1850 / 40 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

gewahrt man einige Priester, welche an den feindlichen Partei⸗ Umtrieben sich betheiligen.“

8 Schweden und Norwegen. Christiania, im Jan. (Christianiaposten). Am 26. Dezember verschied der Komman⸗ dant von Friedrichsstadt, Generalmajor Spörck, im 72sten Jahre seeines Alters. Wir theilen nach dem „Frederiksstads Ugeblad“ (Friedrichstadter Wochenblatt) einige Notizen über den Verstorbenen mit: „Johann Henrich Spörck wurde den 15. Juni 1778 zu Kopenhagen geboren und genoß auch da seine erste Erziehung. Theils als Zögling der Königlich dänischen Landkadetten⸗Akademie, theils, indem er als Kadett zugleich dienstthuender Page in der Königlichen Familie war, wurde er für seine künftige militairische Laufbahn und seine übrige vielseitige Amtswirksamkeit Siebzehn Jahr alt, wurde er den 11. Dezember 1795 zum Fäͤhnrich ernannt, wurde Seconde⸗Lieutenant den 25. April 1800, W““ lieutenant den 11. Februar 1803, Capitain den 10. Juni Oberst⸗Lieutenant den 18. Januar 1819, Oberst den 1 General⸗Adjutant in der Armee den 24. Juni 1828, und dienstthuender Adjutant Sr. Majestäͤt des ö 8 41847. gust 1832 und Kommandant von Frledrichsstadt den 1 N- 4 7. Beamter während 54 Jahren, gewann er in den verschie enen Stellungen und Verhältnissen, zu denen er berufen wurde, eben so als ein treuer, eifriger und tüchtiger Staatsdiener, wie als ein humaner und rechtschaffener Mann, allgemeine Achtung. Er hatte das Glück, sowohl schon in früherer Zeit von Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen Karl August, während derselbe als däni⸗ scher Prinz Chef des Soͤndenfjeldschen Infanterie⸗Regiments war, wie auch später vom hoch eligenzKönig Karl Johann und unserem jetzt regierenden König, Sr. Majestät König Oskar, persönlich ge⸗ kannt, geliebt und geachtet zu sein. Der Name und das Andenken an den Verstorbenen ist genau an das für unser Vaterland so wichtige und denkwürdige Jahr 1808 und 1814 und an die Namen derjenigen geknüpft, welche damals die Gränzen des Landes ehren⸗ voll wahrten und für dessen heilige Interessen kämpften. Ruhmvoll nahm er an den Feldzügen dieser beiden Jahre Theil, und wurde mn Jahre 1808 nach der Affaire bei Prästebakke mit dem Dane⸗ brogs⸗Orden für Muth und Gewandtheit im Felde geehrt.“

Spanien. Madrid, 29. Jan. Die lange Diskussion über das Ermächtigungs⸗Verlangen der Regierung in Betveff der Steuer⸗Forterhebung ist gestern nicht beendigt worden, sondern dauerte auch heute noch fort. Der Schluß wird erst in den näch⸗

sten Tagen erfolgen. Heute wurde das Ministerium von einem Mitgliede der gemäßigten Opposition, welche sich durch einige Worte es Ministers des Innern für beleidigt hält, heftig angegriffen. Man spricht davon, daß Pidal aus dem Kabinet ausscheiden und Gonzales Bravo das Ministerium des Auswärtigen übernehmen verde.

Eisenbahn⸗Verkehr. Wilhelms⸗Eisenbahn.

Das Jahr 1849 hat auf den Verkehr dieser Eisenbahn einen sehr günstigen Einfluß ausgeübt, wenn auch nicht zu verkennen ist, daß ein großer Theil der Mehreinnahme des Jahres 1849 gegen 1848 durch außerordentliche Ereignisse hervorgebracht wurden. Es wurden im Laufe des Jahres 1849 befördert 66,203 Personen und 363,269 Ctr. Güter; im Jahre 1848 wurden dagegen befördert 73,280 Personen und 328,301 Ctr. Güter; es zeigt sich sonach eine Minderfrequenz pro 1819 von 7077 Personen, dagegen ein Mehrquantum von 34,908 Ctr. Güter. Die Einnahme betrug, für Personen 48,680 Rthlr. 7 Sgr. 3 Pf. und für Güter 49,132 Rthlr. 25 Sgr. 6 Pf. Insgesammt 97,813 Rthlr. 2 Sgr. 9 Pf.; im Jahre 1848 betrug dieselbe für Personen 36,095 Rthlr. 10 Sgr. 5 Pf. und für Güter 37,548 Rthlr. 9 Sgr. 4 Pf.; es hat sonach die Einnahme zugenommen, für Personen, trotz der geringeren Fre: quenz, um 11,984 Rthlr. 26 Sgr. 9 Pf. und für Güter um 11,584 Rthlr. 16 Sgr. 2 Pf. Zusammen Mehreinnahme 23,569 Rthlr. 12 Sgr. 11 Pf., obgleich, wie schon oben erwähnt, mehrere Monate eine überaus starke Einnahme durch Transporte von Mili⸗ tair ergaben. Es wurden in dem ersten Quartal 1849 befördert⸗ 13,332 Personen und 75,441 Ctr. Güter; die Einnahme betrug: ür Personen 6981 Rthlr. und für Güter 10,816 Rthlr. 15 Sgr.,

7

usammen 17,797 Rthlr. 15 Sgr.; es betrug die Einnahme aus em Personen⸗Transport in 1849 gegen 1848 weniger 505 Rthlr. 26 Sgr. 6 Pf., die aus dem Güter⸗Transport dagegen mehr 1512 tthlr. 2 Sgr. 7 Pf., trotzdem im genannten Quartal 1849 ,109 Ctr. Güter weniger befördert wurden. Im zweiten Quar⸗

al wurden befördert: 18,211 Personen und 94,286 Ctr. Gü⸗ ter; die Einnahme betrug: für Personen 18,457 Rthlr.

