tisirt noch diesen zweideutigen Ausdruck und kömmt zu dem Schlusse, daß es sich einfach um Krieg oder Frieden handle. Der Debattenschluß wird ausgesprochen und zur Abstimmung geschritten. Der Wille der Versammlung in Bezug auf Krieg und Frieden kann nur in Form eines Amendements zu der von der Regierung eingebrachten Kreditforderung für Bezahlung der Subsidien für Montevideo aus⸗ gesprochen werden. Vier solcher Amendements sind für den Krieg, eines für den Frieden, nämlich die Ratification des Lepredourschen Vertrags, eingebracht worden. Das Amendement von J. Favre, wonach die Regierung aufgefordert werden soll, die Unabhän⸗ gigkeit der orientalischen Republik zu sichern, wird mit schwacher Majorität verworfen. Man bemerkt, daß Thiers für das Amendement stimmt. Die Abstimmung über das Amendement de Rancé's, wonach den Ministern des Krieges und der Marine zehn Millionen angewiesen werden sollen, um die zwischen der argentinischen und der französischen Republik schwebenden Unter⸗ handlungen nöthigenfalls mit den Waffen zu unterstützen, bleibt zweimal zweifelhaft. Thiers und ein Theil der äußersten Rechten stimmen dafür; allein die Rechte und das Centrum stimmen dage⸗ gen. Es muß zur namentlichen Abstimmung geschritten werden. Von 627 Stimmenden sind 315 für die Erwägung des Vorschla⸗ ges de Rancé's, 314 dagegen, was indessen der Präsident mit der Bemerkung ankündigt, daß leicht Irrthümer stattgefunden haben könnten, die sich bei der Zusammenstellung der Namen der Stim⸗ menden zeigen würden. Die übrigen Amendements werden ver⸗ ““ Die Versammlung trennt sich in lebhafter Aufregung um Uhr.
Paris, 1. Jan. Der Constitutionnel deutete schon gestern eine Ausgleichung zwischen der La Plata⸗Kommission und dem Ministerium an. Herr Daru erklärte gestern wider Erwarten, die Kommission verstehe unter „That“ nicht den Krieg. Minister und Kommission hatten sich verständigt, jedoch ohne die Kammer. Herr Thiers vor Allen war sehr unruhig und hätte sehr gern ge⸗ sprochen, wenn sein Zungenleiden es ihm gestattet hätte. Einzelne hingeworfene Aeußerungen desselben während der Debatte zeugten von seinem kriegerischen Geiste. Ein ganz kriegerisch lautendes Amendement des Herrn J. Favre, für welches Herr Thiers und mehrere andere Mitglieder der konservativen Partei stimmten, wurde jedoch verworfen. Mehrere Journale behaupten, daß in einem der letzten Kabinets⸗Räthe die Minister Dumas, Romain
Desfossés und Ferdinand Barrot der Intervention am La Plata das Wort geredet hätten. Auch in anderen Fragen solle das Mi⸗ nisterium nicht übereinstimmen.
Ein anderes Amendement, von Herrn Rancée herrührend, wel⸗ ches dem Ministerium einen Kredit von 10 Millionen eröffnen soll, um die bewaffneten Unterhandlungen zu unterstützen, wurde der Kommission zugewiesen. Dasselbe bestimmt noch durchaus nichts über die Endentscheidung der Kammer. Die Majorität belief sich auch nur auf eine Stimme. Es ging mit 315 gegen 314 Stim⸗ men durch. Ein kleiner Irrthum kann daher das ganze Votum
umstoßen. Die Gründe, welche die Kommission zum Nachgeben be⸗ wogen, sind noch unbekannt. Die Legitimisten sprechen von einer Note Englands und Nord⸗Amerika's, die gegen eine Intervention protestire. Die Debatte wird wahrscheinlich erst gegen Ende der Woche wieder aufgenommen werden.
8 8 Marquis d’Azeglio, Neffe des sardinischen Minister⸗Prä⸗ und sardinischer Geschäftsträger in London, hat vom Prä⸗ 8 “ b Republik das Kreuz der Commandeurs dasselb⸗ Angh 9g ausgezeichnete Weise, wie er interimistisch 12 1 ei der französischen Republik versehen hat, er⸗ Haiten.
Gestern wurde dem General Changarnier ein Ehrendegen über reicht. Die Klinge trägt die Inschrift: „Die Vertheidiger der Ordnung dem General Changarnier“ und auf der Rückseite: „16. April 1848, 29. Januar, 13. Juni 1849.“ Der Griff stellt die Ordnung vor, welche die Hyder der Anarchie zertritt. Die beiden Diamanten am Griffe sind von der Fürstin Mathilde De⸗ midoff und vom Präsidenten der Republik geschenkt.
Die Kommission hat ihren Bericht über das Unterrichtsgesetz jetzt vollständig eingereicht und aus Höflichkeit dem Entwurfe des Staatsraths einige Artikel entvommen. Das provisorische Gesetz des Herrn Parieu über den Elementar⸗Unterricht hat somit nicht viel Aussicht, angenommen zu werden.
Die französische Regierung hat die englische Regierung zur Ernennung einer gemeinschaftlichen Kommission aufgefordert, welche endlich die noch schwebende Frage wegen des Gebiets von Mahé,
das Frankreich noch nicht zurückerstattet ist, entscheiden soll. Mahé st eine französische Besitzung in Indien.
Der Minister der öffentlichen Arbeiten hat der Finanz⸗Kom nission in Bezug auf die Paris⸗Avignoner Bahn folgende Mitthei⸗
lung gemacht: Der Minister will die Konzession der ganzen Linie einer Compagnie übergeben, die Konzession soll, 99 Jahre dauern. Der Staat garantirt der Compagnie 5 pCt. für das Kapital von
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260 Millionen und theilt mit ihr den Gewinn, wenn er 8 Ct. übersteigt.
