1850 / 9 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Rüböl loco 13 ½ Rthlr. gefordert, 13 ½, 13 ½2 Rthlr. bezahlt, pro Januar 13 ½, 13 ½1 Rthlr. bezahlt, pro Jan. Febr. 13 Rthlr. bezahlt, pro Febr. 12 Rthlr. bezahlt, pro März—April 12 ½⅛, 12 Rthlr. bezahlt, pro April -Mai 12 ½ Rthlr. bezahlt. Leinöl 11 ½ Rthlr. bezahlt. 1 Spiritus aus zweiter Hand ohne Faß 25 ½ pCt. gefordert, pCt. bezahlt, pro Frühjahr 23 ¼ pCt. bezahlt.

Zink 5 Rthlr. gefordert, auf Lieferung 5 Rthlr. bezahlt. Nach der Börse. Zink in Folge weiterer animirter Berichte

mit 5 Rthlr. bez. ö“ Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 9. Jan. Im Schauspielhause. Vorstellung: Maria Stuart, Trauerspiel in 5 Abth.,

2ꝗ2ᷣ9 25

bte Abonnements⸗ von Schil⸗

ler. (Frl. Edwina Viereck: Maria Stuart, als Gastrolle.) An⸗ fang 6 Uhr.

Donnerstag, 10. Jan. Im Opernhause. 6te Abonnements⸗ 82 -g” e

1 . Di eiberkur (Le diable à quatre), pantomimisches liche Bühne bearbeitet und in Scene gesetzt von Paul Taglioni. Musik von Adam. Vorher: Der Verschwiegene wider Willen, Lust⸗ spiel in 1 Akt, von Kotzebue. Anfang halb 7 Uhr.

Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater

10 Sgr. ꝛc.

Königsstädtisches Theater. Mittwoch, 9. Jan. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) Norma.

Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Sga. Claudina Fiorentini:

vcxxrtaseteeaeeade. 8

Norma; Sga. Luigia Bianchi:

3 Akten von D. Kalisch. ration des zweiten Akts Kalisch, Beta und Grobecker. Akt mit neuen Bildern.

Norden. Abtheilungen, von Wollheim.

Adalgisa, als Gastrollen.)

Posse mit Gesang in Mit neuen Ausstattungen. Die Deco⸗ ist neu. Die neuen Couplets von Der große Maskenzug im dritten

Donnerstag, 10. Jan. Berlin bei Nacht.

oder: Rosen im

Jan. Die Teufels⸗Wette, in 3

phantastisches Zauberspiel mit Gesang Musik von Ed. Stiegmann.

Freitag, 11. Großes

Berliner Börse vom S8. Januar.

8 8 gg

mechsel- Course. V 3 Geld. 143 ½ Amsterdam Kurz 142* 10 2 Mt. 51 2 8 Kurz 15 1 2 Mt 150 3 NMt. 25 ¾

do. 16 6 St. 8 hlt. 8 2 Mt. 80⁴½ 9¹ʃ ½

300 Fr. 2 Mt. Wien in 20 Xr. 2 Mt. 102, 100 Thlr. 99 ¾ 99 ¼

2 Mt. . 8 Tage 100 Thlr. zMt⸗ 99 ½ Mt. 56 22 3 Wochen 107

Hamburg . London

Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. F

Frankfurt a. M. südd. W. 1075

fandbriefe, Kommunal-Papiere und

Geld-Course.

100 SRLI.

Imländische Fonds, 1

Geld. Gem. Brief. Geld. Gem.

Zi. Brief. Preuss. Freiw. An! 5 105 ¾ St. Schuld-Sch. 3 ½ 89 88 ½ Sech. Prüm. Sch. 102 K. u. Nm. Schuldv. 3 Berl. Stadt-Obl. 5

95 ½ 95 95 ½

94 ½

Pomm. Pfdbr. Kur- u. Nm. do. Schlesische do.

do. Lt. B. gar. do.

Pr. Bk-Anth.-Sch

SSSEce S

v 8nE7

933 do. do. Friedrichsd'or. 13 ⁄34 And. Goldm. à 5th. 12 Disconto.

Grossh. Posen do. * do. do. Ostpr. Pfandbr.

Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. 95 ½ [do. Part. 500 Fl. 81 80 ½ do. do. 300 Fl. 119 ½ 118 Hamb. Feuer-Cas. do. Staats-Pr. Anl Holl. 2 ½ % Int. Kurh. Pr. 0.40 th. 32 ½ do. do. Cert. L. A. 5 Sardin. do. 36 Fr. do. do. L. B. 200 Fl. N. Bad. do. 35 Fl. 8

Pol. a. Pfdbr. a. C. 4 96 ½

Russ. Hamb. cert. do. beillope 3.4. S. 0. do 1 l do. Stiegl. 2. 4. A.

ä do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatz O.

NFEn

18 ¾

Eisenbahn-Actien.

Stamm-Actien.

Kapital. 1—

Tages- Cours.

Rechnung

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Rein-Ertrag 1848.

Börsen-Zias-

Die mit 3 ⅔⅜ pCt.

Prioritäts-Actien.

Kapital.

Tages- Cours.

Zinssuss.

Sümmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

89 ½ a ½ bz. 81 B.

108 ½ bz. u. B. 67 ¾ a †¼ bz.

4

6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200,000 1.,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

Berl. Anh. Litt. A. B. do. Hamburg.. do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd. ..

Magd.-Halberstadt .. do. Leipziger..

Halle-Thüringer

Cöln -Minden ALJh eeemne

Bonn. Cöln

Düsseld.-Elberfeld..

Steele -Vohwinkel ..

