1849 / 326 p. 5 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

üoris in sittlicher Verantworllichkeit gleich⸗ der nicht historischen, ee. eee-. vns in ihrer Nähe, den ihre sam nur gegen sich selbst und der neine weitere Thaten erreichen; die geschichtlichen Figuren dagegen tragen olitische Verantwortlichkeit, indem ihre Handlungen auf ungleich weitere Rreise hinauswirken. Läßt sich der Fabel eines nicht geschichtlichen Drama’s durch glückliche Wahl oder Erfindung eine unermeßliche Tiefe und bäeaeS- Gehalt geben, so besitzt dagegen eine glücklich gewählte geschichtliche Fabe von Natur eine unermeßliche Weite und einen breiten Gehalt, der durch die Ausdehnung des Hintergrundes, des zeitlichen wie des räumlichen, d. h. eben durch den geschichtlichen bedingt wird. Diese ausgedehntere Verant⸗ wortlichkein, die ausgreifendere Wirksamkeit des politisch Handelnden ist es, die zur Annahme eines anderen Moralgesetzes, eines anderen sittlichen Maßstabes der Geschichte gegenüber, als in Beziehung auf das private Dasein, genöthigt hat.“ Diese Gedanken werden weiter ausgeführt und dann zur Betrachtung der einzelnen historischen Stücke: Richard II., III., Heinrich IV., V., VIII. und König Johann geschritten.

Der Dteutsche, der die englische Geschichte nur oberflächlich kennt und Richard IlI., eines der großen Meisterstücke Sb’'s., liest, muß sich mit aller Energie an seinen Glauben, an die Weisheit Shakespeare's klam⸗ mern, um nicht die Fassung zu verlieren und den Dichter in Unnatur ver⸗ sunken zu glauben, während er gerade hier der Geschichte auf's gewissen⸗ hafteste treu blieb, ohne hinzuzuthun, noch davonzunehmen. Gervinus, des⸗ sen Auseinanderlegung dieses Charakters von jedem Shatespearefreund ge⸗ lesen zu werden verdient, bemerkt, daß der Dichter schwerlich gewagt haben würde, weder Richard, noch später seinen Edmund und Jago zu childern, wenn er nicht eine solche Gestalt in den beglaubigten Büchern der Geschichte gefunden hätte. 1 1

Dem ersten Theile Heinrich's IV. hat G. eine sehr ausführliche Besprechung gewidmet. „Von solchem Reichthum, solcher Mannigfaltigkeit

und Verschiedenheit an großen und kleinen Charakteren, an sesselnden und scharfgezeichneten Gestalten, und die zugleich von so heimathlichem Zuschnitt und in einen so allgemein interessanten vaterländischen Stoff verwebt sind, ich will sagen vrn so allseitiger und gewaltiger Anziehungskraft, hat Sh. überhaupt kaum ein Stück weiter geschrieben.’“ Etwas gezwungen scheint die Auslegung der Stelle II. 3. 1., worin der König dem War⸗ wick zuschwört, daß nur die Nothwendigkeit ihn genöthigt, die Macht zu lüssen, welcher Scene dann bald das Sündenbekenntniß auf dem Todtenbette folgt. Sonst ist die Nachzeichnung dieses Charakters treff⸗ lich gelungen, ebenso die Percy's. Wohl mancher Leser wird erwartet ha⸗ ben, daß vor den Augen des strengen deutschen Sittenrichters der „tolle Heinz“ nicht allzuviel Gnade finden und der Professor entweder dem Dich⸗ jer vorwerfen würde, in diesem Charakter Inkompatibilitäten zusammenge⸗ schachtelt zu haben, oder dem Prinzen sein wüstes Jugendleben nimmer würde vergessen können. Nichts von alle dem. G. widmet dem Jüngling, dem „wahihaft groß sein, heißt: nicht ohne großen Gegenstand sich regen,“ der nicht, wie Percy, um das „Neuntel eines Haares,“ ohne daß Ehre auf dem Spiele war, sich erzürnte diesem königlichen Jüngling, der den Tadel seines Vaters und der Welt nur herausforderte, um ihn zu beschä⸗ men, widmet Gervinus so begeisterte Worte, heftet sich so eng an seine Fersen, daß kein Zweifel mehr bleibt, ihm gehört sein Herz ganz und unge⸗ theilt und er findet nicht seines Gleichen in aller Dichtung und Geschichte. In seinem Eifer geht er aber so weit, dem Prinzen anzudichten, daß er „Falstaff die Ehre, den Perey getödtet zu haben, abtrete, in der Absicht, des alten Freundes befleckte Ehre dadurch fwiederherzustellen,“ und ihm, dem Prinzen, einen Ruhm daraus zu machen: „In diesem Augen⸗ blicke der feierlichsten Erhebung geht ihm der geglaubte Tod seines Fallstaff nicht zu Herzen und in dem solgenden Augenblicke läßt er sein Verdienst, weit entfernt sich damit Ruhm zu wissen, schweigend auf den Unwürdigen übergleiten. Dieser Zug ist so wenig vom Dichter extemporirt“ u. s. w. Die Stelle lautet jedoch: „This is the strangest fellow, brother John. For my part, ifk a lie may do thee grace,

„J'll gild irt with the happiesrt terms J have.“

Nach der Schlegelschen Uebersetzung will Prinz Heinlich diese „Lüge, venn sie ihm (Falstaff) Gunst bringe, mit seinen schönsten Worten ver⸗ golden.“ Mag man hieraus den Sinn, den Gervinus unterlegt, heraus⸗ jesen im Original vermögen wir nicht zu erkennen, daß der Prinz Falstaffs unverschämte Lüge zu unterstützen sich anheischig machte. Ist man auch nicht geneigt, es für einen bloßen gutmüthigen Scherz zu halten, so kann man doch nicht mehr darin sehen, als daß der Prinz dem dicken Poltron lächelnd etwa sagt: du murrischer Kerl, versuch's immerhin, dich für den Besieger Perey's auszugeben, ge⸗ lingt's dir damit, so will ich dir von Herzen Glück dazu wie nschen (oder: dein Glück von Herzen gönnen.) Des Prinzen Bruder, Lancaster, wußte die Wahrheit bereits von ihm, und daß Beide nichts thaten, um sie zu Gunsten Falstaff's zu unterdrücken, geht aus dem zweiten Theile des

Stückes hervor, in welchem I. 1. Mortimer meldet: -b„— dem Heinrich Monmouth, dessen rascher Grimm