Während das Organ Proudhon's, die Voix du Peuple, sich allen Parteien gegenüberstellt, dringt der National immer mehr auf eine Verschmelzung des Sozialismus mit der Demokratie. Die Republik soll das Mittel, der Sozialismus der Zweck sein. Daß der Kriegs⸗Minister und Conseils⸗Präsident nicht zum teujahr empfing, gab zu mannigfachen Gerüchten Veranlassung.
Die Deputirten⸗Versammlung des Staatsraths⸗Palastes geht hrer Auflösung entgegen. Herr Molé thut sein Möglichstes, dies u verhindern. .
Die Orleanisten suchen sich mit der Partei Dufaure⸗Cavaignac u vereinigen.
Der Moniteur widersprach gestern der Behauptung, daß ein Brief aus dem Sekretariat an den Kammer⸗Präsidenten wegen des Empfanges am 1. Januar gerichtet worden. Das Evenement meint jedoch, daß der Brief, wenn auch nicht aus dem Sekretariat
es Herrn Chevalier, doch aus den Büreaus des Herrn Mocquart ekommen sein könne.
Ein Journal meldet, daß die Schüler der Normalschule sich geweigert hätten, dem Präsidenten der Republik einen Neujahrs⸗ besuch zu machen. Herr Dubois, Direktor der Normalschule, habe. ie Schwierigkeit umgangen, indem er sich für eine die Namen der Schüler enthaltende Kollektivkarte entschieden; diese werde im Ely⸗ see abgegeben werden.
8 Der Liquidation der Civilliste wird wahrscheinlich eine neue Frist von einem Jahre gestattet werden. b Der Unterrichts⸗Minister hat der Finanz⸗Kommission eine Er⸗ parniß von 301,560 Fr. in seinem Ministerium angezeigt.
Die Reforme erklärt das Gerücht, daß Goudchaur sie ange⸗ kauft habe, und daß Marrast sie redigiren werde, für unwahr; sie werde vielmehr ihre angenommene Richtung verfolgen.
Von Belle⸗Isle sind 200 Juni⸗Insurge zurücktransportirt worden. JZE1““
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24 Die pariser Theater haben im verflossenen Jahre 248 neue Stücke aufgeführt.
Der Moniteur enthält heute außer der Promulgirung meh⸗ rerer Gesetze ein Dekret, welches denen, welche sich zur Cholerazeit um die Kranken verdient gemacht haben, eine Belohnung ertheilt.
In der Militairschule von La Fleche sind seit einigen Tagen Unruhen ausgebrochen; man spricht von der Auflösung eines Ba⸗ taillons.
Der Geschäftsführer der Liberté ist gestern kontumazialisch zu einem Jahr Gefängniß und 2000 Fr. Geldbuße verurtheilt worden.
Der Moniteur du Soir erklärt der Assemblee Natio⸗ nale, das Esysee habe kein Organ und wünsche keine Kammer⸗ Vertagung.
Gestern fand die Einsetzung der neuen Mitglieder des Han⸗ delsgerichts statt.
Nach dem Evenement erfolgte der neuliche nächtliche Mord⸗ versuch nicht auf Laroche⸗Jacquelin, sondern auf einen Neffen des Kaisers Napoleon, der Volksvertreter ist. Die Kutsche desselben wurde angegriffen und der Kutscher bei der Vertheidigung seines Herrn ernstlich verwundet.
Unmittelbar nach der La Plata⸗Frage wird die gesetzgebende eh serttung über die Frage von Madagaskar zu berathen
aben. Der Toulonnais vom 27. Dezember meldet: „Mit der von Civitavecchia hier angelangten Dampf⸗Fregatte „Veloce“ ist Admi⸗ ral Baudin eingetroffen. Von den Passagieren des „Veloce“ er⸗ fährt man die Rückkehr von Baraguay d'Hilliers, der beim Papste in Portici war, nach Rom; er soll etwas entmuthigt sein. Das 20ste Linien⸗Regiment hatte sich zu Civitavecchia nach Algerien ein⸗ geschifft; drei andere Regimenter hatten Befehl erhalten, sich zur Rückfahrt nach Frankreich anzuschicken.“
Soowohl Changarnier, in seiner Eigenschaft als militairischer Befehlshaber im Seine⸗Departement, als der Befehlshaber der Nationalgarde, General Perrot, haben öffentlich kund gemacht, daß sie die Offiziere der pariser Nationalgarde am Neujahrstage nicht empfangen würden, um ihnen Zeit und Mühe zu ersparen. Der wahre Grund soll aber die Besorgniß sein, daß bei diesem Anlasse Aeußerungen fallen könnten, welche dem Präsidenten der Republik vielleicht nicht angenehm sein dürften.
Für nächstes Frühjahr soll in Algerien ein großer Feldzug bevorstehen, um die Kabylen, welche bei jedem Aufstande in Nord⸗ Afrika die Hauptrolle spielen, vollständig zu unterwerfen.
Die Presse zeigt an, daß sie, während ihre Abonnentenzahl am 31. Dezember 1848 auf 63,000 sich belief, am 31. Dez. 1849 deren nur noch 34,500 besitze. „Wir haben,“ fügt sie bei, „28,500 Abonnenten auf dem Schlachtfelde gelassen; das ist der Preis, den uns die Vertheidigung der Freiheit gekostet.“
Der Verleger zweier sozialistischen Lieder: „Boichot an die Frauen vom Volke“ und „Rattier an die Sozialisten“ ist vom As⸗ sisenhofe der Seine wegen Angriffs anf die Regierung und Atten⸗ tats gegen den Grundsatz des Eigenthums zu halbjährigem Ge⸗ fängniß und 50 Fr. Geldstrafe verurtheilt worden.