Niederschl. Märkisch.

do. Zweigbahn

Oberschl. Lit. A.

do. Tb 189

Cosel - Oderberg.... Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl.... B Stargard-Posen Brieg Neisse Mag eb.-Wittenb. ...

53. 85 ½

107 ¼ B. 107 G. 105 B.

69 ¾ a 7 bz u. G. 45 bz. 85 a ½ bz.

Quittungs-Bogen.

Aachen-Mastricht .. 2,750,000

Auständ. Actien.

43 ½ 42 a 44 1z.

8,000,000

Friedr. Wilh.-Nordb. do. 129ohxe

Schluss-Course von Cöln-Minden 95 ¾˖ bz2

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000

800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000

Ber qh do. Hamburg do. dO. 11 86. do. Potsd-Magd... do. do. do. do. do. Stettiner

Magdeb.-Leipziger ..

Halle- Thüringer....

Goln IIIII

do. do.

Rhein. v. Staat gar. CTOo 1I do. Stamm -Prior.

Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000

Niederschl. Märkisch. 4,175,000

do. do. 3,500,000 do. II1I. Serie. 2,300,000 do. Zweigbahn 252,000 do. do. 248,000

Oberschlesische 370,300

Krakau-Oberschl. .. 360,000

Cosel-Oderberg 250,000

Steele - Vohwinkel. 325,000 do. do. II. Ser. 375,000

Breslau-Freiburg. 400,000

Berg.-Märk. 800,000

96 ¼ B. 100 ¼ B. 95 B. 102; bz. 100 ¼ bz. 105 ¼ B.

on

Litt. D.

99 ½ bz. 101 B. 103 ¼ B. 83 ½

ch & Æ RÆmim †¼̃ N†¼H

—9-

8

1 78 4

96 bz. u. B. 104 ½ a X bz.

annngöSnSnnnS

Börsen- LZinsen. Reinertr. 1848.

Ausl. Stamm-Act.

2,050,000 6,500,000 4,300,000

Kiel -Altona Amsterd.-Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.

ö1““

von Preussischen Bank-Antheilen

Pzs Geschaft war heute nicht sehr umfangreich und fand in den meisten Coursen Keine wesentliche Veränderung statt.

gegen weichend.

Innaster waren gefragt und steigend, Fotsdam-Magdeburger da-

Auswärtige Börsen.

Breslau, 7. Jan. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 95 ¾ Gld. Friedrichsd'or 113 ½ Br. Louisd'or 112 ½ Br. Poln. Papiergeld 96 bez. Oesterr. Banknoten 91 ¼ a z2 bez. u. Gld. Staats⸗ schuldscheine 89 Br. Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 102 Gld. Posener Pfandbriefe 4 proz. 100 ¼ Br., do. 32 proz. 91 ½ Br. Schlesische do. 3 ½proz. 95 bez. u. Br., do. Litt. B. 4proz. 100 ¼ bez., do. 3 ½proz. 93 ¼ Br. Preußische Bank⸗Antheil⸗ scheine 94 Br.

Poln. Pfandbr. alte 4proz. 96 Gld., do. neue 4proz. 95 ⁄12 Br., do. Partial⸗Lvose a 300 Fl. 115 ½ Gld., do. a 500 Fl. 80 ½ Gld., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 17½ Br. Russisch⸗Poln. Schatz⸗Oblig. a 4 pCt. 80 ½ Gld.

Actien: Oberschlesische Litt. A. 107712 aℳ X bez. u. Gld., do. Litt. B. 105 ½ Br. Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburger 80 9⅛ bez. u. Br. Niederschles.⸗Märk. 85 a * bez. u. Br., do. Prior. 104 ¼ Br., do. Ser. III. 403 ¾ Gld. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 95 ¼ bez. Neisse⸗Brieg 36 ¾ Gld. Krakau⸗Oberschles. 69 ¼ bez. und Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 42 ¼1 bez.

Wechsel⸗Course.

Amsterdam 2 M. 142 ½ Gld.

Hamburg a vista 150 %2 Gld.

do. 2 M. 149 1 Gld. London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 26 Br. Berlin a vista 100 ¾˖ Br. 99 ⅞˖ Gld. Paris 2 M. 80 ¾ Gld.

Fraukfurt a. M., 5. Jan. An h 2 in den Fonds nur einige geringe Umsätze statt. 5⸗ und 4 ½proz. Metalliques, Bad. Loose, Sardin. u. Russ. Oblig., so wie Zproz. Spanier, waren indessen zu besseren Coursen als gestern mehr in Nachfrage. Alle übrigen Fonds gut preishaltend. F. W. Nord⸗ bahn etwas matter. Die übrigen Actien ohne Bewegung. Desterr. 5proz. Metall. 85 Br., 85 Gld. Bank⸗ Actien 1275 Br., 1271 Gld. Baden Partial⸗Loose a 50 Fl. 54 ½ Br., 51% Gld., do. a 35 Fl. 32 Br., 32 Gld. Hessen Partial⸗Loose 4 40 Rthlr. preuß. 33 Br., 32 ¾ Gld. Sardinien Par ial⸗Lvose 2 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 33 ½ Br., 33 ½ Gld. Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl. 73 Br., 72 ¼ Gld., do. a 25 Fl. 29 Br., 29 ¼½ Gld. Spanien Zvroz. inländ. 29 ½ Br., 29 ½ Gld. Poln. 300 Fl.⸗Lvose 115 ½ Gld., do. a 500 Fl. 81 ¾ Br., 81 ¼ Gld.

Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordhahn 42 ½ Br., 42 Gld. Berbach

heutiger Börse fanden

pieren ist der Markt ziemlich verlassen, und nur bei schwacher Kauf⸗ lust behaupteten sich Metalligues und Wiener Loose auf ihren Prei⸗ sen. Bank-Actien erfuhren einen Rückfall auf das Gerücht von einem Herabsetzen der Dividende. Nach Belgischen und Holländi- schen Effekten war viel Frage und sind zum Theil höher bezahlt worden; in Posten fanden sich darin wenig Abgeber, da solche größ⸗ tentheils in festen Händen sind. Sardinische und nordamerikanische V Obligationen fanden zur Notiz immer bereitwillige Nehmer.

Von Eisenbahn⸗Actien blieben nur Friedr. Wilh. Nordbahn gedrückt, theils auf schlechteren Coursen von Berlin, auch wegen des Aufhörens der Zinsen. Berbach und Köln⸗Minden hingegen gingen bei wenig Verkäufern höher im Preise und schlossen fest.

Die 3proz. spanische Schuld erfuhr auch eine Preiserhöhung, indem von den auswärtigen Börsen G kamen. Für Coup ist 2 Fl. 29 ½ Kr. pr. Piaster zu machen.

1 Fe Wechstlgeschäft zeigte sich auch viel Leben, die Devisen auf

Hamburg, Berlin, Amsterdam, London, Wien sind fortwährend die gesuchtesten; österr. Coupons zu 107½ anzubringen. 8 Zesn Das baare Geld bleibt sehr flüssig, Diskonto ist willig zu 2 „Ct. zu placiren.

Paris, 5. Jan. 3 proz. baar 56.80, Zeit 56.95. Fproz. baar 92. 70, Zeit 92. 80. Bank 2380. Span. 29.

Nordb. 457 ½.

London, 5. Jan. 98 ½, v. Int. 56, 55 ½. 37 ⅞, ¼. Pass. 4, 3 ½. 100, 98. Mex. 29, 1. 8

Cons. eröffneten zu 97, 96 und wichen Ct.; sie schlossen 96 ½, ¼. In fremden Fonds wenig Geschäft und Veränderung. k“ Wechsel⸗Course.

Amsterdam 12. 2 ½, 12. 1 ¼. Hamburg 13.12 ½ 13. 11 ½. Paris 25. 67 ½, 62 ¼ Frankfurt 122,

Paris 1¼. 24 11. 21. St. Petersburg 37 ½,2

3 ½roz. Zproz. Ehili

3proz. Cons. a. Z. 96, 97 . Aproz. 86 ½, 85 ½. Ard. 19 ½, 19. E. R. 111, 109. Bras. 89, 88.

V Amsterdam, 5. Jan. Die Stimmung der Boͤrse war heute wiederum besonders willig. Es fanden sich verschiedene gute Käufer für holl. Fonds, und alle Gattungen derselben wurden hö⸗

Frrankfurt a. M. 5. Jan. Seit meinem letzten Berichte herrschte im Effektenhandel immer viel Thätigkeit; insbesondere lieferte die Liquidation für Jahresschluß sehr günstige Resultate, udem alle Engagements, welche nicht unbeträchtlich waren, leicht abgewickelt wurden, und am Schlusse von verschiedenen Fonds und Actien Käufer übrigblieben; wodurch auch die Contremine die verkauften Papiere höher decken mußte. Mit Beginn des neuen Jahres dauerte die Lebhaftigkeit fort, namentlich bemerkte man in süddeutschen Papieren viel Nachfrage, welche größtentheils zu höhe⸗ ren Preisen angeschafft werden mußten. Wie es scheint, sind diese Anlagen größtentheils für eingezogene Gelder der ver⸗ fallenen Obligationen und Coupons, zu welchen jährlich in diesem Monat bedeutende Summen verwendet werden. In Oesterr. Pa⸗

her gemacht. Span. waren ebenfalls höher anzubringen. Russ. höher gefragt. Oesterr. Fonds unverändert fest. Peru 2proz. seit gestern gestiegen 60 ½, 60. Von den übrigen Fonds ist nichts be⸗ sonders zu bemerken. Bras. 90 ½, 89 ½¾. Mex. 28 %, v. Holl. Int. 55 ½, , v. Zproz. 64 ½. Span. Ard. gr. Piecen 13 ½. Coup. 8 %. Russen alte 106. Aproz. 86 . Stiegl. 84 ½. Oest. Met. 5proz. 81 ½. 2 ½ proz. 43.

Amsterdam, 5. Januar. Die Course der holländischen Staatspapiere haben diese Woche wiederum gleichen Schritt mit dem Gange der Renten an der pariser Börse gehalten, anfänglich weichend und sich allmälig wieder erholend; das Geschäft ging in⸗ dessen lebhaft und Lornehmlich während der letzten Tage, wo sich der durch die Zinsen⸗Erhebungen entstandene Zuwachs am Geld⸗