Den nie verzagten Percy schlug zu Boden,

Von wo er nie lebendig sprang empor.“

Jeder unbefangene Leser wird einräumen, daß man sich schon schwer entschließen würde zu dem Glauben, daß ein Kronprinz die Ehre der glän⸗ zendsten und entscheidensten Waffenthat des ganzen Feldzuges einem Ande⸗ ren abtreten möchte, zumal der Erstere eine Wiederherstellung seines Rufes selbst dringend nöthig hat, und die Wichtigkeit davon wohl einsieht. Doch wohlan, glauben wir daran, daß dieser Prinz, der es liebte, seine Ver⸗ dienste zu verstecken, auch jener Handlung fähig gewesen wäre, daß er aber dies für einen Falstaff thun könnte, wird Niemand mit voller Besinnung zu behaupten wagen! Unser Autor geht aber in unbegreiflicher Verblendung gar so weit, dem Prinzen wiederholt und nachdrücklich (fünf oder sechs Mal im zweiten Bande allein, an den verschiedensten Stellen, wird jener Zug urgirt!) eine besondere Glorie daraus zu machen, daß er seinem „alten Freund“ Falstaff mithelfe, die Wahrheit zu falschmünzen, ohne nur daran zu den⸗ fen, wie sehr diese „Bescheidenheit und Selbstverleugnung“, abgesehen von

allem Anderen, ein schmähliches Unrecht gegen das Andenken des edlen

Percy gewesen sein würde, dessen Heldentod der Lächerlichkeit preisgegeben würde. Auch des Prinzen Verhältniß zu Falstaff läßt unser Autor hier in ein ganz falsches Licht treten, wenn er Worte, wie „sein Falstaff“, „alter Freund“ ꝛc. braucht, eine Zärtlichkeit, deren man sich nicht versehen hätte, wenn man die vorhergehende Charakteristik des Ersteren und die nachfol⸗ gende des Letzteren gelesen hat.

Das Verhältniß des dicken Haus zum Prinzen war unseres Bedün⸗ kens ungesähr wie das gewisser Thiere zum Menschen, denen der Schade, welchen sie im Hause hin und wieder anrichten und tausend Unarten ver⸗ ziehen werden, weil sie für müßige Augenblicke eine Belustigung gewähren, die auf keine andere Weise zu erlangen wäre, und der die Gewohnheit ei⸗ nen doppelten Werth verleiht. Trotz ihrer Unsauberkeit duldet man die aufdringlichsten Vertraulichkeiten, ja provozirt sie, weil man sich gewöhnte, nichts anstößig bei den drolligen Bestien zu finden. Der Prinz liebt Falstaff eben so wenig, als er ihn verachtet, sondern er spielt mit ihm als einem Wesen ganz anderer Art, als einem Thiere, welches man in seinem Treiben gewähren läßt: seine Natur ist einmal nicht umzustülpen. Reißend ist die Bestie nicht, am Leben kann sie deshalb Niemand schaden; den Verlust an Eigenthum, den sie Anderen zufügt, erstattet ihr Herr stets doppelt und dreifach; viel ist von ihr nicht zu befuͤrchten, da sie im Grunde gutartig, noch mehr aber feige ist, und bei aller Schlauheit und Verschmitzt⸗ heit doch körperlich gar zu unbehülflich.

Dies ist in groben Zügen unsere Ansicht über das Verhältniß des Haus zum Heinz, über welches der Verfasser, wie es scheint, seine Meinung theil⸗ weise zurückhält, so viel Treffliches und Treffendes er auch bei dieser Gele⸗ genheit sagt.

Wir heben noch einige Stellen aus der Charakteristik der Hauptperso⸗ nen des Drama's heraus. „Er (König Heinrich 1V) faßt die Ehre äußer⸗ lich anf und bezieht sie nur auf den Stand und die Stelle, die er ein⸗ nimmt; die Sittlichkeit hat nichts mit seiner Ehrliebe zu schaffen; nur der Schein soll gerettet und die Ehre in der Achtung der Welt erhalten werden. Bei Percy ist dies anders; die Ehre, die er anstrebt, will er verdienen mit Handlungen und sittlichem Werthe; aus der Ehrenhaftigkeit des bravsten Herzens wächst sein Ehrgeiz empor, der von edlem Stolze getragen bis zur Ruhmsucht anschwillt, die sich durch Gefahren nur mehr reizen, ja selbst die Unrechtlichkeit der Mittel zu ihrem Zwecke übersehen läßt. Wieder anders ist es beim Prinzen Heinrich, Er ist von demselben Ehrgeize, von derselben Ruhmbegierde wie Percy beseelt, aber sie könnte zu der kranthaften Sucht nicht steigen wie in Percy, weil sie noch innerlicherer Natur ist. Nicht Stolz, sondern edles Selbstgefühl regt ihn an; sich selber Genüge zu thun, gilt ihm noch mehr, als in Anderer Achtung zu stehen; er vergeistigt und versittlicht den Begriff der Ehre zu wahrer Menschenliebe, und das Bewußt⸗ sein dieses Werthes in sich tröstet ihn selbst über den schlechten Schein und die üble Meinung der Welt. Dem allen steht Falstaff als Gegensatz entge⸗ gen; er ist neben diesen Ehrenhelden aller Ehre und Schaam gauz, baar: und Würde selbst nur im Spiele nachzuahmen ist ihm nicht möglich⸗ Rücksicht auf Anderer Urtheil, Bedürfniß fremder Achtung sind ihm fremd geworden; die Selbstsucht ist das, was diese Maschine in Bewegung setzt. Wir wollen diese merkwürdige Figur, die wie ein lebender Bekannter in Aller Munde und Kunde ist, hauptsächlich in diesem Gegensatze sehen. Sie in aller ih⸗ rer Fülle zergliedern zu wollen, wäre ohnehin eben so schwer als undank⸗ bar, schon weil die kritische Zerlegung eines komischen Charakters allemal nur zerstört, ohne, wie bei erhabenen Charakteren durch einen großen Be⸗ griff, der aus der Zergliederung deutlicher hervorspringt, entschädigen zu können.“

Wie es aber scheint, ist unserem aristokratischen Autor die Zergliederung dieses Körpers zu unappetitlich, und daher die Zurückhaltung; Ulrici's kriti⸗ sches Messer ist weit minder schüchtern. Bei der obigen Auseinandersetzung des Verhältnisses jener vier Menschen zur Ehre entgeht unserem Autor z. B., daß auch Falstaff, so schaam⸗ und ehrlos er ist, doch den Begriff der äußerlichen Ehre wohl kennt, denn er will z. B. fapfer, einflußreich, vornehm, geistreich scheinen. Er nähert sich so also gewissermaßen Hein⸗ rich IV., der auch nur den Schein kennt; wenn schon er sich über den Ver⸗