Die vorläufige Entscheidung über die Theilnehmer an dem so⸗ genannten legitimistischen Komplott der Straße Rumford ist erfolgt; 17 derselben sind in Anklagezustand versetzt worden wegen geheimer Zusammenkünfte ohne Ermächtigung der Lokalbehörde und zu poli⸗ tischen Zwecken, einige auch wegen heimlicher Aufbewahrung von Waffen. Gaunner haben bereits die Sympathieen der wohlhaben⸗ den Legitimisten für die Verhafteten zu ihrem Vortheile ausgebeu⸗ tet, indem sie Sammlungen für dieselben anstellten und den Ertrag in die Tasche steckten. Mehrere der Verhafteten haben schon öffent⸗ lich vor diesen Prellereien gewarnt.
Garibaldi soll sich auf die Aufforderung des Generals Pacheco, wieder in die Dienste von Montevideo zu treten, dazu bereit erklärt
habe
Straßburg, voeee] Seit acht Tagen
herrscht hier reges militairisches Leben. Truppen von der aufge⸗ lösten Alpen⸗Armee Division im oberrheinischen Departement kom⸗ men bei uns an, und andere ziehen ab. Wie es scheint, sucht man die Militairmacht in und um Paris abermals zu verstärken. An einen auswärtigen Krieg denkt jetzt Niemand mehr, und sehr viele Offiziere erhalten sogar zeitweiligen Urlaub. Es ist gewiß, daß finanzielle Rücksichten allein die neuesten Reductions⸗Maßregeln im Heere hervorgerufen haben. Selbst in den gewöhnlichen Ausgaben für die Bedürfnisse der Gränzfestungen ist eine Sparsamkeit einge⸗ treten, welche von verschiedenen Sriten gemißbilligt wird.
Die Regierung wendet ihr Augenmerk wieder vorzugsweise auf die materiellen und gewerblichen Zustände und Nothwendigkeiten des Landes. Dem Elsaß sind nun in Bezug auf den Bau der beiden Eisenbahnen nach Paris und nach der bayerischen Gränze von Seiten des Ministeriums Zusicherungen geworden, welche mit Bestimmtheit die Förderung der ersteren und den baldigen Angriff der letzteren hoffen lassen. Nicht minder wichtig für das Elsaß ist die Lösung der Rheinzoll⸗-Frage, und in dieser Hinsicht erwartet man mit Sicherheit ein baldiges Uebereinkommen mit den be treffenden Uferstaaten und namentlich mit Preußen, obwohl die Gleichstellung der Flaggen noch weit im Felde liegen soll. Die vor wenigen Tagen in Paris stattgehabte Haupt⸗Versammlung der Actionaire der elsässischen Eisenbahn hat sämmtliche Vorlagen, welche die Verwaltung in Bezug auf die Fortführung der Linie nach der bayerischen Gränze, so wie die Uebernahme des Fahrbe triebs der pariser Bahn bis Saarburg, gemacht, genehmigt. Wie und auf welche Weise indessen die Geldmittel für die Herstellung der Eisenbahn nach der Pfalz gefunden werden sollen, und das ist freilich die Hauptsache, darüber verlautet noch nichts Bestimmtes und Desinitives.
Die Polizei hat vorgestern einen der Häuptlinge des badischen Aufstandes, den bekannten Flüchtling Friedrich Doll, der schon häufig gewarnt und angewiesen worden war, sich nach einem ent⸗ fernten Departement zu begeben, verhaften lassen. Derselbe wird nun heute oder morgen unter Gendarmerie⸗Bedeckung nach dem Innern gebracht. (Ein anderer Brief meldet der Köln. Ztg., daß am 27sten im Caffé Schützenberger 26 deutsche Flüchtlinge verhaf⸗ tet worden, von denen die meisten wieder freigelassen wurden, um am folgenden Tage alle nach dem Innern von Frankreich abzugehen; Doll und mehrere Andere seien noch verhaftet.) b
Großbritanien und Irland. London, 1. Jan. Die Herzogin von Sachsen⸗Weimar ist vorgestern mit den Prin⸗ zessinnen Anna und Amalie und dem Prinzen Gustav von Marl⸗ borough⸗House nach Dover abgereist, um sich dort nach dem Konti⸗ nent einzuschiffken. Der Prinz Eduard begleitet Ihre Hoheit bis zur anöung auf dem Kontinent und kehrt dann nach London zurück.
Der Observer erklärt jetzt die Nachricht, daß der Oberrichter
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8 Lord Denman seine Entlassung eingereicht hätte, für ungegründet, und fügt hinzu, daß es sich mit dem Befinden desselben bessere.
In Irland hat die Sache der Repeal einen ihrer thäͤtigsten Kämpfer auf dem Felde der Presse, J. F. Lalor, verloren, dessen am 27. Dezember erfolgten Tod die Blätter melden. Lalor war Redacteur des Irish Felon, eines Blattes, welches einige Wochen nach der Deportation John Mitchell's gegründet wurde und die durch Unterdrückung des United Irishman entstandene Lücke ausfüllen sollte. Lalor galt für einen der talentvollsten und ge⸗ fährlichsten unter den irländischen Agitatoren. Kraft der Bestim⸗ mungen der Habeas⸗Corpus⸗Suspensions⸗Akte wurde er einige Manate im Gefängnisse gehalten, jedoch, noch ehe die Akte wieder außer Kraft trat, seines schwachen Gesundheits⸗Zustandes wegen in Freiheit gesetzt.
