arlberg, Steyermark, Kärnthen und Krain, Gärz, Gradisca, Istrien und Triest ernannt worden.
Das sechszehnte und siebenzehnte Stück des allgemeinen Reichs⸗ etz⸗ und Regierungsblattes, welche morgen ausgegeben werden, halten in den zehn Sprachen des Reichs eine Kaiserliche Ver⸗ ordnung vom 31. Dezember 1849, wodurch, vom Tage der Kund⸗ machung angefangen, eine neue Strafvorschrift über die Verleitung von Soldaten zur Verletzung der in dem Fahneneide beschwornen Treue und zu verschiedenen anderen pflichtwidrigen Handlungen in Wirksamkeit Patent vom 17. Januar 1850, womit stehenden Strafgesetze über Verbrechen tungen angeordnet und, vom Tage der in Wirksamkeit gesetzt werden; ferner ein Kaiserliches Patent vom provisorische kundgemacht
gesetzt wird: ein Kaiserliches mehrere Milderungen der be und schwere Polizei⸗Uebertre Kundmachung angefangen,
nur vorläufig in deutscher Sprache:
Bestimmung welchem sie in Wirksamkeit zu treten hat, erst en werden wird.
das erste Stück des Beilageheftes ausge⸗ rordnung der Ministerien des In⸗ ,vom Kaiser st Ministerial⸗Vor⸗
prozeß⸗Ordnung der Tag, an nachträglich bekannt gegeb Dabei wird zugleich geben, welches in Folge einer Ve nern und der Justiz bestimmt ist, bei wichtigeren sanctionirten Gesetzen und Verord träge, womit die Entwürfe zu so
nungen, auch die lchen Gesetzen und Verordnungen
und welches in al⸗Vorträge zu den obigen drei erordnungen enthält.
nunmehr die Verzeichnisse über die von der Stadt Wien im Jahre 1848 getragenen Einquartierungs⸗ Das Ausmaß der Einquartierung, welche richtet sich, wie herkömmlich, nach innere Stadt Die ergiebigsten Bezirke nach 1,433,718 Fl., die Wieden, welche und die Landstraße, welche 1,002,
Ueber eine halbe Million tragen die Vorstädte Gumpendorf,
in deutscher Sprache, kundzugeben,
jedoch nur e Ministeri
diesem ersten Stücke di provisorischen Gesetzen und V Dem Gemeinderathe sind
lasten vorgelegt worden. eine Gemeinde zu tragen hatte, dem Wohnzinserträgnisse in ih trägt 5,959,717 Fl. ihr sind die Leopoldstadt, welche 1,387,093 Fl., Wohnzins trägt. Alservorstadt,
rem Bezirke. an Wohnzins.
G Schottenfeld,
der Laurenzergrund, nämlich Wien zusam⸗ Wohnzins. Betrag von 30 Fl. C.⸗M. meisten mit Einquartierun⸗ dt, welche 174,346,
entfällt also auf einen Einwohner der jährlicher Auslage belastet waren im Lieden, welche 16 die Alservorstadt, welche 139,490 Einquar Ganzen leistete Wien in tierungstage. mäßige Vertheilung Vorstädten bei zugemuthet mit 102,436, die Leopoldstadt mi die Landstraße mit 75, Ueberdies trugen an der tenfeld, Hundsthurm, Rieinprechtsdorf, Ma grund, Spittelberg, natürlich um eben so viel im Ganzen betrug 429, werden. Zur Entschädigungss beläuft, trägt die innere Stadt, hatte, allein 128,182 Fl. bei. Das zweite wiener Freiwilli in der Kaserne zu Mauer au stark und erhielt glei tislöhnung. ungefähr 360 Individuen. Fürst Friedrich von Sch
für Wohnung. Jahre 1848 die Leopoldsta 7,408, die Landstraße, welche 140,654, und tierungstage leistete. Jahre 977,303 Einquar⸗
dem genannten 1 t immer möglichen Rücksicht auf gleich⸗
Bei der nich
rechtmäßig Alservorstadt t 81,836, die Wieden mit 77,906, 951 und der Erdberg mit 32. Ueberbelastung die Vorstädte Althan, Brei⸗ Jägerzeil, Magdalenengrund, Mariahilf, tleinsdorf, Rossau (23,356 St. Ulrich, Weißgärber. zu wenig von der Last. Die Mehrbelastung 880 Tage, welche den Tragenden entschädigt umme, welche sich auf 371,475 fl. welche gar keine Einquartierung
517 Tagen.
, Schaumburger⸗ Die anderen trugen
en⸗Bataillon wurde am 4. Februar st. Dasselbe war 755 Mann Bataillon eine monatliche Gra⸗
ch dem dritten — ständigen belief sich auf
hl der nach Wien Zu
warzenberg ist gestern nach Preßburg
Stadt Kamienik in Böhmen sind entsprungen, und erfüllten chossen werden.
gestern für wo sich der Wind ieder in Thätig⸗ esonderer An⸗
Aus der Menagerie in der dieser Tage ein Löwe und die Stadt mit Schrecken.
Die Schiffbrücke den Verkehr eröffnet. günstiger stellte, ist die Ueb keit, jedoch besonders auf dem drang bemerkbar. und stand gestern auf 10 3“ Gouverneur und der Statt Augenschein, tragung auf ihren gegenwärti Vormittag Brücken⸗Equipage des en Brücke Anker geworfen hatte, cke der Art geschleudert, daß von der den Strom stürzten.
Beide mußten erse nächst der Eisenbahnbrücke wurde Seit vorgestern Mittag, erfuhr bei Nußdorf w diesseitigen Ufer, kein b ist um 10“ zurückgegangen ivil⸗ und Militair⸗ gestern die Schiff⸗ demselben deren Standpunkt angeordnet wurde. Kaiserwasser Pionier⸗Corps, welche ober⸗ durch den Strom
Der Wasserstand über Null. Der C
hhalter nahmen vor worauf von
der Donau eine halb der ärarisch an das fünfte Joch der Brü Mannschaft drei Pioniere in Schiffmanne Joseph Foller, zwei vo Lebensgefahr zu rett senbahnbrücke durch drei Schiffleu Das Gerücht, ger Haide bei der letzten Ue hat sich nach den diesfalls eingel unbegründet herausgestellt.
Bei der in Leipzig bevorstehenden die österreichische Regierung d Sendungen, welche nicht mehr gen, ist unter Nachweisung ihrer Bestimmun stellung, so wie der gesammten diesfälligen Portofreiheit zugestanden worden. Am Donnerstag wurde im Burgt feld's „Sickingen“ gegeben, ohne mehr als Gestime zu ärndten. nicht sowohl ein treues Gemälde jener großartigen Epo vielmehr ein partieenweise gefälliges Genrebild. wurde zweimal gerufen.
