— “ 2 1ö1.“ b 8
8
er wolle seiner Regierung keine Unannehmlichkeit bereiten durch etwanige Reclamationen und Protestationen, welche die Gesandten von Oesterreich und Rußland wahrscheinlich gegen seinen Aufent⸗ halt in Konstantinopel erheben wurden.
In dem Augenblicke, wo die Flüuüchtlingsfrage beigelegt wat⸗ richtete das londoner Kabinet sogleich eine Anfrage nach St. pr⸗ tersburg in Angelegenheit der Donau⸗Fürstenthümer. Kalser v laus hoͤt hierauf mit Bestimmtheit erklärt, daß es seine Absicht sei, die Türkei zu bekriegen, daß er keinen Ang gegen die Rechte dieser Macht im Sinne führe.
Schumla, 24. Febr. (Oesterr. Reichsztg.) 8 1gne nach zehn Uhr hat der fün 1 E port Renegaten von hier die Reise Bem, Tabaczynski, Kmety,
bestand aus folgenden Individuen: 1— 2 Dier Zarzyc Woroniedi⸗ Grimm, Barety, Told, Fiala, Hollan, „ 9 „
emegyi ver vado. Scheibenberg, Schneider, Schöpf, Ballogh Nenegen, Slben, Drocge gahre jedoch nicht Muselmann ist. Der Zug setzte sich unter einer ziemlich starken Eskorte ganz ruhig in Bewegung; die zurückbleibendeu Emigranten bezeigten sich theil⸗ nahmslos, was insbesondere bei den Polen bezeichnend war, die nicht die geringste Sympathie für Bem kundgaben.
Von der bosnischen Gränze. (Nar. Now.): Am 10ten d. fanden sich 500 Krainer (bosnische Gränzbewohner) mit ihren Häuptern, darunter namentlich Ali⸗Kedie, Omer⸗-Aga von Pec, Agan Aga⸗Rizvic und Hassandizdar von Vranograc in Bihac ein
Heute
530
und hielten daselbst Rath, wie dem Wesir von Travnik die Vertrei⸗ bung der Arnauten aus Bihac zu insinuiren sei. Sie entschuldi⸗ gen diesen Gewaltstreich in ihrem Schreiben an den Wesir damit, daß die Arnauten es zu schändlich trieben, weshalb sie die Krainer in ihren Städten durchaus nicht mehr dulden wollen, und der Wesir möge außer dem Biscevic⸗Pascha jede beliebige Person in Bihac zum Pascha einsetzen. Dabei rüsten jedoch die Insurgenten kräftig und scheinen durchaus nicht geneigt zu sein, dem Wesir, wenn er sich gegen sie aufmachen sollte, leichten Einzug nach Türkisch⸗Croa⸗ tien zu gestatten. Sie beabsichtigen auch nächster Tage in Vakup mit bewafsneter Hand einzusprechen, um die dortigen Türken (d. h. muhamedanisirten Kroaten) zum Anschlusse zu vermögen. Der Han⸗ del dreht sich noch immer um Steuer⸗ und Rekrutenverweigerung.
*
Meteorologische Beobachtungen.
1850.
23. März.
Nach einmaliger Beobachtung.
Abends 10 Uhr.
Morgens 6 Uhr.
Nachmittags 2 Uhr.
.89 ,01“„Par. 330, 12“Par. 327,04“ Par. Quellwärme 7,2 R. — 1,s“ h. +† 1,3“ n. + 1,0“ . Flusswärme 1 n. Thaupunkt — 2,90 h. — 0,2 * R. — 2,3° R. Bodenwärme Dunstsättigung . 81 pCt. 75 pCt. I 83 pCt. Ausdünstung Wetter... crüb. Scbvee. tröb. Niederschlog0,5460Rh. Wind .. . .. W. W. W. Wärmewechsel +. 1,89 Wolkenzug. ... “ w. — — 0,6 330,52“ „P.r. — 0,50° R. — 1,8° R. 80 pct. W.
Luftdruck Luftwärme...
Tagesmittel:
v “
Khbhnigliche Schauspiele. 11““
Montag, 25. März. Im Schauspielhause. 53ͤte Abonnements⸗
Vorstellung: Der Doge von Venedig, Trauerspiel in 5 Aufzügen, von Franz Kugler. Anfang 6 Uhr.
Königsstadtisches Theater
Montag, 25. März. (Benesiz des Fräulein Louise von Hagn.) 1) Ouvertüre aus der Oper: Wilhelm Tell, von Rossini. 2) Ko⸗ misches Duett aus L'Elisir d'amore, von Donizetti, im Kostüm, vorgetragen von Sga. Penco und Sgr. Catalano. 3) La tarantella napolitana, italienischer Nationaltanz, ausgeführt von Fräulein Lucile Grahn. 4) Große Arie, von Donizetti, komponirt für Sga. Persiani, gesungen von Sga. Claudina Fiorentini. Zum Schluß: Die Rose von Avignon. Romantisches Schauspiel in 4 Akten, mit freier Benutzung einer Episode des Romans: „Memoires d'un Notaire par Pontmartin“, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer.