20 Sgr. 9 Pf. und für Güter 11,813 Rthlr. 3 Sgr.

6 Pf., zusammen 30,270 Rthlr. 24 Sgr. 3 Pf. Es war auch in bberesee 1849 She 1848 die Frequenz wiederum ge⸗ ringer um 1736 Personen und 12,540 Ctr. Güter, die Einnahme dagegen größer für Personen um 8798 Rthlr. 22 Sgr. 9 Pf. und für Güter um 21 Rthlr 14 Sgr. 7 Pf. Zusammen Mehrein⸗ nahme 8820 Rthlr. 7 Sgr. 4 Pf. Bei diesem Quartale ist zu be⸗ merken, daß im Monat Mai eine außergewöhnliche Einnahme durch den Transport von Militair und durch Extrazüge erzielt wurde; es betrug die Gesammt⸗Einnahme dieses Monats 16,246 Rthlr. 22 Sgr. 11 Pf., waͤhrend dieselbe im gleichen Monat des Jahres 1848 nur 8956 Rthlr. 25 Sgr. betrug. Rechnet manzjedoch die erwähnte Extraeinnahme, von 8926 Rthlr., 10 Sgr. ab, so ergiebt sich nur eine Einnahme aus dem ordentlichen Betriebe von 7320 Rthlr. 12 Sgr. 11 Pf., mithin pro Mai 1849 weniger 1636 Rthlr. 12 Sgr. 1 Pf. Im dritten Quartal wurden befördert: 18,061 Personen und 74,635 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Personen 10,942 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf. und für Güter 9997 Rthlr. 27 Sgr. 10. Pf., zusammen 20,940 Rthlr. 25 Sgr. 4 Pf.; es wurden gegen diesen Zeitraum 1848 weniger befördert 4183 Personen und mehr 7705 Ctr. Gü⸗ ter; die Einnahme betrug mehr für Personen 273 Rthlr. 19 Sgr. 6 Pf. und für Güter 1439 Rthlr. 9 Sgr. 9 Pf., zusammen 1712 Rthlr. 29 Sgr. 3 Pf. Im vierten Quartal wurden befördert 16,199 Personen und 118,907 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Personen 12,298 Rthlr. 19 Sgr. und für Güter 16,505 Rthlr. 9 Sgr. 2 Pf. Insgesammt 28,803 Rthlr. 28 Sgr. 2 Pf.; es be⸗ trägt die Frequenz gegen die des Zeitraums 1848 weniger 554 Per⸗ sonen, dagegen mehr das bedeutende Quantum von 57,912 Ctr. Güter, die Einnahme betrug für Personen 3418 Rthlr. 11 Sgr. und für Güter 8611 Rthlr. 19 Sgr. 3 Pf., zusammen 12,030 Rthlr. 3 Pf. In diesem Quartal hatte der Monat Oktober und Novem⸗ ber durch außerordentliche Einnahme einen bedeutenden Zusatz in der Einnahme, es wurden im Oktober allein 1759 Mann Militair befördert. Die Einnahme betrug für Oktober 11,422 Rthlr. 24 Sgr. 4 Pf. gegen 5316 Rthlr. 27 Sgr. 9 Pf. in 1848, also mehr 6105 Rthlr. 25 Sgr. 7 Pf.; im November betrug die Einnahme 9198 Rthlr. 1 Sgr. 9 Pf., mehr gegen November 1848: 4242 Rthlr. 7 Sgr. 5 Pf. Von dieser Eisenbahn, welche ein bedeutendes Glied eines so wichtigen Eisenbahn⸗Verbandes ist, indem dieselbe die Oberschlesi⸗ sche mit der Kaiser Ferdinand's Nordbahn verbindet, wurde be⸗ kanntlich am 1. Januar 1846 die erste Strecke, von Kosel bis Ra⸗ tibor 4 ¼ Meilen, eröffnet, am 1. Mai 1847 dieselbe bis Annaberg, 7 ¾ Meilen, ausgedehnt und am 1. September 1848 durch die Flügelbahn zwischen dem Bahnhof Annaberg und dem Bahnhofe der Nordbahn Oderberg die direkte Verbindung mit der Nordbahn hergestellt. Im Jahre 1846 wurden insgesammt ein⸗ genommen: 34,214 Rthlr. 26 Sgr. 1 Pf., was durchschnittlich pro Monat und Meile beträgt: 670 Rthlr. 27 Sgr. In den ersten vier Monaten 1847, in welchen die gleiche Strecke im Betrieb war, betrug die Gesammt⸗Einnahme 10,259 Rthlr. 11 Sgr. 8 Pf. oder durchschnittlich poo Monat und Meile 603 Rthlr. 44 Sgr. 8 Pf. In den letzten sieben Monaten 1847, in welchen die ganze Länge der Bahn im Betrieb war wurden, eingenommen 49,083 Rthlr. oder durchschnittlich pro Monat und Meile 791 Rthlr. 20 Sgr. Im Jahre 1848 bei einer Gesammt⸗Einnahme von 74,243 Rthlr. 19 Sgr. 10 Pf. betrug die durchschnittliche Einnahme pro Monat und Meile 798 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf. Im Jahre 1849 bei der Ge⸗ sammt⸗Einnahme von 97,813 Rthlr. 2 Sgr. 9 Pf. beträgt die durch⸗ schnittliche Einnahme pro Monat und Meile 1051 Rthlr. 22 Sgr. 7 Pf. Berücksichtigt man, daß der Wilhelms⸗Bahn, gleich der Krakauer und der Oberschlesischen Eisenbahn, der Transport von etwa 200,000 Ctr. Salz binnen kurzem zufallen wird, desgleichen für die Zukunft ein bedeutender Vieh⸗Transport in Aussicht steht und das Fahrgeld für den Personen⸗Verkehr in letzter Zeit erhöht wer⸗ den konnte, so sieht man einer befriedigenden Zukunft für diese

