1850 / 16 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

4 In der That, wenn man die Phase der letzten Unterhandlung be⸗ rachtet, so muß man unwillkürlich fragen, warum die Pforte nicht gleich nach Abstehen Rußlands von der Auslieferung der Flücht⸗ nge nicht auf dessen hierbei eröffnetes Verlangen kurzweg einge gangen ist, da sie es nunmehr in allen seinen Theilen annimmt, varum sie durch die Aussetzung der Entscheidung dieser Frage die aufregende Ungewißheit in Europa zu verlängern sich bestimmt fand.

Smyrna, 30. Dez. (Lloyd.) Die französische und englische Flotte befindet sich noch auf ihren bisherigen Ankerplätzen; man glaubt jedoch, daß Sir William Parker wegen Mangel an Trink⸗ wasser die Rhede von Muskonissi verlassen und einen anderen Standort wählen werde.

Belgrad, 1. Jan. (Wanderer.) im 300 1 jetzt unter dem Befehle des Obersten Zikowski in Schumla wohl⸗

rsorgt i rißij ie Magyaren spielen alle versorgt in Allem und exerziren fleißig. Die Magyaren sprelen a0 888. b h. Heimat der Disziplin ge⸗

K ier, si ren ja auch in der 8 1 1““ der Moldau und Wallachei hal⸗

Kaum 500 Polen stehen

Vorstellung. spiel in ren, 7 Uhr. Vorstellung: Ballet in 3 Akten und 9 Bildern, von St. George und Albert.

Musik von A. Adam.

meister Hoguet. (Vorletzte Vorstellung dieses Ballets im Monat Januar.) Vorher:

Die Hochzeitsreise.

Sonnambula (Die Nachtwandlerin). Oper in 2 Akten. Musik von Bellini.

schworene Feinde. Die Russen in 1““ t 12 sich schlagfertig, v ob es schon im Frühjahr losgehen sollte. h

92

Uönigliche Schauspiele. 9 16. Jan. Im Schauspielhause. 10te Abonnements⸗ cistenmale wiederholt: Die Hochzeitsreise, Lust⸗ von R. Benedir. Hierauf: Vor hundert Jah⸗ Abth., von E. Raupach. Anfang halb

Mittwoch, Zum 2 Abth.,

Sittengemälde in 4

Donnerstag, 17. Jan. Im Opernhause. 9te Abonnements⸗ Das hübsche Mädchen von Gent, großes pantomimisches

In Scene gesetzt vom Königlichen Ballet⸗ (Frl. Lucile Grahn: Beatrix, als Gastrolle.)

Anfang halb 7 Uhr. Königsstädtisches Theater.

Mittwoch, 16. Jan. (Italienische Opern⸗Vorstellung.) La

(Sga. Claudina Fiorentini: Amina, als Gastrolle.)

Donnerstag, 17. Jan. Die Teufels⸗Wette, oder: Rosen im

Norden. Abtheilungen, von Wollheim.

Großes phantastisches Zauberspiel mit Gesang in 3 Musik von Ed. Stiegmann.

Freitag, 18. Jan. Die Teufels⸗Wette, oder: Rosen in

Norden.

Meteorologische Beobachtungen.

Morgens V Nachmittags Abends

6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.

Nach einmaliger

1850. Beobachtung.

14. Jan.

Luftdruceck. 337,93"“„Par. 338,03“ Par. 337,19“ Par. Quellwärme 11” R. 6,1°9 R. 5,50 RH 10,2“ R. Flusswärme 0,0° 7,7⁰ R. 11,2°) R. 10,7° R. Bodenwärme 85 pqt. 58 pct. I 96 pCt. Ausdünstung V trüb. beiter. Ntederschlag0,0

Luftwärme.. Thaupunkt Dunstsättigung. ö“ Wind. öc.

trüb 0NO. 0. Wärmewechsel 5,4 8 Wolkenzug.

0XO. 0. 11,6 7,30°0 H. 9,9“9 R. 80 pCt. 0No.

Tagesmittel: 337,72“ Par 8.

*

Berliner Börse vom 15. Januar.

mechsel- Course.

Kurz 143 ½⅔ 2 Mt. 142 ¼

Kurz

250 PFl. 19 250 Fl. Hamburg. X“ 300 Mk. . o. 800 Uil Mt. 150 ½ London 1 Lst. Mt. 6 25 300 PFr. Mt. 150 Fl. Mt. . 150 wI. 2 Mt. . 100 Thlr. u * 38 Tage 1. 2 Mt. 6 22 ½ 107

Amsterdam .

9¹½ 102 99

Wien in 20 Xr. Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fufs ... TTDö 100 SRbl. 3 Wochen

Frankfurt a. M. südd. W. Petersburg Inländische Fonds, Pfandbriefe, Kommunal- Papiere und Geld-Course.

Geld. Gem.

95 95 ¼ 94½

Zf. Brief. Geld. Gem. . Brief.

107 Pomm. Pfdbr. Kur- u. Nm. do.

Schlesische do.

Preufs. Freiw. An]l 5

St. Schuld-Sch. 3 ½ 88 ½ 88 ½

Seech. Präm. Sch. 104⁴ ½

K. u. Nm. Schuldv. 3, do. Et. B. gar. do. 3 ¾

Berl. Stadt-Obl. 5 105 ¼ Pr. Bk-Anth.-Sch do. do. 3 88 ½ b Westpr. Pfandbr. 3 90 ½ Friedrichsd'or.