Die Veranlassung zur Besetzung der Tiger⸗Insel, so wie meh⸗ rerer anderer Punkte an den Küsten von Honduras und San Sal⸗ vador, durch die Engländer, wird von der Morning Post in fol⸗ gender Weise geschildert: „Zum vollständigen Verständniß dieses Ereignisses ist es nöthig, auf die Umstände aufmerksam zu machen, welche der Ausführung dieser entscheidenden Maßregel vorhergingen. Die Staaten Honduras und San Salvador haben sich beide vor einigen Jahren mehrere frevelhafte Handlungen zu Schulden kommen lassen, durch welche viel werthvolles Eigenthum britischer Unterthanen entweder auf ungesetzliche Weise zur Beförderung von Staatszwecken konfiszirt oder böswillig zerstört wurde, um Unterwürfigkeit unter den Willen der verschiedenen auf einander folgenden Regierungen zu erzwingen. Besonders hat sich der Staat von Honduras durch dergleichen Hand⸗ lungen ausgezeichnet. Noch vor kurzem ließ er, sich auf den fal⸗ schen Vorwand stützend, daß gewisse Regulationen, deren Beobach⸗ tung zu verlangen er kein Recht hatte, nicht befolgt worden seien, mehrere Arbeiten in Mahagony, das Eigenthum britischer Unter⸗ thanen, hinwegnehmen und zerstören, so wie ihre Vorräthe plün⸗ dern, die er sich unter dem Vorwande zueignete, dieselben hätten die Zollgebühren nicht bezahlt und wären demnach der Con⸗ fiscation ausgesetzt. Als die auf diese Weise Beeinträchtigten die im Zollhause von Truxillo erhaltenen Zollscheine vorwiesen, ver⸗ weigerten die Behörden dennoch die verlangte Entschädigung, indem sie fälschlich behaupteten, für einen Theil der Vorräthe sei kein Zoll bezahlt worden; da es aber unmöglich sei, zwischen denen, für welche bezahlt, und denen, fur welche nicht bezahlt worden, zu un⸗ terscheiden, so seien sämmtliche Vorräthe hinwegzunehmen. Aber dies ist noch nicht Alles. Bei einer anderen Gelegenheit, als ein britisches Schiff, welches Vieh in Ladung hatte, von Truxillo nach einem Hafen an der Mosquitoküste segeln wollte, erhielt der Kom⸗ mandant einer in der Nähe aufgestellten Batterie Befehl, auf das⸗ selbe zu feuern, und das Schiff wurde einige Tage lang zurückgehalten, obgleich es zur Abfahrt berechtigt war, da es die Gesetze und Vorschriften des Staates befolgt hatte. Endlich jedoch erhielt es die Erlaubniß, mit seiner Ladung abzusegeln, nachdem es Sicherheit dafür gegeben hatte, daß es nach Belize fahren werde. Für alle diese Beleidigungen und die dadurch verursachten schweren Verluste verlangte die britische Regierung Genugthuung; allein alle Schritte, welche Herr Chatfield zu diesem Zwecke that, waren ver⸗ geblich. Und doch hatte er in seinen Forderungen die größte Mäßigung gezeigt, indem er den Beleidigungen und Beschimpfun gen keine Rechnung trug und nur auf eine Entschädigung für den erlittenen Verlust bestand. Da die britische Regierung diese nicht erhalten konnte, so war sie befugt, von dem Rechte des Embargo und der Repressalien Gebrauch zu machen. Herr Chatfield theilte den Regierungen von Honduros und San Salvador mit, er werde zu diesem Auskunftsmittel schreiten, und es seien bereits Anord⸗ nungen getroffen worden, gewisse Inseln im Stillen Meere mit
Embargo zu belegen. Nachdem diese Ankündigung schon erfolgt war, schloß der erst vor kurzem angekommene Geschäftsträger der Vereinigten Staaten für Nicaragua, Herr Squiers, als er die Pläne Chatfield's vernommen hatte, in aller Eil mit einem Agen ten von Honduras in Leon den bekannten Vertrag ab, durch wel⸗ chen die Tiger⸗Insel an die Vereinigten Staaten abgetreten wird. Der englische Botschafter nahm auf diesen Vertrag, von dessen Ra⸗ tification durch die Regierung der Vereinigten Staaten wir übri⸗ gens noch nichts wissen, keine Rücksicht, sondern handelte ganz sei nem ursprünglichen Plane gemäß und ließ die Tiger⸗Insel nebst den anderen bezeichneten Orten im Namen der Königin von Eng land besetzen. Der Forderung des Herrn Sqguiers, die besetzten Punkte binnen sechs Tagen zu räumen, wird er natürlich nicht nachgekommen sein.“
MNußland und Polen. St. Petersburg, 28. Dez. Vorgestern wurde der Graf von Bravy, außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des Königs von Bayern, von Sr. Majestät dem Kaiser in einer Audienz empfangen.
„Au 27. November traf der großbritanische Geschäftsträger beim persischen Hofe, Oberst Firrant, aus Teheran kommend, in Tiflis ein.