Bahn entgegen. Personen⸗Frequenz der Magdeburg⸗Leipziger Eisenbahn. Vom 1. Januar bis inkl. 31. Januar c., inkl. 3662 Personen aus dem Zwischenverkehr 33,379 Personen. in Summa 33,379 Personen.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 2. Febr. Die Course der holländischen Staats⸗ papiere haben ihre steigende Richtung diese Woche weiter verfolgt, da selten ausgeboten wurde, und Kapitalisten, welche kürzlich viel in Kolonial⸗Waaren anlegten, durch deren erhöhten Stand von wei⸗ teren Unternehmungen zurückgehalten, die müßigen Gelder durch Effekten⸗Einkäufe benutzen. Die meiste Frage fand wiederum 4proz. wirkliche Schuld, welche dadurch von 85 6 bis 86 gestiegen ist;

3proz. do. erhob sich von 64 ¾ auf 65 ¾ % und 2 proz. do. von 55 ¼ bis 55 ½ %. Auch russische Fonds theilten diese günstige Stimmung, besonders 4 proz. Hopesche Certifikate, welche eine Preis⸗ verbesserung von 85 bis 87 % errungen haben; alte 5proz. Obli⸗ gationen stellten sich von 105 auf 105 8 %. Die Neigung, sich bei der neuen Anleihe in England zu betheiligen, zeigte sich nicht groß und hat man schon unter die anfangs bewilligte Zproz. Pra⸗ mie ankommen können; zuletzt notirte man deren Cours mit 95 ½ a 96 %. Oesterr. Staatspapiere verspürten die matteren Coursnotirungen von Wien und gingen bei wenigem Umsatz niedriger; 5proz. wiener Metalliques von 82 auf 81 ¾ %, und 2 ½ proz. dito von 43 ¼ auf 43 %. Seit ein paar Wochen waren in griechischen Effekten öfter Geschäfte gemacht mit allmälig anziehenden Preisen; von 8 2 5 ½ % sind dieselben bis 5 ½ a 6 ¼ gestiegen. Spanische Ardoins⸗ Obligationen fielen nach einer Verbesserung von ½& c auf 12 1 % zurück; Zproz. Binnenländische dito sind dagegen von 29 bis 29 % —% emporgekommen. Portugiesische dito behaupteten sich gut auf 35 ½ %, und holten nach Abtrennung des feälligen Coupons 37 %. Die peruanischen Obligationen wurden verwichenen Montag billiger und zu 67 ¾ % abgelassen, aber schwangen sich bei erneueter durch das Steigen an der Börse zu London angeregter Kauflust bis 71 ¾ % empor. Französische Zproz. Renten stiegen bei wenigem Umsatz erst von 54 % auf 54 ¾ % und⸗ drückten sich dann wieder auf 54 h8 %. Utrecht⸗Arnheimer Eisenbahn Actien erfuhren eine Verbesserung von 88 ¼ auf 91 ½ %, unter den dieselbe erklärenden Gerüchten gehört, daß der Nachlaß des seligen Königs, welcher für die Zinsen jener Bahn haftet, durch die Erben angetreten worden sei.

Bericht und Aufruf des Herder⸗Vereins.

Unter allen den Stürmen des vorigen Jahres bis in das nun verlau⸗ fende herüber, konnte der Verein für Errichtung von Herder's Standbild in Weimar sich nicht versprechen, mit einem Bericht über seine Sache Beach⸗ tung und zur Vollendung des Werks, dessen Kosten nicht völlig gedeckt sind, den nöthigen Beistand zu finden. Nachdem nun aber die öffentlichen Zustände beruhigter sind und ihre geordnete Entwickelung hoffen lassen, fühlt auch der Verein gegen alle diejenigen, die durch Bemühungen und Beiträge sein Unternehmen gefördert haben, die Verpflichtung zur Rechenschaft, und glaubt, jetzt wieder in weiterem Kreise die T eilnehmung ansprechen zu können, deren es bedarf, damit dieses Denkmal von nationa⸗ ler Bedeutung nicht im letzten Stadium der Ausführung stocke.

Nachdem das Modell der Statue, von H. L. Schaller bereits im Sommer des vorigen Jahres vollendet und nach dem Zeugniß des münche⸗ ner Vereins trefflich gelungen, der Ausführung in Erz, wegen der unruh vollen Zeitläufte, über ein Jahr lang geharrt hatte, beschloß der Central⸗ verein, im September d. J. den Guß derselben in der Königlichen Erzgie⸗ ßerei zu München sofort zu veranlassen. Er hat mit dem Inspektor der letzteren, Herrn F. Miller, den Vertrag dahin abgeschlossen, daß dieser den Guß in Bronze sammt der vom Künstler zu überwachenden Ciselirung mit sämmt⸗ lichen Kosten, dazu Verpackung, Transport, Fracht, Aufstellung der Statue an Ort und Stelle berechnet zu 4057 Rthlr. 3 Sgr. 11 Pf. für die Baar⸗ summe von 4371 Rthlr. 12 Sgr. 11 Pf. übernimmt, indem 500 Fl. oder 285 Rthlr. 21 Sgr. als ein Beitrag, welchen Herr Miller dem Werke widmet, in Abzug kommen. Diese Summe von dem jetzigen Bestande ab⸗ gezogen, würde ein Rest von 511 Rthlr. 11 Sgr. bleiben, der aber durch unvermeidlichen Verlust an den von uns angekauften Staatspapieren bis anf 170 Rthlr. herabschmelzen und so nicht einmal die Kosten für 1. und Gerüst zum Piedestal, geschweige für dessen Bekleidungs⸗Material und Gestaltung decken dürfte. Es stellt sich hiernach für das Piedestal, je nach⸗- dem dasselbe mit Bronze⸗Reliefplatten bekleidet, oder aus Granit mit Bronze⸗Reliefs geschmückt, oder aus Granit nur mit Inschrift un Kranz aus Branze beschafft würde, ein Bedarf heraus von bezügli 4114, oder 2514, oder 1543 Rthlrn. Und von dem Grade de allgemeinen Theilnahme, die wir zu dem Ende aufzurufen haben, wird e abhängen, ob das Standbild auf einem ganz entsprechend ausgebildeten oder mindestens auf einfach solidem Fußgestell errichtet werden kann

Der Verein vertraut, nicht vergeblich sich zum zweitemale für ein Sache an die Nation zu wenden, die füglich eine Ehrenschuld derselben hei ßen kann, und die bereits durch vielseitiges Zusammenwirken so weit gedie hen ist, daß sie jetzt noch unerfüllt zu lassen, zur doppelten Schmach würd Wenn jetzt nur die Kreise Deutschlands, die von den unterbrochene Sammlungen unberührt geblieben sind, in gleichem Verhältniß als Herder’'s Ruhm und Verdienst dem ganzen deutschen Volk angehört, zur Vollendung seines Denkmals mitwirken wollen: so werden sehr geringe Beiträge der Einzelnen hinreichen, ein würdiges Zeugniß allgemeinen Gedächtnisses, ei Symbol deutschen Geistes und eine Zierde des Vaterlandes mehr, aufzu stellen.

