* gestorben. Das Zunehmen der Krankheit trotz einer anhaltenden wahrhaft tropischen Hitze (wir haben heute noch eine Temperatur
von 26—28 Grad. R. im Schatten) giebt in der That zu nicht geringen Befürchtungen gegründeten Anlaß.
Jonische Inseln. (Wand.) Der Lord⸗Oberkommissär der Jonischen Inseln hat mittelst Dekret, datirt Korfu, 14. Sept.,
die vierte Sitzung des gegenwärtigen Parlamentes vom 5. Oktober nooch weiterhin auf den 1. November vertagt.
Die Jonische Bank hat ihren Aktiv⸗ und Passiv⸗Konto ver⸗ öffentlicht. Der erstere lautet: Baargeld 42,280 Lire, eskomptirte
Effekten ꝛc. 300,628 Lire, Summa 342,908 Lire. Jener des Pas⸗ sivums ist folgender: Noten im Umlaufe 59,256 Lire, Depositen 115,386 Lire, Summa 174,642 Lire.
Der Jonische Aufstand hat sein Ite missa est singen müssen, und bald werden wir die eigentlichen Triebfedern dieses wahnsinni⸗ gen Unternehmens kennen kernen. Ob die Träume des jungen Jonien Blendwerke schufen, welche die betäubten Anbeter in den Abgrund rissen, ob kommunistische Räubereien das Ziel waren; ob eine geheime Gesellschaft da wirkte, welche Griechenlands Vergrö⸗ ßerung anstrebt, oder ob der Schlag von einer Jonischen Partei ausging, welche nationale Zwecke verfolgt und ihrerseits den Schwer⸗ punkt Joniens in Athen findet, das gilt zwar nicht gleich, doch hat das Resultat nun wiederholt den Söhnen Albions so ziemlich klar gezeigt, daß die englische Protection nicht eben so etwas gar Er⸗ sehntes für die Jonier ist, und manche Worte der Jonischen Presse haben nun einen Beleg durch die That erhalten. Die Abneigung des Joniers gegen den Engländer läßt sich nun einmal nicht mehr in Abrede stellen. Der nationale Ruf in Griechenland hat noch dazu ein Echo in den Bergen Cephaloniens gefunden, und die griechische Propaganda that vielleicht das Ihrige und gab den Rest.
Türkei. Von der bosnischen Gränze, 20. Sept. (Wanderer.) Am l18ten d. M. starb zu Bihacz an Gehirnläh⸗ mung in Folge der erlittenen Cholera Muhamed Beg Besirevich, einer der treuesten Anhänger des bihaczer Pascha.
Die Zahl der nach der Kraina abgeordneten Truppen soll bei 12,000 Mann betragen. Die Türken bleiben neutral, und es ist zu gewärtigen, daß sie bei der üblen Stimmung, die wegen der starken Auflagen gegen den Wesir herrscht, eher die Partei der Aufruhrer zu ergreifen geneigt sind. Einer Sage zufolge wären unter den
en vorgefallen. k geliefert werden.
(Agr. Ztg.) nten eingeleitete Verhand⸗ terblichkeit unter den tür⸗ ter den Stadt⸗
Vom 15ten sentliches geändert. Insurgenten sollen die Letzterer erwartet bis zu deren An⸗ ingsweise im Falle eines oll im Lager der Insur⸗
der Kraina Vergiftung
Expeditionstruppen von nun an aus Travni
Lebensmittel sollen daher
Von der bosnischen Gränz n mit den Insurge
e, 20. Sept. Am 14ten. lung führte zu keinem Resu kischen Truppen nimmt Bewohnern, so wie in bis 20sten. Die Cholera stetig Absicht haben, den Wesir im Lager bedeutende Verstärkungen kunft gegen die Insurgern Angriffes verfahren wird. genten ausgebrochen sein
Die gester
ab, hingegen in Bihacz un male ude der Dinge ni in der Abnahme. — anzugreifen. ren Truppen, iten nur vertheidr
Die Cholera s und heftig wüthen.
Es wird gemel⸗ Chorasan die t ist, und man nur no en Widerstand leistete. türkischen Truppen cer das dortige
5. September. der persischen völlig hergestell
Trapezunt, det, daß in Ordnung nun der Hauptstadt von Ch. war beim Abgang des nirt, die sie jedoch ni Mausoleum des Iman Resa
Vereinigte Staat 11. Sept. Washington zurückgekehrt.
Die Regierung hat Dampfschiffe „Scagull“ und legt und die Häupter Capitain von Cub Principe, Trinidad und
ch in Mesched, orasan, einig S Couriers von den cht bombardiren werden, um zu schonen.
Nord⸗Amerika. New⸗ Präsident Taylor ist am
verhindert, die eans“ in New⸗ kxpedition verhaften lassen. ruppenverstär⸗ einige Aufre⸗
die Expedition nach Cuba „New⸗Orl Beschlag ge Der General⸗ kungen nach gung herrschte, geschickt.
a hat bedeutende T Santiago, wo
Fszhnigliche Schauspiele EEö“ Schauspielhause. piel in 5 Akten, Anfang halb Im Opernhause. Feldlager in Schlesien, Op
155ste Abonnements⸗ Vorstellung: Die 8 von H. Laube. (Frl. Emilie Müller Dienstag, 2. Vorstellung:
Karlsschüler, Schaus
115te Abonnements⸗ er in 3 Aufzügen, in
Musik von G. Meyerbeer. Tänze von Hoguet. Anfang 6 Uhr.
Königsstädtisches Theater. Montag, 1. Okt. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Zum ersten⸗ wiederholt in dieser Saison: Cenerentola. Komische Oper in 2 Akten. Musik von Rossini. .