3

104 ½

Grossh. Posen do. 4 100 1 100 ¼⁄½ And. Goldm. à 5th. do. do. 91 5 Disconto. Ostpr. Pfandbr. 3 94¼

Ausländische Fonds.

Poln. neue Ptdbr. 4 do. Part. 500 Fl. 4 do. 800 1. HHamb. Feuer-Cas. 5 do. Staats-Pr. Anl Lübeck. Staats-A. 4 ½ IIoll. 2 ½ % Int. 2 ½ Kurh. Pr. 0.40 th. N. Bad. do. 35 .

Russ. Hamb. Cert. 6 do. beillope 3.4.S.] V do. Stiegl. 2. 4. A.

do. do. 5. 4A4. do. v. Rthsch. Lst. do. Poln. Schatz O. do. do. Cert. L. A. 7 do. do. L. B. 200 Fl. Pol. a. Pfdbr. a. C.]

do.

Eisenbahn- Actien.

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Die mit 3 ½ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Geld. v

9

Stamm-Actien. V Kapital.

Börsen-Zins-

Rechnung.

Re n 1 rlira 1848s.

Prioritäts-Actien. Kapital.

Zinssuss.

Säümmtliche Prioriltts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

Berl. Anh. Litt. A. B. do. g do. Stettin-Starg.. do. Magd.-Halberstadt ..

Halle-Thüringer Cöln - Minden

Bonn. Cöln.

Düsseld.-Elberfeld.. Steele -Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch.

Oberschl. Lit. A.

Cosel -Oderberg.... Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl.... Berg.-Märk. Stargard-Posen

89 BEv. n. 8. IIDETTb 108 ½ B.

6,000,000 8,000,000 4,824,000 1,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253, 100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

Hamburg Potsd.-Magd...

do. Leipziger

66 1ZA. 95 ½ a 4 bz. 46 B.

do. Aachen.

85 bz. u. G.

106 ¼ B. 105

do. Zweigbahn

do. LErhi 182

69

Brieg-Neisse... ..... Magdeb.-Wittenb. ..

Quittungs-Bogen.

Aachen-Mastricht .. 2,750,000

Ausländ. Actien.

43 ¾ 43 a ¼

8,000,000 100 B.

Friedr. Wilh.-Nordb. do. Prior..

Schluss-Course von

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 800,000

Berl nhall

do. Hamburg

do. (dIO. 1II. Ser

do. Potsd -Magd...

do. do.

do. do. Litt. D.

do. Stettiner

Magdeb.-Leipziger..

Halle-Thüringer....

Cöln-Minden

do. do.

Rhein. v. Staat gar. do. 1. Prioritdt. do. Stamm-Prior.

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. Märkisch.

do. do. do. III. Serie. do. Zweigbahn do. do.

Oberschlesische

Krakau-Oberschl. ..

Cosel-Oderberg....

Steele-Vohwinkel do. do. II. Ser.

Breslau-Freiburg...

Berg.-Märk.......

*’

105 ¼ B. 98 bz. Kl. 99 bLbz.

101 B. 104 bz. u. B.

——;'

8—

95 ½ B 104 ½ B. 03 ½ B

„SEnESSSSnngööSnenSüSnnn

Reinertr. 1848.

Zinsen.

Börsen-

Ausl. Stamm-Act.

2,050,000 6,500,000 4,300,000

Kiel-Altona Sp. Amsterd.-Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.

n

von Preussischen Bank-Antheilen 93 ¼ a ¾ bz.

Das Geschäft war heute wiede

Rüböl Febr. /März 13 Rthlr. bez., Br. u. G.

Auswärtige Börsen. Breslau, 14. Jan.

do. neue 95 ¼ Br. Poln. 300 Fl. 121 B., Cert. 200 Fl. 17½ Br. Russ.⸗poln. Schatz⸗Oblig. 80 ½ Br. Ober⸗ schlesische A. 107 ¾ Br. do. ;6. 105 ¼ Br. Freiburg 80 ⅞˖ Br. Köln⸗ Minden 95 ½ Br. Niederschl. 85 ½ Br. Neisse⸗Brieg 37 Br. Krakau⸗Oberschl. 69 Gld. Friedr. Wilh.⸗Nordbahn 43 ½ Gld.

Polnisches Papiergeld 90 Br., 95 ½ G.

Oesterr. Banknot. 91 5½2 Br., 91½ G. Poln. Pfandbr. alte 96 ½ Br., 0 81B. B.

heute minder belebt und anfangs fast etwas flau war,

Wechsel⸗Course. Amsterdam 210 ½. Hamburg 184 . Berlin 364 ½. London 25.30. Frankfurt 209 ½. Wien 226. Petersburg 393.

Die gestrigen Preise befestigten sich heute. Obgleich die Börse

blieb die

März /April 13 Rthlr. bez. u. Br., 12 G. April/ Mai 13 a 12 Rthlr. verk., 12 ¾ Br. u. G Leinöl loco 12 ½ a 12 Rthlr. Br. 3

pr. März/April 11 2⁄2¶ Rthlr. Br., 11 3 G.

pr. April /Mai 11 ½ Rthlr. Br., 115 G.

Mohnöl 15 ¾ Rthlr. anföl 14 Rthlr. Südsee⸗Thran 12 ½¾ Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 14 ½ Rthlr. bez. pr. Jan. 14 Rthlr. verk.

lichen Ruhe betreffend, und zwar

den ist (Verantwortlichkeit und Gegenzeichnung

hörde zu nachdrücklicher

HBeilage zum Preußischen Staats-An

11übnön

Deutschland. ö Sachsen. Dresden. Berathung der ersten Kammer über die Verord⸗ nung hirnsichtlich des Verfahrens bei Störungen der öffentlichen Ruhe. Antrag wegen Untersuchung von Vergehen. Bewilligung der zweiten

Kammer für den Elsterbrunnen.

