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Briefe ta mit Nachrichten aus Kon .“ stellen auch bereits eine selebns 4— der dortigen Differenzen in Aussicht. Der russische vne Se selbst, heißt es, wünsche das veranlaßte Dilemma wieder aufzuheben. John O'Connell hat einen Brief an das irländische Volk er⸗ lassen, in dem er ihm empfiehlt, auf allen gesetzlichen Wegen gegen die Mißbräuche, welche aus der Suprematie der ang ikanischen Kirche in Irland entständen, zu protestiren.
Die westindische Post bringt Nachrichten aus Jamaika vom 7. September. Die neugewählte gesetzgebende Versammlung war am 5. September von dem Gouverneur mit einer Rede eröffnet worden, in der er sie aufforderte, das gewöhnliche Budget zu be⸗ willigen. Die Antwort ist noch nicht erfolgt. In der Abstimmung über die Adresse blieb die Regierungspartei mit 14 gegen 24 Stim⸗ men in der Minorität. Auch bei der Sprecherwahl drang die Opposition durch. Da sie sich durch die neuen Wahlen verstärkt hat, glaubt man, daß sich die Konflikte mit der Regierung wegen der Verminderung der Ausgaben wiederholen und eine neue Auf⸗ lösung wahrscheinlich erfolgen werde. Unter den Neugewählten ist diesmal ein Farbiger, Herr Price, für das Kirchspiel St. John. Das Budget der Insel beläuft sich auf 213,000 Pfd. St.
Die Kolonie Neu⸗Südwales will so wenig, wie das Cap, sich die Einführung von Sträflingen aus dem Mutterlande, die Er⸗ neuerung derselben, gefallen lassen. Die Legislatur protestirte am 1. Juni feierlich gegen die Verwandlung der Kolonie in einen De⸗ portationsort, und als am 10. Juni ein Schiff mit Sträflingen im Hafen von Sydney erschien, versammelte sich die ganze Ein⸗ vohnerschaft wie Ein Mann und veranlaßte durch ihren energischen Protest den Gouverneur Fitzroy, die Ausschifsung der Sträflinge zu suspendiren. v““
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Schweiz. Bern, 30. Sept. (Frkf. Journ.) Auf den Wunsch der österreichischen Gesandtschaft in der Schweiz werden die Kantone vom Bundesrathe eingeladen, ihm die Gesetzsammlun⸗ gen und die auf die Verwaltung bezüglichen Dokumente einzu⸗ reichen, da das österreichische Ministerium des Innern eine Biblio⸗ thek solcher Schriften anzulegen gedenke. Graf Baar, Secretair er österreichischen Gesandtschaft in der Schweiz, verläßt Bern und eht in gleicher Eigenschaft nach Florenz.
Bern, 30. Sept. (Schwäb. M.) In dem hier erscheinen den französischen Blatte la Suisse erklärt Mieroslawski auf den Bericht deutscher Zeitungen hin, daß er sich für Uebernahme des Ober⸗Befehls in Baden eine ungeheure Summe habe ausbezahlen lassen, diese beschränke sich im Ganzen auf 1700 französische Fran⸗ ken. Nämlich gleich anfangs habe ihm die provisorische Regierung durch Schütz und Blind 5000 franz. Fr. in Paris ausbezahlen lassen, womit er sich selbst und sechs andere Offiziere ausrüstete, seine eigenen Ausgaben auf 1100 franz. Fr. anschlagend. Nach seiner Abdan⸗ kung sodann habe der Finanz⸗Minister (welcher, ist nicht gesagt) aus eigener Macht den entlassenen Offizieren eine Summe ausge⸗ setzt, wovon er 300 Fl. oder 600 franz. Fr. empfangen habe.
Der Bundesrath hat gestern den bisherigen eidgenössischen Staatsschreiber von Moos als Stellvertreter des Kanzlers be⸗ stätigt.
Die Königliche Akademie der Medizin in Turin hat den um Heilung des Kretinismus sehr verdienten Dr. Guggenbühl auf dem Abendberg bei Thun zu ihrem Mitgliede ernannt.
Dur scherneerish., Weenoshblatt vom 29. September bringt als Beilage 1) den Voranschlag der schweizerischen Bundesbehörden für das Jahr 1849, wie solcher durch die Bundes⸗Versammlung mit Beschluß vom 30. Juni 1849 festgesetzt worden ist, 2) den Voranschlag der Kapital⸗Bewegungen und 3) den Vermögenssta⸗ tus des Bundes vom 31. Dezember 1848. Der Voranschlag der Einnahmen ist auf 4,777,708 Frk. 85 Rp., der Ausgaben auf 4,822,524 Frk. 18 Rp. angegeben. Es ergiebt sich also ein Defi⸗ zit von 44,815 Frk.
Bern, 1. Okt. (Eidg. Ztg.) Mieroslawski ist gestern aus Bern abgereist, um die Schweiz zu verlassen. Auch August Willich hat die Schweiz verlassen.
Italien. Von der italienischen Gränze, 1. Okt. (Wanderer.) In Livorno mußten das Dampfschiff „Capri“, welches am 29. September aus Neapel kam, und das französische Postdampfschiff sich der Kontumaz unterziehen, weil sie mit Civita⸗ vecchia in Berührung gewesen waren, gegen dessen Provenienzen der Sanitätsrath eine dreitägige Quarantaine wegen eines Chole⸗ rafalls angeordnet hatte.
