gen, daß Einzelns darunter leiden; doch gewiß zerfällt dieser Grund in Nichts, gegenüber einem beiderseitigen glücklicheren Eisen ist die Vorbedingung des Aufblühens der Industrie eines Volkes; doch was hindert Oesterreich, daß eben die Eisen⸗In⸗ dustrie und mit ihr die Maschinen⸗Industrie höher aufblühe? Es liegt ja der Eisenstein an so vielen Orten neben der Kohle. Un⸗ garn ist jetzt für Oesterreich offen, kann mit Kolonieen versehen werden, damit Geld und Arbeitskräfte im Lande bleiben. Ehe ich scheide, sei mein Dank auch den Ministerien dargebracht, die uns so wohlwollend empfingen, indem ich auch Ihnen danke, die hier unseretwegen gegenwärtig sind, und ich erlaube mir, die Hofsfnung auszusprechen, daß wir, trotz aller Hindernisse, doch Eins werden.““
Das Finanz⸗Ministerium hat den Ausgangszoll für Uhren herabgesetzt.
Der Zeitungsstempel ist, wie der Wanderer anzeigt, defini⸗ tiv vom neuen Jahre an aufgehoben. Das gegenwärtig in Brünn erscheinende Journal, die Presse, ist für die Dauer des Aus⸗ nahme⸗Zustandes auch in Ungarn verboten worden.
Hofrath Hurter, welchen öffentliche Blätter vor einiger Zeit aus Wien ausweisen ließen, beschäftigt sich, dem Wanderer zu⸗ folge, fleißig in den Archiven des Ministeriums des Innern zum Behufe historischer Studien, als deren Frucht man die Darstellung einer der wichtigsten Epochen der vaterländischen Geschichte ge wärtigt.
Am 30. November v. J. ist eine Verordnung ergangen, wodurch eine Abänderung der Kaiserlichen Entschließungen vom 11. Mai 1821 und 9. März 1830 verfügt wird, dergestalt näm⸗ lich, daß in Zukunft der oberste Gerichtshof vor seiner Schluß⸗ fassung über Todes⸗Erklärungen zum Behufe der Trennung einer gültig bestandenen Ehe zwischen Katholiken und der hiernach defini⸗ tiv auszusprechenden Trennung derselben zum Behufe der Wieder⸗ Verehelichung nicht mehr das Ordinariat einzuvernehmen habe.
Die Befestigung des Hafens von Triest ist im Kriegs⸗Ministe⸗ rium nun definitiv beschlossen, und eine eigene Kommission ernannt worden, welche die Art und Weise der Befestigung bestimmen soll. Wie man hört, ist man von dem Projekte des Feldmarschalllieu⸗ tenant Nugent, vor dem Hafen eine Insel zu erbauen, abgegangen, dagegen hat man in Vorschlag gebracht, die Molas San Carlo, Kluch und Ferdinando zu verlängern, und sie mit Forts für 24 die hiesige Geschütze zu versehen.
Der Wanderer meldet: „Der rümlichst bekannte Professor Robert von Mohl, ehemaliger deutscher Reichs⸗Minister, ist an Hochschule berufen.“
Vor einigen Tagen sind fünf Gymnasial⸗Professoren aus Böh⸗ men nach Wien berufen worden. Man bringt diese Berufung mit der Bildung eines Schulrathes für Böhmen in Verbindung.
Die Mittheilung einiger Blätter, daß das Hoftheater dem Ministerium untergeordnet werde, ist, wie die Gr. Ztg. wissen will, entschieden unrichtig; eben so wenig ist dies mit dem Münz⸗ und Naturalienkabinet der Fall, welche beide eigentliches Eigen⸗ thum des Hofes sind und, wie bekannt, von den lothringischen Ent⸗
ädigungsgeldern angekauft wurden.
Auf Auregung des päpstlichen Nuntius, welcher sich mit sei⸗ em Anliegen an Se. Majestät den Kaiser selbst gewendet haben soll, ist der Theater⸗Intendanz die Weisung zugegangen, jede Pro⸗ fanation des christlich⸗kirchlichen Dogma hintanzuhalten. „Aller⸗ dings,“ bemerkt der Wanderer, „sind die Begriffe von Profa⸗
naͤtion sehr vage, und die Entfernung des geistlichen Kostüms ist vielleicht zu weit gehend. Veranlassung zur Klage gaben einige Unziemlichkeiten in Mosenthals „Cäcilia von Albano.“
Triest, 27. Dez. (Wanderer.) Die Bewohner der Instl eglia wurden am Llsten durch ein sehr starkes Erdbeben erschreckt, elches sich um 7 ¾ Uhr Morgens durch einen Stoß ankündigte, em um 8 ½ Uhr ein zweiter und um 9 Uhr ein dritter folgte. Es st aber kein Unglück vorgekommen.
Bayern. München, 29. Dez. (A. Z.) Heute Mittag um 11 Uhr starb nach kaum achttägigem Krankenlager der hiesige Universitäts⸗ Professor und K. Leibarzt Geheime. Rath D)r. Philipp Franz von Walther, in nicht ganz vollendetem 68sten Lebensjahre.
