1850 / 79 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

wurde dies Spstem auf die Spitze getrieben. Erst Wackesield, der Begründer des Selbsterhaltungssystems, stellte in einer kleinen Schrift, „Brief aus Sidney“, eine neue richtigere Theorie auf, die sich bald auf australischem Boden be⸗ währen sollte. Er wies nach, wie es ein thörichtes Unternehmen sei, aller⸗ hand unorganische Elemente der Gesellschaft in eine Wüste zu werfen, um dort der Civilisation eine Stätte zu bereiten, und verlangte, daß für den Kaufpreis des vertheilten Landes freie Arbeiter nach der Kolonie geschafft würden, die erst ein Paar Jahr den Boden für Fremde zu bauen haͤtten, ehe sie selbst Land besitzen sollten. Wackesield hatte die allgemeine Auf⸗ merksamkeit wieder auf Australien gelenk', welches lange Zeit nur als ein Zuchthaus betrachtet wurde, und da sich Rowland Hill, Herzog Wellington und andere einflußreiche Männer für die Sache interessirten, kam 4834 eine Parlamentsakte zu Stande, welche die Kolonie Süd⸗Australien schuf, einen Staat, welcher vorlänfig nur auf dem Papier vorhanden war. Die Bestimmun. gen dieser Akte gingen dahin, daß der neue Staat eine Ausdehnung von 42,000 Meilen, eine unabhängige Verwaltung haben, keinen Tribut dem Mutter⸗ lande leisten, keine Verbrecher von demselben aufnehmen, aber auch keine Geld⸗Unterstützung von ihm empfangen sollte. Sobald die Bevölkerung auf 50,000 Seelen gestiegen wäre, sollten die Kolonisten sich selbst eine Verfassung geben. 1336 ging eine größere Anzahl Auswanderer unter Segel und am 28. Dezember desselben Jahres kamen sie an den südaustra⸗ lischen Küsten an. Das ganze Unternehmen gehörte unter die tollkühnsten Abenteuer, die je gewagt wurden, denn die Beschaffenheit des ganz Bodens und des Klimas und die Hülfsquellen des Landes waren so gut als unbe⸗ kannt. Zudem brach bald nach der Ankunft zwischen den Führern der Ex⸗ pedition Streit aus, und der erste Gouverneur von Süd⸗Australien, der jetzt als Gouverneur von Helgoland in ehrenvoller Zurückgezogenheit lebt, mußte erst nach England zurückreisen und dort das Verhältniß der höchsten Kolonial⸗Ge⸗ walten regeln, ehe das schwierige Werk den gewünschten Fortgang nehmen konnte. ie Hauptstadt des Staates wurde gegen die ursprüngliche Absicht, wonach jene am Hafen von Lincoln liegen sollte, nahe der östlichen Gränze erbaut. Die Lage war vortrefflich gewählt, und Adelaide schwang sich bald zu einer blühenden Handelsstadt auf, deren Hafen ein reger Verkehr belebte. Der Gouverneur wandte große Summen auf die Erbauung der Stadt und die Begründung von öffentlichen Anstalten, und brachte es dahin, daß eine Menge Kolonisten nach Adelaide stromte, die dort die gewinnreichste Be⸗ schäftigung fanden. Der Lurus stieg bald ins Unglaubliche. So z. B. tranken zwei Fuhrleute zur Besiegelung eines unter ihnen abgeschlossen Ver⸗ trages 18 Flaschen Champagner. Nach und nach hatte aber der junge Staat eine Schuldenlast von mehreren Millionen auf sich geladen und da das Mutterland, laut dem Gesetz von 1834, keinen Zuschuß leisten wollte und konnte, verließen schon die meisten Ansiedler die bankerotte Provinz, als der neue Gouverneur, George Gr v, die Aufmerksamkeit auf den Landbau lenkte, der bisher ganz darnieder gelegen hatte. 1839 waren die ersten Oberländer nach Australien gekommen, die bald in die entfern⸗ testen Wildnisse drangen und sie dem Pfluge und dem Grabscheit unter⸗ than machten. Die Bevölkerung von Adelaide zerstreute sich nun über das ganze Lande, und von 1800 Häusern stand plötzlich die Hälfte verlassen da. 1843 ward eine neue unerschöpfliche Hülfsquelle in dem Me⸗ tallreichthum des Landes, namentlich in den Kupferminen von Burraburra entdeckt. Der Gouverneur schrieb in seiner Freude über den Fund an Lord Stanlty, daß alle Hände Europas kaum genügten, um den unermeßlichen Schatz an Silber und Kupfer zu heben. 1 1 Die Provinz Süd⸗Australien enthält in ihrer Ausdehnung von 12,000 Ouadr.⸗Meilen oder 300 Millionen Acres kaum 3 Millionen Aecres frucht⸗