Es gelang dem in den Pionieren mit eigener vwurde erst unterhalb der Ei⸗ te glücklich aus dem Wasser ge⸗ chs Personen auf der Simmerin⸗ berschwemmung das Leben ein eiteten Erhebungen als durchaus
Der dritte r
Industrie⸗Ausstellung wird ei Delegirte vertreten sein. als 40 Pfund Sporkogewicht betra⸗ g zur dortigen Aus⸗
Korrespondenz, die
heater zum erstenmal Bauern⸗ einen sogenannten succès
Das Stück bietet, den Rezensionen zufolge,
München, 8. Febr. (Münch. Ztg.) In der ung der Abgeordneten⸗Kammer wurde von mehre⸗ schusses Vortrag erstattet über die eiteten Referate: „die von der Regierung der vorgelegten Nachweisungen bezüglich der tseinnahmen in den Jahren 1845— Der gedachte Ausschuß hatte nämlich be⸗ g des fraglichen Gegenstandes, wie bisher das der Einnahmen und jenes den Einnahmen die Rubriken Eisenbahnen, Lotto und Donau⸗ ie Rubriken: Straßen⸗, Wasser⸗ d Kreisfonds zu Ge⸗ wie auch über die im Budget Vortrag erstatten zu lassen. s Wort, welchem das Haupt⸗
der heutigen Sitz ren Mitgliedern von ihnen ausgearb S der Abgeo Verwendung der Sta 1846 — 47 Keireffend schlossen, die Bearbeitun üblich war, in zwei Hau der Ausgaben abzutheilen, und bei Zölle, Bergwerke und Salinen, Post Dampfschiffahrt; bei den Ausgaben 8 und Brückenbauten, Militairkosten, genständen spezieller Referate zu machen; nicht vorkommenden Fonds besonderen Zuerst ergriff Herr Rebenack da
des zweiten Aus
ptreferate: in
Landbauten un
referat über die Einnahmen zugewiesen worden war, um einen Verdächtigung als völlig unbegründet zu widerlegen, schloß der kurzen Ueberblick seines bereits an die Kammermitglieder zur Ver⸗ theilung gelangten gedruckten Berichts zu geben. Dieser Bericht zerfällt in drei Theile, nämlich: I. Theil: Nachweisungen für das Jahr 1845— 46; II. Theil: Nachweisungen für das Jahr 1846 — 47; III. Theil: Erörterung der Rechnungsresultate beider Jahrgänge. Jeder Theil zerfällt in die zwei Abschnitte: A) Einnahmen aus dem Bestand der Vorjahre; B) Einnahmen des laufenden Dienstes.
Hierauf bestieg die Rednerbühne Herr Neu fifer, um über die Er⸗ gehnisse der Donaudampfschiffahrt in den Jahren 1846—47 Vor⸗ trag zu erstatten. In dem Vortrage des Herrn Wasta⸗ welcher sich im Wesentlichen auf sein desfalls gedrucktes Referat bezieht, heißt es am Schlusse: „Meine Herren, worüber wir Alle hoch er⸗ freut sein können, ist die in jüngster Zeit außer allem Zweifel ge⸗ stellte Thatsache, daß Oesterreich das Bedürfniß einer mit Deutsch⸗ land gemeinensamen Handelspolitik fühle. Denn auf diesem Wege werden wir doch noch zur ersehnten Einigung gelangen. Bayern wird, das erwarte und hoffe ich, sein Recht wahren bei dem zu Frankfurt stattfindenden Zollkongresse; es wird auch dort sein Interesse zu vertreten wissen, indem es zugleich die hierbei⸗ gestellte große Auf⸗ gabe miterfüllen hilft, und gewiß nicht vor Opfern zuruͤückschrecken, wenn solche wirklich zum Heile Deutschlands gebracht werden müssen.“
Bevor die noch übrigen Mitglieder des zweiten Ausschusses ihre Vorträge erstatteten, ergriff der inzwischen in den Saal ge⸗ tretene Königliche Staats⸗Minister der Justiz, von Kleinschrod das Wort, um eine von dem Abgeordneten von Wening unter Be⸗ zugnahme auf eine von dem Ministerial⸗Kommissair von Molitor in der achten Sitzung der Kammer der Abgeordneten gemachte Aeußerung jüngst gestellte Interpellation bezüglich der Abschaffung der Todesstrafe in nachstehender Weise zu beantworten: „Die To⸗ desstrafe besteht dermalen im ganzen Umfange des Königreiches, iglie e 1 A. 8 indem sie dem Strafsysteme des in den Landestheilen diesseits des Auffassung der Befugnisse constitutioneller Kammern gegenüber be⸗ Rheins geltenden Strafgesetzbuches vom Jahre 1813, so wie des in harrt der Ausschuß unter Berufung auf die Königliche Proclama⸗ der Pfalz zur Anwendung kommenden französischen Gesetzbuches tion vom 30. Mai 1849 und §. 2 der Verfassungsurkunde, so wie an die Spitze gestellt ist. Da diesen beiden Gesetzbüchern, namentlich unter dem Anführen, daß das sächsische Volk zu den Mitcontrahen⸗ aber dem letzteren vielfach der Vorwurf gemacht wurde, daß die Todes⸗ ten des Bündnisses vom 26. Mai gehöre, mithin die Regierung strafe zu häufig in demselben angedroht sei, so zog die Regierung auch nicht berechtigt sei, einseitig von demselben zurückzutreten, auf in Erwägung, ob es nicht zweckmäßig sei, zugleich über die Anwen⸗ der entgegengesetzten Ansicht und glaubt zur faktischen Wahrung dung der Todesstrafe in den Landestheilen diesseits und jenseits der den Kammern verfassungsmäßig zustehenden Rechte sich aufge⸗ des Rheines noch vor der Vollendung der Revision des gesammten fordert zu sehen, rücksichtlich des ihnen zur bloßen Kenntnißnahme Strafrechts schon dem gegenwärtigen Landtage einen Gesetz⸗Entwurf vorgelegten Königlichen Dekrets selbst, so wie des von der Regierung vorzulegen. Darauf bezog sich die Aeußerung des Königl. Ministe⸗ in der deutschen Verfassungsangelegenheit zeither verfolgten Ganges rial⸗Kommissärs von Molitor, welche er in der achten Sitzung die⸗ und des gegenwärtig von 88 behaupteten Standpunktes „mit be⸗ ser hohen Kammer gemacht hat. Nach reiflicher Erwägung findet stimmten Erklärungen und Anträgen“ hervorzutreten. sich jedoch die Regierung veranlaßt, eine solche Vorlage zur Zeit Der Ausschußbericht behandelt hierauf das in dem Königlichen nicht an die Kammer zu bringen, einerseits weil ein solcher Gesetz⸗ Dekrete vom 28 Dezember und der beigefügten Denkschrift sammt Entwurf die wichtigsten Materien des Strafrechtes berühren müßte, deren 29. Beifugen enthaltene Material nach drei verschiedenen Zeit⸗ und daher dem in der