Hannover. Hannover. Antrag in Betreff der Bürgerwehr und Be⸗ rathung des Staatsdienergesetzes.

Schleswig⸗Holstein. Kiel. Berathungen der Landes⸗Versammlung über Militair⸗Strafcoder und Revision der Staatsrechnung. Inter⸗ pellation. 1 8

1 Ausland.

Grosibritanien und Irland. London. pläne. Schiffsbau. Die römische Frage.

Schweiz. Luzern. Urtheilsspruch über die Altgroßräthe. servatives Resultat der neuen Großrathswahlen.

Die Wahlrechts⸗Reform⸗ Zug. Kon⸗

abeeteA-AALneeae2eeAF. Feer n.

eeeenn—

nichtamtlicher Thei

Dentschland.

8 Sachsen. Dresden, 11. Jan. (Dresd. J.) In der heutigen Sitzung der ersten Kammer gelangte man nun zu dem gestern ab

gebrochenen Gegenstande, das Verfahren bei Störungen der öffent⸗ Ri ü zu den wichti 88 1 der diesfalls unterm 7. Mai erlassenen 111“ sich hier zu einem gemeinschaftlich en Gutachten nicht vereinigen 1

Die Majorität (v. Watzdorf, Kretzschmar und Elßner) beantragten den

Wegfall beider Paragraphen, während die Minorität (Prin; Iohann und

von Biedermann) sich für Beibehaltung unter gewissen Modificatio nen erklärt. Diese beiden Paragraphen bilden zugleich dine der von Watzdorfschen Anklage. Die Majorität ist näͤmlich der . 88 daß die Regierung zum Erlaß dieser Bestimmungen nicht Sr war, weil durch §. 16 die, der Regierung und den 19 meinschaftlich zustehende gesetzgebende Gewalt für gewisse Fll- (Kriegsstand) veräußert und dem Befehlshaber der Truppen 1 tragen werde, ohne daß doch die Sicherstellung, welche, wenn die Regierung von §. 88 der Verfassung Gebrauch macht, Seehh d ammtlicher Mini⸗ ster), dabei gegeben sei. Durch §. 17 aber ecö auch für Civilpersonen eingeführt, was weder mit §. 45 noch mit §. 48 der Verfassungs⸗-Urkunde vereinbar sei. Die Majorität kann daher auch nicht zu einer nachträglichen Genehmigung rathen, weil der durch §. 16 zu begründende Kriegsstand ein mit dem constitu⸗ tionellen Systeme nicht vereinbarliches Ausnahmegesetz sei. A h in England wisse man nichts von einem Kriegs⸗ und v zustande. Reichten die bestehenden Gesetze nicht aus, so wende gc die Regierung an das Parlament und beantrage z. B. die 889. pendirung der Habeas⸗Corpus⸗Akte; dort also vergrößere m ich die Macht der vollziehenden Gewalt Fosten der gise 1““ 1 Uzieh Hewalt auf Kosten der gesetzgebende Noch weniger lasse sich das St recht rechtfertigen, und 18 2 wenig e sich das Standrecht rechtfertigen, und wenn es jetzt hier und da in Deutschland geübt worden sei: so werde doch jene Blutsaat dereinst noch blutige Früchte tragen. Die Minorke It läßt sich, was die Vergangenheit betrifft, auf 11“ der Verfassungsmäßigkeit nicht ei 1131“* IEUnas g nicht ein, hält aber [die Bestim⸗ mungen selbst für nothwendig. §. 46 der Verfassung besti Segha Niemand, außer in den von den S dürfe, ordentlichen Richter entzogen wer⸗ v Zaürung und Kammern könnten daher einen solch Ausnahmefall bestimmen. Das Recht des Mili 89 S inen solchen Strafen anzudrohen, fließe aus dem E11 Durchfül rune 11 85 erwe ungs be⸗ außerordentliche Fälle seien dergleichens Biheer, Verfügungen. Für und deshalb seien sie auch in der franksurter necs wehelach Reichsverfassung enthalten. Das Beispeil mit England aber ener nicht, da man dort jährliche Parlamente habe. Dagegen hält bÄ- die Minorität Modisicationen für nöthig. Sie schlägt daher fol⸗ gende Zusätze vor: Zu §. 16: „Dergleichen Strafandrohungen sind jedoch wo möglich vor ihrer Bekanntmachung und jedenfalls nach⸗ träglich einem verantwortlichen Minister zur Genehmigung vorzu⸗ legen“, und zu §. 17: „Bei diesem Standrechte sind jedoch, so weit es irgend möglich, zwei richterlich Befähigte und mit dem Richtereid zu belegende Personen vom Cioilstande mit Stimmrecht beizuziehen. Jede hierzu von der Behörde berufene befähigte Person ist diesem

wünscht er, daß derselbe zuvörderst an den Ausschuß

achtung und baldthunlichsten Berichterstattung zurückgelange und inmittelst die Beschlußfassung über §§. 10 und 17 so wie über die Vorlage im Ganzen ausgesetzt werde. Der Antrag wird zahl⸗ reich unterstützt und die Regierung hat gegen dessen Pruͤfun etwas nicht einzuwenden, sie behält sich jedoch über das Materiells ihre Meinungsäußerung vor. Der Referent von Watzvorf wen⸗ det sich in seinem Schlußwort zuerst gegen den Eingang der Schenckschen Rede, welche die Meinung zulasse, als glaube der Abgeordnete, daß die Deputation eine Begünstigung der Aufrührer beabsichtigt. Er glaube jedoch nicht, daß der Abgeordnete eine derarlige Meinung habe aussprechen wollen. Schenck: Er bitte

zur Begut⸗

tische Untersuchungen vollkommen anwendbar sei.

