1849 / 288 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

rtillerie, wurde bei dieser Gelegenheit

überhäuft. gen überhäuf ist in Kon⸗

Fethi Pascha, der Chef der A uverneur von Varna,

vom Sultan mit Lobeserhebun Salih Pascha, gewesener Go tinopel angekommen. 8 8 ür Der französische Dampfer „Averne“, welcher Gelegenheit ge⸗ funden hatte, dem „Telemaque“ in Athen die Depeschen des eng⸗ lischen und französischen Gesandten zu übergeben, hat wieder seine Station in Therapia bezogen. Ein Kaiserlicher Ferman der alten Münzen und auch de Münzen zu überspannten Preisen getrieben wird. mußte in allen Moscheen gelesen werden. In den Gewässern von Konstantinopel tobte am 27sten ein fürchterlichr Sturm. Mehrere Barken wurden umgestürzt, und

8— 10 Personen verloren das Leben. 8

Konstantinopel, 3. Okt. (Schlesische Zeitung.) Im Laufe des gestrigen Tages fand auf der Ebene von Zeitun Burun eine Heerschau über 35,000. Mann größtentheils außerhalb der Thore von Konstantinopel gelagerter Truppen statt. Ein eigenes Zelt war für das diplomatische Corps, an welches jedoch keine förmlichen Emladungen ergangen waren, eingerichtet worden. Die

verbietet neuerdings die Circulation

den Mißbrauch, der mit auswärtigen Dieser Ferman

Missionen von England, Frankreich, Preußen und Schweden, welche sich allein eingefunden hatten, wurden nach der Revue vom Sultan

zuerst in corpore und darauf einzeln empfangen. De englische Botschafter, Sir Stratford Canning, und der französische Gesandte, General Aupick, stellten bei dieser Gelegenheit einige angesehene Reisende Sr. Hoheit vor. . Heute ist eine englische Dampffregatte in den Bosporus einge⸗ laufen 72 5 sogleich die Fahrt nach Therapia, dem Sommersitze der englischen Botschaft, fortgesetzt. 8 Berichte aus 8. September melden, daß in Tri⸗ polis unruhige Auftritte stattgefunden haben, die durch den Fana⸗ tismus der muselmännischen Bevölkerung hervorgerufen worden waren und zu deren Beschwichtigung der General⸗Statthalter von Syrien ein Infanterie⸗Bataillon mit einigen Geschützen nach be⸗ nannter Stadt hatte abgehen lassen.

Königliche Schauspiele. Sonnabend, 20. Okt. Im Schauspielhause. 167ste Abonnements⸗ Vorstellung: Nathan der Weise, dramatisches Gedicht in 5 Akten, von G. E. Lessing. (Herr Dessoir: Den Tempelherrn.) Anfang halb 7 Uhr. Sonntag, 21. Okt. Vorstellung: Martha, oder:

Im Opernhause. 122ste Abonnements⸗ Der Markt zu Richmond, romantisch⸗

komische Oper in 4 Abth., Georges, von W. Friedrich. Anfang halb 7 Uhr.

Sgr. dritter Rang und Balkon daselbst 15 Sgr.

heute nicht gegeben werden.

senmuller und Finke, 5 Akten, vom Dr. C. Töpfer.

di Lammermoor. Della Santa:

3 Akten, von D. Kalisch. Couplets. Vorher: Herr Lehmann. sang von Dr. Beta, als Prolog, vorge

einem Plane des St

theilweise nach Friedrich von Flotow.

Musik von

Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 20

Erster Rang und erster Balkon daselbst 1 Rthlr. Parterre, Amphitheater 7 ¾ Sgr.

Wegen Heiserkeit der Frau Köster kann die Oper: „Armide“

Im Schauspielhause. 168ste Abonnements⸗Vorstellung: Ro⸗ oder: Abgemacht! Original⸗ Lustspiel in Anfang halb 7 Uhr.

Königsstädtisches Theater.

Sonnabend, 20. Okt. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Oper in 3 Akten. Musik von Donizetti. Lord Enrico Asthon.) 88 1 Berlin bei Nacht. Posse mit Gesang in

Mit neuen scenischen Einrichtungen und Monologische Scene mit Ge⸗ tragen von Herrn Grobecker.

Lucia (Sgr.

Sonntag, 21. Okt.

——

Rerliner Börse 1’“ O ktober.

Wechsel- Course.

Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 2 Mt.

2 3 Wochen

250 FI

.bTbvbvbVEe

800 v

1 Lst.

.300 PFr.

150 Fli.

150 Fl. 100 Thir.

do. Hamburg .

do. London Paris.. Wien in Augsburg . . ..... Breslau 1“”“

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss. 100 Thlr.

Frankfurt a. M. südd. V 100 Fl. Petersburg. . 11“ 100 SRbl.

56 26,56 22 106 ½ 106 ½

Inlãändische Fonds, EPfandbrief-, Kommuna! Papiere umnd Geld-Course.

2 8 Brief. Geld. Gem. 5 106 ½ 105 Pomm. Pidbr.

Kur- u. Nm. do. . 1 Schlesische 4o. 3 ½⅔ 86 ½1 do. Lt. B. gar. 40. 3 ½ 102 ½⅔ Pr. Bk-Anth.-Sch.

Westpr. Pfandbr. 3 Frnedrichsd'or. Grossh. Posen do. And. Goldm. Abth.

do. do. Disconto.

Preufs. Freiw. Anl

St. Schuld-Sch. 89

Seeh Präm. Sch. 101

K. u. Nm. Schuldv. 3 2 —]

Berl. Stadt-Obl. 103 ½ do. do.

=

Ostpr. Pfandbr.

Tages- Cours.

Der Reinertraß wird nack erfolgter Bekanntan. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt.

Börsen-Zins- Rechnung.

.—

Prioritäts-Actien. Kapitat. 8 5

Zinsfuss.

Sümmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

Die miit 3 ½ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

6,000,000

Berl. Anh. Lit. A. B. 8,000,000

do. Hamburg do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt.. do. Leipziger.. Halle-Thüringer. . Cöln-Minden. do. Aachen.. Bonn-CölnnV Düsseld.-Elberfeld.. Stecele-Vohwinkel .. Niederschl. Mörkisch. do. Zweigbahn Oberschl. Lit. A... do. Üerbns let.