Hessen und bei Rhein. Darmstadt, 29. Dez. (Darmst. Ztg.) In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer leitete der Praͤsident Hillebrand die Berathung über die Adresse auf die Eröffnungs-Rede ein. Er will erörtert wissen, ob die Kammer überhaupt für geeignet halte, in dem vorliegenden Falle eine Adresse zu erlassen. Abg. Reh will dagegen nach dem Vorgange früherer Landtage die Wahl einer Kommission, welche mit dem Entwurfe einer Adresse beauftragt werde. Abg. Becker stellt den Antrag, daß die Kammer keine Adresse erlasse, da der Minister selbst, als solcher, die Eröffnungsrede vorgenommen habe. Wäre dem aber auch nicht so, habe man doch keine Zeit mehr, Adressen zu erlassen. Diese Adressen seien Austausch gegehshätzger Höflichkeiten; dazu habe man jetzt keine Zeit mehr. Abg. Cretzschmar stellt den Antrag, die Kam
der möge sich erklären, ob sie überhaupt eine Adresse erlassen wolle. Es wird gerufen, der Antrag sei schon gestellt. Heiterkeit im Saal nd auf der Gallerie.) Abgeerdn. Reh spricht gegen die Ausfüh⸗ ungen Becker's; die Rede, im Auftrag des Großherzogs vom Mi⸗ ister gehalten, sei wie von jenem selbst gehalten, und die Höflich⸗ t verlange eine Antwort darauf. Auch sei ihm ganz was Neues, aß solche Adressen ein Austausch der Höflichkeit seien; vielmehr eien sie ein Austausch der Gesinnung, wie auch auf früheren Land⸗ agen geschehen, wo der Regierung in der Adresse auf die Thron⸗ tede starke Sachen gesagt worden. Zweiter Vice⸗Präsident Lehne: Der Großherzog habe den Minister blos beauftragt, den Landtag für eröffnet zu erklären, und bei dieser Gelegenheit habe das Ministe⸗ rium sein Programm ausgesprochen. Wodies nicht sei, sondern die wirk⸗ liche Thronrede statt vom Regenten vom Minister vorgetragen werde, da nur eigene sich die Antwort. Manchmal sei Reden Sil⸗ 8 ber, aber hier sei Schweigen Gold. Abgeordneter Wirthwein: Da dieser Landtag der erste sei, welcher unter der Regierung un⸗ feres allverehrten Großherzogs zu Stande gekommen sei, so hätte man um so mehr erwarten dürfen, daß er selbst den Landtag er⸗ öffnete. Da dies aber nicht geschehen, so könne man wohl an⸗ nehmen, daß er keine Antwort wünsche. Dazu komme, daß vor⸗ aussichtlich diese Berathung viel Zeit kosten würde, das Volk aber Adreß⸗Debatten nicht liebe, und Wichtigeres zu thun vor⸗ liege. Dazu die Leidenschaften, welche schon bei unwichtigeren Fragen in der Kammer hervorgetreten wären! Der Redner for⸗ dert bei dieser Gelegenheit zu friedfertigerem äußeren Verhalten auf, wie sie auch als Parteien von einander getrennt sein möch⸗ ten, und erklärt sich schließlich nochmals gegen eine Adresse. Ab geordneter von Gagern giebt zu, daß die Kammer beschließen könne sie wolle keine Adresse erlassen; auch erkennt er an, daß für diese Kammer eine große Verlegenheit bestehe, eine Eröffnungsrede wie die erwähnte zu beantworten. Redner verwahrt dann den Groß⸗ herzog gegen die Motive, welche ihm wegen Nichteröffnung des
Landtags unterstellt würden. Constitutionell sei auch nicht die An⸗
sicht Lehne's, daß die Thronrede eine Herzensergießung des Regen⸗ ten sei; im Gegentheil, sie sei ein Staats⸗Akt, unter Verantwort⸗
lichkeit des Ministeriums vorgenommen, bei dem nicht immer das Herz und selbst nicht immer die Meinung des Regenten hervortreten dürfe. Abg. Wernher tadelt das Benehmen der Männer, welche, vor wenigen Monaten noch so offen ihre Meinung darlegend, jetzt scheu sich damit zurückzögen. Jede Thronrede sei ein ministerielles Programm; die vorliegende Eröffnungsrede habe den Muth der Offenheit. Was solle er aber zu Verfassern von Wahlprogrammen sagen, die jetzt, wo es sich um deren Bekenntniß handle, ihre so hoch ge⸗ schwungene Fahne wieder verhüllten! Zwischen jenen Wahlpro⸗ grammen und dem Eid, der gestern in diesem Saagle geschworen worden, liege eine Kluft, die er mit seinem Gewissen nicht aus⸗ zufüllen vermöge. (Unruhe im Saal. Von mehreren Abgeordne⸗ ten ertönt der Ruf zur Ordnung. Der Präsident ruft den Abge⸗ ordn. Wernher zur Ordnung). Wernher fährt fort: Er wolle seine Behauptung beweisen. Jetzt handle es sich darum, ob hinter der neuen Kluft sich abermals eine neue öffne; ob hinter dem Eide, den man gestern geschworen, man heute noch jene Programme festhalten wolle. Abgeordneter Steinberger, nachdem er erwähnt, daß er immer für die Freiheit gestanden und nicht erst seit neuerer Zeit,
erklärt sich gegen die Adresse, weil kein Gesetz sie verlange und weil
wichtigere Arbeiten, deren er mehrere nennt, der Kammer vorlägen. Es sei räthlicher, bei praktischen Anlässen, wie z. B. bei Vorlage des Gesetz⸗Entwurfes über die deutsche Frage, sich über Grundsätze zu entscheiden. Der zweite Vice⸗Präsident Lehne spricht von „ungehörigen Aeußerungen“ Wernher's. (Wernher ruft: Herr Lehne präsidirt eben!) Lehne vertheidigt seine Bemerkung, gegen die auch Gagern sich erklärt, anführend, daß auf Aeußerungen, wegen deren der Präsident zur Ordnung gerufen habe, man nicht zurückkommen könne; Lehne fährt dann fort, zu Gunsten seiner Partei zu sprechen, welcher der Muth nicht fehle, und wendet sich dann mit heftig erhobener Stimme gegen die neben einander sitzenden Ab⸗ geordneten von Gagern und Wernher. „Den beiden Herren be⸗ merke ich“, rief er, „daß der Augenblick kommen werde, wo wir sprechen! Erwarten Sie diesen Augenblick!“ Abgeordn. Müller⸗ Melchiors: Das Volk verlange nicht blos Muth, sondern auch Konsequenz, und Beides würden sie zeigen. Nicht jedes Programm sei auch eine Thron⸗Rede. Die Courtoisie verlange hier keine Ant⸗ wort. Es sei keine Dank⸗Adresse auf die bloße Eröffnung nöthig. Wenn übrigens nach Programmen gewählt worden sei, so wisse die Regierung, wen sie in ihnen (den Gewählten) habe. Und das sei ihr Wahl⸗Programm. Ruf nach Schluß! Bei der Abstimmung wird mit 24 gegen 10 Stimmen die Abfassung einer Adresse verneint.
Anhalt⸗Deßau. Deßau, 1. Jan. Heute in den Morgen⸗ stunden wurde der nachstehende ärztliche Bericht gedruckt veröffentlicht:
„Alle Zeichen sprechen dafür, daß man einer baldigen Auflö⸗ sung entgegensehen darf.
