dabei trat Frostwetter ein, das gegenwärtig bei Abgang der Post noch gelinde fortdauert. In ver vergangenen Nacht rückte das Eis des Memelstroms in der Gegend des Schloßberges etwa 300 Ruthen stromabwärts, wobei auf der Freiheit das Bollwerk eines Grundstücks stark beschädigt wurde. Bei Tagesanbruch zeigte sich die Mitte des Stromes wieder so fest, daß Reisende so wie leichte Güter auf Handschlitten nach dem jenseitigen Ufer gezogen werden konnten, doch mussen sie vom diesseitigen Ufer auf Spitzkähnen bis zum festen Eise gesetzt werden. Auch bei Milchbude, eine halbe Meile unterhalb der Stadt, ist das Eis in der vergangenen Nacht gerückt; heute passirten dort viele Fußgänger ungefährdet die Eis⸗ decke, wobei sie an beiden Ufern Handkähne seßen mußten. Der Wasserstand beträgt hier 5 Uhr Nachmittags 18 Fuß; er hat sich beinahe um 1 Zoll vermindert. o rburg, 8. März. (Königsb. Ztg.) Auch unsere Ewa Veh⸗ ne 2 dem dier ährigen Eisgange zu leiden gehabt und theilweise noch zu leiden, da der sonst so ruhige und seichte Fluß weit über seine Ufer hinausgetreten und den niedriger gele⸗ genen Theil der Stadt überfluthet hat. Schon am 3ten d. M. Abends 10 Uhr stieg der Wasserstand des Pregels 16 Fuß, bis er endlich am 7ten des Abends den höchsten Standpunkt 18 Fuß erreichte und auf diese Weise die Brücke in große Gefahr brachte, denn das Wasser stand mit den Balkenlagen beinahe in einer Li⸗ nie. Das Eis war endlich in Bewegung gerathen, hatte sich jedoch unterhalb des Flusses, eiwa in der Gegend der Inster gestopft und ein orkanartiger, von Westen to⸗ bender Sturm die Wassermasse noch mehr angestaut, wo⸗ durch die Fluth genöthigt wurde, seitwärts über die Wiesen zu strömen, bis auch diese ganz von Eisbergen übersäet waren. Die Gefahr wuchs nun mit jedem Augenblicke, zumal mächtige Schollen die Brücke bereits aus dem Loth gebracht und etwa 50 — 60. Stücke Bauholz sich mit großer Gewalt gegen die Brücke gestemmt, den einen Eisbock belagert und das letzte Joch der Brücke beinahe ganz ausgefüllt hatten; da endlich riß die gewaltig strömende und tobende Fluth den Damm in der Nähe des Landgestüts in einer Breite von etwa 200“ durch und überströmte die Wintersaaten und Wiesen des adlichen Gutes Althoff, daß dadurch einen nicht un⸗ bedeutenden Schaden erliten hat, während durch diesen Damm⸗- bruch die Brücke gerettet ist. Das ganze Angerapp, Pregel⸗ und Insterthal bildet einen gewaltigen, großen See mit unzähligen Eis⸗ bergen. Drei Straßen waren beinahe ganz unter Wasser gesetzt und mit großen Eisstücken angefüllt. Die meisten Familien mußten auszie⸗ hen oder den Bodenraum zur Wohnung wählen, da in viel⸗ Häusern das Wasser 4 — 5 Fuß hoch stand. Die ältesten Leute und die Analen der Stadt bezeugen es, daß die Stadt noch nie⸗ mals von einer solchen Ueberschwemmung heimgesucht worden ist. Viele Familien haben ihre Vorräthe, die sie nicht rasch genug bergen konnten, verloren und gehen einem traurigen Frühjahre entgegen. Man kann sich ungefähr die Gewalt der Fluth und des Eisganges vorstellen, da ein beinahe 10 Zoll dickes, zwischen der Brücke und dem Eisbrecher eingeklammertes Stück Bauholz von einer Scholle mitten durchgebrochen ist. Jetzt ist das Wasser bereits um 3 Fuß gefallen, und keine Gefahr fur Brücke und Bewohner vorhanden.
Marienburg, 9. März. (Königsb. Ztg.) Die Trajektver⸗ hältnisse über die Ströme sind noch immer nicht geregelt. Bei dem in diesen Tagen stattgefundenen starken Sturme war es nicht mög⸗ lich, namentlich über den breiten Weichselstrom mit dem Prahme die große Anzahl von Frachtwagen, welche mit Meßgütern aus Frankfurt a. d. O. heimkehrten, überzuschaffen. Des Nachts wird immer noch nichts übergesetzt. Das Wasser fällt sehr langsam und steht in der Nogat 17 Fuß 3 Zoll; in der Weichsel 16 Fuß 9 Zoll. Bei Tiegenhoff sind mehrere Ortschaften unter Wasser gesetzt, z. B. Orloff, Ladekopp, Neu⸗Münsterberg, Pitzendorf, Marienau, Rückenau, Bröske u. s. w.; 14 Häuser sind bereits eingestürzt. Die Noth soll groß sein.
Koblenz, 10. März. (Düss. Ztg.) Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen, welcher gestern aus Bonn zurückgekehrt ist, hat heute Morgen dem Gottesdienste in der evangelischen Kirche beigewohnt und erschein Mittags zur Parade, wo das erste Ba⸗ aillon des 25sten Regiments vor ihm die Revne passirte.
Oesterreich. Wien, 11. März. Se. Majestät der Kaiser besichtigte vorgestern einen Theil der neuerrichteten Hof⸗Gendarme⸗ rie. Der am verflossenen Sonnabend vor Sr. Majestät dem Kaiser ausgerückten hiesigen Garnison wurde eine dreitägige Gratislöhnung bewilligt, ein Geschenk, welches sich in der Gesammtsumme auf circa 6500 Fl. C.⸗M. beläuft.