78 ½ a 79 bz. 4,824,000 1013, bz. u. G. 4,000,000 64 ½ a 8 1,700,000 2,300,000 1 9,000,000 69 ½ G. 13,000,000 ½ bz 4,500,000 48 ¼ a ½ bz 1,051,200 1,400,000 68 B 1,300,000 36 k. 10,000,000 84 ½ B. 4 6 1,500,000 2,253,100 2,400,000 104 G

.2,.

106 ½˖ 6

Ausländische Fonds.

Russ. Hamb. Cert. do-bei Hope 3.4. S. do. do. 1 Anl. do. Stiegl. 2. 4. A. do. 6db. 8. 4.

Poln. neue van. do. Part. 500 Fl.

do. do. 300 11. Hamb. Feuezs-Cas. do. do. v. Rthsch. Lst. Holl. 2 ½ 9% Int. 2 do. Poln. Schatz0. „5 2 Kurh. Pr. 0.40th. do. do. Cert. L. A. 5 92 23 Sardin. do. 36 Fr. do. do. L. B. 200 Fl. N. Bad. do. 35 Fl. Pol a. Pfidbr. a. U. 4

8 8

18 ½

Friedr. Wilh.-Nordhb.

1,200.000 61 6 1,700,000 1,800,000 4,000,000 50 ½ G. 5,000,000 84 . 4 b⸗. 1,100,000 n b 4,500,000 . 63 ½ bz u G

Cosel-Oderberg. Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl... Berg.-Märk Stargard-Posen... Brieg-Neisse Magdeb.-Wittonb....

69 68 ½ a bz. u. 6.

Quittungs-Bogen.

Aachen-Mastricht ..

usländ. Aeclien.

8,000,000

Zehlus⸗ Cbanse f00 Cöln-Minden 94 ¼ G.

Prior... V

1,411,800 93 ½ bz.

5,000.000 4 ½ 98;7 8.

do. *¹do. jij-Ser. 1.000,000 4 ¼ 9427 8.

do. Potsd.-Magd.. 2,367,200 ““

do. do. . 3,132,800 100 ½¾ bz.

do. do. Litt. D. 1,000,000 96 ¾ bz.

do. Stettiner 800,000 104 ½ 6 105 B.

Magdeb.-Leipziger. 1,788,000

Halle-Thüringer. 4,000,000

Cöln-Mindeèn 3,674,500 o de 3,5000,000

Rhein. v. Staat gar. 1,217,000 do. 1. Priorität .. 2,487,250 do. Stamm-Prior. 1,250,000

Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000

iederschl. Märkisch. 4,175,000 M 4,205,00

do. III. Serie. 2,300,000

Zweigbahn 252,000 11““ 248,000 370,300 360,000

Berl.-Anhalt... do. Hamburg

..b2

97 ½ G 100 B. 102 ½ B

79

93⁄

0. Ob erschlesische..

Krakau- Oberschl... Cosel-Oderberg... Steele-Vohwinkel ..

do: do. II. Ser. Breslau-Freiburg... Berg.-Märk

250,000 325,000 375,000 400,000 800,000

89

Ausl. Stamm-Act.

.Sp. 2,050,000 6,500,000 4,300,000

Kiel-Altona.. p. Amsterd.-Rotterd. F

Mecklenburger Thlr.

von Preussischen Bank-Antheilen 98 ⁄¾2 * bz.

Stand der Course erheblich herabzudrücken. In Friedrich-

Das Geschäft

War heute minder lebhaft, als dieser Tage, doch konnten e

inige Verkaufs-Ordres ausgeführt werden, ohne auf den

Wilhelms-Nordbahn-Actien mehrere, a

Auswärtige Börsen.

Breslau, 18. Banknoten 966 Gld. Poln. Pfandbr. alte 959 Gld., 95 G. Poln. 300 Fl. 110 G. 500 Fl. 814¼ Br. 200 Fl. 17 ½ Br. Russ.⸗poln. Schatz⸗Oblig. 80 ⁄2% Gld. schlesische A. 106 ¾ Br., do. Köln⸗Minden 94 ¼ Gld. Br. Krakau⸗Oberschl. 67 ¼ Br., 67 Gld. Nordbahn 54 Br., 53 ½ Gld.

Wien, 17. Okt. Met. 5 proz. 95 ½ 8. Apro;.

4 zlproz. 84 ½ 84 ½. 2 ½proz. 49 49 ½. Anleihe 34: 16 162. 39: 112 ½ 113. Nordbahn 109 ½, d, 110. Gloggn. 109. Mail. 84¼ ⁄. Pesth 79 ½, ½. B. A. 1208, 1210. K. Gold 112. Silber 106 ¾. onds ohne Veränderung. Fremde Valuten etwas Wechsel⸗Course.

Amsterdam 1190. Augsburg 107. Frankfurt 106 ½. Hamburg 157. London 10.50. Paris 127 ½.

Niederschl. 84 ½ Gld.

—, 7

7 9

B. A. 144 Gld. Dresd. E. A. 107 ¾ Gld. Bayer. 87 ¼ Gld. Löbau⸗Zittau 20 ¼ Br. böö“

Deß. B. A. 119 Br., 118 G.

Frankfurt a. M., 17. Okt.

Leipz. Schles. 90 Gld. Magdeb. Leipzig 204 Gld. 91 Gld.

Preuß. B. A. 99 Br.

Umsätze zu höheren Coursen als gestern stattfanden.

Umsatz und Bewegung.

Oesterr. 5proz. Metall. 90 ¼ Br., 90 ½ G 1366 Br., 1362 Gld. b 8 5 3³Gld., do. a 35 Fl. 32 ¼ Br., 32 Gld. Loose a 40 Rthlr. preuß. 34 Br., 34 Gld. Darmstadt Partialloose a 50 Fl. 72 Br., 72 aR Gld., do.

1. 27 ¼ Br., 26 ½ Gld. Spanien Zproz. inländ. 27

374 27 Gld. 80 Gld. Bexbach 84½ Br., 84 ½ Gld.

ber unbedeutende Schwankungen.