Y

baren Bodens, die oasenförmig über das wuste Land zerstreut sind. Alle Versuche, im Innern fruchtbare Gebiete aufzufinden, blieben bis jetzt er⸗ folglos. Das Klima gehört zu den gesundesten der Erde, und alle Arten von Gemüsen, Feld⸗ und Baumfrüchten, die in Spanien, Frankreich, Deutsch⸗ land und England wachsen, gedeihen auch in Australien. Die jährliche Aus⸗ fuhr aller Produkte Südanstraliens beträgt jetzt schon zwischen 5 600,000L. also auf den Kopf circa 12 L. Dies Verhältn 1

als an irgend einem anderen Punkte der Erde. Da die Be⸗

völkerung jetzt auf 50,000 Seelen gestiegen, ist man eben dabei, eine Verfassung zu entwerfen, und so das im Jahre 1834 in Aus⸗ sicht gestellte Selfgovernment zu verwirklichen. Einen wehmüthigen Kontrast gegen dies Bild der europäischen Rührigkeit und Thatkraft auf fremden Boden bildet der traurige Zustand der Urbewohner, die vom Hauche der Civilisation getroffen, einem frühen Untergang entgegeneilen; so sehr sich auch neuerdings die Engländer ihrer annahmen, so schlugen doch alle Ver⸗ suche fehl, sie zur Bildung emporzuheben. Von den Europäern haben sie nichts gelernt, als ihre Laster. Für Deutschland hat Süd⸗Australien ein besonderes Interesse gewonnen durch die seit 12 Jahren zahlreichen Ein⸗ wanderungen von daher. Im Jahre 1838 ging ein Prediger aus der Uckermark mit seiner Gemeinde aus Unzufriedenheit mit den religiösen Ver⸗ hältnissen des Vaterlandes nach Australien. Im vorigen Jahre verließen

ist günstiger, Im Januar

chen, daß dieser ungewöhnlich strenge Nachwinter nachtheilig auf

2

wieder Donnerstag Abend einstellte, blieb seitdem bei scharfem Nordwinde

im

86 unter Anführung der Gebrüder Schomburgk eine Anzahl Berliner ihre Hei⸗ math, um bei den Antipoden eine neue zu suchen, und die uns zugekom⸗ menen Nachrichten lauten so günstig, daß sie stets neue Auswanderer nach sich ziehen. Viele Orte in Suüd⸗Australien tragen deutsche Namen und es leben bereits 10,000 unserer Landsleute dort; obgleich sie anerkannt die besten Kolonisten sind, so entziehen sie sich doch jedem gemeinsamen Bande, zerstreuen sich gewöhnlich gleich nach ihrer An⸗ kunft und so geht jeder Zusammenhang mit dem Mutterlande verloren. Am Schlusse bezeichnete der Redner die Colonisation von Süd⸗Australien als das beste Mittel gegen die Krankheit, welche an dem innersten Mark der europäischen Staaten zehrt die ungleiche Vertheilung des Besitzes und die daraus enispringenden Mißverhältnisse, ein Punkt, auf den schon Pitt aufmerksam machte. Von der Lebensfähigkeit dieser Provinz mag es einen Begriff geben, daß sie, 12 Jahre nach ihrer Gründung nicht nur keines Geldzuschusses vom Mutterlande mehr bedarf, sondern die ihr geleisteten Darlehen zurückerstattet hat, und eben im Begriff ist, aus eigenen Mitteln eine Armee zu bilden, ein bisher unerhörter Fall der Prosperität.

So inhaltsreich und belehrend auch der Gegenstand war, so sind wir doch der Ansicht, daß, wenn überhaupt die Wahl auf einen solchen fallen darf was zu verneinen wir nicht im Sinne haben jeder Redner die Pflicht hat, auf das Publikum, welches zur größten Hälfte aus Damen be⸗ steht, in Behandlungsart und Vortrag mehr Rücksicht zu nehmen, als es heute wieder geschah. Auf Anregung der Phantasie müßte durchaus mehr Bedacht genommen werden, um einem der Schule entwachsenen Auditorium das didaktische Element zugänglich zu machen, und jeder Redner sollte eine Ehre darein setzen, im Schmuck der Rede mit der Eleganz der anwesenden Damentoiletten zu wetteifern, und auch die Aufmerksamkeit des männlichen Geschlechts von diesen abzuzichen und sich und dem Gegenstande ungetheilt zuzuwenden.

15.

Eisenbahn⸗Verkehr. Sächsisch⸗Schlesische Eisenbahn. Frequenz und Einnahme im Monat Februar 1850. Für 28,638 Personen 12,640 Rthlr. 10 Sgr. » 106,267,06 Ctr. inkl. Salzfracht.. 14,657 » Summa 27,297 Rthlr. 8 Ciö .Jan. bis mit 28. Febr. 1850.. 48,658 Rthlr. Sgr. (8 1DJöeed19 »

-Hamburger Eisenbahn. Betriebs⸗Einnahme. Für Personen, Gepäck und

Equipagen. Vieh. 1 20, 99 10 45 42 79,0öe 29,600 52,900

82,500 Summa ca. 50,393 10 4 111,188 5 4 161,581 15 Einschließlich der mit den Frachten erhobenen Transitzölle und

vorbehaltlich der Feststellung durch die Kontrolle, so weit es noch erforderlich ist. Im Jahre 1849 betrugen R. f.

11 22 Sgr.

2

22 2) 2)

38116

Für Zusammen.

Januar 1850

Februar »

die Einnahmen: 2x ₰9 A.-sh, 2he 4. 70ö1TD8]] 88,240 9 10 Summa....

Also im Jahre 1850 mehr ca. Markt⸗Berichte. Stettin, 18. März. (Ostsee⸗Z’¹g.) Wir befinden uns heute V im vollständigsten Winter. Die Kälte, welche sich 9

Februar

488,984 29 3

2,600

Zunehmen, und in letzter Nacht fielen die Thermometer auf

9 Grad unter Null. Man hört schon Besorgnisse ausspre⸗

V

ie jungen Saaten wirken werde, weil sich die Vegetation schon

sehr entwickelt hatte, jedoch darf man nicht verkennen, daß die Pflanzen sehr kräftig aus dem Winter hervorgegangen waren S sie deshalb wohl weniger vom Einflusse der Kälte leiden werden.