den Referenten, in diesem Glauben zu verharren (Heiterkeit), er habe nur von seinem Standpunkte aus gesprochen, und in die ser Beziehung lasse er sich keine Vorschriften machen. Die energische Antwort Schenck's bringt den Referenten ziemlich außer Fassung Er will den Schenckschen Antrag aus den Grundrechten bekämpfen, kann aber die betreffende Stelle nicht finden und beschränkt sich endlich darauf, sich gegen den Antrag zu erklären. Schen ck dagegen 68 antwortet ihn nochmals und wünscht, daß derselbe „mit heiler Haul“, aus der Deputation zurückkomme. Endlich hat der Referent die gesuchte Bestimmung gefunden, es ist §. 175 der Grund⸗ rechte, wonach „Ausnahmegerichte“ nie stattfinden sollen. Der Schenck⸗ sche Antrag wird jedoch mit gegen 19 Stimmen angenommen und deshalb für heute von jeder weiteren Debatte über die Vorlage abgesehen. Die 25 Bejahenden waren: Bär von Biedermann, Böhler, Buhk, von Carlowitz, Dufour Garten, Glumann, Göhler, Günther, Haase, von Herder, Graf Hohentb al, Prinz Johann, Kaufmann, Küttner, Meisel, Metzler, Müller 1 Krimmitzschau, Oehme, Poppe, von Römer, Schenck, Dr. Weinli und Georgi. Man geht nun über zur Berathung des des Abgeordneten Dr. Joseph auf Erlaubniß zu Einbringung Gesetzentwurfs, durch welchen die in §. 67 des Gesetzes vom 18 No⸗ vember 1848 genannten Vergehen der Untersuchung nach dem in jenem Gesetze vorgeschriebenen Verfahren unterliegen. Metzler wünscht „kein neues Flickwerk auf den abgetragenen Rock“. Er beantragt daß das Gesuch des Abgeordneten Joseph erst an einen Ausschuß zur Be⸗ gutachtung gelange.

25

Wird zahlreich unterstützt. Minister Dr Zschinsky: Die Regierung könne sich nicht für den Antrag des Dr. Joseph erklären. Das Gesetz sei zur Führung verwickelter Untersuchungen überhaupt nicht geeignet, und die Appellations⸗ gerichte würden auch die Masse der Untersuchungen, die durch den Antrag auf sie gewälzt werden würde, nicht heivalligen können. Man möge daher die Kriminalprozeßordnung abwarten Joseph: Was er wünsche, sei bereits durch die Grundrechte vor⸗ geschrieben, welche „ungesäumte“ Abänderungen der Landesgesetze anordneten, insoweit solche nicht mit den Grundrechten überein⸗ stimmten. Letztere aber schrieben auch zugleich vor daß politische Untersuchungen vor die Geschwornen verwiesen werden sollten. Mi⸗ nister Dr. Zschinsky: Eben deshalb lasse man ungesäumt eine Kriminal⸗Prozeßordnung bearbeiten. Joseph: Das sei eine alte Schuld, die nicht erst durch die Grundrechte hervorgerufen sei. So geht der ziemlich gereizte Dialog zwischen Beiden noch ein Weilchen sört, bvis Schenck darauf aufmerksam macht, daß die Spr rdoch etwas zu sehr auf das Makerielle einugehen a rechtfertigt dann nochmals seinen Antrag. Das Gesetz vom 18. No⸗ vember 1848 sei ein zu mangelhaftes Erzerpt, als daß es auf poli⸗ M ü her lieber die demnächst an die Kammern nalprozeßordnung abwarten. Joseph: Die Grundrechte seien be⸗ reits am 2. März v. J. publizirt, schon damals hätte man also Ver⸗ anstaltungen treffen müssen, die politischen Vergehen vor Geschworne zu verweisen. Es sei nichts geschehen. Das Volk werde daher mißtrauisch und glaube, man wolle vielleicht die Grundrechte gar 1 zur Ausführung bringen. Deshalb bitte er um namentliche bstinimmung und wolle übrigens nur noch bemerke ß es sich j noch gar elcht ar seizen Wlrsassrascbine emerken, daß es sich ja laubniß handle, einen solch vorschlag, sondern nur um die Er⸗ 8 8 hen einbringen zu dür Der Antrag wird hierauf auch mit 25 gegen Metzlersche und die erbetene Erlaubniß sodann nit 25 ö men ertheilt, worauf denn auch Joseph den Chesg eEnn. überreicht. Nächsten Montag wird üba Aufhebung des 1 standes verhandelt. In der Stadt abgor geht die Rede derselbe schon aufgehoben werden. 6 b In der zweiten Kammer wird der Kammer die Mitthei daß der im 59sten Bezirke gewählte Fabuükant