Okt. Poln. Papiergeld 95 Gld. Oesterr. do. neue

B. Cert. Ober⸗ B. 104 Gld. Freiburg 78 ¾ Br. u. Gld. Neisse⸗Brieg 392 Friedrich⸗Wilhelms

1.

108 ½

gesuchte 8

Leipzig, 17. Okt. Leipz. Dr. Part. Oblig. 104 ½ G. Leipz.

Sächsisch⸗ Chemnitz⸗Riesa 30 ½ Gld. Berlin⸗Anh. Altona⸗Kiel 97 ¼ Br.

8, Das Geschäft an heuliger Börse beschränkte sich nur hauptsächlich auf Oesterr. Fonds, Fried⸗ rich⸗Wilhelms⸗Nordbahn und Bexbacher Actien, worin mehrere 8. . 1t Insbesondere waren die beiden Actien⸗Gattungen in Folge der steigenden Noti⸗ rung von Berlin willig begehrt. Alle übrigen Fonds beinahe ohne

¹ Bank⸗Aetien Baden Partialloose a 50 Fl. 54 Br., G Partial⸗ ardinien 8 tial⸗Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 33 ½ Br., 33 van. 89 Jan. / Febr. Poln. 300 Fl.⸗Loose 110 Gld., a 500 Fl. 81 ¾ Br., Febr. /März 142 Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 51 ½ Br., 51 ½ Gld. Köln⸗Minden 95 Br., 94 ½ Gld.

Hamburg, 17. Okt. 3 ½¶poroz. p. 5 St. Pr. Oblig. 86 Br., 65 Gld. E. R. 106 Br., Stiegl. 84¾ Br., 84 ¼ Gld. Dän. 7ee Gld., 3proz. 25 ¾ Br., 25 ½ Gld. 78 ½ Gld. Bergedorf 97 Br., 96 Gld. 65 Br., 64 ½ Gld. Altona⸗Kiel 96 ¾ Br., 96 ¾ Gld. 36 ¼ Br., 36 Gld. Friedr.⸗Wilh.⸗Nordb. 55 ½ Br., 55 ½ Gld. In Fonds wenig Umsatz; doe Geschäft und höher. Paris, 16. Okt. 2330. Span. 27. Nordb. 425. Amsterdam, 16. Okt. zu höheren Coursen angeboten; Span. Ard. gut preishaltend. waren die Preise derselben wenig verändert. Russ. und Franz. fest. Holl. Int. 53 ⅞, v. 3proz. neue 63 . Piccen 10 %. Russ. alte 104 ¾. Stiegl. 84. 85 ½⅛, do. 2 ½proz. 44 ½, 44. Mex. 25 ½, o.

Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 19. Oktober. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 53—58 Rthlr. Roggen loco und schwimmend 25 ½ 27 ½ Rthlr. pr. Oktbr. Oktbr. /Novbr. 2 Novbr. / Dez. pr. Fruhjahr 27⅛ a u. Gld. Gerste, große loco 24—26 Rthlr. kleine 18—22 Rthlr.

Hafer loco nach Qualität 15 17 Rthlr. pr. Oktbr. 48 pfd. 15 Rthlr. Br., 50 pfd. 16 Rthlr. Br., 15 ½ G. pr. Frühjahr 48 pfd. 16 Rthlr. 50 pfd. 17 Rthlr. loco 15 ½ Rthlr. Br., 15 ¾ bez. u. G. pr. Oktbr. 15 6 Rthlr. bez. u. Br.

Oktbr./ Novbr. 14 ½ Rthlr. Br., 14 ⅔a G.

Novbr./Dezbr. 14 ½ Rthlr. Br., 142 G.

Dezbr. Jan. 14 ¼ Rthlr. Br., 14 G.

14 ¼ Rthlr. Br., 14 ⁄¾ G.

Rthlr. Br., 14 ½ G.

März /April 14 ⁄2 Rthlr. Br., 14 G. b

April /Mai 14 ½ a * Rthlr. verk., zuletzt 14 ½ und Br. 8 8

Oest.

Span.

Peru 53 ½.

25 ¼ G.

14 ½ G.

2

Rüböl

C. 85 ¾ Br., 85 ½ Gld. 104 ½⅔ Gld. Ab 9 V.. 9 Hamburg⸗Berlin 78 ¾ Br., Magdeburg⸗Wittenberge Mecklenburg

s chh in Eisenbahn⸗Actien sehr viel Zproz. baar 55.20. Zeit E“ Holl. Fonds waren heute wiederum der Handel darin war sehr gering. In Port. herrschte viel Leben; doch

mehr angeboten.

Ard. 10 ⅞, gr. Oest. Met. 5proz.

5 a 25 Rthlr. verk., 25 Br.,

27 ½ Rthlr. verk., 27½ Br.

Leinöl loco 12 ¼ Rthlr. G. Lieferung pr. Okt. 12½ Rthlr. Br., 12 72 bez. u. G. Nov. / Dezbr. 12 ½ Rthlr. Br., 123 G. pr. Frühjahr 12 Rthlr. Br., 12 G. Mohnöl 15 ½ a 15 Rthlr. Hanföl 13 ½ Rthlr. Palmöl 12 ½ Rthlr. Südsee⸗Thran 12 ¼ Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 14 ½ a 14 ½ Rthlr. bez. mit Faß pr. Oktbr. 142 Rthlr. Br., 14 ½ G. Oft. Nov. 14 Rthlr. Br., 14½ G. 8 Nov. /Dez. 8 8 8 pr. Fruhjahr 15 ½ Rthlr. Br., 15 bez. u. G. Marktpreise vom Getraide. Berlin, den 18. Oktober. Zu Lande: Weizen weißer 2 Rthlr. 13 Sgr. 2 Pf., auch 2 Rthlr. 10 Sgr. 8 Pf. und 2 Rthlr. 6 Sgr. 41 Pf.; öö 1Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 11 Pf., auch 1 Rthlr. 8 Pf.; Hafer 25 Sgr.,

23 Sgr. 9 Pf. .“ Weizen 2 Rthlr. 15 Sgr., auch 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., und 2 Rthlr. 5 Sgr.; Roggen 1 6 3 Pf., auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; große 1 8 3 Srr. G Pf.z lieine Gerste 22 Sgr. 6 Pf anc, 29 Sgr. Zöhse. Hafer 23 Sgr. 9 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 Rihlr.