Der Lloyd sagt: „Nachträglich zu der von uns mitgetheil⸗ ten telegraphischen Depesche aus Triest erfahren wir noch Folgen⸗ des: „Der Ausbruch von Unruhen wurde in Griechenland bereits gefürchtet, namentlich aus Anlaß einiger bevorstehenden Wahlen. Der Termin, welchen England zum Behufe der Austragung der Differenz stellen will, soll billig bemessen werden. Herr Gros, der Ueberbringer der Friedensnachricht, wird uns von mehreren Seiten als französischer Diplomat bezeichnet,“ der bereits einmal ein derlei schwieriges Vermittelungs⸗ Geschäft mit bestem Erfolge geleitet habe.“
Bei dem Baue der Eisenbahnstrecken über den Semmering, welche jetzt in Angriff genommen werden, finden neuerlich bei 3000 Arbeiter dauernde Beschäftigung.
Der General der Kavallerie, Graf Schlick, gereist. Zu Bartfeld in Ungarn werden am 26sten d. M. unbrauchbare, von der russischen Armee herrührende Natnralien licitando verstei⸗ gert. Es befinden sich unter denselben 10,000 Centner Schrotmehl.
Das Handels⸗Ministerium hat Kommissäre nach der nord⸗ böhmischen Gränze entsendet, welche die Maßregeln zur Hintan⸗ haltung des überhandgenommenen Schmuggels mit Garngespinnsten trefsen sollen.
In der Nähe von Kufstein wurde, wie der Lloyd meldet, ein Lithograph aus München verhaftet, welcher im Gebirge die nöthigen Werkzeuge zur Erzeugung von Banknoten verborgen hatte und daselbst seine Kunst schon seit längerer Zeit ausübte.
„In den Pfarrkirchen der Vorstädte wurde vorgestern zum Ge⸗ dächtniß der Constitutions⸗Verleihung ein feierliches Hochamt ab⸗ gehalten.
„Feldmarschall⸗Lieutenant d'As re ist an der Gicht erkrankt und gens higt, das Bett zu hüten. pre ist an der Gicht erkrankt urn
Bayern. München, 11. Mä i 1 .„ Mü⸗w „41. März. (Nürnb. Korr.) Die Kammer der Reichsräthe hat den Preßgesetz⸗Entwurf in der von
der Abgeordnetenkam f 99 A J nkammer festgestellten Fassung einstimmig ange⸗
Sachsen. Dresden, 12. Mä s Z.
1 1 1 , 1 1. (D. A 3) Inbder heutigen Feihnsg der ersten Kammer befohnd sich unter den Regi⸗ stranden⸗Eingängen eine Eingabe ves Abgeordneten von Carlowitz, worin er der Kammer die Mittheilung machte, daß er von der Königl. preußischen Regierung zum Kommissar am erfurter Reichstage er⸗ öA1A4A“ h1““
ist nach Prag ab⸗
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nannt worden sei; er verband gleichzeitig damit den Antrag, ihn von dem Amt eines Volksvertreters zu entheben und, falls die so⸗ fortige Beschlußfassung über diesen Antrag für thunlich nicht erach tet würde, ihm ohne Verzug einen achttägigen Urlaub zu bewilli gen. Auf den Vorschlag des Direktoriums schritt man zur sofor⸗ tigen Beschlußfassung, welche ohne vorherige Debatte dahin ging, die erbetene Entlassung zu bewilligen. Nur drei Abgeordnete der Linken (Dr. Joseph, Kaufmann und Mehnert) stimmten dagegen. Abgeordneter von Carlowitz sprach hierauf seinen Dank aus für die Gewähr seines Gesuchs und seine freudige Anerkennung des kolle⸗ gialischen Wohlwollens, welches er von beiden Seiten des Hauses genossen. Er werde, setzte er hinzu, nie vergessen, was er Sach sen schuldig sei und jede Gelegenheit ergreifen, seine Liebe zu sei nem engeren Vaterlande, so wie andererseits seine deutsche Ge⸗ sinnung zu bethätigen. Mit dem Wunsche, daß es der sächsischen Volksvertretung gelingen möge, ihre schwere Aufgabe zu lösen, scheide er aus der Kammer. (Bravorufe in der Kammer und auf den Galleerieen.)
Baden. Karlsruhe, 11. März. (Karlsr. Ztg.) In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer richtete der Abgeordnete Bekk, nachdem er vereidigt worden und den Präsidentenstuhl einge⸗ nommen, folgende Worte an die Kammer:
„Meine Herren! Durch das Vertrauen der Wähler, und jetzt durch das Vertrauen, das mir die Kammer selbst durch die fast einstimmige Wahl zu ihrem Präsidenten ausdrückte, so wie durch die Huld Sr. Königl. Hoheit unseres allverehrten und geliebten Großherzogs, der diese meine Wahl bestätigte, fühle ich mich wahr haft hoch geehrt. Ich finde darin eine überraschende Genug⸗ thuung für die maßlosen Verunglimpfungen und Verdächtigun⸗ gen, welche vor einem Jahr wilde Demagogen und ihre verblen⸗ deten Anhänger gegen mich schleuderten, so wie für das spätere irrige Urtheil Anderer, welchen das Licht erst nach vor⸗ üͤbergegangener Gefahr gekommen ist, und welche die vorherige Lage der Dinge in ihrer Stärke und in ihren Einzelheiten nicht mehr im Gedächtnisse hatten oder nicht mehr zu würdigen wußten. Das große Unheil, das der zerstörende Geist, das Selbstsucht und Ver blendung über unser schöͤnes Land brachten, soll nun eine War⸗ nungssaule sein für die Zukunft! Wir sind dadurch, wenn auch mit großen schweren Opfern, in dem politischen Läuterungsprozesse im⸗ merhin um einen starken Schritt weiter gekommen, und Jeder, wenn auch auf verschiedenen Standpunkten, mag sich aus den gemach⸗ ten Erfahrungen eine Lehre ziehen. In den Bewegungen der Jahre 1848 und 1849 im Allgemeinen liegt für Alle, auch für die Mächtigen, ein neuer Fingerzeig, daß die Macht der Ideen nicht mißachtet werden dürfe, und vaß die Befriedigungen zu rechter Zeit, wo man das freie Maß und die nöthige Fürsorge gegen Auswüchse noch in der Hand hat, ehe der Sturm ihre schrankenlose Gewährung plötzlich abnöthigt, geschehen müssen. Diejenigen aber, die sich namentlich in unserem sonst so glücklichen Lande zu einer Ueberstürzung und selbst zu of⸗ fener Gewalt verleiten ließen, können, da sie unseren oft wiederhol⸗ ten Warnungen nicht glaubten, nun endlich durch die Thatsache be⸗ lehrt sein, daß die Ueberstürzung, Verwilderung und Gewaltthat nicht zum Guten, sondern zum Unheile und zum Gegentheil von dem führt, was damit erstrebt wird, und daß es überhaupt ohne gesetzliche Ord⸗ nung keine Freiheit giebt. Ferner können auch die Gleichgültigen ersehen, wohin es führt, wenn sie, dem Geschreie des Tages weichend, nur den kühn hervortretenden Feinden der Ordnung das öffentliche Feld allein überlassen, um sich selbst keinen Anfeindungen und keinen Un⸗ annehmlichkeiten auszusetzen. Endlich werden Alle, die es mit dem Lande ehrlich meinen, ob auch sonst von verschiedenen Ansichten, mehr die Ueberzeugung gewinnen, wie nöthig es sei, die Leidenschaf⸗ ten zu zähmen, und sich gegenseitiger Verdächtigungen, so wie über⸗ haupt aller Mittel zu enthalten, welche die Grundlagen der staat⸗ lichen Ordnung, die Sittlichkeit und den Rechtssinn des Volkes zu untergraben gecignet sind.