Nothwendigkeit 90,000 Rtb iel,

aber, den man auf der 19e.n e. Ufür Erreichung des Zweckes Konkurrenz des Elsterbades mit den böhn tuge 2 nämlich die chen, viel zu wenig sei. Nach ihm 8 Bäden zu ermögli⸗ Zwischenbemerkung des Regierungs⸗Komneissach Sen berichtigenden wieder im entgegengesetzten Sinne, für die Selzner, Koch Koch erinnerte unter Anderem daran, wie Hr Bewiligung. Tüllen, z. B. bei der Anlegung von Bahnhöfen, du F-—evre⸗ Cb spätere bedeutende Mehrausgaben ze eitige Man möge lieber an anderen Positionen sparen. 2 88 pe: Dresden beweist aus der Geschichte anderer Bäder, z. B Fisfn 8 wie sehr der Aufschwung solcher Badeorte, neben der Heikraftähree Quellen, von den örtlichen Einrichtungen abhänge. S2 spricht als Mitglied des Finanzausschusses für dessen besehrächen Antrag; wogegen ein anderes Mitglied dieses Ausschusses Wag⸗ ner von Schneeberg, sich von dem Ausschuß, dessen Schlußsitung er nicht beigewohnt, trennt und in kurzen aber warmen Worten des Annahme des Ganzen empfiehlt. Nach zwei weiteren Vorträgen der beiden geistlichen Mitglieder Hering und Jacob von Vam n 8 jener für, dieser gegen die volle Bewilligung sprach, trägt geordneter Thallwitz auf Schluß der Debatte an. Auf den Wunsch des Ministers und mehrerer Abgeordneten wird jedoch die Fortsetzung der Debatte beschlossen. Im Laufe dieser weiteren De⸗ vstertt noch mehrere Redner meist zur Erwiederung Der Minister beantragt eventuell, wenn der Braunsche Antrag fallen sollte, die Bewilligung von wenigstens 10,000 Rthlrn. über die vom Ausschuß bevorworteten 42,000 Rthlr. Nachdem hierauf selbst der Vorstand des Finanzausschusses, Harkort (mit dem Bemerken je⸗ doch, daß die Kammer sich ihrer heutigen Bereitwilligkeit bei Be⸗ willigung von Ausgaben auch da erinnern möge, wo es die Bewil⸗ ligung der entsprechenden Mittel zu deren Deckung gelten werde) und der Referent (Müller von Niederlößnitz) sich diesem Mittel⸗ vorschlage des Ministers angeschlossen hatten, ward bei der Abstim⸗ mung die volle Summe von 90,000 Rthlrn. nach dem Braunschen Antrage gegen 10 Stimmen bewilligt.

8 Haunover. Hannover, 11. Jan. (Hannov. Zeitg.) In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer stellte Ellissen zu⸗ nächst mit ausreichender Unterstützung folgenden Ur⸗Antrag: „In Erwägung, daß das Institut der Bürgerwehr als eine der wirk⸗ samsten Staatseinrichtungen zur Aufrechthaltung der öffentlichen Ordnung und zum Schutze der bürgerlichen Freiheit in den meisten civilisirten Staaten anerkannt ist; daß ferner dies Institut auch im Königreich Hannover bereits faktisch zur Geltung gekommen ist, daß es aber, um zu festerer Gestaltung und ersprießlicher Wirksamkeit zu gelangen, einer Organisation desselben nach allgemeinen gesetzlichen Normen bedarf, wie eine solche in unserem Lande annoch mangelt, beantragen Stände bei Königlicher Re⸗ gierung, dieselbe wolle baldthunlichst den Entwurf eines allgemeinen Bürgerwehr⸗Gesetzes für das Königreich den Kammern vorlegen.“ Nachdem sodann 13 neu eingegangene Petitionen an⸗ gekündigt waren und Stüve auf eine desfallsige Anfrage Wein⸗ hagen's die Hoffnung ausgesprochen, daß die der Ausführung der Süd⸗ und West⸗KEisenbahn bislang entgegenstehenden Hindernisse bald beseitigt sein werden, geht die Kammer, der Tagesordnun gemäß, zur ersten Berathung des Staatsdiener⸗Gesetzes üiben Lang I. erklärt sich mit dem Gesetze im Ganzen in der Voraus⸗ setzung einverstanden, daß die Ausbildung der angestrebten Selbst⸗ regierung des Volkes allmälig zu bedeutender Beschränkung der Staatsdienerschaft und dazu fuͤhren werde, daß der Staatsdienst ein Beruf für das ganze Leben zu sein aufhöre. Sollte aber der bisherige alte Polizeistaat bleiben, dann würde das Gesetz bei Weitem zu streng sein und der Regierung zu viel Macht über die Staats⸗ diener einräumen. Stüve ist mit dieser Auffassung des Gesetzes im Allgemeinen einverstanden und bezeichnet dasselbe als ein Gesetz des Ueberganges, welches nach völliger. Durchführung der neuen

E““ einer Revision zu unterziehen sein werde. G ner schi dert dann die allmälige, von den Zuständen an⸗ Z“ Länder einigermaßen abweichende Ausbildun der der Staatsdiener im hiesigen Lande und weist die 8* v die bislang ziemlich vagen Grundsaͤtze übe dieses Verhältniß durch bestimmte gesetzliche Normen genügend 8 Von für den Staatedienst der edner, sei das bisherige Verhältni esen junge Leute sofort, nachdem sie die un versttne aßesen wirvonach *

5proz. Rente dennoch fest 94. 25.