Wir hegen die Zuversicht, daß, wie sich Herder's Werke in erneuten Ausgaben nach allen Gegenden Deutschlands fortwährend verbreiten, auch dieser Aufruf zu einer setzten Steuer für sein Ehrenmonument allerwärls ein Echo finden werde, und bitten nur diejenigen, die in den einzelnen Ge enden den Zusammenfluß zu vermitteln geneigt sind, bald an ihr gute Wert zu gehen, damit die Hoffnung, im August 1850 an Herder's Geburts tage sein Standbild in Weimar enthüllt zu sehen, zur Wahrheit werde Weimar, im November 1849. L. Graf. K. G. Hase. W. Hoffmann. C. W. Scheitz. A. Schöll.

Kühn. H. Sauppe, K. Wirih.

.

4 . Bekanntmachungen. [62] Erledigter Steckbrief.

Der hinter den Tapeziergehülfen August Friedrich Herrmann Collin am 22. Januar c. erlassene Steck⸗ brief ist durch die Verhaftung des ꝛc. Collin erledigt.

Berlin, den 5. Februar 1850.

[613]

Sorau, den 26.

BVVETEWRmm gbchu 8.

Die unbekannten Gläubiger des hier am 24. Novem⸗ ber 1846 verstorbenen Kreis⸗Bonitenr Boehmel werden mit Beziehung auf §. 137 seq., Allgemeines Landrecht Theil J. Titel 17, aufgefordert, sich bei uns zu melden.

Königliches Kreisgericht.

ihr Betragen und

dabei den Umfang und Reise zu entwickeln.

November 1849. Göttingen, am 6. Februar 1850.

Königl. Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation IX. für Voruntersuchungen.

[599] Gerichtlicher Verkauf. 1e Das dem Kaufmann Friedrich Wilhelm Keyling ge⸗ hörige, im Sandower Viertel der Stadt Kottbus bele⸗ gene Wohnhaus Nr. 214, welches nach der nebst Hy⸗ pothekenschein in der ersten Büreau⸗Abtheilung einzuse⸗ henden Taxe auf 7172 Thlr. 5 Sgr. 11 Pf. abgeschätzt ist, soll am 29. Juni 1850 in unserem Parteienzimmer öffentlich verkauft werden. Zugleich werden zur Wahrnehmung ihres Interesses hiermit vorgeladen: a) die verwittwete Sophie Friedericke Keyling, geb. Sarban, b) die verehelichte Kaufmann Friedericke Henriette Bütt⸗ ner, geb. Keyling, 2 11331* Keyling aus Kottbus, bas 7 ein isti Caroline D Sar⸗ ban 8 danscgfhane Caroline Dorothea Sar c) die verwittwete Uhrmacher si sedericke Louise eb. bebdens: die verehelichte Prediger Bursche E f vende Messingwerte Heyermühl bei Neustabt⸗Ebers⸗ 9) die Friedericke Auguste Albertine Keyli modo deren Erben oder sonstige Fönng pierserbs Kottbus, 161 Novemher 1849. chfolger. Königliches Kreisgericht. I. Abtheilun . (ges.) Pastyw⸗

160]

anberaumt. bietenden und der schlossen werden.

Breslau, den 6.

b

[61]

Zur Licitation vM“ des alten Theaters zu Breslau Rostocker Bank.

nebst dazu gehörigem Inventare habe ich einen Termin auf den 15. März, Nachmittags 3 Uhr, in meinem Geschäfts⸗Lokale, Herrnstraße Nr. 29,

Der Kaufkontrakt kann zwischen dem Meist⸗

und Inventars, so wie die Licitations⸗Bedingungen, sind in meinem Geschäfts⸗Lokale einzusehen, auch theile ich Abschrift derselben, so wie jede sonstige von Kauf⸗ lustigen gewünschte Auskunft, auf portofreie Anfragen mit. Der Kastellan des Theaters ist angewiesen, Kauf⸗ lustigen die Besichtigung der Lokalitäten zu gestatten.

Zufolge eines vom Königlichen Universitäts⸗Kurgto⸗ rium zu Hannover an die medizinische Fakultät zu Göt⸗ tingen ergangenen Reskripts ist der disponible Fonds des Stipendii Bsumenbachiani auf 600 Thlr. Gold ange⸗ wachsen, so daß dasselbe wiederum einem jungen, durch vorzügliche Geistesfähigkeiten sich auszeichnenden, aber unbemittelten Doctor Medicinae als Reise⸗Stipendium zuerkannt werden kann. Ablauf eines halben Jahres an die medizinische Fakul⸗ tät zu Göttingen zu wenden, derselben Zeugnisse über

Besitzerin der Anstalt sofort abge⸗ der Bank begonnen haben.

Eine Beschreibung des Grundstücks

Februar 1850.

Graeff, Justizrath. signiren.

verbindli zu bedienen. Rostock, den 2. Februar 1850.

Kon Konsul L. Burchard.

Kaufmann J. F. Koch. Kaufmann Ernst

Kompetenten haben sich vor Kaufmann J. F.

v1“”“ uf“ 8

über ihren Mangel an Vermögen, so wie ihre Inaugural⸗Dissertation und was sie sonst etwa haben drucken lassen, portofrei einzusenden und Zweck ihrer wissenschaftlichen Wer das Stipendium erhält, muß

bestimmt dafür ein Jahr auf Reisen sein.