„Ein offener, redlicher Kampf, ein freier, wenn auch warmer Austausch der Meinungen mit gegenseitiger Achtung und mit Ach⸗ tung der verfassungsmäßigen Autoritäten sei der Weg, auf dem die Verbesserungen erstrebt, A sichten und Interessen vertheidigt werden. Dies ist zumal in unserer Lage zu würdigen, wo die Zerstörung zwar überwunden, die Wunde aber noch nicht vernarbt ist und die sichtbare Ermattung keinesweges schon einer inneren Heilung gleich gilt. Es ist zwar der Boden wieder geebnet, aber auf diesem Boden muß die Ordnung und Freiheit mit den sie regelnden heil⸗ Mit der allmäli⸗
samen Schranken wieder neu aufgebaut werden. sich auch die auf gerichteten Gedanken, Aeußerungen
gen Erholung von dem herben Schlage vermehren die gesellschaftlichen Zustände und Mittheilungen wieder, und es ist ein Glück, wenn dieselben in den Berathungen der Volksvertretung ihre öffentliche Verarbei⸗ tung, einen sicheren Abfluß finden. Ich zweifle nicht, meine Herren, daß Ihre Berathungen das Maß und den Ton, der hierzu nöthig ist, einhalten werden. 1 „Sie Alle werden mit der Regierung zusammenwirken, die Er⸗ rungenschaften des Jahres 1848 zu erhalten und zur Reife zu brin⸗ gen, aber auch denjenigen Bestimmungen Geltung zu verschaffen, die nöthig sind, um den Mißbrauch der Freiheit und die Herrschaft des Unverstandes niederzuhalten. Dies ist, dessen bin ich gemiß, das Bestreben von Ihnen Allen, da diejenigen, die noch vom vori⸗ gen Landtage her in diesem Hause sind, schon damals die Sache der Ordnung gegen die demokratischen Ausschweifungen mannhaft vertheidigten, und von den neu Gewählten nach dem Rufe, der sie begleitet, so wie nach dem Geiste, in dem sie gewählt sind, dasselbe zu erwarten ist. Mögen auch hier, wie üverall, Meinungsverschie⸗ denheiten in den Einzelnheiten vorkommen, so wird das Wesentliche dessen, was noththut, darin keine Hinderung finden, und in unseren Verhandlungen wird sicher nicht Leidenschaft, sondern Besonnenheit, Mäßigung und aufrichtige Erwägung herrschend sein. In dieser frohen Aussicht, meine Herren, trete ich mit Freuden das mir übertragene, sonst so schwere als ehrenvolle Amt, das ich zu anderen Zeiten bei schrofferen Parteistellungen viele Jahre hindurch zu verwalten die Ehre hatte, nun an, und sage Ihnen für das mir ausgedrückte Vertrauen meinen aufrichtigsten Dank mit der Versicherung, daß ich die Pflichten meines Amtes mit Eifer und mit gewissenhafter Un⸗ parteilichkeit so gut, als meine schwachen Kräfte es mir möglich machen, erfüllen werde.“ “ Trefurt erklärt, daß er die Stelle eines zweiten Vice⸗Präsi⸗ denten dankend annehme. b Mathy erstattet hierauf Bericht über die von der Regierung betreffs des Dreikönigs⸗Bündnisses gremachte Vorlage, so wie über das provisorische Wahlgesetz. Der Antrag der Kommission geht dahin: 1) den Beitritt zum Dreikönigs⸗Bündnisse ausdrücklich gut zu heißen; 2) das provisorische Wahlgesetz zu genehmigen.
Hessen. Kassel, 12. März. (Kass. Ztg.) „Bei Eröff⸗ . der heutigen Stände⸗Sitzung verkündigte der Präsident, daß zufolge Anzeige seitens der Staats⸗Regierung dieselbe die Herren Freiherr Waitz von Eschen, Professor Wetzel und Ober⸗Vorsteher von Eschwege zum Staatenhause ernannt habe und nunmehr ver Stände⸗Versammlung vorschlage, aus den Herren Regierungs⸗Rath
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von Roques, Obergerichtsrath Neuber und Gutsbesitzer von Keudel das vierte Mitglied zu wählen. Zugleich ging von Seiten des Staatsrath Wippermann die Nachricht ein, daß derselbe die Wahl zum Volkshause angenommen habe. Von Hersfeld war eine Zu⸗ stimmungs⸗Adresse zum Mißtrauens⸗Votum eingegangen, Bei Er⸗ öffnung der Berathung über den Gesetz⸗Entwurf, den Flecken Grove zur Stadt zu erheben, beantragte Herr Cöster, auf den Entwurf nicht einzugehen und mit Ausnahme der im Landes⸗Interesse drin⸗ gendsten Angelegenheiten keine Geschäfte mit dem jetzigen Ministerium mehr zu erledigen. Die Erwägung dieses Antrags, so wie dessen Verweisung an den Ausschuß, wurde beschlossen und die Sitzung einstweilen ausgesetzt. Herr Obergerichtsrath von Roques ist ins Staatenhaus gewählt worden.