Im Römischen scheinen sichs die Räuber wohl bequem gemacht zu haben. Dem Kuraten von Sesto bei Bologna warteten am 24sten bei 40 Individuen auf, und als sie auf die 6 Mann starke bewaff⸗ nete Macht stießen, tödteten sie einen Carabinier und verwundeten einen anderen. Auch in Rom selbst wurden 14 Individuen abge⸗ urtheilt, worunter einer wegen Raubmordes zum Tode. Das Ur⸗ theil wurde vom Kriegsgerichte gesprochen. 10,000 Strohsäcken für die Franzosen wurde eingestellt.
Die turiner Deputirten⸗Kammer hat die Einhebung der di⸗ rekten Steuern für das letzte Trimester 1849 und der indirekten für den Monat Oktober genehmigt. Die Senatoren⸗Kammer hat in den Abtheilungen die Berathung über den Gesetzentwurf begon⸗ nen, welcher die Kriegsentschädigung an Oesterreich betrifft. Die G des letzten piemontesischen Krieges sind noch immer nicht zu Ende.
Die Citadelle von Alessandria soll als Gäste den General Fanti und Obersten Sanfront aufnehmen, beide angeklagt, den Be⸗ fehlen des Generals Ramorino nicht gehorcht zu haben.
In Genua haben die Demokraten⸗Bankette wieder begonnen. Neulich war ein glänzendes Mahl in Val di Polcevara.“
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Der unten näher bezeichnete Zinngießergeselle Frie⸗ v 89 wegen ben⸗ eb- igt ist un ntersuchung gezogen w sich fluͤchtig Femag. g gezogen werden soll, hat Es werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behö In⸗ und Auslandes dienstergebenst ö. ben zu vigiliren, ihn im Berretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports gefesselt unter sicherem Geleit an die unterzeichnete Behörde abzuliefern. Stettin, den 27. September 1849. Königliches Kreisgericht. Abtheilung für Strafsachen. Signalement.
Familienname: Neumann, Vorname: Friedrich, Geburtsort: Gumbinnen, Aufenthaltsort: Stettin, Re⸗
Mundart:
zukneifen.
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Konstantinopel
Die Verfertigung von
ligion; evangelisch, Alter: 24 bis 25 Größe: „ lig elisch, Alter: 24 bis 25 Jahre, Größe: ekanntmachungen. 5 Fuß 3 8 d. Haare: blond, ziemlich kurz geschnitten,
Stirn:; ziemlich frei, Augenbrauen: blond, Augen: klein und grau, Nase: stumpf aufgeworfen, Mund: die Lippen etwas aufgeworfen, Bart: blond, im Entstehen, Zähne: vollständig, Kinn: rund, Gesichtsbildung: ge⸗ wöhnlich, Gesichtsfarbe: gesund, Sprache: deutsch, M altpreußisch. Sprechen hat er die Gewohnheit, die Augen zusammen⸗
Bekleidung kann nicht angegeben werden.
Subhastations⸗Patent. bei Alrdöbern belegene, im Hypothekenbuche von döbern Vol. 1I. No. 64. Pol. 169 seq. verzeichnete ö mit einem Areal von 11 Morgen 166 11611 JS 88 8 Thlr. 18 Sgr. 9 —˖ Pf. folg e ypothekenschein i 1 üreau einzusehenden Taye, sae Rechigzemebfütie
Vou der italienischen Gränze, 2. Okt. (Wanderer.) Die turiner Senatoren⸗Kammer hat den Gesetz⸗Entwurf wegen der Kriegsentschädigung an Oesterreich ohne Diskussion in der Sitzung vom 27sten angenommen. Pareto ist nach Genua abgereist. Er gehört zur Deputation der Deputirten⸗Kammer beim Empfange der Leiche Karl Albert's.
In Florenz ist der Banquier Bonsil Conte di Giorgio gestor⸗ ben. Das toskanische Anlehen ist zu 95 Prozent mit einer Sen⸗ sarie von ¼ Prozent, und zwar durch Herrn La Rochepouchin mit einem holländischen Hause, abgeschlossen worden.
In Rom sind Angelo Brunetti's (Ciceruacchio's) Heuböden in Flammen aufgegangen. Ob durch Zufall oder Bosheit, ist nicht ermittelt.
Markt⸗Werichte.
Stettin, 5. Okt. (Ostsee⸗Ztg.) (Wochen⸗Bericht.) Die Woche fing mit meistens naßkaltem Wetter an, gestern stieg das Thermometer bis auf 14° R., und wir hatten in kurzem Zwi⸗ schenraume zwei sehr starke Gewitter mit Strömen von Regen. Auch heute ist das Wetter trübe und warm.
In Weizen ist wenig umgegangen, die einzigen bekannt gewor⸗ denen Verkäufe bestanden in 30 Wspl. 89 — 95 pfd. neuer gelb. schles., bald abzuladen und mit Lieferzeit, zu 51 ½ Rthlr. laut Con⸗ noissement zu bezahlen, und 80 Wspl. 89— 90 pfd. neuer oderbruch und märkischer zu 50 und 51 Rthlr. in loco. Alten gelben Wei⸗ zen in schöner Waare hielt man auf 57 Rthlr., 89 pfd. schwimmen⸗ den weißen poln. auf 58 Rthlr. Neuer gelb. schles. Weizen schwim⸗ mend wird auf 51 Rthlr. für 89 pfd., und 49 Rthlr. für 88mpfd. gehalten, findet aber wenig Kauflust, da der Wasserstand der Oder schlecht ist.