Berthold, d. Z. Dekan.

788 unterzeichnete rassozsegg ⸗Rath macht hiermit bekannt, daß 2500 Stück Actien gezeich⸗ 3) 2 ssati 8 - ungs⸗ nehcdarauf 125,000 Thlr. eingezahlt sind und demnach 3) Autorisation des Ausschusses und des Verwaltungs⸗ in Grundlage des Statut⸗Entwurfes die Operationen Die Geschäfte eines Di⸗ rektors hat provisorisch der mitunterzeichnete Senator Strömer übernommen, in dessen Hause auch vorläufig das Geschäfts⸗Lokal der Bank eingerichtet ist, welches täglich, mit Ausnahme von Sonn⸗ und Festtagen, Vor⸗ mittags von 10 bis 12 Uhr, Nachmittags von 3 bis 5 Uhr, dem Verkehr offen stehen wird. Herr Senator Strömer wird in Gemeinschaft mit dem als Buch⸗ halter angestellten Herrn Heinr. Eggers für die Bank Auswärtige Korrespondenten wer⸗ den ersucht, sich der Adresse „an die Rostocker Bank“

Der provisorische Verwaltungs⸗Rath. Bürgermeister Bauer, Vorsitzender. sal C. H. Brockelmann,

aetow. 1 chalburg. Senator J. F. Strömer, prov.

22; 2 8 9 Rostocker Bank.

Nachdem das erforderliche Actien⸗Kapital der Ro⸗ stocker Bank gezeichnet ist, anberaumt der provisorische Verwaltungs⸗Rath eine General⸗Versammlung der Ac⸗ tionaire auf den 4. März d. J., Morgens 10 Uhr, zu Rostock im Rathhause daselbst, und ladet dazt alle Actionaire ein.

Die zu verhandelnden Gegenstände werden sein:

1) der Rechenschaftsbericht des bisherigen provisori

schen Verwaltungs⸗Raths; 2) Wahl eines aus 20 stimmberechtigten Actionairen bestehenden Ausschusses; 8

8

Raths, den Umständen nach das Actien⸗Kapital bis auf 1,000,000 Thlr. zu erhöhen.

Im Geschäfts⸗Lokale der Bank, im Hause des Herrn Senator J. F. Strömer, wird ein Legitimatjons⸗ Büreau errichtet werden, woselbst bis zum 4. März, Morgens 9 Uhr, Legitimations⸗Karten in Empfang zu nehmen sind, die im Falle der Stimmberechtigung die Anzahl der abzugebenden Stimmen enthalten. Dabei wird aufmerksam darauf gemacht, daß es statutenmäßig gestattet ist, sich durch Bevollmächtigte, die indessen selbst Actionaire sein müssen, in der General⸗Versammlung vertreten zu lassen (jedoch darf Niemand mehr als 10 Stimmen in seiner Person vereinigen), und daß nur (sdiejenigen Personen stimmberechtigt sind, welche wenig⸗ sstens 5 Actien haben und in den Directionsbüchern al Actionaire aufgeführt stehen, so wie, daß in den letzte 8 Tagen vor der General⸗Versammlung die Umschrei bung im Actienbuche sistirt ist.

Rostock, den 4. Februar 1850.

Der provisorische Verwaltungs⸗Rath. Bauer. C. H. Brockelmann. L. Burchard J. F. Koch. Ernst Paetow. Schalburg. Strömer.

Das 8 2 Rthlr. für ¼ Jahr. 4 Athlr. Jahr.

GEEZiZVTö

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung.

Bei einzelnen RNummern wird

der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, für Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Nr. 57.

bE1u“ 1 Inhalt. Amtlicher Theil.

Deutschland

Preußen. Berlin. Beförderungen, Versetzungen und Abschiedsbewil⸗ ligungen in der Armee. Breslau. Kosel. Ratibor. Oppeln. Brieg. Magdeburg. Eisgang. Köln. Düsseldorf. Wasser⸗ stand. Von der Sieg. Worringen. Deichdurchbruch.

Oesterreich. Wien. Befinden des Kaisers. Erzherzog Franz Karl.

Ausfuhr nach der Schweiz. Legilimistischer Kongreß.

Vermischtes. Sachsen. Dresden. Ober⸗Hosprediger Dr. von Ammon. Hannover. Münden. Wasserstand der Fulda und Werra. Württemberg. Stuttgart. Die Spedition der Zeitschriften durch

die Post. Zehntablösung. Baden. Karlsruhe. Prinz von Preußen. von Otterstädt. Hessen und bei Rhein. Darmstadt. Durchbruch des Weschnitz⸗

Dammes bei Biblis. Mainz. Ueberschwemmung, 3 Frankfurt. Frankfurt a. M. Wasserstand des Mains. Die Tau⸗

nus⸗Eisenbahn. Auslaud.

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Berathung des Un⸗ terrichtsgesetzes. Paris. Bericht über die letzten unruhigen Bewe⸗ gungen. Ministerrath. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. Parlament. Oberhaus. Inter⸗ pellation über die Ereignisse in Griechenland. Unterhaus. Inter⸗ pellation über die Beziehungen zu Oesterreich und Rußland und über die dänische Frage. London. Geheimeraths⸗Versammlung. Vermischtes.

Schweiz. Bern. Die polirischen Parteien. Ausweisung Rinde⸗ schwender’'s aus St. Gallen. Weinverzollung in Basel. Genf. Die Frage über die Abtragung der Festungswerke. Die französischen Flüchtlinge. General Kälbermatten.

Türkei. Konstantinopel. Die Verhältnisse zwischen Oesterreich und der Pforte und die Maßregeln hinsichtlich der Flüchtlinge.

Amtlicher Theil.

Bonin, nach Magdeburg. Provinz Sachsen, von

Richtamtlicher Theil. Deutschland.

