1850 / 67 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Man werde die Zusage des Fürsten, nur Männer des allgemeinen Vertrauens zu seinen Rathgebern zu wählen, dahin deuten, daß sie nur für den damaligen Augenblick gegeben worden sei, oder sie sei abgezwungen worden; aber dann sei Alles abgezwungen, dann sei dem Volke auch der Absolutismus aufgezwungen, dann sei über⸗ haupt in der weltgeschichtlichen Entwickelung Alles erzwungen. Man könne sich freilich mit Gewalt widersetzen, man werde aber dann bald sich eine andere Gewalt entwickeln sehen; das Volk werde jede Sondermacht über Bord werfen. Gegen das, was das Programm über die deutsche Frage sage, würde er wenig zu er⸗ innern haben, wenn nicht auch hier, dem Standpunkte der Volks⸗ Souverainetät entgegen, eine solche Einheit verheißen sei, die er noch entschiedener bekämpfen werde, als die, welche den Staaten⸗ bund erstrebt. Für ein solches ganzes Deutschland bedanke er sich. Er wolle ein ganzes und freies Deutschland, freilich für den Augen⸗ blick ohne Oesterreich, denn dieses habe durch seine Abschließung das Recht verloren, in Deutschland einzutreten. Er stimmt ent⸗ schieden für den Ausschuß⸗Antrag. 8 1

Herr Rauh: Man sei in das Stadium des Federkriegs ge⸗ langt. Der Ausschuß gehe ganz über das hinweg, was in der Erklärung der Landtags⸗Kommission liege, er fühle nicht die Ver⸗ gewaltigung. Es liege darin der nächste Versuch, die Verfassung

umzustürzen; man dürfe nicht warten, bis dieselbe umgestürzt sei. Er begreift nicht, wie man Mißtrauens⸗Votum auf Mißtrauens⸗ Votum häufen wollte, es fehle dem zweiten an aller Grundlage, da das erste nicht angelangt sei, man baue ein Schloß in die Luft. Der Minister werde lachen und sagen, er habe kein Miß⸗ trauens⸗Votum erhalten. Das Programm habe er mit Vergnügen und Andacht gelesen; er würde an der Stelle des Ministers eben so gesprochen haben, es sei kein Wort darin, welches so gedeutet wer⸗ den könne, wie der Ausschuß versuche. Man kenne den Minister und wisse, was von ihm zu erwarten sei. Man muge sich keine Täuschung machen, die Volkssouverainetät bestehe noch nicht, es bestehe die Souverainetät, auf welche der Minister sich stütze, diese sei im §. 2 der Verfassungs⸗Urkunde klar ausgedrückt. Auf diesem Standpunkt bewege sich der Minister und habe ein Recht dazu. Er trete dem in der Revolution liegenden Prinzip der Verneinung ent⸗ gegen, auch dazu habe er ein Recht; er trete im Programm wie ein Heros auf. Man dürfe ihn nicht tadeln über das, was er nicht gesagt habe und den Schulmeister machen, es werde ihn Niemand überzeugen, daß das in dem Programm Gesagte den Gesetzen ent⸗ gegen sei. Die Idee der Volkssouverainetät lebe nur in den Herzen Einzelner, sei da schöner aufgebaut, als in einer Verfassung. Das Programm sei ihm klar und verständlich. Ihn schrecke nur das, was vielleicht den Worten entgegen ist und wohinter wir nicht kommen können.

Herr Nebelthau ehrt die Stimmung des Vorredners, wirft ihm aber vor, durch weitschichtige Berathungen einen einmüthigen Beschluß zu hindern, ohne einen gedeihlichen Ausweg anzudeuten; er bewegte sich in demselben todten Formalismus, wie Herr Hassen⸗ pflug. Als ob die Kraft eines Mißtrauensvotums von dessen In⸗ sinuation abhängig sei; mit dem Ausspruch desselben sei Alles ge⸗ schehen. Herr Rauh hätte einen Rath geben sollen, wie man kräf⸗ tiger auftreten solle. Herr Bayrhoffer: Die Deduction des Herrn Rauh sei allerdings eine durchaus formelle, in dieser Bezie⸗ hung stimme er Herrn Nebelthau bei. Die Volkssouverainetät sitze nicht nur in den Herzen, sondern auch in der Verfassung und in der landesherrlichen Verkündigung vom März 1848; sie sei in er⸗ sterer durch das „unzertrennbare Wohl des Landesfürsten und des Vaterlandes“ ausgesprochen; hierauf hätten die Stände⸗Mitglieder ihren Eid geleistet, wenigstens habe er solchen von seinem Stand⸗ punkt aus nur in diesem Sinne leisten können.