In unserem Produktenhandel veranlaßte der Frost zwar etwas mehr Festigkeit, indeß beschränkte sich solche bisher nur auf größere Zurückhaltung der Verkäufer, und eine besondere Besserung der Preise läßt sich daher noch nicht melden.

In Weizen wurde hier seit Freitag gar nichts in Partieen gehandelt, von schlesischem Weizen waren am Sonnabend noch ein Paar Posten gelb und weiß 89 pfd. abzuladen, zu 46]/ und 49 Rthlr. offerirt, während nur 45 a 48 Rthlr. geboten wurden. Seitdem sind aber viele Verkaufs⸗Ordres zurückgezogen und zu den letzten Preisen scheint augenblicklich gar nichts mehr am Markt u sein. Von uckerm. und vorpomm. 90 pfd. wurde nichts angetragen.

Roggen war am Sonnabend fest, schloß aber in Folge der Berliner Berichte matter; loco 86 pfd. 25 ½ Rthlr. gehalten, 25 Rthlr⸗ Gld., 83 84pfd. 24 ½ Rthlr. Br. und Gld., Frühjahr 82 pfd. 24 Rthlr. bez. und Gld., schloß 24 Br., 86pfd. 25 Rthlr. Gld., Juni Juli 82pfd. 25 ¾ Rthlr. Gld., 86pfd. 26 ¼ Rthlr. Gl—⸗ September Oktober 82pfd. 26 ½ Rthlr. Br., 26 ¾ Gld. Un Partie 84 85 pfd. loco, zur Verschiffung nach Dänemark, man am Sonnabend noch in Unterhandlung. 8 Gerste blieb ohne Beachtung, 75 pfd. Schles. auf Lief. wurde zu 22 21 ½ Rthlr. offerirt, zu 20 Rthlr. waren für Pommern und Oderbruch Käufer; kleine 70 71 pfd. 18 Rthlr. nominell.

Von Hafer sind noch 50 Wspl. Schles. 52pfd. pr. Frühjah⸗ zu 17 Rthlr. begeben, dieser Preis ist jetzt aber nicht mehr zu et reichen; Märker 50 52pfd. 14 a 15 Rthlr.

Kl. Kocherbsen 30 29 Rthlr. Br.

Rüböl machte sich sehr angenehm und Preise gingen cire a ½ Rthlr. pr. Ctr. in die Höhe; loco 12 Rthlr. gehalten, W.

April 11 7⁄ ½ Rthlr. bezahlt, 11½ Br., April Mai 11 ½ Rthn., September Oktober 11½ Br., 11 ¼ Rthlr. Gld. Leinöl pr. Frühjahr 11 % Rthlr. Von Sommerrübsen sind 50 Wspl. aus dem Kahn in loco z

58 Rthlr. und 40 Wspl. vom Boden zu 57 Rthlr. begeben.

Rappkuchen in loco und auf Lieferung 32 30 Sgr. Von Leinkuchen in langer Form, sind 2000 Ctr. zu 43 ½ Sgr. f. a. B für England gekauft.

Spiritus pr. Frühjahr wurde am Sonnabend zu 271 begeben, gestern aber wieder mit 27 ¾ ½ % bez. Jur 25 ½ % Bf., Juli August 24 ½ % Br.

Von Zink auf Abladung im April zu 4 Rthlr. 28 S rirt, 4½¼ Rthlr. Gld. üs

Rigaer Leinsamen 11“ Rthlr. bezahlt, pernauer 104 Athu⸗ zahlt und Geld.

An der Börse wurde notirt: Weizen 46 a 52 Rthlr., gen 24 ½ a 26 Rthlr., pr. Frühj. 82pfd. 24 Rthlr., 86pfd. 25 Rl bezahlt, pr. Juni Juli 82 pfd. 25 ¼ Rthlr. bezahlt, pr. Juli A gust 86pfd. 27 ¾ Rthlr. bez. Gerste 18 a 23 Rthlr. Hafer 14 a 17 ½ Rthlr.

Rüböl loco 12 Rthlr. gefordert pr. März, 11 pr. April —-Mai 11 ⁄¾1 a 11 ½⅞˖ Rthlr. bez., pr. Sept. bez., pr. Sept. Okt. 11 a 11 2⁄2 Rthlr. bez.

Leinöl 11 ½ Rthlr. gefordert. 8

Palmöl 1ma 12 Rthlr. gef., 11 ½ Rthlr. verst. bez.

Neue Rosinen 10 Rthlr. unverst. gef. u. bez.

Nach der Börse. Roggen pr. Frühj. 82 pfd. 24 ½ Rthlr. 24 ½ Rthlr. gef., 86pfd. 25 Rthlr. gef.

Spiritus aus zweiter Hand ohne Faß 26 % gefordert, 26 ¾ % bezahlt, pr. Frühj. 27 a 27 ½, 27 ½ % bez., pr. Juni Juli 25 ¼ a 25 ½ cℳ bez.

Timotheesamen 92 Rthlr. gefordert.

Rappkuchen 32 Sgr., Leinkuchen 1 ½ Rthlr. gefordert.

Pernauer Leinsamen 10 ½ Rthlr. verst. gefordert, rigaer 11 Rthlr. verst. gef., 11 a 11½ Rthlr. verst. bez., Memel 9 Rth verst. gef.

Rthlr. bez., 1132 Rthlr.

bez.,

Maisersranxac. m

halten bleibt.

1137] BVvaanimachung.