Pvreußen. Berlin, 9. Febr. Nach dem heutigen Militair⸗ Wochenbl. ist von Natzmer, Major vom sten Garde⸗Reg. zu guß, als Bataillons⸗Commandeur ins 10te Infanterie⸗Regiment, von Jagow, Hauptmann vom ;sten Garde⸗Regiment zu Fuß, als Major ins 13te Infanterie⸗Regiment, von Pape 1. Hauptmann vom 2ten Garde⸗Regiment zu Fuß, als Major und 2ter Comman⸗ deur zum 3ten Bataillon 4sten Garde⸗Landwehr⸗Regiments versetzt. von Winning, Major vom 19. Infanterie⸗Regiment, zum Com⸗ mandeur des 2ten Bataillons 27sten Landwehr⸗Regiments, Baron von Vietinghoff genannt Scheel, Major vom 13ten In⸗ fanterie⸗Regiment, als Commandeur zum 2ten Bataillon 17ten Landwehr⸗Regiments, von Czarno wsky, Hauptmann vom 13ten Infanterie⸗ Regiment, zum Major und Comman⸗ deur des Landwehr⸗Bataillons 40sten Infanterie Regiments, von Schenckendorff, Major, aggregirt dem 2ten Dragoner⸗ Regiment, zum Commandeur des 3ten Dragoner⸗Regiments, von

Derenthall, Major vom Regiment Garde du Corps, zum Com⸗

r des S8ten Kürassier⸗Regiments, Pommerenicke, Major 1 Kommandant 81. Glogau, zum Brigadier der bten Ar⸗ tillerie⸗Brigade, von Gersdorff, Major vom 22sten Infanterie⸗ Regiment, zum 2ten Kommandanten von Glogau, von Könne ritz, Oberst und Kommandant von Stralsund, zum Commandeur des 5ten Infanterie⸗Regiments, von Röder, Oberst und Kom⸗ mandant von Wittenberg, zum Kommandanten von Stralsund, reiherr von Helldorff, Oberst und 2ter Kommandant von Posen, zum Kommandanten von Wittenberg, von Riedel, Major von der 1sten Artillerie⸗Brigade, zum 2ten Kommandanten von Posen ernannt; von Scheve, Hauptmann vom Garde⸗Jäger⸗ Bataillon, als Major ins 22ste Infanterie⸗ Regiment; und bei der Landwehr: von der Mülbe, Major und 2ter Comman⸗ veur des 2ten Bataillons 2ten Garde⸗Landwehr⸗Regiments, ins lste Garde⸗Regiment zu Fuß, Quierling, Major und 2ter Com⸗ mandeur des 3ten Bataillons 1sten Garde⸗Landwehr⸗Regiments, ns 2te Garde⸗Regiment zu Fuß einrangirt. von Alvensleben, Major und Commandeur des 2ten Bataillons 27sten Regiments, als 2ter Commandeur zum 2ten Bataillon 2ten Garde⸗Landwehr⸗ Regiments, von Othegraven, Major und Commandeur des 2ten Bataillons 17ten Regiments, zum 16ten Infanterie⸗Regiment ver⸗ setzt worden. Ferner ist der Abschied bewilligt worden: von Le⸗ debur, Major vom Kaiser Franz Grenadier⸗Regiment, als Oberst⸗ Lieutenant mit der Regiments⸗Uniform mit den vorschriftsmäßigen Ahbzeichen für Verabschiedete, Aussicht auf Civilversorgung und Pen⸗ sion. Demselben Blatte ist ein Beiheft zugegeben, welches die Operationen und Gefechts⸗Berichte aus dem Feldzuge in der Rhein⸗ Pfalz und im Großherzogthum Baden im Jahre 1849 enthält.

Breslau, 7. Febr. (Bresl. Z.) Der heutige Wasserstand der Oder ist am hiesigen Ober⸗Pegel 18 Fuß 3 Zoll, und am

Unter⸗Pegel 9 Fuß 3 Zoll, mithin ist das Wasser seit dem 5. am ersteren um 1 Fuß 2 Zoll und am letzteren um 2 Fuß 2 Zoll gestiegen.

Nach eingegangenen Nachrichten hatte sich gestern das Eis von circa 8 Meilen vor der Eisenbahnbrücke verstopft. Durch Pul⸗ versprengungen und Schlagung einiger Kanäle auf dem Cise ist diese gefahrdrohende Versetzung heute Vormittag 11 ½ Uhr gelüftet worden.

Die Oder bei Oppeln ist frei vom Eise.

Kosel, 6 Febr. Der Wasserstand der Oder war heute früh am Oberpegel 13 Fuß 11 Zoll, am Unterpegel 12 Fuß 3 Zoll. Das Eis hat sich oberhalb versetzt.

Ratibor, 7. Febr. Der Wasserstand der Oder war heute früh 8 Uhr 16 Fuß 7 Zoll. Das Eis hat sich zwischen Kosel und Ratibor versetzt und steht bis Ratibor fest.

Oppeln, 7. Febr. Der Wasserstand der Oder war am 7. Febr. früh 7 Uhr am hiesigen Oberpegel 13 Fuß 1 Zoll, am Un⸗ terpegel 11 Fuß 8 Zoll; Morgens 10 Uhr am Oberpegel 13 Fuß 1 Zoll, am Unterpegel 11 Fuß 11 Zoll. Eisgang.

Oppeln, 7. Febr., 9 Uhr 15 Minuten Morgens. Der ECis⸗ gang in Oppeln ist ohne Beschädigung erfolgt. Nach Breslau ist Nachricht gegeben.

Brieg, 7. Febr. Der Wasserstand der Oder war heute fan 8 Uhr gn hiesigen Oberpegel 19 Fuß 3 Zoll, am Unterpegel 16 Fuß 5 Zoll. Das Eis steht noch.

Magdeburg, 7. Febr. Der plöͤtzlich begonnene Eisgang hat bei Torgau eine üble Wendung genommen. Eine Stopfung, die wahrscheinlich bei Dommitzsch beginnt und weit über Torgau hin⸗ ausreicht, hat einen so hohen Wasserstand herbeigeführt, daß alle Deiche überfluthet sind. Die ganze Gegend und die niedrigen Theile der Stadt Torgau stehen unter Wasser.