Von Roggen ist im Laufe der Woche Mehreres in loco für Norwegen genommen worden, 84 —85 pfd. zu 24 ¾½ a 25 Rthlr., 86—87pfd. zu 26, 26 ½, 27 Rthlr., man hält jetzt auf 25 ¾ a 27 ½ Rthlr., Oktober 82 pfd. zuletzt 25 Rthlr. bez., auf 25 ½ Rthlr. ge⸗ halten, 86pfd. 26 Rthlr. bez., Oktober — November 25 ½ Rthlr. Br., pr. Frühjahr heute 28 Rthlr. gefordert, 27 ½ Rthlr. zuletzt bezahlt u. Gld.
Gerste auf 25 a 26 Rthlr. gehalten, neue Oderbruch⸗Waare
— 75 pfd. wurde zu 24 ½ Rthlr. erlassen, schwimmende schlesische ½ Rthlr. Br.
Pommerscher Hafer 52 — 54 pfd. 18 Rthlr., 17 ½⅞ Rthlr., pr. Frühjahr 52pfd. pommerscher 18 Rthlr. Gld., schlesischer dazu Brief.
Heutiger Landmarkt: Weizen. Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen. 11111ö1 Rapps und Rübsen. 200 Wspl., von Danzig zu verladen,
wurden zu 92 Rthlr. frco hier, 100 Wspl. Sommer⸗Rübsen, von der Warthe abzuladen, für 79 Rthlr. frco. hier verkauft. Rapp⸗ kuchen-31 a 33 Sgr. nominell.
Spiritus gesucht, aus erster Hand zur Stelle heute 26, auch 26 ½ % bezahlt, aus zweiter Hand ohne Faß 25 ½ % gefordert, mit Fässern 20¼ — ¼ gef., pr. Frühjahr 23 ½, zuletzt 23 ⅛ bez.
Fettwaaren. Von den uns im Monat Juli zugefuhrten eirca
20,000 Ctr. Baumöl mögen nach einer ziemlich genauen Schätzung nur noch 8000 Ctr. vorhanden sein; diese klare Darlegung des Bedarfs konnte denn auch nicht verfehlen, diesen Artikel nach und nach immer höher zu treiben, namentlich fanden gestern bedeutende Umsätze darin statt, man bezahlte für Gallipoli 152 a 1549 Rthlr. und hält heute fest auf 16 Rthlr. In Malaga wurde bei dem sehr be⸗ schränkten Vorrath wenig gehandelt, doch hält man fest auf 15 ¾ Rthlr., für Aivali bezahlte man 15 Rthlr. unverst. Kokusnußöl immer noch sehr flau 14 a 15 Rthlr. nach Qualität. Palmöl, in diesem Artikel wurde auf Lieferung viel mit 11 z Rthlr. gehandelt, doch halten Abgeber jetzt fest auf 12 Rthlr., welcher Preis jedoch noch nicht angelegt wurde, in loco ist unter 12 ¼½2 Rthlr. nicht an⸗ zukommen, man fordert 12 6 Rthlr. Leinöl ist mit 1142 Rthlr. inkl. Faß gehandelt. Südseethran loco fest auf 11 ⅞ Rthlr. gehal⸗ ten, auf Lieferung 11¼ Rthlr. bezahlt, brauner berger Leberthran in loco mit 25 Rthlr. und auf Lieferung mit 23 ½ Rthlr. bezahlt, schott. Thran mit 22 ½ Rthlr. bezahlt, auf 23 Rthlr. gehalten, 3 Kronen fast ganz geräumt und unter 33 Rthlr. nicht käuflich, von Kopenhagen Wallfischthran nichts angeboten.
Rüböl loco 14 ½ Rthlr. Br., 14 ½¼, 14 ½ Rthlr. zuletzt bezahlt, pr. Oktober 14 ¼ Rthlr. Geld, 14 ½⅛ Rthlr. zuletzt bezahlt.
Zink flau, 4 712 Rthlr. Br.
Hering. Es wurden uns zwar in dieser Woche von Schott⸗ land nur 4157 Tonnen und von Norwegen 281 Tonnen Hering zugeführt, dennoch stimmte der für die noch erwarteten Zufuhren günstige Wind die Käufer flauer. Man bezahlte gestern und vor⸗ gestern loco schott. sullbrand Hering mit 6½ Rthlr. unverst., und auf Lieferung wurden bedeutende Abschlüsse zu 6½ a 621¼,Rthlr. gemacht, für ungestempelten Hering bezahlte man 6 Rthlr. für gute Qualität, und Ihlen wurde mit 5 ⁄ und 5 ½ Rthlr. unverst. ge⸗ handelt. Mit gr. berger Hering haben wir fast ganz geräumt, 5 Rthlr. unverst. bezahlte man Fetthering, namentlich Kauf⸗ manns und gr. mittel ist knapp und theuer, und bezahlte man den⸗ selben in Auction nach Qualität mit 10 ½ a 11 ½ Rthlr. unverst., kleiner Hering nach Größe mit 3 a 5 Rthlr. unverst.
Waaren⸗Notirungen im Borsenbuche.
Heringe, schottische, Crown und Fullbrand 7 ½ a 7½ Rthlr. verst., 6½ a 6 ½ Rthlr. unversteuert gefordert, ungestempelte 7 Rthlr. verst., 6 Rthlr. unverst. gefordert, norweg. Vaar 6 Rthlr. verst., 5 Rthlr. unverst.
Westindischer Honig 10 Rthlr. verst. gef.
Galipoli⸗ Baumöl 17 ½ Rthlr. verst., 16 Rthlr. unverst. gef., 15 ½ a 15 3 Rthlr. unverst. bez., Aivali 17 ⅞ Rthlr. verst., 15 ⅞ Rthlr. unverst. gef., 15712 Rthlr. bez., Malaga 17 Rthlr. verst., 16 Rthlr. unverst. gef., 15 ¾ Rthlr. bezahlt.