Hamburg. Hamburg, 12. März. (B. H.) Ein heute publizirter Antrag des Senats, welcher der nächsten Bürgerschaft vorgelegt werden soll, betrifft die der Bürgerschaft obliegende Wahl eines Abgeordneten zum Staalenhause. Zu dem Behufe soll der Bürgerschaft, der Wahlfreiheit unbeschadet, ein Wahlaufsatz von sechs Personen vorgelegt werden, von denen die Oberalten, die Sech⸗ ziger und die Hundertachtziger je zwei in Vorschlag bringen. Das durch den Reichsverfassungs⸗Entwurf der Stadt Hamburg zuge⸗ standene zweite Mitglied des Staatenhauses wird vom Senat allein erwählt.
Ausland.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 11. März. Den Vorsitz führt Dupin. Mathse schreibt an den Präsidenten, er werde der heutigen Sitzung beiwohnen. Dritte Berathung über das Unterrichtsgesetz. D elebecque bekämpft das Gesetz, als antinational, da es weder monarchisch, noch republika⸗ nisch sei. Die Könige hätten die Universität ihre geliebte Tochter genannt. Warum verleugneten heute die Repräsentanten der Mo⸗ narchie diese Vergangenheit, diese Ueberlieferung? Von der Republik schreibe sich die Freiheit des Unterrichts her, im Jahre 1793 habe der Konvent sie dekretirt. Unentgelt⸗ lichkeit sei deren erste Bedingung. Er. geht hierauf in die Details ein. Um Montalembert's Entwurf aufzufinden, müsse man noch hinter Ludwig XI. zurück. Montalembert und sein Ent⸗ wurf seien ultramontan. Er komme in gerader Linie von einer Gesellschaft, die ihre Herrschaft trotz aller politischen Stürme auf⸗ recht erhalten wolle. Ein Amendement Pouguard's wird verwor⸗ fen. Raspail bemerkt, das Gesetz sei eine Verhöhnung der Fe⸗ bruar⸗Revolution. Die Abstimmung könne nur den Sinn⸗ haben: „So viel Jesuiten sind dafur, so viel Jesuitengegner sind vagegen.“ Er gehöre zu den Letzteren. Larochejacg uelin liebt das Gesetz nicht, wird aber doch dafür votiren. Er begreife diese Jesuitenfurcht eben so wenig unter der Republik wie unter der Monarchie. Art. 1 bis 5 werden wie bei der zweiten Lesung an⸗ genommen. Der Kriegs⸗Minister bringt einen Gesetz⸗Entwurf ein zur Bewilligung eines Supplementar⸗Kredits für das ECxpedi⸗ tions⸗Corps im Mittelmeere im Betrage von 2,500,000 Franken für 1850. (Lärmen links.) Der Finanz⸗Minister ersucht um baldigste Verhandlung über die Bewilligung neuer Zwei⸗ Zwölftheile für 1850, weil sonst das Kabinet in Verlegenhei⸗ ten geriethe. Art. 6 wird nach einer kurzen Debatte zwi⸗ schen Herrn Wa llou und Herrn Baze angenommen. Art. 7 bis 9 ebenfalls. Zu Art. 10 bemerkt der Unterrichts⸗Mi⸗ nister Herr Parrieu, daß in den beiden Departemente der Marne und der Rhone ein Erzbischof und ein Bischof sich befinden. Es verstehe sich also von selbst, daß die Bischöfe dieser beid en De⸗ partements einen Sitz in den neu zu errichtenden akademischen Räthen einnehmen würden. Art. 10, 1 l und 12 werden gleichfalls angenommen. St. Romme schlägt ein Amendement zu Art. 13 vor, welches nach kurzer Debatte verworfen wird. Art. 12 bis 15 ohne Debatte ange⸗ nommen. ECine Redactions⸗Veränderung des Art. 16, vorgeschla⸗ gen von der Kommission, bekämpft von Barthelemy St. Hi⸗ laire, wird angenommen. Herr Wallon beantragt ein Amen⸗ dement, daß die Akademiec⸗Inspektoren unter den Professoren der oberen Klassen gewählt werden können. Der Unterrichts⸗Minister will statt „der oberen Klassen“, „die Aggregirten der Fakultäten und Lyceen“ gesetzt wissen, was auch Wallon, die Kommission und die Versammlung annehmen. Die Sitzung wird aufgehoben.
Paris, 11. März. Die Unterzeichnung der durch Vermitte⸗ lung des pariser Nationalcomtoirs kontrahirten Anleihe von 20 Millionen zur Liquidirung der Schulden der alten Civilliste und der Privatdomainen der Familie Orleans ist seit zwei Tagen ge⸗ schlossen. Die Depots⸗ und Consignations⸗Kasse hat für 6 Millio⸗ nen unterzeichnet, der Rest zerfällt unter mehr als 1000 Personen.
Heute um 4 Uhr Nachmittags wird die Abstimmung zur Er⸗ satzwahl der drei Repräsentanten von Paris geschlossen. Auch heute n außerordentlicher Eifer, die Bülletins abzugeben, und es ist wahrscheinlich, daß dieses Mal faͤst alle Wähler von ihrem Wahlrechte Gebrauch gemacht haben. Eine Menge Pariser, die Geschäfte halber von Paris abwesend waren, haben Alles im Stich gelassen und sind zur Abstimmung nach Paris zurückgeeill. Kranke ließen sich in Sänsten nach den Mairieen tragen, ihr Votum ab⸗ zugeben, die ärmsten, gebrechlichsten Leute begehrten hierzu die Un⸗ terstützung ihrer Freunde. Die Mairieen waren⸗ schon in frü⸗ her Morgenstunde förmlich belagert, leidenschaftliche Debatten über die Verdienste der verschiedenen Kanridaten fanden in den Straßen, Höfen und selbst in den Sälen der Abstimmung statt. Vor den Mairieen wurden die Stimmzettel der Wahl⸗Union sowohl, als des sozialistischen Comité's, jedem Vorübergehenden * geboten. Je nach der Partei wird nun der eine oder der ” 6 Zettel zerrissen. Nirgends wurde die Ruhe Festert. h Sectionen fielen Streitigkeiten über die Skrutatoren Ge Auck jede Partei die Ihrigen zu diesem Geschäfte bestimmen offnun 16 wollte man in mehreren Mairiecen eine zeitigere Tlec Skrutiniums durchsetzen. Diese Schwierigkeiten heee beseitigt. Besonders groß war die Aufregung bgph Es von Paris (in den zur Stadt gehorenend esen 86 des scheint keinem Zweifel zu unterliegen, ZZ11“
74 s 8 v berhaupt von der unteren Volks größtentheils von Arbeitern und uge jalisten mit einer bedeutenden klasse bewohnt sind, die Liste B8 FSe auf die Arrondissements Majorität durchgehen werde. 11A““ on ü- von Paris hält man es für wahrscheinlich, daß Carnot auch von eitre geo 2 Theile der Bourgeoisie gewählt worden sei. Verschiedene ae Frshhe welche das Gesetz nicht verhindern kann, fielen bei⸗ Lenc,easg der Stimmzettel vor. So wurden Li sten ausgeboten, nen der erste der Kandidaten der Wahl⸗Union oden “ 18 isti schen Comité's stand, die beiden Anderen aber durch andere amen
so daß man bei einem flüchtigen Blicke sich täuschen
ersetzt waren, 1 1 ülucht Man versichert, daß die Mairieen diesmal als im letzten Juli.