Nach einer Mittheilung im Russischen Invaliden ist der Bau des neuen Arsenals nunmehr vollendet. „Diese ausgezeichnete Art. Jerie⸗Werkstatt“, heißt es dort, „auf deren Bau 2,800,000 Silber⸗Rubel verwendet worden, nimmt, was die Schönheit des Gebäudes und die Vortrefflichkeit der daselbst aufgestellten Maschi⸗ nen anbelangt, die meistentheils aus England verschrieben sind, un⸗ ter den Anstalten ähnlicher Art in Europa unstreitig eine der ersten Stellen ein. Sie liegt auf der wiburger Seite, am rechten Newa⸗ Ufer, dem Taurischen Palais gerade gegenüber.“
Kalisch, 27. Dez. (C. Bl. a. B.) Die bedeutenden Trup⸗ penmassen, welche gegenwärtig im Königreich Polen, und insbeson⸗ dere jene, welche suͤdöstlich von Warschau an der Weichsel und am Bug liegen, werden nächstens gelichtet werden. So schwer es auch ist, aus dem Innern des Königreichs sichere Nachrichten über den Stand und die vorläufigen Disposttionen der Truppen zu erhalten, so kann doch aus guter Quelle versichert werden, daß bei vielen Regimentern, welche in den oben erwähnten Gegenden stationirt sind, alle Vorbereitungen zum Abmarsche getroffen werden. Es erwarten dieselben hierzu bereits mit dem Eintritte des neuen Jahres den Befehl, und der Marsch wird durch Volhynien nach Podolien gehen, um das 4. und 5. Infanteriecorps, welches entlang der türkischen Gränze und in der Moldau und Wallachei aufgestellt ist, in seinen Demonstrationen zu unterstützen. So verlautet die Sache hier, und man erzählt sogar, daß die erwähnten Truppen mit Ende März in die Türkei einmarschiren werden, wenn sich die unbeug⸗ samen Türken dem Willen des mächtigen Czaren nicht fügen soll⸗ ten. Im Falle einer solchen Invasion wird man im Königreich Polen noch andere Corps entbehren können. Die russischen Sol daten würden übrigens sehr gern gegen die Türken in den Krie ziehen, weil sie einen solchen als gegen die Ungläubigen für heilig und für ihr Seelenheil selbst für verdienstlich halten.
Das außerordentlich große Wasser der Weichsel ist nach ein-
getretener Kälte bereits wieder gefallen, der Schaden aber, den die⸗ ser Fluß der ganzen Strecke zwischen Zawichost und Warschau ent⸗ lang gemacht hat, ist sehr groß, indem viele Dörfer überschwemmt und ganze Strecken von fruchtbaren Feldern unter Wasser gesetzt worden sind. Die Stadt Warschau selbst ist wegen ihrer erhabe⸗
nen Lage segen Ueberschwemmungen geschützt und hat diesmal blos
das Schauspiel eines großartigen Eisganges gehabt.
Niederlande. Aus dem Haag, 28. Dez. Der Staats⸗ Courant bekämpft heute die irrige Ansicht derjenigen Blätter, welche annehmen, die Reformvorschläge der Regierung bezweckten die Aufhebung jeder Begünstigung niederländischer Waaren bei der Einfuhr in die holländischen Kolonieen oder auch nur die Abschaf⸗ fung der gegenwärtig der einheimischen Flagge gesicherten Vorrechte. „Die Gesetz⸗Entwürfe der Regierung“, sagt das angeführte Blatt, „betreffen lediglich die Regelung derjenigen Abgaben, denen die Schifffahrt unterworfen ist; in Betreff der Waaren wird der be⸗ stehende Tarif keine andere Abänderung erleiden, als insoweit, daß die mit niederländischen Ursprungszeugnissen versehenen Waaren, welche jetzt in den Kolonieen nur dann gegen einen ermäßigten Zoll zugelassen werden, wenn sie unter holländischer Flagge ankommen, in Zukunft dieselbe Begünstigung auch er fremder Fl nießen werden.“
Spanien. Madrid, 25. Dez. Die Espana meldet, doß die ehemaligen Karlisten⸗Generale Villareal, Zariateguyp und Sa⸗ pelama, Ersterer als General⸗Lieutenant und die zwei Anderen als General⸗Majors, in die Armee⸗Liste wieder eingetragen worden sind.
Der Bericht der Kommission der Deputirten⸗Kammer über das Budget kommt am Freitage zur Verlesung und wird wahrscheinlich lange Debatten herbeiführen.
Der Heraldo behauptet, daß der Papst am 2. Januar nach Rom zurückkehren werde; die Mächte hätten jetzt seine von den Re⸗ volutionairen ihm entrissene Autorität hergestellt, und damit sei die Aufgabe der eingeschrittenen Armeen zu Ende. Auf Mahon sind wieder Expeditions⸗Truppen angelangt, so daß nur noch ein kleiner
= Theil des spanischen Corps sich in Italien befindet.
Zu Salamanca sind zwei Franzosen wegen Verfertigung fal⸗ scher Noten der Bank von San Fernando verhaftet worden. Sie gaben den Ort an, wo sie falsche Noten im Betrage von mehr als 2 Millionen Realen versteckt hatten.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗ York, 19. Dez. In Washington herrscht in Folge des Parteien kampfes im Repräsentantenhause noch immer große Aufregung; obgleich die Mitglieder sich seit länger als drei Wochen täglich ver⸗ sammelt haben, ist doch noch kein Sprecher gewählt worden; auch hat es keinesweges den Anschein, als sei eine der beiden Hauptpar⸗ teien zum Nachgeben geneigt. Mittlerweile werden natürlich die beiden Versammlungen verhindert, ihre gesetzgebende Thätigkeit zu beginnen, und die Botschaft des Präsidenten Taylor, welche, wenn sich kein Kampf über die Wahl des Sprechers erhoben hätte, schon am 4. Dezember verlesen worden wäre, liegt noch immer ruhig in der Druckerei. Einen ähnlichen, sich lange hinziehenden Krieg hat das Repräsentantenhaus vor etwa zehn Jahren gesehen. Damals konnte es nicht vor Ende Januar dazu kommen, sich zu konstituiren, und möglicherweise wird eben dasselbe in diesem Jahre geschehen. Zur Zeit der letzten Nachrichten wenigstens schien jede Partei ent⸗ schlossen, den Kampf bis zuletzt auszuhalten.