Ausarbeitung begriffenen Strafgesetzbuche abschnitten, nämlich sofern es sich 1) auf die Zeitperiode vor dem auf eine vielleicht das System desselben beeinträchtigende Weise 26. Mai 1849, 2) auf den Abschluß der zwischen Sachsen, Preu⸗ vorgegriffen werden könnte; andererseits, weil dafür kein dringen⸗ ßen und Hannover erfolgten Vereinbarungen und 3) die seit und des Bedürfniß besteht; denn es würde sich bei der Ausar⸗ mit dem 19. Oktober 1849 eingetretenen Ereignisse bezieht. Das beitung eines solchen Gesetz⸗Entwurfs nicht um Aufhebung Endresultat einer langen historischen und staatsrechtlichen Beleuch⸗ der Todesstrafe, sondern nur um eine Beschränkung derselben auf tung der bekannten Aktenstücke ist das Bekenntniß des Ausschusses, bestimmte Fälle handeln, in welchen ihre Anwendung durch die daß das zeitherige Verhalten der Regierung in der deutschen Ver⸗ Prinzipien der Gerechtigkeit unabweisbar geboten ist. Nach der fassungsangelegenheit, „so viel das Materielle betrifft“’, für gerecht⸗ Ansicht der Regierung ist nämlich die Todesstrafe nicht blos ein ge⸗ fertigt erkannt werden müsse; nur wäre, setzt der Ausschußbericht rechtes, sondern auch unentbebrliches Strafmittel; ersteres hat die hinzu, zu wünschen gewesen, daß „die formelle Behandlung dieser Wissenschaft mit schlagenden Gründen nachgewiesen; letzteres ist in Angelegenheit seitens der (sächsischen) Regierung eine andere gewesen der Erfahrung begründet; denn auch der entschiedenste Optimist sein möchte. fes; 1een würde wohl nicht im Ernste behaupten wollen, daß in der jüngsten In dieser Beziehung macht der Ausschußbericht auf drei Mo⸗ Zeit die Sittlichkeit und das Rechtsgefühl im Volksleben Fort mente aufmerksam: 1) Es wäre nicht blos räthlich, nein, es wäre schritte gemacht hätte, so daß keine todeswürdigen Verbrechen vor sogar nothwendig gewesen, daß der Königl. sächsische Bevollmäch⸗ kamen und deswegen die Todesstrafe beseitigt werden könnte, tigte beim Verwaltungsrath auch nach dem 19. Oktober 1849 ver⸗ vielmehr hat der durch Rede und Schrift reichlich aus⸗ blieben. 2) Es dränge sich die Frage auf, warum denn die sächsi⸗ gestreute Same der Anarchie, der Glaubens- und Sit⸗ sche Regierung ‚nicht früher schon und namentlich sofort nach dem tenlosigkeit reichliche Früchte getragen, und ich könnte, 19. Oktober 1849 selbst mit bestimmten Abänderungs⸗Vorschlägen bedürfte es eines Nachweises, darüber Ihnen hinreichende Belege bezüglich des unterm 26. Mai vereinbarten Verfassungs⸗ Entwurfs aus den jüngsten Tagebüchern unserer Strafrechtspflege vorlegen. herausgetreten sei? Der Königl. Regierungs⸗Kommissar hat hierzu Es hat sich auch die Regierung bei der projektirten Reichsverfassung Folgendes angeführt: „Die Regierung habe durch den bei Abschluß in den Vorlagen vom 18. Mai 1849 für die Beibehaltung der des Bündnisses eingelegten Vorbehalt sich die Füglichkeit der Er⸗ Todesstrafe ausgesprochen, und wenn während der zwölf Monate, neuerung der Verhandlungen und der Umgestaltung der Verfassung während welcher mir das Portefeuille des Justiz⸗Ministeriums ver⸗ für einen gegebenen Fall gewahrt. Dieser Fall sei eingetreten. traut wurde, kein Todesurtheil vollzogen wurde, so lag der Grund Dadurch aber, daß die preußische Regierung im Vereine mit den dem lediglich darin, daß in allen einzelnen Fällen wichtige Gründe für Bündnisse beigetretenen Staaten einerseits diesem Vorbehalte jede recht⸗ die Umwandlung der Todesstrafe in eine Freiheitsstrafe gegeben waren. liche Gültigkeit und praktische Wirksamkeit abgesprochen, andererseits Allerdings befanden sich unter den Verbrechen, die zur Zeit abgeurtheilt dem Bündniß eine dessen Bestimmung fremde und mit den Bundes⸗ worden sind, manche gräuliche und unzweifelhaft todeswürdige Misse⸗ gesetzen unverträgliche Anwendung durch thatsächliches Voranschrei⸗ thaten. Allein ich muß darauf aufmerksam machen, daß in Folge ten behufs der Errichtung eines norddeutschen Bundes gegeben der neuen Instructionen, welche wir seit dem Jahre 1849 erlangt und, des Widerspruchs von Sachsen und Hannover ungeachtet, die haben, auch in solchen Fällen ein entscheidendes Gewicht für die Wahl zu einem für diesen Zweck einzuberufenden Reichstag ausge⸗ Umwandlung der Todesstrafe in eine Freiheitsstrafe in der Art schrieben, sei die sächsische Regierung in die Lage versetzt worden, des Beweises liegen kann. Denn der Indizienbeweis, welcher frü⸗ von jenem Vorbehalte keinen anderen Gebrauch machen zu können, herhin gesetzlich die Anwendung der Todesstrafe ausschloß, läßt als sich bei den hiermit in Verbindung stehenden Maßregeln nicht dermalen dieselbe zu, und deshalb muß in solchen Fällen bei Aus⸗ zu betheiligen und sich daher auch einer ferneren Theilnahme an übung des Begnadigungsrechtes mit größter Behutsamkeit verfahren den Berathungen des berliner Verwaltungsraths zu enthalten. werden, weil der Indizienbeweis an sich trügerisch und die Vollziehung Endlich 3) meint der Ausschußbericht, wäre zu wünschen gewesen, der Todesstrafe irreparabel ist. Ich trage nicht das mindeste Bedenken, daß die sächsische Regierung von der Erlassung der Depesche vom zu erklären, daß, wenn bisher nicht zufällig bei jedem einzelnen 27. Dezember 1849 ganz abgesehen hätte. Was endlich die an Todesurtheile in der individuellen Thatsache triftige Gründe vorge⸗ die Staatsregierung zu bringenden Anträge betrifft, so lae legen wären, die Todesstrafe in eine Freiheitsstrafe umzuwandeln, die Ansichten der Ausschußmitglieder ganz auzeinander. 8 58 ich nimmermehr auf Begnadigung angetragen haben würde, so wie, Abgeordnete Dr. Joseph enthält sich zur Zeit spezie b s wenn diese Voraussetzungen in einzelnen Fällen wegfallen sollten, träge. Vice⸗Präsident Mammen hat folgenden Antrag. L.Naut. ich mich verpflichtet fühlen würde, den Vollzug des Todesurtheiles 1) Die Kammer wolle beschließen, im 1g der eee füchsische zu beantragen; denn das Begnadigungsrecht hat nicht das Recht, folgende Erklärung an die Staatsregierung abzuge dün. deg Volls her⸗ 9; 89 12 5 3 z , Volksvertretung erklärt, daß sie nur einer aus freier Wah die Strafrechtspflege zu schwächen, sondern nur den Gegensatz, wel⸗ Volteaengenen deutschen National⸗Versammlung, zu deren Beschickung alle cher zwischen materiellem und formellem Rechte eintreten kann, aus⸗ voigege Pnen deutschen dern find, das Recht Fers zeeBefagniß zuenennen zugleichen.”“ 8 1 kann, die durch die Ablehnung der deutschen Kaiserkrand Aschrniine 1