10 Sgr. 8 3 Mittwoch, den 17. Oktober.

Das Schock Stroh 6 Rthlr., auch 5 Rthlr. 15 Sgr. Centner Heu 22 Sgr. 6 Pf., geringere Sorte auch 16 Sgr. Kartoffel⸗P eise.

Kartoffeln, der Scheffel 15 Sgr., auch 10 Sgr.;

Der

metzenweis 1

Sgr., auch 9 Pf. b 8 8 Branntwein⸗Preise. 5 Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am

n

1 8 2)

15.

16.

1 5

18. 2 Berlin, den 18 Mit der heutigen Nummer

zei der Ersten Kammer ausgegeben worden.

uau““]

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Gehei

14 u. 14 ½ *

14 u. 14 ½

14 ½ „Oktober 1849.

22

des Staats⸗An⸗ gers sind Bogen 164 bis 168 der Verhandlungen

Okt. 1849 14 ¼ u. 14 Rthlr. 4* frei ins Haus geliefert pr. 10,800 % nach Trall.

der Kaufmannschaft von Berlin.

men Ober⸗Hofbuchdruckerei. Beilage

““

AIöbh a l1

HBZC13 ““ . eich. Wien. Diplomatisches Akftenstück über die ö ichische Angelegenheiten in Italien. 8 AA“ Ausland. Frankreich. Ober⸗Gerichtshof zu Versailles. Antlage-Akte. Aufruf der Zeugen und Angeklagten. Wissenschaft und Kunst. Königliches Schanspielhaus. (Clavigo. Doktor Robin.)

μρ‿αά ‿ααανιααο 8

Uichtamtlicher Theil.

desterreie⸗ Seltschlatan. Zeiian Wien, 15. Okt. Die heutige Wiener tung W“ der Deutschen Allgemeinen Zei⸗ E1ö 2 mit der Ueberschrift: „Die Aktenstücke über öWö versehenen Artikel: „Pariser Bläͤtter zich eine Reihenfolge diplomatischer Korrespon⸗ denzen über die italienische Frage, welche im Sommer des ve en Jahres gewechseltn Frage, welche im Sommer des verflosse⸗ hüerh 82 chselt worden sein sollen. Ihre Veröffentlichung erregte großes ufsehen, schon deshalb, weil sie ihrem Inhalte wie ihrer Form nach einen so vertraulichen Charakter tragen, daß die Hände, welche deren Mittheilung allein bewirkt haben konnten, sich dem Vorwurf aussetzten ni 8 il bewiesene Vertrauen ge i K.et nicht nur das h bräuche des diplomatisch gemißbraucht, sondern auch die Ge⸗ hen Verkehrs verletzt zu haben. Um so mehr wird es Eöö sein, das folgende Attenstuck, eine Depesche, welche im November v. J. von Seiten des österreichischen Kabinets an 116’““ Bevollmäͤchtigten zu Franksurt ergangen ist, und ve en 8 fsiehungsneichen Kommentar zu jenen Attenstucken bietet, Die darin behandelten uschncs 9g 11.“ fünht. greisen Feldmarschalls Sch 8 sind zwar längst entschieden; des Hesterreichs Wol als Schwer hat sie gelöst und hierdurch die um lichs Wohlfahrt und Zukunst so besorgten Staatsmänner an der Themse wie Jö““ sorg jes hemse wie am Main dieser Sorge uberhobe nd diese Depesche ist mehr ein Beitr 9 9 1 Sorge u e hoben, un 8 ö dieser Weite Deitrag zur Geschichte unserer Tage. Allein eser Beitrag erhäͤlt sein großes Interesse dadurch, daß er darthut wie das österreichische Kabinet in e l b.“ Weistn en dee G in den seinem Gesandten ertheilten sens bisher sgestse 11 8 8 L“ beurtheili⸗ geschehen, vom deutschen Standpunkte aus 8 1n Freibetrn. von Menßhengen in Frankfurt a. M.“ Olmütz, 25. No⸗ em er 1848. Oeffentliche Blätter berichteten unltängst von einem Entwurse zur Befriedigung Italiens, welcher in Turin durch den Bevollmächtigten der provisorischen Reichs⸗Centralgewalt dem sardinischen Kabinete mitgetheilt worden sei und im Wesentlichen darin bestehe, daß Oesterreich auf den Besitz der Lombardei zu verzichten und der Minzio in Zukunft als Gränz⸗ Unie zu dienen habe. Obgleich diese Notiz uns nur auf dem Wege der Tagespresse und aus keiner amtlichen Quelle zugekom⸗ men sist, so benutzen wir doch gern diesen Anlaß, um uns gegen das Reichs⸗Ministerium über die italienischen Angelegenheiten mit rücksichtz⸗ loser Freimüthigkeit auszusprechen. Es wäre üͤberflussig, hier auf eine Er⸗ örterung der Verhältnisse einzugehen, welche den Umschwung der Dinge in ganz Ilalien und den Aufstand im lombardisch⸗venetianischen Königreiche herbeigefuhrthaben. Ebensowohl können wir uns einergeschichtlichen Darstellung der späteren Errignisse enthalten. Sie hatten begonnen zu Mailand mit dem Ausbruche der lange vorbereiteten Empörung und dem bewaffneten Einfall ei⸗ nes eidbrüchigen Verbündeten; sie endigten funf Monate spater am Tessin mit der Unterdrückung des Aufstandes, der Wiedereroberung der italienischen Provinzen Oesterreichs und der Vertreibung der piemontesischen Armee. Und wenn die Kaiserl. Waffen ihre Vortheile nicht weiter verfolgten, wenn der Treubruch der italienischen Fütsten und Völker damals ungestraft blieb, wenn der Fuhrer unseres siegreichen Heeres den Waffenstillstand dem darum bit⸗ tenden Feinde in Mailand gewährte, statt iem den Frieden in Turin zu diktiren, so geschah dies aus Gründen höherer Art, im Interesse des be⸗ reits bedrohten Weltfriedens, aus Rucksicht auf die Lage der damals im Innern zerrütteten Monarchie. Ein Opfer der Mäßigung und der Staatsklug⸗ heit, gebracht im Augenblick entscheidender und glänzender Erfolge, in ein frei⸗ williges Aufgebenwollen geheiligter Rechte umzudeuten, lag ganz in dem Wesen einer Partei, deren letztes Ziel der Umsturz ist, und die von Recht und Besitz des Einzelnen wie der Staaten gleichmäßig absieht. Einer solchen Partei konnte es nicht schwer fallen, an den Sieger die unerhörte und un⸗ glaubliche Forderung zu stellen, daß er den Preis seiner Anstrengungen, nämlich sein zurückerobertes Besitzthum, dem Besiegten zum Geschenke mache, oder vielmehr darauf, kraft einer ihm oblirgenden Pflicht, zu Gunsten des überwundenen Feindes Verzicht leiste. Es war erlaabt, zu schweigen und zu lächeln, so lange man dergleichen Ansinnen in den Organen der radika⸗ len Partei oder in den Traumbildern politischer Ideologen las. Aber groß war die Verwunderung, nicht minder die Entrüstung aller Vernünftigen und Wohlgesinnten in Oesterreich, als dieselben Zumuthungen auch von anderer Srite sich erhoben und das gute Recht der ersten Macht Deutschlands im Schooße deutscher Versammlungen zu Frantfurt, zu Wien selbst, zu Berlin und anderwärts in Frage gesteltt ward. b