Dienstag, 2. Okt. (Neu einstudirt.) Die Königin von 16 Jahren. Schauspiel in 2 Akten, nach dem Französischen, von Th. Hell. Hierauf: Der Kurmärker und die Picarde. Genrebild von L. Schneider. (Fräulein Lonise von Hagn, neu engagirtes Mitglied, im ersten Stück: Die Königin, im zweiten: Die Marie als Antrittsrollen.) 8
Mittwoch, 3. Okt. Nachmittags⸗Vorstellung von Brill und Siegmund's optischen Welt⸗Tableaux, ausschließlich für die Schüler und Schülerinnen der hiesigen Lehranstalten bestimn
Einlaß halb 3 Uhr. Anfang vrizise 3 Ulht. 8
Ende gegen 5 Uhr. öI111
Der Eintrittspreis für alle Plätze des Hauses ist auf festgesetzt.
Der erste Rang ist ausschließlich für die weibliche Jugend, so wie die Gallerie zur freien Benutzung für Waisen⸗ und Armen⸗ Schulen bestimmt.
Billets zu dieser Vorstellung sind im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau, Burg⸗Straße Nr. 7, und bei der Haupt⸗Kasse im Königsstädtischen Theater⸗Gebäude zu haben.
Meteorologische Beobachtungen.
1849. [DIorgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 29. Sept. 6 Uhr. ’ 2 U. 10 Uhr. Beobachtung.
Luftdruck 335,94 POar. 334,53“ Par. 334,130 Par. Quellwärme 79 R. Luftwärme — 4,6 R. + I R. + 10,0° R. Flusswärme 12,0“ R. Thaupunkt. . + Iö“ + 6,90 R. + 8,2 R. Bodenwärme Dunstsättigung. 8 PpCt. 70 pCt 87 pCt. Ausdünstung
trüb.Ä trüb. trüb. Niederschlag 0,011 ,Rh.
W. W. W. Wäarmewechsel + II,8“ Wolkenzug — W. — 8 6,69 Tagesmittel: 334,870 ⁄Par... + 8,60 R. + 5,29 R. F“
t. x
Auswärtige Börsen. Breslau, 29. Sept. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 96 Gld. Friedrichsd'or 113 ½ Br. Louisd'or 112 ½ Gld. Polnisches Papier⸗ geld 95½ Gld. Oesterr. Banknoten 96 ½ bez. u. Gld. Staats⸗ schuldscheine 88 2 bez. Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 100 ½ Gld. Posener Pfandbriefe Aproz. 100 ¼ Br., do. 32 proz. 89 ¼ bez. Schlesische do. 3 ½proz. 94 ½ Br., do. Litt. B. proz. 98 ½ Br., do. 3 ½poroz. 91 Br. Preuß. Bankantheils⸗Scheine 98 ¾ Gld. Poln. Pfandbr. alte 4proz. 94 Gld., do. neue Aproz. 94 ½ Br., do. Partial⸗ Loose a 300 Fl. 109 Gld., do. a 500 Fl. 81 ½ Br., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 18 Br. Russisch⸗Poln. Schatz⸗ Oblig. a 4 pCt. 81 Br. Actien: Oberschlesische bbbieeeeeee br, de.
Litt. B. 102 ½˖ Gld. Bresl.⸗Schweidn.⸗Freiburg. 79 Gld. Nie⸗
erschl.⸗Märk. 83 ¾ bez., do. Prior. 102 Gld., do. Ser. III. 100¼
[d. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 93 ½ Gld. Neisse⸗Brieg 36 bez. u. Gld. Krakau⸗Oberschl. 62 ⅛ bez. u. Gld. Friedrich Wilh. Nord⸗ bahn 483— 48 7 bez.
Wechsel⸗Course. h Amsterdam 2 M. 1422 Br. 8 Hamburg a vista 150 1% Br. do. 2 M. 150 2 Br.
London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 26 ⅜ Br. 8
Berlin a vista 100 ½ Br. 2 M. 99 ¼ Gld. 2 M. 80 ¾ Gld.
Wien, 28. Sept. Met. 5proz. 95 ½, x, ½, . Aproz. ½, . 2 ⁄proz. 48 ½, 49. Anleihe 34: 162 ½, 163. 391 414 ½⅛, ½ Nordbahn 110 ½, , ¼, 111. Gloggn. 109 ½, 110. Mail. 83 ½, 84. Pesth 80 ½, 81. B. A. 1200, 1202. Kaiserl. Gold 110 ¼. Silber 105 ½. 8 Wechsel⸗Course Amsterdam 1472. Augsburg 107 ¼ — 107. Frankfurt 106 ½. Hamburg 157 — 156½. London 10.46 — 10.45. Paris 127 — 126 ½. 1 Verkaufs⸗Aufträge in 5proz. Met. rückten den Cours; auf die Nachricht von der Capitulation Komorns erholten sich solche wieder. Fremde Devisen fehlten und gingen daher höher.
Leipzig, 28. Sept. Leipz. Dr. P. Oblig. 104 G. Leipz. B. A. 140 Br. Leipz. Dresd. E. A. 105 Br., 104 ½¾ G. Sächsisch⸗Bayer. 87 ¾ Br. Schles. 89 G. Chemnitz⸗Riesa 28 ¼ Br. Löb.⸗Zittau 19 G. Magdeb.⸗Leipzig 198 G. Berlin⸗Anh. Litt. A. u. B. 92 Br. Altona⸗Kiel 98 Br. Deß. B. A. 119 Br. Preuß. B. A. 99 ¼ Br.
Frankfurt a. M., 28. Sept. Von Fonds waren an heu⸗ tiger Abrechnung, welche für Ende September stattfand, alle österr. Gattungen wiederum willig begehrt, und deren Course stellten sich bei ansehnlichem Umsatz höher als gestern. Alle übrigen Fonds und Eisenbahn⸗Actien bei sehr geringem Geschäft ohne Verände⸗ rung, zum Theil etwas höher.