Herr Thoobald ist mit dem Endresultat des Ausschuß⸗Be⸗ richtes einverstanden, er erblickt darin einen Schritt zum endlichen Beschluß in dieser Sache. Seine Abweichung in den Motiven will er nicht erörtern, da es hier auf einen bestimmten Beschluß an⸗ komme. Er hält die öffentliche Beschlußnahme nicht für genügend, um dem Ministerium dieselbe bekannt zu machen und beantragt, den heutigen Beschluß dem Ministerium direkt mitzutheilen. In die Lobrede des Herrn Rauh hinsichtlich des Programms vermag er nicht einzustimmen; das sei nichts als der alte Senf, den man von 1815 bis 1819 in allen absolutistischen Expectorationen weit besser und geistreicher gelesen habe. Ihm sei dasselbe deutlich genug, es käme auch vielleicht die Zeit, wo man doch deutlicher reden und un⸗ ter den Begriff der Volkssouverainetät Alles zu bringen suchen werde, was dem Absolutismus nicht angenehm sei. Die Volkssouveraine⸗ tät müsse nicht nur in den Herzen leben, sie müsse auch einen Aus⸗ druck erhalten. Wir Alle wollen die Volkssouverainetät, unter wel⸗ cher Regierungsform sie auch zu Tage tritt, und bekämpfen den Ab⸗ solutismus; der gegenwärtige schwankende Zustand wird aber nicht eher sein Ende erreichen, bis eines dieser beiden Prinzipien besiegt ist. Es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod. Alle Absolutisten und Nachteulen, die bisher in der Verfassung zur Miethe gewohnt, kommen zum Vorschein; es müssen deshalb alle Partei⸗Rücksichten zurücktreten und alles Herumstreiten über Nebensachen vermieden werden. Er stimmt für den Antrag vorbehaltlich weiterer Schritte. Herr Hahndorf spricht sich gegen jede Verschleppung dieser wich⸗ tigen Sache aus, da dieselbe zur Beschlußnahme reif sei. Er macht sich keine Sorge darüber, auf welchem Wege sie dem Minister be kannt werde, sie bleibe demselben kein Geheimniß. Die Stände⸗ Versammlung habe aber auch ein Recht auf die größtmögliche Ver⸗ öffentlichung ihrer Verhandlungen. Man möge den Bericht nicht nur drucken, sondern ihn auch in mehreren tausend Exemplaren, insbesondere durch die Zeitungen, verbreiten lassen. Die Scheu des Herrn Hassenpflug gegen alle Oeffentlichkeit wolle er durch die Ver⸗ lesung eines Erlasses vom Jahre 1834 belegen, welcher allen Cen⸗ soren im Lande aufgab, den Abdruck einer damaligen Mittheilung der Regierung an die Stände zu hindern. Herr Wolf theilt die Ansicht des Herrn Rauh, die Verhandlungen abzubrechen, bis der Ausschuß berichtet habe.

Herr Köster theilt zwar die Ansicht, daß die Mittheilung der Zuschrift als geschehen zu betrachten sei, möchte aber über die Er⸗ klärung der Landtags⸗Kommission nicht so leicht hingehen. Er beantragt deshalb zu dem ersten Ausschuß⸗Antrag den Zusatz

„vorbehaltlich weiterer Entschließung“ für den Fall nämlich, daß das Ministerium fortgesetzten Widerstand leiste. Das Gefährlichste Programm findet er in der Andeutung des früheren oder 11. Wicdereintritts der Ober⸗Souverainetät des deutschen durch Aufpflanen der Herr Minister die eine Seite des Hauses dann hätle großdeutschen Fahne zu gewinnen glaube,

sollen; solches Bemtde unühme auf den deutschen Bund weglassen Seine Partei werde 8* sei sedoch unter allen Umständen vergeblich. Er beantragt, 9 I mie dem Ministerium Hassenpflug gehen. selbst zuzufertigen. Dee en deren Minister⸗Präsidenten nur ein Vorwand; derzel eit des Landtags⸗Kommissars sei 5 1 ; derselbe sei vielmehr abgetreten. Herr Förster: Ein an die Landtags⸗ 8 2

8 udtags⸗Kommission abgegebener Be⸗ schluß sei in der Regel als an die Regierung abgegebe b trachten, nur in dem vorliegenden Falle 885 d Ve ehe zurüc- gegeben worden. Er schließt sich dem Rauhschen Antra 5

Oetker: Der Landtags⸗Kommissar habe keine Instruction erhal⸗ ten, den Beschluß nicht anzunehmen, sondern nur, denselben nicht amtlich vorzulegen. Es sei darum nicht abzusehen, welchen Werth weitere Maßregeln haben. Wer das Programm so beurtheile, wie Herr Rauh, der hätte in das Mißtrauensvotum nicht einstimmen dürfen, er halte es für ein Machwerk, wie es der Ausschuß be⸗ zeichnet habe. Wenn das Ministerium sich der Ständeversammlung gegenüber unziemliche Zumuthungen erlaube, so werde er darum den gesetzlichen und formellen Standpunkt nicht verlassen. Herr. Pfeiffer II. mahnt zu einträchtigem Handeln und Abstehen von formellen Verschiedenheiten. Deshalb würde er auch für Einhändi⸗ gung an das Ministerium stimmen, obwohl es seine persönliche Ansicht nicht sei. Dadurch würde auch der Antrag des Herrn Rauh erledigt. Herr Rauh: Sein Antrag werde durch die be⸗ schlossene Mittheilung an das Ministerium wegfallen.

Der Präsident sprach den Wunsch aus, daß ein einstimmi⸗ ger Beschluß zu Stande komme. Das Programm enthalte in zwei Punkten bedeutende Begriffsverwirrungen. Die Volkssouverainetät sei der Gegensatz des Absolutismus; das sei im constitutionellen England und auch in der Juli⸗Monarchie anerkannt gewesen und habe seine großarligste Bethätigung im deutschen Volke durch den Zusammentritt seiner Vertreter gefunden; die Volkssouverainetät habe dadurch ihre geschichtliche Geltung erlangt und sei ein für das Volk errungenes Gut. Eine zweite verkehrte Ansicht sei, als ob in der Revolution blos das Prinzip der Verneinung liege; sie sei kein Staatsprinzip, aber sie sei das letzte verzweifelte Mittel, das heilige Recht der Völker, ihr Recht zu erlangen. Wo Rechte und Gesetze geehrt werden, da gebe es keine Revolutionen; sier würden auch nicht von Parteien gemacht, sie seien Schickungen der .“ Vorsehung, denen keine Macht der Erde widerstehen önne.