Wählerkarten mehr ertheilt haben, P erschienen plötzlich am Morgen sämmtliche Wäscher von
2
zeigt sich ei
Gestern Gentilly .
nur 60,000
mit ihren bequem hergerichteten Wagen und holten sofort die 400 Inwohner der nach Gentilly verlegten Section des Hospitals von Bicetre zur Abstimmung ab. Da zum Abstimmungs⸗Saale in Chantilly mehrere steile Stufen hinaufführten, bedeckte sie das Volk mit Erde, damit die gebrechlichen Alten nur einen sanften Abhang hinanzugehen hätten. Sämmtliche Journale fordern heute diejenigen, welche noch nicht gestimmt haben, auf, von ihrem Wahl⸗ recht Gebrauch zu machen. Gestern um 7 Uhr Abends wurden die Wahlurnen, von den Skrutatoren und öffentlichen Beamten umgeben und von Militair eskortirt, nach den Mairieen gebracht. Große Menschenmassen begleiteten diese Züge, und Abgeordnete aller Parteien ließen die Urnen während des Nachts bewachen. Die Bergpartei hat erklärt, wenn Carnot allein gewählt würde, sähe sie sich in Paris abermals für besiegt an und würde sich von den klu⸗ gen Leuten des National hinter das Licht geführt erklären. Es geht das Gerücht, die Sozialisten würden im Falle einer Niederlage gegen die Wahlen protestiren.
8 Privatbriefe aus Malta vom 4. März melden Folgendes: „Die französische Flotte, 5 Linienschiffe und 3 Dampfregatten, befand sich auf der Rückkehr von Smyrna in den Gewässern von Malta. Der „Cialo“ und „Magellan“ waren von den Dampfschiffen in den Ha sen von La Valette geschleppt worden. Am selben Tage (4. März) traf ein Dampfer von Toulon ein, mit Depeschen für den französischen Admiral, der sofort die Dampfer auslaufen ließ und sie, wie es heißt, mit der Flotte nach dem Piräeus befehligte. An demselben Tage kam auch ein Dampfschiff von Athen, ebenfalls mit Depeschen für den französischen Admiral, an, die angeblich denselben Befehl enthielten. Nachrichten aus Athen vom 28. Februar bestätigen, daß Admiral Parker seine Zwangsmaßregeln mit der größten Härte fortsetze und namentlich den Piräeus ganz geschlossen habe, damit kein Fahrzeug des Nachts entweichen könne.“ (Vergl. Wien im gestrigen Blatte.)
Die zwölf enormen Blöcke weißen italienischen Marmors, für das Grabmal Napoleon's bestimmt, sind am Quai d'Orsay ausge schifft worden. Ihr Gewicht ist 18—20,000 Kilogramme das Stück. 8 Die in der Kirche St. Eustache mit vielem Glück bewerkstel⸗ ligte Ablösung des Kalkanwurfs von mehreren bedeutenden Gemälden des siebzehnten Jahrhunderts, welche zufällig entdeckt worden waren, haben weitere Nachforschungen veranlaßt. Wirklich ist es bis jetzt gelungen, in fünf anderen Kapellen gleiche Wandgemälde, vemselben Zeitalter angehörend, aufzufinden.
Die Gesammtzahl der im Betriebe stehenden französischen Ei⸗ .1“ʒ ihre Actien eingezahlte Kapital beträgt ach den gegenwärtigen Kursen beträgt der
8 ’1 eselben 270,93 5,000 Franken.
Bud 8 üir verlangten zwei neuen Zwölfteln pro 1850 hat die 11A“ vorgeschlagen und die „ die provisorischen Kredite würden endlich Flg 9 daß nicht der Minister Falloux, der 6 hierher zurückkehren wird, sondern Abbé Fallourx,
88 Folge des Todes seines Vaters von Rom hier eintrifft. 1 Unterrichtsgesetze hat die Kommission für die dritte Lesung einige unbedeutende Aenderungen vorgeschlagen. Da unter Ande⸗ rem die Bischöfe gegen die Ueberwachung der kleineren Seminarien durch den Staat reklamiren, hat man eine Aenderung in ihrem Sinne versucht. Die Annahme dieses Amendements ist aber sehr zweifelhaft.
Ein Boulevard⸗Theater wird nächstens Victor Hugo's „Notre Dame von Paris“ aufführen. Man wollte den Priester Claude Frollo in einen anderen Stand versetzen, wogegen aber Hugo ent⸗ schieden protestirte. 8 3 Das Niederlegen der Kränze an der Julisäule dauert fort, oder nimmt vielmehr täglich zu. Vergebens wirken die sozialistischen Blätter dahin, diesen Demonstrationen ein Ende zu machen. Täg⸗ lich ist der Bastilleplatz überfüllt, und es ist kaum ein Plätzchen an dem großen Umfassungsgitter der Säule, so wie auf der Ballustrade derselben, das nicht mit Kränzen bedeckt wäre. Gestern begaben sich über 200 Unteroffiziere und Soldaten zur Julisäule und legten Kränze zu den Füßen des Monuments nieder. Das Volk begrüßte sie mit dem enthusiastischen Rufe: Es lebe die Republik!