Ueber die Sklaven⸗Frage, welche im diesjährigen Kongreß eine hervorragende Stelle einnehmen wird, spricht sich der New York Herald folgendermaßen aus: „Die Wirkung der Be⸗ sprechung dieses Gegenstandes auf die Gemüther in unserem Lande und in Europa wird der Art sein, daß sie den Marktpreis aller unserer öffentlichen Sicherheiten, namentlich denjenigen der Central Regierung, herabdrücken wird. Wir glauben nicht, daß diese Frage während der gegenwärtigen Session des Kongresses dauerhaft er ledigt werden wird; aber es werden doch Bewegungen gemacht werden, welche die Sache vor dem Lande in ein klares Licht ellen, uns eine bessere Einsicht in dieselbe geben und uns in Stand setzen, das wahrscheinliche Ende des Kampfes, welcher schon so lange zwischen den extremen Sectionen der Union fortgedauert hat, mit größerer Bestimmtheit vorauszusehen. Und das ist es gerade, was allen Parteien noththut, und je eher es zur Entscheidung kömmt, desto besser steht es um alle Interessen des Landes. Wir sind der Frage lange genug aus dem Wege gegangen; die Vorlegung der kalifornischen Verfassung wird sie auf eine passende und gesetzmäßige Weise zur Sprache bringen. Was das Resultat sein wird, ist Nie⸗ mand im Stande, vorherzusagen.“
Die neue kalifornische Constitution sollte dem Volke bei Gele⸗ enheit der allgemeinen Wahlen am 13. November zur Bestätigung oder Verwerfung vorgelegt werden. Man sah eine fast einstimmige Unnahme derselben als wahrscheinlich an. Die Verfassung bestimmt, aß die beiden gesetzgebenden Körperschaften, der Senat und die Ver⸗ sammlung ihre Sessionen jährlich am ersten Montag des Monats Januar beginnen sollen. Die Mitglieder der Versammlung werden auf ein Jahr, die des Senats auf zwei Jahre gewählt. Sie müssen inmittelbar vor der Wahl ein Jahr im Staate und sechs Monate in der Grafschaft, welche sie wählt, gewohnt haben. Die richter⸗ iche Gewalt wird durch einen Ober⸗Gerichtshof, Distriktsgerichte, Grafschaftsgerichte und Friedensrichter repräsentirt. Für den Schul⸗ interricht soll aufs liberalste gesorgt werden. Das Gesetz gestattet keine Ehescheidungen, das Duell ist verboten, eben so Lotterieen. Die erste Session des Parlaments soll in Puebla de San Jose gehalten werden, wo provisorisch der Sitz der Regierung sein wird. Eine Abschrift der Constitution ist dem General Reilly, welcher als Gouverneur von Kalifornien fungirt, übersandt worden. Dieser soll sie mit der ersten Gelegenheit an den Präsidenten der Verei⸗ nigten Staaten gelangen lassen.
Berlin, 3. Jan. Der Magistrat hiesiger Residenz hat bei Gelegenheit des Jahreswechsels folgende Adressen eingesandt:
An Se. Majestät den König. .
Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr!
Bei dem Antritt des neuen Jahres ist es unsere theuerste
flicht, Ew. Königliche Majestät unseren innigsten Dank ehrfurchts voll darzubringen für die Segnungen, welche auch uns im verflosse⸗ nen Jahre unter Allerhöchstdero weiser Regierung, insbeson⸗ dere durch die Förderung neuer zeitgemäßer Institutionen, durch Wiederherstellung der öffentlichen Ruhe und Ordnung und durch Belebung des tief erschütterten gewerblichen Verkehrs in
1 so reichem Maße zu Theil geworden sind. Moöge der Allgütige Ew.
Königliche Majestät noch viele Jahre in ungetrübtem Wohlsein er⸗ halten. Mit Vertrauen dürfen wir dann der Zukunft entgegense⸗ hen. Die Hand, welche uns durch schwere Stürme bis hierher schützend geleitet und den Grund gelegt hat zu dem großen Bau des deutschen Vaterlandes, wird auch fernerhin unter Gottes gnä⸗ digem Beistand Alles so ordnen, wie es nöthig und heilsam sein wird.
In tiefster Ehrfurcht ersterben wir als Ew. Königl. treugehor⸗
samster Magistrat zu Berlin.
An Ihre Majestät die Königin.
Allerdurchlauchtigste, Großmächtigste Königin, Allergnädigste Königin und Frau!
Geruhen Ew. Königliche Majestät huldreichst zu gestatten, daß wir, den theuersten Gefühlen unseres Herzens folgend, beim heuti⸗ gen Jahreswechsel unsere treugemeinten innigsten Glückwünsche ehrfurchtsvoll darbringen. Möge der Allgütige, wie in dem ver⸗ flossenen, so auch in dem heute beginnenden Jahr über Ew. Kö⸗ nigliche Majestät theures Leben wachen und dasselbe wie bisher eine reiche Quelle des Segens sein lassen für so Viele, die der Hülfe und des Trostes bedürfen.
In tiefster Ehrfurcht ersterben wir als Ew. Königliche treuge⸗ horsamster 1
Magistrat zu Berlin.
An Se. Königl. Hoheit den Prinzen von Preußen
Durchlauchtigster Prinz, Gnädigster Prinz und Herr!
Je mehr Ew. Königl. Hoheit durch die ruhmwürdige Vertre⸗ tung der Interessen unseres theuren Vaterlandes — welche zugleich die der Ordnung, des Rechts und der Wahrheit sind — die erha⸗ bensten Gesinnungen offenbaren, desto tiefer wurzeln in uns die Gefühle innigster Verehrung, die wir stets für Höchstdero Person bewahren. Geruhen Ew. Königl. Hoheit, diesen Ausdruck unserer Empfindungen mit unserem aufrichtigen Glückwunsch bei dem heuti⸗ gen Jahreswechsel huldvoll aufzunehmen. Moöge der Allgülige Ew. Königl. Hoheit Kraft verleihen, um auch die ferneren großen und schweren Aufgaben glücklich zu lösen, zu welchem Höchstdieselben be⸗ rufen sind.