Kalau, den 29. August 1849. Königliches Kreisgericht.
am 10. April 1850, Vormittags 11 Uhr, in dem hiesigen Terminszimmer subhastirt werden.
Erste Abtheilung.
Kokosnußöl 1ma 12 ½ Rthlr. verst. gef., 12 Rthlr. auf Lief. bez., gebleichtes 13 ½ Rthlr. verst. gef. Petersburger flau 13 ½ Rthlr. verst. gef.
. Fastssch., kesense 10 ½ Rthlr. verst. gef., 98 a 10 Rthlr.
. loco, 10 Rthlr. auf Lieferung bezahlt izi 9 8 f Lieferung bezahlt, galizische 9 Rthlr
„Gelb Lichttalg 16 ⅞ Rthlr. verst. gef., Seifentalg 16 Rthlr. verst., 13 Rthlr. unverst. gef.
Südseethran 11 ⁄ Rthlr. versteuert gefordert. Kopenhagener 3 Kronenthran 36 Rthlr. versteuert gef., schottischer 23 ⅔ Rthlr., br. berger 25 Rthlr., auf Lieferung 24 Rthlr. bez., blanker 25 Rthlr. versteuert gefordert. b
Banka⸗Zinn 27 Rthlr. versteuert gefordert.
Wollbericht. ““
Breslau, 5. Okt. Der Frühjahrswollmarkt,“ welcher ein so günstiges Resultat geliefert hatte, wirkte in seiner nächsten Fol⸗ gezeit eben so günstig für das Wollgeschäft auch auf unserem Platze fort.
Die Sperre der deutschen Häfen gestattete nur geringe Zufuh⸗ ren von deutschen Wollen nach England, die kriegerischen Zustände in Oesterreich, die Hemmung des Handels mit Ungarn, Alles das erhielt das Geschäft auf einer gewissen Höhe, gab ihm eine Anre⸗ gung, die gegen andere Jahre ungewöhnlich genannt werden mußte, wenngleich nicht in Abrede zu stellen ist, daß sie manches Erkünstelte in sich trug. Seitdem nun die Schifffahrt vollkommen wieder frei ward und sie ungehindert deutsche Wollen in Massen nach England schaffen durfte, wurde es im Wollhandel dort stiller und außer in Kolonial⸗Wollen, von denen durch die Auctionen ungeheure Quan⸗ titäten zu niedrigeren Preisen abgesetzt wurden, fand seit mehreren Monaten nur ein sehr kleiner Umsatz statt. Hinzu treten nun auch die besseren und geordneteren Verhältnisse Oesterreichs, das wiedergewonnene Ungarn mit seinen großen Wollvorräthen, wo⸗ durch denn auch in den jüngsten Wochen die Preise in Wien um 10 bis 15 Fl. C. M. gewichen sind. Diese Umstände ließen voraussetzen, daß der heute als beendet anzunehmende Herbst⸗ wollmarkt ohne große Bedeutung vorübergehen würde. Und so ist es auch! — Auswärtige Käufer haben sich nur in sehr geringer Zahl eingesunden, und außer einigen Käufern vom Rhein, mehre⸗ ren berliner Wollhändlern, einem Fabrikanten aus be 58 einem englischen Hause, das aber nur wie im Fluge unseren Markt durcheilte, waren nur Fabrikanten des Inlandes und aus Sachsen, welche von der leipziger Messe, auf welcher sie zu ziemlich guten Preisen ihre Fabrikate losgeschlagen hatten, zurückkamen, die eigent⸗ lichen Hauptkäufer. Der meiste Umsatz geschah daher nur in guten polnischen Wollen von 55 Rthlr. bis 65 Rthlr. und in russischen von 48 Rthlr. bis 53 Rthlr. Nach schlesischen Einschurwollen, von welchen unsere Lager noch eine ziemlich genügende Auswahl bieten, war die Frage nur gering, und was davon verkauft wurde, konnte nur mit 2 bis 3 Rthlr. pr. Centner niedriger gegen die Preise des letztvergangen Frühjahrmarktes losgeschlagen werden. Lammwollen waren in diesem Jahre von Anbeginn der Saison sehr unbeliebt, und nur zu billigen Preisen, die höchstens denen der Schurwollen gleichkamen, konnten Verkäufe zu Stande gebracht werden. Sommer⸗ wollen werden mit jedem Jahre weniger in Schlesien erzeugt und unsere Fabriken scheinen ihre Anwendung durch andere Wollen zu surrogiren; auch dieser Markt brachte nur eine geringe Quantität zum Verkauf, welche indessen zu guten Preisen bald abgesetzt wurde. — In Sterb⸗ lings⸗ und Schweißwollen fand nur ein beschränktes Geschäft statt.
Das zum Markt gestellte Quantum bestand aus:
Schlesischer Einschur-⸗Wolle.... ca. 3000 Centner. Schlesischer, polnischer und öster⸗ reichischer Sommer⸗Wolle... Polnischer, posenscher und galizi⸗ scher Einschur⸗Wolle.... Russischer deelalll Lamm⸗ und Sterblings⸗Wolle.
1000
9000 10000 2000
a. 25000 Centner.