Uust dieses Scheins rasch tröstet, so ist er doch zu klug, um nicht einzusehen, daß er gerade diesen Schein nöthig hat, um auf seine Weise das Leben zu genießen. In dem Monolog V. I, in welchem er sagt, er möge keine Ehre, sie sei Luft, ein Leichenstein u. s. w., sicht G. die Quintessenz der Lebens⸗ anschauung Falstaffs, unseres Bedünkens beweise jedoch der Monolog nicht minder als das Uebrige, daß F. den Schein der Ehre sucht, aber freilich weder für diesen, noch für Ehre selbst das Leben hingeben mag, sondern beim Herannahen der Gefahr durch Sophismen von der Entbehrlichkeit je⸗ nes Ehrenscheins mit momentanem Erfolge sich zu überreden sucht. Hazlitts Ausspruch, „Falstaf sei Lügner, Memme, Witzbold und Alles, nur um Andere zu vergnügen, um den humorsistischen Theil aller dieser Eigenschaften zu zeigen; er sei ein Schauspieler in sich selbst, eben so wie auf der Bühne“ findet Gervinus „völlig zum Gegentheil verdreht“, und verlangt vom Spieler des Falstaff, nie die Absicht des Witzes zur Schau zu tragen. Wir finden in dem Hazlittschen Ausspruch eben so viel Wahrheit, als in diesem Gervinusschen, nämlich die halbe. Allerdings ist der dicke Ritter so voller Humor, daß er seine Funken sehr oft unwillkürlich wirft, ja unbewußt und anspruchslos, im Ganzen weiß er aber zu wohl, wie witzig er ist, spricht häufig davon und thut sich viel darauf zu gut, wie sellte er also dazu kommen, dies nie zu zeigen! Die Selbstgefälligkeit, mit der er seive hohen und geringen Atouts oft (nicht immer) ausspielt, mag der Urkraft seiner komischen Einfälle Eintrag thun, aber sie gehört zum To⸗ tale dieses Gecken und des Stücks, und hat wieder einen anderen komischen Reiz bei Seite. Eben so scheint uns auch Hazlitt insofern recht zu haben, als Falstaff, wie jedes sogenannte fidele Haus, sich selbst köstlich unterhält, wenn er Andere belustigt, und einen ganz besonderen Stolz darein setzt, als guter Gesellschafter zu gelten; deshalb grämt er sich wenig, eine Lüge, eine Feigheit auf sich sitzen zu lassen: Alles lacht, er lacht mit und ist zufrieden.

Viele treffende Bemerkungen finden sich übrigens in dem, was G. über

Falstaff sagt, davon herauszuheben müssen wir uns des Raumes halber

versagen, und weisen nur auf pp. 219, 224, 228 32 hin. Heinrich Recht hatte, später, als ernstere Dinge ihn beschäftigten, Falstaff von sich zu stoßen, wird jeder Leser von nur einigem sittlichen Gefühle mit unserm Autor empfinden, und man staunt mit ihm über die Gedankenlo⸗ sigkeit Hazlitt's und die lächerlichen Strupel Solger's und Horn's in Bezug auf jenen Akt der Gerechtigkeit. Nicht blos der Prinz, auch Sh. ist in seinem vollen Rechte, und wir können wenig mit Jenen sympathisiren, die den dicken Hans wo möglich in einem Dutzend historischer Stücke Sh's. sort und sort sehen möchten 1 humoristischen Kapriolen machen. Gewiß und wahrhaft ist Falstaff ein Edelstein der Komik, wie Sh. keinen zweiten gege⸗ ben hat, der aber nicht alle und jede Fassung erträgt. Der Beweis dafür dürften schon „die lustigen Weiber von Windsor“ sein, ein Gele⸗ genheitsgedicht, (wenn auch die Meisterhand Sh's sich darin überall zeigt, und das Stück von großer Bühnenwirksamkeit ist) welches Sh. auf den Wunsch der Königin fertigte, zum Theil auch der zweite Theil Heinrich's IV., worin der Dichter seine ethischen Absichten mit jener Figur, zu Lehr und Frommen seiner kurzsichtigen Zeitgenossen, noch mehr auseinanderlegte. Beide Stücke behandelt G. in kurzen Worten fein und treffend, vielleicht mag man jedoch finden, daß er die Totalsumme, nachdem er die einzelnen Posten gewissenhaft aufgezählt hat, etwas hoch anschlägt. (Schluß folgt.)

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 24. Nov. Vom hiesigen Handel in Staats⸗ papieren kann man fast wiederholen, was vorige Woche darüber gesagt ist; da kein wichtiges Ereigniß die Spekulanten zu Unter⸗ nehmungen anregte, ging das Geschäft im Ganzen äußerst träge, und die geringen Abwechselungen in den Coursen richteten sich nach den Berichten von auswärtigen Börsen und je nachdem das Be⸗ dürfniß zum Kaufen oder Verkaufen mehr oder weniger dringend war. Die Schwankungen in holländischen Staatspapieren über⸗ schritten kaum ¼ %; Integrale wurden an einem Tage zu 53 ½ % abgelassen und nachher wieder bis zu 53 16 % gekauft; 4proz. wirk⸗ liche Schuld kam von 82 ¼ wieder auf 82 ½˖ % zurück. Von rus⸗ sischen Fonds bot man 4proz. Certifikate bei Hope öfter aus, wo— durch der Cours von 85 ½ auf 85 % fiel, zuletzt legte man wieder 85¼ % an; 5proz. alte Obligationen wechselten zwischen 104 und 8 %. Ein Posten preußischer Prämienscheine wurde gestern zu 178 Fl. untergebracht. Eine flaue Stimmung blieb für österreichische Fonds herrschend; 5proz. Metalliques wichen dadurch von 83 ½¼ auf 82 % und erholten sich nur bis 82 ½ %; 2 ⅛proz. do. fielen von 43 ½ auf 42 ¾ %, zuletzt bewilligte man 42 ½ c. Spanische Schuld⸗ Dokumente haben sich etwas im Preise gebessert; Ardoin⸗Abligatio nen von 12 auf 12 ¾.¶ %; Zproz. Binnenländische do. von 26 ½8 auf 27 ½ %. Ardoin⸗Coupons gingen 4 % höher und wurden zu 7 ½ a 8 % gekauft. Franz. 3proz. Renten haben zwischen 52 ½ und 52 ¾ % gewechselt; gestern blieb deren Cours 52 ¾ c. In portu⸗ giesischen und südamerikanischen Fonds wurde fast nichts gemacht. Die günstigere Meinung für Utrecht⸗Arnheimer Eisenbahn⸗Actien hörte schon wieder auf; man hat diese Woche bis zu 82 ¾1 % abge⸗ lassen, doch gestern konnte man 82 ¾1 % bedingen. Wenige Haarlem— Rotterdamer Actien holten gestern 59 ℳ. Am Geldmarkte trat keine Veränderung ein.

In Betracht der im Laufe des Jahres durch die Zeitverhält⸗ nisse schon vielfach erfolgten Anforderungen an den Wohlthätigkeits⸗ sinn ihrer Mitbürger sehen sich die Unterzeichneten veranlaßt, das in diesem Monat jährlich zum Besten des Friedrichs⸗Stiftes ange⸗ ordnete Konzert bis auf günstigere Zeiten zu verschieben, dagegen sie die alljährlich in der letzten Woche vor dem Weihnachtsfeste in der Wohnung des mitunterzeichneten Ober⸗Schenk von Arnim, Charlottenstraße Nr. 48, stattfindende Ausstellung und den Ver⸗ kauf von Weihnachtsgaben hierdurch anzuzeigen sich beehren.

Alle gütigen Beschüͤtzer des Friedrichs⸗Stifts werden daher hierdurch ergebenst eingeladen, auch diesmal demselben nicht ihre milde Beisteuer zu entziehen und etwa in der Wahl derselben ir⸗ gend einem Bedenken Raum zu geben, da der herzlichste Dank für Geschenke aller und jeder Art stets dem gütigen Geber wird gewährt sein.