London, 12. Jan. 3proz. Cons. p. C. und a. Z. 97 ½, ½. 3 proz. 99 ½, . Int. 56, 565 ½. Aproz. 86 ¼, 85 ½. Ard. 19 , Pass. 4, 3 ½. Mex. 29 ⅛, 3. Peru 65½, 64 9

pr. Febr. /März /April 14 ½ Rthlr. Br., 142 Rufe Folge zu leisten schuldig und hat widrigenfalls Dienstentlas⸗ April/ Mai 14 8 Rthlr. Br., 14 ½ be 1— sung zu erwarten.“ Bei Begiun der Debatte erinnert zunächst der Rthlr. Br., 15 C Praͤsident, daß in Folge des gestern gefaßten Beschlusses von der

Sodann er⸗

lich bestimmter Aussicht des Fortrückens i I Fortrückens in den Staatsdienst e 2

n seien, indem dadurch die Regierung in der und befähigtsten Männer sehr beschränkt worden sei enn auch der mit der bisherigen Einrichtung verbundene Vortheil. 8

p 8

Met. 5proz. 96 ½, Xh. Aproz. 51. Anleihe 34: 111. Gloggn.

Haft entlassen und auch schon vom Minifer des Innern einberufen worden ist. Eingegangen ist unter Anderan eine Petitions Harkorts die Aufhebung der Kommunalgarde auf dim Lande betreffend. Wird

Wien, 12. Jan. 4 proz. 84 ½¾, 85, 84 ⅛. 2 ½proz. 50 ½ 39: 109 109 ½. Nordbahn 110 ¾, ½

Mai ⸗Juni 15 ½

Mall. 83, 83 ½. Livorno 67 ½ 68. 1148, 1152. K. Gold 119 .

Amsterdam 156 Br., 155 Augsburg 112 G. Frankfurt 111¼.

Hamburg 165.

London 11.13. b Paris 132 ¾ Br., 132 ½ G.

Silber 111] ¾⅔.

4 ½ und 5proz. Met. angenehm und höher bezahlt. In frem⸗

i Valuten wenig Umsatz; im Ganzen mehr Brief als Geld.

Wien, 13. Jan. (Sonntag.) Met. 5proz. 96 9%,

4 ½proz. 84 ⁄%,

Nordb. 111 ½, 111 ½

Frankfurt a. M., 12. Jan. d. B. A. 1272 Br., 1268 Gld. vld Nass. 26 Br., 25 ¾ Gld. Stiegl. 84 ¼ Gld. Int. 55 Br., 55 ½ Gld. 30 ¾ Br., 30 ½ Gld. Poln. 300 Fl. 120 Gld., 81 % Gld. Kurhessen 32 ½ Br., 32 ½ Gld. Gld. Bad. 32 ¼ Br., 32 ½ Gld Bexbach 86 Br., Friedr 43 Gld. 100 ¾˖ Br., 105 ¼ Gld. öeae; 2 M. 120 ¾ Br. Nach der Börse. Metallig. 5 proz. 861 Span. 30 ½. Fried. Wilh. Nordb. 43 . b8,; Ohn Hrest War Rente ordb. 43 ¼. Bexb. 86 ½. Oesterr. Actien, Sard. und Nordb. was umgesetzt. Die Uebrigen unverändert.

Paris, 12. Jan. Z proz. 57.50, 56.65. 94.25. Belg. 98 ½. pr. 42. 98 ½. Piemont 970. St. Germain 410. Vers. l. U. 17 Straßb. 115 Nordb. 463. 75. . 7

Köln⸗Minden 95 Br., 95 Gld. 100 ½ Gid., 2 M. 100 % Pr.

Pestl 3 EEE1“

85 % (bezahlt bei unerheblichem Umsatz.

Met. 5proz. 86 ¼ Br., 86 ½ D. L. 25 Fl. 29 ¾ Br., 29 G Hope 86 ½ Br., 86 ⅜˖ Gld. Ard. 18 ¾ Gld. Zproz. 500 Fl. 81 ½ Br., Sard. 33 ¾ Br., 33 3 Taunus 303 Br., 301 Gld. 86 Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 43 ½ Br., Amsterdam k. S. Berlin k. S. 105 ½ Br. deee k. S. 88 ½ Br., 88 ¼ G., 2 M. 88 Br.

4 ½ proz. 76. 2 Bad. 32 ½ G. fast geschäftslos, nur Zproz. Span., wurde zu höheren Preisen et⸗

5proz. 93. 85,

Bras. 89, 88. Cons. eröffneten zu 97 ¼½, 97; wurden zu 96 gemacht und

blieben nach einigen Schwankungen 97 ¼, 97.

Von fremden Fonds sind nur Peru gestiegen.

höher. 2 Uhr. Cons. 97 ½¼, v. a. 8TWö Wechsel⸗Course. Amsterdam 12. 2 ½, 1 ½. Hamburg 13. 12 ½ 13. 12 Paris 25.65 60. Frankfurt 122 121 ½. Wien 11.24. 11.18. ö Amsterdam, 12. Jan. Holl. Fonds durch höhere londoner Notirungen gestiegen. Von Span. sind Ard. unverändert; Zproz. etwas flauer. Portug. etwas fester. Russ. unverändert. Oester. etwas niedriger. Peru durch Gewinnrealisirungen 1 % gewichen.

Von den übrigen Fonds ist nichts besonders zu bemerken. Peru 62, „.

Eisenbahnen

neue 645. Span. Ard. 13, ½. gr. Piecen 13 ½, %. Coupons 8 6. Alte Russ. 105 ½. Oest. Met. ½¼, . 2 ⅛proz. 44. Mex. 29 ¼¾.

5proz. 83 ¼, . Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 15. Januar. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 52—56 Rthlr. Roggen loco und schwimmend 20 ½ 28 Rthlr. 8 pr. Frühjahr 27 Rthlr. Br., 26 ¾ verk. pr. Mai / Juni 27 ¼ Rthlr. Br., 27 verk. Juni /Juli 28 ¾ Rthlr. Br., 28 verk. Gerste, große loco 20 22 Rthlr. kleine 20 22 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 16—18 Rthlr. pr. Frühjahr 50 pfd. 16 ½ Rthlr. Br., 16 G. Erbsen, Kochwaare 34—40 Rthlr. u86

Brüssel 820. 116.25.