Magdeburg, 8. Febr. (Magdeb. Ztg.) Heute Mittag 12½ Uhr setzte sich das Eis der Stromelbe in Bewegung, es geht jedoch bis jetzt (Abends 5 Uhr) nicht stark, die alte Elbe steht in kann aber ebenfalls jeden Augenblick sich in Bewegung etzen.

b Köln, 7. Febr., Vormittags. (K. Ztg.) Die Stunden der Beunruhigung sind heute glücklich vorüber, Sturm und Regen ha⸗ ben nachgelassen, und das Rheinwasser, welches gestern Nachmittag von 3 Uhr ab mehrere Stunden im Fallen ganz nachgelassen hatte, ist wieder im Abnehmen. Um 8 Uhr stand es noch 28 Fuß 2 Zoll vhein. Pegel, ist also im Ganzen 17 Zoll gefallen. Die spaͤrlichen Nachrichten vom Oberrheine sind weniger günstig, als zu hof⸗ fen war, lauten indeß jetzt doch allgemein uͤber fallend 8 g22 bof In Deutz ist es den angestrengten Bemühungen Eö“ gelungen, das weitere Vordringen des Wassers hinter den Abdäm.⸗ mungen aufzuhalten. Heute fahren wieder beide Dampfschiffe. her um 1 b Mittags betrug die Wasserhöhe 27 Fuß 11 Zoll rhein. Pegel.

Aus Koblenz vom 7. Februar, 49 Uhr früh, geht uns auf telegraphischem Wege folgende Nachricht zu: Der Rhein ist seit gestern, 12 Uhr Nachts, 2 Fuß gefallen. Der Rhein⸗Wasserstand bei Koblenz ist 26 Fuß. 3

Am Pegel zu Düsseldorf betrug der Wasserstand am 6. Februar, Morgens 3 Uhr, 27 Fuß 2 Zoll, um 6 Uhr 27 Fuß 1 Zoll, um 9 Uhr 27 Fuß 1 Zoll.

Düsseldorf, 7. Febr. (D. Ztg.) Jenseits Düsseldorfs steht das ganze Land unter Wasser. Zuerst wurde der Damm gegen⸗ über der Schnellenburg durchbrochen, wodurch das Wasser einlief und die Ortschaften Büderich, Lörick, Niederkassel nebst Umgegend überschwemmte. Dieses Stau⸗Wasser drang durch bis an das Dorf Oberkassel und an den Herdter Damm, stand aber 7 ½ Fuß tiefer wie der Strom vor dem Damm, woraus sich der fürchter⸗ liche Druck denken läßt. Am 5. Februar wurde noch stark an dem Damm zu Herdt gearbeitet, und man glaubte denselben zu retten, weil das Wetter ruhig war. In der Nacht erhob sich aber ein so fürchterlicher Süd⸗West⸗Sturm, daß alle Anstrengungen nichts mehr helfen konnten, der Damm brach nach Mitternacht durch, wodurch nun vollends die ganze Gegend überschwemmt wurde. Die Land⸗ straße vom Rhein nach Oberkassel ist an mehreren Stellen durch⸗ brochen und mehrere Bäume sind ausgerissen und fortgetrieben, auch haben die Häuser am jenseitigen Ufer Beschädigungen erlit⸗ ten. Die ganzen Verwüstungen, welche das Wasser angerichtet hat, lassen sich jetzt noch nicht übersehen.

Von der Sieg. Oberhalb des siegburger Mühlenwehrs hatte sich am Fuße des Wolsberges bis zum 30. Januar das ECis auf einer entstandenen Kiesbank fest abgelagert und dadurch eine Zusammenschiebung desselben bis vor Hennef, auf einer Strecke von etwa Meile lang, erzeugt, welche dem durch das Thauwetter ent⸗ standenen starken Wasserzuflusse den Abfluß durch das gewöhnliche Flußbett mehr oder weniger versperrte. Wasser aus demselben in das flache Seiten⸗Terrain und durchbrach hier bei immer mehr steigendem Wasser den im vorigen Jahre erst wieder von neuem angelegten Zissendorfer Querdamm. Die durch diesen Durchbruch kommende Strömung vereinigte sich mit dem

überfließenden Wasser in dem Zuge des Zissendorfer Mühlengrabens, welcher das siegburger Mühlenwehr umgeht und bei der boisdorfer Fährstelle in die Sieg tritt, starkem Gefälle und heftiger Strömung an der boisdorfer Fahrstelle das Siegbett wieder erreichte, daselbst aber am 2. Febr. den Deich rechts und demzufolge auch die Chaussee durchbrach und quer durch bois⸗

dorfer und niederpleisser Grundstücke bei Siegburg⸗Mülldorf erst in

das gewöhnliche Bett des Flusses wieder einlief. Der Verkehr mit Fuhrwerk auf der köln⸗frankfurter Straße duͤrfte daher an dieser Stelle auf einige Zeit unterbrochen sein. Auch an anderen Stellen unterhalb und oberhalb wird dieser mit großem Gefälle und enor⸗ men Zuflüssen versehene Gebirgsfluß, so wie auch die Agger, wel⸗ che die Chaussee zwischen der Aggerbrücke und Siegburg durchbro⸗ chen hatte, große Zerstörungen angerichtet haben, und zwar um so mehr an solchen Stellen, wo man diesen Flüssen zur Hebung der Bodenkultur ihres Ueberschwemmungs⸗Gebietes mittelst Eindeichun⸗ gen große Flächen desselben entzogen und die Fluthen auf einen be⸗ schränkten Thalzug zusammengedrängt hat.