Das im Kreise Löbau, Domainen⸗-⸗Rent⸗Amts Neu⸗ mark, belegene Königliche Domainen⸗Vorwerk Lonkorrek soll höherer Bestimmung gemäß mit der dazu gehöri⸗ gen Brau⸗ und Brennerei⸗, so wie der Fischerei⸗Nutzung in dem Lonkorreker, Glowin und Pawlower See, von Johannis dieses Jahres ab anderweit anf 18 Jahre im Wege der Licitation verpachtet werden.

Das zu dem gedachten Vorwerke gehörige Areal enthält:

[140]

überhaupt:

556

11 M. 174 ¶R. Hof⸗ und Baustellen, 948

40 79 „» Baum⸗ und Gemüsegärten, 692 » 162 „»Acker Klassenland, einge⸗ schätzt mit 158 M. 27 R. zur Kl. II.

Marienwerder, den 23. Februar 1850. Königliche Regierung. Abtheilung für direkte Steuern, Domainen und Forsten. S

BIhg

Im Verfolg unserer Bekanntmachungen vom 25. Au⸗ gust und 9. Oktober v. J. wird hierdurch zur öffentli⸗ chen Kenntniß gebracht, daß die im Kreise Calbe a. d. S. belegene Königliche Domaine Patzetz mit dem Vorwerk Breitenhagen, zu welcher nach der letzten Vermessung

1339 Morg. 145 ¶R. Acker, ) 2

2

8 36 8

era

Der Aufdruck der 8 ch1611“ Bossart. zeigt in schwarzer Farbe

wänder in Ranken und Blätter

traidefelde;

2 Wiesen,

15 Anger und (theilweise in Wiese verwandelt)

Gärten,

einen Zuckerhaͤt hat. bäude sichtbar;

8eöü 236 2 106 2 ö 1 dreijähriges sechsjähriges Roggenland, neunjähriges)

164 17 20

188

8 Weideland,

85 Streu, Unland u. Wege ꝛc., uberhaupt 1454 M. 75 ◻R. Preuß.

Der Boden ist vorzugsweise zum Erbau von Roggen und Hafer, theilweise auch zum Weizenbau geeignet; der Ertrag der Wiesen ist in günstigen Jahren meist zureichend.

Das Vorwerk hat eine angenehme Lage. Unmittel⸗ har hinter dem am Vorwerkshause belegenen Baumgar⸗ ten befindet sich der Lonkorreker See, welcher theilweise wieder von der Königl. Lonkorszer Forst begränzt wird.

Summa 2851 Morg. an nutzbarer Fläche gehören, nunmehr auf die 13 Jahre von Johannis d. J. bis dahin 1863 anderweit öffent⸗ lich meistbietend verpachtet werden soll.

Wiesen, Zu diesem Behufe haben wir einen Termin auf den 17sten künftigen Monats, Vormittags 9 Uhr, in unserem Sessions⸗Lokale vor dem Regierungs⸗Rath Fleischmann anberaumt, zu welchem wir Pachtlustige hierdurch mit dem Bemerken einladen, daß die dem⸗ nächst im Termine noch besonders bekannt zu machen⸗ den Verpachtungs⸗Bedingungen sowohl hier in unserer Registratur, als auch in Patzetz bei dem zeitigen Pächter der Domaine, Amtmann Dill, zur Einsicht bereit liegen.

Magdeburg, den 7. März 1850.

Königliche Regierung. der direkten Steuern, Domainen und Forsten. von Werder.

88 ½ ◻. hung dient;

Dumrath.

Abtheilung für die Verwaltung tende mantschrift:

Die nächsten Städte sind Bischofswerder, Neumark, Löbau und Strasburg, welche re p. 1, 2 und 3 Meilen vom Vorwerke entfernt liegen. „Das auf dem Vorwerk vorhandene Königliche In⸗ bestehend in 408 Scheffel 8 Metzen Saat⸗Ge⸗ 1Rnsbenschiedener Gattung und 1399 Morgen 141 e einfuhrig bestelltem Acker, wird in ein vom Der Pacübernehmendes Geld⸗Inventar verwandelt. ae nschlag, so wie die speziellen und die 2. April i 3. oingungen der Verpachtung, sind vom tur der unierzeichneten gbniglichenr L.esneeinen Regästa⸗ Der Klestalions,Termin 8 8gg .“ en 1. Mgi d. Vormittags 9 Uhr,

im hiesigen Regierungs⸗Konferenz⸗Zimmer anberaumt. dazu mit dem Bemerken ein⸗

Pachtliebhaber werden eladen, daß dieselben sich in diesem Termine über ihre Vermögen auszu⸗

[156]

Qualification und das erforderliche

weisen haben und daß dem Königlichen Fi ini Koniglichen Finanz⸗Ministe⸗

rium unter den drei Bestbie nden die Auswahl vorbe⸗

IV der Ritterschaftlichen Privat⸗Bank in Pommern, die Ausgabe von Banknoten zu 20 Thlr. betreffend. In Verfolg unserer Bekanntmachung vom 21. Ja⸗ nugrsc. bringen wir hiermit die nachfolgende nähere Beschreibung der Banknoten zu 20 Thlr. zur öffent⸗ lichen Kenntniß, und bemerken, daß die Ausgabe dieser Noten vom 18ten d. M. ab bei unserer Haupt⸗Kasse successive erfolgen wird. Steitin, den 16. März 1850. EEENEEE111111“ der Ritterschaftlichen Privat⸗Bank in Pommern. (gez.) Dumrath. sreeibung der Banknoten der Ritterschaftlichen Pri⸗ vat⸗Bank zu 20 Thaler Courant. Die Banknoten zu 20 Thlr. sind auf weißem, mit Reinem den Werth XX THALER in Schatten und