Deßau, den 1. Januar 1850. Morgens 6 Uhr.
““ “
Or. Vehsemeyer. Dr. Kurtz. 8 Dr. H. Frälnkel.
Frankfurt. Frankfurta. M., WIöHeebW enthält Folgendes: „Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog⸗Reichs verweser haben geruht, vor Ihrem Scheiden aus hiesiger freien Stadt den Senat am gestrigen Tage bei einem zu diesem Zweck veranstalteten Festmahl um sich zu versammeln. Mit gewohnter Huld haben Se. Kaiserl. Hoheit sich nicht nur mit den einzelnen Mitgliedern des Senats unterhalten, sondern auch in ergreifender Ansprache hiesiger freien Stadt und deren geschichtlicher Bedeu tung gedacht. Unter dem Wunsche, daß die alte Reichsstadt in ihrer glücklichen Freiheit fortblühen und gedeihen möge, brachte Höchstderselbe ihr ein Hoch, dem die Herzlichkeit der Einkleidung nur höheren Werth verlieh. Der ältere Herr Bürgermeister drückte hierauf in gewählten Worten Sr. Kaiserl. Hoheit Namens des Senats und der Bürgerschaft den tiefgefühltesten Dank für höchstdessen huldvolle Gesinnungen aus, und schloß seine kurze aber inhaltreiche Rede mit einem Hoch auf Se. Kaiserliche Hoheit, das von den Geladenen in aufrichtigster Verehrung des gefeierten Fürsten dreimal wieder⸗ holt wurde. Nachdem sodann von Seiten des jüngeren Herrn Bür⸗ germeisters, unter passender Einleitung, tief bewegt, dem ungetrüb⸗ ten häuslichen Glücke Sr. Kaiserlichen Hoheit, hochstdessen erlauch⸗ ten Frau Gemahlin und dem hoffnungsvollen Sohne ein inniges Hoch ausgebracht worden, versicherten Se. Kaiserliche Hoheit die Herren Bürgermeister und die Mitglieder des Senats nochmals seines ganz besonderen Wohlwollens und seiner stets freundlichen Erinnerung an das liebe Frankfurt. Das Andenken an dieses schöne Fest und an den leutseligen Fürsten, der es veranstaltete, wird bei den Theilnehmern niemals erlöschen.“
Frankfurt a. M., 29. Dez. (D. Z.) Se. Königliche Ho⸗ heit der Prinz von Preußen traf heute Abend hier ein und nahm sein Absteigequartier im Gasthause zum Russischen Hofe.
Aunsland.
Oesterreich. Lemberg, 17. Dez. (Wand.) Bei uns herrscht, wie üͤberhaupt in ganz Galizien, politische Windstille. Der Belage⸗ rungszustand dieses sine qua non unserer Hauptstädte, tritt hier in milderen Formen auf. Am strengsten macht er sich noch in der Handhabung der Paßvpolizei geltend. Kriegsrechtliche Verurtheilungen wegen derlei Anlässen sind fast wöchentlich in der Lemberger Zei⸗ tung zu lesen, sie fallen jedoch, Dank der Humanität des kommandiren⸗ den Herrn General Hammerstein, meistens mild aus. So wurde jüngst aus Anlaß eines solchen Paßversehens die Gattin des bekannten Redacteurs Dobrzanski zu einem viertägigen Arreste verurtheilt. Vor einigen Tagen wurde hier der Buchhaltungs Beamte Gelinek gefänglich eingezogen, wie man vermuthet, wegen Betheiligung an den Ereignissen des 2. November 1848. Bezüglich der Nachricht, daß die Armee vom 1. Januar 1850 die Friedensgage beziehen wird, kann aus glaubwürdiger Quelle mitgetheilt werden, daß sie in Bezug auf Galizien bereits die offizielle Bestätigung erhal⸗ ten hat.
Semlin, 24. Dez. In der Serbischen Zeitung wird das von dem Patriarchen Joseph Rajacsics an Se. Majestät den Kaiser gerichtete Gesuch, datirt Wien, 27. Oktober, mitgetheilt, worin er bittet, wegen Kränklichkeit nach Hause entlassen zu werden, bevor noch die Donau⸗Dampsschifffahrt eingestellt wird. In diesem Gesuche spricht sich der Patriarch über die Zustände in der Wojwod⸗ schaft folgendermaßen aus:
„Aus zuverläßlichen dienstlichen und Privatnachrichten, die mir aus der Woywodschaft täglich zukommen, geht die Ueberzeugung hervor, daß Menschen, die ihre Privatinteressen suchen, oder ihren Leidenschaften fröhnen, Gehässigkeiten, Unruhen, Reibungen zwischen den verschiedenen Volksstämmen und Religionsverwandten in der Wojwodschaft vor sätzlich verursachen und Alles in Bewegung setzen, daß die begrün⸗ deten und gerechten Wünsche der serbischen Nation nicht erfüllt wer den. Die lüngert Duldung dieses Zustandes dürfte nach meiner
F
allerunterthänigsten Meinung die noch klaffenden Wunden ver schlimmern. Was die kirchlichen Angelegenheiten anbelangt, so ist meine unmaßgebliche Ansicht, daß ich in dieser Beziehung in kein Berathungen mit der hohen Regierung vorderhand treten kann Das Kirchenwesen ist ziemlich brach, und wenn eine radikale Ver⸗ besserung desselben, wie es der allerhöchste Wille Ew. Majestät ist, einzu treten ist, so muß dieser eine Synode vorausgehen, denn nur di Bischöfe können über die Bedürfnisse und Lokalverhältnisse Um eine Synode abzuhalten, mußt ein geraumer Termin vorausgehen, damit jeder Diszesan sein Archir durchgehen, die Geistlichkeit anhören und mit seinem Konfistorium den Beschluß fassen kann, was er in der Synode vorzutragen hat Das patriarchalische Archiv enthält voluminöse Materialien für eine Synode, und es muß eine besondere Kommission aus Priestern zu⸗ sammengesetzt werden, welche diese ein Operat für die Synode griffs auf Carlowitz im vorigen Jahre von Seiten des F. M. L. Hrabowsky und wegen des darauf in Karlowitz bezo mußten das ganze Archiv, alle Kirchen⸗Ornamente, die National
Kasse, die ansehnliche Bibliothek theils nach Belgrad, theils nach Semlin in Sicherheit gebracht werden und liegen daselbst an ver
Alle diese Dinge müssen vor der Ab
haltung der Synode zurückgebracht werden, damit die Vorarbeiten für die Synode in Angriff genommen und die seit zwei Jahren ausständigen und keinen Verzug leidenden Rechnungen der National
zusammengestellt nv
Bisthümer Auskünfte geben.