Zur gefälligen Empfangnahme dieser Gaben haben sich geneig⸗ test erboten:

Ihre Excellenz Frau Ober⸗Präsidentin von Bassewitz, Leip⸗ ziger Platz Nr. 12. Fräulein von Block, Hofdame Ihrer Königl. Hoheit der Prin⸗ zessin Karl, Wilhelms⸗Platz Nr. 8. Frau Justizräthin Bode, Friedrichsstraße Nr. 219. Ihre Excellenz Frau Gräfin von Brandenburg, Wilhelms⸗ straße Nr. 74. Frau Geheimeräthin Eck, Kanonierstraße Nr. 2, Belle⸗Etage. Fräulein von Jasmund, im Prinzessinnen⸗Palais. Frau Gräfin von Schulenburg, Charlottenstraße Nr. 48. Berlin, den 26. November 1849. Die Direction ves Friedrichs⸗Stifts. Arnim. Bode. Graf von der Gröben. Hartung. Dr. von Könen. von Schöning. Staberoh. von Tempsky. Tondeur.

von

Iranxnemn

B k t [282 b] ekanntmachungen. 260 b] 56 bbeba. Auf geschehene Insolvenz⸗Erklärung des Kaufmanns C. F. Prehn zu Grimmen werden alle diejenigen, welche an dessen Vermögen, insbesondere an das zu demselben gehörige, daselbst belegene Wohnhaus c. p. Forderun 9 und Ansprüche aus irgend einem Rechtsgrunde zu aben vermeinen sollten, hierdurch geladen, solche in inem der drei Termine:

den 12.

Die Herren Actionairs der neuen Berliner Hagel- Assekuranz-Gesellschast werden zu der Dezember c. Kupfergraben No. 93 neral-Versammlung ergebenst eingeladen. baudlungen beginnen um 10 ¾ Uhr Vormittags.

Berlin, den 27. November 1849.

19) 91166“

der neuen Berliner Hagel-Assckuranz-Gesellschaft.

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Mittwoch im Lokale der Anstalt, am stattfindenden diesjährigen Ge- Die Ver- senbahn mit 4 % p. a.

10 1

berücksichtigt.

den 13. und 27. November und den 11. De⸗ zember d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Kreisgerichte gehörig anzumelden und zu beglaubigen, bei Strafe der im letztgedachten Termine zu erlassenden Präklusion. In eben diesem Termine haben sich auch die Gläubiger über die mit KM der Masse zu treffenden Maßregeln zu erklären, und 2 werden die Ausbleibenden als in den Beschluß der an⸗ wesenden Mehrheit konsentirend angesehen werden. Greifswald, den 15. Oktober 1849. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. (L. S.) Dr. Teßmann.

[280 b]

[281 b]

Mecklenbr

von 1 bis 4350.

irgische Eisenbahn. In der vierten ordent⸗ lichen, am 28. April 1849 abgehaltenen Ge⸗ neral⸗Versammlung der Actionaire der Mecklen⸗ v burgischen Eisenbahnge⸗ Füll. 258 sellschaft ist der nachste⸗ hende Plan zur Kapita⸗ lisirung der Zins⸗Cou⸗

trages einzulösen.

zur Vertheilung kommt,

2 * 8 ¹ „Weiden⸗ Auction. Berlin⸗Potsdam⸗Magdeburger Eisenba

Eine starke Partie ünseten zum varvnecil 119 ter, frischgeschnittener, einjähriger Weidenruthen soll 8 am 3. Dezember, Vormittags 9 Uhr in dem Gasthofe „Bellevue an der Eisenbahn“ in der Nähe des Potsdamer Bahnhofes zu Berlin öffentlich meistbietend verkauft werden. Der Verkauf geschieht in einzelnen Partiecen und gegen sofortige baare Zahlung. Die Weiden können am Tage vor dem Termine besich⸗ tigt werden.

in.

schen Eisenbahn⸗Gesellschaft angenommen und von der 1 hohen Großherzoglich Mecklenburg⸗Schwerinschen Lan⸗ 2 2 des⸗Regierung unterm 18. Mai 1849 genehmigt worden: 1) Der Fortlauf der laut §. 12 der Statuten bis zam ersten Quartaltage nach vollständiger Eröff⸗ nung der Eisenbahn⸗Anlagen den Stamm⸗Actien

5 zustehenden Zinsen cessirt mit dem 8. Dezember 1849. ) Die bis dahin für 2 Jahre vom 8. Dezember Secen. 8 p. a. aufgelaufenen Zinsen von

den, von der Gesellschaft 2 g tionen Iapidatsthe schaft auszugebenden Obliga

pons der Mecklenburgi⸗ 5 5) 5 3 %, 5) 2 4 %, 2) 25 oder darüber beträgt.

Obligationen ersparten Zins sations⸗Summe zu schlagen.

per Actie werden in zinstragen⸗ schaftsbetriebes genommen,

3) Zu diesem Behufe haben die Inhaber der mit den Actien ausgegebenen Zins⸗Conpons dieselben bei der Gesellschaft einzuliefern und erhalten dagegen für je 5 Coupons eine auf den Inhaber lautende Obligation auf 80 Thlr. Cour., welche vom ersten Quartaltage nach vollständiger Eröffnung der Ei⸗

verzinst wird.

ferte Coupons, deren Anzahl nicht mindestens 5

beträgt oder insofern deren Anzahl nicht mehr ohne

Bruch durch 5 theilbar ist, werden hierbei nicht

Diese Obligationen erhalten laufende Nummern Sie sind von Seiten der In⸗ haber unkündbar, es steht indeß der Gesellschaft das Recht zu, dieselben nach dreimonatlicher vor⸗ angegangener Aufkündigung ganz oder theilweise durch Ausloosung gegen Bezahlung des vollen Be⸗ gen

Zu einer Amortisation durch Ausloosung ist die Gesellschaft verpflichtet, zum Belaufe von 1 % des solchergestalt angeliehenen Kapitals jedesmal, wenn für die Stamm⸗Actien eine Dividende von 2 %

zum Belaufe v. 2 %, wenn diese Divid. 2 ½ % beträgt,

Abgesehen hiervon, sind die durch Einlösung von zinsen mit zu der Amorti⸗

Die Zinsen auf diese Obligalionen, rität vor irgend Dividenden auf die Stamm⸗Aclien haben, werden aus den Ueberschüssen des Gesell⸗ so wie die Obligatio⸗ nen im Falle einer Liquidation der Gesellschaft die Priorität vor den Stamm⸗Aetien haben.

7) Die Zinsen auf die zur Rückzahlung angekündig⸗ ten Obligationen cessiren mit dem Tage, für wel⸗ chen die Rückzahlung angezeigt ist. Unabgefor⸗ derte Zinsen verfallen der Gesellschaft 5 Jahre, so wie uneingeforderte zur Rückzahlung aufgekündigte Obligationen 10 Jahre nach deren angezeigten zahlungsterminen; doch sind die Nummern solcher uneingeforderten Obligationen innerhalb dieser Frist jährlich zu veröffentlichen.

Demzufolge wird mit 8. Dezember d. J. der Zinsen⸗ lauf auf die Stamm⸗Actien aufhören und vom 12ten selbigen Monats an wird der Umtausch der Zinscou⸗ pons gegen die neuen Obligationen im Verlaufe des Dezember⸗Monats in Hamburg bei Emmanuel & Sohn, in Berlin bei Jacob Saling und in Schwe⸗ rin auf dem Eisenbahn⸗Büreau geschehen können. Ge⸗ Zinsconpons, die bis zum 31. Dezember d. J. nicht umgetauscht sind, können nur in Schwerin auf dem Eisenbahn⸗Büreau neue Obligationen ausgetheilt werden.