Die Diskussion wurde hiermit geschlossen. Der Ausschuß⸗ Antrag mit dem Amendement des Abgeordn. Köster und die Mit⸗ theilung an das Gesammt⸗Ministerium wurden einstimmig ange⸗ nommen. Herr Eberhard stimmte nicht mit. Herr Rauh er⸗ klärte hierauf, seinen Antrag beruhen lassen zu wollen. Der Druck des Berichts und dessen weitere Verbreitung wurden eben⸗ falls beschlossen.

Sachsen⸗Koburg. Koburg, 3. März. (D. A. Z.) Gestern ist der Landtag in Abwesenheit und Auftrag des Herzogs von dem Minister Seebach eröffnet worden. Der Minister bedauerte zuvörderst, daß ihn das gleichzeitige Tagen des hiesigen Landtags und des gothaer daran hindere, in den Sitzungen gegenwärtig zu sein; es solle jedoch das Ministerium in der Person des Ministe⸗ rialraths Braun vertreten werden, und werde er auch selbst bei Verhandlungen, bei denen die Anwesenheit des verantwortlichen Ministers nöthig erscheine, vorzüglich bei den Fragen wegen des Anschlusses an das preußische Bündniß und der Vereinigung mit Gotha, gern in der Mitte des Landtags erscheinen. Zugleich ge⸗ dachte der Minister, daß eine spezielle Vorlage wegen der letzteren Frage von Seiten der Regierung noch nicht zu ermöglichen gewe⸗ sen; ließ aber eine Reihe anderer Vorlagen vorlesen, worunter eine wegen Entschädigung der Patrimonialrichter, wegen Einführung eines Strafgesetzbuchs, wegen der Zustimmung der Stände zum Anschluß an das preußische Bündniß und eine Benachrichtigung hinsichtlich des Beitritts zum Interim.

. Ausland.

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 5. März. Den Vorsitz führt Dupin. Die Tribünen sind zeit lich gefüllt, die Versammlung ist aufgeregt. Lagrange sucht den General Cavaignac auf seinem Sitze auf und unterhält sich sehr lebhaft mit ihm. Der Präsident bemerkt, daß heute die Interpel⸗ lationen Piscatory's wegen der Reden in den Wahlversammlungen stattfinden sollten. Mittlerweile sei ihm ein Ansuchen des General⸗ Prokurators am pariser Appellhofe zugekommen, das um Ermäch⸗ tigung nachsucht, Michel von Bourges wegen einer in Montmartre vor 800 Personen gehaltenen Rede gerichtlich zu verkolgen. Michel ist angeklagt, daselbst gesagt zu haben: „Das Volk wird den Ur⸗ sprung des Kapitals und der Glücksgüter untersuchen. Es hat das Recht dazu.“ Michel versichert auf Ehrenwort, daß er nie diese Worte gesprochen, die nur dem Constitutionnel ihr Dasein verdankten. Er habe blos die demokratischen Kandidaten empfohlen. Allerdings werde man das Kapital studiren, und nur ein Feind des Fortschritts könne sich widersetzen. Der Justiz⸗Minister erwiedert, die Regierung wolle Gerechtig⸗ keit und Wahrheit. Die Worte, welche das Eigenthum angriffen, seien in Montmartre wirklich von dem Repräsentanten gesprochen worden. Der Präsident stellt die Dringlichkeitsfrage. Die Dringlichkeit wird angenommen, und das Ansuchen an die Abthei⸗ lungen verwiesen. Der Präsident verliest einen Brief des General⸗ Prokurators, welcher ein gegen den Repräsentanten Baucel aufge⸗ nommenes Protokoll enthält. Derselbe soll gesagt haben: „Ich wün⸗ sche von ganzem Herzen die Verwirklichung der demokratischen Republik mit allen sozialen Konsequenzen. Ich will die Befreiung des Volkes, wie die Minorität. Ihr 8 sich eine Ma— jorität von 500 entgegen, die dem Volke seine Freiheit, sein Ver⸗ einigungsrecht, seine Presse genommen hat.“ Baucel bemerkt, man habe seine Worte entstellt. Er habe in den Wahlversamm⸗ lungen dasselbe wiederholt, was er so oft von der Tribüne behaup⸗ tet, daß man die Rechte des Volks verletze. Man verlange, ihn belangen zu dürfen; er habe nicht das mindeste dawider. Die Ma⸗ jorität geht zur Tagesordnung über. Piscatory erklärt, daß er nun seine Interpellation zurückziehe. Nach kurzer Diskussion wird der Vorschlag von Pradié, Denayroux und La⸗ vergne, den Art. 2 des Gesetzes vom 21. April 1849, betreffend das Ausrufen, Kolportiren und Anschlagen bei Gesammtwahlen, auch auf theilweise Wahlen anzuwenden, verworfen. Die zweite Lesung des Vertrages mit Chili kömmt an die Tagesordnung. An der Diskussion nehmen Theil: Aucel, Admiral Dupetit⸗Thouars, Lapés. Die Diskussion selbst ist leer und schleppend. Auf die Be⸗ merkung des Generals Lahitte, Ministers des Auswäöärtigen, ‚daß die Mängel des Vertrages durch Zusatz⸗Artikel ersetzt werden könn⸗ ten, wird der erste Artikel angenommen. Die Versammlung be⸗ schließt die dritte Lesung des Vertrages. Hierauf wird die Sitzung aufgehoben.

Paris, 5. März. Der Präsident der Republik wohnte gestern Abend in Begleitung der Großherzogin von Baden der Vorstellung der großen Oper bei.