Materialien durchgehen, 8 ausarbeiten wird. Wegen des An-⸗
genen Lagers
schiedenen Orten zerstreut.
Vorarbeiten vorlägen, so könnte die Synode weder hier, noch denn die herangerückte Winterzeit würde der Reise der Bischöfe große Hindernisse in den Weg legen. Was aber mich anbelangt, so wollen Ew. Majestät die Versicherung neh⸗ men, daß meine Gesundheit durch die vor⸗ und diesjährigen An⸗ o angegriffen ist, daß ich seit meiner Anwesenheit in in und kaum einige Tage mich zusammen⸗ Majestät vorzustellen und der oben an⸗ hung und Konferenz beizuwohnen. zumal ein die Kirche
bereits fertig
witz abgehalten werden,
strengungen s Wien fast immer krank b raffen konnte, um mich Ew. gedeuteten Berat Herstellung kann ich kein wichtiges Geschäft, betreffendes Geschäft, der geistigen Beurtheilung unterziehen.“
Frankreich. vom 28. Dezember. n Montevideo, General Pacheco y Obes, au beginnt mit der Diskussion über die Angele⸗ Der Hauptpunkt, um den es sich dabe⸗ lt, ist der von Admiral Lapredour unterzeichnete Vertrag mit Die Kommission ist der Ansicht, daß der Vertrag nicht ge⸗ en könne, weil er das Ansehen Frankreichs in Süd⸗ fach gefährde, den General Ori Diktators Rosas,
Gesetzgebende Versammlung. Sitzung Die heutige Sitzung, welcher der Bevollmäch⸗ f der Diploma⸗ ten⸗Tribüne beiwohnt, genheit von Montevideo.
nehmigt werd Amerika mehr oder vielmehr Untergebenen des von Montevideo anerkenne und mithin die Unab lteren Staates kompromittire; weil er die Schifffahrt auf den as abhängig mache und durch eine Menge Zukunft Verlegenheiten daß die gegenwär⸗ wmonatlichen Unterstützung von
be, den Verbündeten als Präsidenten hängigkeit des letz⸗
rana und Urugugy von Ros unbestimmter Die Kommi tige Sachlage (das Zahlen einer 180,000 Frs. an Montevideo als tigen Fremdenlegion) und selbst die Ueberreichung e Zeit für Ergreifung und daß man entweder frage zwischen Buneos
Klauseln Frankreich für die ssion ist ferner der Ansicht,
Vorschuß zur Bezahlung der dor⸗ daß weitere Unterhandlungen ines Ultimatums nutzlos sein würden; eines Entschlusses zu verlieren sei, sich an der Streit⸗ und Montevideo gar nicht mehr be⸗ Intervention,
unhaltbar sei; Alles aufgeben, d. h.
genwartige, stehe, schreiten müsse. für die Absendung einer nach Buneos⸗2 Redner sprechen theils für, t
Die Kommission ist das Letztere, Expedition nach Montevideo heils gegen den Vorschlag der Kom⸗ Unternehmung Frankreich müsse Einfluß in Südamerika aufrechterhalten; es Unabhängig⸗
bewaffneten Rosas machen folgende Gründe und seinen Handel und seiner Schifffahrt durch die einen Handelsplatz sichern, durch den im Jahre müsse Bra⸗
müsse seinem keit von Montevideo 20 Millionen Waaren abgesetzt wurden; es silien gegen die Gefahren schützen, womit die Nachbarschaft der argentinischen schwindens und damit
orientalischen mit dem im Jahre
für Frankreich einen anderen 1842 für 60 Millionen Geschäfte das Loos und die Zukunft der französischen Staats⸗ Angehörigen Besitzungen industriellen Unternehmungen ihren früheren Werth wieder verleihen, isse nicht nur für den Handel, sondern and zu eröffnen suchen, wo sie, Gegenden Südamerika's, Die Gegner der Cxpe⸗ die Schwierigkeit
jetzt verloren haben; es müsse auch für die leidenden Klassen ein L wie in den reichen und jetzt entvölkerten ein leichtes Unterkommen finden würden. asteyrie, machen besonders en Rosas, dessen Truppen selbst vor einer Armee in den Pampas immer eine sichere Wenn einmal eine Expedi⸗ daß dieselbe großartig Erfolges ausgestattet sei, da man durch die Zerstörung von Buncos⸗ Die Sitzung wird um sechs Uhr ge⸗ handlung auf morgen ausgesetzt.
