz gehen. Auch vier Compagnieen Erzherzog Leo⸗ pold Infanterie haben den Befehl erhalten, aus Dalmatien unge⸗ fäumt nach Süd⸗Tyrol zu rücken.

In Brescia ward vorgestern einem Trompeter der Jäger beim Reveille⸗Blasen von einem Italiener mit einem krummen Messer der Bauch aufgeschlitzt. Der Thäter wurde alsogleich festge⸗ nommen.

Man trägt sich hier sehr stark mit dem Gerüchte, daß die Kunde der letzten Prügelscene in Mailand vom 18. August am Hofe sehr ungünstig aufgenommen worden sei und Feldmarschall⸗ Lieutenant Fürst Lichnowski, der hieran die meiste Schuld trägt, der Pensionirung entgegensehe. Auch vom Armee⸗General⸗Inten⸗ danten, Grafen Pachta, will man das Gleiche wissen.

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Frankreich. Paris, 24. Sept. Herr Mercier, der vor kurzem mit Instructionen für den General Rostolan von hier abge⸗ gangen ist, soll auch ein Schreiben des Präsidenten Bonaparte an den Papst mitgenommen haben, worin jener angeblich durchaus in Abrede stellt, daß er mit seinem Briefe an Ney sich irgend einen Angriff auf die Unabhängigkeit und Souverainetät des Papstes habe erlauben wollen; es soll vielmehr die Versicherung ausgespro⸗ chen sein, der Präsident habe es allerdings für seine Pflicht gehal⸗ ten, einige Rathschläge zu ertheilen, werde sich jedoch achtungsvoll vor dem vom Papste kundgegebenen Willen beugen. Man behauptet jetzt als sicher, daß der französische Ministerrath in der Sitzung vom 11. Sep⸗ tember außer der den Soldaten der italienischen Expeditions⸗Armee er⸗ theilten Erlaubniß, die vom Papste verliehenen Orden anzunehmen, noch folgende zwei Beschlüsse gefaßt habe; 1) Den Papst zu ersuchen, nach Rom, wenn auch nur auf kurze Zeit, zurückzukehren und sich später wenigstens nicht in eine von den Oesterreichern besetzte Stadt zu begeben. 2) Die Wirkungen des Briefes des Präsidenten so sehr als möglich zu beseitigen. Eine Korrespondenz im Con stitu⸗ tionnel zählt die Zugeständnisse auf, welche Pius IX. zu machen gedenke und dem heiligen Kollegium vorgelegt habe. Es sind die⸗ selben, welche schon zu wiederholten Malen von verschiedenen Sei⸗ ten mitgetheilt worden sind. Auch heißt es im Con stitutionnel, daß man der Veröffentlichang der neuen Regierungsform in Rom binnen wenigen Tagen entgegensehe. Ferner wird gesagt, die Re⸗ gierungs⸗Kommission und der Gemeinderath von Rom hättenallerdings die Absicht gehabt, sich wegen des Briefes Louis Bonaparte's zurückzu⸗ ziehen; beide Behörden seien jedoch durch die energischen Vorstel⸗ lungen Rostolan's bewogen worden, f s

von der Ausführung dieses Beschlusses abzustehen und wenigstens erst Instructionen aus Por⸗ tici abzuwarten. Ueber die letzten bei der französischen Regierung aus Rom angelangten Depeschen erfährt man blos, daß sie einer fried⸗ lichen Regelung der obschwebenden Differenzen keinesweges günstig seien, obgleich die französische Regierung die möglichste Nachgiebig⸗ keit bewiesen und sich bereit erklärt habe, die Wirkungen des Brie⸗ fes Louis Bonaparte's so viel als möglich zu beseitigen. Noch immer hoffe aber das Ministerium, in Folge der Sendung Mer⸗ cier's bessere Nachrichten zu erhalten, widrigenfalls die eingelau⸗ fenen Depeschen wahrscheinlich würden in kurzem veröffentlicht werden.

Die Gesundheit des Unterrichts⸗Ministers von Falloux bessert sich mehr und mehr; es heißt, daß er für eine Woche aufs Land gehen solle.