Der Aufdruck der NL161616

zeigt in blauer Farbe: Schilder, den Werth

enthaltend;

Licht enthaltenden Wasserzeichen versehenen Papier von 5 ½ Zoll Länge und 3 Zoll 5 Linien Höhe abgedruckt. I

in Kupferdruckmanier: a) Oben, auf fein liniirtem Untergrunde ein Wappen⸗ schildb mit dem heraldischen Greif, getragen von zwei schwebenden weiblichen Figuren, deren Ge⸗

welchen die Werthzahlen 20 angebracht sind; links, einen Schnitter mit seiner Sense im Ge⸗

rechts, einen Seefahrer, welcher seinen ein Fern⸗ Inn rohr haltenden rechten Arm auf eine Brustwehr v lehnt, und neben seinen Füßen Ballen, Fässer und 1 Im Hintergrunde sind Ge⸗

unten, ein mit einem Tuche bedecktes Kissen, auf welchem ein Gesetzbuch mit Waage und Schwert liegt und welches zur Aufnahme der Strafandro⸗

in Buchdruckmanier: Lit. A. (laufende No.) Zwanzig Thaler Courant nach dem Münzfusse von 1764 zahlt zu Stettin dem Inhaber dieser Banknote DIE RITTERSCHAFTLICHE PRIVATBANK IN PDOMMERN. Stettin, den 21. August 1849. DIRECTORICUM. 8 Jobst. im Mittelfelde und auf dem das vorerwähnte Kissen bedeckenden Tuche die folgende Strafandrohung in Dia⸗

Wer die Noten der Pommerschen Ritterschaftlichen Privat⸗Bank verfälscht oder nachmacht, oder der⸗ gleichen verfälschte oder nachgemachte Noten wis⸗ sentlich verbreiten hilft, soll gleich demjenigen be⸗ straft werden, welcher falsches Geld unter landes⸗ herrlichem Gepräge gemünzt oder verbreitet hat.

a) links und rechts zwei in Reliefmanier ausgeführte der Note in Buchstaben (ZWANZIG) und in arabischen Zahlen (20)

b) in der Mitte mit verzierter Schrift:

Ritterschaftliche Privat-Bank in Pommern.

Die Grundzüge zeigt folgende Tabelle. Von Halle nach Eisenach.

Von Von Halle Erfurtssenach

vööö von Verlin vern. Mrg. Mra.

u. 3½2 U.

In Zug Anschlüsse Ei⸗ Anschlüsse

nach Kassel.

von Magde⸗ b U. burg u. Leipzig Mrg. Nchm. Nchm. von Berlin, 2 n au zen Magdeburg 5z und Leipzig Kchirs Nchut. Bbdes

auslaufen, auf

nach Kassel.

6 u. Erfurt Abds. 10 U. Abds. Eisenach nach Halle. Von Von In

Auschlässe eies Ersürt Halle 1 8sie

Mrg.

. von Leipzig

I

Anschlüsse

8 ½ U. nach Leipzig Mrg. u. Magdeburg. 112 u 1 Er⸗e Magdeburg Mrg. Mrg. und Leipzig. 1 Uu. 4 ½ Uu. nach Leipzig Nchm. Nchm. u. Magdebu⸗ IIII Nchm. Abds. 7ü. 8.n. 125. IX. Abds. Abds. Nchts. Erfurt, den 15. März 1850. Die Direction der Thüringischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.

5 ½ U. Mrg. 111 ¼ U. Mrg. 1ü. Mitt.

VII. von Kassel

VIII nach Leipzig

von Kassel nach Berlin.

Kopenhagen⸗Roeskilde

1 Eisenbahn.

Die Rechnungs⸗Aufmachungen der Gesellschaft für das Jahr 1849 liegen vom 12ten d. M. während sechs Wochen zur Ansicht der Herren Actionaire im Haupt⸗ Büreau zu Kopenhagen. Rbthlr. Sch. Gesammt⸗Einnahme 2. 138,745 45 Betriebs⸗Ausgabe 82,999 Rbthlr. 71 Sch.

Verzinsung v. Prio⸗

ritäts⸗Anleihen. 100,570 30

38,775 15

6“ Ueberschuß....

Jobst.

neuer Fahrplan in Kraft.

1”n Thüringische Eisenbahn. Mit dem 19. März c. tritt auf unserer Bahn ein Exemplare desselben sind in

unseren Billet⸗Expeditionen für 6 Pf. pr. Stück zu haben.

ab für Reservefonds und den adm. Direktor 4,199 26

leiben zur Dividende⸗Vertheilungg 33,975 85 1 Kontedl⸗Comite der Seeländischen Eisenbahn⸗Gesell⸗ schaft, den 9. März 1850

2 Rthlr. für ¼¾ Jahr

4 Rthlr. 1

8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie

ohne pPreis⸗Erhöhung. ei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.

luslandes nehmen Bestellung auf

dieses Blatt an, fuͤr Berlin die

Expedition des preuß. Staats⸗ 1 Anzeigers: Behren⸗Straße Rr. 57.

—y——

Berlin, Freitag den 229.