Hiervon sind bis heute Mittag un⸗ gefähr als verkauft anzunehmen ..
bleibt ein Bestand Die Preise stellten sich wie folgt: Frlff ven eee Weobe⸗ hochfeine. 80 — 95 Rthlr. desgl. mittelfeiie r. .. 01 desgl. geringe. . 63 —68 Schles. Winter⸗Wolle.... 60 — 65 Schles. Sommer⸗Wolle, feine 65—72 desgl. mittelfeine... .55— 62 desgl. Sterblingswolle 58 — 65 desgl. Schweißwolle von 50 —60 desgl. Gerberwolle von ... 48 — 50 desgl. Lammwolle von 65 — 95 desgl. Ausschuß von 55 —63 Poln. feine Einschur von.... 65— 70 desgl. feinmittel von 55 63 desgl. mittel voonn .50 — 53 desgl. Lammwolle von. 60 — 75 desgl. Sommerwolle von 55—60 desgl. Sterblingswolle von 50—5. Russ. und poln. Kammwolle von 50 —52 Sommer weiße Zackelwolle von... 20— Winter desgl. von 19—
Koln, 4. Okt. (Köln. Z.) Se. Majestät haben geruht, dem Königlichen Musik⸗Direktor Franz Commer, ordentlichem Mit⸗ gliede der Königlichen Akademie der Künste, für die Ueberreichung seines Werkes: „Collectio Operum Musicorum Batavorum sae- culi XV— XVI“, die große goldene Medaille für Kunst und
Wissenschaft zu verleihen.
va. 10000 Centner. a. 15000 Centner.
eisungen (Talons) des Herzogl. Braun⸗ T11“ nabtegiums auf die dem 1. April 1846 in der Zeit solgenden Zins⸗Coupons der unterm 1. April 1836 mit Litt. D. a. Nr. 91. über 1000 Thlr. G. und mit Litt. D. b. Nr. 230. über 500 Thlr. G.
4000 Thlr. Besondere Kennzeichen: im
sen durch den
Stargard⸗Posener b Nr. 40,801 bis 40,840 nebst Zins⸗ und Di⸗ videndenscheinen sind heute in der Mittag⸗ stunde hierselbst abhänden gekommen. die Wiedererlangung derselben bewirkt, er⸗ hält eine anständige Belohnung nachgewie⸗ Rechts⸗Anwalt Pitzschky. Stettin, den 6. Oktober 1849.
ausgestellten Braunschweigschen Landesschuldverschrei⸗ bungen hiermit aufgefordert, die Ansprüche, welche er aus dem Besitze dieser Anweisungen gegen das Herzogl. Braunschweigsche Finanz⸗Kollegium machen zu können vermeint, binnen 2 Jahren, und spätestens im Termine den 24. April 1851, Vormittags 11 Uhr, auf hiesigem Kreisgerichte anzumelden und auszuführen, widrigenfalls er mit solchen Ansprüchen ausgeschlossen und die Mortification jener Anweisungen ausgesprochen werden würde.
Actien
Wer
Auf Antrag der Emma von Brocke zum Kreuzkloster vor Braunschweig wird der etwanige Inhaber zweier der Antragstellerin bescheinigtermaßen abhanden gekom⸗
Braunschweig, am 24. März 1849. Herzogliches Kreisgericht. W. F. v. Rosenstern,
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Bei einze
Has Abonnemenr beträgt: 2 Rthlr. für ¼ Jahr. 4 Rthlr. ⸗ ¼ Jahr.
1 Jahr. in allen Theilen der Monarchte ohne
nen RNummern wird
der Bogen mit 2 ¾ Sgr. berechnet.
Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers:
Behren⸗Straße Nr. 57.
Amtlicher Theil. Deutschland.
Preußen. Berlin. Die neulich gegen preußische Truppen zu Hamburg verübten Exzesse und Schreiben des Senats dieser freien Stadt deshalb an Se. Maj. den König.
Oesterreich. Wien. Die Anleihe⸗Zeichnung.
München. Prinz Luitpold. — Reskript des Kriegs⸗Mini⸗
ers.
Württemberg. Stuttgart. Die Verfassungs⸗Aenderungen.
Baden. Rastatt. Abmarsch preußischer Landwehr. — Verurtheilung. — Karlsruhe. Ankunft hoher Herrschaften. — Verordnung wegen der Kapitalsteuer. — Professor Tiedemann in Ruhestand versetzt.
Hessen und bei Rhein. Darmstadt. Abreise des Großherzogs nach Karlsruhe. — Bekanntmachung, die Rückkehr der Truppen aus Ba⸗ den betreffend. — Mainz. Ankunft des Prinzen Wilhelm von Preußen. “] Gagern Kandidat für die erste Kammer. — Blumen
Sachsen⸗Weimar. Weimar. Landtags⸗Verhandlungen.
— Ausland.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Ueberweisung von Ge⸗ setz⸗Vorschlägen an die Kommissionen und Abtheilungen. — Paris. Die Kommission zur Prüfung der römischen Frage. — Das Budget. — Lucian Murat. — Bantkbericht. — Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London. Anzeige der Admiralität über Capitain Franklin. — Der Kabinetsrath über die türkische Angele⸗ genheit. — Bescheid an die Hopfenbauer. — Der neue Gouverneur von did,1ns nnge. Zustangi ces Vermittelungs⸗Anerbieten für 2 .— Die irlo 5 e. — Di — Nähere Nach⸗
eae hher Franttwn⸗ Scife ie Cholera. — Nähere Nach alien. Turin. Annahme des Kriegs⸗Entschädi „C Deputirten⸗Kammer. — Emittirung er T. Der Belagerungszustand. — Protest des englischen Konsuls. — Rom. Maßregeln der päpstlichen Regierung. — Geldmangel. — Beschluß San Marino's.