Ausdrücklich wird darauf aufmerksam gemacht, daß beschlußmäßig eingelieferte Coupons, deren Anzahl nicht mindestens 5 beträgt, oder insofern deren Anzahl nicht mehr ohne Bruch durch 5 theilbar ist, nicht berücksichtigt werden. Der Zinsenlauf der neuen Obligationen wird mit dem 1. Juli 1850 beginnen.

Schwerin, im November 1849.

Die Direction der Mecklenburgischen Eisenbahn⸗Gesellschaf

Unter Bezug auf obige Bekanntmachung kann der Umtausch der Zinscoupons gegen die neuen Obligatio⸗ nen vom 12. bis 31. Dezember a. c. täglich, mit Aus⸗ nahme der Sonn⸗ und Festtage, Vormittags von 9 bis 12 Uhr, in meinem Comtoir, Kleine Praͤsidentenstraße Nr. 7, geschehen.

Eingelie⸗

welche die Prio⸗

Daß Prinz

———

2163

1118 Deutschland. Braunschweig. Braunschweig. Verhandlungen der Abgeordneten⸗

Kammer. veg Wissenschaft und Kunst.

Shakespeare. (Schluß.) Zur ägyptischen Alterthumskunde.

Uichtamtlicher

Braunschweig. Braunschweig, 26. Nov. (D. R. Z. In der heutigen Sitzung der Abgeordneten⸗Kammer fand die Be⸗ rathung des Gesetzes, die Wahl der Abgeordneten zum Volkshause betreffend, statt.

Im Allgemeinen bemerkt die Kommission in ihrem Berichte Folgendes: Sie sei in ihrer Majorität der Ansicht, daß von der Versammlung die Zustimmung zu dem Erlasse eines solchen Gesetzes nicht füglich verweigert werden könne, da sie hierin nur eine Kon⸗ sequenz des am 11. August gefaßten Beschlusses zu erblicken ver⸗ möge. Rechtliche Gründe, von dem betretenen Pfade abzuwei⸗ chen, lägen wenigstens in diesem Augenblicke noch nicht vor, da die Regierungen von Sachsen und Hannover einen förmlichen Rücktritt von den eingegangenen Verträgen bis jetzt nicht beansprucht haben. Und wenn das von den gedachten Regierungen beobachtete Verfah⸗ ren allerdings zu Besorgnissen für die Zukunft Veranlassung gebe, so werde vermöge einer einfachen politischen Erwägung die Anfor⸗ derung zumal an die kleineren verbündeten Staaten um so ein⸗ leuchtender, fest auf der Durchführung der Bundeszwecke zu behar⸗ ren, weil sie nur in dieser Weise vor eigenen inneren Zerrüttun⸗ gen sich sichern und für die Bildung eines Bundesstaates selbststän⸗ dig mitwirken könnten.

Im Einzelnen hat die Kommission nur einige unwesentliche Aenderungen beantragt, mit denen sich das Staats⸗Ministerium be⸗ reits einverstanden erklärt hat, Der Entwurf enthält im Wesent⸗ lichen die Bestimmungen des Wahlgesetzes zur Verfassung vom 26. Mai. Wähler ist jeder selbstständige (d. h. einen eigenen Haus⸗ stand besitzende und eine direkte Staats⸗Steuer zahlende) unbeschol⸗ tene Landes⸗Einwohner mäannlichen Geschlechts, welcher das 25ste Lebensjahr zurückgelegt hat und seit drei Jahren Angehoöriger einer der verbündeten Staaten gewesen ist. Wählbar ist jeder unbescholtene Deutsche, welcher das 30ste Lebensjahr zurück⸗ gelegt und seit mindestens drei Jahren einem der ver bündeten Staaten angchört hat. Die Wahl ist indirekt, auf je 1500 Seelen würden 3 Wahlmänner gewählt, die Urwähler wer⸗ den behufs der Wahl der Wahlmänner in drei Abrheilungen ge⸗ theilt, deren jede ein Drittel derselben wählt und ein Drittel der Gesammtsteuer⸗ Summe repräsentirt. In jedem Bezirke werden Wählerlisten aufgestellt und 4 Wochen vor dem Tage der Wahl öffentlich ausgelegt. Die Wahl der Wahlmänner, so wie der Abgeordneten, erfolgt durch öffentliche Stimmgebung zu Proto⸗ koll. Für das Herzogthum werden drei Abgeordnete gewählt, ver erste Wahlkreis begreift die Kreisdirection Braunschweig und die Aemter Salder, Königslutter und Thedinghausen, der zweite die Kreis⸗Directionen Wolfenbüttel, Helmstedt und Blan⸗ kenburg, ausschließlich der Aemter Salder, Königslutter und Harz⸗ burg, der dritte vie Kreis⸗Directionen Gandersheim und Horzmin⸗ den, mit Ausnahme des Amtes Thedinghausen, und das Amt Harz⸗ burg. Die Wahlbezirke sind so zu bestimmen, daß mindestens drri, höchstens sechs Wahlmänner in jedem zu wählen sind. Wer das Wahlrecht in einem Bezirke ausüben will, muß in demselben zur Zeit der Wahl seinen wesentlichen Aufenthalt haben und heimats⸗ berechtigt sein. Die Soldaten und Militairpersonen wählen an dem Garnisonsorte,

Die einzelnen Paragraphen werden ohne Debatte mit den Aenderungs⸗Vorschlägen der Kommission angenommen. Zu §. 12 wird ein Antrag Loyncker's, Pächter und Administratoren landwirth⸗ schaftlich er oder gewerblicher Unternehmungen, so weit sie Landes

Einwohner sind, an dem Orte wählen zu lassen, wo sie ihren we⸗ senülichen Aufenthalt haben, wenn sie dort auch nicht wohnortsbe rechtigt sind, cbenfalls angenommen. Bei sämmtlichen Abstimmun⸗ gen stimmen die Abgeordneten, welche früher gegen den Anschluß an den Bundesstaat sich erklärt hatten, mit Nein.

Nachdem die Abstimmung erledigt ist, nimmt Hollandt das Wort, um zu erklären, daß er so wie der Abgeordnete Köpp der Majorität der Kommission nicht zugestimmt habe, weil sie überzeugt gewesen, daß der Beschluß über den Anschluß an den sogenannten Dreikönigsbund nicht auf verfassungsmäßigem Wege zu Stande ge kommen sei. Sie würden sich der Abstimmung enthalten haben, wenn die Geschäfts⸗Ordnung es gestattete. Die Nichtigkeit aber, welche ihrer Ansicht nach gegen den früheren Beschluß geltend zu machen sei, durch eine Zustimmung zu dem jetzt vorliegenden Ge setze zu heilen, könnten sie sich nicht veranlaßt fühlen, da die da⸗ mals von ihnen erhobenen Bedenken sich vollkommen bestätigt hät⸗ ten und seitdem nicht erledigt seien. G 8

Zu dem ganzen Gesetze beantragt der Abgeordnete Seebaß noch, daß in dem Begleitschreiben an die Landes⸗Regierung die Versammlung befürworten möge, daß bei dem weiteren Fortschrei⸗ ten in der Entwickelung des Bundesstaates das Herzogthum nicht weiter als die übrigen Paciscenten gebunden sei, und bei einer etwaigen Auflösurg des Bundes in Folge der Weigerung von Hannover und Sachsen ein freies Rücktrittsrecht sich reservirt habe. In Bezug auf diesen Antrag und den Vortrag des Abgeordneten Hollandt nimmt der Staatsminister von Sch leinitz das Wort.