Man spricht gegenwärtig viel von einem Projekte, dem das Schloß und der Wald von Compiegne zur Grundlage dienen sollen. Man will das Recht der Jagd und der Veranstaltung von Festen in dieser früher Königlichen Residenz pachten. Man will um den Preis von 5—6 Franken die Pariser bis Compiegne bringen, ihnen dort das Vergnügen der Jagd, der Promenade, des Tanzes, Kunst⸗ feuerwerk, Illumination, Schauspiel im Freien aller Art und außer⸗ dem eine komfortable Mahlzeit bieten. Die Speculation soll ehestens zur Ausführung kommen.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 2. März. er Erbprinz von Sachsen⸗Altenburg ist, in Begleitung des Ober⸗ St. Petersburg abgereist.
Während man in St. Petersburg über häufigen und schnellen
Wechsel von Thauwetter und Frost zu klagen hat, laufen von allen Enden des Reichs Berichte über unerhörte Kälte ein. Aus Sim⸗ feropol vom 3. Februar wird geschrieben: „Unser russisches Italien wird nun auch hinsichtlich der Witterung ganz russisch. Während uns eine Kälte von 20 Grad Reaum. zusetzt, denken wir mit unge⸗ heuchelter Betrübniß der Zeit, als sich die Winter hier noch fast ganz ohne Beihülfe der Oefen verleben ließen. Seit drei Jahren ist dies aber nicht mehr der Fall. Die Kälte ist nun bei uns wie zu Hause und hat sogar schon einen neuen Zweig der Industrie, die Fabrication von Schlitten, ins Leben geru⸗ fen.“ Auch an dem südlichen Ufer der Krimm soll eine Kälte von 0—414“ eingetreten sein, welche die herrlichen Gärten dieser Ge⸗ gend zu zerstören droht. Aus Irlkutsk, wo man im Punkte der Kälte sicher nicht verwöhnt sein kann, schreibt man vom 21. Januar n ähnlicher Weise, daß seit 1841 kein so strenger Winter gewesen. Bereits vom 3. Dezember ab hatte man 30 — 42 Reaum., und da⸗ bei stiegen so dichte Nebel aus der Angara auf, daß man in einem Abstande von 3—4 Faden keinen Gegenstand unterscheiden konnte. Erst als dieser Fluß, der sonst, wegen seiner reißenden Strömung, licht früher als Mitte Januar und nur theilweise zufriert, mit Eis bedeckt war (was diesmal in Folge der übermäßigen Kälte schon m 4. Januar geschah) erblickten die Einwohner von Irkutsk die Sonne wieder.
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Stallmeisters Baron von Seebach, von
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Italien. Turin, 7. März. (Fr. B.) Die Kammer de⸗ hbattirk über den vom Justiz⸗Minister eingebrachten Gesetz⸗Entwurf ur Abschaffung der geistlichen Privilegien. Peruigotti fragt, öb man sich der Zustimmung des römischen Hofes versichert habe, vwas der Minister bejaht, worauf Peruigotti erklärt, das Ge⸗ etz verletze die Rechte der Kirche und sei gegen sein Gewissen. Brofferio und Buoncompagni sprechen für, Revel gegen den Entwurf. Graf Cesare Balbo will die Erlaubniß Roms achgesucht und die Debatte bis nach der Budget⸗Berathung ver⸗ agt haben. Gioberti erklärt, daß er nie daran gedacht habe,
eine Geschichte der Congregation vom Indeyr zu schreiben, wie meh⸗ rere Journale dies berichten.
Rom, 1. März. (Fr. B.) Der Handels⸗Minister hat eine Verordnung über Handhabung der Flußpolizei der Tiber erlassen.
Man ist auch zu einem Entschluß über die Uniform der neuen Veliten gelangt.
Gestern ist Graf Sigismund Malatesta im Alter von 79 Jah⸗ ren gestorben.
Das neapolitanische offizielle Journal Tempo versichert, daß der König unaufhörlich am Wohlstande und Glücke seiner Völker arbeite, daß aber die schlechte Presse und namentlich die lügenhaf⸗ ten Korrespondenzen der piemontesischen Zeitungen ihn sehr hinder⸗ ten. Sicilien ist still, aber nicht ruhig.
Rom, 4. März. (Lloyd.) General Cordova hat mit seinen spa⸗ nischen Truppen den Kirchenstaat bereits verlassen. Man spricht von Vorbereitungen, die im spanischen Gesandtschafts⸗Hotel zum Empfange der Königin von Spanien getroffen werden. Die Oesterreicher sol⸗ len bereits am 12ten d. M. nach Rom marschiren.
General Kalbermatten hat sein Ministerium angetreten, und hat an die zu seiner Aufwartung zahlreich versammelten Offiziere eine Rede gehalten.
Die Verhaftungen dauern fort. Ein schweizerischer Oberst ist nach Portici abgegangen, um die Organisation der päpstlichen Trup⸗ pen zu übernehmen.
Spanien. Madrid, 6. März. (Fr. B.) Der brasi⸗ lianische Gesandte hat gestern Madrid verlassen, um sich zum Em⸗ pfange des Prinzen und der Prinzessin von Joinville nach Cadix zu begeben. Joinville will dem Herzog von Monpensier einen Be⸗ such abstatten. Wahrscheinlich dürften beide zur Niederkunft der Königin nach Madrid kommen.
Der Finanzminister hat mit mehreren Kapitalisten Madrids das Anlehen von 30 Millionen, bestimmt zur Befestigung Cuba's, zu einem Zinsfuße von 9 pCt. abgeschlossen; 2 ½ Millionen sind monatlich einzuzahlen während des Jahres 1851.
Fonds fallen fortwährend 3proz. 28 ¼.
Türkei. Konstantinopel, 19. Febr. Nach einer aus⸗ führlichen Mittheilung des Journal de Constantinople hat die türkische Regierung ein Gesetz gegen die Bestechung und gegen die von den Beamten ausgeübten Erpressungen erlassen. Das ge⸗ nannte Journal enthält die offizielle Motivirung dieses Gesetzes, so wie die von allen türkischen Civil⸗ und Militairbeamten geleistete Eidesformel, daß sie weder Bestechungen annehmen oder geben, noch Erpressungen anwenden werden.
