1849 / 313 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

den, wie sie in den letzten 32 Jahren außerdem nur zweimal vor⸗ gekommen. Die Fluthen haben bedeutenden Schaden angerichtet. So ist das berühmte, aus Lehm und aus ungebrannten Ziegeln gebaute Fort von Multan, das drei Monate lang beinahe hundert britischen Kanonen Trotz geboten, mit seinen bombenfesten Wällen und Basteien hinweggespült worden. Auch ein Tempel, so wie viele andere Gebäude in derselben Stadt sind eingestürzt. Vom 18. bis 23. August fiel der Regen am stärksten. Fast alle in Multan le⸗ benden Europäer litten am Fieber. Mit dem Eintritte der kalten Jahreszeit begann jedoch die Krankheit abzunehmen.

Sir Charles Napier und der General⸗Gouverneur gedenken Simla gegen Ende Oktobers zu verlassen; Ersterer beabstchtigt, eine Inspections⸗Reise nach Peschauer zu machen. Ein in der Nähe von Peschauer auf der Seite von Kabul gelegenes Fort soll

efestigt werden, um während des Winters Schutz gegen die Ein⸗ älle von Räube währen. 8 die - biopjahs in der Präsidentschaft Madras

st durch die fast vollständige Vernichtung der Bande beendigt wor⸗ den. Als die Moplahs von den zu ihrer Verfolgung entsandten Truppen erreicht wurden, griffen sie, obwohl nur 64 an der Zahl, den weit stärkeren Feind sogleich an. Wie zu erwarten war, erla⸗ gen sie der Uebermacht; da nur Einer von ihnen Quartier an⸗ nehmen wollte, so wurden sie mit Ausnahme dieses Einzigen sämmt⸗

lich niedergehauen.

Wissenschaft und Kunst. Königliches Schauspielhaus. Sonnabend, 10. November.

Am Vorabend des ee Geburtstages Schiller's wurde ein utgemeinter Prolog von A. L. Lua von Hern Dessoir gesprochen.

Hierauf folgte die wohlgelungene Aufführung der „Braut von Mes⸗ ina.“ Alle mitwirkenden Kräfte, die höheren wie untergeordneten Ranges, rkannten den Ernst der Aufgabe und gaben ihr Bestes. Das fein ange⸗ egte Gepräge der beiden Brüder Manuel und Cesar wurde von den Herren Wagner und Hendrichs im ursprünglichen Relief gehalten. Der mei⸗ sterhafte Vortrag Schillerschen Verse der Frau Crelinger, Isabella, ist ekannt. Auch die Darstellung der Frau Hoppé, Beatrice, ist zu loben, wenn auch diese Künstlerin weniger absichtlich aus Gewohnheit einen Anflug von moderner Gefühlsweichlichkeit, der hätte vermieden werden sollen,

in diesen Charakter trug. Die Herren Rott, Cajetan, und Franz, Bo⸗ hemund, gaben die Chorführer in angemessener Weise, wenn auch Herr Rott vielleicht allzuhäufig die Gelegenheit wahrnahm, seine schöne Mittel n ihrem ganzen Umfang ins Licht zu setzen. Anch Herr Mauer stellte den reuen Diego gut dar. Bei W. Krüger was es erfreulich, daß er nach langer Zeit inmal wieder seine gehackte, monotone Sprachweise in den tieferen Stimm⸗ egistern vergaß und die unverkümmerten Laute der Empfindung anzuschla⸗ en wußte. Selbst Herr Bethge's heiseres Organ schien heute wohlklin⸗ ender, als sonst. Das schwierige Unisono des Chors wurde mit einigen Ausnahmen verhältnißmäßig gut ausgeführt, nur sollte den Herren vom Chore noch nachdrücklicher eingeschärft werden, daß seine Aufgabe keine

müßige Statistenfrohen und Gewandschaustellung, wie in der großen Oper, st. Ein besonderer mimischer Aufwand soll ihnen nicht zugemuthet werden, wenigstens müßten aber doch ihre Augen bei den wichtigeren Vorgängen auf die Hauptpersonen gerichtet, ihre Miene ernst sein, und Privat⸗Gespräche hinter den Coulissen abgemacht werden.

Gewiß ist es wahr, daß unter Schiller's Dramen doch immer die die interessanteren sind, denen man die meisten Fehler nicht ohne Recht vorwirft. Auch die Braut von Messina gehört unter jene. Wer sollte sich nicht von dem hohen Sinn des Dichters, von der Gewalt seiner Sprache mächtig angeregt fühlen! Da stehen sie, diese schönen Verse, wie himmelanstrebende

Cpypressen, stolz, edel, düster, wie sie, und wenn auch nicht jeder dieser hohen Stämme fest im Gedanken wurzelt, so muß doch der offene Sinn fühlen, daß der Boden, dem sie entsprossen, ein überschwenglich reicher, gesegneter ist, und daß der warme Hauch, der sie umweht, aus der Brust eines echten Dichters hervorging.

Konzert, gegeben von Anna van Millingen im Saale des Hotel de Russie. (Den 10. November.)

Nachdem unsere Konzert⸗Saison durch die Sinfonie⸗, Quartett⸗ und Trio⸗Soireen in würdigster Weise eröffnet worden, fand das erste diesjäh⸗ rige Virtuosen⸗Konzert am Sonnabend im Hotel de Russie statt, wo sich eine fremde Sängerin, Anna van Millingen (aus London) hören ließ. Daß es in einer Zeit, in welcher sich Dank den einflußreichen Bestre⸗ bungen jener oben erwähnten Soireen der Sinn für gediegene Musik wieder lebhafter zu regen begonnen, nicht leicht ist, die Theilnahme des Publikums für gewöhnliche Virtuosen⸗Leistungen zu gewinnen, wenn anders nicht gleichzeitig der Nimbus eines berühmten Namens in die Wageschale geworfen werden kann, zeigte das Konzert in Rede aufs neue, das nur eine sehr geringe Anziehungskraft auszuüben vermocht hatte. Der Saal war kaum zur Hälfte gefüllt, der Beifall übrigens den Leistungen der Kon⸗ zerigeberin entsprechend, sehr mäßig. Die Letzteren bieten zwar in manchem Betracht recht Anerkennungswerthes und sind namentlich vollkommen geeig⸗ net, privatim den Beifall eines vertrauten Kreises von Musikfreunden her⸗ vorzurufen; um öffentlich damit hervorzutreten, Kunstreisen darauf zu un⸗ ternehmen und Lorbeeren dadurch zu verdienen, erscheinen sie jedoch jeden⸗ falls zu untergeordnet. Die Sängerin ist mit einer umfangreichen und

klangvollen Altstimme begabt, die sie auch theilweise mit Geschick und

Geschmack zu verwenden weiß, das ist aber auch fast Alles, was man ihr zum Lobe nachsagen kann. Wollten wir tiefer auf ihre Leistungen eingehen, so könnten wir zuvörderst von ihrer Intonation nur Ungünstiges berichten, und doch ist Reinheit der Intonation die erste und Hauptanforderung, die jedes gebildete musikalische Ohr an eine Gesangleistung zu machen sich berechtigt fühlt. Erwähnen wir daher nur noch, daß die Konzertgeberin zuerst eine Arie von Donizetti vortrug und dabei fast fortwährend um Ton über der Stim⸗ mung des begleitenden Flügels schwebte, wogegen sie die übrigen Nummern, bestehend in einer Cavatine aus einer Benedictschen Oper, in einem Schubertschen Liede „der Wanderer“ und in dem Trinkliede aus „Lu⸗ crezia Borgia,“ im Ganzen befriedigender und namentlich hinsichtlich der Intonation erträglicher, als das zuvor erwähnte Musikstück zu Gehör brachte. Die vollkommene Ausbildung des musikalischen Ohres der Sän⸗ gerin zu bezweiseln muß uns indeß so lange gestattet bleiben, bis es ihr durch anderweitige Leistungen unseren Zweisel zu beseitigen gelungen ist, wozu aber keine Aussicht vorhanden sein dürfte.

Unterstützt wurde die Konzertgeberin durch die Herren Grünwald, di Dio, Haase und Ed. Ganz. Ersterer spielte zur Einleitung des Ganzen ein Conzertino von Beriot. Glanzvolle Technik, kraftvolle Bo⸗ gensührung und eine eigenthümliche Frische des Vortrages sind Haupteigen⸗ schaften in dem Spiele des Herrn Grünwald, die ihn schon jetzt weit über die gewöhnlichen Violinspieler erheben und ihm bald einen Ehrenplatz unter den hiesigen Künstlern einräumen werden. Sein Vortrag fand ver⸗ diente Auszeichnung. Herr di Dio angehend, so spielte er zwei Cello⸗ nummern, statt deren wir aber lieber noch einen Violin⸗Vortrag des Heirn Grünwald gehört hätten. In Bezug auf Herrn di Dio nur die Be⸗ merkung, daß vor Allem bescheidenes Auftreten jedem Künstler ziemt. Herr Haase deklamirte (7) etwas und Herr Ed. Ganz begleitete die Konzert⸗ nummern am Flügel.

Fürst Johann Moritz von Nassan⸗Siegen.

In Bezug auf die Rezension meines Buches: Leben des Fürsten Johann Moritz von Nassau⸗Siegen, Nr. 299 dieses Blattes, ge statte ich mir folgende Bemerkungen:

Bei Erörterung der Frage, ob Johann Moritz in kurbrandenburgi⸗ schen Kriegsdiensten gestanden, kommt ein Schreiben des Fürsten, d. d. Franfurt 6/16. Juli 1658 (S. 221 meines Buches) in Betracht, in welchem er in Bezug auf den erwarteten Angriff der Schweden sagt: „Werdt ich als Vo⸗ lontair E. K. D. von Herzen aufwarten.“ Dies hätte ein in der bran⸗ denburgischen Armee kommandirender Offizier nicht schreiben können. Auch hätte der Fürst eine solche Charge eben so gut, wie seine übrigen Würden, in die Grabschrift mit aufgenommen, die er 1663 sich selbst gesetzt hat. Wenn Friedrich der Große (Oeuvres, Berlin chez Decker, 1846, t. I. p. 180) bei dem Jahre 1655 „Siegen“ unter den Obersten der Armee des großen Kurfürsten aufführt: so ist dies gewiß ein anderes Mitglied dieses Fürstenhauses, vielleicht ein Bruder von Johann Moritz gewesen. Es ist nicht anzunehmen, daß Moritz, ber bereits seit 1644 niederländischer Ge⸗ neral⸗Lieutenant war, 1655 die Stelle eines brandenburgischen Obersten be⸗ kleidet habe.

Wenn serner in dem Kodizill vom 10. November 1679 der Fürst an⸗ geordnet hat, daß seine Leiche vorerst in Bergenthal in der dazu verfer⸗ tigten Tombe hingestellt werde, so dürfte dadurch die ausführliche Ver⸗ ordnung über das Begräbniß und die Abführung der Leiche nach Siegen vom 24. November 1678 nicht aufgehoben worden sein.

Cleve, den 5. November 1849.

Dr. Driesen.

Eisenbahn⸗Verkehr.

Personen⸗Frequenz 8 der Magdeburg⸗Leipziger Eisenbahn. Bis inkl. 27. Oktober c. wurden befördert 595,738 Personen, vom 28. Oktober bis inkl. 3. November c. inkl. 1179 Personen aus dem Zwischenverkerlr....

in Summa 619,504 Personen.

23,7665 »„

8 4 1.2 . 8 22 Berliner Börse.

Berlin, 10. Nov. Obgleich der Umsatz in allen Eisenbahn⸗ Actien im Laufe dieser Woche sehr beträchtlich war, so erfuhren die Course der meisten Effekten in Folge ansehnlicher Verkäufe auf fixe Lieferung doch einen weiteren Rückgang, welcher sich besonders auf solche Actien empfindlich äußerte, worin die Speculation bisher am weitesten verbreitet war. Der Ministerwechsel in Frankreich wurde von einzelnen Spekulanten, die der Hausse⸗Partei nicht günstig waren, benutzt, um in eben solchem Umfange, als diese die Course getrieben hatte, solche herabzudrucken, und während fast alle soliden Effekten an unserer Börse, so wie die Rente in Paris und die Fonds in London, einen festen und besseren Stand einnahmen, so blieben unsere Speculations⸗Effekten durch anhaltende Offerten stark im Weichen. Für die in diesem Augenblick wierer um sich gegriffene Speculationswuth würden die neuen Dofer zwar eine rechtzeitige und ernste Mahnung sein können, doch müssen wir nach unseren bisherigen Erfahrungen annehmen, daß bei völligem Verschwinden der Besorgnisse und bei einer ferneren günstigen Haltung der auswärtigen Börsenplätzt, der Spe⸗ culation à la hausse gerade durch die zahlreichen Blancoverkäufe neue Nahrung gegeben ist. Das Börsenspiel wird weder Lurch die

Bestrebungen der Baisse⸗, noch der Hausse⸗Partei gehemmt werden können; alle Mittel, die von diesen Seiten in Bewegung gesetzt werden, entspringen aus Gewinnsucht, und glauben sich einzelne Stimmen, wie es in öffentlichen Blättern bereits geschehen ist, ein Verdienst dadurch zu erwerben, wenn sie das Publikum vor den Gefahren der Börsen⸗Operationen warnen, so halten wir uns, ohne irgend eine Polemik hervorrufen zu wollen, doch von unserem Standpunkte aus und in Betracht der genauen Kenntniß von der

Unlauterkeit dergleichen weiser und gutmüthig scheinender Rath⸗

schläge für berechtigt, ja sogar für verpflichtet, auf die ebenfalls gewinnsüchtigen Zwecke hinzuweisen, die damit erreicht werden sollen.

Betrachten wir die ruhige Haltung unserer Fonds und der soliden Eisenbahn⸗Effekten als ein sicheres Zeichen für die Fort⸗ dauer des Vertrauens, so werden die zügellosen Machinationen ein⸗ zelner Spekulanten nicht verborgen bleiben, sondern dem Privat⸗ manne und dem Kapitalisten, für die wir vorzugsweise unsere Be⸗ richte schreiben, am besten zeigen können, was es mit den gutge⸗ meinten Rathschlägen fuͤr eine Bewandniß hat. Unser Barometer bleibt der Cours⸗Stand der öffentlichen Staats⸗Foads, diese re⸗ präsentiren den Stand der politischen Bewegung, sie gelten nicht minder für den finanziellen Zustand unserer Geldmärkte, und Schwankungen derselben werden gewiß bei eintretenden ernstlichen Besorgnissen nicht ausbleiben. Auch im Laufe dieser Woche haben wir den Beweis gehabt, daß, ungeachtet der bedeutenden Reaction

in den Coursen der Speculations⸗Effekten, alle übrigen Eisenbahn⸗

Actien nach einer leichten rückgängigen Bewegung wieder einen besseren Stand einnahmen, so sind Berlin⸗Stettiner von 102 bis 102 1 %, Stargard⸗Posen von 83 bis 84 ½ %, Niederschl.⸗Mär⸗

kische von 83 bis 83 ¾˖ %, Oberschlesische Litt. A. von 105 a 106 ½ %,

Litt. B. 103 ¼ a 103 ¾ %, Köln⸗Minden von 93 ¾f bis 94 ½ a £ % Auch preußische Staats⸗Effekten, so wie alle Prioritäts-⸗

gestiegen. Actien, besserten sich durch mehrseitige Kauflust oder wurden im Allgemeinen wenig von der rückgängigen Bewegung ergriffen, nur Bank⸗Antheile machten wegen des ersichtlichen großen Geld⸗Ueber⸗ flusses bei der Bank eine Ausnahme und blieben gedrückt. Unter den Speculations⸗Actien können wir nur Krakau⸗Oberschlesische im Betracht der täglichen bedeutenden Geldanlagen in diesen Actien von den erheblichen Schwankungen ausschließen; deren Cours be⸗ hauptete sich an den flauesten Börsentagen fest auf 68 ½ % und er⸗ reichte heute den Stand von 70 %, obgleich dazu Verkäufer blie⸗ ben. Den bedeutendsten Rückgang erfuhren Magdeburg⸗Witten⸗ berge, worin die hamburger Börse in der Zuversicht, daß unsere Regierung ohne Rücksicht auf die Präklusion der 60prozentigen Quittungsbogen die Genehmigung zur Emission der Prioritäts⸗ Actien ertheilen werde, bedeutend spekulirt hat. Seitdem sich nach

herbeigebrachten Beweisen für die Illegalität des derzeitigen Be⸗

schlusses in der General⸗Versammlung Bedenken gegen die rechts⸗ gültige Geld⸗Bewilligung erhoben und Gefahren fuͤr die dereinsti⸗ gen Besitzer von Prioritäts⸗Obligationen herausgestellt haben, erfuhr der Cours dieser Actien einen Ruckschlag von 75 bis 67 %, wobei

unser Börsen⸗Publikum indeß wenig berührt wurde, da nur die hambur⸗

ger Aufträge hier vorüubergehende Umsätze hervorriefen. Die Genehmi⸗ gung zur Emission der Prio ritäts⸗Actien ist nicht erfolgt, und den Be sitzern

der präkludirten Quittungsbogen erwächst dadurch aufs neue die

Hoffnung, etwas von ihrem eingezahlten Kapital, welches sich auf circa 1,200,000 Rthlr. beläuft, zu retten. Ferner bedeutende Schwan⸗ kungen erfuhren Berlin⸗Hamburger Actien, die in Rücksicht der neuen Mehreinnahme im Monat Oktober und der bis jetzt erfolg⸗ ten größeren Einnahme von circa 223,000 Rthlr. in diesem Jahre den Cours von 86 % erreichten, gingen wieder bis 80 ½ % zuruck, schlossen aber heute 81 3 Gld. Auch Friedrich Wilhelms⸗Nordbahn, welche in Folge einer kunstlichen Treiberei bis 56 % bezahlt wurden, gingen bis 52 zurück, stiegen aber bald wieder und schlossen heute 53 bez. und Br. Die Contremine hat in diesem Effekt dem An⸗ scheine nach wieder bedeutend um sich gegriffen und dürfte die näͤchste Veranlassung zu einem neuen Aufschwunge des Courses ge⸗ ben. Dusseldorf⸗Elberfelder Actien in Folge der Gewißheit einer guten Rente sind von 70 bis 82 gestiegen, drückten sich aber wie⸗ der bis 78 ½ %. In den übrigen Actien waren die Schwankungen weniger beträchtlich, der Umsatz zu den notirten Coursen aber nicht unbedeutend.

Im Allgemeinen schloß die Börse heute in einer günstigen Tendenz, da das Steigen der Rente in Paris vorläusig die Be⸗ sorgnisse verscheucht zu haben scheint.

Im Wechselgeschäft ziemlich lebhaft; Amsterdam in beiden Sich⸗ ten anhaltend begehrt und ¼ % höher bezahlt, auch Hamburg k. S. % besser. London seit voriger Woche gefragter, bleibt zur Notiz Brief und Geld. Paris gefragt. Wien, im Laufe der Woche gewichen, bleibt ebenfalls gesucht. Frankfurt a. M. ohne V rung. Für Petersburg fehlten Abgeber.

Bekanntm achungen

1 Die unbekannten Erben a) des am 26. März 1805 in Gniewkowo verstorbe⸗ nen Kämmerers Bernhard Haehne, und b) des am 5. November 1846 in Jerzyce verstorbe⸗ nen Gränz⸗Aufsehers Ludwig Danowski werden aufgefordert, sich beim unterzeichneten Gerichte, und zwar spätestens bis zu dem am 24. Juli 1850 vor dem Direktor von Stöphasius anstehenden Termine zu melden und ihre Erbrechte nachzuweisen, widrigen⸗ falls der in unserem Depositorium befindliche Nachlaß, als herrenloses Gut, dem Königlichen Fiskus zuge⸗ sprochen werden wird. Der Nachlaß des ꝛc. Haehne besteht in 150 Thlr. Westpreußischen Pfandbriefen und 43 Thlr. 28 Sgr. Courant, der des Danowski in

[469] Zapozew edykrtalny. Niewiadomi spadkobierzy a) zmarlego w Gniewkowie w dniu 2690 Marca 1805 Kamelarza Bernard Hachne, i b) zmarlego w Jerzycach w dniu 580 Listopada 18461 dozorey granicznego Ludwika Danowskiego wzywaja sig, aby sie u podpisanego sadu a najp62- niej do terminu na dzien 24go Lipca 1850 przed Dyrektorem sadu Ur. Stoephasius wyznaczonego 281osili sic, swoje prawo do spadku udowodnili, w Przeciwnym razie pozostalosé w depozycie naszym s16 znajduiaca jako bez wlasciciela Kröl. fiskusowi 1 zostanie. ozostalosé Haehne sklada sic z 150 tal. w listach zastawnych zachodnio-pruskich i 43 tal. 28 érgr. w.

Kurancie, Danowskiego zas 2 43 tal. 8 grgr. 4 fen. w. Kurancie.

Inowraclaw, dnia 4go0 Sierpnia 1849. Kröl. Sad powiatowy, wydziat J.

Courant.

[419] Ediktal⸗Citation.

Von der Königlichen Staats⸗Anwaltschaft in Erfurt ist gegen den früheren Konrektor bei der hiesigen städ⸗ tischen Schule, Doltor Carl Schramm, weicher sich ge⸗

enwärtig in der Schweiz aufhalten soll, wegen Ma⸗ jestäts⸗Beleidigung, versuchten Aufruhrs und Hochver⸗ raths die Voruntersuchung bei uns beantragt worden.

Derselbe wird daher hierdurch aufgefordert, sich zu

seiner Vernehmung über die gegen ihn erhobene An⸗ klage spätestens in dem

am 13. März 1850, Vormittags 11 Uhr,

an hiesiger Gerichtsstelle anstehenden Termine einzufin⸗

[224] E

entfernt

Inowraclaw, den 4. August 1849. Königliches Kreisgericht.

den, widrigenfalls auf den Antrag der Staats⸗Anwalt⸗ schaft das weiter Rechtliche, ohne die Vorladung zu er⸗ neuern, beschlossen werden wird. Langensalza, den 8. August 1849. Königliches Kreisgericht.

diktal⸗Vorladung. 8 he secha P shah (Siesel) 1

r verstorbenen Wechslers Meyer Bl. im Jahr 1806 zu geboren, 8 dat, 15 hn⸗ einem auf ein Jahr lautenden Reisepaß von hier sich und nach Amerika gegangen sein soll, und ne

rax.

2 2

ausgezahlt werden wird. Nordhausen, den 25.

sen aus dem Nachlaß seines Vaters ihm zugefallenes und im Depositorium des unterzeichneten Gerichts ver⸗ wahrtes Vermögen die Summe von 5000 Thlr. über⸗ steigt, so wie dessen etwanige unbekannte Erben, werden hiermit aufgefordert, sich bei dem unterzeichneten Gerichte binnen 9 Monaten und spätestens in dem auf den 30. August 1850, Vormitt. 11 Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle anstehenden Termine ent⸗ weder persönlich oder schriftlich zu melden und zur Er⸗ hebung der für ihn vorhandenen Gelder sich zu legiti⸗ miren, widrigenfalls seine Todeserklärung durch Erkennt⸗ niß ausgesprochen und sein Vermögen den sich legiti⸗ mirenden Erben oder als herrenloses Gut dem Fiskus

April 1849. Königliches Kreisgericht.

und das letzte Drittel am 1. Juni 1850 auf den De⸗ potplätzen längs der Bahn abgeliefert sein muß.

wie Submissions⸗Formulare, können in den gewöhnli⸗ chen Dienststunden in unserem Geschäfts⸗Lokale einge⸗ sehen oder gegen Erstattung der Kosten mitgetheilt werden. Die Offerten sind der unterzeichneten Kommission ver⸗ siegelt unter der Aufschrift: „Offerte zur Lieferung von Schwellen, Loos Nr.... zur Westphälischen Eisenbahn“, bis zum 15. Dezember d. J., Mittags 11 Uhr, postfrei einzusenden, in welchem Termine die eingegan⸗ genen Anerbietungen in Gegenwart der etwa erschiene⸗ nen Unternehmungslustigen eröffnet werden sollen. Auf später eingehende Anerbietungen kann nicht ge⸗ rücksichtigt werden, dagegen bleiben diejenigen, welche

43 Thlr. 8 Sgr. 4 Pf.

I. Abtheilung.

Lippstadt ist die Lieferung von

I. Abtheilung.

Blach, Sohn des 1 Längen und Stärken, welcher im Jahre 1838 mit

Westphälische Eisenbahn. Lieferung von Eichenschwellen 1667 und Unterlagshölzern.

Zur Anlage des Bahngeleises zwischen Hamm und

11,000 Stück eichenen Stoßschwellen, 8 Fuß lang, 14 Zoll breit, 7 ¼ Zoll stark,

46,000 Stück dergleichen Zwischenschwellen, 8 Fuß lang, 12 Zoll breit, 6 Zoll stark,

4,404 Stuͤck Unterlagshölzern für Weichen, zusam⸗ men 50,548 laufende Fuß in verschiedenen

erforderlich, welche, in 4 Loose getheilt, im Wege der Submission ausgegeben werden soll, so daß das erste Drittel jedes Looses am 1. April, das zweite am 1. Mai

4 Wochen an ihr Anerbieten gebunden. Soest, den 9. November 1849.

Köln⸗Mindener 8 161212 Eisenbahn.

Vom 15. Oktober ab tägliche 8 Abfahrten der Personenzüge:

tags, im Anschluß an den um 5 Uhr 10 Min. von Hannover abgehenden Zug.

von Berlin, Dresden, Leipzig, Braunschweig, Bremen und Hannover eintreffenden Zug. EEEEEEEWWEI

Das Abonnemenr betragr⸗

2 Rthlr. für ½ Jahr.

4 Arhlr. ⸗„ 4 Jahr.

8 Rthlr. - Jahr.

allen Theilen der Monarchie

ohne Preis⸗Erhöhung. Bet einzelnen Nummern wird der Bogen mit 2 Sgr. berechnet

8 1II““ Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die kExpedition des preuß. Staats⸗ 8 Anzeigers: Bebhren⸗Straße Mr. 57.

Amtlicher Theil. 4 Deutschland.

Preußen. Berlin. Der Bau der Eisenbahn⸗Brücken über die Weich⸗ sel und Nogat. Koblenz. Aufenthalt des Prinzen von Preußen. Oesterreich. Wien. Die provisorische Bundes⸗Central⸗Kommission. Ernennungen an der prager Universität und im Handels⸗Ministerium. Bekanntmachung des Militair⸗ und Civil⸗Gouverneurs. Eisenbah⸗ nen⸗Tracirung in der Provinz Verona.

Bayern. München. Ankunft der Prinzen Wilhelm und Adalbert von

Preußen.

Sachsen. Dresden. Gustav Adolphs⸗Verein.

Braunschweig. Braunschweig. Verhandlungen der Abgeordneten⸗ Versammlung.

Sachsen⸗Altenburg. Altenburg. Die Steuerfreiheit.

Hamburg. Hamburg. Der Verfassungs⸗Entwurf.

Ausland.

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Schluß der zweiten Diskussion des Gesetz⸗Entwurfs über die Marseiller⸗Avignoner Bahn. Ober⸗Gerichtshof zu Versailles. Verweigerung der Ver theidigung in Folge Beschlusses des Gerichtshofes gegen die Art Öund Weise derselben. Paris. Erklärung über die Gesin⸗ nungen des Präsidenten. Ernennungen. Proclamation des neuen Polizei⸗Präfekten. Anrede des nordamerikanischen Gesandten an den Präsidenten. Das Transportalionsgesetz. Armeebestand. Bank⸗ bericht. Vermischtes.

Grosbritanien und Irland. London. Hofnachricht. Königliche Proclamation.

Belgien. Brüssel. Hofnachricht. Rückkehr des Kriegsministers. Vermischtes.

Italien. Turin. Kammerverhandlungen. Garibaldi. Floren 8 Rechnungshof und Gemeindeverfassung. Schweizer⸗Depot. Rom. Der Papst. Vermischtes.

Spanien. Madrid. Cortes⸗Verhandlungen. Geschenk an Narvaez.

Vermischtes.

Worsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Beilage.

Die Lieferungs⸗Bedingungen und Nachweisungen, so

Submissionen eingegeben haben, bis nach Ablauf von

Königliche Kommission für die Westphälische Eisenbahn.

von Minden nach Deutz 7 Uhr 30 Min. Vormit⸗

von Minden nach Deutz 12 Uhr 15 Min. Nach⸗ mittags, im Anschluß an den um 11 Uhr 15 Min.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem General der Kavallerie und Minister⸗Präsidenten, Gra⸗

fen von Brandenburg, und dem General der Kavallerie von Wrangel den Schwarzen Adler⸗Orden zu verleihen;

Den seitherigen Landrath Hisgen zu Wittlich im Regierungs⸗ Bezirk Trier, zum Regierungs⸗Rath zu ernennen; und

Dem Protonotarius bei dem Appellationsgerichte in Stettin, Kriminalrath Zitelmann, bei seiner Versetzung in den Ruhestand, den Charatter als Geheimer Kanzleirath zu verleihen.

Potsdam, 12. November. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von burg⸗Strelitz ist auf Schloß Sanssouci eingetroffen.

öc“ ichts⸗Direktor von Voigt zu Krossen ist zum Direktor des Kreisgerichts zu Landsberg a. d. W., und der bisherige Kreisrichter Wohlgeboren zu Memel zum Rechts⸗Anwalt bei dem Kreisgerichte zu Memel, mit Anweisung seines Wohnsitzes daselbst, und zugleich zum Notar im Departement des Aopellationsgerichts zu Königsberg, vom 1. Januar k. J. ab, ernannt worden.

Königliche General⸗Lotterie⸗Direction.

Bei der heute fortgesetzten Ziehung der 4ten Klasse 100ster Königl. Klassen⸗Lotterie fiel der zweite Hauptgewinn von 100,000 Rthlr. auf Nr. 83,037 in Berlin bei Grack; 1 Gewinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 78,538 nach Wesel bei Westermann; 3 Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 18,559. 23,114 und 24,989 nach Gruneberg bei Hellwig, Nordhausen bei Bach und auf ein nicht abgesetztes Loos; 41 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 5971. 7358. 9752. 19,300. 20,177. 21,187. 21,207. 25,165. 25,917. 30,065. 30,958. 32,035. 33,654. 34,520. 34,743. 34,788. 35,007. 38,228. 41,008. 42,155. 44,995. 46,631. 46,698. 51,543. 54,796. 55,0 722. 60,125. 60,333. 61,897. 63,572. 66,596. 72,596. 73,747 74,60. 75,414. 75,769. 76,107. 77,347. 83,312. 83,546 und 84,455 in Berlin bei Aron jun., bei Borchardt, bei Burg, bei Israel, bei Klage, bei Moser und Zmal bei Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Brandenburg bei Lazarus, Breslau Zmal bei Froböß und 2mal bei Schreiber, Bromberg bei George, Danzig 2mal bei Rotzoll, Driesen bei Abraham, Halberstadt bei Sußmann, Iserlohn bei Hellmann, Königsberg in Preußen bei Hertz und bei Sieburger, Landsberg a. d. W. bei Borchardt, Magdeburg bei Roch, Merseburg 2mal bei Kieselbach, Minden bei Stern, Nordhausen bei Bach, Posen bei Bielefeld und auf 10 nicht abgesetze Loose. 43 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 3369. 3733. 5100. 6001. 6795. 7800. 10,050. 11,822. 14,149. 16,626. 18,7241. 19,008. 20,277. 25,817. 28,426. 30,681. 31,281. 32,022. 32,795. 3 “,628. 37,514. 38,573. 41,188. 43,947. 46,5 4. 51,091. 53,817. 55,121. 57,819. 64,268. 65,411. 66,867, 66,944. 69,358. 71,832. 73,868. 73,917. 75,565 76,770. 8887. 80,008, 22, 900. * 84,201. in Berlin Lmal bet Al⸗vin, oei Borchardt, 2mal bei Burg, bei Seeurius und 6mal bei Seeger, nach Bran⸗ denburg bei Lazarus, Breslau bei Froböß und Lmal bei Schreiber, Bromberg bei George, Coblenz bei Gevenich, Cöln bei Reimbold, Crefeld bei Meyer, Danzig 2mal bei Rotzoll, Erfurt bei Tröster, Glogau bei Bamberger, Halberstadt bei Sußmann, Halle bei Leh⸗ mann, Königsberg in Pr. bei Heygster und 2mal bei Samter, Liegnitz Lmal bei Schwarz, Maghekrn bei Roch, Neisse bei Jäͤkel, Schweidnitz k. Scholz, Stettin bei

Wilsnach und auf 8 nicht abgesetzte Loose; 52 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 1402. 1652. 5216. 7403. 9127. 9746. 10,069. 10,763. 11,961. 45,510. 17,014. 18,089. 18,335. 24,752. 28,961. 29,011. 30,534. 31,465. 33,004. 35,101. 37,914. 39,113. 42,025. 43,886. 43,998. 44,059. 46,138. 47,408. 48,606. 49,481. 49,853. 51,005. 53,069. 60,40 5. 60,984. 62,726. 63,229. 65,534. 66.610. 69,673. 69,972. 70,412. 71,362. 74,243. 74,962. 75,983. 76,675. 77,514. 78,386. 80,551. 8 „851 und⸗83,9691. Berlin, den 13. November 1849.

Ministerinum für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

b Bekanntmachung. 8

Nach Vorschrift der österreichischen Pest⸗Polizei⸗Ordnung vom Jahre 1837 wurden die auf dem Landwege eingehenden Briefe aus der Türkei ꝛc. auf den Kontumaz⸗Aemtern an der österreichischen Landesgränze gegen Serbien und die Donau⸗Fürstenthümer behufs der Desinfizirung bisher geöffnet und nach erfolgter Reinigung amtlich wieder verschlossen. Zufolge einer Mittheilung des Kaiserl. österreichischen Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten ist für die Dauer der gegenwärtigen Kontumaz⸗Periode und unabhängig von der künftigen Regulirung des Kontumazwesens und der Pest⸗Polizei⸗Ordnung jetzt angeordnet worden, daß auf den Kontumaz⸗Aemtern an der gedachten österreichischen Landes⸗ gränze hinsichtlich der Desinfizirung der aus der Türkei ꝛc. ein⸗ gehenden Korrespondenz dasselbe Verfahren zur Anwendung kommen soll, welches in dieser Beziehung in den österreichischen Scehäfen beobachtet wird.

Demgemäß werden die Briefe mit patente netta (aus gesun⸗ den Orten), sobald sie nicht über einen halben Zoll dick sind, be⸗ hufs der Reinigung, nur durchstochen und geräuchert. Dagegen werden dergleichen Briefe, welche uber einen halben Zoll dick sind oder bei welchen sich der Verdacht eines pestgefährlichen Inhalts er⸗ giebt, ingleichen alle Briefe mit patente tocca oder brutta (aus verdächtigen oder angesteckten Orten) zum Zwecke der Räucherung eröffnet. b

l ündem ich diese Anordnung zur Kenntniß des Publikums bringe, bemerke ich, daß nach §. 89 der Eingangs gedachten Pest⸗ Ordnung die Oeffnung. Reinigung und Versiegelung der Brief⸗

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schaften von den damit beauftragten Personen immer in Gegenwart wenigstens noch eines wirklichen Kontumaz⸗Beamten geschehen muß, und daß die Durchlesung der eröffneten Briefschaften bei schwerster Verantwortung unter keinem Vorwande stattfinden darf. Berlin, den 7. November 1849. Der Minister fur Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Lon derd

Den Kattunfabrikanten Rolffs und Comp. zu Köln ist unter dem 10. November 1849 ein Patent auf eine Kattun-Druckmaschine in der durch Zeichnung und Beschreibung nachgewiesenen Zusammensetzung und ohne Jemanden in der Benutzung einzelner bekannter Theile zu beschränken, auf fünf Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den Um⸗ fang des preußischen Staats ertheilt worden. b

Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, au⸗ ßerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserlich russischen Hofe, von Rochow, von Nennhausen.

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Uichtamtlicher Theil Deutschland.

Preußen. Berlin, 12. Nov. Der Geheime Ober⸗Finanz⸗ Rath Mellin ist im Auftrage des Handels⸗Ministers am 14ten d. M. in Begleitung des Ober⸗Banraths Lentze nach England ge⸗ reist, um im Interesse des bevorstehenden Baues der großen Brücken uber die Weichsel und Nogat bei Dirschau und Marienburg, so wie des in Anregung gekommenen Baurs uüber den Rhein bei Köln die interessante Construction der neueren Eisenbahn⸗Brucken in Eng⸗ land, namentlich die von Fairbairn und Stephenson angegebenen Brücken mit festen kastenförmigen Trägern von Eisenblech an Ort und Stelle in Augenschein zu nehmen.

Koblenz, 10. Nov. (Rh. u. M. Ztg.) Um die gestrige Mittagszeit ließ Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen aber⸗ mals ein Bataillon des 25sten Regiments, so wie einen Theil rei⸗ tender und Fuß-⸗Artillerie, nach der Parade⸗Aufstellung und dem Vorbeimarsch, welcher in der Schloßstraße stattfand, exerzieren. Gestern Abend wohnte der Prinz dem zahlreich besuchten Konzerte des Musit⸗Justituts im Gymnasial⸗Saale bei. Diesen Mittag speist der Prinz bei dem kommandirenden General Hirschfeld und wird diesen Abend dem Balle im Civil⸗Kasino beiwohnen. Mor⸗ gen fruh 7 Uhr wird Se. Königl. Hoheit in Begleitung des Ober⸗ Präsidenten, Herrn Eichmann, mit dem Dampfboot nach Köln und Sustrervrs aoreisen und am 21sten oder 22sten d. wieder hierher zurüͤckkommen. b

DOesterreich. Wien, 11. Nov. Die heutige Wiener Zeitung meldet in ihrem amtlichen Theil: „Se. Majestät der Kaiser haben den Wirklichen Geheimen Rath und Kanzler Aller⸗ höchstihres Leopold⸗Ordens, Karl Freiherrn Kübeck⸗Kübau, und den Wirklichen Geheimen Rath, Feldmarschall⸗Lieutenant Karl von Schönhals, mit Allerhöchster Entschließung vom 30. Oktober J. J. zu Mitgliedern der provisorischen Bundes⸗Central⸗Kommission zu

bahnen tracirt:

doch ohne Frucht geblieben.

rungen nicht ganz entbehrt.

stand Dresden Fehlr,

berg 48 Rthlr., Kamenz 45 Rthlr., Großenhain 40 Rt Bern⸗ stadt 36 Rthlr., Wilsdruf 33 Rthlr., 10 Rthlr., so daß von 17 Zweigvereinen, welche der Hauptverein in sich begreift, zwölf Vereine sich

Rthlr. sind 300 Rthlr. der Gemeinde Wels Rthlr. der Gemeinde Krabschitz in Böhmen, 80 Rthlr. der Ge⸗ meinde Haber daselbst, 41 Rthlr. der Gemeinde Mitterbach in Ni derösterreich, 533 Rthlr. der Gemeinde Guttentag 36 Rthlr. der Gemeinde Teplitz, 32 Rthlr. der Gemeind mannsburg in Ungarn, 10 Rthlr. der Gemeinde Czernilow in men und 327 Rthlr. dem Ceniralvorstand uberschickt worden.

ernennen geruht, welche in Ausführung der am 30. Septemberd. J. zwischen Oesterreich und Preußen abgeschlossenen Uebereinkunft, nach erfolgter Zustimmung zu derselben von Seiten der übrigen deut⸗ schen Bundes⸗Regierungen und nach dem Rückrritte Sr. Kaiserl. Hoheit des Herrn Erzherzog⸗Reichsverwesers, zu Frankfurt a. M. in Wirksamkeit zu treten hat.“

Professor Purkinje in Breslau ist zum ordentlichen Professor der Physiologie an der prager Hochschule und der Königlich baye⸗ rische Konservator und Professor Dr. C. A. Steinheil aus Mun⸗ chen zum Sections⸗Rathe im österreichischen Ministerium fur Han⸗ del, Gewerbe und öffentliche Bauten ernannt.

Der Militair⸗ und Civil⸗Gouverneur von Wien macht be⸗ kannt: „Es ist die unangenehme Wahrnehmung gemacht worden, daß seit einiger Zeit allhier Werke und Flugschriften politischen Inhalts auftauchen, welche die jüngsten Ereignisse in einem Ton besprechen, der die kaum beruhigten Gemuther neuerdings aufzu⸗ regen und die Flammen politischer Leidenschaften anzufachen ge⸗ eignet ist. In einigen dieser Werke und Flugschriften wer⸗ den überdies die auf den neuen Staatsbau gerichteten Maß⸗ regeln der Regierung in einer Art besprochen, welche die⸗ selben in den Augen des Publikums verdächtigen und Miß⸗ trauen gegen die aufrichtigen Tendenzen der Regierung erwek⸗ ken sollen. Es liegt in meiner Pflicht, während der Dauer des Ausnahmezustandes allen derlei, die Störung der Ruhe und Ord⸗ nung bezweckenden, und das Vertrauen in die Regierung schwä⸗ chenden verderblichen Bestrebungen mit allen mir zu Gebote stehen⸗ den Mitteln entgegenzutreten. Da mich nun die Erfahrung zur Ueberzeugung geführt hat, daß ein großer Theil der hiesigen Buch⸗ händler und Buchdrucker, geleitet von einem kosmopolitischen Geiste, nach schnödem Gewinn haschend, nur zu sehr geneigt ist, derlei ver⸗ derbliche Flugschriften und Werke des Aus⸗ und Inlandes unter das Publikum zu bringen, habe ich mich veranlaßt gefunden, allen Buchhändlern und Buchdruckern im Belagerungs⸗Rayon bedeuten zu lassen, daß derlei Werke oder Flugschriften ohne Genehmigung der Militair⸗Behörde weder gedruckt noch zum Gegenstande des Ver⸗ kehrs gemacht werden dürfen. Die Buchhandlung Jasper, Hugel und Mans war die erste, welche die oberwähnte Weisung dadurch übertreten hat, daß sie sich erlaubte, in allen hiesigen Journalen des Exdeputirten Franz Schuselka’'s Werk in 2 Bänden, betitelt: „Deut⸗ sche Fahrten“, ohne Einholung der Genehmigung des Militair⸗ und Civil⸗Gouvernements anzukünden, drucken zu lassen und damit sowohl die hiesigen als auswärtigen Buchhandlungen zu ver⸗ legen. Diese Uebertretung war es, welche mich veranlaßte, die genannte Buchhandlung diesfalls zur Rechtfertigung zu ziehen und den weiteren Verkauf dieses Werkes bis zu dessen Durchsicht zu suspendiren. Der Inhalt dieses Werkes, wel⸗ cher in seinem 2ten Bande die österreichischen Zustände, insbesondere die Geschichte der wiener Revolution, bis zur Auflösung des Reichs⸗ tages in Kremsier bespricht, ist von keinem solchen Belange, um von Seiten der öffentlichen Verwaltung ein besonderes Gewicht darauf

legen zu sollen, und es für so gefährlich anzusehen, das Verbot

desselben nothwendig zu machen. Der gutgesinnte Theil des Lese⸗ Publikums, worunter ich die größere Zahl der Bevölkerung rechne will, kann dieses Werk nur mit Bedauern weglegen, daß den Ver⸗ fasser die bisherigen Ereignisse nicht zur Ueberzeugung gefuhrt haben, daß die Partei, zu der er gehörte, wahrlich keine volksbe- gluckende ist. Ich habe daher auch gestattet, daß dieses Werk dem freien Verkehr überlassen werde. Wien, 10. November. Welden, Feldzeugmeister.“

In der Provinz Verona werden gegenwärtig folgende Eisen 1) am rechten Etschufer von Verona über Pes⸗ chiera, Desenzano, Lonato nach Brescia; 2) von Verona über Man⸗ tua gegen Casalmaggiore; 3) von Mestre über Treviso, Udine, Palmanuova nach Triest. Ferner soll die Eisenbahn durch das Pantenathal über Lugo in das Etschthal und von da nach Inns⸗ G die Genehmigung Sr. Majestät des Kaisers erhal⸗ en haben.

Bayern. München, 9. Nov. (Münch. Ztg.) Se. Ks⸗ nigliche Hoheit Prinz Wilhelm von Preußen, Vater Ihrer Majestä der Königin Marie, ist gestern in Begleitung seines Sohnes, des Prinzen Adalbert Königliche Hoheit, im Königlichen Schlosse zu Nymphen⸗ burg angekommen. 1

Sachsen. Dresden, 10. Nov. Der diesjährige Jah⸗ resbericht des dresdner Haupt-Vereins der Gustav⸗Adelph⸗ Stiftung ist ausgegeben, und man ersieht daraus, daß der Stand des genannten Vereins allenthalben kein gunstiger genannt werden kann. Denn nicht nur, daß die Gesammt⸗Ein⸗ nahme desselben äußerst mäßigen Erwartungen nicht entsprochen hat so ist auch mancher Zweig⸗Verein entweder ganz eingegangen oder . Nichtsdest weniger hat der Verein für seinen Zweck, wenn auch minder kräftig als sonst, unausgesetzt thätig sein können und sogar tröstlicher und ermuthigender Erfah⸗ icht Der dresdner Haupt⸗Verein hat in verflossenen Rechnungs⸗Jahre an den Central⸗Vor⸗ 1025 Rthlr. eingesendet. Hierzu haben beigetragen 420 Rthlr., Zittau 145 Rthlr., Budissin 100 Dippoldiswalde 54 Rthlr., Löbau 70 Rthlr., Rade⸗

dem

Pulsnitz 24 Rthlr., Tharand

betheiligt haben. Von obigen 1025 in Oberösterreich, 144

Nie⸗ in Oberschlesten, Gemeinde Lutz⸗ Böh⸗

Die