Der Abgeordnete Hollandt habe sowohl die materielle, als auch die formelle Seite des Anschlusses an den Bundesstaat angeregt. In jener Hinsicht sei ein allgemein politischer und ein staatsrechtli cher Gesichtspunkt zu berücksichtigen. Trotz der gemachten Erfah⸗ rungen werde die Landesregierung auf dem betretenen Wege fest beharren, denn sie gehe von der Ueberzeugung aus, daß in dem deutschen Volke das Bedürfniß einer staatlichen Einigung lebe, und daß dieses Streben zwar gehemmt und verzögert werden könne, sich aber immer und immer wieder Bahn brechen werde. Die Staatsmänner, welche diesem Bedürfniß sich widersetzen, ver⸗ sündigten sich ebensowohl am Vaterlande, wie an ihrer eige⸗ nen Zukunft. Er wünsche nicht, daß die Geschichte einst auch Braunschweig als einen verjenigen Staaten bezeichnen könne, die jenem Streben hemmend in den Weg getreten seien. Sollten wir guch nicht so glücklich sein, den Tag der Einheit zu erleben, so würde dieses doch wenigstens unseren Söhnen und Enkeln zu Theil werden, wir aber müßten, in der Hoffnung, daß alle Stümme

Beilage zum Preußischen Staats⸗

nzeiger.

Deutschlands, welche einer Einigung überall fähig sind, über kurz oder lang zu dieser Einigung kommen werden, auf dem betretenen Pfade fortschreiten.

Was den staatsrechtlichen Punkt betreffe, so haben Sachsen und Hannover ihre Bevollmächtigten aus dem Verwaltungs⸗Rathe abgerufen, dieser aber sich dadurch nicht abhalten lassen können, seine Thätigkeit fortzusetzen, vielmehr die Ausschreibung der Wah⸗ len zum Reichstage beschlossen. Auch diejenigen Staaten des Bündnisses, welche diesen nicht beschicken würden, müßten sich den von ihm gefaßten Beschlüssen unterwerfen, da es wohl ein Recht, nicht aber eine Pflicht sei, den Reichstag zu beschicken. Hannover und Sachsen haben übrigens nicht erklärt, von dem Bündnisse zu⸗ rücktreten zu wollen, sondern nur die Rechtzeitigkeit der Berufung des Reichstags bestritten. Ein Rücktritt könne auch durch die gemachten Vorbehalte, namentlich den Staa⸗ ten gegenüber, den diese Vorbehalte nicht eröffnet seien, nicht gerechtfertigt werden. Sollte freilich Hannover und Sachsen das Recht des Rücktritts dennoch in Anspruch nehmen, so werde dieser Rechtsstreit durch das Bundesschiedsgericht entschieden werden müssen. Wenn dessen Entscheidung der ausgesprochenen Ansicht über die Verpflichtung jener Staaten nicht entsprechen sollte, so könne es keinen Zweifel leiden, und sämmtliche verbündete Regierungen seien darin einverstanden, daß dann der Rücktritt einem jeden einzelnen Staate freistehe. Sollte aber die Entscheidung des Schiedsgerichts gegen Hannover und Sachsen ausfallen, so werden Preußen und seine Verbündeten nicht blos den Willen, sondern auch die Kraft haben, dem Richterspruche Geltung zu verschaffen.

Was die formelle Seite der Frage angehe, so erkenne er die Legalität der Gesinnung des Abgeordneten Hollandt, und der Art und Weise, wie er gegen die Gültigkeit des früheren von der Ver⸗ sammlung gefaßten Beschlusses sich erklärt, vollkommen an. Er sei indeß, wie die Majorität der Versammlung, von der Rechtsbestän⸗ digkeit jenes Beschlusses vollständig überzeugt. Er sei freilich nicht der Ansicht, daß eine Zustimmung der Versammlung zu dem Bünd⸗ niß überall nicht erforderlich gewesen sei, da ohne diese die Bestim⸗ mungen über das Bundes⸗Schiedsgericht und dessen etwa gegen die Regierung ergehende Aussprüche keine Kraft würden haben können, und die Regierung der Ausführung eines solchen Erkenntnisses im vor⸗ aus habe gewiß sein müssen. Diese Zustimmung zur Errichtung des Bundes⸗Schiedsgerichts habe aber durch einfache Majorität zu Stande kommen können, da, wie sich aus der Verordnung über die Installation des Bundes⸗Schiedsgerichts ergebe, Verfassungs⸗Be⸗ stimmungen dadurch nicht geändert seien.

Die sonstigen Folgen, welche das Bündniß, insbesondere durch die Beschlüsse des Reichstages, haben würde, seien jetzt noch nicht zu übersehen. Die Theilnahme an dem Bündnisse und dem Reichs⸗ tage selbst aber verändere an der Verfassung nichts, da das Ganze in einer Sphäre vorgehe, welche mit der Landes⸗Verfassung nichts zu thun hat. Aus deu künftigen Beschlüssen des Reichstages wird sich erst ergeben, welche Bestimmungen einer verfassungsmäßigen Zustimmung unterliegen werden; so weit aber Landesgesetze dadurch erforderlich werden sollten, werde die Regierung, wie es jetzt bei dem Erlaß des Wahlgesetzes geschehen, die Zustimmung der Ver⸗ sammlung anfordern.

Der Vorbehalt, den der Abg. Seebaß beantrage, erledige sich dadurch, daß Hannover und Sachsen an den Bündniß⸗Vertrag ge⸗ bunden seien, und, falls sie sich den Beschlüssen des Reichstags nicht unterwerfen würden, eine Entscheidung des Bundesschiedsgerichts erfolgen werde; daß aber endlich auf den Fall, daß Hannover und Sachsen sich dem Bündnisse zu entziehen befugt sein sollten, der Rücktritt sämmtlichen übrigen Regierungen ebenfalls freistehen werde.

Bei der Abstimmung erhält der Antrag von Seebaß nur we⸗ nige Stimmen. Die Abstimmung über das ganze Gesetz, welche bei der Uebereinstimmung der Regierung mit den gemachten Aende⸗ rungen sofort vorgenommen werden kann, ergiebt für dasselbe 31, dagegen 17 Stimmen.