Auswärtige Börsen.
Breslan, 13. März. Friedrichsd'or 113 ½ Br. IvE Staatsschuldscheine Rthlr. 104 ½ Br.
Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 95 ¾ Gld. Louisd'or 112 ⁄ Br. Poln. Papiergeld Oesterr. Banknoten 88 ¾ bez. u. Gld. 87 ⁄ Br. Seehandl.⸗Prämienscheine à 50 Posener Pfandbriefe 4proz. 101 bez., do. 3 ⅔ 91 bez. u. Br. Schlesische do. 3 ½ proz. 96 ¼ u. ¼ bez. u. 8 do. Inti. B. 4 proz. 100 bez., do: I pros. 93 ½ B. Preußische Bank⸗Antheilscheine 96 Br.
Poln. Pfandbr. alte 4proz. 96 Gld., do. neue 4proz. 95 ⅔ Br., do. Partialloose a 300 Fl. 120 Gld., do. a 500 Fl. 80 ½ Br., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 17 Br. Russisch⸗Poln. Schatz⸗ Obligationen a 4 pCt. 79 Gld.
Actien: Oberschlesische Litt. A. 105 ½ Gld., do. 104 ¼ Br. Breslaun⸗Schweidnitz⸗Freiburg 78 ¼ Br. schlesisch ⸗»Märlische 84 ½ bez. u. Br., do. Prior. 103 ½ Ser. III. 103 Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 95 9 Brieg 36 Gld. Krakau⸗Oberschles. 69 ½ bez. .
Litt.
Nieder⸗ Gld., do. Gld. Neisse⸗ Friedrich⸗Wilhelms⸗
Nordbahn 43 ¼ bez.
„Siap. 12. März. Met. 5proz. 93 ½, 39, z. Aproz. 72 72 ½. 4 ½ͥproz. 82 ⅞, %th, „. 2 ʃhproz. 49 z5. Anleihe 34: 163
163 ½. 39: 106 ½ — 107. Nordbahn 107 ½, 108, 107 ⅞. Gloggn. 110, 110 ½, 110. Mail. 78, 78 ½, . Pesth 87 ½, 87 ¼. B. A. 1085 — 1090.
K. Gold 122 ¼. Silber 115 ¼. Wechsel⸗Course. Amsterd. 160 Br.
Augsburg 116 Br. u. G. Frankfurt 115 ¼ — 115. Hamburg 169 ¼ Br. London 11.33 Br. u. G. . Paris 136 Br. u. G. Fonds Kleinigkeit matter; gemacht.
fremde Devisen etwas höher
Leipzig, 12. März. Leipzig⸗Dresdener Part. Obtig. 106 ½ Br. Leipz. B. A. 150 Br. Lripzig⸗Dresd. E. A. 111 P 110 % Gld. Sächsisch⸗Bayerische 86 ½ Br. Schlesische 94 Br. Chemnitz⸗Riesa 25 Br. Löbau⸗Zittau 25 Br. Magveburg⸗Leip⸗ zig 214 Br., 213 ½ Gld. Berlin⸗Anhalt. 91 ½⅔ Br., 91 ½ Gld. Kra⸗ kauer 69¾ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 43 ½ Gld. Altona⸗ Kiel 92 ½ Br., 91 Gld. Deßauer B. A. 126 Br., 125 Gld. Preuß. B. A. 95 Gld.
Frankfurt a. M., 12. März. Die Börse in österreich. Fonds war heute etwas flau gestimmt. Alle Gattungen derselben waren unter der gestrigen Notirung angeboten. Für Holl. Fonds, 5proz. Sard. und 6proz. Amerik. Oblig., so wie 3proz. Spanier, zeigte sich etwas mehr Begehr. Alle übrigen Fonds und Eisen⸗ bahn⸗Actien ohne Bewegung. Das Geschäft war im Ganzen von keinem Belang.
Oesterr. 5proz. Metall. 81 Br., 81 ½ Gld. Bank⸗Actien ohne Div. 1432 Br., 1129 Gld. Baden Partial⸗Loose a 50 Fl. v. J. 1840 51 ¾ Br., 51 ½ Gld., do. a 35 Fl. v. J. 1845 34 1 Br., 31 ½ Gld. Kurhessen Partial⸗Loose a 40 Rthlr. 32 ½ Br., 32 Gld. Sardinien Partial⸗Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 33 Br., 32 ¾ Gld. Darmstadt PartialLoose 2 50 Fl. 71 ½ Br., 71 ½ Gld., do. a 25 Fl. 26 ¼ Br., 26 ½ Gld. Spanien 3 proz. in⸗ länd. 29 ½ Br., 29 Gld. Poln. 4proz. Obligationen 2 500 Fl. 80 ¼ Br., 80 Gld. Friedrich⸗Wilhelms Nordbahn 44 ¼ Br., 43 ⅔ Gld. Berbacher 82 ½¼ Br., 82 Gld. Köln⸗Minden 95 ⅛ Br.,
92 ½ Br. Gl.⸗Elmsh. 25 Br Köln⸗Minden 95 ½ 888 95⁄ 8* 43 ¼ Br., 42 ½ Gld.
Sees Br., 32 Glbd. riedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn Amer. Ver. Staat. b6proz. n. Br., 106 ½ 88 Wechsel⸗Courfe. “ Paris 187 ½.
St. Petersburg 34 %.
London 13. 9 ¾.
Amsterdam 35. 55.
Frankfurt 88 ½.
Wien 172.
Breslau 152 ½.
Louisd'or 11. 2 ½
Preußische Thaler 514¼.
Gold al Marco 436 ½.
Das Geschäft wenig belebt; Fonds fest. Eisenb.⸗Actien matt
bei einigem Umsatz.
Paris, 11. März. Zproz. 58. 20. 5proz. 93.90. Belg. p. C. 98 ½, p. 42 98 ⅛. Piemont 975. Anl. 49; 87.80. Brüssel
895. St. Germ. 395. Vers. (r. U.) 190, 187. 50, do. (I. U.) 162.50. Straß⸗burg 115. Nordbahn 447. 50, 448. 75. Nach der Börse. (4 Uhr.) 5Mproz. 93. Wechsel⸗Course.
Amsterd. 210 ½.