Die Assemblée Nationale theilt gerüchtweise mit, daß Lord Normanby sich unmittelbar, nachdem er den letzten diplomatischen Artikel des Napoleon gelesen, zum Präsidenten der Republik be⸗ geben habe. Auch die Estaffette will wissen, der englische Ge⸗ sandte habe dieses Artikels halber, welcher die Stellung Frankreichs zu England berührte, eine Privat⸗Konferenz mit dem Präsidenten der Republik gehabt.

Von Toulon läuft die Nachricht ein, daß das 33ste Regiment, das zum Abmarsch aus Rom bereit war, der dort und auf dem platten Lande herrschenden Aufregung wegen, Gegenbefehl erhalten habe. Die Meuchelmorde mehren sich dort, wie in Toskana. Man befürchtet zum Frühjahr einen Ausbruch. Die österreichische Armee in Italien ist, wie es heißt, sehr auf ihrer Hut und stets marschfertig. Privatberichte aus Rom versichern, daß der Papst fest entschlossen sei, nicht nach Rom zurückzukehren.

Großbritanien und Irland. London, 5. März. Im Unterhause erwiederte Lord Palmerston gestern auf eine Interpellation wegen Verlängerung des Waffenstillstandes in Schleswig-Holstein, daß derselbe zwar noch nicht verlängert sei, daß aber keine der beiden kriegführenden Parteien die Absicht haben dürfte, ihn zu brechen. Auf eine Interpellation Hume's über die griechische Frage, bemerkte der Minister, daß man auf die Weige rung Griechenlands, gerechte Forderungen zu erfüllen, Repressalien gebraucht habe, daß Frankreichs gute Dienste angenommen seien, ein französischer Agent aber noch nicht in Griechenland angekommen sei. Die diplomatische Verbindung habe nie aufgehört.

Bei dem Jahresmahle der russischen Compagnie in der Lon don⸗Tavern brachte man einen Toast auf den Kaiser von Rußland, als eine Stütze der Civilisation, aus, der mit Enthusiasmus auf⸗ genommen wurde. Auch ein Toast auf den griechischen Konsul fand lebhaften Anklang.

Den neuesten Nachrichten aus New-York vom 20. Februar zu⸗ folge, hatte am 16ten eine verheerende Feuersbrunst in New⸗Or⸗ leans stattgefunden; der Schaden wurde auf 1 Million Dollars geschätzt; das Feuer soll angelegt gewesen sein. Aus Kalifornien

war in New⸗York wieder fur 3 Millionen Dollars Gold angelangt. In Komada waren wieder ernste Unruhen vorgefallen und ein Haus dabei niedergebrannt worden. Das Militair mußte einschreiten. Auch hatte in Montreal am 18ten eine Feuersbrunst die dortige Bibliothek und das Amtslokal des Gouverneurs zerstört.

Italien. Turin, 28. Febr. (F,r. B.) Die Deputir⸗ ten⸗Kammer hat den ersten Artikel des Gesetz⸗Entwurfes über eine Reform des Posttarifs angenommenä.

In Rom sollen mehrere Tausend Oesterreicher einrücken, um bei Wiederaufrichtung des Kaiserlichen Wappenschildes gegenwär⸗ tig zu sein. Der Papst hat mehreren französischen Offizieren den Orden vom heiligen Gregor verliehen.]

Spanien. Madrid, 27. Febr. (Fr. B.) Heute Abend ist Opern⸗Vorstellung im Palaste, welcher der König und die Köni⸗ gin beiwohnen werden. 8

Die Exaltados enthalten sich aller Theilnahme an den Provin⸗ zialwahlen, wodurch die Moderados freies Feld bekommen und ihre Kandidaten überall den Sieg davontragen.

Der Ministerrath ist bei beim Minister⸗Präsidenten versam⸗- melt.

Die Steuern für Januar 1850 liefern einen viel besseren Er trag, als die für den gleichen Monat des vorigen Jahres. Im Januar 1849 war die Einnahme 69,429,399 Realen, im Januar 1850 dagegen 75,143,419 Realen, was einen Ueberschuß zu Gun sten 1850 von 5,714,019 Realen ergiebt.

In Lissabon genoß am 23. Februar Graf von Thomar noch immer das Vertrauen des Thrones und der Kammern. Die Tagespresse greift ihn jedoch sehr heftig an. Die Redacteurs der Oppositions⸗Journale wollen gegen das neue Preßgesetz protestiren, welches mit großer Majorität durchgehen wird.

Die günstigen Nachrichten aus Paris vom 24. Februar ha ben auf der Börse nicht die gehoffte Wirkung gehabt. Die Ge⸗ schäfte waren matt 3% 28 7%. Die wahre Ursache des Fallens de Papiere ist unbekannt.

Moldau und Walachei. Jassy, 22. Febr. (Buko wina.) Die russischen Occupations⸗Truppen, die noch im Laufe dieses Monats bis auf zehntausend Mann die Fürstenthümer räu men sollten, wofür, in Folge der diesfalls ergangenen Befehle, be reits die nöthigen Vorkehrungen getroffen waren, scheinen es m ihrem Rückmarsch doch nicht so ernst gemeint zu haben. Es tra nämlich ein Kaiserlich russischer Feldjäger aus St. Petersburg welchen Ort er vor vierthalb Tagen verlassen hatte, hier ein und überbrachte denselben den Haltbefehl.