„„„Die Feuerreden der Apostel der neuen Staatsrechtslehre von der aus⸗ schlietzlichen Geltung der Nationalitäten fanden nicht nur in den Volfs⸗ kammern, sondern auch im Pablikum einigen Anklang; sie draugen sogar über die Gränzen Deutschlands hinaus und blieben nicht unbeachtet in Turin, in Paris und London. Schon die revolutionaire Regierung in Macland hatte es gewagt, während noch das Straßenpflaster jener Stadt die Blutspuren der meuchlings überfallenen und hingemordeten deutschen Krieger trug, sich in einer Ergebenheitsadresse nach Frankfurt zu wenden und die Sympathieen des neuen Deutschlands für die italienische Revolution in Anspruch zu nehmen, ein Ansiunnen, welches übrigens dort die gebührende Aufnahme fand. Auch in Turin baute man auf die unechte Begeisterung Deutschlands für Italien und überhaupt für das neue Nationalitäts⸗Prinzip und wußte sich dieses Hebels, als man die Vermittelung Frankreichs und Englands in Anspruch nahm, mit Erfolg zu bedienen. Denn die beiden Seemächte würden schwer⸗ lich dem Kaiserlichen Kabinete die Aufgebung eines Theiles der italienischen Provinzen zugemuthet haben, wäre diese nicht von einem Theile der deut⸗ schen Presse und deutscher Volksvertreter, als eine Sache, die sich von selbst verstände, und als ein unabweisbares Zugeständniß an die neue Nationa⸗ litätslehre, seit Monaten gepredigt und als der Ausdruck der öffentlichen Meinung hingestellt worden. So tiefe Wurzeln hatte diese Meinung ge⸗ schlagen, daß zu Frankfurt sogar in der höchsten Sphäre die Ansicht Gel⸗ tung zu finden schien, als ob der Kaiser, selbst nach Wiedereroberung seiner italienischen Provinzen, zu ähnlichen Opfern bereit, eine fremde Vermitte⸗ lung auf solcher Grundlage zulassen würde. Um so mehr hält die Regie⸗ rung Sr. Majestät es fur ihre Pflicht, das Reichs⸗Ministerium von dem wahren Sachverhalte zu verständigen.

„„Daß König Karl Albert, besiegt in einer Reihe von Schlachten vertrieben durch die cigenen Anhänger aus den Mauern der Stadt welche ihn zu Hülfe gerufen hatte, des Verraths beschuldigt an der talienischen Freiheit und bedroht sogar in seinem Lande durch den Kampf der Parteien, in dieser großen und äußersten Gefahr, widerstrebend, aber nothgedrungen, anderwärts als in den eigenen j tzt gebrochenen Kräften nach Schutz und Bei⸗ stand suchte, liegt in der Natir der Dinge und bedarf keiner Erörterung. Er bewaffnete Dazwischenkunst Frankreichs und, als diese verweigert n diplomatische Vermittlung dieser Macht und Englands an. Beide Lereena engst darauf vorbereitet, kamen seiner Aufforderung mit

bsische Penntek; gegen. Es ist bier nothwendig, die englische und fran⸗ stlch n Jialien einer näheren Beleuchtung zu unterziehen. Die

Verlesung der

Beilage zum Preußis

englische Negierung hat in früheren Jahren, so wie in neuester Zeit, seit die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten in die Hände Lord Palmerston's zurückgekehrt ist, von ihren Sympathieen für die Sache der Bewegung in Italien kaum ernstlich ein Hehl gemacht. Die Begünstigung, deren sich das Haupt und die Agenten der italienischen Verschworung im aus⸗ wärtigen Amte zu erfreuen hatten, war für Niemanden ein Geheimniß. An der Lebensfähigkeit des alten Verbündeten Englands zweifelnd, ging man in London mit dem Plan um, unter britischem Patronat einen neuen Greß⸗ staat, zunächst ein großes ober⸗italienisches Reich, zu schaffen, welches man sodann als Gegengewicht einer anderen Großmacht, statt des zerfallenden Oesterreichs, in die europäische Wagschale zu legen gedachte. Wir über⸗ lassen dem Urtheile der Welt, zu entscheiden, ob die Ereignisse den Erwar⸗ tungen des englischen Kabinets entsprochen haben. Wenn je ein Unternch men im rechten Augenblick und mit voller Gunst der Zeitumstände begonnen wurde, so war es der lombardische Aufstand. Ganz Italien, vom Po bis an den Faro, stand in Flammen, Sicilien in Aufruhr, Piemont bereitete sich, seine männliche Bevölkerung über unsere Gränzen zu wälzen. Der Papst selbst, so ward behauptet und gern geglaubt, trat an die Spitze der Bewe⸗ gung und verlieh ihr kirchliche Weihe. Die übrigen Fürsten Italiens folg⸗ ten willig oder gezwungen der Strömung. Die ganze Halbinsel hatte der⸗ selbe Gedanke erfaßt und bis in die untersten Schichten aufgewuhlt. Der seit Cola di Rienzi's Zeiten als geheime Losung unter Wenigen vererbte FPraum eines einheitlichen und weltbeherrschenden Italiens war mit einem Male das Gemeingut Aller geworden. An seiner Verwirklichung zweiselte dort Niemand mehr. 1““