„Hierauf wurde in der Erstattung der Vorträge des weiten Königs von Preußen nothwendig gewordene Revision g. TNheeichgon⸗ Ausschusses wieder fortgefahren, und es erhielt zunächst Herr Lang⸗ und die dadurch nöthig werdenden Abänderungen daß sie das einsei⸗ guth das Wort, um sich in Kürze auf seinen gleichfalls bereits ge⸗ fasung vorzunehmen; b) die Volksvertretung, erflärt fun ven Bersastungspruge druckten Bericht über die Einnahmen der Königl. General⸗Lotto⸗ tige Vorschreiten der deutschen Regierungen in ahrt ns dentschen Vaterlands Administration zu beziehen, aus welchem er mehrere Stellen verliest. snicht nur 99 die Einheit, Friihelt ufd, em Wege erfolgte Lösung dieser Alsdann bestieg Freiherr von Lerchenfeld die Rednerbühne und eläblis hä 2 saaes sa söde auf viessche Voik vicht anerkennen kann. erstattete Vortrag über die Gesammt⸗Staatsausgaben in den Jah⸗ Pags eemtner wolle beschließen, im Verein mit der zweiten Kammer bei ren 1845 — 46 und 1846 — 47, indem er sich im Wesentlichen eben⸗ 99 Staats⸗Regierung zu beantragen: Die Staats⸗Regierung möge dahin falls auf sein über diesen Gegenstand verfaßtes Referat bezog und wirken, daß baldigst eine allgemeine veine1 National⸗ “ auf demselben nur einige wenige mündliche Erläuterungen voranschicken Grund des von der National E1“ he. zu müssen glaubte. Ihm folgte auf der Rednerbühne Herr von 27. März 1849 beschlossenen un g Koch, um Spezialvortrag über Straßen⸗, Brücken⸗ und Wasserbau⸗ ten, dann über Landbauten in den Jahren 1845 — 46 und 1846 — 47 zu erstatten. Die Reihe der Vortragerstatter des zweiten Ausschusses schließt Herr Thinnes, welchem die Aufgabe gewor⸗ den war, die h hataen der Kreisfonds zu prüfen. Auf Einla⸗
daß die nächste am folgenden Tage stattfinden werde.
gen ist ein erster Bericht des zur Begutachtung der deutschen Ver⸗
nannten Kammer vertheilt worden. 1 . Gegenstand der Berichterstattung sind: 1) der von dem Abge⸗ ordneten von Carlowitz am 20. Dezember 1849 eingebrachte Antrag,
Bündnisse vom 26. Mai v. J. absehen, den Verwaltungsrath und
Dekret vom 28. Dezember v. J., das deutsche Verfassungs⸗ werk betreffend. Rücksichtlich des letzteren tadelt der Bericht zunächst die Form, weil in demselben die Wirksamkeit der Kam⸗ mer in dieser Angelegenheit auf eine „bloße Kenntnißnahme“ be⸗ schränkt wird, während nach dem zeither in Sachsen befolgten par⸗
denselben entweder zur „Erklärung“ oder zur „gutachtlichen Aus⸗ lassung“ unterbreitet worden seien, abgesehen davon, daß nach Laße der Sache in Betreff des deutschen Verfassungswerks der Wille der Volksvertretung schon jetzt verfassungsmäßiges Gehör hätte finden sollen. Hierüber wie in den Hauptpunkten der ganzen Angelegenheit hat eine Verständigung mit der Regierung nicht
„daß die Regierung zur Einholung einer Zustimmung oder Erklä
verfassungsmäßigen Obliegenheiten noch in der dermaligen Lage der
schsgesetzblatt verkündeten Reichswahlgesetzes zusam⸗ 1n bekan Ein hsgis dinch den Wegfall des unausführbaren Ab⸗ scsnitts der Reichsverfassung nöthig gewordenen Ergänzungen und Ab⸗ änderungen vorzunehmen. vung des Präsidenten besteigt hierauf ben 8. G6 Fler die Red⸗ nerbühne, um als Secretair des V. Ausschusses über die geprüften, 19 zur Vorlage an die Kammer nicht geeignet befundenen Beschwer⸗ schicke, b) kraft des gemachten Vorbehalts diejenigen eechcge den Pertra zu erstatten. Nachdem hierauf noch Herr Fischer, zu dem Verfassungsenvtdegvon ee bö e. 3 G ine öthig erachte unigung Stadtschreiber von Ingolstadt, sich das Wort erbeten hat, um ei ahehnge und 10) über das Resultat dieser Verhandlungen eine anderweite
Der des Berichterstatters Vice⸗Präsidenten Schenk lautet: 1 Se erste Kammer wolle in Verbindung mit der zweiten Kammer seiner Vaterstadt in der Judenemancipationsfrage “
8 —: a) daß die Königliche Regierung den durch das Statut des bünvnssses vom 26. Mai 1849 eingesetzten Verwaltungsrath unverweilt be⸗
Präsident nach 11 Uhr Mittags die Sitzung mit dem Bemerken,
Sachsen. Dresden, 10. Febr. (D. A. Z.) Diesen Mor⸗ fassungs⸗Angelegenheit erwählten außerordentlichen Ausschusses der
ersten Kammer (Mammen als Vorstand, Schenk als Berichterstatter, Dr. Josph, Küttner und von Carlowitz) an die Mitglieder der ge⸗
daß die sächsische Regierung von dem bekannten Vorbehalte zum
den erfurter Reichstag beschicken lassen möge, und 2) das Königliche
lamentarischen Brauche die an die Kammern gebrachten Dekrete
erzielt werden können, indem diese dabei stehen geblieben ist, rung der Kammern in der deutschen Verfassungsfrage weder in ihren
bezüglichen Verhandlungen einen Anlaß hat finden können.“ Dieser
— Vorlage an die Kammern gelangen lasse; 2) die Anträge des Abgeordneten
von Carlowitz, insoweit diese in Obigem nicht bereits Berücksichtigung ge⸗ funden, für jetzt auf sich beruhen lassen.