Futterwaare 29 —32 Rthlr. Rüböl loco 13 Rthlr. Br., 13 ½ G. pr. Jan. 13 ½ Rthlr. Br., 13

Jan./Febr. 132 B

Juni /Juli 15 ½ Rthlr. Br., 15 G

Juli / Aug. 15 ½ Rthlr. Br., 15 ½ ez. u. G.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 14. Januar.

Zu Lande: Weizen weißer 2 Rthlr. 11 Sgr. 11 Pf.; auch 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf. und 2 Rthlr. 5 Sgr. Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 11 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr. 4 Pf.; große Gerst 1 Rthlr., auch 28 Sgr. 9 Pf.; Hafer 24 Sgr. 5 Pf., auch 22 Sgr 6 Pf. Erbsen 1 Rthlr. 9 Sgr.

Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr Sgr.; große Gerste 1 Rthlr.; Hafer 24 Sgr. 5 Pf., auch

21 Sgr. 3 Pf. Sonnabend, den 12. Januar. Das Schock Stroh 7 Rthlr., auch 6 Rthlr. Heu, der Centner 22 Sgr., geringere Sorte auch 16 Sgr.

Telegraphische Notizen. Frankfurt a. M., 14. Jan. 2 ½ Uhr. Nordb. 43 ¾. 2 Sproz. 86 ½. 42proz. 70 ⅛. Span. 30 ½. Bad. 32 ⅛. Kurhess. 32 ⅛. Sard. 5proz. 88 ¾. Wien 108. Hamburg, 14. Jan. Köln⸗Minden 95 ½. Magdeb. Wittenb. In Getraide war es still. Amsterdam, 13. Jan. 4 ½ Uhr. 5pro. 83 ½. Ard. 13 ⅞, K. inl. 3proz. 30 ¼, Die Stimmung fest.

2 ½ Uhrn. Hamburg⸗Berlin 80. 61 ½ Nordb. 43 ½¼.

Int. 55 ½. Oest. Met. %. Peru 65.

16 *

Madrid, 6. Jan. Span. inl. Zproz. 29 ½. Stettin, 14. Jan. 89pfd. gelb. schles. Weizen 52, 52 ½ Rthl weiß 88pfd. 56 ½, 89pfd. 55, 54 ½ Rthlr. 90, Rpfd. pr. Frühjahr

55 Rthlr. 86 8 Roggen etwas fester, pr. Frühjahr 82pfd. 27 ¼ Rthlr.; 86pfd. 28 ½, Rthlr.; 83, 84pfd. 27 ½ Rthlr. **Rüböl 13, 12 ⁄2, pr. April, Mai 12 12, ½ G. Sßpiritus 26, 25 %, pr. Juni, Juli 23, 22 ¾ %., im Ganzen flau.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. Beilage

Frage der Verfassungsmäßigkeit heute abzusehen sei. greift von Biedermann zur Rechtfertigung des Minoritäts⸗ Gutachtens das Wort. Vice⸗Präsident Schenck: Man habe sich eigentlich nur zu fragen, ob man die Tumultuanten begünstigen wolle oder nicht? Unsere Aufgabe sei: Ge⸗ setz und Ordnung zu erhalten, die leider gestört worden sei durch den Ehrgeiz Weniger, und durch eine Partei, welche bekanntlich damals sofort in das Triumphgeschrei ausge⸗ brochen: „Endlich verläßt man den abgeschmackten gesetzlichen Bo⸗ den!“ Man verweise auf England. Ob etwa von Kammern, wie die aufgelösten gewesen, „die Suspension einer Habeas⸗Corpus⸗ Akte“ zu erwarten gewesen? Ob etwa im Jahre 1849 ein Kon⸗ stabler durch bloße Aufhebung seines Stabes Versammlungen, wie die im reußischen Garten, aufzuheben vermocht haben würde? Er glaubte das nicht. Er kritisirt dann zlemlich scharf das Majoritätsgutachten, kann aber auch mit der Regierungsvorlage⸗ nicht allenthalben übereinstimmen, ohne doch in dieser Bezie⸗ hung auch durch die Minoritätsvorschläge befriedigt zu werden. Mit dem Grundsatze, das Nothwendige im Voraus gesetzlich u ordnen, sei er einverstanden, aber die Vorschläge und Worte, wie „so weit möglich“ seien nicht geeignet, diesen Zweck zu erfüllen. Er will daher an die Stelle der Paragraphen Folgendes gesetzt wissen. Im Falle des Aufruhrs oder hochverrätherischer Angriffe kann das Gesammt⸗Ministerium die Bestimmungen der Grundrechte über Verfassung, Haussuchung und Versammlungsrecht für einzelne Be⸗ zirke des Landes außer Kraft setzen. 88 Gesammt⸗Ministerium kann zugleich für den oder die betroffenen Bezirke eine Untersuchungs⸗ Kommission, bestehend aus drei, mit dem Riichteeide belegten Civil⸗ beamten und zwei Staabsoffizieren niedersetzen, welcher die summa⸗ rische Untersuchung und Aburtheilung solcher Straffälle zusteht, ge⸗ gen deren durch Mehrheit der Stimmen zu fällende Aussörüͤche Berufung nicht stattfindet. In Fällen aber, wo auf Todesstrafe erkannt werden soll, wird Einstimmigkeit erfordert. Es bleibt je⸗ doch das Gesammtmtnisterium unter allen Umständen für die ge⸗ troffene Maßregel der Volksvertretung E1“ und hat de⸗ ren nachträgliche Genehmigung mef⸗ 8 ogie der im §. 88 der Verfassungsurkunde getroffenen Bestimmung einzuholen. Zugleich