Hg

Die verehrlichen Abonnenten des Preuß. Staats⸗Anzeigers werden ergebenst ersucht, ihre resp. Bestellungen für das mit dem 1. April d. J. beginnende Quartal

( 1* 4

nefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß die regelmäßige Zusendung keine Unterbrechung

nerteljährliche Pränumerations⸗Preis beträgt 2 Rthlr.

wie möglich liefern, auch einzelne bedeutendere Verhandlungen und Reden ausführlicher mittheilen.

87

rh .

Aath reicht, noch für den Abonnementspreis von 2 Rthlr. vierteljährlich geliefert werden. Die zu dem Preuß. Staats⸗Anzeiger für die Jahre 1848 und 1849 bestimn bhischen Berichte verzögert wurde, werden nun in Kurzem ausgegeben werden.

Amtlicher Theil.

*

Deutschland.

Freußen. Berlin. Der Kommissionsbericht der zweiten Kammer über & Untersuchung des Nothstandes der Spinner und Weber. Unter⸗ Ih gng der Volksschullehrer. Instruction für das zweite Examen Postbeamten. Juhiläum. Koblenz. Ankunft der Prinzessin Preußen. Deutsche Angelegenheiten. Erfurt. Eröff⸗ des deutschen Parlaments. Snegneich. Wien. Ordensverleihungen. Telegraphische Depesche dus Triest. Der Aufstand in Bosnien. Vermischtes. gaaden. Karlsruhe. Kammer⸗Verhandlungen. Schleswig⸗Holstein. Kiel. Eröffnung der Landes⸗Versammlung.

„,170 Ausland.

Frankreich. Paris. Offizielle Ernennung des neuen General⸗Pro⸗ karators. Ordensverleihung. Die Wahlen. Truppen nach der Gräßze. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. London. Die

Neues

Warschau.

Hofnachrichten. deutschen Angelegenheiten. Rußland und Polen. Ordensverleihung. Eis auf der Weichsel. Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten Beilage.

Amtlicher Theil.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem Wegewärter Fischer im Regierungs⸗ Bezirke Minden

das

Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen. Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten.

Der Reklor und interimistische Dirigent des hiesigen Seminars für Stadtschulen, Merget, ist zum Direktor der höheren Töchter⸗ schule auf der Friedrichsstadt hier und der damit verbundenen Bil⸗

s üur Lehrerinnen ernannt worden. dungFs⸗-⸗Anstalt für Lehrerinnen erne b 6 8 Jungklaaß von der höheren Töchterschule in Stettin ist zum Direktor des evangelischen Schullehrer⸗Seminars in 1 9

Steinau ernannt worden.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Belgannt mgch u n g9.

Auf Grund der durch den Allerhöchsten Erlaß vom 4ten d. M. (Gesetz⸗Sammlung S. 162) ertheilten Ermächtigung ist behufs des Fortbaues, so wie der Verwaltung und des Betriebs der Aachen⸗ Düsseldorfer und der Ruhrort⸗Krefeld⸗ Kreis Gladbacher Eisenbahn

eine gemeinsame Behörde unter der Benennung:

„Königliche Direction der Aachen⸗ Düsseldorf⸗Ruhrorter

Eisenbahn“

mit den Befugnissen einer öffentlichen Behörde vringesetzt⸗ welche vorläufig und bis auf weitere Bestimmung 18 Aachen ihren Sitz nehmen und ihre Geschäfte mit dem 27. März d. J. begin⸗

en wird. 3u Mitgliedern derselben habe ich ernannt:

1) den Regierungs⸗ und Baurath Prange zu Arnsberg, welcher

zugleich den Vorsitz führen wird;

2) den Regierungs⸗Rath Mothes.

Die Ernennung eines 1“ Mitgliedes bleibt vorbehalten.

Erfurt, den 20. März 1850. 1

..“ für -d-t Gewerbe und öffentliche Arbeiten

von der Heydt 1

Abgereist: Der Herzoglich nassausche Präsident

nach Erfurt. G Durchgereist: Graf von Dönhoff,

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath

von Königsberg in Pr. kommend, nach

Deutschland.

Preußen. Berlin, 21. März. Se. Majestät der König haben Akensnewigs geruht, dem Regierungsrathe Niebuhr die

der Bericht sodann aber

Erlaubniß zur Anlegung des ihm verlichenen Ehrenkreuzes dritter Klasse vom Fürstlich Hohenzollernschen Hausorden zu ertheilen.

Berlin, 20. März. In der ersten Kammer ist bekanntlich der Kommissions⸗Bericht über die Untersuchung des Nothstandes der Spinner und Weber in Schlesien, auf dem Eichsfelde und in Westfalen zu Anfang dieses Jahres noch zur Berathung gekom⸗ men; die zweite Kammer hat, wegen der dringenden anderweitigen Berathungsgegenstände, vor ihrer Vertagung nicht mehr die Zeit gewinnen können, den Bericht ihrer Kommission über denselben Ge⸗ genstand noch zur näheren Erörterung zu ziehen. Es ist daher zu erwarten, daß sie solches bei ihrem Wiederzusammentreten thun wird; es ist aber erfreulich, aus der Einsicht des vorliegenden Hauptberichts und der demselben zum Grunde liegenden Spe⸗ zialberichte über die Zustände in Schlesien und bezie⸗ hungsweise in Westfalen zu entnehmen, daß die Vorschläge, zu welchen sich die Kommission behufs Hebung der Linnen⸗Industrie und Beseitigung des Nothstandes der Spinner und Weber vereinigt hat, fast uͤberall nur auf solche Maßregeln gerichtet sind, welche bisher schon die Staatsregierung eifrig verfolgt und unterstützt hat, und welche sie noch gegenwärtig kräftigst fördert. 8