„„Hinzu trat im übrigen Europa eben so plötzlich als unerwartet ein unermeßlicher Umschwung. In Frankreich die Republik, in Deutschland eine Revolution, zwar unblutig, aber tiefer eingreifend als irgend eine politische Umwälzung früherer Jahrhunderte, in Oesterreich der Sturz des herrschenden Sy⸗ stems, überall ahber, wirtlich oder scheinbar, der nach ausschließlicher Geltung 1u.“ 12 nationalen Berechtigung zur politischen Selbsistän⸗

L1“ sagen, daß die italienische Revolutionspartei, als sie den lange vorbereiteten Schlag führte, alle Umstände für sich latie. W Springfluth der allgemeinen Welterschut⸗ X“ 68 ö L und die den Fursten F. 8 ü9. H en der Regierungen, jenseits der 1“ s siegreichen Partei des Umsturzes, über⸗ G 1s 8 doch offentundigen Beistand zweier Groß⸗

1 gegen hätte sich die Ungunst des A’genblicks in vollem Maße gegen Osterreich gekehrt. Mit den Vortheilen, welche eine seltene Verkettung von Umständen in die Hände der italienischen Bewe⸗ gungsmänner gelegt hatte, lassen sich an Umfang und Tiefe nur die Verlegenheiten der Kaiserlichen Regierung vergleichen. Nichts⸗ 3“ ereignete sich zur nicht aeringen Ueberraschung des großen Pu⸗ blikums und des britischen Gtaats⸗Sec etairs, was Kenner der inaglienischen Zustände vorausgesehen hatten. Die ganze Bewegung besaß nur Kräste der Zerstörung. An den Mitteln, zu bauen und zu schaffen, ja selbst nur mit Anstand und Wurde zu unterliegen, gebrach es ihr gänzlich. Die inneren Verhältnisse der Halbinsel in jener Epoche boten einen kläglichen Anblick dar. Einheit, Gleichheit und Bruderschaft waren das Losungewort des neuen Italiens. Aber die Einheit bestand im Bürgerkriege (zwischen Nea⸗ b und Sieilien), die Gleichheit in einer täglich steigenden Erbitterung der Volispartti gegen den Adel und die Besitzenden, die Bruderschaft in dem Aufleven tausendjähriger Fehden zwischen benachbarten Städten. Selbst⸗ ständigkeit ward gepredigt und, um sie zu gründen, der bewaffnete Beistand des Auslandes von dem Gesandten der Macht angefleht, welche in dem soge⸗ nannten Befreiungswerke das Schwert zu führen übernommen hatte. Das einige Italien erwies sich ais ein Phantom. Nach der Besiegung des piemontesi⸗ schen Heeres, der einzigen wirkenden und wirklichen Kraft in jenem großen Staats⸗Experimente, zerfiel es in und durch sich selbst. Denn nicht allein durch die Erfolge unserer Armee, auch durch Verhältnisse, welche tief in dem Wesen der italienischen Zustände liegen und gleich einem Naturgesetze mit innerer Nothwendigkeit wirken, ward jene Katastrophe herbeigeführt, welche Oesterreich sie verlorenen Provinzen zurückgegeben, Jralien aber und Lord Palmerston mit einer großen Erfahrung bereichert hat.

„Dem Anscheine nach dieselbe Richtung, in der That aber ein gänz⸗ lich verschiedenes Ziel, verfolgt die französische Regierung. Es ist die alte Politik, die sich gleich blieb inmitten der Umgestaltung der anderen Verhält⸗ nisse: das überlieferte Bestreben Frankreichs nach Schmälerung und Ver⸗ nichtung des österreichischen Einflusses in Italien. Durch ältere und engere Beziehungen zu der Halbinsel mehr, als England, mit den italienischen Zu⸗ ständen vertraut, weiß das französische Kabinet, daß es die Erstehung eines großen und wirklich selbstständigen Staatskörpers in Italien nicht zu be⸗ fürchten hat, und daß jeder uns nachtheilige Umsturz der Dinge in jenem Lande nur zu Gunsten des französischen Uebergewichtes ausschlagen kann. Wenn man daher in Paris den Bemuhungen Lord Palmerston's berritwillig die Hand bot, so geschah dies ohne Zweifel in richtiger Wurdigung seiner wahren Absichten und in der Voraussicht, daß die Uebergriffe der englischen Diplomatie in der Natur der dortigen Verhältnisse einen Damm finden würden. Von so verschiedenen Punkten ausgehend, begegneten sich die bei⸗ den Kabinete in dem Erbieten, durch ihre Vermittelung den Frieden zwi⸗ schen Oesterreich und Sardinien wieder herzustellen und die italienischen Wirren im Allgemeinen ohne weiteres Blutvergießen zu lösen. Mit dem ausdrücklichen Ruckhalte, daß die Annahme der Mediation die Frage selbst in keiner Weise präjudizire, ging Oesterreich auf das Anerbicten der beiden Seemächte ein.

„„Es ist nicht dieses Ortes, die Gründe zu prüfen, welche unsere Vorgänger im Amte unter den damals obwaltenden Verhältnissen zur Annahme einer Dazwischenkunft dritter Mächte bei einem Friedenswerke vermocht haben, welches am einfachsten und na⸗ türlichsten unmittelbar zwischen den beiden kriegführenden Theilen gepflogen und vollendet worden wäre. Aber wenn auch über die Zweckdien⸗ lichkeit jener Annahme Zweifel vorwalten können, darüber besteht keiner, daß uns die Art der Annahme in Betreff der Grundlage, auf der verhan⸗ delt werden soll, in keiner Weise gebunden hat. Von der Ueberzeugung ausgehend, daß, so wie die Dinge sich gestaltet haben, der eigentliche Ge⸗ genstand einer Vermittelung fehlt, es mußten denn die von Sardinien zu leistenden Kriegskosten als solcher gelten, fest entschlossen, die Rechte des Kaisers und die Integrität der Monarchie bis auf das Aeußerste mit allen uns zu Gebote stehenden Mitteln zu wahren und festzustehen auf dem Ge⸗ biete der Verträge, sehen wir in der That nicht ab, in welcher Weise England und Frankreich ihre uns wohl bekannten Absichten hinsichtlich Italiens auf dem Wege friedlicher Unterhandlung zu erreichen hoffen. Dessenungeachtet sind wir bestimmt, die von dem letzten Kabinete Sr. Ma⸗ jestät eingegangene Verbindlichkeit nicht von uns zu weisen, es müßten denn die beiden Seemächte, verständiat von dem unwiderruflich gefaßten Ent⸗ schlusse des Kaisers und seiner Regierung, in keine Gebietsabtretung ein⸗ zuwilligen, es selbst vorziehen, von der unter anderen Verhältnissen und als sie die Absichten des österreichischen Hofes noch nicht kannten, angebotenen Vermittelung zurückzutreten und das Friedensgeschäft den unmittelbar Vetheilig⸗ ten zu überlassen. 1