Hamb. 184 ½¼.
Berlin 367 ¾.
Frankf. 209 ¼
London 25.35.
Petersb. 396. Die Börse war heute un
Preise.
95 ⅛ Gld. 2
3 ½proz. p. C. 86 ½ Br., 86 ¾ Gld. St. Präm. Oblig. 89 Br. E. R. 106 Br., 105 Gld. Stiegl. 85 Gld. Dän. 69 ½ Br., 69 Gld. Ardoins 11 Br. Zproz. 27 ½ Br., 27 ½ Gld. Hamburg⸗Berl. 83 ½ Br., 83 ½ Gld. Bergedorf
Hamburg, 12. März.
92 Br. Magdeb.⸗Wittenberge 62 Br., 61 ⅜ Gld. Altona⸗Kiel
Amsterdam, 11. März. Die Stimmung des Fonds⸗Markts war anfangs im Allgemeinen günstig, doch durch den Rückgang der Oestr. Fonds nahm der Markt eine andere Wendung, so daß Holl. wie auch die meisten fremden Fonds zu den vorletzten Preisen zu haben waren. — Von Süd⸗Amerik. sind Peru neuerdings ge⸗ wichen. Met. 77 ½, , 2 ½Öproz. 41 ½. 8
Holl. Integr. 55 ½, „6. Zproz. neue 65 ½, 66. Span. Ardoins 112, 9%, Zr. YPiecen 11 %, v. Russen, alte 104 ¼, 4proz. 86. Stiegl. 85 ¼.
Wechsel⸗Course. Paris 55 ⅛ G. . Wien 30 . Frankfurt 99 G. London 2 M. 11.97 ½, k. S. Hamburg 34 ½. St. Petersburg 187.
Telegraphische Notizen.
Franksurt a. M., 13. März. (2 ½ Uhr.) 44. Met. 5proz. 81 ½. 4 ⅛1 roz. 71 ½. Span. 28 ½⅛. Kurh. 32 ½. Wien 103 ½.
Hamburg, 13. März. (2 ½ Uhr.) Köln⸗Minden 95 ¼. Magdeb.⸗Wittenb. 61½. Nordbahn 42 ⁄.
Amsterdam, 12. März. 4 ½ Uhr. Int. 55 ½. Ard. 11 . Zproz. inl. 28 ¾. Met. 5proz. 77 ½. 2 8 roz. 48 ½. 4proz. Hope 85 ½. — Effekten waren merklich niedriger angeboten.
Nordbahn Bad. 31 ½.
Hamburg⸗Berlin 83 ½¾.
Markt⸗Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 14. März. heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 48—54 Rthlr. Roggen loco 25—27 Rthlr. pr. Frühjahr 23 ½ Rthlr. verf., Br. u. G. Mat/Juni 24 Rthlr. Br., 23 ¾ G. Juni / Juli 24¾ 2 24 ½ Rthlr. verk., 24 ½ Br., †½ G. Juli /Aug. 25 ½ Rthlr. Br., 25 G. 8 Sept./Oktbr. 26 Rthlr. Br. u. G Gerste, große loco 21 — 22 Rthlr. kleine 17—19 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 15—17 Rthlr. „ pr. Frühjahr 50 pfd. 14 ½˖ Rthlr. Br., 14 G. Erbsen, Kochwaare 30 —32 Rthlr. „ Futterwaare 27—29 Rthlr. Rüböl loco 11 ½ Rthlr. bez. u. Br., 11 ¾ G. vr. M März /April 11 ⁄2 Rthlr. Br., 11 ⁄12 G. April/Mai 11 ½1 u. %% Rthlr. bez., 11 %12 Br., ½ G. Mai/ Juni 11½ Rthlr. Br., 11 ½˖ G. b Junt/ Juli 11 ¾ Rthlr. Br., 11 G. Sept./Okt. 10 ½⅞ u. 10 % Rthlr. bez., 11 Br., 10 ½ G. Leinöl loco 11 ½ Rthlr. Br. „ pr. März/April 11 ¼ Rthlr. 2 Hr. April Mai 11 ¼ Rthlr. Mohnöl 15 ½ Rthlr. Palmöl 12 ½ 2 12 ½ Rthlr. Hanföl 14 Rthlr. Südsee⸗Thran 12 ½ a 12 ½ Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 13 ¼½ w“ mit Faß pr. März/April 13 ½ Rthlr. Br. April /Mai 13 ½ u. ¾ Rthlr. verk., 13 ½ Br., ½ G. Mai / Juni 13 ⅞ Rthlr. Br., 13 12 G. Juni./ Juli 14 ¼ Rthlr. bez. u. Br., 14 ½˖ G. Juli /Aug. 14 ½ Rthlr. bez. u. Br., 145⁄2¶ G.
Stettin, 13. März. An der Börse liegt Folgendes auf:
„Nachdem aus den drei benachbarten Odermündungen Fahr⸗ zeuge in den hiesigen Hafen gekommen sind, ist das Fahrwasser von beute ab als ganz frei zu betrachten, worüber ich diese Anzeige amtlich ertheile. Stettin, 13. März 1850. M. Nüske, Ober⸗ Lootse. An die Vorsteher der Kaufmannschaft.“
Stettin, 13. März. In Weizen nichts gehandelt.
Roggen pr. Frühjahr 82 pfd. 23 ¼ Rthlr. Br., 86 pfd. 24 %2 Rthlr. bez., 248 Rthlr. Br., pr. Juni — Juli 82pfd. 25 Rthlr. bez., pr. Sept. — Okt. 26 ½ Rthlr. bez.
Heutiger Landmarkt: Weizen. Roggen. Gerste. 44 a 47. 1 19 a 21.
Heu 17 ½ a 21 ¼ Sgr. pr. Ctr.
Stroh 7 ½ a 8 Rthlr.
Rüböl pr. März—April 11 ⁄½2% Rihlr. Br. u. bez., 11 9½ Rthlr. Gld., pr. April —Mat 11 ¼ Rthlr. Br., 14¼ Rthlr. Gld., pr. Sept.
Okt. 10 % Rthlr. Br., 10 ¾˖ Rthlr. bez. und Gld. Spiritus aus erster Hand zur Stelle 26 ½ ℳ bez., aus zwei⸗
afer. Erbsen. EE. 990 33.