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Amtlicher Theil
Se. Majestät der König haben dem Rittmeister, aggregirt dem Regimente Garde du Corps, Herzog Wilhelm von Meck⸗ lenburg⸗Schwerin Hoheit, als Ritter des Schwarzen Adler⸗ Ordens, die dazu gehörige Decoration des Rothen Adler⸗Ordens erster Klasse en sautoir mit den Schwertern zu verleihen geruht.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Die Wahl des Landschafts⸗Deputirten von Weickhmann auf Kokoschken zum westpreußischen General⸗Landschafts⸗Rathe und Repräsentanten für die Departements Marienwerder und Danzig für die sechs Jahre von Johanni 1849 bis dahin 1855 zu be⸗ stätigen; und
Dem zum etatsmäßigen Hülfsrath in der Medizinal⸗Abtheilung des Ministeriums der geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Ange⸗ legenheiten ernannten bisherigen Regierungs⸗Medizinal⸗Rath Dr. Horn den Charakter eines Geheimen Medizinal⸗Raths zu ver⸗ leihen.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert ist von Stettin wieder hier eingetroffen.
Nachdem die auf Grund des Artikels 105 der Verfassungs⸗ Urkunde unter dem 17. Mai d. J. erlassene, in der Gesetz⸗ Sammlung S. 175 verkündete
Verordnung, betreffend die Verlängerung der Zahlungszeit der Wechsel in Elberfeld und Barmen, jenem Artikel der Verfassungs⸗Urkunde gemäß den Kammern zur Genehmigung vorgelegt worden ist, haben beide Kammern der ge⸗ dachten Verordnung ihre Genehmigung ertheilt. Dies wird hierdurch zur Beachtung bekannt gemacht. Berlin, den 6. Oktober 1849. Das Staats⸗Ministerium. Graf von Brandenburg. von Ladenberg. von Man⸗ teuffel. von Strotha. von der Heydt. von Rabe. “ Simons. von Schleinitz.
8 Bekanntmachung der von den Kammern ertheilten Geneh⸗ migung zu der unter dem 17. Mai d. J. erlassenen Verordnung, die Verlängerung der Zahlungszeit der Wechsel in Elber⸗
feld und Barmen betreffend.
Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten. Dem Komponisten und Musiklehrer F. H. Truhn zu Elbing ist das Prädikat „Musik⸗Direktor“ beigelegt worden.
Nichtamtlicher Theil.
Deutschland.
Preußen. Berlin, 8. Okt. Die in der Nacht vom
13. auf den 14. August in Hamburg gegen die öbgec Trup⸗ pen begangenen Erzesse haben die allgemeine Aufmerksamkeit in der ganzen Monarchie in so hohem Grade auf sich gezogen, daß es flicht ist, öffentlich auszusprechen, wie vollständig die Erwartun⸗ gen, welche die Königliche Regierung in Betreff einer Genugthuung für die Ehre der Königlichen Truppen hegen mußte, befriedigt sind.
Es konnte von Anfang an kein Zweifel gehegt werden, daß der ehrenwerthe Kern der Bürgerschaft eben sowohl, wie der Senat der Stadt selbst von der tiefsten Entrüstung über jene unwürdigen Exzesse erfüllt waren, und dieses Gefühl ist seitdem durch thatsäch⸗ liche Schritte auf eine Weise bethätigt worden, welche der alt be⸗ freundeten Nachbarstadt höchlich zur Ehre gereicht. Wider die Schuldigen ist eine strenge Untersuchung verhängt, und einen Theil derselben hat die gesetzliche Ahndung bereits getroffen.
Da es sich leider herausgestellt hat, daß selbst Mitglieder der hamburgischen Bürgerwehr in nicht unbeträchtlicher Anzahl ihre Pflicht so weit vergessen konnten, um sich als Aufreizer und Leiter bei den verwerflichen Angriffen zu betheiligen, so erschien eine durch⸗ greifende Purifizirung und Umgestaltung dieses Corps als eine durchaus unerläßliche Maßregel der Genugthuung für die den preußischen Truppen zugefügten Unbilden. Aber eben so sehr verlangte auch die Ehrenhaftigkeit der unbetheiligten Mitglieder der Bürger⸗ wehr selbst, nicht ferner gezwungen zu sein, an der Seite von In⸗ dividuen zu dienen, welche sich des unverzeihlichsten Mißbrauchs der ihnen anvertrauten Waffen schuldig gemacht und dadurch einen Ma⸗ kel auf die Bürgerbewaffnung gebracht hatten. Es ist daher, der von der Königlichen Regierung gestellten Forderung gemäß, eine vollständige Reorganisation des hamburgischen Bürger⸗Militairs eingeleitet worden, um nicht allein diejenigen Elemente, welche nicht mehr die genügende Garantie für Erfüllung der Zwecke der ganzen Anstalt darbieten, auszuscheiden, sondern auch Bürgschaften für eine vollkommenere Disziplin zu erlangen.
Die welche der Senat in Folge der Exzesse vom 13. und 14. August für nöthig erachtet hat, um die freie Presse und das Vereinsrecht, ohne sie zu unterdrücken, doch in denjenigen Gränzen zu erhalten, welche nicht überschritten werden dürfen, wenn nicht die Sicherheit des Staats nach innen und außen gefährdet werden soll, sind bereits durch die öffentlichen Blätter bekannt ge⸗ worden.