Vorgestern, am Jahrestage des 22. September 1792, fanden mehrere sozialistische Versammlungen und Bankette statt, bei denen die bekanntesten Männer der ultra⸗demokratischen Partei den Vor⸗ sitz führten. Am Abend durchzogen eine Anzahl Individuen unter Absingung sozialistischer Lieder die Straßen, zerstreuten sich aber bald, da die Bevolkerung ihnen wenig Theilnahme zeigte und Po⸗ lizei-Agenten ihrem Zuge folgten. In letzter Nacht sind auf Be⸗ fehl der Behörde eine große Anzahl Freiheitsbäume ausgegraben worden. In einem von Frauen redi⸗ girten sozialistischen Journal liest man Folgendes: „Wir seeue uns, einen Verein ankündigen zu können, der be⸗ weist, welche Fortschritte die Sache der Frauen seit eini⸗ ger Zeit gemacht hat. Der im Juni errichtete „Verein der Arbeiter aller Gewerbe“ hat sein erstes FEtablissement zu Chatillon, 1 Stunde vor Paris, in einem trefflichen und gutgelegenen Lokal eröffnet. Es befindet sich dort ein Restaurateur, der an den pariser Sozia⸗ listen, die daselbst zu Landparthieen zusammenkommen, und an den benachbarten Land⸗ und Dorfbewohnern, welche das Beispiel des praktischen Sozialismus und die patriotischen Gesänge hinlocken, zahlreiche Kunden hat. Dieser Verein. ist auf dem Fuße der Gleich⸗ heit errichtet; die Kinder werden auf Kosten der Gesellschaft erzo⸗ gen; die Frauen haben gleiche Rechte mit den Männern in Bezug auf die Leitung der Arbeit und die Vertheilung ihres Ertrages. Die Assemblée Nationale kündigt ein Duell an, das zwischen der Er⸗Kandidatin zur National⸗Versammlung, Jeanne Derouin, und einer anderen Sozialistin vor sich gehen soll.

Aus den in Folge des Diebstahls von⸗ 100,000 Fr. in Bank⸗ noten vom Untersuchungsrichter eingezogenen vorläufigen Erkundi⸗ gungen geht hervor, daß schon seit einigen Tagen die Aufmerksam⸗ keit des Diener⸗Personals der Bank von Frankreich durch das ver⸗ dächtige Benehmen mehrerer Männer erregt worden war, die man von Zeit zu Zeit in das Wartezimmer und die Zahlungs⸗Bü⸗ reaus eintreten und dort verweilen sah, gleichsam um das ge⸗ wöhnliche Personal und den Dienst⸗Mechanismus zu studiren. Als am 2lsten früh drei dieser Leute in dem nämlichen Au⸗ genblick wieder erschienen, wo die Zahlungen begannen, beschloß

und fortgeschafft

ein Bankdiener nach vorheriger Besprechung mit seinen Kol⸗ legen, den Polizei-Kommissar zu benachrichtigen und ihn um Absendung einiger Agenten zur Ueberwachung der gedachten Indi⸗ viduen zu ersuchen, die man für Spitzbuben zu halten vollen Grund habe. Gerade während der Zeit, wo der Bankdiener zu diesem Zwecke abwesend war, wurden dem Kassendiener des Diskonto⸗ Comtoirs (nach anderen Angaben war es der Diener des Bank⸗ hauses Delamarre, Laffitte und Gouin) 100 Bankbillets von 1000 Fr. verabfolgt. Als der Bankdiener vom Polizei⸗Kommissar zurück⸗ kehrte, fand er die drei Männer nicht mehr im Wartezimmer und dachte daher, sie würden Tages darauf wiederkommen, was aber nicht geschehen ist. Wahrscheinlich waren dieselben dem Kassendie⸗ ner nach dem Schatzamte gefolgt, wo es ihnen auf bisher uner⸗ klärliche Weise gelang, ihm unbemerkt die 100,000 Fr. zu stehlen. Der elektrische Telegraph zwischen Calais und Dover soll in V kurzem seine Thätigkeit beginnen. Der Präsident Bonaparte inter-⸗ essirt sich sehr für das Unternehmen. Ein Journal meldet, daß eine amerikanische Gesellschaft den Bau einer Eisenbahn von La Rochelle nach dem Innern von Frankreich beabsichtige, um jene Stadt zu einem wichtigen apel⸗ platze von Kolonialwaaren zu machen.