Oesterr. 5proz. Metall. 91¾ Br., 91 ½⅞ Gld. Bank⸗Actien 1356 Br., 1362 Gld. Baden Partialloose a 50 Fl. 54 ½ Br., 54¾ Gld., 35 Fl. 32 ½ Br., 32½ G. Kurhessen Partialloose a 40 Rthlr. 9 31 Br., 33 ½ Glv. Sardinien Partialloose a 36 Fr. bei bE1““ 33 ½ Br., 33 ¾ Gld. Darmstadt Partialloose a 50 8 73 ⅜ Br., 73 ⅜ Gld., do. a 25 Fl. 26 ¾ Br., 26 ½ Gld. Spanien Fip.. n 27⅝ Br., 27½ G. Polnische 300 Fl.⸗Loose 108
„, a 500 Fl. 81 ½ Br., 81 ⅞ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nord⸗
bahn 49 ¼ Br., 48 ½ Gld 2229½ 2 ⅔ 8
Hamburg, 28. Sept. 3⁄pro F. 84 3. E. R. 105 ½ Pr, 105 ¼ Gld. e 6 72 Br. Ard. 10 ½ Br. Zproz. 25 ½ Br., 25 Gld Hamburg⸗ Berlin 75 ¾ Br., 75 ½ Gld. Bergedorf 94 Br 93 Gld. Magde⸗ burg⸗Wittenb. 63 Br., 62 Gld. Altona⸗Kiel 97 Br gyl. Elmsh. 25 Br. R. Neum. 110 Br. Mecklenburg 36 Br., 35 ½ Gld. 9 Wechsel⸗Course.. 1““
Paris 187.
St. Petersburg 33 ¾.
London 13. 10 ½.
Amsterdam 35. 50.
Frankfurt 88 ¾. Wien 155 .
Breslau 152. Louisd'or 11. 3 ½. Preußische Thaler 50. Gold al Marco 437 ½. chseln war das ich viel Umsatz und
Geschäft nicht schlossen fest.
Zeit 56. 5.
— In Fonds und Actien zieml
für Gallipoli 15¼ . unve 1 1 laga wurde 15 Rthlr. bewilligt und f - n 3 15½ Rthlr., Kokusnußöl ohne Umsatz; Preise unverändert 14 i a 15 Rthlr. Für Palmöl bezahlte man in loco 12 ½ a 12 ¼⁄2 Rthlr., auf Lieferung wurde mehreres mit 1145 a 12 Rthlr. gehandelt. Leinöl etwas matter; anfangs der Woche wurden einige große
. Zproz. baar 56. baar 88.80. Zeit 88. 90. 8
Bank 2327 ½.
Nordb. 437 ½.
London, Ardoins 17.
Cons. eröffneten zu 9 2 ½ Verkäufer. onds sind Ard. e. Iäö
Cons. p. C. 93 ½¼-, 93; a.
Amsterdam, 27. Se war heute im All angenehmer. williger, außer war der Handel
Holl. Integr. gr. Piecen Jö Oest. Met. 5proz. Peru 53 ½, *¼
Zproz. Cons. p. C. 9 4proz. 85 ½. p. C. und 92 ½, Eisenbahn⸗Actien fester.
2 ½, a. Z. 92 ⁷.
3, a. Z., und fanden sich zu 8
Von fremden F Bras. 87, 86.
3proz. 34 ¼% “
Die Stimmung in holl. Fonds beschäften in Int., etwas fremden Fonds war Span., die etwas mehr angeboten waren;
gemeinen, bei einigen C
Die Haltung der
Span. Ardoins Mex. 26 ¼.
3 ½, ½. Zproz. neue 6. Russen alte 105. 86 ½, 86 5. 2 ½proz. 45 ½⅛, von 6 1⁄ Rthlr. unverst. s für guten Hering bezahlte man selbst 6 v½ Rthlr. unversteuert, für Ihlen⸗Hering bezahlte man bei Posten 5 ¾ Rthlr. unversteuert. Gr. Berger Hering hält sich knapp und hoch, man bezahlte 5 ¼2 2 5 ½ Rthlr. unverst. und in Auction sogar 55 Rthlr. Kasse. Fett⸗ hering ist immer noch knapp und theuer, für guten Kaufmanns⸗ Fetthering bezahlte man in Auction 11 ¼ Rthlr. unverst., kleiner Fetthering dagegen sehr wenig gefragt und mit 2 ½ a 3 ½ Rthlr. bezahlt.
Wechsel⸗Course. Paris 56 ½ G. Wien 33 i G. Frankfurt 99 ¾ G
do. k. S. 12. 12 Hamburg St. Peters
Madrid,
burg 186 G.
— —
t⸗Berichte. (Ostsee⸗Ztg.)
t wenigen Unt Wetter bei scharfer und ange; man Was die Qual den meisten Fällen e Erfahrung,
eit befallen gew hr als sonst zur
(Wochenbericht.) erbrechungen schö⸗ Luft gehabt. Die t nicht günstig ität betrifft, so scheint es, äußerlich gesund sind,
Stettin, 28. Sept. haben in den letzten T nes und trockenes Kartoffel⸗Aerndte ist im G Quantität des Ertrages. daß die Knollen bishe indessen lehrt di von der Krankh. bewahrung viel me Das Geschäft in Weizen da die Frage sich gro und diese rar ist. vorgerückten nicht kaufen, wird, eine Bedingung, möglich ist. neuer Weizen 87 ½ p Rthlr., 50 Wspl. neuer weiß. schles. 88 — Oderbr. und Märk. Weiz alter pomm. guten alten 90 p schles. schwimm. laut Connoissement, und 51 a 5 kunft zu bezahlen. Roggen ist in we
die Knolle trotz sorgfältiger äulniß inklinirt.
Laufe der Woche nicht eben ßentheils auf alte auf Lieferung wil g günstigen
Waare beschränkt 1 man in der Wasserstande Lieferungszeit garantirt den meisten Fällen un⸗ 27 Wspl. gelb. schles. weißen zu 50 2 Rthlr, 10 Wspl. ca. 130 Wspl. neuer Rthlr. und 50 Wspl.