Wissenschaft und Kunst. 1 Shakespeare. Shakespeare. Von G. G. Gervinus. 1849, Engelmann. 2r und 3r Thl. (Vergl. Pr. Staats⸗Anz. Nr. 194, Beil. vom 16. Juli. und Nr. 327.)

um zum dritten Bande zu kommen, übergehen wir Heinrich IV., 21 Theil, Heinrich V., die lustigen Weiber, König Johann, Heinrich VIII., und werfen nur noch einen flüchtigen Blick auf den sehr sorgsam gearbeiteten Ab⸗ schnitt über die Sonnette, können jedoch nicht umhin, vorher noch auf das, was in den vorangehenden letzten vier Seiten über Heinrich VIII. gesagt wird, aufmerksam zu machen. Zum Ausheben der Stelle, wie mancher anderer gleichberechtigten, gebricht der Raum, und zu dem Versuche, das Gesagte in kürzere Worte zusammenzufassen, entschließt man sich bei Ger⸗ vinus überhaupt schwer, einmal, weil dem Leser dann der Reiz seiner Diction verloren ginge, sodann weil dieser Autor in der Regel nur Kern giebt, der sich nicht weiter schälen läßt. Jene Stelle erhält ein Interesse mehr dadurch, daß man sieht, wie schwer es dem Verf. wird, Zeugniß ge⸗ gen den Dichter abzulegen, und daß er es hier vielleicht nicht gewagt haben würde, wenn er sich nicht von diesem selbst gleichsam ausdrücklich aufgefor⸗ dert hielt. Jene Pietät für Sh. geht übrigens bei unserem Autor zuweilen so weit, daß er in Fällen, wo er den Dichter eines Fehlers anklagen muß, dem Leser die Wahrheit sagt, aber sich selbst täuscht sofern man nicht den umgekehrten Fall aunehmen will indem er nämlich Bloͤßen aufdeckt, dies hinterher aber nicht recht Wort haben will. Man sieht ihn ein Ge⸗ wicht nach dem anderen in die Wagschale legen, das Zünglein der Wage immer mehr neigen, aber plötzlich will er uns überreden, daß es doch in der Mitte stände.

Shakespeare's Sonnette unterwirst Gervinus einer äußerst sorgfälti⸗ gen Betrachtung, indem er nicht ohne Glück nach den Fäden sucht, welche die Dichtung an des Dichters Leben knüpfen. Man wird darin viel Neues finden und der Speculation des deutschen Autors alle Ehrfurcht zu widmen sich gedrungen fühlen; hier und da begegnet es ihm freilich, daß er in Er⸗ mangelung jener leitenden Fäden ein selbstverfertigtes Seil unvermerkt an⸗ knüpft, um vorwärts zu kommen, nie wird es aber für den Leser zum Nar⸗ renseil, das ihn in's Gebiet der bodenlosen Hypothese lockt und dann zer⸗

reißt. Es führt uns wohl über manche schwindliche Höhe, durch manche dunkle Schlucht, aber die Reise selbst ist angenehm und lehrreich, und wenn man auch nicht stets das Ziel erreicht, so ist man doch am Ankunftsort bald orientirt, weil der Punkt, den man selbst für das Reiseziel hält, nie weit entfernt ist. Zunächst gelangt G. in seinen Forschungen zu dem Resultat, daß der „Erzeuger“ der Sonnette über welchen selbst geistreiche Männer so viel gefaselt haben Graf Southampton sei, schließt sich also Nathan Drake's Konjektur an, die unstreitig mehr für sich hat, als alle andere, wenn auch viele mit Collier geneigt sein dürften, die Sache als offene Frage zu lassen. Mit dem Autor wird Jeder beklagen, daß der Dichter jene wichtigen Stücke seines Seelenlebens in die „quadratisch aus⸗ geeckte Gestalt goß, die alles Scharfe und Besondere verwischt, die einen dämmerigen Nebel über jeden greifbarsten Inhalt breitet.“ „Der Mangel des Realistischen in diesen verschwommenen Gedichten soll dann durch Geist und poetischen Glanz ersetzt werden, das Verhältniß zwischen Mittel und Zweck, zwischen Sache und Ausdruck schwindet; weit ausholende Gedanken und Ausdrücke legen sich um gewöhnliche Gegenstände

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an, seltsame übertriebene Bilder und hyperbolische Wenduungen führen das Verständniß irre, tieffinnige Konzepte und epigrammatische Einfälle, die um ihrer selbst willen glänzen, werfen eben dadurch den Gegenstand, um den es sich handelt, in Schatten. Nicht einmal die Tautologse wird durch die angestrengte poetische Sprache gehindert.“ Die ästhetische Ueberschätzung der Sonnette, gegen die Cunningham und einige Andere eifern, räumt G. ein, legt ihnen aber desto mehr biographischen Werth bei. Wie weit ihn dabei „Takt und Vergleichung gelehrt habe, nicht Alles zu sehr beim Worte zu nehmen und doch auch nicht gedankenlos über den festen Inhalt wegzu⸗ lesen“, mag dahin gestellt sein, daß der seinfühlige, gewissenhafte Autor eine Fülle interessanter Aufschlüsse zu Tage fördert, kann nur die Verblendung läugnen. Einer seltsamen Stelle begegnet man p. 381, wo G. be⸗ hauptet, das Geheimniß unseres (der Deutschen) größeren und tiefergehenden Iunteresses an Sh. liege darin, daß der Bildungsgang und die Ent⸗ wickelungsstufe unseres Volkes heute „ungesähr dieselbe“ sei, wie Englands zu Sh's. Zeit! Es werden nnn recht sinnig die Sonnette 1 17, 18 39, 40 42, 43 61, 62 77, 78 86, 87 99 und 100 126 in Gruppen zusammengefaßt und kritisch erörtert.