Hierüber haben sich noch die Abgeordneten von Carlowitz
und Küttner, damit wenigstens zwei Mitglieder in einer und
1;g Ansicht vereinigt sind, zu folgendem dritten Antrage ver⸗ einbart:
Es möge die erste Kammer im Verein mit der zweiten Kammer die Staats⸗Regierung veranlassen: 1) von dem im Schlußprotokolle vom 26. Mai 1849 den Vorlagen der Königlich preußischen Regierung gegenüber niedergelegten Vorbehalte thatsächlich abzusehen, 2) den Verwaltungs⸗Rath aufs neue durch einen Beauftragten zu beschicken, an dessen Berathungen und Verhandlungen wieder Theil zu nehmen, demselben auch die Vorschläge,
zu welchen die in den Konferenzprotokollen der Sitzungen vom 17. bis mit
26. Mai 1849 niedergelegten Ansichten und Verwahrungen des Königlich sächsischen Bevollmächtigten unter den jetzt dargebotenen Verhältnis⸗ sen des zu verwirklichenden Bundesstaats Veranlassung geben, of⸗ en darzulegen; 3) dem sächsischen Volke die Theilnahme an
den Berathungen des für den 25. März 1850 nach Erfurt be⸗
rusenen Reichstages durch ungesäumte Veranstaltung der Wahlen seiner Abgeordneten zu sichern, und 4) mit den Königlichen Regierungen von Bayern, Württemberg und Hannover wegen des Anschlusses an das Bünd⸗ niß vom 26. Mai 1849, nicht minder wegen Beschickung des Reichstages und endgültiger Feststellung des deutschen Verfassungswerks unverzüglich direkte Verhandlungen anzuknüpfen.
„Die Staatsregierung hat zu diesen beiden letztgenannten An⸗ trägen ecklärt, daß sie aus den, dafür in den Vorlagen ausführlich entwickelten Motiven sich nicht bewogen finden könnte, auf die von Carlowitz⸗Küttnerschen Anträge eben so wenig auf den Schenkschen UnI gestellten einzugehen; indeß sei sie geneigt, Vorschläge zu machen, welche sie „nunmehr“” für nöthig erachte. Auf welchem Wege aber dieselben zur Kenntniß Preußens und der übrigen Staa⸗ ten zu bringen seien, müsse die Regierung ihrem freien Ermessen vor⸗ behalten. Die Beschickung des Verwaltungsraths würde aber mit I in Widerspruch stehen und den Erfolg derselben ereiteln. .
Frankfurt. Frankfurt a. M., 9. Febr. (Frankf. J.)
GT p. zonor 19 9 † ¹ † Der General⸗Lieutenant von Radowitz ist so eben hier angekommen. Vorgestern traf auch Fürst von Leiningen von einer Rei
nach Wien und Berlin wieder hier ein.
Ausland. 8 Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 8. Februar. Vorsitzender Dupin. Die Tagcsordnung bringt zuerst die Diskussion über die Mittheilung des Justiz⸗Ministers in Bezug auf die Verurtheilungen mehrerer Mitglicder der National⸗ Versammlung und auf das Erlöschen ihres Mandats. Der Prä⸗ sident läßt den Kommissions⸗Bericht vorlesen, welcher darauf an⸗ trägt, das Mandat der in Versailles verurtheilten Repräsentanten als erloschen zu erklären. Michel (de Bourges): „Ich protestire gegen den Ausspruch des hohen Gerichtshofes von Versailles.“ (Zur Ordnung!) Präsident: „Es ist nicht erlaubt, gegen einen Ausspruch zu protestiren, welcher im Namen der Nation geschah. Ich rufe Sie zur Ordnung.“ Michel: Seit 50 Jahren proskri⸗ biren sich die Parteien dieses Landes, ich habe eine Pflicht erfüllt, gegen ein ungerechtes Urtheil zu protestiren.“ Präsident: „Ich rufe Sie zum zweitenmale zur Ordnung.“ (Sehr gut! Große Aufregung auf dem Berge) Stim men links: „Auch der Präsident der Republik ist durch die Pairskammer verurtheilt worden.“ (Große Aufre⸗ gung.) Michel: „Ich kann nichts zurücknehmen.“ Der Prä⸗ Sas znf ihn zum dritten Male zur Ordnung und fordert die Pinhe S kewaig Die Versammlung spricht die Censur gegen Herrn Michel aus. Mit einer sehr großen Majorität wird der Kommissions⸗Antrag angenommen. (Großer Lärm.) Hierauf fi det die Interpellation des Herrn Piscatory über die Keee Un⸗ gelegenheit statt. Herr Piscatory beklagt sich über das Verfah⸗ ren Englands und hofft, daß die Regierung ihre Pflicht gethan habe. Cavaignac: Eine Vermittlung sei durch England ange⸗ nommen worden, also die Diskussion gefährlich. Minister Lahitte: „Die englische Regierung nimmt unsere Vermittlung an, den Her⸗ ren Wyse und Parker ist der Befehl zugegangen, alle Feindselig⸗ keiten einzustellen.“ (Sehr gut!) Es wird hierauf dem Minister des Innern ein Ergänzungs⸗Kredit „bewilligt, und vie Versammlung beginnt hierauf die Diskussion über die Kredit⸗ forderung von 900,637 Frs. zur Errichtung von sieben neuen tele⸗ graphischen Linien von Paris nach Angers, Tonnere und Chalons an der Marne, von Rouen nach Havre, von Orleans nach Nevers, von Orleans nach Chateauroux und von Lille nach Dünkirchen. Die Budget⸗Kommission will die Verminderung dieses Kredits auf 717,095 Frs., gegen welche Verminderung Leon Faucher sich er⸗ hebt. Dufaure entwickelt, wie wichtig tkelegraphische Linien für die Regierung seien, daher er die von der Kommission vorgeschla⸗ gene Redaction der Linien nicht billige. Der erste Artikel des Ge⸗ setzentwurfs, welcher