markte bemerklich machte, wurden ansehnliche Einkäufe zu Kapital⸗ Belegung bewirkt. Integrale besserten sich dabei von 55 bis 55 %; Zprozentige wirkliche Schuld, welche mehr wie gewöhnlich berücksichtigt wurde, war von 64 auf 64 . o. gewichen, blieb aber gestern zu 6446 begehrt; Aprozentige dito holte verwichenen Montag 84 ½ %, drückte sich später bis 84 ½ und wurde gestern so eifrig gesucht, daß man zuletzt 84 % % bewilligte. Für die seltener vorkommenden 3 ⁄prozentigen Syndikat⸗Obligationen, welche man Montag noch zu 84 % kaufen konnte, hat man gestern bis 85 ½ 9% angelegt, da die Loosung für dieses Effekt näher rückt, alte Fproz. russ. Oblig. waren wegen deren hohen Stand weniger in Frage und gingen deshalb von 106 ½ auf 106 % herunter; 4proz. Certi⸗ fikate erhielten sich auf 86 ¼ %; österr. Fonds waren anfangs etwas matter, doch stellten sich nach den Berichten von den wiener und frank⸗ furter Märkten wieder auf die vorige Höhe. Die Spekulanten be⸗ schäftigten sich häufiger mit span. Fonds, von welchen Ardoin⸗ Oblig. dadurch von 12 bis 12½ % und Zproz. binnenl. do. von 28 % bis 29 ½ % emporkamen. Port. do. waren bis 35 ½ % gewichen und galten gestern wieder 35½8 %; peruanische Oblig. haben sich in Folge des Steigens in London von 54 bis 581 % emporgeschwun⸗ gen. Bras. do. galten 89 ½ ℳ. Der Geldzins Cours ging diese Woche herunter und wurden Anleihegeschäfte zu und 3 % ge⸗ schlossen.

Telegraphische Notizen. Frankfurt a. M., 6. Jan. 2 Uhr 10 Min. Societät.) Nordb. 42. Zproz. Span. 29 ⁄13. Met. 85¼. 32 ⅛. Kurhess. 33 ⅜.

Frankfurt a. M., 7. Jan. 2 ½ Uhr. Bad. 32 ¾. Wien 108. Nordb. 42. Hamburg, 6. Jan. (Sonntag.) Uhr. Berlin 79 ¾. Köln⸗Minden 94 ½. Magdeb. Wittenb. 60.

bahn 41 ½.

Die Borse war geschäftslos.

Hamburg, 7. Jan. Hamburg⸗Berlin 79 ½. Magdeb. Wittenb. 60 ½. Nordb. 42 fest. Getraide war matter und geschäftslos. Madrid, 29. Dez. Span. 3 roz. 30 ⁄.

(Effekten Bad.

Met. 85 ½. Span. 29 ½. Hamburg⸗ Nord⸗

Köln⸗Minden 95.

Kauflust. 1

S2pfd. pr. Frühjahr 275, Rüböl matt, auf spätere Termine angenehmer,

der Ersten Kammer und 2 Bogen zu den der

Stettin, 7. Jan. Weizen weißer schles. 89 ½pfd. 54 Rthlr., 89 ½pfd. 52 Rthlr. Für Ukermark und Vorpommern fehlte die Roggen ziemlich unverändert. r. 86pfd. 28 ¾%, pr. Mai, Juni 82 pfd. 28 ½, pr. Juli 29 ½. Mit der heutigen zeigers sind Bogen 319 und 320 der Verhandlungen zweiten Kammer gehörend, Titel und Inhalts⸗Ver⸗ zeichnisse enthaltend, ausgegeben worden.

Beilage

Maßregeln zur Führung des Staatshaushalts.

Nummer des Staats⸗An⸗

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Beilage zum Preußi

Inhalt. 8 i Oesterreich. Wien. Vortrag des Finanzministers über die weiteren (Schluß.) Prag. Palacky und die von ihm angeregten Verfassungsstreitfragen. Ausland. Oesterreich. Krakau. Fallen der Weichsel. Semlin. Einlösung der serbischen Assignaten. Belgien. Brussel. Antwort des Königs auf die Neujahrswünsche des Ober⸗Befehlshabers der Bürgergarde. Italien. Florenz. Verhaftungen wegen aufrührerischer Reden. Graf Edmund Zichyv. Fürst Colonna †. SVissenschaft und Kunst. Erste Vorlesang des Wissenschaftlichen Vereins.

AxxRn eaener

nichtamtlicher Theil Dentschland.

Oesterreich. Wien, 4. Jan. (Schluß des im gestrigen atte des Pr. Staats⸗Anz. abgebrochenen Vortrags des Fi⸗ z⸗Ministers über die weiteren Maßregeln zur Fuhrung des Staatshaushalts.) 1b 8 „Oesterreich stand bisher in Folge der milden Gesinnung der Re⸗ gierung, welche Steigerungen oder Vermehrungen der Abgaben so lange als möglich zu vermeiden suchte, vorzüglich aber in Folge der feh⸗ lerhaften Staatseinrichtungen der ungarischen Länder, rücksichtlich der Benutzung der unermeßlichen Hülfsquellen des Reiches beinahe allen europäischen Staaten nach. Wer weiß, daß in Großbritanien bei einer Bevölkerung von 27 Millionen Menschen das Staats⸗ Einkommen ohne die Armen⸗Taxe und die Grafschafts⸗Abgaben 54,800,000 Pfd. St. oder 548 Millionen Gulden, und in Frank⸗ reich bei 35 Millionen Menschen 1184 Millionen Francs oder 456 Millionen Gulden, in Preußen bei 16 Millionen Menschen 66 Millionen Thaler oder 94 Millionen Gulden und in Bayern bei 4 ½ Million Menschen 26 Million Gulden C. M. beträgt, wird nicht begreifen, wie es in Oesterreich Menschen geben könne, welche glauben oder Andere glauben machen wollen, daß 38 Millionen Menschen, von denen im Jahre 1847 das Gesammt⸗Staats⸗ Einiromemen nur 15. Millionen Pfund Sterling oder 150 Millionen Gulden betrug, nicht im Stande sein sollten, einen namhaft größeren Staats-Aufwand aufzubringen, und daß die Regierung durch eine vorübergehende Steigerung des Auf⸗ wandes gezwungen sein könne, zu erklären, jene 38 Millionen Men schen mit einem Bodenbesitze von 12,000 Quadratmeilen seien zah lungsunfähig, ja, es sei unmöglich, für den Betrag, der in einem Jahre nicht aufgebracht werden kann, die Bedeckung durch den Kredit zu finden. Wer ferner weiß, daß die Staatsschuld Oester⸗ reichs nur mit 25 Fl. auf jeden Kopf entfällt, während jeden Ein⸗ wohner in Großbritanien und Irland 280 Fl. Conv. M. und je⸗ den Einwohner von Frankreich 67 Fl. Conv. M. treffen, wird er⸗ staunen, wie der Stand dieser Schuld Besorgnisse fur die Zukunft erwecken und den Gedanken von Zahlungs⸗Unfähigkeit hervorru⸗ fen könne.