Vom Niederrhein. Der etwa 2 ½ Meilen lange und zwischen bis Meile breite Polder auf dem linken Rheinufer unterhalb Köln, von Niehl bis unterhalb Worringen steht oben mit dem Rheine nur durch einzelne Niederungen in Verbindung, welche in der allgemeinen Höhe des Terrains zwischen Köln und Rheinkassel, das ist bei 29 Fuß am rheinländischen Maß bei Köln durch einzelne Deichstücke geschlossen sind. Es ist daher für die unteren Ortschaften dieses Polders von sehr großer Wichtigkeit, daß die oberen Deiche erhal⸗ ten werden, weil sie bei deren Durchbrechen, ungeachtet aller ihrer Arbeit und wenn ihre Deiche auch dem Wasserdruck Widerstand genug leisten, dennoch so hoch unter Wasser kommen müssen, bis dasselbe von innen nach außen in dem Maße des Zuflusses von oben über die Deichkrone in das Rheinbett zurücklaufen kann. In solchen Fällen müssen denn auch jedesmal bei fallendem Rheinwasser die Deiche bei Worringen von innen nach außen durchbrechen, wenn sie bis dahin nicht schon von außen nach innen durchbrochen sind. Außerdem verwüstet die Strömung durch den Polder auf seiner ganzen Länge noch die Felder. Es ist daher von außerordentlicher Wichtigkeit, die oberen Deiche des Polders zu erhalten, und ist auch demzufolge der oberste Deich bei Niehl, weil er ein höheres An schluß⸗Terrain hat, um zwei Fuß höher, als die unterhalb belege⸗ nen. Dennoch war er im Jahre 1845 durchbrochen, und war da⸗ her jene Ueberschwemmung im oberen Theile des Polders viel zerstörender, als die dieszjährige. Die Deiche bei welche oben an ein Terrain von 29 Fuß am Pegel schließen, an der Rheinseite zwischen dem Leinpfade dem Dorfe liegen und demzufolge bei schmaler Krone und stei leren Böschungen durch das Betreten derselben sehr der Beschädi

gung ausgesetzt sind, sind daher von großer Wichtigkeit und dabe dem Durchbrechen am leichtesten ausgesetzt. Ungeachtet sie abe durchschnittlich 6 Zoll hoch und in einem tiefen Einschnitte, welcher in Folge des Durchbruches im Jahre 1845 neu durchdeicht worden war, so wie an vielen anderen Stellen noch mehr unter dem Hoch wasser lagen, so ist es den Wasserbaubeamten doch gelungen, sie mit Hülfe der Pioniere, welche mit großer Rührigkeit und Lust in

Demzufolge trat das

in der Höhe von Stoßdorf und Boisdorf in das Seiten⸗Terrain

auf welchem kürzeren Wege es mit

der Nacht unter wenig angenehmen Umständen arbeiteten und auf die Requisition des Wasserbau⸗Inspektors außerordentlich schnell zerr waren, 8se sie schon überströmte Stellen zu 2 waten hatten, gegen Durchbrüch 3 der Polder bis Worrincsen⸗ S. ““ 8 len des natürlichen Terrains langsam gefüllt wurd f durch waren die hohen Deiche bei olrin e 6

dem heftigen Anfalle des Hochwassers 8ec

standen in der Nähe des Dorfes, wo die Deiche an mehre⸗ ren Stellen verhältnißmäßig steile Hinterböschungen haben, starke Abrutschungen, so daß diese Deiche, ungeachtet aller Anstrengungen der Einwohner, sie gegen die Ueberströmung zu schützen, jedenfalls entweder von außen oder von innen durchbrechen mußten. Der Durchbruch ist auch oberhalb des Dorfes und unterhalb der Bruch⸗ stelle vom Jahre 1845 erfolgt, welches insofern noch ein Gluck ist als ein großer Theil des Dorfes zerstört worden wäre, wenn die Durchbrüche an den abgerutschten Stellen erfolgt wären. Der starke Wellenschlag bei dem heftigen Sturme in der Nacht vom 5ten und am 6ten hat indeß noch fürchterlich zerstört, so daß hier wieder eine Noth entstanden ist und noch mehr entstehen wird, welche die des Jahres 1845 noch übersteigen kann. Die Deiche bei Langel und Rheinkassel sollen weniger gelitten haben; wegen des Sturmes waren sie bei dem Hochwasser und der allgemeinen Ueberschwem⸗ 3 mung nicht zugänglich. Heute steht der Rhein wieder 1 Fuß unter der Deichkrone, und wird sich somit bald etwas Näheres darüber herausstellen.

Ueber den Deichdurchbruch bei Worringen geht uns noch fol⸗ gender Bericht zu: „Worringen, 6. Februar. Die Befürchtungen, in denen wir fast zwei Tage mit einer unbeschreiblichen Beklom⸗ menheit verlebten, sind leider in der traurigsten Weise in Erfüllung gegangen. Den mit augenscheinlichster Lebensgefahr angestrengte⸗ sten und rastlosesten Bemühungen gelang es, die an zwei Stellen drohenden Dammbrüche, wodurch der größte Theil Worringens von den eindringenden Fluthen vernichtet worden wäre, länger als 24 Stunden zu verhindern. Da durchbrach gestern Morgens gegen 11 Uhr der immer mehr anschwellende Strom, der bereits an vielen Stellen den Damm überfluthete, einige Hundert Schritte oberhalb des Ortes den Damm. Mitt reißender Schnelligkeit und unter furchtbarem Brausen wälzte sich bald die ungeheure Strom⸗ masse den Niederungen zu, und in einigen Stunden wa⸗ ren an 400 Wohnungen meistens bis ans Dach unter Wasser. Was unsere Noth bedeutend steigert, ist der seit heute Morgen furcht⸗ bar brausende Sturm, welcher unter entsetzlichem Wellenschlage be reits einige Häuser niedergeworfen hat und vielen noch sicheren Untergang droht. Bei der bekannten Dürftigkeit der größten An zahl hiesiger Bewohner, welche der arbeitenden Klasse angehören, ist dieses Elend, wovon sich die in der nächsten Umgebung Woh nenden leicht augenscheinlich überzeugen können, unbeschreiblich, und wenn auch der Nothleidenden in gegenwärtiger Zeit so viele sind, so wird doch noch manches menschenfreundliche Herz Mitleid empfin⸗ den und für die so hart Bedrängten gern ein Scherflein spenden Besonders wagen wir, den verehrlichen Vereinen, welche schon