Türkei. Konstantinopel, 2. März. Ein Reisende aus Brussa erzählt, es seien daselbst Häuser bereit gemacht, un die Internirten für einige Zeit zu beherbergen. Nach der Ansicht Lord Palmerston's würde die Internirung nicht länger als 2 bis! Monate dauern, indem es sich blos um Erfüllung der Formalitä— handele. Die Pforte hat ihrerseits nach langem Unterhandeln dem Grafen Stürmer die Internirung auf ein Jahr versprochen. D. niedrigste Forderung des Grafen besteht jedoch in fünf Jahren wann wird hier eine Ausgleichung zu Stande kommen?

Das jüngst angekommene Schiff aus Varna hat in Konstanti nopel die schöne Magyarin Dembinska, welche unter dem Namen einer Madame Blumfield reist, ans Land gesetzt. Diese treue Ge fährtin Kossuths war Zeugin seines Triumphes und theilte sein Exil, zog aber endlich die Freiheit der Internirung vor. Man er⸗ zählt als bestimmt, daß die schöne Magyarin beinahe das Opfer einer Entführung geworden wäre. Der neue Paris war ein ge wisser Herr B., der sie von Varna begleitete. Alles war vorbe⸗ reitet, das Schiff lief spät in den Hafen ein, der Kapitain hatte sein Patent verloren, man konnte die Quarantaine⸗ formalitäten nicht erfüllen und mußte folglich bis zum nächsten Tage ans Land steigen. Des Nachts sollte ei Schiff das schöne Weib entführen; aber es wachte über sie eirn Schutzengel in Gestalt des englischen Agenten, Herrn Guaraceina es gelang ihm, der englischen Gesandtschaft einige Worte zukommen zu lassen. Man eilte herbei, weckte die Quarantaine⸗Beamten, de Capitain fand sogleich sein Patent wieder, und heute läßt sich di reizende Magyarin in Pera bewundern, wo sie unter dem direkten und besonderen Schutze Sir Stratford Canning's steht. Die hohe Gesellschaft von Pera, welche von dieser kostbaren Acquisition gan entzückt ist, fürchtet, daß durch die versuchte, aber vereitelte Ent führung neue Zwistigkeiten entstehen könnten; wir glauben gedoch, man werde heut zu Tage für eine neue Heleng keinen zehnjährigen Krieg führen. Andere Zeiten, andere Sitten!

Schumla, 15. Febr. (Oest. Reichszeitung.) Ahmed Efendi ist am 5ten hier eingetroffen. Er wurde sogleich von den größeren Theile der Flüchtlinge begrüßt, und Abends brachten ihm diese einen großartigen Laternenzug, wobei dieselben grün weiß rothen Papierballons figurirten, mit welchem acht Tage früher Ma dame Kossuth bei ihrer Ankunft begrüßt wurde. Während Ahmed Efendi die ersten Einleitungen zum Transporte der in Kiutahic zu internirenden Emigranten traf, umgab sich Kossuth mit einer „festen Burg;“ er ließ nämlich mehr als zwanzig Honved⸗Offiziere Tag und Nacht in seinen Zimmern die Wache halten und einige hunder Gemeine im Hofraum lagern. Dem türkischen Kommissar kostete die Isolirung des Ex⸗Diktators viele Mühe, doch löste er die Auf

gabe mit der ihm eigenen Gewandheit und zwar, wie er wünschte

zerl. Stadt-Obl.

ohne irgend eine Gewaltmaßregel angewandt zu haben. Ueber zwei Stunden währte seine erste Unterredung mit Kossuth, bei welcher dieser alle Federn seiner Rednergabe spielen ließ und dem Ahmed endlich auch erklärte, daß er sich eher erschießen als abtransportiren lassen wolle, der türkische Diplomat erwiederte ruhig: „es wäre eigentlich schade, dem uns Allen bevorstehenden Geschicke vorzugreifen, allein der Mensch folge oft seiner Eingebung.“