Der dritte Band verbreitet sich zunächst über die dritte Periode der dramatischen Dichtung S.'s, in welche der Tod der Königin fällt. Es wird darauf hingewiesen, wie jetzt (um's Jahr 1600) die dichte⸗ rische Vollreife eintritt, die neckischen Frauenrollen, die munteren Humoristen, die schlankeren, flacheren Figuren der Mantel⸗ und Degenkomödie verschwin⸗ den, dem Trauerspiel und dem tragödienartigen Schauspiele Platz machend. Wir sehen unseren Autor von einem kurzen Streifzug aufs biographische Gebiet mit wenig Beute für sein dramaturgisches Werk zurückkehren, ihn aber das Wenige desto sorgsamer und vorsichtiger benutzen. Die nich streng chronologische Reihenfolge, in der die Stücke besprochen werden, wird nun molivirt, die neue Gruppe zusammengefaßt, noch einmal der leitende Faden und der Punkt gezeigt, wo er an das Ein⸗ zelne angeknüpft ist. Richtiger als die meisten seiner Vorgänger, bemerkt unser Autor, daß die Stücke dieser dritten Periode die pathologi⸗ sche Betheiligung des Dichters weniger als die früheren verrathen. Die Stücke der ersten waren entlehnt, dennoch glaubten wir eine Spur zu entdecken, wo der Eindruck persönlicher Erfahrungen des Dichters auf sie übergewirkt habe. Die der zweiten drehen sich um Liebe, Freundschaft, Vaterland, die heiligsten Regungen eines Jünglings; zu dem überherrschen⸗ den Gedanken in allen diesen Stücken glaubten wir den Schlüssel in der eigenen Natur, Geschichte und Verhältnissen des Dichters zu finden. Die Werke der dritten Periode liegen ganz anders. Den Gegenständen und Interessen nach gehen sie viel weiter auseinander, breiten sich aus nach dem wachsenden Gesichtskreis des gereiften Mannes, gehen schärfer in noch tie⸗ fere Probleme des Lebens forschend und auflösend ein. Aeußerlich scheiden sie sich von selbst in mehrere Gruppen auseinander, wo wir Schauspiel, Trauer⸗ spiel, Historie, romantisches Schauspiel in viel reinerer Gestalt auftreten sehen, als vorher; unwillkürlich wird unsere Aufmerksamkeit von allem Sub⸗ jektiven, Persönlichen weg mehr auf die Kunst und ihre Gattungen hinüber⸗ gelenkt. Es ist eigen, daß diese verschiedenen Gruppen, nicht allein den dra⸗ matischen Gattungen nach, sondern zugleich durch Zeit und Oertlichkeit ge⸗ schieden sind, in denen sie spielen, und daß diese mit jenen zusammenfallen. Die Lustspiele (Wie es Euch gefällt, Viel Lärmen, Was ihr wollt, Maas für Maas) sind die reinsten Komödien, die Sh. ge⸗ macht hat; sie alle vergleichen sich in Ton und Haltung der südlichen Mantel⸗ und Degenkomödie, spielen unter romanischen Rationen in den Zeiten des Mittelalters. Ihnen gegenüber entwickelt sich dann die Sh'sche. Tragödie in eben so bestimmter und reiner Gestalt, wie vorher in Romeo und Julie. Chronologisch liegen Othello, Cäsar und Hamlet am nächsten bei den Lustspielen und untereinander; wir schieben Cäsar zurück zu den anderen römischen Stücken und rücken an Hamlet das Gegenstück Macbeth, und an diesen Lear und Cymbeline*), die wir in einem ähnlichen Verhältnisse zu einander sehen. In vier von diesen Stücken sehen wir die Heroen⸗ und Mythenwelt des gallisch⸗germanischen Alterthums, wo Sh. nach den gewaltigeren Leidenschaften für eine großartigere Tra⸗ gödie suchte, als sie die neueren, civilisirten Zeiten darzubieten pflegen; von dieser Seite reiht sich ihnen Othello von selber an. Wir bahnen uns dann von dieser Seite aus, wo der Genius des Dichters auf seinem Gipfel ist, durch Troilus den Uebergang zu den drei römischen Historien, ihnen ist Timon angefügt. Aus dieser geordneten geschichtlichen Welt springen wir denn zuletzt in Wintermärchen und Sturm noch einmal in die phantastische Welt der Wunder in grellem Gegensatze zurück, so daß wir in dieser drit⸗ ten Periode demselben Zuge wieder begegnen, den wir schon in der ersten beobachteten, daß Sh. in einer instinktiven Nöthigung nach den verschieden⸗ artigsten und mannichfaltigsten Stoffen, Zeiten und Gattungen zugleich griff, wie um sich in keine einseitige Richtung und Stimmung fest zu bannen.“ Es wird nun darauf hingewiesen: wie Sh. in sämmtlichen Werken dieser Periode dem nationalen, sächsischen Volkscharakter treugeblieben ist, nachdem er einmal den italienischen Kunstgeschmack abgelegt hatte; auf seine Freude am alten, schlichten Volkslied (in Was ihr wollt) u. s. w. „Das Gedrun⸗ gene und Gewaltsame der Sprechart wird sich durch die sprechenden Ge⸗ stalten eines Othello oder Coriolan erklären; der Tiefsinn wird nicht mehr wie in jenen Konzepten an flache Gedanken verschwendeil, sondern er wird von dem jedesmaligen Gegenstande geboten sein. Was die Aeußerlichkeiten der poctischen Rede angeht, so wird der Reim immer mehr auf gehobene Stel⸗ sen, auf Sentenzen und Schlußverse beschränkt; der Bau der Jamben wird freier und regelloser; in jener produktiven Zeit an der Scheide der Jahr⸗ hunderte herrscht die Prosa außerordentlich vor. Sei es in diesem leichte⸗ ren Vortrage, sei es in den erhabensten, pathetischen Stellen, sei es in der Spruchweisheit, wie sie in jener kostbaren Fülle im Troilus niedergelegt ist, überall ist Sh., wie in Gegenständen und Ideen, so auch in diesen äuße⸗ ren Dingen in dieser Periode weit vorangeschritten, wie denn in ihr fast alle die großartigen Werke beisammen liegen, nach denen man immer zuerst greift, wenn von Sh. die Rede ist. Die englische Sprache ward unter seinen Händen neu gestaltet, wie die unsere unter Luthers, und mit Stolz äußert Meres von ihm: Wie Stolo gesagt, die Musen würden, wenn sie lateinisch sprechen sollten, mit Plautus’' Zunge reden, so sage er, sie würden in Shakespeare's feingefeilter Rede sprechen, wenn sie englisch sprechen wollten. Und diese feingefeilte Rede war Sh. so natürlich gegeben, daß er in der That die Feile nie ge⸗ braucht haben soll. Die Herausgeber seiner Werke sagten es mit Bewun⸗ erung (Ben Jonson mit Tadel), daß man in seinen Handschriften kaum einen Strich gefunden habe Feilte er wenig im Einzelnen, in der Zeile, so wissen wir wohl, daß er im Ganzen sehr wesentliche Verbesserun⸗ den, ja völlige Umarbeitungen mit seinen Stücken vorgenommen hat. Der Hemmschuh, den Ben Jonson Shakspeare anlegen wollte, hätte Sh. wohl wohl zu Ben Jonson gemacht. Auf diese Gefabr hin nehmen wir den Mann lieber mit allen seinen Fehlern und seinen Lächerlichkeiten, wenn man sie uns zeigen will!“ Es folgt nun die Charakteristik der obengenannten neun Stücke von „Wie es euch gefällt“”“ bis „Cymbeline.“ Des mangeln⸗ den Raumes halber müssen wir es uns versagen, auch hier wie bisher ins Einzelne zu gehen und Stellen auszuheben, sondern schließen mit einigen allgemeinen Bemerkungen.

Um die ganze Meinung unseres Autors über jedes der einzelnen Stücke Sb's. zu erfahren, genügt es nicht, den betreffenden Abschnitt zu lesen, son⸗ dern man muß das ganze Buch kennen. So sorgsam Gervinus zer⸗ gliedert, so gewissenhaft er prüft,zso ereignet es sich doch nicht selten, daß er da, wo er sich in das einzelne Werk vertieft, kaum noch vermag, sich kritisch zu verhalten; seine Bewunderung, seine Liebe zum Dichter verführt ihn, Schwächen desselben, die er bereits erkannte, zu verbergen, zuweilen nicht ohne Spitzfindigkeit; selbst bestochen, sucht er den Leser zu bestechen. So erscheint denn an Ort und Sielle immer vorzugsweise die Lichtseite jedes einzelnen Stückes. Kommt er nun zum anderen, besseren, so sucht er dann erst diesem Raum zu verschaffen auf Kosten und zwar auf die billigen Kosten des Vorhergehenden. Nur im Ganzen ist er also gegen das Einzelne streng gerecht, zu Gunsten des Einzelnen aber oft unbillig gegen Uebrige. Deshalb möchten wir die rückblickenden und zusammen⸗ slassenden Abschnitte lvorzugsweise der aufmerksamsten Beachtung em⸗

*) Mit diesem schließt der so eben erschienene 31e Band.