die von der Regierung begehrte Kredit⸗ forderung enthält, wird angenommen. Herr Havin de ECE 8 interpellirt das Ministerium, zu wel⸗ cher Zeit die Regierung die telegraphischen Linien dem Handels⸗ publikum zur Benutzung überlassen wolle. Minister F. Barrot: Er habe ein Gesetzprojekt über diesen Gegenstand dem Staats⸗ rath zugewiesen. Derselbe habe sich günstig geäußert und er werde in wenigen Tagen ein Projekt hierüber auf den Tisch des Hauses legen. Die Versammlung nimmt hierauf den ganzen Entwurf über die Errichtung von 7 telegraphischen Linien mit 523 gegen 55 Stimmen an. Herr Mortimer Ternaux fordert die zweite Be⸗ rathung über Melun's Antrag in Bezug auf die Maßregeln, die zu treffen seien, um die Wohnungen der Armen gesunder zu machen. Auf Verlangen des Herrn Melun wird diese Diskussion jedoch ver⸗ schoben, und die Versammlung schritt zur ersten Berathung über den Antrag der Herren Paulin und Gillon über die Na⸗ tural⸗Leistungen. Herr Cha uvoix spricht gegen die Kommission, welche es nicht für gut findet, diese Leistungen durch eine Steuer zu ersetzen. Er sagt, der jetzige Zustand der Dinge sei den In⸗ teressen der Armen und der Constitution entgegen. Er schließt damit, das er daran erinnert, der Präsident der Republik habe vor seiner Wahl die Abschaffung der Natural⸗Leistungen versprochen. Minister F. Barrot: Allerdings habe der Präsident der Republik Modificatsonen für die Natural⸗Leistungen versprochen. Die Ge⸗ neral⸗Conseils seien deshalb befragt worden und hätten sich dagegen ausgesprochen. Die Sitzung wird hierauf geschlossen und die De⸗ batte vertagt.
Paris, 8. Febr. Der Minister General Lahitte hat von Portici eine Depesche erhalten, welche die Rückkehr des Papstes nach Rom für den 14. Februar meldet.
Herr von Kisseleff, Geschäftsträger Rußlands, hatte diesen Morgen eine sehr lange Konferenz mit dem Minister der auswär⸗ tigen Angelegenheiten.
Der National und der Siecle hatten die Nachricht ge⸗ bracht, daß General Lamoriciere am Montag von Stadt⸗Sergean⸗ ten gehindert worden sei, umzukehren, und daß er deshalb vom
8*
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Volke mißhandelt worden sei. Lamoriciere hatte dieser Angabe nicht widersprochen. Der Constitutio nnel meldet nun, daß die Regie⸗ rung eine Untersuchung über diesen Gegenstand angeordnet habe, und schließt diese Nachricht mit den Worten: „Die Stadt⸗Ser⸗ geanten, die sich auf diesem Platze befanden, sind bekannt; das Mi⸗ nisterium ist entschlossen, sie sämmtlich mit Absetzung zu bestrafen, wenn das Zeugniß des General Lamoriciere die Angaben des Na⸗ tional und des Sieecele bestätigen.
Mehrere Journale haben einen Brief Kossuth's an Lord Pal⸗ merston mitgetheilt, worin jener sich über das Benehmen der Pforte beklagt, welche ihm keinen Ausweg zwischen Auslieferung und Ab⸗ schwörung des Glaubens zu lassen scheine. Das Journal des Débats theilt nun folgenden Brief Kossuth's an den Großwesir Reschid Pascha mit: „Schumla, 2. Januar. Hoheit! Es ist eine der Konsequenzen meiner gegenwärtigen Lage, daß die Nachrichten von den politischen Ereignissen und den definitiven Entscheidungen der hohen Pforte mir nur sehr spät und unvollständig zukommen. Mein Brief an Lord Palmerston war in einem Momente geschrie⸗ ben, wo ich die vollkommene Ueberzeugung zu haben glaubte, daß uns nur die Wahl zwischen Uebertritt und Auslieferung bleibe. Aber ich fühle mich verpflichtet, zur Ehre der ottomanischen Regie⸗ rung und Ew. Hoheit selbst zu erklären, daß, noch bevor mein Brief an Lord Palmerston gelangt sein konnte, bereits Se. Majestät der Sultan und seine Regierung sich freiwillig und unbedingt für unsere Nichtauslieferung entschieden. Wenn diese Entscheidung mir nur einige Tage früher bekannt gewesen wäre, mein Brief an Lord Palmerston wäre nicht abgegangen. Empfangen Sie ꝛc. ꝛc. Kossuth.“
Die Bilder des Louvre sollen in einer neuen Ordnung auf⸗ gestellt werden.
Der Constitutionnel erschien heute erst Nachmittags, weil das Wasser der Seine in das Souterrain drang, in welchem die Pressen dieses Blattes stehen.
Der Bau der sogenannten Arbeiterstädte mußte wegen der fehlenden Fonds eingestellt werden. Der Präsident der Republik hat nun aus eigenen Mitteln die nöthigen Gelder hierzu angewie⸗ sen und die Arbeiterstädte werden nun vollendet werden.
Die Wahlversammlungen haben heute durch den Zusammen⸗ tritt der Nationalgarde in ihren verschiedenen Vierteln begonnen. Es wurde vorläufig beschlossen, mit großer Disziplin zu verfahren.
Die Freunde des Repräsentanten Richardet haben in seinem Namen erklärt, daß seine Worte auf der Tribüne nur ein histori⸗ sches Citat gewesen seien, und die Freunde Laborde's gaben die Erklärung ab, daß seine Unterbrechung nicht der Person Richardet's, sondern dieser historischen Quelle gegolten hätten. Durch diese Erklärung ist das Duell unterblieben.