1P. enplch den Rückblick auf das Jahr 1811 und die angeb⸗ ze Besorgniß, daß eine Maßregel, wie sie damals durch eine un⸗ abweisbare Nothwendigkeitabgedrungen worden war, gegenwärtig werde 8 112 betrifft, so bedarf es, um die Nichtigkeit und unlau⸗ ““ solcher Besorgnisse aufzudecken, nur einer oberflächlichen Vergleichung unserer damaligen und jetzigen Zustände Damals war Oesterreich aus einem blutigen Kampfe mit stei u“ 8 günstigem Erfolge durch eine Reihe von Jahren mußte, im Innern erschöpft und gegen Außen mit einer Sh af⸗ ten Verminderung seines Länderbesitzes hervorgegangen. 89

Der Flächeninhalt der Monarchie war auf 9920 Quadrat Meilen, die Bevölkerung auf 22 Millionen Seelen herabgesunken. Die schweren Verluste und übermäßigen Anstrengungen, denen sich der Staat während der Kriegsjahre ohne die Möglichkeit der Be nutzung des Kredits im Auslande unterziehen mußte, hatten die Menge der umlaufenden Bankozettel auf die ungeheure Summe von 1,060,798,653 Fl. gesteigert. Gold⸗ und Silbermünze war nicht allenfalls blos verborgen gehalten; die fortwährenden Kriege, die Erfüllung un günstiger Friedensschlüsse und die damalige Anwesenheit großer feindlicher Heere im Lande hatten die Münzvorräthe erschöpft. Dazu kam noch im Innern die höchst drückende Verlegenheit, daß die größere Hälfte der Monarchie nach ihrer damaligen Gestalt (die ungarischen Länder) in viel zu geringem Maße zu den Staatslasten beitrug, und daß eine durchgreifende Aenderung eben unter den damaligen mißlichen Umständen unausführbar war. In welch vollends verschiedenem Zustande befindet sich dagegen jetzt Oester⸗ reich. Der Länderumfang ist auf 12,104 Quadrat⸗Meilen und die Bevölkerung auf mehr als 38 Millionen Seelen angewachsen. Siegreich hat der Staat seine inneren und äußeren Feinde über wältigt. Statt wie vor dem Jahre 1811 Kriegs⸗Contributionen ent⸗ richten zu müssen, hat er deren aus dem Auslande zu empfangen. Das Reich ist nun in seinem Innern durch eine freisinnige Verfassung, die auf der Gleichberechtigung und Gleichverpflichtung Aller beruht, zu einem nicht bloß staatsrechtlich, sondern organisch untrennbaren Ganzen geeint. Nicht mehr wird ein Theil des Ganzen auf Ko⸗ sten der Uebrigen sich der Tragung der Gesammtlasten entziehen können. Es ist begreiflich, daß die Feinde Oesterreichs den uner⸗ meßlichen Zuwachs an Stärke und Kraft, den eben diese freie Ver⸗ fassung dem Reiche verleiht, zu läugnen, zu verkleinern und dem forschenden Blicke des unbefangenen Auslandes zu entrücken streben Daß es aber selbst Inländer giebt, welche diese nngleich wichtigere Aenderung, als selbst eine bedeuteude Erweiterung der Reichsgrän⸗ zen gegen Außen wäre, verkennen, und glauben können, die Dinge seien beilänfig in der Lage vom Jahre 1811, kann nur als ein Zeichen des jetzigen noch nicht hinreichend geklärten Uebergangs⸗ zustandes beklagt werden. Die Summen der Banknoten und anderer Geldzeichen, welche sich gegenwärtig wirklich im Um⸗ laufe befinden, erreichen selbst mit Einschluß der lombardisch⸗venetia⸗ nischen Schatzscheine, von denen beiläufig 14 Millionen Gulden ausgegeben wurden, nicht den Betrag von 345 Millionen Gulden *)

*) Banknoten... ““ Zprozentige Kassen⸗Anweisungen Lombardisch⸗venetianische Schatzscheine 14 Ungarische Anweisungen 1 ö“ 28 Deutsche Münzscheine 32 Ungarische Münzscheine... 1 *

1 251 Millionen. 22 2) 2)

5)

——ʒ———— D ; 345 Mi Davon bei der Nationalbank an 3prozentigen Kassen.— lillionen.

.“ 15 ⸗. 33556— bleiben 330 Millionen.

51

schen Staats-Anzeiger.

Dagegen übersteigt der Münzvorrath der Nationalbank 30 Millio⸗ nen Gulden, nebstdem sind ungeheure Summen an Gold und Sil⸗ ber in den Händen der Privaten.

Die Münzvorräthe werden einen nicht geringen Zuwachs er⸗ halten, wenn diejenigen, die einen Thril ihres Vermögens in fremden Wechseln anlegten, d. i. ihr Kapital in den Händen des ohnehin an einem Geldüberflusse leidenden Auslandes belassen, dieses ihr Kapital beziehen, und der einheimischen Production widmen werden.