Die Königliche Regierung mußte hiermit um so mehr allen billigen Forderungen ein Genüge gethan erachten, als die Aufnahme, welche die Königlichen Truppen bei dem größten Theile der Bevölkerung Hamburgs gefunden, Zeugniß ablegte für die in derselben herrschende Stimmung, und als der feierliche und mit großer Majorität gefaßte Beschluß der erbgesessenen Bürger⸗ schaft, dem Bündniß vom 26. Mai beizutreten, einen thatsächlichen und glänzenden Beweis für das Vertrauen und die freundnachbar⸗ lichen Gesinnungen gab, welche die freie und Hansestadt Hamburg gegen Preußen hegt.
Diese freundlichen Verhältnisse sind daher in keiner Weise durch jene, nur einem kleinen und irre geleiteten Theil der Bevöl⸗ kerung zur Last fallende Exzesse als gestört zu erachten, und die fortdauernde Anwesenheit einer geringen Anzahl Königlicher Trup⸗ pen in Hamburg ist nur durch militairische Rücksichten auf die Noth⸗ wendigkeit der Verbindung mit den in den Herzogthümern befind⸗ lichen Streitkräften bedingt.
Um über die Gesinnungen Hamburgs keinen Zweifel zu lassen, hatte der Senat noch ein besonderes Schreiben an Se. Majestät den König gerichtet, in welchem er den gerechten Schmerz über die unwürdigen Erzesse, wie die Anerkennung des gemäßigten und ehren⸗ haften Benehmens der Königlichen Truppen, in eben so offener, als würdiger Weise ausspricht. Se. Majestät haben dies Schreiben aus den Händen des eigends dazu vom Senat beauftragten Bevoll⸗ mächtigten beim Verwaltungs⸗Rath, Herrn Syndikus Banks, in besonderer Audienz entgegenzunehmen und Allerhöchstselbst die Ver⸗ sicherung Seiner freundnachbarlichen Gesinnungen gegen die ver⸗ bündete Stadt zu wiederholen geruht.
Das von dem Herrn Syndikus Banks überreichte Schreiben des Senats lautet wie folgt:
Sr. Majestät
Friedrich Wilhelm IV., Könige von Preußen ꝛc. ꝛc.
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König,
Allergnädigster König und Herr!
Die vielfachen Beweise Königlicher Huld, welche unser Staat
von Ew. Majestät bisher zu empfangen das Glück gehabt hat, machen es uns zu einer ganz besonderen Pflicht, Ew. Majestät den tiefen Schmerz ehrerbietigst auszusprechen, von dem wir über die unwürdigen Exzesse erfüllt sind, welche am 13ten des vorigen Mo⸗ nats gegen einen Theil der in die Heimat zurückkehrenden König⸗ lichen Truppen in unserer Stadt begangen wurden. Die gerechte Entrüstung, welche mit uns die ganze rechtliche Bevölkerung Ham⸗ burgs über diese Frevel einer aufgereizten Menge empfinden, mußte noch um so mehr gesteigert werden, als die unter der größten Auf⸗ regung bewahrte Mäßigung und besonnene Haltung der Königlichen Truppen allein unsere Stadt vor unabsehbarem Unglücke be⸗ wahrt hat. 8 Mvöge es uns vergönnt sein, zu hoffen, daß Ew. Majestät diese Verletzung der heiligsten Rechte der Bundes⸗Freundschaft durch einzelne Frevler nicht unserem ganzen Staate zum Vorwurfe an⸗ rechnen und uns nicht das Allerhöchste Wohlwollen entziehen werde, welches uns in den Tagen des Brand⸗Unglücks ein leuchtender Stern geworden ist und uns und alle unsere Mitbürger für immer zu unvergeßlicher Dankespflicht, so wie zu den Gefühlen der tiefsten Ehrerbietung, verbindet, mit welchen wir verharren
Ew. Königlichen Majestät allergehorsamste Der Senat der freien und Hansestadt Hamburg. (gez.) H. Kellinghusen, Dr., präsidirender Bürgermeister. (gez.) Ed. Schlüter, Dr., 1 Secretarius. Hamburg, den 11. September 1819.
Oesterreich. Wien, 6. Okt. Vorgestern wurden auf das neue Anleihen in Wien allein 26,141,100 Fl. subskribirt. Die Zeichnungen für das neue Anleihen übersteigen, dem Lloyd zu⸗ folge, bereits die Summe von 65 Millionen Gulden. Die Häuser Rothschild und Sina subskribirten zusammen mit 11 Millionen, Arnstein und Eskeles 4 Mill. Fl., Steinmetz u. Comp. 2 Mill. Fl., Hermann von Wertheimstein's Söhne 1,100,000 Fl., Todesco's Soͤhne eine Mill. Gulden, M. Königswarter 800,000 Fl., S. Murmann 800,000 Fl., Weikersheim und C. 775,000 Fl., M. L. Biedermann und C. 750,000 Fl., Phil. Wertheimer 525,000 Fl., Lazar Herzfel⸗ der's Enkel 500,000 Fl., Henikstein 500,000 Fl., Wodianer 400,000 Fl., J. M. Löwenthal mit 1,350,000 und Zinner mit 800,000 Fl. „Man glaubt“, sagt der Wanderer, „daß der Herr Finanz⸗ Minister das neue 4 ½proz. Anlehen bis auf die Höhe von 85 Mil⸗ lionen ausdehnen werde, welche Summe durch die bereits erfolg⸗ ten Einzeichnungen bis zum 4. Oktober in den Provinzen und im Auslande zuversichtlich aufgebracht sein wird.“
Auch der Botschafter der französischen Republik, Beaumont, ist mit Familie bereits hier eingetroffen.
Bayern. München, 4. Okt. (A. Z.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Luitpold wird nach der Pfalz abreisen, um dort nis Artillerie der Festungen Landau und Germersheim zu be⸗ ichtigen.