An der Börse war gestern das Gerücht verbreitet, die Regie⸗ rung habe eine telegraphische Depesche erhalten, wonach in Lyon Unruhen ausgebrochen seien. Dieses Gerücht war indeß falsch, denn die Regierung erhielt heute auf telegraphischem Wege die Nachricht, daß in Lyon vollständige Ruhe herrsche.
Großbritanien und Irland. Parlament. Unter⸗ haus. Sitzung vom 7. Februar. Lord Dudley Stuart trug auf Vorlage der Dokumente betreffs der Forderungen Rußlands und Oesterreichs auf Auslieferung der ungarischen Flüchtlinge an, ferner auf Papiere, die auf die Occupation der Donau⸗Fuͤrsten⸗ thümer durch Rußland Bezug hätten. Zur Begründung seines Antrags ging er in eine leidenschaftliche Skizze des ungarischen Freiheitskrieges ein und erklärte die Invasion der Russen für eine Verletzung des Völkerrechts. Schließlich deutete er auf die Ver⸗ größerungspläne Rußlands an der Donau hin. Lord Palmer⸗ ston erklärte sich bereit, diejenigen Papiere vorzulegen, die ohne Beeinträchtigung der staatlichen Rücksichten vorzulegen wären. Bei aller Sympathie des englischen Volkes für Ungarn wären dem Ein⸗ fluß Englands aber hier enge Gränzen gezogen, insofern es kein direktes Recht, zu interveniren, gehabt. Was die Donaufürsten⸗ thümer beträfe, so glaube er, daß Rußland seine desfallsigen Ver⸗ träge mit der Pforte halten und seine Occupations⸗Truppen auf 10,000 Mann bald reduziren werde. Was die Flüchtlinge anlange so ständen dieselben blos unter temporairer Aufsicht und set habe bei dieser Frage in vollkommenster Harmonie mit Frankreich gehandelt. Hätte die Sache ausschließlich von der englische Regie⸗ rung abgehangen, so hätte man sie noch günstiger geschlichtet. Bei den bewandten Umständen aber habe man nichts Besseres erzielen können. Lord Stuart erklärte sich mit Palmerston's Erklärung zufrieden, erinnerte aber, daß die Flüchtlinge sicheren Schutz finden müßten, insofern man auf Kossuth's Leben ja Pläne schmiede. Lord Ha⸗ milton greift den Vorredner wegen seiner Insinuation an, als wäre die österreichische Regierung bei Mordplänen betheiligt. Herr Cockburn begreift nicht, wie man die österreichische Regierung in Schutz nehmen könne, und verliest ein langes Register derer, die durch den Strang und durch Pulver und Blei ihre Theilnahme am Kampfe gebüßt. Frauen der höchsten Stände seien vom Henker ausgepeitscht worden. Herr d'Israeli vertheidigte die österrei⸗ chische Regierung, und der Antragsteller nahm schließlich seine Mo⸗ tion zurück.
London, 8. Febr. Herr Hume hat angezeigt, daß er am lsten d. M. eine Bill einbringen werde, welche die Ausdehnung des Wahlrechts, die Abkürzung der Dauer der Parlamente auf drei Jahre und die Einführung der geheimen Abstimmung bei den Wahlen bezwecke.
Dänemark. Kopenhagen, 6. Febr. (A. M.) Im Volksthing legte heute der Finanz⸗Minister den Entwurf zu einem Gesetz in Betreff der Apanagen für die Mitglieder des Königlichen Hauses vor. Diese sind in folgender Weise vorgeschlagen: die ver⸗ wittwete Königin Karoline Amalie 90,000 Rbthlr,; die verwittwete Königin M. S. Frederike 90,000 Rbthlr.; Erbprinz Ferdinand 45,000 Rbthlr.; dessen Gemahlin 10,500 Rbthlr.; Prinzessin Ju⸗ liane Sophie 25,725 Rbthlr.; Landgräfin Louise Charlotte 22,425 Rbthlr.; die geschiedene zweite Gemahlin des Königs 10,000 Rbthlr.; Prinz Christian von Glücksburg 1366 ½ Rbthlr.; Prinz Wilhelm von Hessen 1200 Rbthlr.
Schweiz. Genf, den 1. Febr. General Dufour hat dem Journal de Gensve folgende Erklärung eingesendet: „Das Journal Assemblée nationale enthält in seiner Nummer vom 23. Januar über die Schweiz und über Genf insbesondere einen
Artikel, den ich mich zu qualifiziren enthalte, aber dessen falsche An⸗
gaben, insofern sie mich betreffen, ich nicht mit Stillschweigen über⸗ gehen kann. Nachdem der unbekannte Artikelschreiber erklärt hat, die Schweiz sei der Demokratie und sozialen Auflösung verfallen, so setzt er hinzu: „Glücklicherweise giebt es gewisse Projekte, welche der General Dufour recht wohl kennt, die mit dem nächsten Früh⸗ ling etwas mehr Ordnung in die Dinge bringen werden.“ — Diese Angabe, ich strafe sie Lügen, indem ich erkläre, daß ich keine, durchaus keine Kenntniß von den fraglichen Projekten habe, daß mir nie davon von irgend welcher Seite etwas mitgetheilt worden, und daß ich dieselben, was auch die Assemblée nationale darüber be⸗
richten mag, für reine Erdi ligkeit, diese Erklärung in und genehmigen Sie die Ve Genf, den 28. Januar 1850
chtungen halte.
Ihrer nächsten Nummer sicherung aus
Haben Sie die G aufzuneh gezeichneter 4 S al G. H. Dufour.“ Italien. Turin, 4. Febr. Di nachstehende Erklärung: aedts — Kcficdch welche die an Se. Majestät gerichtete Bittschrift w lichen Emancipation der Israeliten und Protestan haben, um zu zeigen, daß, wenn sie in den Irre verdammen, sie doch die Menschen lieben, die sich dem der Zahl derjenigen befinden, denen Herr Amedeo B unter dem Titel: „Die valdenser oder die katholischen Christen ꝛc.“ gewidmet hat, erklären hiermit, um jede mißliebige Auslegun zu beseitigen, daß sie Alles verwerfen, was in jenem Buche den Leh⸗ ren der römisch⸗katholischen Kirche entgegen ist, und daß sie freudig dieses öffentliche Bekenntniß unveränderlicher kindlicher Liebe able⸗ gen, welche sie für die einzig wahre Kirche empfinden.“
S. Madrid, 3. Febr. daß die Regierung zwischen den 10ten und 15ten dieses Monats den gesegneten Zustand der Königin offiziell ankündigen werde. General Narvaez ist gestern Abend nach Madrid zurückgekehrt, nachdem er von einem großen Landgute, welches der Königin ge⸗ hörte und das sie ihm zur Belohnung für seine der Krone erwie⸗ senen Dienste geschenkt hat, Besitz genommen. Landgutes beträgt 2 Millionen Realen. Gestern sind die Detachements der Truppen, welche einen Theil der Expedition nach Italien ausgemacht hatten, hierher zurückge⸗ 8 kehrt und werden die hiesige Garnison verstärken. Im Senat wird vermuthlich morgen der Bericht über die For⸗ derung des Ministeriums, die Steuerbewilligung betreffend, verle⸗ Die progressistische Minorität des Senats, welche ein Lebenszeichen von sich geben wollte, hat ein Amendement redigirt, das von Herrn Gabello vertheidigt werden wird. dement wird verworfen werden.