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In den ersten acht Monaten des Jahres 1849 sind in den französischen Häfen 4967 franzoöͤsische und 5364 fremde Schiffe von 564,694 und 708,774 Tonnen Last ein⸗ und 4900 französische und Schiffe von 532,965 und 482,800 Tonnen Last aus⸗ gelaufen.

Wie unter dem ganzen Beamten⸗Personal, so werden auch unter den Friedensrichtern zahlreiche Ausmerzungen vorgenommen, welche die von der provisorischen Regierung Angestellten treffen. Der Constitutionnel dringt darauf, daß der Beamtenkreis noch mehr gesäubert werden müsse; insbesondere sei es nöthig, daß man in der Diplomatie nur solche Männer anstelle, welche vollkommen mit der Politik des Kabinets einverstanden seien.

In diesem Jahre soll keine Sendung von Kolonisten nach Al⸗ gerien mehr erfolgen, weil die Gebäude zu ihrer ufnahme erst später fertig werden können. 8 1 8

Großbritanien und Irland. Die Königin läßt sich an der irländischen Sommer⸗Aufenthalt an der See bauen. Der Architekt William Deane Butler in Dublin ist von Ihrer Maäjestät mit dem Entwurf eines Planes dazu beauftragt worden. Dieser See⸗Palast soll zu oder bei Killiney, ungefähr anderthalb deutsche Meilen von Dublin und eine Viertelmeile vom Hafen von Kingstown, errichtet werden.

Am Donnerstag sind der Herzog und die Herzogin von Sach⸗ sen⸗Meiningen nebst Familie, welche vierzehn Tage bei der ver⸗ wittweten Königin Adelaide zu Bentley⸗Priory zum Besuch gewe⸗ sen, wieder nach dem Kontinent zurückgereist.

Die Bank hatte am 15. September einen Noten⸗Umlauf von 14,664,750 Pfd. St. und einen Baarvorrath von 14,860,473 Pfd. St., ersteres 401,750 Pfd. St. weniger letzteres 57,485 Pfbd. St. mehr, als vorige Woche. 8

London, 24. Sept. Küste einen Palast zum

Italien. Turin, 19. Sept. (Lloyd.) In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer wurde die Debatte über die Majo⸗ rate fortgesetzt. Die Frage, ob denn eigentlich die Kammer das Recht habe, diese Einrichtungen einer früheren Zeit aufzuheben, wurde sehr heftig erörtert. Die Einen motivirten das Zeitgemäße eines solchen Gesetzes durch die Allmacht der das Volk vertretenden Gesetzgebung, vor welcher alle anderen Rücksichten zurücktreten müs⸗ sen. Die gegenwärtige Civilisation habe überdies mit diesen mit⸗ telalterlichen Institutionen nichts gemein. Die Gegner des An⸗ trags behaupten jedoch, daß die Fideikommisse nicht allein Eigen⸗ thum der Familie, sondern zugleich ein Familien⸗Statut sind, und eine Auflösung derselben einem Angriff auf das Eigenthum gleich⸗ komme. Beide Parteien bekämpften sich mit großer Heftigkeit, ohne jedoch die Majorität gegen die st

d Annahme der ersten Bestimmungen des Gesetz⸗Entwurfs gewinnen zu können. Die weitere Diskussion wird endlich für

die nächste Sitzung vorbehalten.

Bologna, 16. Sept. (Lloyd.) Die Raub⸗Anfälle greifen in unserer Umgebyung so sehr um sich, daß man genöthigt ist, eine Art von Kordon aus Karabinieren und deutschen Truppen zu orga⸗ nisiren. Vorgestern wurden sogar einige Personen, die sich nach der Stadt begeben wollten, angefallen. Die Zahl der den Ge⸗ meinden zur Selbstvertheidigung überlassenen Waffen wird als un⸗ genügend erklärt. Der Gesundheitszustand der hiesigen sehr zahl⸗ reichen Garnison ist sehr befriedigend. In der Umgegend der Stadt zeigt sich jedoch ein bösartiger Typhus. Die bisher ge⸗ schlossenen Stadtthore sind nun wieder geöffnet, wodurch der Verkehr erleichtert wird.