Neue Waare und bei dem weni wenn nicht eine bestimmte welche einzugehen in t wurde seit Montag: fd. im Verbande lb. 88pfd. neuer 89 pfd. loco zu 53 Rthlr., en 89 — 90fd. zu 5 1und 52 ijeferung zu 53 Rthlr. f 56 a 58 Rthlr., neuen gelben ihlr. für 88pfd., für 89 — 90pfd., bei An⸗
Jahreszeit
mit 7 Wspl.
steuert bezahlt. in loco zu
89pfd. auf baldige L fd. Weizen au oder bald abzuladen, a
ichender Tendenz, loco 86pfd. 26 ½ a 27 Rthlr.
Pommerscher Hafer loco 18 a 18 ¾ Rthlr. bez. und G., pro
Sept. — Okt. 16 ½ Rählr., pro Frühj. 52 fd. 18 Rthlr. G., schles. pro Frühj. zu 18 Rihlr. angetragen.
Heutiger Landmarkt: 1 Erbs Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. “ 28 a 30. Extra superf. Weizenmehl pr. Barrel 22 Sch. f. a. B. Rog⸗
genmehl Nr. 1. 2 Rthlr. pr.
Ctr. Fettwaaren. Baumöl, dieser Artikel bleibt fest, man bezahlt 9 „Rthlr. unverst. und fordert 16 Riählr. Für Ma⸗
ür Aivali hält man fest auf
Posten mit 11 ½ Rthlr. inkl. Faß gekauft, später wurde 11½ Rthlr. bezahlt, zu welchem Preise wohl noch anzuschaffen sein würde. Süd⸗ seethran wurde im Laufe der Woche mit 11 ½ a 11 ⁄ Rthlr. ge⸗ handelt, auf 11 ¾½ Rthlr. gehalten, br. berger Leberthran sehr knapp, man fordert loco 25 Rthlr., auf Lieferung wurde gestern zu 23 und zu 23 ½ Rthlr. gekauft, für schottischen Thran verlangt man
loco 23 Rthlr., auf Lieferung 22 ¾ Rthlr.; 3 Kronenthran gleich⸗ falls fast ganz geräumt, man verlangt 32 ½ Rthlr.
Butter bei starker Zufuhr wenig Kauflust; beste Holsteiner
7 ¼ Sgr. pr. Pfd., feine Pächter⸗Waare 20 a 22 Rthlr. pr. Ctr., Rügenwalder 16 a 16 ½ Rthlr. pr. Ctr., Litthauer 15 a 16 Rthlr. pr. Ctr.
Hering. Von Schottland wurden uns in dieser Woche 5600
und von Norwegen 346 Tonnen Hering zugeführt. Die Meinung für schottischen Hering besserte sich bedeutend und stiegen die Preise
chnell auf 6 ½ a 6 ½2, 6 ⅛ und 6 7⁄2 Rthlr.;
Nach der Börse. In Weizen nichts umgegangen. Roggen in loco 25 ½ a 27 Rthlr. Br., 25 bez., pr. Sept. —
Okt. 25 bez., Okt. — Nov. 25 bez., Nov. — Dez. 25 ⅞ à * bez., pr. Frühjahr 272 Rthlr. bez.
Gerste zu 25 ¼ à 26 Rthlr. da, Oderbruch⸗ 75 pfd. 25 ⅛ Rthlr.
bezahlt.
Hafer zu 16 à 19 Rthlr. da und pr. Frühjahr 52 pfd. 18
Rthlr. bez.
Rüböl in loco und pr. Sept. 14 Rthlr. bez., 14½ Rthlr. Br.,
pr. Sept. —Okt. 14 ½, 4 Rthlr. bez. Leinöl inkl. Faß 11 Rthlr. gef. und bez.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle 26 % bez., aus zweiter
Hand ohne Faß 25 ⅔ % gefordert, 26 % — 26 ⅔ % bez., pr. Oktober 26 , pr. Frühjahr 24 % bezahlt.
Notirungen im Börsenbuch: 2 “ Pomeranzenschaalen 10 ½ — 11 ⅞ Rthlr. verst. gefordert, 6 ½ — 7
Rthlr. unverst. gefordert.
Gelb Lichtentalg 15 ¼ Rthlr. versteuert gefordert, 12 a0 Rthlr.
versteuert bezahlt, Seifentalg 16 Rihlr. versteuert, 13 Rthlr. un⸗ versteuert gefordert.
Südseethran 112 Rthlr. versteuert gesordert, 11 ¾ Rthlr. ver⸗
—
8 Eisenbahn⸗B erkehr. 88 onen⸗Frequen;z der Ma deberg⸗Lelszger, Eisenb ahrn, Bis inkl. 45. September c. wurden befördert 481,833 Personen,
vom 16. September bis inkl. 22. September c. inkk. „ 1314 Personen aus dem Zwischenverkehr —— E1“
in Summa 510,599 Personen.
25 Rthlr. bez 2pfd. 25 ½ Rthlr. bez.
September— Oktober 82 Oktober — Novem⸗ ber und November — pr. Frühjahr
Für Gerste e namentlich in neuer O Für 74pfd. wurden fehlt, für 75—76 thlr. offerirt.
Dezember 8 27 ½ Rthlr. bez. u gute Frage und Gerste bedeute 25 Rthlr., pfd. bot man 252
8-
es haben seit Montag der Ersten Kammer ausgegeben worden
nde Umsätze stattge⸗ 5 ½ Rthlr. bez. Rthlr., schw.
für 75 fd. 2
schlesische i wurde zu 25.
Mit der heutigen Nummer des Staats⸗An⸗ eigers sind Bogen 129 bis 132 der Verhandlungen
chen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. 8 Beilage
Lebensbildern aus der Zeit Friedrich's des Großen, von L. Rellstab.
Inhalt.
“ Denutschland. Oesterreich. Wien. Widerlegung von Gerüchten über Sistirung der
neuen Gerichts⸗ und politischen Organisationen. — Postreformen. —
Bewaffnete Banden in Ungarn. — Finanzielle Lage. — Die Reichsver⸗ fassung. — Befehl nach Komorn. — Kriegsrechts⸗Androhung. — Israe⸗
litische Deputationen. — Vermischtes.