Solchen Thatsachen gegenüber ist es wahrlich mehr als Bescheiden⸗ heit, wenn das Inland von österreichischen Staatsbürgern selbst als so geldarm und huͤlflos dargestellt wird, daß ihm Hülfe nur vonAußen kommen könne. Forscht man dem Grunde nach, aus welchem Gold und Silber dem Verkehre entzogen und eingesperrt gehalten wird,

so stellt sich als die Quelle des Uebels Mißtraufen in die Zu⸗ kunft und Unkenntniß oder Verkennen der eigenen Kraft dar. Die Bedingung einer bleibenden Besserung der Verhältnisse ist also die Wiederherstellung des Vertrauens. Das österreichische Volk werde sich der Kräfte, die es besitzt, deutlich bewußt, fasse zu sich selbst Vertrauen, und lasse sich von Einflüste⸗ rungen, von welcher Seite sie nur immer kommen mögen, nicht irre leiten, so wird es sehr bald gelingen, die durch einen Verein unerwarteter Ereignisse geschlagenen Wunden zu heilen, und Geld⸗ umlauf sowohl, als öffentlichen Kredit wieder auf den regelmäßigen Stand zu erheben. Den Weg, der dabei einzuschlagen ist, haben Ew. Majestät deutlich vorzuzeichnen geruhet. Das Ministerium wird denselben mit Beharrlichkeit verfolgen, und sich jweder durch unzeitige Besorgnisse, noch die Schwierigkeit der Gegenwart darin hindern lassen. Die Maßregeln, die zu ergreifen sind, wurden gleichfalls bereits bezeichnet; es handelt sich nur um ihre fortschrei⸗ tende Entwickelung und Vervollständigung. Dieselben sind:

1. Die weitere Verminderung des Staatsaufwandes, nament⸗ lich in der Abtheilung der Armee⸗Erfordernisse. Der treugehor⸗ samste Ministerrath wird nicht unterlassen, mit Festhaltung und sorgfälti⸗ ger Bewahrung alles dessen, was die Sicherheit des Staates erbeischt, die allmälige Zurückführung des Kriegsaufwandes in engere Grän⸗ zen zu vollführen, und die sich hierauf beziehenden weiteren Vor⸗ schläge Ew. Majestät zu unterbreiten.

2. Die Erhöhung der Staats⸗Einnahmen. In sehr kurzer Zeit hofft man den Verfügungen, die in dieser Beziehung bereits getroffen worden sind, noch andere wichtige Schritte an⸗ zureihen.

3. Eine durchgreifende Maßregel in Absicht auf die lombar⸗ disch⸗venetianischen Schatzscheine. Die Nachtheile und bedenklichen Wirkungen des gegenwärtigen Zustandes, in welchem der Geld⸗ verkehr im lombardisch-venetianischen Königreiche durch die Ent⸗ werthung der Schatzscheine gerathen ist, sind oben geschildert worden. Zur Behebung dieser Uebelstände ist es dringend nothwendig und den Wünschen der Bewohner des Landes selbst entsprechend, die Schatzscheine wieder aus dem Umlaufe zu ziehen, diesen Theil der schwebenden Schuld in eine fundirte Landesschuld umzustalten und die Erfor⸗ dernisse, zu deren Bedeckung die Schatzscheine bestimmt waren, in anderen Wegen zu decken. Die Vorschläge zur Erreichung dieser Zwecke werden Ew. Majestät abgesondert allerunterthänigst vorgelegt werden. 1

4. Die Hinausgabe der Reichsschatzscheine. Die Grundsätze, nach denen dieses Kreditspapier einzurichten ist, und dessen unmit⸗ telbare Bestimmung sind mit der Allerhöchsten Entschließung festge⸗ setzt worden. Sie haben an die Stelle der bisher unter verschiede⸗ nen Benennungen ausgegebenen Geldzeichen zu treten, die sich ne⸗ ben den Banknoten im Umlaufe befinden. Die Einziehung dieser Papiere kann aber nur allmälig geschehen, insbesondere haben die Zproz. Kassen⸗Anweisungen vom 1. Juli d. J. noch ein halbes Jahr zu laufen.

E112 Anweisungen auf die ungarischen Landes⸗Ein⸗ käthlich, erst dann zu deren Einziehung zu schreiten, sich die Mittel zur Tilgung derselben aus Landesmitteln wer⸗ den vollständiger erkennen und veranschlagen lassen, als es bei d

gegenwärtigen Zustande des Landes noch möͤglich ist d 88 Zweck, für den die Reichs⸗Schatzscheine ausgegeben 85 fen⸗ ist die vorübergehende Deckung der Staats⸗Erfordernisse, so laufenden Einnahmen dazu nicht hinreichen. In dem Maße als die Staats⸗Einnahmen ergiebigere Zuflüsse gewähren und der Staats⸗Aufwand gemindert wird, nimmt auch die Nothwen⸗ digkeit der Herausgabe der Reichs⸗Schatzscheine ab. Gegenwärtig ist aber der Zeitpunkt noch nicht eingetreten, wo dieselbe dann eine Vermehrung der Anweisungen auf die ungarischen Landeseinkünfte entbehrt werden könnte. Die Anwesenheit eines großen Truppen⸗ standes in Ungarn, der Mangel an den erforderlichen Umlaufsmit⸗ teln in einem Theile des Landes, die Leistung von Vorschüssen auf die Urbarial⸗Entschädigung, und die nur stufenweise erreichbare Zu⸗ nahme des Ertrages der Besteuerung machen in der nächsten Zu⸗ kunft die Verausgabung großer Summen nothwendig, die aber für den Staatsschatz eben dadurch sehr wohl angelegt sein werden, daß ein erheblicher Theil der Bevölkerung gegen den Verfall ihres Vermögens geschützt und zur Entrichtung der Abgaben befähigt wird. Die Reichsschatzscheine sind endlich auch erforderlich, um die Zproc. Central⸗Kassen⸗Anweisungen nach der Einrichtung vom Jahre 1842, von denen noch 6,112,250 in Privathänden sind, dann 10,047,250 Hypotheken⸗Anweisungen, wenn deren Erneuerung nicht von den Inhabern gewünscht werden sollte, einzulösen. .