„„Die Regierung Sr. Majestat, indem sie zu diesem Entschlusse gelangte, verbarg sich nicht die ernste Bedeutsamkeit desselben. Sie verhehlte sich nicht, daß er die baldige Befriedigung Italiens verzögern überhaupt den europäischen Frieden beosstellen und zu den inneren Käͤmpfen an Sgach der Kontinent leidet, noch die Wechselfälle eines politischen Krieges mögli⸗ cherweise hinzufuͤgen kann. Rucksichten höherer Art bestimmten sie dessen⸗ ungrachtet und im Angestehte so ernster Bedenken den oben bezeichneten Weg einzuschlagen. Wenige Worte werden dies erläutern. Der Porschlag des englischen Kabinets beruft sich auf eine von einem österreichischen Diploma⸗ ten zu London in den ersten Monaten des italienischen Feldzugs, ohne In⸗ struction seines Hofs, vorgelegte und nie von uns anertannte Dentschrift welche die Freigebung der Lombardei in Auesicht stellt. Mit dem englischen Ansinnen durfte sich auch Frankreich bei den bevorstehenden Konferenzen ein⸗ verstanden e klären, wie denn auch, falls die Zreitangen wahr gesprochen ha⸗ ben, der Plan des Herrn Heck cher damit im Wesentlichen nbereinstimmt.

„„Ganz abgesehen von der Unzulässigkeit einer Zumuthung, welche weder in den Verträgen von 1815 noch in dem Ausgange des letzten Feldzuges begrundet

Sonnabend d. 20. Okt.

ist, kann die Kaiserliche Regierung, ohne die ersten und wichtigsten Interessen der Monarchie und Deutschlands bloszustellen und ohne die öffentliche Meinung in Oesterreich auf das riefste zu verletzen, in ein solches Ansinnen nicht eingehen. „„Worauf gründet sich denn dieses überhaupt, da der Wortlaut der Verträge klar, der Erfolg des Krieges für uns war? Auf die willkürliche Annahme einer tiefen und unbesiegbaren Antipathie des Italieners gegen die österreichische Herrschaft und auf die, zwar nicht gegen uns, aber an anderem Orte laut ausgesprochene Behauptung, daß am letzten Ende einer jeden Nation, den Verträgen und der Weltordnung zum Hohne, das Recht zustehe, sich zu einem selbstständigen Staatskörper zu gestalten. Beide Behauptungen weisen wir auf das bestimmteste zurück. Wir stellen in Abrede jene angebliche Antipathie Italiens, die nur in einem Theile der höheren Klassen aus anderen als nationalen Gründen wirklich besteht, während das Volk sie keinesweges theilt. Und wäre dies auch jetzt in Folge einer Verwaltung, welche wir weder fortzu⸗ setzen, noch zu rechtfertigen gedenken, wirklich der Fall, so hat die glänzende Regie⸗ rungs⸗Epoche der Kaiserin Maria Theresia, deren Andenken in den Herzen der Lombarden als ihr goldenes Zeitalter noch heute fortlebt, den Beweis geliefert, daß ein befriedigender Zustand unserer italienischen Provinzen un⸗ ter Oesterreichs Scepter nicht in das Reich der Unmöglichkeit gehört. Noch weniger aber kann jede andere Behauptung von der nationalen Berechti⸗ gung zu politischer Selbstständigkeit zugelassen werden. Sie ist in unseren Augen die Berechtigung zum Umsturze aller staatlichen Verhältnisse und wohl zu ünterscheiden von der freien Entwickelung der Nationalitäten. Es ist klar und bedarf keines Beweises, daß ohne die Auflösung der Monarchie selbst zu dekre⸗ tiren, die österreichische Regierung sich zu diesem Grundsatzee nicht betennen darf. „„Aber auch zugegeben dieses Recht und jene Antipathie, so würden wir doch, und mit uns jeder unbefangene Beurtheiler, in dem vorgeschla⸗ genen Auswege, den Mincio oder die Etsch als Gränzlinie anzunehmen, nur ein ungenügendes Auskunftsmittel erkennen müssen, eingegeben von dem ängstlichen Bestreben, sich der Unzukömmlichkeit des Augenblicks rasch zu entledigen, aber obne alle Rucksicht auf die daraus mit Nothwendigkeit entspringenden Uebelstände, ohne alle Bürgschaft für die Zukunft. Oester⸗ reich soll eine der schönsten Perlen seiner Krone von sich werfen, um ein halt⸗ und bestandloses Provisorium zu begründen. Denn im Ernste wird doch Niemand meinen, daß es uns auch nur auf einige Jahre möglich wäre, das venetianische Gebiet, Wälschtyrol, Istrien mit Triest und das dalmatinische Kustenland zu halten nach der Losgebung der Lombardei: dann würde eintreten, was man uns jitzt fälschlich in Aussicht stellt; dann würde die österreichisch gebliebene italieni⸗ sche VBevölkerung, als die geknechteten Parias, welche allem ihre Selbststän⸗ digkeit zu eninzen nicht verstanden, dem Hohne und der Verführung des übrigen Italiens preisgegeben, der fremden Intrigue ein wei⸗ tes Feld eingeräumt sein. Dann würde in der That jede Hoff⸗ nung schwinden, in unseren italienischen Provinzen einen ge⸗ ordneten und haltbaren Zustand zu begrunden, und es bliebe uns nur übrig, sie in ein ständiges Feldlaver um uwandeln, oder sofort und ohne ferneres Zögern aufzugeben. Sind die Volker berechtigt, sich willkürlich als Staa⸗ ten zu gestalten, ist jene unüberwindliche Annpathie des Italieners gegen uns eine Wahrheit, dann fürwahr ist kein Grund vorhanden, die Scheide⸗ linie, wie man uns vorschlägt, der Etsch oder den Mineio entlang zu ziehen: sonden die kunftigen Gränzmarken zwischen uns, d. i. Oester⸗ reich und Deutschland, und zwischen der neuen feindlichen Macht, Jalien, werden unfeyhlbar der Brenner und der Kaist bilden, Frank⸗ reichs neue Schützlinge und Bundesgenossen die Alpenpässe in unserem Suden besetzen, ibre Flotten den Seeweg nach dem Orient abschneiden, Venedig sich zum Kriegshafen der neuen Seemacht verjüngen, Triest das große Emporium Jialiens, ein Stapelplatz der englischen Industrie, viel wahrscheinlicher als der deutschen, werden, das adriatische Meer ein italie⸗ nischer oder um die Dinge bei ihrem wahren Namen zu benennen, ein französischer See sein. Ein Krieg mit Frankreich würde sodann, statt am Micio, am Isonzo oder am Fuße der kärnthnerischen Alpen beginen, Deutschlands linke Flanke, Baden, Wurttemberg und Bapern, mit Invasion bedroht sein. Selbst ein Laie in der Krtegswissenschaft wird diese Gefahr erken⸗ nen. Und zu einem solchen selbstmörderischen Werke sollte Oesterreich die Hand bieten, ohne fruher nicht alle, selbst die äußersten Mittel des2 zderstandes erschöpft zu haben? Die Wahl zwischen der Erfüllung einer ernsten, aber heiligen Pflicht gegen den Kaiser, die österreichische Gesammt⸗Monarchie und gegen Deutschland, dessen Interessen in keiner Frage mehr als in der ita⸗ lienischen mit denen Oesterreichs dieselben sind, und zwischen mutblasem Zurüchweichen von Gefahren, die wir nicht verkennen, aber denen entgegen⸗ zutreten unter solchen Umständen unvermeidlich ist: diese Wahl kann keinem Zweifel Raum geben. Wir rechnen daher mit Zuver⸗ sicht auf die volle Uebereinstimmung des deutschen Reichs⸗Ministe⸗ riums. Bereit wie wir, den Frieden zu wahren, wird es doch den Emflüsterungen einer Deutschland und Oesterreich gleich feindseligen Politik fremder Kabinete, eben so wenig, als den Hirngespinsten politischer Tränmer in der Heimat Gehör geben. Es wird nicht einen Zustand be⸗ gründen helfen, der kein wahrer Friede wäre und bezahlt werden müßte mit der Ehre und den Lebensinteressen des gemeinsamen Vaterlands, Ew. wollen von Vorstehendem dem Reiches⸗Ministerium Mittheilung mahen und ꝛc. empfangen.““ 1