Als Kossuth in den folgenden Tagen sich mit dem Reisege⸗ danken nach Kiutahia vertrauter gemacht hatte, hielt er an eine Versammlung von Magyaren eine Rede, in welcher er sie auffor⸗ derte, daß jeder von ihnen frei und ungezwungen erklären solle, wer ihm folgen und wer zurückbkeiben wolle. Der Succeß seiner Rede war eben so wenig glänzend als das Treiben seiner Vertrau⸗ ten, die in den Häusern mit Subscriptiouslisten herumliefen, um Unterschriften für den Anschluß zur Reise nach Asien zu sam⸗ meln; der Subskribenten fanden sich nur wenige. Kasimir Batthyany hatte schon vor Ahmeds Ankunft eine Flucht versuchen wollen; er ließ sich drei Relais vor der Stadt füh⸗ ren, doch witterten die Türken Verdacht, und so wurden mit der Zurückweisung der Pferde auch alle Pläne Batthyany's ver⸗ eitelt. Noch erwartete er Hülfe und Rettung aus England, er soll auch wirklich durch Koscielski einen Brief Palmerston's erhalten haben, in welchem ihm aber in den artigsten und verbindlichsten Ausdrücken alle Aussicht auf einen Beistand von dort benommen wurde. Der Graf war auf das Tiefste erschüttert und entschloß sich, trotzig dem „Märtyrerthum“ entgegen zu gehen. Gestern langte die Nachricht aus Varna ein, daß die zum Transporte bestimmten türkischen Dampfschiffe dort eingelangt seien. Obwohl diese Nachricht unerwartet kam, so hat sie dennoch eben so viel Verwirrung als Bestürzung unter der Emigration hervorgerufen. Der alte Dem-⸗ binski erklärte, daß er krank sei und nicht reisen könne; Ahmed Efendi berief zwei Aerzte und ließ durch sie ein Parere aufnehmen, V um es nach Konstantinopel zu senden, und sich weitere Befehle in Betreff des Polengenerals zu erbitten. Meßaros und Stein (jetzt Ferhad) schienen schwer das ihnen bevorstehende Loos zu fühlen. Moriz Perezel erklärte dagegen, daß er gern ins Exil wandere, und raß er niemals wieder, auch dann nicht nach Ungarn zurückgekehrt sein würde, wenn ihm dies erlaubt gewesen wäre. Der alte Bal⸗ logh, welcher als Renegat nach Aleppo kommen soll, während sein vom Christenthum nicht abgefallener Sohn nach Kiutahia bestimmt wurde, wollte sich durchaus nicht von diesem trennen lassen. Er ge⸗ berdete sich bei dem türkischen Kommissär wie ein Wahnsinniger, machte ihm die größten Vorwürfe über das Benehmen der osmani⸗ schen Regierung gegen die Flüchtlinge, und über alle jene schönen Versprechungen, die sich nun in Lug und Trug auflösen, warf ihm sein Fchs vor die Füße, erklärte, lieber gleich sterben, als Muselmann bleiben zu wollen, und rannte in dieser Aufregung zu den anderen Renegaten, unter welchen seine Aeußerung, daß er nicht mehr Türke sei, die größte Gährung her⸗ vorbrachte. Auf die zehnte Slunde des heutigen Tages war der Abgang des Transportes festgesetzt, doch verzögerte sich die Sache bis gegen ein Uhr. Kossuth sah, daß er nicht, wie er wünschte, mit vierhundert, sondern nur mit ganz wenigen Gefährten die Straße nach Kintahiga zu wandern habe. Geräuschlos bewegte sich der Zug durch die Gassen, ohne daß ihm von den Zurückbleibenden oder wohl gar der Stadtbevölkerung Zeichen von Sympathieen kundgegeben worden wären. Kossuth, der früher noch zu Hause seine zurückbleibenden Landsleule beschwor, einst seine gesammelten Gebeine wieder auf vaterländischen Boden zu bringen, war tief im Pelz gehüllt, in die Ecke seines Wagens gedrückt. Batthyany war zu Pferde, ernst und stolz, seine Frau in einer geschlossenen Kutsche. Die Uebrigen folgten pele⸗mele zu Wagen und zu Roß mit einer lan⸗ gen Reihe Bagagekarren. Ahmed Efendi, welchem Kossuth sein Te⸗ stament einhändigte, gab der Karavane das Geleit bis vor die Stadt. Folgendes ist die Liste der Personen, welche mit diesem

heutigen ersten Transporte von Schumla abgingen: Kossuth sammt

Frau und nachstehenden Personen: Ihazy, Biro, Wagner, Frater, Kinisyp, Timary, Kalopsa, Grehenek, Hazmann, Bersenesy, Weigel, Kosta, Szerenyi, Török Laßlo, Lorody, Kappner, Acs, Dr. Spaßzeck, Dolmetsch Czech und drei Diener, Kasimir Batthyany sammt Gat⸗ Michailovies, drei Bedienten und drei Stallleuten, Meßaros, seinen Aöojutanten, Katona und Spetz, Perczel Moriz mit sei⸗

nem Secretair Halaß und seinem Adjutanten Beresky, Perczel Ni⸗

olaus mit einem Diener, Adolf Gyurman mit Frau und einem

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Diener; Szöllösy mit einem Diener; Asboth mit zwei Dienern; Maczynski, begleitet von Szepinski, Przyemski, Wysocki mit seinen Adjutanten Lissakowski und Kossak, Chojecki und Briganti.

Die vom Pascha von Aegypten vor einigen Monaten, als es in der Türkei noch kriegerisch aussah, dem Sultan zugesendeten 2000 Matrosen wurden, da man ihrer nicht mehr zu bedürfen glaubt, auf zwei zur ägyptischen Flotte gehörenden Fregatten ein⸗ geschifft, um nach Alexandria zurückzukehren.

Von der bosnischen Gränze, 25. Febr. (Lloyd.) Die zu Casin zusammengerotteten Insurgenten sind ganz friedlich aus⸗ einander gegangen, alle Türken sind wieder zu ihren Häusern an⸗ gelangt und erwarten nun den Bescheid, welchen Wesir Tahir⸗Pa⸗ scha dem Rebellenhäuptling Ale Kedic auf seine Vorstellung geben wird. 1) Aufhebung der neuen Steuereinführung, 2) Nachlaß des Zehnt und der neuen Poresz. Geschieht dieses, so sind sie bereit, dem Wesir ge⸗ horsam zu sein. Bis jetzt ist auf diese Bedingnisse noch keine Ant wort erfolgt, die Insurgenten sind zwar nach Hause abgegangen, doch versprachen sie bei der Trennung auf das feierlichste, daß sie augenblicklich wieder beisammen sein werden, sobald der erste Sig⸗ nalschuß erfolgen sollte. Bihac wird stark verprovjantirt und mit großen Munitionsvorräthen versehen; auch heißt es, daß die Re⸗ gierung gegen Oesterreich einen Kordon zichen will und daß hierzu aus Bosnien 6000 Mann ausgehoben werden sollen, die den Kor⸗ don beziehen müßten.

Polizeiliche Bekanntmachung. Der Wasserstand war heute Morgen in der Oberspree 12 Fuß 4 Zoll und in der Unterspree 10 Fuß 2 Zoll. Das Oberwasser ist also seit gestern um 1 Zoll gestiegen, das Unterwasser aber hat sich nicht verändert. Berlin, den 8. März 1850. KdOwQXonigliches Polizei⸗Präsidium. von Hinckeldey.