Die Kommission beginnt ihre Vorschläge mit den Maßregeln, welche den Flachsbau und die Flachszubereitung zu fördern und zu verbessern geeignet sind, und beantragt, dafür zu sorgen, daß ein leichter und reellerer Bezug der Leinsaat und deren, wo möglich kreditweise Vertheilung an kleine Flachs⸗Produzenten durch Saamen⸗ Niederlagen, die unter öffentlicher Aufsicht ständen, bewirkt werde, und daß zu dem Ende die Provinzial⸗Behörden ermächtigt würden, die sich bildenden Associationen auf direkte oder indirekte Weise zu diesem Behufe zu unterstützen. Hierauf kann bemerkt werden, daß von Seiten des Ministeriums für landwirthschaftliche Gegenstände schon seither die Vereine, welche sich zur Hebung dieses ländlichen Kulturzweiges gebildet haben, bereitwilligst unterstützt sind, auch dasselbe die Mittel zum Ankauf und zur Vertheilung von gutem Leinsamen verschiedentlich gewährt hat. Nicht min⸗ der ist im Sinne des ferneren Antrages der Kommis⸗ sion auf die Errichtung zweckmäßiger Flachsbereitungs⸗An⸗ stalten und Konservirung der bestehenden größeren An⸗ stalten dieser Art zu Suckau und Patschkey in Schlesien das Au⸗ genmerk schon gerichtet worden. Durch Errichtung von Flachsbau⸗ Schulen und Unterweisung in der Flachsbereitung auf Kosten des Staats ist bereits Vieles geschehen, und werden dauernd noch jetzt nicht unbeträchtliche Mittel verwendet. Auch weisen die Spezial⸗ Berichte nach, wie sehr sich demgemäß auch schon eine bessere und umfassende Flachskultur und Flachszubereitung in einzelnen Distrik⸗ ten Schlestens und Westfalens verbreitet hat. Was aber die Seehandlungs⸗Anstalten zu Suckan und Patschkey betrifft, so ist zu wünschen, daß sich tüchtige Privat⸗Unternehmer finden mö⸗ gen, solche zu übernehmen, und wird die Seehandlung, wie sie sich schon bereit erklärt hat, gern die Mittel bieten, denselben die Erwerbung durch mäßige Kaufpreise und Bewilligung jeder nur möglichen Zahlungserleichterung zugänglich zu machen.

Die Verhältnisse der Spinner anlangend, so richtet die Kom⸗ mission der zweiten Kammer ihren Antrag dahin, daß die Staats⸗ Regierung in den betreffenden Landestheilen Spinnschulen errichte und die für diesen Zweck zusammentretenden Associationen kräftigst unterstütze. Beides ist schon seit mehreren Jahren pergestalt ge⸗ schehen, daß jährlich mehrere Tausend Thaler für diesen Zweck verwendet worden sind. Diese Unterstützung und Förderung dauert auch gegenwärtig noch fort, und dem Ober ⸗Präsidium von Westfalen ist erst in diesen Tagen wieder für die Spinn⸗ schulen im Regierungs⸗Bezirk Minden ein Betrag von 1000 Rthlr. zur Verfügung gestellt, dem Ober⸗Präsidium von Schlesien aber ist bekanntlich schon am 25. Dezember v. J. aufge⸗ tragen worden, nicht nur für die Forterhaltung der bestehenden Spinnschulen, sondern auch dafür Sorge zu tragen, daß dieselben da, wo sie eingegangen, wieder hergestellt und. außerdem neue be⸗ gründet werden. Wenn der Kommissions⸗ Bericht bei den Spinn⸗ schulen besonders darauf geachtet zu sehen wünscht, daß in densel⸗ ben zunächst auf die Erzeugung starker Garne hingewirkt werde, so darf man den Kuratorien dieser Schulen vertrauen „daß sie das in den einzelnen Distrikten hervortretende Bedürfniß er⸗ kennen und dasselbe bei Leitung derselben beachten werden. Wenn noch beantragt, mit den Spinnschulen auch Flachs⸗Niederlagen in Verbindung zu bringen und Garn⸗Magazine zu errichten, welche den Spinnern die preiswürdigen Garne abkau⸗ fen, dieselben sortiren, und nach Qualitäts⸗Nummern geordnet, in jeder beliebigen Quantität den Webern zum Verkauf stellen, so ist zu bemerken, daß es zweckmäßiger erscheinen muß, die Anlegung solcher Flachs⸗Niederlagen und Garn⸗Magazine Privat⸗Unterneh⸗ mern zu überlassen. Es ist indeß auch in dieser Beziehung schon unterm 25. Dezember v. J. die Bereitwilligkeit ausgesprochen worden,

Auflage gleich zu

Anfang danach bestimmt Der

Die stenographischen Berichte über die Verhandlungen der beiden am 26. Februar geschlossenen Kammern können, so weit der vorhand