Ausland. Oesterreich. Pesth. Ein Schreiben Kossuth's. — Vermischtes. — Ofen. Die ungarischen Reorganisations⸗Fragen. — Vermischtes. Frankreich. Paris. Die General⸗Conseilz. 8
Die Berliner Gewerbe⸗Ausstellung.
Uichtamtlicher Theil. Deutschland.
Hesterreich. Wien, 26. Sept. Die Wiener Zeitung enthält Folgendes: „Während die Arbeiten der bereits in mehre⸗ ren Kronländern in Thätigkeit gesetzten Gerichtseinführungs⸗Kom⸗ missionen rasch und unaufgehalten vorwärtsschreiten, läuft eine Nachricht durch die Zeitungen, welche meldet, daß die Einführung der neuen Gerichts⸗Behörden aufgeschoben sei. Ein Zeitungsblatt will nicht nur wissen, daß von dem Herrn Justiz⸗Minister ein Vor⸗ trag in Betreff einer neuen Eintheilung der Bezirke und eines veränderten Beamten⸗Statuts erstattet worden sei, sondern ver⸗ sichert sogar, daß Se. Majestät den Antrag unter der Voraus⸗ setung genehmigt habe, daß die modifizirte Organisation bis 1. November 1850 wirklich werde zu Stande gebracht werden. Zum Ueberflusse wird noch beigefügt, daß dadurch auch die Einführung der neuen politischen Behörden verzögert werde. Indem diese viel⸗ verbreitete Nachricht, ungeachtet ihrer geringen Glaubwürdigkeit, dennoch geglaubt zu werden und theilweise auch zu beunruhigen scheint, so sind wir ermächtigt, zu erklären, daß sie aller Wahrheit entbehre, indem ein den erwähnten Antrag enthaltender Vortrag nie gemacht und daher auch nie genehmigt worden ist. Demnach entfällt auch das, als eine Folgerung angeknüpfte Gerücht von der Sistirung der politischen Organisirungs⸗Arbeiten.“ b I““ Minister, Ritter von Bruck, hat an den Kaiser Anträge in Betreff der Reform des österreichischen Postwesens er⸗ stattet, welche von Sr. Majestät gestern genehmigt worden. Die in demselben enthaltenen Bestimmungen lassen sich nach dem Lloyd in folgende Punkte zusammenfassen: 1) Die Frankirung der Briefe mittelst aufzuklebender Stempel wird allgemein, einschließlich der Stadtpost in Wien und an anderen Orten, eingeführt. 2) Bei der Briefpost gilt der Porto mit drei Kreuzern bis inklusive zehn Meilen, und mit sechs Kreuzern über zehn Meilen für den ein⸗ fachen Brief; der Portosatz von zwölf Kreuzern fällt ganz weg. Das Stadtporto in Wien bleibt auf zwei Kreuzer festgestellt. 3) Das Gewicht des einfachen Briefes wird mit einem Loth wie⸗ ner Gewicht, und die Tax⸗Progression dahin bestimmt, daß für je⸗ des Loth Mehrgewicht die Tare fur den einfachen Brief mehr ein⸗ zuheben ist. 4) Sendungen ohne Werth müssen bis zum Gewichte von inkl. sechs Loth bei der Briefpost aufgegeben werden. Bei dem Gewichte von mehr als sechs Loth kann man sie entweder bei der Brief⸗ oder bei der Fahrpost aufgeben; sie müssen aber im letzteren Falle nebst dem Fahrpost⸗Grundporto so lange die für einen Brief von sieben Loth entfallende Brieftaxe entrichten, bis die Behand⸗ lung nach dem Fahrpost⸗Tarife einen höheren Portobetrag ergiebt. 5) Alle Sendungen mit angegebenem Werthe, ohne Rücksicht auf das Gewicht derselben, gehoͤren zur Fahrpost. 6) Das Fahrporto
7
ist nach dem Tarife und nebst demselben ist von jeder einzelnen Sendung ohne Rücksicht auf Gewicht, Werth und Entfernung das Grundporto von 10 Kreuzern einzuheben. 7) Bei Fahrpost⸗Sen⸗ dungen ohne angegebenen Werth findet die Taxirung lediglich nach dem Gewichte, bei Sendungen mit Werthangabe aber sowohl nach dem Werthe, als nach dem Gewichte statt. 8) Ein angegebener Werth unter 50. Fl. bleibt vom Werthporto frei, erst von 50 Fl. angefangen, bildet der Werth ein Element der Taxirung. 9) Werth⸗ sendungen von geringerem Gewichte als sechs Loth müssen außer dem Grundporto die nach dem Gewichte entfallende Brieftaxe, und nur wenn die Behandlung nach dem Fahrpost⸗Tarife einen höheren Porto angiebt, den letzteren entrichten. 10) Werthsendungen von mehr als sechs Loth Gewicht unterliegen nebst dem Grundporto so lange der Brief⸗Tarxe von sieben Loth, bis die Taxe nach dem Fahrpost⸗ Tarife höher entfällt. 11) Liegt einer Geldsendung ein Brief von mehr als ein Loth Gewicht bei, so ist für das Uebergewicht das dafür nach dem Briefporto⸗ Tarife entfallende Porto zu entrichten. 12) Alle für Schriften und Dokumente, Gold⸗ und Silbergeld, Papier⸗ geld, Waaren, Prätiosen, Bücher und Broschüren, Musikalien, Ge⸗ flügel, Fische und Austern bestehenden Porto⸗Moderationen und Ausnah men haben aufzuhören, nur für rohe Seide wird eine Porto⸗Limitation beibehalten, welche jedoch für die einzelnen Aufgabsorte in Süd⸗Tyrol und dem lombardisch⸗venetianischen Königreiche speziell und verschiedenen festgesetzt werden wird. 13) Alle durch obige Bestimmungen nicht aufgeho⸗ benen oder modifizirten Anordnungen des Porto⸗ Regulativs von 1842 bleiben in Kraft. 14) Um das Publikum in Stand zu setzen, selbst die Taxirung seiner Fahrpostsendungen vorzunehmen, ist in al⸗
8
len größeren Postorten nicht nur der Fahrpost⸗Tarif, sondern auch der Meilenweiser des Ortes verkäuflich zu halten, an kleineren Post⸗ orten beides zur bequemen Benutzung des Publikums im Post Lo⸗ kale ersichtlich zu machen. Um diesen Grundsätzen der vereinfachten und erleichterten Benutzung der Post Anstalt Eingang in weiterem Kreise zu verschaffen und den Werth derselben für die Betheiligten noch mehr zu erhöhen, wurden die Postverwaltungen der deutschen Staaten eingeladen, einen neuerdings in Dresden abzuhaltenden Post⸗Kongreß mit ihren Abgeordneten zu beschicken und sich auf Grundlage der früheren daselbst stattgefundenen Vereinbarung über weitere gemeinsam auszuführende Verbesserungen im Postwesen zu berathen. 1
Wien, 26. Sept. (Schles. Ztg.) Im nördlichen und südlichen Ungarn streifen noch immer viele bewaffnete Insurgenten⸗ banden umher, die Schutz und Sicherheit in den undurchdringlichen Urwäldern des Landes finden. Zu ihrer Bekämpfung wurden von Seite des Kaiserlichen Militairs starke Streit⸗ Kolonnen entsendet.