an den Petitionsausschuß verwiesen. Arf der Tagesordnung be⸗ findet sich der Bericht des Finanzausschuses über das Dekret, die Uebernahme des Elsterbrunnen an den Saat und die dazu so wie zur Emporbringung dieses Bades nöthigen Bewilligungen betreffend. Die Regierung fordert dazu in runder Sunme 90,000 Rthlr., nam⸗ lich circa 12,000 Rthlr. an schon gemachter Ausgaben, 15,000 Rthlr für Correction des Elsterbettes und Trockerlegung des Terrains, wo sich die Quelle befindet, 20,000 Thlr. fir ein Badehaus, 30,000 Rthlr. für ein zweites dergleichen, zugleich zu Wohnungen und für eine Kolonnade, 10,000 Rthlr. für Erverbung von Grund und Boden zu Zwecken der Korekturen, zu Anhgen u. s. w. Der Aus⸗ schuß hat im Ganzen die Zweckmäßigkeit vr Aufhülfe dieser, nach genauen wissenschaftlichen Erörterungen sehr reichhaltigen und kräftigen Mineralquelle seitens des Staas anerkannt, die bis⸗ her schon gemachten Ausgaben genehmigt auch die Bewilligung der geforderten Summe für die Elsterkorection (diese aber nur mit 10,000 Rthlr.) und das erste Badehas anempfohlen, zusam⸗ men 42,000 Rthlr., dagegen nicht geglauk, auf Bewilligung der ganzen 90,000 Rthlr. sofort antragen zu vdürfen. Die Redner, welche zuerst auftraten, Rosenhauer, Baun, Held, sprachen sich gegen den Ausschuß und für die Bewlligung der ganzen im Dekrete geforderten Summe aus, da, wenn man einmal den Zweck wolle, man auch die Mittel ganz und volltändig gewähren müsse, um diesen Zweck wirklich zu erreichen. Di beiden letzten Redner wiesen daneben auch insbesondere darauf hin daß es billig sei, dem armen Voigtlande die Vortheile, die theile aus der Verwendung dieser Staatsgelder, theils aus dem Empoblühen des Bades der dortigen Bevölkerung zufließen würden, zikommen zu lassen, da

man für alle Landestheile, namentlich die Reüidenz, große Summen zu Bauten u. s. w. gegeben habe Der von Braun gestellte Antrag auf Bewilligung dee ganzen Summe fgy. so zahlreiche Unterstützung, daß der Minister von Fxül nur Weniges zur Bevorwortung jer Regierungs 2 gaen hinzuzufügen für nöthig fand. Der erste Fabe egen die volle Bewilligung war der Vie⸗Präsidern“ 8„ 1i2 Lr. Mitglied des Finanz⸗Ausschusses. Er behauptete, vaß für die nächst⸗

niedere Staatsdienerschaft zulässige

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strengter Thätigkeit vollkommen 8. ßen Anzahl der bislang vorhandenen Staatsdiener, fäh v ner fort, habe der Zustand des Staatsdienstes dmne 8 g dene ökonomische Bedeutung für den Staat erhalten kaüsczte⸗ mit dem Staatsdienste eine mit dem höheren Dienstaiter stei⸗ gende Leibrente verbunden worden sei; und habe dieses Verhält. niß auf die Sitten, die Lebensweise und die Erziehung der dabei Betheiligten einen so bedeutenden Einfluß gewonnen, daß man da- von, ohne den Ruin einer großen Anzahl von Individuen und Fa⸗ milien herbeizuführen, unmöglich auf einmal abgehen könne. Ob und wie man davon werde abkommen können, das werde wesentlich von der ferneren Entwickelung der staatlichen Verhältnisse abhängig gemacht werden müssen. Schließlich spricht der Redner sich für eine fommissarische Prüfung des in mannigfache Verhältnisse gar tief eingreifenden Gesetzes aus und hält es für zweckmäßig, daß die zu bestellende Kommission aus Mitgliedern der Justiz⸗ und Verwaltungs⸗Kommission gebildet werde. Weinhagen theilt die Ansichten des Vorredners eicht und fürchtet, daß ein gro⸗ ßer Theil der durch die abrigen Gesetze wenigstens in ei⸗ nigem Maße dargebotenen Vohlthaten durch dieses Gesetz vereitelt werden dürften, so wie vaß eine Staatsdienerschaft hervorgerufen werde, welche mit de übrigen bürgerlichen Gesellschaft in schroffen Widerspruch sich cllen und gleichsam zwei Gesellschaften, eine bür⸗ gerliche und, ne Staatsdiener⸗Gesellschaft, sich bilden werden Nach seiner Ansicht werden sämmtliche Staatsdiener durch den 35 zu Pgist ge enern Rensbgeg ce bc die freie Meinung und Thesrwkeit derselben durch den §. 54 so gefesselt, daß jede hängigkeit der Staatsdiener Aug d Fhesemich H so das Gesetz selbst nicht Fü’eee vie⸗ deren Staatsdienerschaft feststelle, und erklärt er sich schließli 2 jede kommissarische Prüfung, namentli r— L. vss sung an die düen nr Beg. Fennench aber geen eine Heberwes vermag die so eben ausgesprochene Ansicht zwar nicht völlig zu