Markt⸗Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 8. rz Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 48—54 Rthlr. Roggen loco 25—27 Rthlr. pr. Frühjahr 24 ¼ Rthlr. Br., 24 bez. u. G. Mai / Juni 24 ½ Rthlr. Br., 24 ½ bez. u. G. Juni / Juli 25 ½ Rthlr. Br., 25 G. Juli/ Aug. 26 Rthlr. Br., 25 ½ G. 1’““ Gerste, große loco 20—22 Rthlr. „» kleine 17—20 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 15 —17 Rthlr. »„ pr. Frühjahr 50pfd. 14 ½ Rthlr. Erbsen, Kochwaare 30—34 Rthlr. „„ Futterwaare 27 —29 Rthlr. Rüböl loco 11 ¾ Rthlr. bez. pr. März 11 ½ Rthlr. Br., ³⁄1 bez. u. G. März./April 11 ½ Rthlr. Br., 11 ½ bez. April ʒMai 11 ½ a ½ Rthlr. bez., 11 ½ Br., 11 212 G. Mai/ Juni 11 ½ Rthlr. Br., 11 ¼ bez. u. G. Juni./Juli 11 ½ Rthlr. Br., 1, G. Sept./ Okt. 10 % a Rthlr. verk., 10 Br., 10 ¾ G. Leinöl loco 11 ¾ Rthlr. Br. pr. Mäaärz /April 11 ½ Rthlr. pr. April /Mai 11 ½ Rthlr. Mohnöl 15 ½ Rthlr. Palmöl 12 ½ a 12 ¾⅞ Rthlr. Hanföl 14 Rthlr. Südsee⸗Thran 12 ½ a 12 ¾ Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 13 ¼ u. * Rthlr. bez. mit Faß pr. März/April 13 Rthlr. April / Mai 13 ½⅞ Rthlr. bez. u. Br., 13 G. Mai / Juni 14 Rthlr. Br., 13 G. Juni./ Juli 14 % Rthlr. Br., 14 ½ bez Juli /Aug. 15 Rthlr. Br.,

14 a 14 ½ G.

7 Sgr. 6 Pf.

V

Abonnement.

Berlin, den 7.

8 LI“ Weizen 2 Rthlr. 5 8 auch 2 Rthlr. 3 8 * Pf.; Koggen 1 Rthlr. 6 Sgr., auch 1 Rthlr 3 Sgr 2, Pf.; große Gerste 8 Sgr. 2 Pf., auch 25 Sgr.; kleine Gech. 27 Sgr. 10 Pf., auch 23 Sgr. 9 Pf.; Hafer 25 Sgr zuch .

Sgr. 3 Pf. Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 10 2 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 5 Sgr. eeeuc2 3 Sgr. 9 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 1 Sgr. 3 Pf 5 Rthlr.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 Sgr. 3 88 1 Mittwoch, den 6. März. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 6 Rthlr Sge Der Centner Heu 25 Sgr., geringere Sorte auch 18 Sgr. 1 Kartoffel⸗Peeise. Kartoffeln, der Scheffel 17 Sgr. 6 Pf., auch 11 Sgr. 3 Pf. metzenweis 1 Sgr. 3 Pf., auch 9 Pf. B Branntwein⸗Preise. Die Preise von Kartoffel⸗Spiritus waren am ¹. März 1850 132% Rthlr. 211 13 5) . .““ 4. 8 3 ⁄2 u. 13 ½ Rthlr. ins Haus geliefert 8 5 13 ¼ Rthlr. 8 10,800 % nach Trall. .. ”.

5 2 13 4 2) Berlin, den 7. März 1850.

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 9. März. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Auf Allerhöͤchsten Befehl. Zum Besten der Abge⸗ brannten zu Rixdorf: Ein Feldlager in Schlesten. Oper in 3 Abth., in Lebensbildern aus der Zeit Friedrich's des Großen, von L. Rellstab. Musik von Meyerbeer. Tänze von Hoguet. Anfang 6 Uhr.

Billets zu dieser Vorstellung sind Vormittags im Billet⸗Ver⸗ kaufs⸗Büreau und Abends an der Kasse zu haben.

Die Inhaber von abonnirten oder reservirten Billets werden ersucht, solche bis Freitag, den 8ten d. M., Mittags 1 Uhr, ab holen zu lassen.

Sonntag, 10. März. Vorstellung: Auf höchstes Begehren: in 2 Abth. und 5 Bildern, von J. Perrot. In Scene gesetzt von A. St. Leon. Musik von C. Pugny. (Fräul. Lucile Grahn: Esmeralda.) Vorher: Ouvertüre. Hierauf: Konzert für die Po⸗ saune, von David, vorgetragen von Herrn M. Nabich, Mitglied der Großherzoglichen Kapelle zu Weimar. Dann: Der Kurmärker und die Pikarde, 1815, Genrebild von L. Schneider. Und: Solo für die Posaune, vorgetragen von Herrn Nabich. Anfang halb 7 Uhr.

Im Schauspielhause. 42sͤste Abonnements⸗Vorstellung: De⸗ borah, Volks⸗Schauspiel in 4 Aufzügen, von S. H. Mosenthal. Anfang halb 7 Uhr.

Montag, 11. März. Im Schauspielhause. 43ste Abonnements⸗ Vorstellung: Anna von Oesterreich, Intriguenstück in 5 Abth. und einem Nachspiele, nach A. Dumas, von Ch. Birch⸗Pfeiffer. (Fräul. Edwine Viereck, engagirtes Mitglied der Königlichen Schauspiele:

V Anna von Oesterreich, als Debüt.) Anfang halb 7 Uhr.