Die neue Decoration des dritten Akts: das Innere eines Pavillons, ist vom Decorations⸗Maler und Maschinenmeister Herrn Köhn, vom Großherzoglichen Hof⸗Theater zu Karlsruhe (neu engagirtes Mitglied).
Preise der Plätze: Ein Platz in den Logen und im Balkon des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.
Dienstag, 26. März. Doktor Faust's Zauberkäppchen, oder: Die Herberge im Walde. Posse mit Gesang in 3 Akten, von⸗ Fr. Hopp. Musik von Hebenstreit. (Mad. Schumann, vom deutschen Theater zu Pesth: Waltraud, als Gastrolle.)
egMoxenuerʒxanee⸗ 82
— 2 —
xssdeeeen
Auswärtige Börsen. Breslau, 23. März. Holländ. u. Kaitserl. Dukaten 95 ¼ Gld. Friedrichsd'or 113 ½ Br. Louisd'or 112 ⁄½ Br. Poln. Papier⸗ geld 96 ½ bez. und Gld. Oesterreich. Banknoten 88 ⅛ bis † bez. Staatsschuldscheine 87 bez. Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 104 ½ Br. Posener Pfandbriefe 4 proz. 101 Gld. 3 ½proz. 90 ¾ Br. Schlesische do. 3 ½proz. 96 ⅞ bez. u. Gld., do. Lit. B. 4 proz. 100 Br., do. 3 ½proz. 93 ¼2 Br. Preußische Bank⸗Antheil⸗ scheine 95 Br. 8 1 Poln. Pfandbr. alte 4proz. 96 ½ Gld., do. neue 4proz. 95 Gld., do. Partialloose a 300 Fl. 120 Gld., do. a 500 Fl. 80 ½ Br., do. Bank⸗Certif. 2 2, 1) Fl. 17 ½ Br. Russisch⸗Poln. Schatz⸗ Obligationen a 4 pCt. 79 ¼ Br. 8 Actien: Oberschlesische Litt. A. 105 Br., do. Litt. B. 104 Br. Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburg 78 Br. Nieder⸗ schlesisch⸗Märkische 83 ½ Br., do. Prioritäts 103 ¾ Br., do. Ser. III. 102 ¼ Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 95 ½ Br. Neisse⸗ Brieg 37 Br. Krakau⸗Oberschles. 68 Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗
Nordbahn 42 1¾2 Br. 8 Wechsel⸗Course.
Amsterdam 2 M. 143 ¼ Br. Hamburg a vista 151 ½2 Br. TTPöPIr. -“ London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 26 Gld. Berlin a vista 100 ¼ Br. 8 ds. doy. 2 M. 99 ½ Gld.
Paris 2 M. 80 ⅞ Gld.
Wien, 22. März. Met. 5proz. 93 %, ½, , 4proz. 72 ½¼ — ½, 4 proz. 82 ½ — , 2 ½ proz. 48 ¼ — 49. Anleihe 34: 161—-165. 39: 10 6b — 107. Nordbahn 107 ½ — ¼. Gloggn. 111 ½ — ½. Mail. 77 ¾ 78 %. Pesth 86 ½ — ½. B. A. 1103 — 1106.
K. Gold 121 ⅛. Silber 115.
Fonds und Aectien ziemlich beliebt. Veränderung.
Devisen ohne bedeutende
Wechsel⸗Course. “
Amsterd. 160 ½ Br., 160 ¼ Gld.
Augsburg 116—115 ¼.
Frankfurt 115 ¼ — 115.
Hamburg 169 ½ — 169 ½5S
London 11.36—11.35. 1
Paris 137 — 136 ¾. ͤ 8 eipzig, 23. März. Leipzig⸗Dresdener Part. Oblia. 106 ⁄ eipz. B 152 ½ Gld. Leipzig⸗Dresd. E. A. 112 ½ Br. 112 Gld. Sͤchsisch⸗Bayerische 86 ½ Br. Schlisische 93 ¾- Br. Chemnitz⸗Riesa 24 ¾ Br. Löbau⸗Zittau 25 ¾ Gld. Magdeburg⸗ Leipzig 214 Br. Berlin⸗Anhalt 90 ½ Br., 90 Gld. Friedrich⸗ Wulhelms⸗Nordbahn 42 Gld. Altona⸗Kiel 925 Br. Deßauer B. A. 125 ¼ Br. Preuß. B. A. 95 Br.
Frankfurt a. M., 22. März. Auf die weichende Noti⸗ rung von Paris war das Geschäft an heutiger Börse minder be⸗ lebt als gestern. Die Course mehrerer Fonds und Actien stellten sich dennoch etwas höher und einige Gattungen derselben niedriger. Der Dividend der Taunusbahn⸗Actien wurde für das Jahr 1849. bei der General⸗Versammlung der Actionaire auf 12 Fl. pr. Actie bestimmt.
Oesterr. 5proz. Metall. 79 ½ Br., 79 ¾ Gld. Bank⸗ Actien 1127 Br., 1124 Gld. Baden Partial⸗Loose a 50 Fl. v. J. 1840 51 ¾ Br., 51 ½ Gld., do. a 35 Fl. v. J. 1845 31 ¼ Br., 31 ½ Gld. Kurhessen Partial⸗Loose a 40 Rthlr. 32 Br., 31 5 Gld. Sar dinien Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 32 ½ Br., 31 ¾ Gld. Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl. 70 ⅜ Br., 70 ⅞ Gld., vo. 2 25 Fl. 25 ½ Br., 25 ¾ Gld. Spanien 3 proz. inländ. 28 7% Br., 28 ½ Gld. Poln. 300 Fl. Loose 123 Gld., do. 4proz. Obligationen a 500) Fl. 80 Br., 79 ¾ Gld. Friedrich⸗Wilhelms Nordbahn 43 ⅜ Br., 43 ½ Gld. Bexbacher 80 ¾ Br., 80 ½ Gld. Köln⸗Minden 95 ⅞ Br., 95 ½ Gld.
Hamburg, 22. März.
Br. Leipz.
3 proz. v. C. 86 9½ Br., 86 ¾ Gld. St. Präm. Oblig. 89 Br. E. R. 105 ½ Br. Stiegl. 85 Br. Dän. 68 ½ Br. Ardoins 10 ½ Br. 3proz. 27 Br., 26 ¾ Gld. 6proz. Amer. Ver. Staat. 106 ¾ Gld. und Br. Hamburg⸗Berl. 81 ½ Br. u. Gld. Bergedorf 92 Br. Magdeb. Wittenberge 61 Br., 60 ¾ Gld. Altona⸗Kiel 92 Br. Köln⸗Minden94 ½ Br., 94 Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 42 Br., 41 ½˖ Gld. Gl. Elmsh. 25 Br. Mecklenb. 30 ½ Br. Der Umsatz in Wechseln war mäßig.
Actien sehr geschäftslos.
8 Wechsel⸗Course.
“ “
Pnris 187 ½. t. Petersburg 34 %.
London 13. 98 u Amsterdam 35.55. Frankfurt 88 ½. Wien 173. 8 Breslau 152 ½5. Louisd'or 11. 2 ½. Preußische Thaler 51. Gold al Marco 436 ½.
Paris, 21. März. 115, 116. 25.
8
Fonds und Eisenbahn⸗
Zgrez. 55 90. 6 roh. 90.86. Straßb 05 . 90. roz. . * St a 8 Nordbahn 432.350, 431. 22.. e.
Nach der Börse. 5proz. 90. 75. Wechsel⸗Course. Amsterd. 210 ½. 8
Hamb. 181 ½⅞.
Berlin 367 ½.
London 25. 40.
Frankf. 209 ½.
Petersb. 396 ½.
Die Rente konnte sich heute nicht auf 91 behaupten und schloß
99 85, auch die übrigen Fonds folgten diesem Rückgang.
London, 21. März. Zproz. Cons. p. C. 95 ½, v, 4, a. Z. 1, ½, v. Ard. 16 ¾, ½. Zproz. 35 ⅞, . Poss. 37, F. Int. 5 ½, 54 ¼, 4proz. 86 ½. Bras. 90, 88. Mex. 29 ½S, 2, Peru 73 ⅛%, 9 4
1 8
0 .
Cons. eröffneten heute früh 95 ¾, ¾ pCt. und 95 ½, a. Z. und stiegen ¼ pCt. “
Fremde Fonds still und wenig verändert, ebenso Eisenbahn⸗ Actien.
2 Uhr. Cons. p. C. 95 ½, †, a. Z. 95 ⁄3, t. Aumisterdam, 21. März. Holl. Fonds bei mattem Ge⸗ schäft gut preishaltend. — Von fremden Effekten, worin Mehreres umging, waren franz., span., portug. und peruan. zu niedrigeren Coursen angeboten. 1
Holl. Integr. 551, 4. 3proz. neue 658. 10 α, gr. Piecen 10 %. Russen alte 104. Stiegl. 84 ½. Met. proz. 76 ½⅛, ¼, 2 proz. 41. Peru 71 ½, d. Wechsel⸗Course. Paris 56 26. Wien 31 ½1 Hamburg 34 ⅞ Gld. Petersburg 187 ½ Geld.
1
Span. Ardoins Oest.
Telegraphische Notizen. Frankfurt la. M., 23. Mäͤrz. EE 43. Met. 5proz. 79 5. 45proz. 69 ½. Span. 28 ½ Hamburg, 23. März. (2 ½ Uhr.) Hamburg⸗Berlin 80 ½. Köln⸗Minden 93 ½. Magdeb.⸗Witkenb. 60 ¼. Nordb. 41 ½¼. Ge⸗
Nordbahn
traide still.
Paris, 22. März. (5 Uhr.) 5proz. 90. 80. Zproz. 56. London, 22. März. (5 ⅔ Uhr.) Cons. 95 ½, 2. Trotz der guten Zufuhren am Getraidemarkt, waren die Geschäfte flau und die Preise schwankend. Amsterdam, 22. März. (4 ½ Uhr.) Int. 55 %. Span. Z proz. il. 28 ½¼ — Rüböl pr. April 39 ½¼, pr. Okt. 34 ¼, 34
Markt⸗Berichte.
Danzig, 19. März. Seit dem Dienstags⸗Bericht vom 12ten d. wurde die Getraidebörse mit Weichselzufuhren eröffnet, die indessen einen ungünstigen Moment trafen, da die englischen Marktberichte und das mit gräßlichem Schneegestüm wieder eintre⸗ tende Winterwetter sehr niederschlagend auf die Gemüther ein⸗ wirkten.
30 Last 131pfd. Weizen wurden zu 385 Fl.
8 Last 124pfd. Roggen zu 185 Fl.
10 Last weiße Erbsen zu 173 Fl. abgeschlossen.
Jetzt ist die Stromischifffahrt wieder vollkommen gehemmt.
In schottischen Heringen fand Nachfrage statt, allein auf die Forderung von 5 ½ Rthlr. ist noch kein Abschluß erfolgt.
Stettin, 22. März. (Ostsee⸗Zlg.) Die Straßen und Felder sind mit Schnee bedeckt, und dabei haben wir nun schon seit 8 Tagen scharfe Kälte, welche in letzter Nacht wieder auf 8 — 9 Grad stieg. — Die Wasser⸗Communication nach See zu war zwar gestern noch nicht geschlossen, dagegen hatte sich schen vor mehreren Tagen eine Eisdecke auf der Oder stromaufwärts von hier gebildet. Aus dieser faktischen Unterbrechung der Stromschifffahrt werden sich voraussichtlich mancherlei Verwickelungen ergeben, da der Natur der Sache nach die Lieferung von Getraide, Spiritus ꝛc. auf Früh⸗ jahrsverschlüsse sistirt und der Stichtag für den Termin weiter hinausgeschoben werden müßte, in den Schlußscheinen aber der un⸗ gewöhnliche Fall einer Unterbrechung der Schifffahrt in so vorge⸗ rückter Jahreszeit nicht vorgesehen ist und Empfänger mithin ge⸗ setzlich berechtigt sein werden, Erfüͤllung der Verbindlichkeiten bis zum 26. April zu fordern. Ueber den Einfluß der Witterung auf den Stand der Saaten vernimmt man noch die verschiedenartigsten Urtheile; nach Einigen follen die Pflanzen gelitten haben, während Andere beha pten, daß denselben die Unterbrechung der zu frühen Vegetation gerade zuträglich sein müsse. Inzwischen schreitet eine bessere Meinung für Getraide doch etwas, wenn auch nur langsam vor, und man möchte fast glauben, daß wir die flaueste Zeit hinter uns haben. G
Für Weizen zeig'e sich gestern mehr Kauflust und es kamen ein Paar Parthien, zuletzt zu etwas sbesseren Preisen, zu Gelde. Gehandelt sind seit Montag 80 Wspl. gelb. Schles. 89 ½ pfd. in loco, in sehr schöner Qualität zu 47 ¼ Rthlr., 56 Wspl. desgl. 89 ½pfd. schwimmend, zu 45 ½ Rthlr. bei Ankunft zu bezahlen, 43 Wsol. gelb Schles. in loco, 89 pfd. abzuladen zu 47 Rthlr. und 35 Wspl. 90 — 91pfd. Hinterpomm. bald zu liefern zu 49 ⅜ Rthlr.
1
Man bietet jetzt für gelb. Schles. 89 pfd, abzuladen 47 Rthlr., für weißen do. 49 Rthlr., und für Pomm. und Uckerm. 90pfd. bei Parthien von Belang 50 Rthlr. Roggen angenehmer, macht sich besonders in loco knapp. Gestern wurden 250 Wspl. 84pfd. loco zu 25 ½ Rthlr. für Norwegen gekauft, und 80 Wspl. 84 pfd. 29lth. schwimmend zu 24 Rthlr. laut Connoissement zu bezah⸗ len, begeben. Frühjahr 82 pfd. 24² Rthlr. bez. und Gld., 86pfd. 25 ½ a ¾ Rthlr. Juni bis Juli 82 pfd. 25 ¾ Rthlr., 86 pfd. 26 ⅞ Gld. Septb. bis Oktbr. 27 ½ Rthlr. Gld.
Von gr. Gerste sind 100 Wspl. schles. 75pfd., April abzuladen zu 21 ⅓˖ Rthlr. verkauft, pomm. 75 pfd. zu 20 ½ Rthlr. offerirt, kl. Gerste 70/71 pfd. 18 Rthlr. In Hafer nichts gehandelt;, pomm. und schles. 52pfd. 17 Rthlr. nominell, märker 50 pfd. 14 Rthlr., 52pfd. 15 Rthlr. Br.
Kl. Kocherbsen 30—29 Rthlr. Br. 88
Weizenmehl extra superf. pr. To. 19 Sch. f. a. B. Roggen⸗ mehl 1ma 1 ½ Rthlr. pr. Ctr.
Heutiger Landmarkt: — Weizen. Roggen. Gerste. 44 a 47. a 19 a 20.
Thimothee 10 Rthlr. bez. 8
Säe⸗Leinsaamen fest, neuer rigaer 119 Rthlr. bezahlt, neuer pernauer 10 ¼ Rthlr. bezahlt, neuer memler 2à 9 Rthlr. ziemlich aufgeräumt.
Von Sommerrübsen sind 40 Wspl. in loco zu 60 Rthlr. ver⸗ kauft; für Winterraps wird 76 Rthlr. geboten.
Rappkuchen in loco 32 Sgr., auf Lieferung 30 Sgr. kuchen 44 — 43 ½ Sgr. 8 8 1
Spiritus zu Anfang der Woche gedrückt, machte sich gestern angenehmer; loco 26 ½ ETT1 April 26½ % bez.; Juni — Juli 25 ½ %, Juli — August 25 N0. 3
“ Baumol, Gallipolk in loco 17 ½ Rthlr., Malaga 17 Rthlr., Aivali 16 Rthlr. unverst. zu kaufen, auf Lieferung Ka⸗ labreser 16 ½ Rthlr., Tunnser 162 Rthlr., Gallipoli 17 Rthlr. un⸗ verst. gehalten. Palmöl, Ima Liverp. 11 ½ à 11 1 Rthlr. bez., 12 Rthlr. Br. Cocusnußöl ohne Umgang, 13 a 14 ½⅔ Rihlr. nach Qualität. Talg, 1ma russ. gelb. Lichtentalg 12¾ Rthlr., Seifen⸗ 12 ½ Rihlr. bezahlt. Südseethran in loco 12 ½ Rthlr. Brief, auf Lieferung 12 Rthlr., braun berger Leberthran ex Schiff 24 Rthlr. bez., schott. Leberthran 22 Rthlr. bez., kopenhagen. 3⸗Kronenthran 39 Rthlr. pro To. Codthran 11 ½ Rthlr. bez. Leinöl 11 ½ Rthlr. incl. Faß bez. 1 2
Käbas indet bei der Kälte fortwährend lebhaften, Begehr bei steigenden Preisen; März 12 Rthlr. bez., März — April und April — Mai 11 Rthlr. bez. und Gld., Septbr. — Okt. 11 ½ Rthlr. ge⸗ halten, 11 ¾ Rthlr. Gld. Leinöl pr. Frühjahr 11 a 118 Rthlr. inkl. Faß.
Butter flau.
Metalle. Schott. Roheisen Nr. 1. und Brief. “
Zink in loco 5 Rthlr., auf Lieferung 4 Rthlr. 28 Sgr. 4 Rthlr. Gld. “ Notirungen im Börsenbuch. Weizen loco 40 à 52 e fordert, 46 a 49 ½ Rthlr. bez. Roggen loco 25 ½ 27 Rthlr. 7 25z Rthlr. bezahlt, pr. Frühjahr 82pfd. 24 ,„ 244 pr. Juni — Juli 82pfd. 25 ¼ a 26 Rthlr. bezahlt, pr. s 26 Rthlr. bezahlt. Gerste loco 18 8 8 Fig;- ssche auf Lieferung 241 5 Rthlr. bezahlt: Haser 1.. f ö 8 Feühjahr I märkischer 142 Rthlr. bezahlt. Erbsen 27 2 35 Rthlr. nominell. 8
rbsciben loco 12 Rthlr. gefordert, pr. März 12 ¼ Rthlr. 88, pr. März—April und Aoril —-Mai 11½ Rthlr. bez., pr. Iö gust und August 115⁄2 Rthlr. bez., pr. August — Septem er 11542 Rthlr. bez., September — Oktober 1122, 11 ½⅔ Rthlr. bez.
Leinöl 11 ¼ Rthlr. gefordert.
Spiritus aus ere b zur Stelle und aus zweiter Hand ohne Faß 26 ½¼, 26 ½ % bezahlt, 26 % gefordert, mit Fässern 26 ¼, 25 ¾ % bez., pr. Frühj. 27 ½⅜, 26 ¾ c 1
Sommer⸗Rübsen 60 G
Timotheesamen 11 Rthlr. gefordert. “
Zink 5 Rthlr. gefordert, 4½ Rthlr. schwimmend auf Lieferung bezahlt. ö19 Blauholz 2 ½, 2 ½ Rthlr. verst. gsh, Ze, 2 ½ Rthlr. verst. gef. G 1
Pernauer “ 16 rigaer 115 Rthlr. verst. gef., memler 9 Rthlr. verst. gef⸗ .
Palmöl Uma 11 † Rthlr. verst. bez., 12 Phle geh gt. Ganh
Kasansche Pottasche 10 1½ Rthlr. verst. gef. Rthlr. bezahb⸗ S. Palmöl 12 Rthlr. verst. Gld.
kär; Wetter ist gelinder, in Folge
Stettin, 23. Mirs;, 8 P 1—
dessen die Preise von Ge. taide un
geizen nichts gehandelt. “ “ Frühjahr 82 fd. 24 ½ Rthlr., pr. Juli 86pfd. 26%, 11 ½¾ Rthlr., pr.
Hafer. Erbsen. 40 8 17 80 4 883.
Lein⸗
reise ½ Rthl. pr. Ctr. niedriger zu 1 Rthlr. 16 ½ Sgr. bezahlt
Br.,
Rthlr., pr. Herbst 27 ¼, ¾ Rthlr. Br. „ 88 Rälsr 12 sacs.; pr. März, April 12,
Dlroen nüns 236 “ * Rthlr., pr. Frühjahr 26 ¾ Rthlr., pr. Aug.
24 ½, ½ Rthlr., pr. Sep. 24 Rthlr.
llin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. Berlin - Beilage
Das Abonnement betraͤgt: 2 Rthlr. für ½ Jahr 4 Rthlr. ⸗ 1 82 8 Rthlr. ⸗ ahr. in allen Theilen der monarchie ohne pPreis⸗Erhöhung. Zei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.
83.
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gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen, daß die regelmäßige Zusendung keine Unterbrechung erleide und die Stärke der Auflage gleich zu Anfang danach bestimmt
vierteljährliche Pränumerations⸗Preis beträgt 2 Rthlr. Ueber die Verhandlungen des deutschen Staaten⸗ und Volks⸗Hauses zu Erfurt wird der Staats⸗Anzeiger genaue, fortlaufende, übersichtliche Berichte so schnell
wie moͤglich liefern, auch einzelne bedeutendere Verhandlungen und Reden ausführlicher mittheilen.
Die 9 biß 1* 4 9 1 2 stenogvaphischen Berichte über die Verhandlungen der beiden am 26. Februar geschlossenen Kammern können rath reicht, noch für den Abonnementspreis von 2 Rthlr. vi e1““ üal⸗
erteljährlich geliefert werden.
Die zu dem Preuß. Staats⸗Anzeiger für die Jahre 1848 und 1849 bestimmten Sach phischen Berichte verzögert wurde, werden nun in Kurzem ausgegeben werden.
E1111A“ Amtlicher Theil. Deutschland.
Preußen. Berlin. Wiedereröffnun ikolai⸗Ki 1
1 bb „ g der St. Nikolai⸗Kirche 8
dam . Gegenwart Sr. Majestät des Königs. — Cenens. des Ministeriums. — Tilsit und Marienburg. Wasser⸗ und Cis⸗ stand. — Köln. Artistisches.
Deutsche Angelegenheiten. Erfurt. und Volkshauses.
Oesterreich. Wien. Militairwesen. — verträge mit Preußen und Rußland. — Deserteure.
Sachsen.
Verhandlungen des Staaten⸗
Die Salz⸗ Eingefangene
Abgereiste. — Salzburg.
2 Dresden. Kammer⸗Verhandlungen. Hannover. Hannover. Kammer⸗Verhandlungen. Peresn 81 e. Feamver, Herdanslaxhee. Mecklenburg⸗Schwerin. Schwerin. T A vienrtomns . Verhandlungen der Abgeord⸗ denburg. Oldenburg. Landtags⸗Verhandlungen Sachsen⸗Gotha. Gotha. Landtags⸗Verhandlungen. 8
Ausland.
— Fraukreich. Paris. Heerschau. — Herzo e — Thi über die Verfassung. 8ehe e.. 8Jen vFnfchanan eeeschaßtoten und der Flüchtlinge. — Ruhestörungen. — Ver⸗ Großbritanien und 2 8 Rußland und “ Belgien. Brüssel. Der Gesetzentwurf über 18 tu. Schweiz. Bern. Aufruf zur Volksversammlun 88- Mu 6 Die Münzfuß⸗Frage. — Luzern. Erkranken des General 1ö — Glarus und Schaffhausen. Petitionen für den schwei er Munzfuß. Italien. Von der italienischen Gränze. Jäpftllthes v. rium an die sardinische Regierung. — Die toscanische Militair⸗Conven⸗ tion mit Oesterreich. — Befestigung Ancona's. — Brand in den Stein⸗ kohlenmagazinen von Neapel. Griechenland. Athen. Die Deputirtenkammer und das Ministerium. — Die französische Vermittelung.
Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten. Beilage.
Amtlicher Theil.
Abgereist: Der Minister⸗Präsident Graf von Branden⸗
burg, nach Erfurt. “ 8 Se. Durchlaucht der Fürst von Sulkowski, nach Schloß
Reisen.
Uichtamtlicher Theil. Dentschland
Preußen. Berlin, 24. März. Se. Majestät der König haben sich gestern Abend mit dem um 7 Uhr abgehenden Zuge nach Potsdam begeben, um der feierlichen Wiedereröffnung der durch Allerhöchste Muntficenz hergestellten St. Nikolai⸗Kirche beizuwohnen. Der feier⸗ liche Gottesdienst, mit dem das Gotteshaus seiner Gemeinde wie⸗ dergegeben wurde, fand heute Morgen um 40 Uhr statt. Se. Ma⸗ jestät der König, begleitet von Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen Karl und dem Prinzen Friedrich Karl, begaben sich zu Fuß in die Kirche. Am Eingange derselben wurden Allerhöchstdieselben durch den Superintendenten Ebert, den zweiten Prediger Stöwe, den Bürgermeister Gobbin und den Stadtverordneten⸗Vorsteher Maurermeister Hecker, so wie durch die Kirchenvorsteher empfangen und zu dem für Se. Majestät bestimmten Sitze geleitet. Die Fest⸗ predigt wurde von dem Superintendenten Ebert gehalten, zum Schlusse des feierlichen Gottesdienstes wurde das Lied „Nun danket Alle Gott“ unter Posaunenbegleitung gesungen.
Zur Tafel zogen Se. Majestät außer den Generalen und Commandeuren der potsdamer Garnison, die städtische evangelische Geistlichkeit, mehrere Mitglieder der Abtheilung des geistlichen Mi⸗ nisteriums für evangelische kirchliche Angelegenheiten, welche zu der Feier nach Potsdam gekommen waren, die Mitglieder des Präsi⸗ diums und den Dirigenten der Kirchen⸗ und Schul⸗Abtheilung der Königlichen Regierung zu Potsdam, die Vorsteher der Stadtbehör⸗ den, die Kirchen⸗Vorsteher und die mit der Leitung des Ausbaues der Kirche beauftragt gewesenen Bau⸗Beamten. Mit dem um 5 Uhr abgehenden Eisenbahnzuge begaben Se. Majestät sich nach Charlottenburg zurück.
Elbing, 20. März. (Danziger Ztg.) Die Antwort des Ministeriums auf die Eingabe der hiesigen städtischen Behörden, den dänischen Krieg betreffend, lautet:
„Unter Bezugnahme auf die von dem Magistrat und den Stadt⸗ verordneten der Stadt Elbing an das Königliche Staatsministerium gerichtete Vorstellung vom 21sten v. M. in Betreff der Verhältnisse zu Dänemark nehme ich keinen Anstand, in der Anlage Abschrift einer unter dem heutigen Tage an das Vorsteher⸗Amt der Kauf⸗ mannschaft zu Königsberg in Pr. erlassene Eröffnung mitzutheilen.
Berlin, 6. März 1850. 8
8 (gez.) von Schleinitz.“
„„Dem Vorsteher⸗Amte der Kaufmannschaft zu Königsberg eröffnen wir auf die unterm 16ten v. M. an das Königliche Staats⸗ Ministerium gerichtete und von letzterem an uns abgegebene Vor⸗ stellung hierdurch Folgendes: G
„Die Königliche Regierung erkennt vollkommen die Nachtheile, welche durch die jetzige Ungewißheit über Krieg und Frieden mit Dänemark für den Handelsstand und die Rhederei in den Ostsee⸗ Provinzen entstehen. — Daß es bis jetzt noch nicht gelungen ist, diesem Zustande ein Ende zu machen, liegt lediglich in den Umstän⸗ den, deren eigenthümliche Bedeutung das Vorsteher⸗Amt selbst ermessen wird. Die Königliche Regierung setzt ihre Bestrebungen unablässig und auf das angelegentlichste fort, um entweder zum Abschluß des Friedens, oder wenn dies nicht alsbvald gelingen sollte, zur vertrags⸗ mäßigen Verlängerung des Waffenstillstandes zu gelangen. Eine bestimmte Zusicherung kann von der Königlichen Regierung aus naheliegenden Gründen zwar nicht ertheilt werden, indeß glauben wir die zuversichtliche Hoffnung aussprechen zu können, daß nach dem jetzigen Stande der Dinge, und wenn nicht ganz unvorge⸗ sebeh⸗ WI“ 1“ der Wiederausbruch des Krieges
obischen Preußen und Dänema r in wir
Berlin, den 6. März “ 1““
Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.