Ew. Königl. Hoheit treugehorsamster
8 8 Magistrat zu Berlin.
Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin von Preußen.
Durchlauchtigste Prinzessin, Gnädigste Prinzessin und Frau!
Ew. Königliche Hoheit wollen huldreichst gestatten, daß wir den Segenswünschen, welche Hochderselben bei dem Beginn des neuen Jahres so vielfach aus treuer Brust entgegengetragen wer⸗ den, die unserigen in tiefster Ehrerbietung anreihen. Sie sind in wahrer Verehrung der hohen Frau gewidmet, welche ihren edelsten Beruf darin findet, die neuerwachten Hoffnungen des tiefgebeugten Vaterlandes in Liebe und in froher Zuversicht zu pflegen, die auf die Verwirklichung derselben gerichteten Mühen des Durchlauchtig⸗ sten Gemahls zu versüßen und in dem theueren hohen Sohne die Entwickelung aller der Eigenschaften zu vermitteln, welche dem kom⸗ menden Geschlecht seine Zierde und der preußischen und deutschen Ehre und Wohlfahrt ihren Hort verbürgen. Möge des Himmels reichster Segen Ew. Königliche Hoheit und Hochdero erhabenes Haus bis in die fernsten Zeiten beglücken zur Freude und zum Heile unseres Vaterlandes. Mit diesem Ausdruck unserer innigsten und ehrerbietigsten Wünsche, die wir zuversichtlich als die des gan⸗ en Landes bezeichnen können, verharren wir in tiefster Ehrfurcht
Ew. Königlichen Hoheit treugehorsamster
Der Magistrat zu Berlin.
Verkehr.
A. Betriebs⸗Einnahmen. Vom 1. Januar bis ult. Sep⸗ tember 1849... —. 653,005 Rthlr. 14 Sgr. Im TUIJ “ „ gegen 85,286 Rthlr. 26 Sgr. 11 Pf. im Jahre 1848. Summa 740,106 Rthlr. 17 S
B. Personen⸗Frequenz: Vom 1. Januar bis ult. September 1849 562,715 Personen. Im Monat Oktober c b 68,766 „ gegen 68,961 Personen im Jahre 1848. Summa 631,481 Personen.
. Fracht⸗ und Eilgüter⸗Verkehr. Vom 1. Januar bis ult. September 1849 . 1,724,910 Ctr. ) Im Monat Oktober c. 269,204 ½ » gegen 193,319⁄ Ctr. im Jahre 1848. Summa 1,994,114 ½ Ctr.
Breslau, 3. Jan. Polnisches Papiergeld 95 2 G. Oesterr. Banknot. 915 G. Poln. Pfandbr. alte 96 Br., do. neue 95 ⁄ G. Poln. 300 Fl. 115 G., 500 Fl. 80 ½ G. B. Cert. 200 Fl. 175 Br. Russ.⸗poln. Schatz⸗Oblig. 80¼ G. Oberschlesische A. 107 ½ Br. do. B. 105 Br. Freiburg 80¼ Gld. Köln⸗Minden 95 ½ Gld. Niederschl. 85 ½2, Br. u. Gld. Neisse⸗ Brieg 36 Br. Krakau⸗ Oberschl. 68 ½ Gld. Friedr. Wilh.⸗Nordbahn 44 ½ Br., 43 ¼ G.
Leipz. Dr. Part. Oblig. 104 ¼ Gld. Leipz. B. A. 150 Br. Leipzig⸗ Dresdener E. A. 106 Gld. Sächsisch⸗Bayerische 86 ½ Br., 86 Gld. Schlesische 90 ½ Br., 90 ¼ Gld. Chemnitz⸗Riesa 25 Br. Löbau⸗Zittau 18 Br. Magdeburg⸗ Leipzig ex div. 211 Br., 210 Gld. Berlin⸗ Anhalt. 89 ½ Gld. Krakauer ex div. 69 Gld. Friedr.⸗Wilh.⸗Nordb. 45 Gld. Altona⸗ Kiel 94 ½ Br. Deß. B. A. 116 ½ Br. Preuß. B. A. 94 Br., 93 ¾ “
Leipzig, 2. Jan.
Frankfurt a. M., 1. Jan. (In der Effekten⸗Sozietä 2 . 1 Sozietät.) hene . waren, mit Ausnahme der 5proz. Met., welche sich fest hielten, zu billigeren Coursen als gestern angeboten. Zproz. Spanier waren etwas angenehmer. Die Course aller übrigen Fonds und Eisenbahn⸗Actien blieben ganz ohne Bewegung. Der Umsatz war im Ganzen sehr unbedeutend. Die wiener, berliner und amsterdamer Post war bis am Schluß 1 Uhr noch nicht an⸗ I. 1 .
Oesterr. 5proz. Metall. 85 ½ Br., 85 ½ 8 1280 Br., 1276 Gld. Baden partiet⸗ohe ds eSe 32 ½ Gld. Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl. 73 Br., 72⁄ Gld., do. a 25 Fl. 29 ½ Br., 29 Gld. Hessen Partial⸗Loose a 40 Rthlr⸗ preuß. 33 Br., 32 ¾ Gld. Sardinien Partial⸗Loose a 36 Fr bei Gebr. Bethmann 33 ½ Br., 32 ½ Gld. Spanien Iproz. inländ. 29 ¼ Br., 29 Gld. Poln. 300 Fl.⸗Loose 116 ½ Gld., do. a 500 Fl. 81 Br., 80 ¾ Gld.