In der heutigen Sitzung wird von Montevideo fortgesetzt. Maßregeln gegen Rosas mselben, die das Ansehen fliche Weise preisgege⸗ spanisch ausspricht bekanntlich nicht, sich bei Eigennamen pöttische Heiter⸗ dies sei eine Remi⸗ edition nach Spanien von Versammlung hört mit großer Jaquelin's, der nichts wesentlich von Montevideo beibringt. heilung desselben, as aus dem Ja einesweges als der eifrige,
jede fremde Intervention at die Danksagungen der damals im
dition, namentlich des Kriegführens geg siegreichen französischen Zufluchtsstätte finden würden, geltend. tion beschlossen werde, so verlangt Lasteyrie, und mit allen Bürgschaften des as nicht wohl anders, als Ayres, fertig werden könne. schlossen und die weitere Ver
Sitzung vom 29. Dezember. die Diskussion über die Angelegenheit Larochejaquelin verlangt energische jährigen Unterhandlung mit de amen Frankreichs auf eine schimp
und den Als der Redner Buenos⸗Ayres
ben hätten. (die Franzosen bequemen sich die fremde Aussprache anzueignen), keit der Versammlung. niscenz (Anspielung auf die Exp ich habe nicht daran gedacht!“ Gleichgültigkeit den Vortrag L Neues über die Angelegenheit Aufsehen erregt nur die Mitt händigen Brief von Ro halte, worin er k erscheine, der gegen f enthält in der Th französischen Flotten⸗Capitain, von Rosas den insurgirten Bewohnern weggenommen hatte. Larochejacg Englands, das jetzt Fr sehen habe, daß die Angel fast fruchtlos sei, nachdem es Larochejaquelin i Montevideo,
erregt er die s „Man hat
daß er einen eigen⸗ 1829 in der Hand empfindliche Patriot
on Rosas an einen Interesse der Partei von Buenos⸗Ayres die Flotte eklagt sich über das Verfahren sen wolle, weil es einge⸗ eit von Montevideo schwierig und st Frankreich mit fort u bedenken, daß Rosas, el den Krieg
ankreich im
gerissen habe. einmal Herr silien anfangen
gegen Bra
würde, was für den französischen Handel den Verlust von zwei Märkten, zusammen im Betrage von 100 Millionen, nach sich ziehen müßte. Er schließt mit dem Ausrufe: „Ich habe nicht die Repu⸗ blik gemacht; aber, wenn es sich um die Ehre des Landes handelt, bin ich eben so guter Franzose, als Sie, meine Herren! (Zur Lin⸗ ken gewandt): Marschiren wir daher gegen diesen Banden⸗Chef, der unser nur zu spotten scheint!“ Der Minister der auswär⸗ tigen Angelegenheiten erklärt unter allgemeinem Erstaunen, daß die Regierung zwar nicht für die Ratification des Lepredour⸗ schen Vertrages, jedoch auch nicht für eine Expedition gegen
Rösas sei, die mit zu vielen Uebelständen und Schwierigkeiten
verbunden sei. Die Regierung wünsche daher noch den Versuch zu machen, von Oribe Modificationen des Vertrages zu erlangen (Murren auf allen Seiten der Versammlung) und, wenn sie darin scheitere, weitere Maßregeln vor die National⸗Versammlung zu bringen. „Wir wollen weder den Frieden noch den Krieg, son⸗ dern die Fortsetzung der Unterhandlungen!“ erklärt zum Schluß der Minister, was von spöttischem „Bravo!“ der Linken und dem Rufe: „Das ist das Ministerium der Handlungen!“ begleitet wird. Der Berichterstatter der Kommission für die Angelegen⸗ heit von Montevideo, Daru, bedauert mit dem Minister nicht einverstanden sein zu können; weitere Unterhandlun⸗ gen mit Rosas würden der Ansicht aller Sachverständigen nach zu keinem Ziele führen, und es bleibe daher nur übrig, sich entweder ganz zurückzuziehen und damit die Ehre, den Einfluß, die Handels⸗Interessen und die französischen Staatsange⸗ hörigen in Montevideo aufzugeben, oder eine Expedition gegen Rosas abgehen zu lassen, um ein⸗ für allemal mit demselben fer⸗ tig zu werden. Der Vortrag Daru's wird sowohl von der Rechten als von der Linken mit vielem Beifall gehört. Eine bedeutende Mehrheit der Versammlung scheint für eine Kriegserklärung gegen Rosas zu sein. Der Justizminister Rouher will seinem Kollegen de la Hitte zu Hülfe kommen, ist jedoch genöthigt, wegen der schon späten Stunde um Vertagung der Diskussion bis zur nächsten Siz⸗ zung zu bitten, die übermorgen stattfinden wird.
Paris, 30. Dez. Der Präsident der Republik hatte schriftlich
an Herrn Dupin die Frage gerichtet, wann die National⸗Versamm lung ihm am Neujahrstage ihre Aufwartung zu machen gedenke. Dupin steckte, ohne die Versammlung zu befragen, den Brief ein, um keinen Etikette⸗Streit zu veranlassen. Der Moniteur bringt nun die Anzeige, daß der Präsident der Republik die Mitglieder der gesetzgebenden Versammlung, welche aus Anlaß des neuen Jah les bei ihm zu erscheinen wünschen, am 31. Dezember Abends 8 ½ ihr im Elysé empfangen werde. Vorgestern wohnte der Präsident im Theater der Porte St. Martin einer Vorstellung des Kinder⸗ Ballets der Madame Weiß bei.
Der heutige Moniteur enthält das von der National⸗Ver sammlung angenommene Gesetz, wodurch die Auflösung der mo⸗ bilen Nationalgarde, die am 31. Dezember stattfinden sollte, noch um einen Monat aufgeschoben wird.
Zwischen Lord Normanby und dem Minister des Auswärtigen finden seit kurzem öftere Konferenzen statt, welche angeblich auf die ussisch⸗türkischen und auf die deutschen Angelegenheiten Bezug ha ben sollen. Unverbürgt bringt man sie auch mit einer vorgeblich nahen Veränderung des britischen Kabinets in Verbindung, aus welchem Lord Palmerston ausscheiden würde. Diese letztere Angabe
findet jedoch sehr geringen Glauben.
Mittelst Dekrets des Präsidenten ist Herr Paul de Bourgoing zum Gesandten in Madrid ernannt worden. Von Ferien der National⸗Versammlung während des Februars
ist fortwährend die Rede; der Dix Decembre wünscht diese Maß
regel sehr, besonders „im Interesse einer den Geschäften sehr ge⸗ deihlichen längeren Ruhe in der Politik.“ Nach einem Rundschreiben des Ministers des Innern an die Präfekte soll das Gesetz gegen Verbreiter falscher Nachrichten nicht blos auf Schriften, sondern auch auf mündliche Aeußerungen An⸗ wendung finden. Aus Belgien und Holland treffen seit kurzem viele Deserteure in den französischen Nord Departements ein, von wo man sie so fort nach Algerien an die Fremden⸗Legion abschickt.