Einem in diesen Tagen vom Staats⸗Ministerium des Krieges an die einzelnen Regiments⸗Kommandos ergangenen Reskript zu⸗ folge haben von nun an in allen Kantonnirungen und in solchen Garnisonen, wo ein die gewöhnliche Höhe überschreitender Präsent⸗ stand von Truppen ist, sämmtliche Offiziere vom Obersten abwärts täglich bei dem üblichen Verlesen der Mannschaft gegenwärtig zu sein. Durch diese Neuerung beabsichtigt man, die Offiziere mit ihrer Mannschaft in häufigere Berührung zu bringen und durch die persönliche Einwirkung auf letztere den Geist der Insubordina⸗ tion, welcher sich in jüngster Zeit so oft gezeigt hat, allmälig zu bannen.
Württemberg. Stuttgart, 3. Okt. (Würt. Ztg.) Der Ministerrath hat gestern die Berathung des Entwurfs der in der Verfassung vorzunehmenden Aenderungen beendigt. Derselbe wird nun Sr. Majestät dem König vorgelegt und ohne Zweifel einer Begutachtung des Geheimenraths unterworfen werden. Die Zeit der Einberufung der verfassungrevidirenden Versammlung kann unter diesen Umständen noch nicht genauer bestimmt werden.
Baden. Rastatt, 3. Okt. (Karlsr. Ztg.) Gestern G sind die zwei letzten Bataillone der hier gelegenen preußischen Land⸗
Herr von
wehr nach der Heimat abgegangen und dafür zwei Bataillone von
der Linie, die aus dem Oberlande kamen, eingerückt, wovon jedoch in den nächsten Tagen ein Theil nach Baden abgehen wird. Heute sind wieder gegen 40 badische Soldaten aus der Schweiz hierher gebracht worden. Sie machen eine wahrhaft klägliche Schil⸗ derung von dem Zustande, in welchem die mittellosen Flüchtlinge in der Schweiz sich befinden. Wohl die meisten der heute hier Eingetroffenen, wenn nicht gar alle, scheinen gründlich kurirt. Der Sohn einer hiesigen Familie, der sich ebenfalls als Flüchtling in der Schweiz befindet, hat schon vor einiger Zeit geschrieben: „ sie wollten nichts mehr von den Lumpen wissen, die sie in solches Elend geführt; er und seine Unglücksgefährten würden zeitlebens bereuen was sie gethan.“ Vor dem Standgericht standen heute Handlungsdiener Bau⸗ mann von Lahr und Fourier Neckermann aus Unterschüpf, Amts Mosbach, vom ehemaligen 1sten Infanterie⸗Regiment. Ersterer war früher in einem baseler Handlungshaus, hatte sich dann an dem Struveschen Aufstande betheiligt, wurde aber in Freiburg bei dem Fickler-Struveschen Prozeß freigesprochen. Gleichwohl hat er an der Mai⸗Revolution wieder Theil genommen, jedoch, wie er an⸗ giebt, lediglich in der Absicht, für die „Durchführung der Reichs⸗ verfassung“ zu wirken, weil er gehofft habe, dann auf den Grund der deut⸗ schen Reichsverfassung und der deutschen Grundrechte 600 Fl. Entschädi⸗ gung für „widerrechtliche Verhaftung“ in obigem Prozeß zu erhalten. Der junge Mann wollte also offenbar Geschäfte in der Reichsverfassung machen. Uebrigens war er bei der Verhaftung des Pfarrers Spren⸗ ger in Dielheim thätig. Das Standgericht verwies ihn vor das ordentliche Gericht, während der Staats⸗Anwalt auf 10 Jahre Zuchthausstrafe angetragen hatte. Neckermann war ebenfalls schon bei dem Aufstande des vorigen Jahres betheiligt und auf 9 Mo⸗ nate in das Zuchthaus verurtheilt worden. Bei dem Ausbruch der Mairevolution schloß er sich aufs neue an, hielt aufreizende Reden und war bei den Gefechten zu Michelbach und Rothenfels. Nach dem Antrag des Staats⸗Anwalts wurde er zu einer zehnjäh⸗ rigen Zuchthausstrafe verurtheilt.
1 Karlsruhe, 6. Okt. (Karlsr. Ztg.) Seine Königliche Hoheit der Prinz von Preußen, welcher am 28sten v. M. eine Reise 108 1u angetreten hatte, ist gestern Abend hierher zurück⸗ gekehrt.
Heute Mittag ist Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Hessen und bei Rhein zum Besuch der Großherzoglichen Familie dahier eingetroffen und im Schlosse abgestiegen. 1 Ihre Durchlauchten der Herzog Christian von Schleswig⸗Hol⸗ stein⸗Sonderburg⸗Augustenburg und Frau Gemahlin sind mit Ihrem jüngeren Sohne, dem Prinzen Christian, und drei Prinzessinnen Töchtern heute Mittag hier angelangt. Sie statteten Ihren König⸗ lichen Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin einen Be⸗ such ab und speisten hierauf an der Großherzoglichen Tafel.
Das gestern erschienene Regierungs⸗Blatt enthält nach⸗ stehende Verordnung, die Einziehung der Kapital⸗Steuer betreffend:
Da die Vorarbeiten für Erhebung der Kapitalsteuer so weit gebiehen sind, daß mit Aufstellung der Steuerregister begonnen und demnaͤchst der Steuereinzug vorgenommen werden kann, so wird nunmehr unter Hinweisung auf die Gesetze vom 4. und 17. Juli v. J., Reg.⸗ J. S. 223 und 261, verordnet, was folgt: