8 8 zerri n einer Sache ab, die ihn nur ve. 8. reen. Bedeutung verborgen blieb. so konge begeitemn acnet mit brem Guilotinen-und Demagogen ⸗Regimen, E — der Vernunft, entsprach nicht dem idealen Bilde der Frei⸗ 8 15 Se R. schen zum Bruderbund einigenden Natur⸗Religion, ben g Dichters geträumt hatte. Chateaubriand trat 7 Entschiedenheit auf die Seite öö blieb ihr sein Leben bindurch treu. Niemand hat eifriger * g. 85 für die Restauration der Bourbonen und besonders für die H U ü katholischen Kirche und Wiederbelebung des religiösen Sinnes in Fran 8 gekämpft, als er. Fast alle seine Schriften haben eine mehr La weniger ausgesprochene religiöse Tendenz. Während ihn He res Bedürfniß zur Religion geführt hatte, trug ein stand noch dazu bei, dirse Richtung zu befestigen. Die e welche die Revolution über die Familien der Emigranten verh nsn, 8 auch Chateaubriand’s Angehörige. Seine 2jährige Mutter . e ins 8 fängniß geworfen, sie sah mehrere ihrer Kinder zum Blutgerüst führen un fand den Tod, und mit ihm das Ende ihrer Leiden auf einem elenden Strohlager. Der Gedanke an die Verirrungen ihres Sohnes verbitterte ihre letzten Tage, und sie trug sterbend ihrer Tochter auf, ihn z9 der Ne⸗ ligion zurückzuführen, in welcher er erzogen war. Erst nach dem Tode der Schwester erhielt Chateaubriand, der damals in England lebte; den Brief, worin sie ihm vom letzten Wunsche seiner Mutter Kunde gab. Diese beiden Stimmen, die aus dem Grabe zu ihm sprachen, machten auf sein Gemüth einen tiefen Eindruck. Von diesem Augenblicke an brach er mit seiner Ver⸗ gangenbeit, gab seine früheren Ueberzeugungen als Irrthümer auf und kehrte als reuiger Sohn in den Schooß der allein seligmachenden Kirche zu⸗ rück. Zum Zeugniß seiner Sinnesänderung und, um sich im neuen Glau⸗ ben noch mehr zu stärken, beschloß er, unter dem Titel: Génie du christia- nisme, eine Apologiedes Christenthums zu⸗ schreiben. Dieses Werl, auf das wir später zurückkommen werden, gleichsam das Denkmal der kindlichen Liebe auf dem Grabe der Mutter errichtet, wurde 1799 in England begonnen und 1802 in Paris vollendet.
Man muß indessen nicht glauben, daß der Katholizismus des Verfas⸗ sers, dieses unermüdlichen Streiters für die Autorität des Papstes und der römischen Kirche, in jeder Beziehung orthodor und konziliengerecht gewesen sei; sein Christenthum war vielmehr ein Gemisch von evangelischen Wahr⸗ heiten, katholischen Dogmen und Traditionen, naturalistischen und romanti⸗ schen Elementen.
Die Kraft, einen Gedanken festzuhalten, ein Prinzip systematisch durch⸗ zuführen, war einmal diesem sonst so reich ausgestatteten Geiste nicht ge⸗ geben. Nicht das Trachten nach objektiver Wahrheit, sondern ein subjekti⸗ des Bedürfniß, die Sehnsucht nach innerer Harmonie führte ihn zur Re⸗ flexion; die Ergebnisse seines Nachdenkens sind daher auch nur subjektiv, er spricht nie das letzte Wort über einen Gegenstand, sondern er ist damit zufrieden, die Sache, mit der er sich eben beschäftigt, für sein augenblickli⸗ ches Gefühl zurecht gemacht zu haben. Chateaubriand’'s Lektüre ist auf diese Weise bei weitem mehr anregend, als belehrend, er berührt eine Menge der interessantesten Fragen, ohne auch nur eine zu erschöpfen, er überschüttet uns mit einer Fülle halbfertiger Gedanken und überläßt es dem Leser, das Falsche auszuscheiden, das Widersprechende zu vereinigen, das Fehlende zu ergänzen. Zu den gelungensten Stellen seiner Memoiren gehören diejeni⸗ gen, wo der Verfasser den reslektirenden Verstand auf einen Augenblick ver⸗ gißt und seine poetische Natur frei walten läßt. Wer sich in französische Art zu denken und zu fühlen einigermaßen eingelebt hat, muß zugeben, daß manche Naturschilderungen, und besonders die Beschrei⸗ bungen gewisser Personen, dem Schönsten in der ganzen Literatur an die Seite zu stellen sind. Der Verfasser der Denkwürdigkeiten war mit den berühmtesten Männern und Frauen seiner Zeit in Berührung gekommen und hat den Eindruck, den sie auf ihn machten, in seinen Memoiren aufbe⸗ wahrt. Neben einzelnen einseitigen und verfehlten Urtheilen, finden wir hier oft ganz vortreffliche Charakteristiken. Der Verfasser versteht es, die ganze Individualität der Person durch einige kurze Worte zu decken, in wenig Zügen ein Portrait von Leben und Wahrheit zu entwerfen.
Fassen wir alles bisher Gesagte in ein Wort zusammen, so bezeichnen wir Chateaubriand als den französischen Romantiker. Wir finden bei ihm alle jene charakteristischen Kennzeichen der romantischen Schule: die Gefühls⸗ mystik, die nur in katholischer Methaphvsik ihre eigentliche Befriedigung sucht, den Kultus der Natur, endlich jene unnennbare Trauer über die Eitelkeit und Vergänglichkeit alles Irdischen, die unter dem Namen des Weltschmer⸗ zes eine so große Rolle in unserer Literatur gespielt hat. Wenn man sich aber kein falsches Bild vom Verfasser der Atala machen will, so muß man vor allen Dingen nicht vergessen, daß er Franzose ist, und daß die Eigen⸗ thümlichkeit seines Volkes in ihm einen spezifischen Ausdruck fand. Französische Art und Weise steht von Haus aus in einem gewissen Gegensatz mit dem Begriff, den wir durch das Wort Romantik ausdrücken. Einem Franzosen kanz ein rein theoretisches Verhalten nie recht genügen, er will sich nicht blos in seine Innerlichkeit versenken, sondern auch handeln. Gilt es aber, auf die Außenwelt einzuwirken, so nimmt er die Dinge, wie sie sind, und abstrahirt von den Träumen, die ihm in müßigen Stunden seine Phantasie als gefällige Spiele vorgankelt. Chateaubriand sagt deshalb mit einigem Recht von sich: „Im praktischen Leben bin ich kalt und nüchtern, frei von allen enthusiastischen und sentimentalen Anwandelungen, mein klarer, und durchdringender Verstand überblickt rasch Menschen und Dinge und nimmt ihnen ihre Wichtigkeit. Ich bin weit davon entfernt, die Wirklichkeit zu idealisiren. Zwar wird meine innere Welt von tausend Träumen belebt, aber im äußeren Leben halte ich mich nur an das Reale.”“
Man weiß, daß Chateaubriand der Vater einer neuen Literatur gewor⸗ den ist, und daß eine ganze Schule von Dichteru ihn als Patron aner⸗ kennt. In der That mußte sein Beispiel zur Nachahmung auffordern. Ver⸗ gleicht man seine Werke mit denen des 18ten Jahrhunderts, so überraschen uns die Fortschritte, welche der französische Slyl durch ihn gemacht hat. Chateaubriand bereicherte die französische Sprache, die, wiederspen⸗ stig gegen alle Neuerungen, so sehr dazu inklinirt, zu einem langweiligen Apparat konventioneller Phrasen zu vertrocknen, durch eine Menge neuer Wörter und Gedanken; seine warmblütig bil⸗ derreiche Darstellung muß auf jeden Leser einen unwiderstehlichen Zauber ausüben. Richtig bemerkt ein deutscher Biograph: „Zwar ist Chateaubriand nicht der Einzige, dem die matt, farblos und dürr gewordene französische Sprache ihre Wiedergeburt und unermeßliche Bereicherung verdankt, auch Courier, Nodier, Hugo, Lamennais, G. Sand dürfen Meister der Rede, Restauratoren der Sprache genannt werden, aber Chateaubriand war der Erste und ist noch jetzt der Größte unter diesen Schriftstellern. Als er 1801 seine Atala bekannt machte, da tönte aus ganz Europa nur ein Schrei der Bewunderung. Der klassischen Kritik der Chénier und Guingené war diese Prosa, in der man zuerst wieder die langathmigen, volltönenden Perioden Bossuet's vernahm, ein unverständlicher Gräuel. Man hat Chateaubriand's Styl mit Recht, den weißen Säulen von Palmpra verglichen, die unten von griechischer Arbeit, auf den Kapitälern aber mit den Lianen der Wüste verziert sind. Dem Unbefangenen erschien seine Poesie als ein fremdartiges Gewächs von wunderbarem Bau und starkem Dust, wie Amerika uns deren
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zuschickt; die klassische französische Kritik sah in der neuen Mufe nur ein verrücktes Weibsbild und bewarf die Arme mit akademischem Koth.“
Wir schließen diese allgemeine Charakteristik mit einer kurzen Auswahl einzelner Reflexionen aus den Memoiren Chateaubriand's, in der Hoffnung, dem Bilde, welches wir vom Verfasser zu entwerfen versuchten, dadurch mehr Ausdruck und Leben zu verleihen. Es sind blos solche Stellen hervorge⸗ boben, in denen seine geistige Eigenthümlichkeit auf besonders prägnante Weise ausgesprochen erscheint:
— „Die Freuden bewahren sich nicht, den Zusammenhang in der mensch⸗ lichen Seele, in welchem die Schmerzen stehen; die neuen Freuden geben den alten ihre Blüthe nicht zurück, aber neuer Gram erweckt alten Kummer.“ —
— „Was in dem Alter der freundschaftlichen Hingebung entzückt, wird in den späteren Jahren, denen der Seeleneinsamkeit, Gegenstand des Leidens und der Klage. Man wünscht den Wonnemonat der Erde nicht zurück, man fürchtet ihn eher: Vögel, Blumen, ein schöner Maiabend, eine ent⸗ zückende Nacht, begonnen mit der Nachtigall, geendet des Morgens mit der ersten Schwalbe, alle diese Dinge, welche das Bedürsniß und die Sehnsucht nach Glück erzengen, geben dir den Tod. Diese Reize, du fühlst sie noch, aber sie sind nicht mehr für dich; der Jüngling neben dir, der sie genießt und dich mitleidig anblickt, macht dich eifersüchtig. und die Last deiner Vereinsamung wird um so drückender. Die Anmuth und Frische der Natur, welche dir altes Glück zurückrufen, machen dein Elend dir nur um so häßlicher. Ein Flecken bist du in dieser Natur, deine Gegenwart stört ihre schöne Harmonie, deine Worte, ja, die Gefuhle, die du auszusprechen wagst, zerrütten sie. Lieben kannst du, aber nicht geliebt werden. Der Anblick alles neuen Lebens, alles neuen Glückes bringt dir nur die wehmüthige Erinnerung deiner einstigen Freuden.“ —
— „Die Herzensbündnisse, die erst in der Mitte des Lebens geschlossen werden, haben etwas Wehmüthiges; sindet man sich erst später, so haben die Erinnerungen der Geliebten nichts gemein mit jenen Tagen, an denen man lebte, ohne sie zu kennen; die Zeit, die anderen Menschen gewidmet war, quält, wenn wir daran denken, und erscheint verloren. Kommt noch ein Altersunterschied hinzu, so wird das Mißverhältniß noch fühlbarer: der Aeltere trat in die Welt hinein, bevor der Jungere sie erblickte, und diesem steht bevor, allein darin zurück zu bleiben; der Eine durchwandert eine Wüste diesseits einer Wiege, der Andere findet sie jenseits eines Grabes; für diesen war die Vergangenheit eine Einöde, für jenen wird es die Zu⸗ kunft sein.“ —
— „Wie oft im Leben geht man nahe an seinem Glücke vorüber, wie der Schiffer die Gewässer durchschneidet, die ein vom Himmel gesegnetes Gestade umspülen. Nur ein Segeltag mehr, und er hätte es erblickt.
— „Süßer, patriarchalischer, unschuldiger, ehrwürdiger Familiensinn, deine Zeit ist vorbei! Unser Gemüth hängt nicht mehr mit tausend Wur⸗ zeln am heimischen Boden; man lebt und stirbt, Einer nach dem Anderen. Die Zurückbleibenden eilen, den Hingeschiedenen der Ewigkeit zuzuwerfen, um sich nur des Leichnams zu entledigen. Von den Freunden erwarten die Einen den Sarg in der Kirche, ärgerlich, in ihrer Tagesverrichtung gestört zu sein, Andere treiben das Opfer gar so weit, dem Trauerzug bis an den Kirchhof zu folgen; das Grab wird zugeschüttet, und die Erinnerung ist ver⸗ wischt. Ihr kehrt nicht wieder, Tage des Glaubens und der Liebe, in de⸗ nen der Sohn in demselben Hause dahinging, in demselben Sessel, an demselben Heerd, wo Vater und Großvater starben, umgeben, wie sie, von weinenden Kindern und Enkeln, die den letzten väterlichen Segen em⸗ pfingen.“ —
— „In der Nalur ist es außer dem Himmel, dem Meere und der Sonne
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nicht das Großartige, was mich begeistert; es erfüllt mich nur mit einem Gefühle des Unendlichen, und in trostlosem Bewußtsein meiner Nichtigkeit werfe ich mich vor Gott nieder. Aber eine Blume, die ich pflücke, ein Bach, der durch Schilf rieselt, ein Vogel, der vor mir auffliegt, wiegen mich in Träume aller Art. Ist es nicht besser, sich rühren zu lassen, ohne zu wissen warum, als durch ihre Wiederholung abgeschwächten Genüssen nachzujagen? Alles ist jetzt abgenutzt, selbst das Unglück.“ —
— „Nicht nur das klassische Italien ist untergegangen, auch das des Mit⸗ telalters ist verschwunden. Und nur noch Spuren von den beiden hat die ewige Stadt bewahrt. Wenn das neue Rom die Peterskirche und seine christlichen Kunstwerke aufzuweisen hat, so setzt ihm das alte sein Pantheon und seine Trümmer entgegen. Während das eine von dem Kapitol die lange Reihe seiner Konsuln herabsendet, ruft das andere aus dem Vatikan seine Päpste herbei. Die Tiber scheidet diesen doppelten Ruhm, der in den⸗ selben Staub gebettet ist. Das heidnische Nom wird immer mehr und mehr unter seinen Trümmern begraben, und das christliche steigt allmälig wieder in seine Katakomben hinab.“ —
— „Der hat noch nicht die ganze Trostlosigkeit der Seele gekannt, welcher noch nicht den Ort, den eine ihm nahe verbundene Seele kaum verließ, durchwandelt hat; wir suchen sie und finden sie nirgends; sie spricht, lächelt zu uns, geleitet uns auf jedem Schritte; Alles, was sie berührt hat, ruft ihr Bild zurück. Wir sind von ihr nur durch einen durchsichtigen Vor⸗ hang getrennt, aber der doch zu schwer ist, um ihn äaufzuheben.“ —
— „Wenn Napoleon im rechten Augenblick stehen geblieben wäre, so würde er der Herr der Erde geblieben sein, aber er hatte die Macht, der Welt Halt zuzurufen, und nicht die, es sich selbst zu gebieten. Er hat nicht eher gerastet, bis er die letzte Krone errungen, die allen übrigen erst Werth. verlieh, die Krone des Unglücks.“ —
— „Früh Geschiedene sind nur rüstigere Wanderer, sie vollenden rasch jenen Weg, den schwächere langsamen Schrittes zurücklegen.“ —
— „Dichter sind Vögel, die jedes Geräusch singen macht.“ —
— „Wenn man schwer und lange gelitten hat, denkt man nur noch an sich; das Unglück ist ein kalter, anspruchsvoller Gefährte; es nimmt unser ganzes Wesen gefangen, läßt keiner anderen Empfindung Raum, weicht nicht von der Stelle, klammert sich an deine Knie und an dein Lager.“ —
— „Der Despotismus zügelt die Massen, befreit aber den Einzelnen, die Anarchie entfesselt die Massen, unterjocht jedoch den Einzelwillen.“ —
Man muß nicht glauben, daß wir mit besonderer Vorliebe alles Wei⸗ nerliche und Klägliche aus den Memoiren Chateaubriand's hier zusammen⸗ getragen haben, vielmehr bildet jene kranthafte Sentimentalität einen Cha⸗ rakterzug seines Wesens, und sie spricht sich auf jeder Seite seiner Schristen aus. Das Grab, Unglück, Krankheiten, die wehmüthigen Erinnerungen an die Jugend, kurz, was sich sonst ein vernünftiger Mensch gern aus dem Kopfe schlägt, sind gerade die Dinge, bei welchen der podte de toutes les ruines am liebsten verweilt. Man wird bei manchen der angeführten Stel⸗ len den Ausdruck einer echt poetischen Auffassung nicht verkennen, aber eben so oft sind es auch nur großwortige Tiraden, die, bei Lichte besehen und des rednerischen Schmuckes entkleidet, die ganze Trivialität des Gedankens erscheinen lassen. Besonders widerwärtig berührt den Leser die persönliche Eitelkeit, welche sich unter solcher Empfindelei versteckt. Chateaubriand ist der koketteste unter allen Schriftstellern, Niemand hat mehr nach Beifall und Anerkennung geschmachtet, als er, und doch nimmt er dabei die Mien⸗ an, als ob ihm die Meinung der Menschen gänz ich gleichgültig sei. Er will durchaus etwas Außerordentliches sein und um jeden Preis frappiren. Seine Memoiren hat er zum Roman aufgeputzt und jede Gelegenheit wahn⸗ genommen den Helden, den er selbst am aufeichtigsten bewundert, zu ideali⸗ siren. Man sieht ihm die Freude an, mit der er an seinem Stoff arbeitet⸗
Bekanntmachungen. 1[564] Ediktal⸗Ladung.
Zu dem Vermögen des Handelsmanns und S waarenhändlers Karl Gottlob Buschmann in Schaüte V ist auf geschehene Insolvenz⸗Anzeige der Konkurs⸗Pro⸗
fahren und
zeß von hiesigem Amte eröffnet worden. Es werden daher Amts wegen sämmtliche, sowohl be⸗ kannte als unbekannte Gläubiger ernaunten Busch⸗ V mann’'s, so wie alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an denselben Ansprüche zu haben vermei⸗ nen, hierburch geladen, in dem auf
den 22. April 1850 anberaumten Liquidations⸗Termine rechtzeitig an hie⸗ siger Amtsstelle entweder in Person oder durch gehörig legitimirte Bevollmächtigte zu erscheinen, ihre Forderun⸗ gen anzuzeigen und zu bescheinigen, mit dem bestellten Konkursvertreter hierüber und nach Befinden unter sich über den Vorzug binnen 6 Wochen rechtlich zu ver⸗
den 3. Juni 1850 1 8 der Eröffnung eines Ausschließungs⸗Bescheides sich zu in den vorigen Stand für verlustig erachtet, hiernächst die, welche in dem Verhörs⸗Termine nicht oder nicht legal erscheinen, oder über einen vorzuschlagenden Ver⸗ gleich keine oder eine unzureichende Erklärung abgeben, für die veeefäectll aber in Bezug auf die, welche in den anberaumten Pu . 8 I& 1 g95 bis Mittags 12 Uhr versaheben. für bekannt gemacht am Donnerstag den 10. Januar k. J. 1850,
gewärtigen, hierauf den 10. Juni 1859,
des Vormittags um 10 Uhr, bei 5 Thlr. Individual⸗ strafe in Person oder durch genügend legitimirte, auch zu Abschließung eines Vergleichs ausreichend instruirte Bevollmächtigte anderweit an hiesiger Amtsstelle zu er⸗ scheinen, über einen Vergleich zu unterhandeln und nach Befinden denselben zum Abschluß zu bringen, im Fall aber ein solcher nicht zu Stande kommen sollte
der Inrotulation der Akten und hierauf
der Bekanntmachung eines Locations⸗E waͤrtig zu sein., 1Sö2 sn cations⸗Erkenntnisses ge⸗
welche im Liquidations⸗Termi schei ens⸗Termine zu erscheinen und ihre Forderungen anzuzeigen unterlassen, von dem Sü he
werden angesehen werden.
den 17. Juni 1850 zu bestellen.
den 29. Juli 1850 G“ 1849.
Verwarnung, daß diejenigen r en, 886
8
1
v. Königsberg, 12. Nov.
manuschen Kreditwesen für ausgeschlossen, auch der ihnen etwa zustehenden Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung —
blications⸗Terminen
Uebrigens haben auswärtige Gläubiger zu Annahme künftiger Zufertigungen hier wohnhafte Bevollmächtigte Königl. Sächs. Justizamt Leisnig, am 5. November Philipp.
qqIFadung. 8 Nachdem der Bürgermeister und Stadt⸗Spyndikus
“
und wie er vor Allem darauf ausgeht, sich ja recht interessant zu machen. Seine Eitelkeit führt mitunter zu den drolligsten Ertravaganzen. So z. B. erblickt er in Lord Bpron's nur seinen Schüler und glaubt dem englischen Dichter Plagiate aus den Martyrs nachweisen zu koͤnnen. Er hält sich nicht nur für den größten Dichter, sondern auch für den größten Staats⸗ mann und zieht gern in letzterer Beziehung zwischen sich und Napoleon Parallelen. Das einzige tertium comparationis zwischen diesen Männern tann der Unbefangene höchstens in dem Umstande finden, daß Beide unge⸗ fähr um dieselbe Zeit geboren wurden.
1 Wir schließen hier diese allgemeinen Betrachtungen, um in den Mit⸗ theilungen aus Chateaubriand's Leben, die wir beim Schluß des zweiten Bandes seiner Denkwürdigkeiten unterbrachen, weiter fortzufahren.
(Schluß folgt.)
Markt⸗Werichte.
Zufuhr war mittelmäßig. Weizen 45 bis 65 Sgr. pr. Schfl., Roggen 25 bis 27 Sgr., gr. Gerste 22 bis 24 Sgr., kl. Gerste 18 bis 22 Sgr., Hafer 13 bis 16 Sgr., graue Erbsen 25 bis 36 Sgr., weiße Erbsen 25 bis 34 Sgr., Kartoffeln 18 bis 20 Sgr. 8
Stettin, 14. Nov. Weizen auf 50 a 58 Rthlr. gehalten und nur bei Kleinigkeiten gekauft.
Roggen in loco 26 ½ a 28 Rthlr. Br., 27 a 27 42 Rthlr. bez., pr. November 82pfd. 26 ¾½ Rthlr. bez., pr. Frühjahr 28 ½ Rthlr. bez.
Gerste, 75pfd. schwimmend auf kurze Lieferung 25 ½ Rthlr. bez., pr. Frühjahr 25 Rthlr. zuletzt bez.
Heutiger Landmarkt:
Roggen. Gerste. Hafer. Erbsen.
26 „92 86 18. 8 8b Heu. 20 a 25 Sgr. pr. Ctr. 1 Stroh. 6 Rthlr. 20 Sgr. a 7 Rthlr. 8 Rüböl loco 14 ½ Rthlr. gefordert und bez., pr. November 142
bez., pr. November—Dezember 14½⅛ Rthlr. bez., pr. Januar —Fe⸗ bruar zuletzt 1421⁄ Rthlr. bezahlt.
Spiritus aus erster Hand zur Stelle und aus zweiter Hand ohne Faß 24 ½ % bezahlt, 24 ¾ % gefordert; mit Fässern 24 ¾ 9% bezahlt, pr. Frühjahr 22 ½ % bezahlt, 22 ½ % gefordert.
Schottisches Roheisen Nr. 1 1 Rthlr. 17 Sgr. versteuert ge⸗ fordert.
Piement 25 ½ Rthlr. versteuert, 19 Rthlr. unversteuert ge⸗ fordert.
Braunes Harz 2 Rthlr. versteuert gefordert, 1 ⅔ Rthlr. ver⸗ steuert bezahlt. 8
Norweger Vaarhering 6 Rthlr. versteuert, 5 Rthlr. unverst. gefordert, 4 ½ Rthlr. in Auction unverst. bez.
Blanker Berger⸗Thran 26 ½ Rthlr. gef.
Südseethran 128 Rthlr. verst. gef. und bez.
Gelb Lichtentalg 10 Rthlr. verst., 13 Rthlr. unverst. gef.
Weizen. 48 4 51
Breslau, 14. Nov. Weizen, weißer 41, 49, 55 Sgr., gelber 37, 45, 51 Sgr. Roggen 24 ½, 26, 27½ Sgr. Gerste 20, 22, 24 Sgr. Hafer 15 ½, 16 ½, 17 ½ Sgr. Kleesaat weißes 6 bis 14 Rthlr., rothes 10 bis Rapps, 106, 108, 111 Sgr. Rübsen 88, 91, 94 Sgr. Spiritus 6 Rthlr. Geld. Rüböl 15 Rthlr. Br. Zink loco 4 ½⅞ Rthlr. bez. u. Br. Auch heute änderte sich unser Markt nicht Weizen war im Allgemeinen schwach.
S—
Amsterdam, 12. Nov. Poln. Weizen in Partieen zu den vorigen Preisen an Konsumenten verkauft; rother Weizen in Partieen zur Versendung; im Entrepot; 128 pfd. gering. neu. rhein. 205 Fl. In Consumtion: 128⸗, 129pfd. bunt. poln. 271, 229S 132 pfd. alt. rostock. 280 Fl.; 1341 pfd. alt. oberländ. 250 Fl.; 130fd. gering. bunt. poln. 272 F.; 131pfd. weißbunt. dito 290 Fl.; 130 pfd. jähr. oberländ. 245 Fl.
Roggen in Partieen an Konsumenten verkauft; 125 pfd. pom⸗ mer. 136 Fl. in Partieen; 125pfd. munster. 129 Fl.; 123 pfd. pommer. 132 Fl.; 123 pfd. preuß. 138, 140 Fl.
Gerste und Hafer ohne Handel.
Buchweizen gut zu verkaufen und wenig Kauflust fand in inländ. Sorten, welche 8 Fl. niedriger abgegeben wurden, statt; 121pfd. amersf. und nykerk. 150 Fl.
Kohlsamen auf 9 Faß im November 75 L.; April 77 ½ in der Versteigeruug: dän. 328, 333, 360 Fl
Leinsamen wie früher: 109⸗, 110 pfd. ägypt. 285 Fl.; 105 pfd. dito 275 Fl.; 109⸗, 110pfd. archang. 260 Fl.
Ruböl gleich und auf Lieferung wie früher; auf 6 Wochen 46 ½, effekt. 45 ½ Fl.; Dezember 45 ¼ Fl.; Mai 46 ⅞ a ½.
Leinöl williger; auf 6 Wochen 34 ¼½ Fl.; effekt. 33 a .
Hanföl auf 6 Wochen 39 Fl.; effekt. 38 Fl.
Ruübkuchen 54 a 60.
Leinkuchen 6 ½ a 9.
Redeker zu Stadthagen ohne Hinterlassung leines Te⸗ staments und bekannter Intestat⸗Erben am 23sten v. M. mit Tode abgegangen ist, so werden alle diejenigen, welche Erb⸗ oder sonstige Ansprüche an die Hinterlas⸗ senschaft des defunctus geltend machen zu können ver⸗ meinen, hierdurch edictaliter verabladet, ihre etwaigen Ansprüche sub poena pracclusi et perpetui silentii in dem zu deren Vorbringung angesetzten Termine
Vormittags 11 Uhr, 1 entweder selbst oder durch genugsam Bevollmächtigte vor dem unterzeichneten Gerichte anzumelden und gehö⸗ rig zu begründen.
sigen Landes⸗Anzeigen inserirt werden. Sign. Bückeburg, den 1. November 1849. Fürstlich Schaumburg⸗Lippesche Justiz⸗Kanzlei. W. König.
Jonische Inseln.
38,095. 43,112. 4.
Das künftige Präklusiv⸗Dekret wird nur in die hie⸗
Das Abonnement beträg⸗ 2 Rthlr. für ¼ Jahr. 4 Rthlr. „½ Jahr 8 Rrhlr. „ 1 Jabr. in allen Theilen der Monarchie hne Preis⸗Erhöhung. vet einzelnen Kummern wird er Pogen mir 2⅛ Sgr. berechnet
1
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Alle post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatr an, für Berlin die DPrpedition der Preuß. Staat⸗ Anzeigers: Bebren⸗Straße Nr. 57.
No. 319. 38
Amtlicher Theil. 6 . Deutschland.
Preunßen. Berlin. Die Uebernahme der Verwaltung der Niederschle⸗ sisch⸗Märkischen Eisenbahn durch den Staat.
Hannover. Hannover. Kammer⸗Verhandlungen.
Baden. Karlsruhe. Gesetz über die Militairstrafarbeit. — Feier des Geburstages des Großherzogs.
Hessen. Kassel. Stände⸗Verhandlungen.
Braunschweig. Braunschweig. Verhandlungen der Abgeordneten⸗
Kammer.
Ansland.
Gesetzgebende Versammlung. Ankündigung einer Arm e⸗Reduction. — Das Gehalt für den Vice⸗ Präsidenten. — Ver⸗ mischtes. — Paris. Diplomatische Ernennung. Begnadigte Juni⸗ Insurgenten. — Porto⸗Modifications⸗Vorschlaa. — Der Vertrag der Re⸗ gierung mit der Bank. — Der Devportations⸗Gesetz⸗Entwurf. — Neues religiöses Journal. — Bankbericht. — Vermischtes.
Großbritanien und Irland. London Hofnachricht. — Verzug im Absegeln der nach dem Mittelmeer bestimmten Schiffe. — Die Ab⸗ reise der Franzosen aus Marokko. — Beschlüsse der Legislatur von Ja⸗ maika. — Vermischtes.
Niederlaude. Aus dem Haag.
Pelgien. Brüssel. Hosnachrichten.
Schweiz. Bern. Nationalraths⸗Verhandlungen. zern. Die Assisenwahlen.
Italien. Turin. Tageebefehl des neuen Kriegs⸗Ministers. — Ver⸗ mischtes — Rom. Die Verhastung des Obersten Calandrelli. — Ant⸗ wort des Papstes an die Deputation in Portici. — Neapel. Ver⸗ theidigung der Regierung.
Spanien. Madrid. Ministerielle Beantwortung der Interpellationen Olozaga's. — Die Munizipalwahlen. — Die Finanzlage. — Fortsetzung der politischen Debatten in den Cortes. — Ackerbauschulen. — Schluß des Ackerbau⸗Kongresses. — Prinz Georg von Preußen. — Verwerfung des Olozagaschen Antrags. — Heimfehr der spanischen Expedition aus Italien. — Die baskischen Fueros. — Hofnachrichten. — Vermischtes.
Portugal. Lissabon. Staatsraths⸗Verhandlungen über die Vorfälle in Macgo. — Progressisten⸗Vereine. — Gemeinde⸗Wahlen.
Der Gerichtshof auf Korfu. — Adresse an den
Fraukreich.
Wiedereröffnung der zweiten Kammer.
— Jenni †. — Lu⸗
Lord⸗Ober⸗Kommissär. 8 Borsen⸗ und Handels⸗Nachrichten. Beilage.
Se. Königl. Hoheit der Prinz von Preußen ist aus West⸗ falen hier eingetroffen. Ministerinm für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Der Landbau⸗Inspektor Schneider ist von Zehdenick nach Brandenburg versetzt und der Wegebaumeister Gerndt zu Oranien⸗ burg zum Landbau⸗Inspektor in Zehdenick ernannt worden.
111“ Post⸗Dampfschiff⸗Verbindung zwischen Stralsund und Ystadt. .
Der Schluß der diesjährigen Post⸗Dampfschiff⸗Verbindung zwischen Preußen und Schweden findet in der Weise statt, daß das Königliche Post— Dampfschiff „Königin Elisabeth“ zum letzten⸗ male am Donnerstage, den 29. November, von Stralsund nach Astadt und am Freitage, den 30. November, von Istadt nach Stralsund abgefertigt mwird.
Berlin, den 30. Oktober 1849. General⸗Post⸗Amt. Schmuͤckert. Königliche Generat⸗Lotterie⸗Direction.
Bei der heute beendigten Ziehung der 4ten Klasse 100 ster Königl. Klassen⸗Lotterie siel ein Hauptgewinn von 30,000 Rthlr. auf Nr. 20,761 in Berlin Seeger; 1 Gewinn von 5070 Rthlr. auf Nr. 80,511 nach Leegnitz bei Schwarz; 3 Gewinne zu 2000 Rthlr. fielen auf Nr. 15,502. 30,947 und 58,248 in Berlin bei De tmann, nach Halberstadt bei Sußmann und nach Po⸗ sen bei Bielefeld; 30 Gewinne zu 1000 Rthlr. Auf Nr. 70. 5797. 6562. 10,982. 12,763. 14,498. 17,007. 47,346. 17,720. 23,319. 23,471. 27,891. 29,141. 29,916. 33,199. 30,252. 43,354. 44,033. 44,127. 44,617. 47,317. 50,310. 52,977. 53,496. 51,419. 63,773. 64,026. 70,331. 72,856 und 73,948 in Berlin bei Alevin,
bei Borchardt, bei Burg, bei Matzdorff, bei Securius und bei
Seeger, nach Breslau bei Schreiber, Cöln 2mal bei Krauß, Düssel⸗ dorf Zmal bei Spatz, Elberfeld bei Heymer, Halberstadt bei Suß⸗ mann, Halle bei Lehmann, Magdeburg bei Brauns und bei Roch, Merseburg bei Kieselbach, Münster bei Lohn, Pader⸗ born bei Paderstein, Ratibor bei Samoje, Stettin 2mal bei Rolin Zeitz bei Zürn und auf 6 nicht abgesetzte Loose; 45 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 2423. 3309. 3680. 5020. 5665. 13,107. 13,789. 14,831. 22,577. 24,886. 25,953. 25,975. 26,693. 26,969. 29,045, 29,448. 32,821. 33,645. 35,885. 35,095. 43,1 . 43,801. 46,180. 48,080. 49,786. 52,855. 53,887. 57,406. 379 . 59,682. 60,404. 61,926. 63,751. 68,291. 72,703. 75,808. 7 1 85. und 78,926. in bei dea Alevin, bei Borchardt, bei D ettmann, bei Gewer, I 8G d nh Zmal bei Seeger, nach Breslau bei Scheche, bei CC und bei Sternberg, Coblenz bei Gevenich, Cöln selorsehheebes mal bei Reimbold, Danzig 2mal bei Rotzoll, Dus⸗ Glatz bei Braun Elberfeld bei Heymer, Erfurt bei Tröster, Osttowo bel Wec⸗ alle I Lehmann, Marienwerder bei Bestvater, Stettin bei Roliu 8 Potsdam bei Hiller, Prenzlau bei Herz, del Leenbee un- he Wilsnach, Stralsund bei Claussen, Tilsft Rthlr. auf Nr. 117 949 8 nicht abgeseßte LPe8⸗ 50 Gewinne zu 29 10,995. 14 668 15,940; 1708. 2020. 2061. 2787. 5820. 7663, 8570. 11111 13.23,640. 11,367, 49,84* 32,695. 38,215. 38,720. 39,434. 39,556. 41,093. EEEE11ö6ö8 17. 44,779. 45,675. 46,520. 47,513. 49,826. 55,182. 55,790. 59,017. 62,277 593, 9: 731 59 8
2,277. 63,732. 68,029. 68,731. 69,287. 69,806.
Berlin, den 19. November 1849.
Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten. Akademische Preisbewerbung in der Geschichts⸗ malerei.
In Gemäßheit des Statuts der von des Hochseligen Königs Majestät gestifteten akademischen Preisbewerbungen in der Malerei, Skulptur und Baukunst wird hierdurch bekannt gemacht, daß die im Jahre 1850 zu veranstaltende Preisbewerbung für die Geschichts⸗ malerei bestimmt ist. Der Preis besteht in einer Pension von jähr⸗ lich 500 Rehlrn. für drei auf einander folgende Jahre zu einer Studienreise nach Italien. Alle befähigten jungen Kunstler, insbe⸗ sondere die Schuüͤler der unterzeichneten Akademie der Künste zu Berlin, so wie der Kunst⸗Akademieen zu Dusseldorf und Königsberg, werden eingeladen, sich bei dieser Preisbewerbung zu betheiligen. Um zu den Prüfungsarbeiten zugelassen zu werden, müssen die Theilnehmer an dieser Konkurrenz entweder die akademische Me⸗ daille im Aktsaale gewonnen und die bei der Akademie vorgeschrie⸗ benen Sturien gemacht haben oder ein Zeugniß der Fähigkeit von den Direktoren der Kunst⸗Akademieen zu Dusseldorf und Königs⸗ berg oder von einem ordentlichen Mitgliede der Akademie, in dessen Atelier sie gearbeitet haben, beibringen. Die Meldungen müssen bei dem unterzeichneten Direktor der Akademie bis zum Sonnabend den 8. Juni k. J. persönlich erfolgt sein. Die Hauptaufgabe wird am 24. Juni k. J. ertheilt, und erhalten die zur definitiven Konkurrenz zugelassenen Bewerber vom 26. Juni bis zum 25. September drei⸗ zehn Wochen zur Vollendung ihrer Arbeiten. Die Zuerkennung des Preises erfolgt am 15. Oktober 1850 in össentlicher Sitzung der Akademie.
Berlin, den 17. November 1849.
Königliche Akademie der Künste. Dr. G. Schadow, Direktor.
Angekommeu: Se. Durchlaucht der Fürst August von Sultowsili, von Schloß Reisen.
Se. Ercellenz der General⸗Licutenant, außerordentliche Ge⸗ sandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserlich russischen Hofe, von Rochow, von Breslau.
Der Königlich bayerische außerordentliche Gesandte und be⸗ vollmächtigte Minister, von Malzen, von Stuttgart. Abgereist: Se. Durchlaucht der Herzog Christian zu Schleswig⸗Holstein⸗Sonderburg⸗Augustenburg, nach Magdeburg. G
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Richtamtlicher Theil. Dentschland.
Preußen. Berlin, 17. Nov. Zur Deckung der vom Staate ga⸗ rantirten 3 ½prozentigen Zinsen des Actien⸗Kapitals der Niederschlesisch⸗ Märkischen Eisenbahn⸗Gesellschaft von 10 Millionen Rthlrn. hat die Staatskasse pro 1848 den gesammten Zinsen⸗Betrag mit 350,000 Rthlrn. zahlen müssen. Nach der Bestimmung des Gesellschafts⸗ Statuts, welche dem Staat das Recht zur Uebernahme der Admi⸗ nistration der Bahn und des Betriebs ertheilt, sobald in einem Jahr mehr als Ein Prozent des Actien⸗ Kapitals hat zugeschossen werden mussen, konnte der Staat schon fur das Jahr 1849 die Verwaltung in Anspruch nehmen. Dies ist indeß nicht geschehen, theils weil die Gesellschaft unter Hinweisung auf die ungünstigen Verhältnisse des Jahres 1848 die Verwaltung pro 1849 noch fort⸗ zuführen dringend beantragt hatte, theils weil die Höhe des Zu⸗ schusses, von welcher die Staats⸗Regiecrung ihren desfallsigen Ent⸗ schluß abhängig machen wollte, erst im Laufe des Jahres 1849 nach vollständig abgeschlossener Betriebs⸗Rechnung, sich uüͤbersehen ließ. Nachdem feststand, daß pro 1848 die ganze Zinssumme von 350,000 Rthlrn. von der Staatskasse zu tragen sei, mußte sich die Regierung um so mehr entschließen, die Verwaltung wenigstens vom 1. Januar 1850 ab zu uͤbernchmen, als auch wiederum für das Jahr 1849 die Nothwendigkeit eines beträchtlichen Zuschusses mit ziemlicher Ge⸗ wißheit vorauszusehen. Wenn gleichwohl die Gesellschafts⸗Vorstände auch noch pro 1850 die Belassung der Verwaltung in Anspruch ge⸗ nommen haben, so wird verkannt, daß es nicht zu rechtfertigen ge⸗ wesen sein würde, auf ein so wichtiges, die Sicherung erheblicher finanzieller Interessen bezweckendes Recht noch weiter zu verzichten. Die Einwendungen der Vorstände gegen die Befugniß des Staats zur Uebernahme der Administration sind, wie wir vernehmen, der reiflichsten Erwägung unterzogen, aber als völlig unbegründet er⸗ kannt worden. Demnach wird die Verwaltung der Niederschlesisch⸗ Märkischen Eisenbahn vom 1. Januar k. J. ab vom Staat über⸗ nommen und dem Statut gemäß so lange fortgesetzt werden, bis der Rein⸗Ertrag in drei hintereinander folgenden Jahren mehr als 3 ¾ Prozent des Actien⸗Kapitals betragen hat.
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Hannover. Hannover, 17. Nov. (Hannov. Ztg.) In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer stellte der Abgeord⸗ nete Lang II. folgenden von fast allen Mitgliedern der Kammer unterstutzten Antrag: Stände beschließen, an die Königliche Re⸗ gierung uber die schleswig⸗ olsteinische Angelegenheit folgende Er⸗ klärung gelangen zu lassen: Stände sprechen das Vertrauen zu der Königlichen Regierung aus, daß sie während der Dauer des ge⸗ genwärtigen (sei es faktisch oder rechtlich bestehenden) Waffenstlli⸗ standes auf strenge Durchfuhrung eines dem Rechte entsprechenden, dänische Uebergriffe zurückweisenden, Verfahrens hinwirken und bei
den Friedensverhandlungen dahin streben werde, die Rechte der Her⸗ zogthumer und die Ehre Deutschlands zu wahren. Sie werden, wenn zur Erreichung des Zweckes ihre Mitwirkung erforderlich werden sollte, diese auf Antrag der Königlichen Regierung nicht versagen.
In der heutigen Sitzung der ersten Kammer erregte die Ver⸗ lesung einer Petition wegen Entschädigung fur ein dem Petenten im Jahre 1813 durch die Kosaken weggenommenes Pferd große Heiterkeit. Sodann wurde die erste Lesung des Jagdgesetz⸗Entwur⸗ fes beendigt und nach Annahme des Entwurfes im Ganzen die Verweisung desselben an eine besondere gemeinschaftliche Kommission von je drei Mitgliedern beschlossen.