Rom, 17. Sept. (Lloyd.) Die Entscheidung der noch im⸗ mer schwebenden Frage über die künftige Stellung des Kirchenstaa⸗ tes erhält alle Gemuͤther in Spannung. General Rostolan sollte nach Paris abgehen, weilt jedoch noch immer hier.

immer greller hervor. Man erwartet ein Dekret der provisorischen Regierung, welches eine Auflösung der Karabiniere anordnen soll. Den Besitzern der Landhäuser und Weingärten wurde aufgetragen, die durch die Belagerung veranlaßten Spuren der Zerstörung weg⸗ schaffen zu lassen. Diese Trümmer versperren meistens den We

und machen die Straßen unfahrbar. Diejenigen Besitzer, welche binnen monatlicher Frist dieser Anordnung nicht nachkommen, wer

den es sich sodann gefallen lassen müssen, daß die Behörden sich dieser Baumaterialen bemächtigen und sie anderwärts hinbringen lassen werden, um die Straße dem Verkehr übergeben zu können.

Von der italienischen Gränze, 21. Sept. (Wanderer.) Die österreichische Besatzung im Römischen soll, florentiner Nach⸗ richten vom 15ten zufolge, auf 40,000 Mann gebracht, die Be⸗ satzung im Großherzogthum aber soll gegen die in Venedig befind⸗ liche umgetauscht werden.

Am 10ten war in Rom Niccolini (bekannt aus der toscani⸗ schen Revolution) verhaftet worden. Gleiches Schicksal traf am folgenden Tage die Conte Sacconi, Polidori und zwei andere Offi⸗ ziere der aufgelösten Corps. Conte Faella, der auch in Verwah⸗ rung genommen worden war, ist der päpstlichen Polizei übergeben worden. Räuber lassen sich nun sogar in den Umgebungen Roms verspüren. In Rom selbst erwartet man seit dem 14ten die Herren Rayneval und Corcelles von Gaeta. Vom Papste heißt es nun wieder, daß er nach Velletri gehen wolle. Der Pro⸗Finanz⸗Mini⸗ ster Galli sollte am 15ten nach Neapel reisen. Der Censurs⸗Rath über die Beamten hat in Monte Citorio sein Amtslokal gewählt. Mehrere Postbeamte sind bereits entlassen worden.

Das Resultat der neuen Wahlen zum sardinischen Parlamente ist folgendes: Turin, Ztes Wahl⸗Kollegium: Minister Galvagno; 4tes: Advokat Mantelli; 6tes: Minister Galvagno; 7tes: Ottavio Revel. Demonte: General der Nationalgarde, Campana. Saluz⸗ zola: Arzt Borella. Rapallo: Arzt Valerio.

Moldau und Walachei. Bucharest, 13. Sept. (Lloyd.) Zur Feier des gestrigen Namensfestes des Großfürsten Thronfolger Alexander hatten sich der regierende Fürst und sämmtliche Civil⸗ und Militair⸗Behörden, sowohl die Kaiserlich russischen als die einheimischen, Vormittags in der Serindar⸗Kirche versammelt, wo ein feierlicher Gottesdienst gehalten wurde. An diese Feier schloß sich eine andere für die glückliche Beendigung des ungarischen Krieges. Unmittelbar nach dieser kirchlichen Ceremonie empfin⸗ gen der General⸗Adjutant von Lüders und der Kaiserliche Kom⸗ missär, General⸗Lieutenant von Duhamel, in ihren Salons die Gratulations⸗ Visiten sowohl von Seiten des regierenden Fürsten und der Civil⸗ und Militair⸗Behörden, als der Bojaren und vieler hier anwesender Fremden. Am Abend desselben Tages fand in den Sälen des Aga A. Bellio der große Ball statt, den die Stadt zu Ehren des Generals von Lüders gab. Mehr als fünf⸗

hundert Gäste, darunter der regierende Fürst, der Fürst Milosch,

die Generalität mit vielen Offizieren beider Kaiserlichen Armeen,

Fuad Efendi mit Rustam⸗Bei und anderen Kaiserlich vttomeadee

schen Civil⸗Beamten, die Repräsentanten der fremden Maͤchte,

hiesige Adel und viele Fremde wohnten demselben bei. 25

Von den hier kantonnirenden Kaiserlich ottomanise

zwischen dem klerikalen Gouvernement und den Franzosen tritt