Großbritanien und Irland. London, 29. Dez. Die englischen Blätter veröffentlichen einen Brief Robert Peel's an seine Pächter, in welchem derselbe es als seine festeste Ueber zeugung ausspricht, daß eine Rückkehr zu dem Schutzzoll⸗System eine Unmöglichkeit sei. „Es kann,“ heißt es in dem Schreiben, „kein Zweifel darüber obwalten, daß die Wirkung der neuen Ge⸗ setze hinsichtlich der freien Einfuhr des Getraides darin besteht, den Preis in gewöhnlichen Jahren niedrig zu machen und in Jahren der Theuerung sehr hohe Preise zu verhindern. Mit anderen Worten: ihre Wirkung besteht darin, Wohlfeilheit und Reichlichkeit der Nahrungs mittel zu sichern, so weit die Gesetzgebung das thun kann, die Ge fahr des Mangels zu vermindern und die durch denselben bewirkten Leiden, wenn er unglücklicherweise vorkommen sollte, zu lindern. Aus diesen Gründen halte ich die hinsichtlich der Korngesetze vorgenommenen Umwandlungen für unwiderruflich und rathe Euch, die Aussicht auf Erneuerung der Schutzzölle gänzlich aus Euren Gedanken zu verbannen. Es ist meine feste Ueberzeugung, daß weder das gegenwärtige, noch irgend ein zukünftiges Parlament je wieder sich dazu verstehen wird, Zölle auf die Haupt⸗Nahrungs⸗ mittel zu legen, gleichviel, ob zum Schutze des heimischen Acker⸗ baues, oder der daraus zu beziehenden Einkünfte halber.“
Nußland und Polen. St. Petersburg, 25. Dez. Se. Majestät der Kaiser hat nachstehenden Ukas an den dirigiren den Senat erlassen: „Am 20sten dieses Monats ist Unsere viel geliebte Tochter, die Großfürstin Maria Nikolajewna von einem Sohne glücklich entbunden worden, dem, nach den Gebräuchen Un⸗ serer rechtgläubigen Kirche, der Name Sergei beigelegt worden ist. Indem Wir der höchsten Vorsehung für diesen erfreulichen Zuwachs Unseres Kaiserlichen Hauses Dank bringen, haben Wir es für angemessen befunden, zum neuen Beweise Unserer väter⸗ lichen Zuneigung zu Unserer vielgeliebten Tochter, der Groß⸗ fürstin Maria Nikolajewna, und Ihres Gemahls, diesem Un seren Enkel für seine Person das Prädikat Kaiserliche Hoheit beizulegen. Wir befehlen dem dirigirenden Senat, alle er⸗ forderlichen Anordnungen zu treffen, daß dieser Unser neugeborne Enkel in allen Fällen, wo es sich gebührt, Se. Kaiserliche Hoheit genannt werde. St. Petersburg, 20. Dez. 1849. Nikolaus.“ Mittelst Kaiserlichen Tagesbefehls im Militair⸗Ressort wird Se. Kaiserliche Hoheit der Prinz Sergei Maximilianowitsch dem preo⸗ braschenskischen Leibgarde⸗Regimente, der ersten Leibgarde⸗Artillerie⸗ Brigade und der zweiten leichten Leibgarde⸗Batterie zu Pferde aggregirt. s
Ueber die St. Petersburg⸗Moskauische Eisenbahn wird im Russischen Invaliden Folgendes mitgetheilt: „Die Arbeiten auf diesem langen Schienenwege werden nach und nach zum Schlusse geführt, trotz der Hindernisse, welche die Natur selbst hier im Norden ihnen entgegenstellt. Ein Theil der Eisenbahn ist während des vo⸗ rigen Helbsbes bereits benutzt worden, indem im Oktober und No⸗
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vember die Reserve⸗Bataillone des Grenadier⸗Corps, die während der Abwesenheit der Garden hier in der Residenz den Wachtdienst versehen haben, von St. Petersburg bis zum Sosninskischen Pristan am Wolchow, d. h. 110 Werst weit, auf derselben be⸗ fördert worden sind. Die Zahl dieser Truppen belief sich mit den zu ihnen gehörigen Rekruten auf 13,000 Mann. Außerdem haben noch 9000 Mann Beurlaubter, die nach Nowgorod und Moskau marschirten, bis Tschudowo die Bahn benutzt. Die Truppen waren in Echelons getheilt; jeder Echelon wurde in zwei Malen befördert. Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Thronfolger Cä⸗ sarewitsch selbst hat, als Hochdieselben zum Empfang und zur Be⸗ sichtigung der aus Ungarn nach Nowgorod heimgekehrten Garde Truppen der zweiten leichten Kavallerie-Division nach Nowgorod kamen, die Bahn zur Hin und Rückreise benutzt.“
Kalisch, 22. Dez. (C. Bl. g. B.) Alle Nachrichten aus Warschau stimmen darin überein, daß der Wohlstand der Kaufleute und Gewerbtreibenden daselbst sehr im Zunehmen ist, und wenn der Zustand Europa's, wie es den Anschein hat, noch lange Zeit die Anhäufung der russischen Heeresmassen im Königreiche Polen bedingt, so wird sich Warschau sicherlich zu einer der bedeutenderen Hauptstädte in Europa emporschwingen.
Da bisher die Klassensteuer im Königreich Polen sehr saum⸗ selig eingezahlt wurde und besonders Personen der ärmeren Klassen mit derselben im Rückstande waren, so muß fortan nach einer neuen Verordnung des Fürsten⸗Statthalters die Klassensteuer den Dienst⸗
boten, Gesellen, Fabrik-Arbeitern u. s. w. vom Lohne durch den Lohnherrn selbst abgezogen werden. Bei der Erhebung dieser Steuer werden sich also die betreffenden Behörden ausschließlich an
die Herrschaften und Brotherren zu halten haben.
Niederlande. Aus dem Haag, 27. Dez. Die erste Kammer hat heute mehrere von der zweiten Kammer an sie zurück⸗ gewiesene Gesetz⸗ Entwürfe genehmigt und darunter einen Ergän⸗ zungskredit zu den Budgets des Kriegs und der Marine, der zum Zwecke hat, dem sogenannten Herzoge der Normandie die Summe zu zahlen, zu deren Entrichtung die Regierung von den Gerichten verurtheilt worden ist. Der Marine Minister erklärte auf Befragen, daß sein Vorgänger beim Abschlusse des Vertrages mit dem Herzoge über den Ankauf eines neuen Systems von Wurfgeschossen in bester Absicht gehandelt habe und in keiner Hinsicht Tadel verdiene. Die erste Kammer, welche anfangs Gesinnungen kundgab, welche der Ge⸗ sammtheit des bereits von der zweiten Kammer genehmigten Budgets wenig günstig waren, ist jetzt, dem Handelsblad zufolge, der Ansicht, daß bei der vorgerückten Jahres⸗Epoche und unter den ge⸗ genwärtigen Umständen die Verweigerung der Annahme ernste Ver⸗ legenheiten herbeiführen könnte. Das genannte Blatt glaubt daher, Genehmigung des Budgets ohne Abänderungen erfolgen werde.