dergleichen geeigneten Unternehmern für die erste Miethe einen Beitrag aus Staatsmitteln zu gewähren. Der fernere Vorschlag der Kommission, die Handspinnerei durch Vertheilung englischer Hecheln und zweckmäßiger Spinnräder an die besten Spinner zu fördern, ist in letzter Beziehung schon seit Jahren zur Vollziehung gekommen; es sind die nöthigen Fonds ausgesetzt, um verbesserte Spinngeräthe überall hin zu verbreiten. Daß wegen Einfuhrung und Verbreitung englischer Hecheln die erforderliche Einleitung ge⸗ troffen sei, ist bereits zu Ende Dezember v. J. mitgetheilt worden. Hinsichtlich der Weberei hat die Kommission beantragt, eine Verbesserung der Webestühle durch Anbringung Regulatoren, so wie von besstren Geschirren, na⸗ mentlich auf die Einführung geaichter Stahlblätter, hinzu⸗ wirken. Auch in dieser Beziehung ist bereits Vorsorge ge⸗ troffen worden, indem sowohl in Westfalen als in Schlesien dieser⸗ halb die erforderlichen Mittel angewiesen sind, die üͤbrigens auch auf rie Unterstützung mit ganz neuen Webestühlen und auf Bei hülfen und Prämien zur Beschaffung solcher ausgedehnt worden. Die Kommission legt demnächst großes Gewicht auf die Wieder⸗ belebung und allgemeine Einführung der Schau⸗ Aemter zur Prü⸗ fung des richtigen Maßes und der guten Beschaffenbeit der Ge⸗ webe, auf gewissenhafte Anwendung der Verordnungen des Ge⸗ werbegesetzes vom 9. Februar v. J. und auf Regelung der Ver⸗ hältnisse zwischen den Arbeitnehmern und Arbeitgebern. Für letz⸗ teres bietet die Verordnung vom 9. Februar v. J. den geeigneten Weg dar, und es liegt keine Besorgniß vor, daß die Be⸗ stimmungen dieser Verordnung nicht überall gewissenhaft sollten zu Anwendung gebracht werden. Die Frage über die Wiederbelebung und allgemeine Einführung der Leinen⸗Schauämter, deren Wirk⸗ samkeit in mehreren Landestheilen nur noch eine zweifelhafte An erkennung findet, wird dagegen einer weiteren Erwägung bedürfen und es wird sich die Regierung solcher gewiß nicht entziehen Wenn endlich die Kommission noch beantragt zur theilweisen Ab wendung der Noth der Weber gegen den betrügerischen Aufkauf der Garne mit einem Gesetze vorzugehen, zur besseren Ausbildung der Weber aber Weberschulen einzurichten und uber die einzelnen Lan⸗ destheile auszudehnen, so wird, wie wir vernehmen, der erste Punkt einer weiteren Erörterung unterworsen werden; in Hinsicht des zweiten aber bestehen schon seit längerer Zeit in Westfalen die ge⸗ wünschten Webeschulen, und für Schlesien, wo einzelne Gewerbe⸗ treibende zum Zweck der Ausbildung von Webern bereits früher Unterstützung erhielten und das Seehandlungs⸗Etablissement zu Erdmannsdorf auf längere Zeit eine eigene Webeschule eingerichtet und erhalten hat, ist bereits am 25. Dezember v. J. das Ober⸗ Präsidium veranlaßt worden, für die Gruͤndung von Webeschulen an den dazu geeigneten Orten zu sorgen.

In Bezug auf die dem fertigen Leinen zu gebende Appretur und Bleiche und das Bleichverfahren überhaupt erkennt der Kom⸗ missions⸗Bericht mit Recht an, daß wir noch Mangel haben an gut ausgebildeten Bleichern und daß es noch der Anlegung neuer voll⸗ ständig eingerichteten Bleich⸗Institute bedarf, indem die vorhandenen nicht ausreichen. Es ist aber auch bereits früher für die Unter⸗ stützung dazu vorbereiteter junger Männer, welche sich zu Bleichern ausbilden wollten, reichlich gesorgt worden; es finden gerade jetzt ähnliche Unterstützungen statt, und „es ist die Bereitwilligkeit aus⸗ gesprochen, behufs Herstellung größerer, gut eingerichteter Lohn⸗ bleichercien und Appretur⸗Anstalten geeigneten Unternehmern jede zulässige Unterstützung durch Zutheilung von Maschinen gewähren zu wollen. 4 8 8n der That haben daher die Vorschläge der Kommission schon vorweg fast alle ihre Erledigung gefunden. 1 Dasselbe ist auch mit dem Antrage der Fall, zur Gewährung vorübergehender Beschäfti⸗ gung feiernder Weber und Spinner und zur Förderung der für das industrielle Leben im Allgemeinen nothwendigen guten Verkehrs wege, den Bau von Chausseen einzuleiten, indem die Staatsregie⸗ rung die Nothwendigkeit der Herstellung guter Communicationswege nie verkannt und schon seit Jahren gern Gelegenheit geboten hat, feiernde Arbeitskräfte in Zeiten der Noth damit zu beschäftigen.

Inwiefern es dagegen zulässig und zweckmäßig sein wird, zu

auf von

den Zoll⸗Abgaben zu schreiten, welche der Kommissions⸗Bericht auf die Ausfuhr von Hede

und auf die Einfuhr von Leinengarn zu legen beantragt, wird erst bei der Revision des Zolltarifs Gegen⸗ stand näherer Erwägung sein können. Nicht minder wird die in Anregung gebrachte Bewilligung von Reise⸗Stipendien an junge Gewerbetreibende, so wie von Ausfuhr⸗Prämien, noch einer weiteren Erwägung bedürfen. Man darf aber vertrauen, daß die Staats⸗

V Regierung sich es stets angelegen sein lassen wird, allen Maßregeln,

welche zur Hebung der vaterländischen Industrie beizutragen im Stande sind, ihre volle Aufmerksamkeit und die sorgsamste Prüfung zuzuwenden. 8 8 Wenn schließlich die Kommission der zweiten Kammer in ihrem am 19. Februar c. erstatteten Bericht noch beantragt hat, die Re⸗