z. Piemontese enthäl t holischen Klerus, egen der bürger⸗ ten unterschrieben
gemäß unter ert sein Werk
Spanien. Man glaubt,
Der Werth dieses
sen werden. Dieses Amen
— 8
Börsen. Kaiserl. Dukaten 95 ¾ Gld Poln. Papiergeld Staats⸗Schuldschein
Auswärtige
Breslau, 11. Febr. Holländ. u. Friedrichsd'or 113 ½ Br.
Oesterr. Bankn
Seehandlungs⸗
Pfandbriefe
Louisd'or 112 ½ oten 90 %2 bez. . Prämienscheine 2 50 Rthlr. 10 101 Gld., do. 3 ½7proz. 90 ⅞ bez. 93 ⁄à2 u. † bez. 4 100¼ Br., do. 3zroz. 93 ¼ bez. Preußische Bank⸗Antheilscheine „ro. neue 4proz. 95 ½ Gld., do. a 500 Fl. 81 ½˖ Br., do. ussisch⸗-Poln. Schatz⸗Obligat.
Litt. A. 106 ½ eiw. bez. u. Pr., lau⸗Schweidnitz⸗Freiburger 79 ½ Br. Br., do. Prior. 104 ½ Gld., do. Ser. (Köln⸗Mind.) 96 ½¼ Br. Krakau⸗Oberschles. 74 ½ bez. u. Br. „— ½ bez. u. Gld. Wechsel⸗Course.
Amsterdam 2 M. 143 ¼ Br.
Hamburg a vista 151 ¾˖ Br.
2 M. 150 ½ Gld.
London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 26 ½ B.
Berlin a vista 100 ½ Br.
do. 2 M. 99 ½⅞ Gld.
Wien, 9. Febr. Met. 5proz. 95 84 ½, 2 ½proz. 50, 8, Nordbahn 109 ½,
Poln. Pfandbr. alte 4proz. 96 Br. artial⸗Loose a 300 Fl. 122 Br.,
Bank⸗Certif. a 200 Fl. 17 ½ Br. a 4 pCt. 80 ½ Br.
do. Litt. B. 104 ¾ Br. Niederschlesisch⸗Märkische 85 1II. 103 ¾ bez.
37 ⅛ bez. u. Br. Wilhelms⸗Nordbahn 44
Oberschlesische
Ost⸗Rhein. Neisse⸗Brieg
94 ⁄, 4Aproz. 74 ¼, . Anleihe 34: 169, 170, 8 Gloggn. 110 ½¼, 111. Mail. B. A. 1138, 1142. “ 112 ½. e Cours Amsterdam 156 8 . Augsburg 1143 ½ Br. Frankfurt 112 ¾ Br. Hamburg 165 Br. London 11.24, 11.22. Paris 134 ½ Br. anfangs beliebt, schlossen daß in Paris Emeute stattgefunden. Fremde Devisen mehr Brief als
Wien, 10. Febr. Met. 5proz. 94 %, 4 ⁰proz. 84 ½,
Nordb. 109 ½, ,
Pesther 88 ½, ½ Fraukfurt a. M., Actien und 5⸗ und 4 ½proz. Met., B. ite angenehmer, und man Iproz. Span.
4 ½ proz. 84 ¼,
39: 110, 114. 82, 82 %⅛. Pesth 88 ½, t. . Gold 119 ⅞.
Fonds, matter in Folge de
(Sonntag.)
10. Febr. (In der Effekten⸗Ce. ad. und Sard.Loose bot dafür etwas bessere Prei blieben etwas matter. Alle übrigen .⸗W.⸗Nordbahn und Bexrbacher Actien erlin zu billigeren Preisen war im Allgemeinen sehr unbedeutend.
Bank⸗Actien
als gestern. Fonds ohne Bew waren auf die weic Der Umsatz Oesterr. 4proz. 1204 Br., 1200 Gld. 33 Gld. Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl. Fl. 28 ¾ Br., 27 ⅞ Gld. 33 ½ Br., 33 a½ Gld. Bethmann 33 ½ Br., 33 ½ Gld. Poln. 300 Fl.⸗Loose 1 Bexbach 82 ¾ Br., 82 ½ Köln⸗Minden
hende Notirung von B.
Metall. 84 ½ Br.,
Baden Partial⸗Loose a 35 Fl. 33 ½ Br., 72 ⅞ Br., 72 ½ Gld., Hessen Partial⸗ Loose a 40 Rthlr. preuß. Sardinien Partial⸗Loose a Spanien Zproz. 500 Fl. 81 ¼ Br., 81 Gld. h⸗Wilhelms⸗Nordbahn 45 Br., 96 ¼ Br., 96 Gld.
London, 8. Febr. (pr. Telegraph.) Cons. Amsterdam 12. hetraidemarkt blieb unverändert.
Amsterdam, 9. Febr. unverändert; span. preishaltend, öste fremden Effekten sind nur Peru 80, 79, 78 ½. Mex. einiger Gewinn⸗Realis
Holl. Integr. 55 „7. pons 8 ½. Oesterr. Met. 5proz. 80 ⅞, 81 %,
Hamburg 1
ö“
Holl. Fonds bei mattem rr. gesuchter. Von den übrigen Verkäufe zurückgegangen, Griech. waren ebenfalls in Folge ationen zu niedrigeren Preisen zu haben. Span. Ardoins gr. Piecen 1
2 ½proz. 43.
W11A14“*“
Markt⸗Berichte. Getraidebericht vom 12. Februa Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:
Weizen nach Qualität 50—55 Rthlr.
Berliner