Es ist nothwendig die Summe festzusetzen, welche die Aus⸗ gabe der Reichsschatz⸗Scheine nicht zu uͤberschreiten hätte. Mit Rücksicht auf die Ansätze des Voranschlages, soweit solcher bisher zu Stande gebracht werden konnte, und auf die bemerkte Be⸗ stimmung der genannten Schatz⸗Scheine dürfte ihre Summe auf 50 Millionen bestimmt werden. Sollten die Inhaber der Hypotheken⸗Anweisungen und der Central⸗Kassen⸗Anweisungen vom Jahre 1842 die Zurückzahlung fordern, so verblieben für andere Zwecke nur beiläufig 34 Millionen Gulden. Die Zprozent. Kassen⸗Anweisungen hätten auf den Betrag von 50 Millionen beschränkt zu bleiben. Von denselben waren die Ka⸗ tegorien unter 100 Fl. lallmälig aus dem Umlaufe zu ziehen und durch Reichs⸗Schatzscheine zu ersetzen, deren Betrag aber in dem Ver⸗ hältnisse, als die Summe der umlaufenden 3proc. Kassen⸗Anwei⸗ sungen vermindert würde, nicht in die bemerkte Summe der Reichs⸗ Schatzscheine von 50 Millionen einzurechnen wäre. Die Ausgabe der Anweisungen auf die ungarischen Landeseinkünste hätte, vereint mit denjenigen, die sich gegenwärtig im Umlaufe befinden, 55 Millionen nicht zu überschreiten, gleichwie auch von den ungarischen Münz⸗ scheinen nur so viel, als es die unabweislichen Erfordernisse des kleinen Geldverkehres, vorzüglich in dem östlichen Theile Ungarns, erheischt, in keinem Falle aber mehr als 5 Millionen Gulden hinaus⸗ zugeben wären. Insofern die Zuflüsse des Staatsschatzes, wie gehofft werden muß, allmhlig an Reichhaltigkeit zunehmen und es mög⸗