Aus dem Haag, 28. Dez. In der heutigen Sitzung der ersten Kammer ward die allgemeine Berathung des Ausgaben⸗ Budgets für 1850 angefangen und beendigt. Es wurden sodann die besonderen Budgets der Ministerien der Justiz, der Marine, des Innern (mit 31 gegen 4 Stimmen), so wie das Budget des Kultus, genehmigt.
Italien. Von der italienischen Gränze, Nö (Wanderer.) Die Angabe der Concordia, daß die sardinische Regierung lombardische Emigranten an Oesterreich ausgeliefert habe, soll sich, der Gazeta Piemontese zufolge, darauf beschränken, daß einige Individuen, welche sich nicht der vorgeschriebenen Diszi⸗ plin unterwerfen wollten, die aber auch keinen politischen Charakter hatten, ausgewiesen wurden. Ueber die Rückkehr des Erzbischofs von Turin, Monsignor Fransoni, verlautet noch nichts Bestimmtes. Die Büreaus der sardinischen Deputirtenkammer haben sich konsti⸗ tuirt. Am 21sten begann die Kammer mit der Prüfung der Wah⸗ len, die sie noch beschäftigt hält. Es ist indeß bis jetzt nichts Be⸗ merkenswerthes vorgefallen. Die Majorität hielt bereits einige Versammlungen ab, um sich über die Wahl des Präsidenten zu verständigen; man scheint sich für Pinelli entscheiden zu wollen. Einige Stimmen begünstigen Boncompagni. Die Opposition will tosk che A
Das toskanische Anlehen ist mit dem Hause Bastogi iner Gesellschaft von Genueser E“ definitiv EE“ nur der Kontrakt ist noch zu unterfertigen. Conte Griseo, der nea⸗ politanische Gesandte in Toscana, hat dem Großherzoge am 20sten sein Abberufungsschreiben überreicht. Das Zollamt von Pescaglia an der lucchesischen Gränze ist aufgehoben worden. Pietro Morelli und Guglielmo Nobili haben ihr Kommando bei der Nationalgarde niedergelegt. Jüngst vernahm man, daß der Hirtenbrief des Erz⸗ bischofs von Florenz unterdrückt worden sei. Die Sache hatte in der That schon Früchte getragen. In der Kirche Allerheiligen nahm sich ein Prediger die Freiheit, zu sagen, daß alle Italiener, die in der Lombardei fielen, dafür in der Hölle brennen müssen. Man kann sich denken, daß die Zuhörer dabei nicht gleichgültig blieben; der Prediger mußte die Kanzel verlassen, und eine Ab⸗ theilung Oesterreicher fand sich ein, um Ruhe zu schaffen. Der Eiferer soll auch eingezogen worden sein. Einen ähnlichen Auf⸗ tritt scheint man in der Kirche des heiligen Remigius gefürchtet zu haben, wo sich eine gute Anzahl von Gend'armen einfand. Mittelst Großherzoglichen Dekrets vom 20sten wurde die Einfuhr⸗ tare auf Papier, Siegellack und Marmorstaub vom Territorium nach Lucca herabgesetzt. Am 2lsten hat sich in Livorno Graf Lie⸗ derkerke, belgischer Gesandter, nach Rom eingeschifft. Am 19ten sind von dort 1300 Mann österreichische Truppen abmarschirt. Major Latterer kommandirte sie. Ein anderes Bataillon wurde erwartet.
Aus der Garnison und dem Lager von Piacenza ist nichts ge⸗ worden. Von Fortificationen, die man anlegen wollte, noch keine Spur. D’ Aspre's Stab erhielt am 16ten die Weisung, nach Pa⸗ dug aufzubrechen. In Parma wurde der Staatsrath Graf Zileri mit der Podestawürde bekleidet.
Einem Schreiben aus Venedig zufolge, welches im Statuto enthalten ist, will die interessante Familie der Borromeo, wie es scheint, nicht blos Mailand verlassen, sondern expatriiren. Sie ver⸗ kaufen ihre Güter. Das Volk bedauert dies, theils weil es den Grafen Vitaliano ehrt, theils in Erinnerung an den heiligen Karl und den Kardinal Federigo. 1
In Bologna wurden bereits am 17ten die Aemter früher geschlossen, weil die Beamten mit Monsignor Bedini zur An⸗ dacht nach St.⸗Bartolomeo gingen. Diese Andachten sollten sich täglich bis Weihnachten wiederholen. Die Räubereien neh⸗ men kein Ende und scheinen seit der Auflösung des Corps der Karabiners erst recht im Schwung gekommen zu sein. In Bo⸗ logna wurden neulich wieder verschiedene Individuen theils wegen Diebstahls, theils wegen Waffenverheimlichung abge⸗ urtheilt. In Sinigaglia wurden Hausuntersuchungen vor⸗ genommen, weil man Verdacht hatte, daß an einigen Orten sich die Schleichhändler aufhielten. Bei einem Hause setzte man sich zur Wehre, und es gab einige Flintenschüsse von
FEn b chür wurde gesprengt, man fand das ü S.e n nch die Hausbewohner bedient hatten, sonst aber abgeführt ch es. Der Hausherr und dessen Sohn wurden geführt. In einem anderen Hause fand sich aber ein Vorrath von Taback und Salz, mehrere Waffe 1 Die Spanier ziehen in all N. zmi
Staaten ab Das römische R 11“ theilung der Einquartirungslast 1““ n Truppen erwachsen ist 82 1 L18 Se sb franzosischen y- ee * eine Besteuerung des Bodens, Weines, Bieres, Branntwein, Rums und verschiedener Gewässer Nun geht auch die Rede, es sollen Irländer für den Papst ge⸗ worben werden. Auch von 10 Millionen murmelt man wieder etwas, die als Manna aus Frankreich erwartet würden. Das wäre freilich eine Sättigung, wenigstens für einige Zeit. Nach⸗ richten aus Rom vom 19ten zufolge, waren (wie schon erwähnt) Graf Gabriel Mastai und dessen Sohn Alois dort bereits ange⸗ langt. Man betrachtet sie als Vorläufer des Papstes. Indeß giebt es scharfsehende Augen und feinhörende Ohren, die in alle dem nur einen Kniff wahrnehmen, um Frankreich Hoffnungen zu machen. Möglich ist aber, auch was eine dritte Partei meint, näm⸗ lich die Verwandten des Papstes seien des Hoflebens mit seinen Intriguen müde und hätten einfach aus diesem Grunde Portici verlassen; ihre Abreise hätte sonach keinerlei politische Bedeutung. Aus Allem, was man hört, geht hervor, daß der Paxpst wirklich Spanier in Rom wünscht; es ist da nur ein kleines Hinderniß, nämlich die Franzosen wollen die Hauptstadt nicht räumen. Graf Gabriel Mastai soll nach neueren Nachrichten vom 20sten eine Kon⸗ ferenz mit den Kardinälen, mit den Ministern und mit dem fran⸗ zösischen General gehabt haben. De Andreis, Piccioni und Fab⸗ bri wurden in Freiheit gesetzt, andere Verhaftungen aber vorge⸗ nommen. Man bereitet Quartiere für 5000 Mann. Die Bank hat eine Deputation an den Papst geschickt, um gegen die Maßre⸗ geln der Regierungs⸗Kommission zu protestiren. 3
Berlin, 2. Jan. Die Stadtverordneten hiesiger haben bei Gelegenheit des Jahreswechsels nachstehende erlassen:
An Se. Majestät den König. Königliche Majestät!