Der Postenverkehr aber mußte aus diesem Anlasse in mehreren Rich⸗
tungen bereits eingestellt werden. Zu den vielen Schwierigkeiten aller Art, mit welchen das Fi⸗
1783 8
Preußischen Staats
nanz⸗Ministerium seit der März⸗Revolution zu kämpfen hat, gesellt sich nun auch ein Defizit in der Steuer⸗Einnahme, welche für das verflossene Quartal wieder mehr als eine halbe Million Gulden weniger, als in demselben Quartal des Jahres 1848 betragen soll. Dazu kömmt noch der nachtheilige Umstand, daß sich die Ausgaben des Staats in jeder Beziehung von Tag zu Tag ungeheuer ver⸗ mehren.
Die oktroyirte Reichs⸗Verfassung vom 4. März wird, haupt⸗ sächlich in Bezug auf die Wahlordnung, abermals einer gründlichen Revision unterzogen werden. Die Provinzial⸗Landtage will man, als mit der Gleichberechtigung der Nationalitäten unvereinbarlich, beseitigen.
Gestern Abend ging ein Kurier mit dem Auftrage in das Hauptquartier nach Acs, daß die regelmäßige Belagerung sogleich zu beginnen habe. Nugent, der Kommandant des Belagerungs⸗Corps, soll gesonnen sein, in Pensionsstand zu treten. Feldzeugmeister Hay⸗ nau ist heute nach Komorn abgereist. Man glaubt, er werde dort den Feldzeugmeister Nugent ersetzen.
Als Folge eines durch die hiesigen Schmiedegesellen verursachten Kravalls erschien heute eine Kundmachung der Stadt⸗Kommandan⸗ tur, welche unter Androhung kriegsrechtlicher Behandlung die Po⸗ lizeiwache gegen Beleidigungen in Schutz nimmt und daran erinnert, daß jede Versammlung, die aus mehr als 10 Personen besteht, verboten sei.
Israelitische Deputationen aus Ungarn sind hier angekommen, um den Kaiser wegen Nachlasses der den Juden auferlegten Kriegs⸗ steuer zu bitten.
Der Papst soll nach Wien kommen, um der Krönung des Kaisers, welche noch im Laufe dieses Jahres erfolgen dürfte, bei⸗ zuwohnen. Die definitive Zeitbestimmung dürfte nur noch von der Besetzung Komorns abhängen.
Vom pesther Kriegsgericht wurde der neusohler Bischof, Josef von Rudnyansky, wegen Betheiligung an der Rebellion, nebst der Entsetzung vom bischöflichen Amte zu sechsjährigem Festungsarreste verurtheilt.
Feldmarschall⸗Lieutenant Baron Paumgartten ist in Prag am 25sten d. im Alter von 80 Jahren gestorben.
Aus Mailand vom 21. September wird geschrieben: 1ö der Mitte, höchstens zu Ende künftiger Woche marschiren unter dem Kommando der Brigadiers Degenfeld und Zobeln 11 Ba⸗ taillone Infanterie und 6 Batterieen nach Vorarlberg ab. Definitiv ist hierzu das Regiment Benedek (als „Latour“ war es im Früh⸗ jahr 1848 als Besatzung für Ulm auserlesen) bestimmt; man spricht ferner von den Regimentern Erzherzog Albrecht und Ernst.“
S
Ausland.