Im Opernhause. 33ste Abonnements⸗ Esmeralda, großes Ballet

Sonnabend, 9. Der Weltumsegler wider Willen. Abenteuerliche Posse mit Gesang in 4 Bildern, von Räder.

(Dlle. Nowack, vom Stadttheater zu Magdeburg: Ludwig, als Gastrolle.)

Sonntag, 10. März. (Neu einstudirt.) oder: Die frankfurter Messe im Jahre 1297. zeit in 5 Akten, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer. Montag, 11. März. (Ztalienische Opern Vorstellung.) Norma. Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Sga. Claudina v Gastrolle.)

reise der Plätze: Ein Platz in den Loge im B des ersten Ranges 1 Rthlr. .” 8 ““

Das Pfefferrösel, Gemälde der Vor⸗

Berliner Börse vom 8. März.

Iechsel-Course.

Brief. Geld. Kurz 2 Mlt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt.

250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. (TDTJSöTö 1 Lst. 300 PFr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thlr. 8 Tage 100 Thlr. 2 Mt.

100 Fl. 2 Mt. 56 24 100 SRbl. 3 Wochen 108 ½

1 V

Wien in 20 Augsburg

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fufs . ..

Frankfurt a. M. südd.

etersburg

Inländische Fonds, Pfandbriese, Kommumnal- Papiere und Geld- Course.

2ztf. Brief. Geld.

105 ½ I Pomm. Pfandbr. 3 96

2c. Rrief. Geld. rouss. Freiw Am 5 106 V

Gem.

Kur- u. Nm. do. 3 ½

Schlesische

1 8 21 0 t.Schuld-Sch 3 88 eeh.-Präm.-Sch. K. u. Nm. Schuldv. 324

2

104

2 8 do. Lt. B. gar. do. 3 ½ [5 104½ 1032, Westpr. Friedrichsd'or. Grofsh. Posen do. 4 And. Goldm. à 5th.

do 8 8 9⁰02 Disconto.

51 95 ½

0. do. Pfandbr. 32

Ausländische Fonds.

Poln. neue Pfdbr. 4 do. Part. 500 Fl. 4 do. do. 300 Hamb. Feuer-K. 3 ½ do. Staats-Pr. Lübeck. Staats-A. 4 ¾ IIoll 2 ½1 % Int. 2 ½ Kurh. Pr. O. 40 th. N. Bad. do. 35 Fl.

HRuss. IIamb. Cert. ddo. b. IIope 3.,4. S. dSo do. Stregl. 2. 4. A.

do. d0o. 8 4. do. v. Rthsch. Lst do. Poln. Sechatz O. do. do Cert. L. A. J0-do. L. B. 200 Fl. Poln. a. Pfdbr. a. C. 4

—SSUnnn

Eisenbahn-=-Actien.

29.

Rein-Ertra 1848.

Sltamm-Aolien.

V Kapital.

Der Reinertrag, wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt

Actien sind v. Staat gar.

Tages -Cours.

Tie mit 3 ½ pCt. bez

Prioritäts-Actien. Kapital

Linsfuss

Tages-Cours Sümmtliche Prioritäts-Actien werden durch ge 8 Fährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

91 4 2 ½ bz. 104 ½ EH. u. H. 65 bz. u. B.

143 ½ B.

1

6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 104 ¾ bz. 2,400,000 5 103 ½ G. 1,200,000 1 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000 62 ½ 6.

BSSIICNII do Iomburg. do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd...

Magd.-Halberstadt .. do. Leipziger

Halle-Thüringer

Cöln -Mindemn dOo Saehen

BOC(Cö

Düsseld.-Elberfeld

Steele -Vohwinkel

Niederschl. Märkisch.

do. Zweigbahn

Oberschl. Lit. K.

do. vI

Cosel -Oderberg .... Breslau-Freiburg. .. Krakau-Oberschl.... Stargard-Posen. BrIW Magdeb.-Wittenb. ...

65 bz. u. 6 95 bz. u. 0 43 G

78 ½¼ B.

33 n

84 ½ b2

VIIebee

69 ½ 4 69 b⸗. 43 ½ a ½ bz. 84 ¼ bz. u. B.

Quitltungs-HBogen.

Aachen-Mastricht .. 2,750,000

Ausltänd. Actien.

Friedr. Wilh.-Nordb. do. Io

IEITEE3 do. Hamburg do. do. II. Ser 10o Sot do. do. do. do. 1 itt. 0) do. Stettiner

Magdeb.-Leipziger ..

Halle-Thüringer....

Cöln-Minden. do. do.

Rhein. v. Staat gar. do Priit do. Stamm -Prior. 1,250,000

Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000

Niederschl. Märkisch. 4,175,000

do. do. 3,500,000 do. III. Serie. 2,300, 000

Zweigbahn 252,000 do. do. 248,000

Oberschlesische 370,300

Krakau-Oberschl. .. 360,000

Cosel-OQderberg 250,000

Steele -Vohwinkel 325,000 do. do. II. Ser. 375,000

Breslau- Freiburg ... 400,000

Berg.- Märk 1,100,000

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000

96 ¼ B 101 B. 97 ¼ G. 92 B 101 bz. 99 ½ bz., u.

„= Wn

97 ½ bz. u. G. 101 G.

103 ½ G

89 G.

77 6.

89 B.

95 bz.

104 bz. u. 102 ½¼ 6

8,85ö

C„FEnbSen

85 B.

97 B. 82 B.

100 ¼ 8

AnSIn

Ausl. Stamm-Act.

Kiel-Altona Sp. Amsterd.-Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.

Börsen-

—N Zinsen.

2,050,000 6,500,000 4,300,000

von Preussischen Bank-Antheilen 95 pz.

auf ihrem gestrigen Stand.