Hamburg, 2. Jan. „ proz. p. C. 86 ¾ Br., 86 ⅞ Gld. St. Präm. Oblig. 87 Br. Engl. Russ. 106 ¼ Br., 106 Gld. Stiegl. 84 ½. Br., 84 5 Gld. Dän. 71 Br., 70 ¾ Gld. Ard. 11 ½ Br. Zproz. 27 ¾ Br., 27 ¾ Gld. Hamburg⸗Berlin 81 Br., 80 ½ Gld. Bergedorf 94 Br. Magdeburg⸗Wittenberge 60 ½ Br., 60 Gld. Altona⸗Kiel 94 Br., 93 ¾ Gld. Köln⸗Minden 95 ½ Br. 95 ¼ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 44 ¾ Br., 44 ⅞ Gld Mecklenburg 33 ½ Br., 33 Gld.
Die Course aller Effekten waren heut sehr fest; doch das Ge schäft nicht belangreich.
London, 1. Jan. 3proz. Cons. a. Z. 96 ½, ½. 3 ½poroz. 98 ¼ . Int. 55 ½, 55. 4proz. 85 ½, 84 ½. Ard. 19 ½¼, 18 ½. Zproz. 37 ½ 36 ⁄⅞. Pass. 4, 3 ½. Mex. 29 ½, 28 ¾. Peru 59, 58.
Engl. Fonds wenig verändert. Von fremden Fonds war be⸗ sonders in Peru bedeutender Umsatz.
Eisenbahn⸗Actien fester.
2 Uhr. Cons. a. Z. 96 ½, ex div.
Amsterdam, 1. Jan. 4 Uhr. (Festtag.) Int. 55 ¼, z. Zproz. 64 ½, ½. Ard. gr. Piecen 12 ¼.6. Coup. 8 ½. E. R. 106 ⅞. Oest. Met. 5proz. 81 ½⅛. Mex. 29 ½. Peru 55 %, 2. M
Wegen des Neujahrstages war die Börse heute nicht besucht und die Geschäfte unbelangreich. Die Preise haben sich jedoch gu
Besonderes zu bemerken, außer Peru sind fe 1 pCt. gestiegen
Markt⸗ Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 4. Januar.
Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Quglität 52—56 Rthlr. Roggen loco und schwimmend 26 ¾ — 28 Rthlr. . 3 pr. Frühjahr 27 ¾ Rthlr. bez. u. Br., 27 ¾ G. 6 pr. Mai / Juni 28 Rthlr. Gerste, große loco 23 — 25 Rthlr. „ kleine 20— 22 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 16—18 Rthlr. 8 „ pr. Frühjahr 50 pfd. 16 Rthlr. Br., 15 Erbsen, Kochwaare 34 — 40 Rthlr. „ Futterwaare 29 —32 Rthlr. Rüböl loco 13 ¾0 Rthlr. Br., 13 ˖ G. . pr. Jan. 13½ Rthlr. bez., 13 ½ Br., 13 ⁄¾ Jan. Febr. 13 2½ u. ½ Rthlr. bez., Feee Febr. /März 13 ⁄ Rthlr. Br., 13 ½ G. März /April 13 ½ Rthlr. Br., 13½ G. „ April/Mai 13 ½ Rthlr. bez. u. Br., 13 ⅜ Leinöl loco 12 ½ Rthlr. Br., 12 bez. „ pr. Frühjahr 11 % Rthlr. Br., 115 G Mohnöl 15 ½ Rthlr. Palmöl 12 ½¼ Rthlr. Hanföl 14 Rthlr. 8 Südsee⸗Thran 12 ½ Rthlr. 8 Spiritus loco ohne Faß 14 ½ Rthlr. verk. pr. Jan. 14 ½ Rthlr. Br., 14 G. pr. Frühjahr 15 % Rthlr. Br., 15 ½ G.
Marktpreise vom Getraide.
Berlin, den 3. Januar.
3 Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 5 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 4 Sgr. 5 Pf.; große Gerste 28 Sgr. 2 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 27 Sgr. 6 Pf., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Hafer 24 Sgr. 5 Pf., auch 21 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf.
Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr.; Hafer 24 Sgr. 5 Pf., auch
2 21 Sgr. 3 Pf. Mittwoch, den 2. Januar. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 15 Sgr., auch 6 Rthlr. Der Centner Heu 22 Sgr., geringere Sorte auch 16 Sgr.
Kartoffel⸗Preise. Kartoffeln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 12 Sgr. 6 Pf.; metzenweis 1 Sgr. 3 Pf., auch 9 Pf.
Branntwein⸗Preise. ie Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am 28. Dez. 1849 14 ⅛ Rthlr. —
2* 5 4* 14 ½ — 118 u. 14* Rthlr. dfrei ö“
““ (1 10 8088en Sesü.
2. Jan. 1850 14 ½ 5
8 — 8 14 ½ 5) Berlin, den 3. Januar 1850 Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
Stettin, 3. Jan. Das Wetter bleibt mäßig kalt mit. Schnee. Roggen pr. Frühjahr 82 pfd. 27½ Rthlr. bezahlt, pr. Februar — März 86pfd. 27 ½ Rthlr. gefordert, pr. Mai — Juni 82 pfd. 28 ½ Rthlr. gef., pr. Juni — Juli 82 pfd. 29 ¼ Rthlr. gefordert. 8 Rüböl loco 13 Rthlr. Gld., pr. Januar, Januar 13 ½ Rthlr. Br., pr. Februar — März 12 ⅞ Rthlr. Br., pr. März — April 12 ¾ Rthlr. Br., pr. April —Mai 12 ½ Rthlr. bezahlt. Spiritus unverändert wie gestern pr. Frühjahr 23 ¾ a 23 ½ 56 gef., 23 ½ % höchstens Gld.