Oesterreich. Pesth, 23. Sept. (Const. Bl. a. B.) Es dürfte, wenn gleich verspätet, dennoch von Interesse sein, ein Schrei⸗ ben Kossuth's, welches zu Szentes eigenhändig aus seiner Feder geflossen, und seinen Charakter wie auch seine Denkungsweise erneut bethätigt, durch diese getreue Uebersetzung der Oeffentlichkeit zu übergeben. Das Original wurde am 29. Juli l. J. durch den Streifcorps⸗Kommandanten Herrn Major Bruselle, gleich nach des⸗ sen Einrücken in Csongrad, mit noch mehreren revolutionairen Ak⸗ tenstücken in Empfang genommen und lautet: „An die Stadtge⸗
meinde Csongrad. Im Namen des Vaterla des bef
schlagen, das ist die beste Rettung. Wenn das Volk sich selbst ver⸗
läßt, dann verläßt es auch das Vaterland und verdient, daß es ihm
verloren geht. 3) Von Csongrad bis Jaszbereny, von Eperies bis Pesth ist kein Feind sichtbar, das Volk stehe daher in Massen hin⸗ ter dessen Rücken auf. Nur so und nicht anders kann es der hei⸗ ligen Sache dienlich sein. Unsere tapferen Truppen werden sich
mit dem verrätherischen Feinde schlagen, hinter dessen Rücken soll
das Volk seine Pflicht erfüllen, und um so mehr jetzt, da ich zwi⸗ schen 4 bis 5 Tagen bei Szegedin eine Schlacht, so Gott will auch siegreich, zu liefern hoffe. Unsere Aufgabe ist, den schändenden Feind vom heiligen Boden des Vaterlandes auszurotten, ihn ganz zu ver⸗ tilgen. Held Görgey ist mit 40,000 tapferen Ungarn über die Theiß gegangen und drückt von oben, während wir von unten ihm kräftig entgegenstehen. Es lebe das Vaterland, und es wird auch leben, wenn das Volk nur 3 Tage Muth faßt, sich nicht verkriecht wie der Sklave vor der Peitsche, sondern handelt wie ein freier Mann. Gegeben zu Szentes, 28. Juli 1849. Kossuth Lajos, Landes⸗Gouverneur.“ Dieses schrieb
Kossuth eigenhändig am erwähnten Tage. Daß sich jedoch die so bestimmt ausgesprochene Zusicherung des falschen Propheten nicht erfüllte, dafür sprechen die vorliegenden Daten. Kossuth, verfolgt durch die Reiterei Schlik's, retirirte den 29sten von Szentes nach Szegedin, gleich darauf aber von dort mit dem gesammten Reichs⸗ tag nach Alt⸗Arad, woselbst seine freiheitsbegeisternden Reden wenig Anklang fanden, und da sein Haupt auch zu Arad nicht mehr ge⸗ nügende Sicherheit gefunden, jagte er rathlos nach Lugos, von wo der bekannte Rückzug en gros unaufgehalten nach Orsova ange⸗ treten wurde, während die Reichstags⸗Deputirten nach allen Rich⸗ tungen sich zerstreuten.
Kriegsgefangene der ungarischen Corps werden fortwährend durch die Straßen der Stadt transportirt. So kamen gestern über 1000 berittene, doch waffenlose Husaren unter einer Eskorte von Kürassieren und Chevaurlegers. Die Dolmanys sahen recht ver⸗ gnügt aus, was bei ihrer Neigung zum Königthum, bei ihrer Ab⸗ nei gung gegen die Republik leicht zu erklären ist.
Das Gerücht, daß der Militair⸗Distrikts⸗Kommandant, Se. Excellenz Feldmarschall⸗Lieutenant Baron Kempen, ein geistvoller Mann, der das Herz auf dem rechten Fleck sitzen hat und so hu⸗ man als möglich zu verfahren pflegt, den Oberbefehl über die K.
K. österreichische Landes⸗Gendarmerie erhalten habe und daher in Bälde seinen hiesigen Posten verlassen werde, hat hier allgemeine
Trauer erregt, denn, wie gesagt, Kempen's milde und doch streng⸗ männliche Verfahrungsweise hat ihres Eindrucks nicht verfehlt und ihm das volle Vertrauen der Bevölkerung beider Schwesterstädte erworben. Hinsichtlich seines Nachfolgers und Ersatzmannes ist weder Offizielles noch Privates im großen Publikum bekannt ge⸗
worden.
Ofen, 23. Sept. (Prag. Ztg.) Je mehr man in den übrigen Provinzen der Monarchie die Regelung der Verfassung in
ehle ich: 1) daß über die Bewegungen des Feindes man nach Szentes unverzüglich Nachrichten sende, sobald durch unsere berittenen Vorposten etwas in Erfahrung gebracht wird. 2) Die esongrader Ungarn mögen von ihrer Ehre jenen Schmutz abwaschen, den selbe auf sich gela⸗ den, als sie 200 österreichischen Reitern gestattet, sich dort zu be⸗ quartiren. Kleinere feindliche Abtheilungen muß man todt⸗
jeder Beziehung nach und nach Platz greifen sieht, um so sehnlicher sieht man einer ähnlichen Regelung für das ehemalige Königrei
Ungarn, als einem nunmehr integrirenden Theil des ganzen ein⸗ heitlichen Kaiserstaates, entgegen. Aufmerksamkeit kann man der baldigen Reorganisation der chulen in Ungarn schenken. Es ist bereits ein Studienplan für das Kaiserreich im Allgemeinen erschienen. Ob dieser Studienplan auch in Ungarn Anwendung finden werde? Die Schuljugend ist seit der Dauer der letzten zwei Jahre, so zu sagen, ganz aus der Art geschlagen, und bei der ohnehin sehr wenig gründlichen wissenschaftlichen Vorbildung unserer Gymnasial⸗ und noch mehr unserer Normal⸗Schüler be⸗ dürfte es, besonders für die höheren Jahrgänge, bedeutender Modificationen, wenn nicht 80 pCt. unserer Studenten auf die Repetition eines und desselben Jahrganges von vorhinein ver⸗ wiesen werden soll. Eine eben so große Schwierigkeit bietet die Wahl der Unterrichtssprache. Der Sprachzwang, welcher während der Suprematie der magyarischen Nationalität die Wissenschaft zu Boden drückte, da die meisten Schüler mehr die Sprache, in der das Studium geschrieben wan, als das Studium selbst im Auge behalten mußten, muß natürlich bei dem Grundsatze der Natio⸗ nalitäten⸗Gleichberechtigung aufhören; eben so wenig kann die früher beim Unterrichte eingeführte lateinische Sprache in unse⸗ rem Studienplane tongebend sein, da der obige Uebelstand bei einer solchen Wahl nicht gehoben wird. Und doch erheischt es die Nothwendigkeit, daß die Schulen so bald als möglich beginnen, daß man in dieser Beziehung so bald als zu einer definitiven Entscheidung gelange, denn in S ul⸗ Angelegenheiten für das nächste Jahr ein Provisorium einführen,
hieße, die Jugend abermals ein Jahr lang zum Müßiggange be⸗ rechtigen, weil dann Jeder sich mit dem Gedanken tröstet, es sei noch nichts entschieden und man habe Zeit, bis etwas Entschiede⸗ nes da sei. Es hieß neulich allgemein, dier Schulen würden am 1. November eröffnet werden. Aber wo sind die Anstalten? Wo die Bücher, die Lehrer? Wo der Plan? Und doch ist eine gründ⸗ liche, schnelle und entschiedene Verbesserung der Schulen von eben so großer Wichtigkeit, als die Verbesserung der politischen Verhält⸗ nisse des Landes. Man vergesse nicht, daß die Schulen die künf⸗ tige Generation heranbilden, und daß das Glück des Landes mit der Bildung seiner Bürger auf gleicher Stufe stehe.