Bei der ersten Berathung des Ministerial⸗Schreibens vom Sten d. M., das Gesetz über Einführung der allgemeinen deutschen Wech⸗ sel⸗Ordnung vom 7. April d. J. betreffend, beschloß die Kammer, dem Publications⸗Patente und dem Gesetze ihre Zustimmung zu ertheilen. 1
In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer wurden zunächst von Ellissen rücksichtlich der Verwaltung des Domanial⸗ und Klo⸗ sterguts und von Weber wegen Niedersetzung einer Kommission für Schifffahrt, Handel und Gewerbe Anträge gestellt, die Unterstutzung fanden und demnächst auf die Tagesordnung gesetzt werden sellen Schluter sprach den Wunsch aus, daß bald eine Regierungs⸗Vor⸗ lage über ein definitives Wahlgesetz fur die Stände⸗Versammlung erfolge oder doch das jetige Provisorium ven den Ständen fur gesetzlich erklärt werde. Der Ministerial⸗Vorstand Stuve hatt
gegen Letzteres nichts zu erinnern, hielt aber ein definilives Wahl⸗
gesetz für nicht so dringend. Das Schreiben des Königlichen Gesammtministeriums vom 1. Februar 1849, den Freihafen zu Harburg betreffend, wurde an
die Finanz⸗Kommission zu verweisen beschlossen, nachdem die An⸗
träge, dasselbe an eine besondere Kommission von 5 odkr 3 Mit⸗
gliedern jeder Kammer zu verweisen, abgelehnt waren.
Die in dem Schreiben des Königlichen Gesammtministeriums vom 10. Februar 1849, die Revision der Post⸗Einrichtungen be⸗ treffend, enthaltenen Anträge wurden angenommen. Der dem Schreiben angehängte Gesetz⸗Entwurf, die persönliche Portofreiheit betreffend, wurde verlesen und zum ersten Male angenommen.
Baden. Karlsruhe, 15. Nov. (Bad. Merk.) Das heutige Regierungsblatt enthält folgendes provisorische Gesetz, die Militairarbeitsstrafe betreffend:
§. 1. Die gegen Soldaten oder zu solchen degradirte Unteroffiziere erkannte Arbeitshausstrafe wird in einer Straf⸗Compagnie erstanden. Wird ein Unteroffizier von einem Civilgericht zur Arbeitshausstrafe verurtheilt, so muͤssen die Akten vor dem Strasvollzug dem Kriegsministerium vorgelegt werden, damit die vorherige Degradation des Verurtheilten verfügt werde.
§. 2. Die Militairgerichte sind ermächtigt, in Fällen, wo die bisberi⸗ gen Gesetze die Zuchthausstrafe drohen, statt derselben — sofern das Ver⸗ brechen keine ehrlose Gesinnung beurkurdet — auf Milttairarbeitsstrafe zu erkennen.
§. 3. Soldaten und zu solchen degradirte Unteroffiziere, bei welchen die stufenweise bis zum höchsten zuͤlässigen Maße ansteigende Anwendung der Disziplinarstrafen keinen Erfolg hatte, können auf Antrag ihrer Vorge⸗ setzten durch das Kriegsministerium bis auf zwei Jahre in eine Siraf⸗Com⸗ pagnie eingereiht werden.
§. 1. Die Sträflinge werden regelmäßig in einer inländischen oder anderen deutschen Festung verwahrt und daselbst zu militairischen oder son⸗ stigen öffentlichen Zwecken vorwendet. An snahmsweise können sie auch an anderen Orten, wenn sich daselbst die erforderlichen Einrichtungen treffen lassen, mit besonderer Bewilligung des Kriegsministeriums zu öffentlichen Arbeiten verwendet werden. Die Arbeiten werden in den Sommermonaten während 12, in den Wintermonaten während 10 Stunden unter strenger Aufsicht verrichtet.
§. 5. Sie gehören fortwährend dem Militairstande an, erhalten eine besondere militairische Kleidung, jedoch keine Waffen und sind Militairge⸗ setzen unterworfen.
§. 6. Die Mannschaft der Strasf⸗Compagnie ist militairisch organisirt und unter den Befehl eines Offiziers gestellt.
§. 7. Bei Zusammenrottungen gegen die Oberen oder die Bedeckung, so wie bei thätlichen Angriffen oder Widersetzlichkeiten gegen solche, hat die Bedeckungs⸗Mannschaft das Recht, ihre Waffen ohne alle Beschränkung an⸗ zuwenden. Gegen Jeden, der einen Fluchtversuch macht, darf, sobald min⸗ destens einmal mit lauter Stimme „halt oder ich gebe Feuer“ ohne augen⸗ blickliche Folgeleistung gerufen ist, sofort geschossen werden. 8
§. 8. Leichtere Fälle von Insubordination oder Indisziplin werden mit folgenden Disziplinarstrafen geahndet: 1. Verlängerung der Arbeitszeit oder Zuweisung besonders lästiger Arbeit; 2. schmale Kost, bestehend aus Wasser und Brod, je am dritten Tage mit warmer Kost wechselnd, bis zu 4 Wochen; 3. dunkler Atrest bis zu 14 Tagen; 4. Anschließen an die Wand in stehender Stellung, jedoch innerhalb 24 Stunden nicht länger als 4 Stunden. Diese Strafen (Nr. 1 bis 4) können auch neben einander erkannt werden.
§. 9. Die in der Straf⸗Compagnie zugebrachte Zeit wird nicht in die Dienstzeit eingerechnet. Nach erstandener Strafe trut der Bestrafte wieder in seine Truppenabtheilung und zwar in allen Fällen als Soldat ein.
§. 10. Bei musterhaftem Betragen des Sträflings kann das Kriegs⸗ Ministerium auf Antrag des Compagnie⸗Kommandanten die Straßzeit ab⸗ kürzen.
1 §. 11. Das Kriegs⸗Ministerium erläßt die zum Vollzuge dieses Ge⸗
setzes nöthigen Dienstweisungen und Anordnungen.
Karlsruhe, 16. Nov. (Karlsr. Ztg.) Das Namensfest Sr. Koöͤniglichen Hoheit des Großherzogs ist gestern in ebe: so feierlicher als herzlicher Weise begangen worden. Schon am Vor⸗ abend brachten die Musik⸗Corps der hier garnisonirenden Königlich preußischen Truppen (Infanterie und Husaren) vor dem Großher⸗ zoglichen Schlosse eine Serenade, welcher ein großer Zapfenstreich folgte. Einen imposanten Eindruck machte bei diesem Anlasse die schöne preußische Sitte des militairischen Gebetes, und als die Wachtmannschaft die Pickelhauben abnahm und dier Musik dazu mit einem Choral einfiel, herrschte eine wahrhaft feierliche Stille unte den versammelten Tausenden. Heute Morgen um 7 Uhr verkun⸗ digten 101 Kanonenschusse von der Artillerie der Bürgerwehe die Feier des Tages; zugleich ruückten die beiden Musik⸗Corps 8 S gerwehr, die sich auf dem Marktplatze aufgestellt 1
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