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Ausland.

Frankreich. Ober⸗Gerichtshof zu Versaillles. Siz⸗ zung vom 13. Okt. Der General⸗Prokurator liest den Anklageakt, durch welchen die folgenden vor den hohen Gerichtshof von Versailles durch das Gesetz der National⸗Versammlung vom 10. August 1849 geschickt worden sind: das demokratisch⸗sozialistische Comité Funfund⸗ zwanziger⸗Ausschuß. Dieses umfaßt 14 Personen. Das Comité der Presse, 7 Personen, diese sind Thore, Langlois, Ribeyrolles u. s. w. Die Volks⸗Repräsentanten Ledru Rollin, Considerant, Boichot, Rattier, Commissaire, Beyer, Pflieger, Avril, Martin Ber⸗ nard, König, Rugeot, Menaud, Landolphe, Hofer, Rolland, Can⸗ tagrel, Austeti, Heitzmann, Suchet, Maigne, Fargin, Fayolle Pühes, Daniel Lamaziere, Roch, Vauthier, Deville, Gam⸗ bon, Fannot, Louriou, Pyat 15 Personen. Artillerie, Na⸗ tionalgarde, Manifestation, hierunter sind: Guinard, Ker⸗ sausie, Forestier, Elienne Arago im Ganzen 67 Perso⸗ nen. Der General⸗Prokurator geht vom 4. November 1848, dem Tage, an welchem die Gesellschaft „Die republikanische Soli⸗ darität“ gegründet wurde, aus, deren Zweck war, eine Verbind ung der einzelnen Repuͤblikaner unter einander zu bilden, um die An⸗ griffe der antirevolutionairen Partei abzuwehren. Der Prokurator schreibt hierin der Gesellschaft die Absicht zu, daß sie durch diese Verbindung sich an dem Tage des Kampfes die Mittel hätte ver⸗ schaffen wollen, gemeinschaftlich wirken zu können. Aus allen ihren Handlungen und Aktenstucken sei es ersichtlich, daß sie mit dem Plane umgegangen sei, die Regierung zu sturzen. Der Staats⸗ Prolurator schließt daraus, daß schon Ende 1848 man darauf aus⸗ gegangen sei, die Regierung zu sturzen. Auch am 29. Januar hätte man schon die Absicht gehabt, mit bewaffneter Hand aufzutreten unter dem Vorwand, die Constitution sei durch die Aufhebung der Klubs verletzt worden. Die Haltung der Nationalgarde und der Armce hätten sie jedoch davon abgehalten. Die Untersuchung zeige deut⸗ lich den verschiedenen Ursprung der verschiedenen Gesellschaften, welche später unter den Werkzeugen der Verschwörung waren. Es bestand damals ein sozialer demokratischer Central⸗Rath und ein Kongreß der Nationalwähler, welche später unter dem gemeinschaft⸗ lichen Namen „demokratisch⸗sozialer Ausschuß“ vereinigt wurden. Aus dieser bildete sich später das demokratisch⸗ sozialistische Comit der Wahlen. Diesem Comité standen in seinen Bemuhungen, er Volk in immerwährender Aufregung zu erhalten, die verschiedenen