Gestern wurden der ehemalige Handels⸗ Minister im ungari⸗ schen Ministerium, Ladislaus Csanyi, und der Schwager Kossuth's, Rudkay, geschlossen nach Pesth gebracht. Eines von den Kinder Kossuth's soll am Scharlach daniederliegen. Die nächste Bestim mung derselben soll Theresienstadt in Böhmen sein. Auch die Mutter des großen Agitators befindet sich in Pesth in Haft und soll bedeu⸗ tend gravirt sein.
Vorgestern langte der General Mayrhoffer mit mehreren Stabs⸗Offizieren auf dem Dampfboote „Debreczin“ von Semlin in Pesth an.
Der Bischof Rudnyansky soll bereits abgeurt heilt sein. Eben so der Ober⸗Rabbiner der pesther israelitischen Gemeinde, Löw Schwab; Ersterer zu Sjährigem Festungs⸗, Letzterer zu bwöchent⸗ lichem Profosen⸗Arreste.
Gestern langten wieder eine bedeutende Masse Kaiserlicher Truppen, Infanterie und Kavallerie, hier an. Letzere lagerte mit den ihr beigegebenen Husaren, gegen zwei Divisionen, jeder Mann mit drei Pferden, auf der Generalwiese, während die Infanterie in der Raizenstadt einquartiert wurde. Heute oder morgen setzen sie ihre Route in die obere Gegend fort.
Frankreich. Paris, 26. Sept. Das J. d. Déb. widmet den jetzt geschlossenen Berathungen der General⸗Conseils einen leitenden Artikel. „Weil sie gerade während der Vertagung der Nationalversamm⸗ lung stattgefunden, sagt das genannte Blatt, „erregten sie große Erwar⸗ tungen. Man sah voraus, daß sie den Kreis ihrer Wirksamkeit zu erweitern suchen würden, und Viele forderten dazu auf. Nach Kan⸗ tonen und einzeln gewählt, wodurch die wahre Majorität aufrichti⸗ ger zum Ausdrucke kommt, in täglicher und vertrauter Berührung mit der Bevölkerung lebend, werden die Mitglieder des General⸗ Conseils für bessea unterrichtet oon den Wünschen des Volks gehal⸗ ten als die Mitglieder der Central⸗Vertretung. Man wollte daher ihre Ansicht über die Lage des Vaterlandes und über alle in Anregung gebrachte Fragen wissen.“ Das Journal des D 6bats giebt zu, daß die General⸗Conseils diesen Erwartungen nicht ent⸗ sprochen haben, aber auch nicht entsprechen küönnten, denn ihre Zu⸗ sammensetzung mache sie nicht geeignet, über die großen Staatsin⸗ teressen zu berathen und Regierungsfragen zu entscheiden. Sie vertreten nicht Frankreich, sondern die Departements, und ihre eigentliche Bestimmung sei, die Lokal⸗ und Departemental⸗Interessen zu überwachen. Das Journal des Débats will ihnen aber nicht das Recht absprechen, auch über allgemeine Fragen zu be⸗ rathen, ein Recht, das ja verfassungsmäßig jeder Versammlung von Bürgern zustehe, und das der Minister des Innern durch sein Rundschreiben, in welchem er bei ihrem Zusammentritt ihnen eine Anzahl politischer Fragen als Gegenstand ihrer Berathungen empfohlen, anerkannt habe. Sehr ausführlich wird die Frage verhandelt, ob die drei General⸗Conseils, welche auf Revision der Verfassung ange⸗ tragen, ihre Befugnisse überschritten und die Verfassung verletzt hätten. Das Journal des D ébats giebt dies nicht zu, da die Revision erst nach Ablauf der verfassungsmäßigen Frist verlangt worden, und selbst in dem General⸗Conseil der Gironde, wo dieser Vorbehalt weggelassen worden, der Berichterstatter Denjoy erklärt habe, daß man keine vorzeitige Revision verlange. Daß blos drei General⸗Conseils sich für die Revision der Verfassung ausgespro⸗ chen, will das Journal des Débats übrigens nicht als ein Zeichen gelten lassen, daß das Land mit der Verfassung zufrieden sei. Die Majorität habe derartige Anträge unterlassen, weil sie dieselben
für vorzeitig oder irrthümlicherweise für ungesetzlich gehalten.
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Die Berliner G ewerbe⸗Ausstellung.
(Vergl. Preuß. Staats⸗Anzeiger aus Nr. 246 Beil., 2 Beil., 255 Beil. und 26 1.)
In der Anferligung mathematischer, optischer, phosikalischer und chemischer Instrumente und Apparate nehmen die berliner Künstler neben den besten deutschen und ausländischen einen ehrenvollen Platz ein. Wenn es in Deutschland seltener als in Frankreich und Eng⸗ kand vorkommt, daß Mechaniker, Optiker 2ꝛc. — besonders, wenn sie nicht so⸗ wohl für Luxusartikel als für wissenschaftliche Zwecke arbeiten —e rasch ein großes Vermögen erwerben, so ist die Urs ch nicht im vevra . Geschicklichkeit und Betriebsamkeit zu vielmehr Ferimen unsere Landsleute nicht wie die Pariser und Londoner 8 1n-h stimmten Zweig werfen, und diesen im Großen ausbeuten tonnre⸗