lich ist, den Armee⸗Aufwand fortschreitend zu vermindern, dürfte

je 2 9 1 2 217 . die Nothwendigkeit, diese Hülfsmittel in ihrem vollen Umfange an⸗ zuwenden, im Laufe des Jahres 1850 nicht ei 98- aber auch der Fall, so ist doch nicht zu ; Wäre dieses Verschlimmerung in den Verhältnissen des Iennaß daraus eine könne, da diesen Maßre I ufes entstehen önne, da diesen Maßregeln andere zur Seite gehen werden, d welche die Menge der ausgegebenen Papiere vermindert 86 88 Münzvorrath der Bank und des Staatsschatzes vermehrt Diese Maßregeln sind: 8 het wird. 2) 2 ingshlung der noch rückständigen Raten auf das proz. Anleihen 8 ..v. 6S b) die Einziehung der lombardisch⸗venetianischen 1 Schatzscheine. .3 r8..„ c) die Einziehung der deutschen Münzscheine . 3 ½ d) an der sardinischen Kriegs⸗Entschädigung habern im Laufe des Jahres 1850 einzugehen.. e) werden die Hypotheken⸗Anweisungen und die Central⸗Anweisungen vom Jahre 1842 eingelöst, so entfallen von der bisherigen schwebenden f) mittelst der Kredits-Operation zur Einziehun der lombardisch⸗venetianischen Schatzscheine dürfte eine namhafte Summe in Baarem eingebracht werden. Allle diese Vorkehrungen werden einen Betrag gewähren, der die oben dargestellten Kredits⸗Effekten, wenn nicht überschreiten, doch in jedem Falle aufwiegen wird. Dabet ist jedoch noch ein anderes wich⸗ tiges Mittel zur Erzielung eines günstigeren Verhältnisses im Geldwesen nicht in Betrachtung gezogen worden. Es ist dieses die Hinaus⸗ abe der bisher unverwendet gebliebenen Bank⸗Actien. Durch die⸗ ses Mittel können nicht weniger als 30 Millionen Gulden entweder in Banknoten aus dem Umlaufe gezogen oder in Metallmünze eingebracht werden. Die Erörterungen, zu denen die Kemmission üͤber die Verhältnisse der National⸗Bank Stoff finden wird, dürf⸗ ten überzeugend darthun, welche wichtige Reserve die Bank und die Nation an diesen Actien besitzt, und wie richtig man handelte, sich derselben nicht zur ungünstigsten Zeit zu entäußern, son⸗ dern vielmehr sie für den Zeitpunkt sorgfältig zu bewah⸗ ren, wo es möglich sein wird, sich ihrer zur Befestigung des Bank⸗Institutes, zur bleibenden Verbesserung der Landeswäh⸗ rung und zur Begründung wohlberechneter Vermittelungs⸗Anstalten für die Belebung des Kredites außerhalb der Metropole zu bedienen. In jedem Falle geht aus dieser Zusammenstellung hervor, daß wenn nicht, was durchaus unwahrscheinlich ist, unvorhergesehene Er⸗ eignisse eintreten sollten, die jede Berechnung verrücken, solche Hülfs⸗ mittel zu Gebote stehen, durch die es gelingen wird im Laufe des Jahres 1850 nicht nur den Uebergang zu einem unter Mitwirkung des Reichstages geordneten Haushalte zu vollführen, sondern auch die Menge des umlaufenden Papiergeldes zu vermindern, oder den demselben zur Grundlage dienenden Münzvorrath zu vermehren. Was die Einrichtung der Reichsschatzscheine betrifft, so geruh⸗ ten Ew. Majestät zu genehmigen, daß der Zinsfuß derselben vor⸗ züglich in der Absicht über das bisherige Ausmaß von 3 pCt. er⸗ höht werde, um den Zwangscours aufheben zu können. Gegen diese Verfügung wurde das Bedenken rege, daß dadurch der Zins⸗ fuß vorzüglich für die Wechsel⸗Eskomtirung gesteigert und dadurch dem Handel und Gewerbe geschadet würde. Wenn es gleich nie in der Absicht des Ministeriums gelegen war, den Zinsfuß der Reichs⸗ schatzscheine so bedeutend zu erhöhen, daß selber dem Ausmaße des für Kaufleute und Industrielle gewöhnlichen Wechsel⸗Diskonto's gleichkomme oder solches uͤberschreite, so erachtet doch der Minister⸗ Rath, in der Erwägung, daß es noch nicht an der Zeit ist, den Zwangscours aufzuheben, das bisherige Zins⸗Ausmaß von 3 „Ct. einstweilen auch für die Reichsschatzscheine anzunehmen und eine angemessene Erhöhung erst dem Zeitpunkte vorzubehalten, wo die Aufhebung des Zwangscourses unbedenklich wird stattfinden können. Man ist entschieden mit der Hinausgabe der Reichsschatzscheine genau nach den Bestimmungen der Allerhöchsten Entschließung vom 13. September d. J. und nur allmälig und nach Maß des drin⸗ gendsten Bedarfes vorzunehmen, daher die möglichst geringe Summe von denselben in Umlauf zu setzen. Von den 5proz. Kassen⸗ Anweisungen dürften vorläufig nur die unteren Kategorieen von 5 Fl., 10 Fl., 25 Fl. und 50 Fl. eingezogen werden. Die Reichs⸗ schatzscheine der Kategorieen unter 100 Fl. würden keine laufende Verzinsung abwerfen, wohl aber wäre nach Ablauf eines Jahres ein Fünftheil der ausgegebenen Summe durch das Loos zu bestim⸗ men; die durch das Loos bezeichneten Stücke würden nebst einem Zinsbetrage von 3 Prozent zurückgezahlt. Die Reichsschatz⸗ scheine von 100 und 1000 Fl. hingegen hätten dreipro⸗ zentige laufende Zinsen abzuwerfen. Es fließt aus der Natur der Sache, daß diese Anordnung unur eine pro⸗ visorische sein kann, und daß erst im verfassungsmäßigen Wege mittelst des Reichstages die weitere gesetzliche Bestimmung über den Zinsfuß der Reichsschatzscheine und die Einlösung derselben getroffen werden wird. Geruhen Ew. Majestät diesen allerunterthänigsten An⸗ trägen die allerhöchste Genehmigung zu ertheilen. 28. Dez. 1849 Krauß.“ 1u“ 8 Hierauf erging folgende Kaiserliche Entschließung: diese Darstellung zur Wissenschaft und drel⸗ hens .. trägen meine Genehmigung. Wien, 31. Dez. 1849. Franz Joseph.“ 8

Prag, 1. Jan. (Wanderer.) Das bedeutendste Ereigniß, welches uns die letzten Tage des abgelaufenen Jahres auf politi⸗ schem Gebiete gebracht, ist die eben so unerwartete als unbegreif⸗ liche Retirade Palacky's. Man weiß nicht, soll man sich über diese mehr freuen oder wundern. Von einem Manne, der es erst vor wenigen Tagen aussprach, daß der Nationalitätenkampf in den nächsten 10 12 Jahren die Gewalt und Heftigkeit der mittelalterlichen Reli⸗ gionskämpfe erlangen werde, die aber trotz dieser Voraussicht neuer⸗ dings an die Spitze seiner Partei stellt und den Schlachtruf erhebt von einem solchen Manne mußte man, wäre er auch sonst ganz unbe⸗ kannt, voraussetzen: er sei bereit, sich an diesem Kampf mit aller Kraft zu betheiligen und auch, wenn seine Prophezeihung in Erfüllung gehen sollte, die blutige Gefahr nicht zu scheuen. Und dieser Ritter ohne Furcht und Zagen fühlt sich schon durch die ersten Nadelstiche der Journalistik kampfunfähig gemacht; wie nun erst, wenn wirklich der blutige Tag des Gerichts und der Entscheidung naht, wo Thaten, nicht Worte, wo Schwerter, nicht Federn, die obschwebende Frage entscheiden werden? Wenn Jemand, so hatte Herr Palacky vollen Grund, mit der Aufnahme zufrieden zu sein, welche seinem Mani⸗ festezu Theil geworden. Die Wichtigkeit und bedeutende Tragweite des⸗ selben wurde allseitig zugestanden. Ein Theil der Presse sprach sich lobend und beistimmend aus. Und auch jene Organe, welche von ihrem Stand⸗ punkte aus die in demselben ausgesprochenen Ansichten bekämpfen

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mußten, thaten dies in so gemessener und ehrenhafter Weise, daß