Ew. Königliche Majestät begrüßen wir, die Stadtverordnete Berlins, bei dem Wechsel des Jahres mit altbewährter Empfindung tiefer Ergebenheit; mit jener Treue, welche die Wünsche für da Vaterland nicht von den Wünschen für das Heil des Königs zu trennen weiß.
Für die Gemeinde, die wir vertreten, bleibt uns die Hoss⸗ nung, wiederzuerlangen, was sie verloren hat: die Gnade und das Vertrauen Ew. Majestät. Wir unsererseits werden uns immerdar bemühen, die Ueberzeugung zu kräftigen, daß nur die Achtung vor Gesetz und geheiligtem Recht und die Verachtung von Handlungen ehrfurchtsloser Rohheit, wie sie in jüngster Zeit noch in unserer Stadt geschehen sind, Freiheit und Sitte wahren und den gesun⸗ fenen Wohlstand emporrichten können.
Das beginnende Jahr schließt die Hälfte des neuen Jahrhun⸗ derts. Der Abschluß ist ernst und gewichtig.
Aus Preußen soll er den Abschluß einer neuen Verfassung bringen. In zwiespältiger Zeit allen Richtungen Genüge zu thun, ist eine unlösbare Aufgabe. Ew. Majestät Weisheit wird den Geist der Versöhnung walten lassen, der Gerechtigkeit hat für Alle, und ein liebevolles Herz für die Linderung jedes Nothstandes und Druckes.
Ihr Königliches Wort will das engere Vaterland nicht länger mehr scheiden von dem gemeinsamen deutschen Vaterlande. Auch diese weitgreifende Forderung soll das neue Jahr der Erfüllung entgegenführen. Möge der erneute Versuch statt des schärferen Bruches die Einigung, statt des drohenden Kampfes den Frieden befestigen.
Der Ruhm großer Fürsten wächst mit der Größe ihrer Tha⸗ ten, durch die sie vollbringen, was ihr Jahrhundert erheischt. Möge der unbestechliche Richterspruch der Geschichte Ew. Maje⸗ stät Namen mit solchem Ruhme gekrönt den späten Nachkommen preisen.
Wir Mitlebende haben nichts zu bieten, als Zutrauen und thatreiche Liebe, die wir heute im Angesicht eines Jahrs, das Vieles entscheiden soll, nur um so tiefer empfinden und aus⸗ sprechen.
In tiefster Ehrfurcht ꝛc. Stadtverordnete zu Berlin. Berlin, den 1. Januar 1850. ““
An Ihre Majestät die Königin. Königliche Majestät.
Bei dem Abscheiden eines Jahres, dessen Geschichte eine mäch⸗ tige war, und bei dem Beginn eines neuen, dem große Hoffnungen vorhergehen, nahen Ew. Königl. Majestät die Vertreter Allerhöchst⸗ ihrer Hauptstadt in tiefster Ehrerbietung. 1b 8
Der hohen Frau, welche das Land als die Zierde Ihres Ge⸗ schlechtes erkennt, der Fürstin, welche in bösen Tagen wie in guten Ihrem Königlichen Gemahl mit würdiger Hingebung zur Seite gestanden, drängt es uns, unsere tiefgefühlten Wünsche dar⸗ zubringen. Das Bewußtsein hoher Tugend belohnt diese selbst. Wenn aber nach den schweren Stürmen, welche das Schicksal ge⸗ sendet, die Beruhigung beginnt, dann ist es wohl an der Zeit, auch der freudigeren Gestaltung der Außenwelt den Blick zuzu⸗ wenden.
Königliche Majestät! Eine düstere Zeit liegt hinter uns, aber wir glauben an eine bessere. Mögen Allerhöchstste dieser besseren bis in die spätesten Jahre an der Hand des ersten Fürsten Deutsch⸗ lands theilhaft werden. 1
In “ Ehrfurcht ꝛc. tadtverordnete . Berlin, den 1. Januar 1850. ““ i An Se. Königliche Hoheit den Prinzen von Preußen.
Cheäs. Durchlauchtigster Prinz!
Ew. Königlichen Hoheit können heute beim Jahreswechsel die Vertreter Berlins den Ausdruck treuer Ergebenheit und tiefempfun⸗ dener Wünsche nur in die Ferne senden. Das beendigte Jahr gehört zu den bewegtesten. Ein preußi⸗ sches Heer hat unter Ew. Königlichen Hoheit Befehl neue Lorbee⸗ ren erfochten, deren unbefleckten Glanz nur das Unglück trüben kann, daß der besiegte Feind einem deutschen Bruderstamme zuge hören mußte. Das neue Jahr bringt die freudigere Aufgabe, ge⸗ schlagene Wunden durch die großmüthige Milde heilen zu helfen, welche die unzertrennliche Begleiterin wahrer Stärke und der sichere Lohn der Festigkeit ist.
Die Hauptstadt blickt mit Vertrauen auf Ew. Königliche Ho⸗ heit. Vor wenigen Monaten erst hat sie Ihren Königlichen Sohn .
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