(gez.) von der Heydt. Der Minister der auswärtigen Angelegenheiten. (gez.) von Schleinitz.“
Tilsit, 20. März. (Königsb. Ztg.) Ein heftiger Sturm aus NW. brachte uns am 14ten d. M. anhaltendes Frostwetter bei 6 bis 10 Grad Kälte. Die geöͤffneten Stellen des Memelstromes sind größtentheils wieder befroren; aus der Niederung kommen wieder leicht beladene Schlittenfuhrwerke ungefährdet stromaufwärts; längs der Stadt bis zur Freiheit erhält sich der Strom noch offen, da an dieser Stelle das feste Eis durch die Auseisung der Brücken⸗ pontons in einer Breite von circa 25 Ruthen vernichtet wurde. Der Trajekt wird daher am diesseitigen Ufer vom Schloßplatze aus bis zur festen Eisdecke mit Setzkähnen am jenseitigen Ufer über das neue Eis befördert. Am 16. d. M. war das Stauwasser im rechts gelegenen Memelthale bereits so stark befroren, daß Land⸗ leute aus der Gegend des Rombinus über das junge Eis, selbst mit beladenen Handschlitten, zum hiesigen Markt gelangen konnten; in der Richtung nach Baubeln zu, längs der Chausseestraße, wo befrorene Strecken mit offenen Blänken öfter abwechselten, blieb die Passage längere Zeit erschwert. Der Wasserstand des Memel⸗ stromes hat sich hier auf 14 Fuß vermindert. Bei Memel war das Seegatt bereits am 15. d. M. klar und selbst in See wenig Treibeis mehr sichtbar; das Haff war bei der Stadt etwa eine
halbe Meile weit aufgerissen; die Dange ist neuerdings zugefroren.
Marienburg, 20. März. Die Nogat treibt mit vielem Grundeis. Bei einer Kälte von 5 Grad heute Morgen und dem mehr oder minder stattfindenden Schneetreiben ist dies auch nicht anders möglich. Das Wasser fällt bedeutend. Die Passage ist äußerst schwierig, namentlich bei Dirschau, wo die Kämpen fest zu⸗ gefroren sind und theilweise schon der Trajekt über die Eisdecke stattfindet. Die Schnellpost von Woldenberg nach Königsberg mußte daselbst übernachten und steht es dahin, ob bei zunehmender Kälte nicht eine gänzliche Hemmung des Trajekts eintreten dürfte. — Bei Kurzebrak (Marienwerder) ist der Trajekt nur mit großer Gefahr bewirkt worden. Bei Mewe findet keine Passage mehr statt.
Köln, 23. März. Der durch seine Ilustrationen und als Architektur⸗Maler rühmlichst bekannte Georg Osterwald aus Köln hat die Ehre gehabt, Sr. Majestät dem Könige in Charlottenburg sein neuestes Werk überreichen zu dürfen; ein Aquarellbild (1 ½ Fuß hoch, 2 Fuß breit), darstellend das Festmahl auf dem Gürzenich während der Dombau⸗Säkularfeier im August 1848. Das Tableau enthält einige hundert Personen, zum Theil Portraits, unter wel⸗ chen letzteren die Sr. Majestät des Königs und des Erzherzogs
Johann sich durch sprechende Aehnlichkeit auszeichnen.
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Erfurt, 23. März. Dritte Sitzung des Staaten-⸗ hauses. Der Präsident von Auerswald eröffnet in Gegenwart der Kommissarien des Verwaltungs⸗Rathes, von Carlowitz und Dr. Liebe die Sitzung um 12 ¼ Uhr. Nachdem das Protokoll der vorigen Sitzung verlesen und ohne Erinnerung genehmigt ist, zeigt der Präsident an, daß der Senator Reck der Versammlung beige⸗ treten ist. Hierauf werden die Wahlen der Abg. Fürst Putbus, Schwartz, von Watzdorf, Sintenis, Dr. Stemmler und Dr. von der Gabelentz als gültig anerkannt. Zur Tagesordnung übergehend, schlägt der Präsident vor, den von dem Verwaltungs⸗Rathe vorge⸗ legten Gesetz-Entwurf, betreffend die Verfassung für das deutsche Reich, einem, und die Entwürfe, betreffend das Reichsgericht und das Verfahren gegen Hoch⸗ und Landesverrath, einem anderen Aus⸗ schusse zur Berathung zu übergeben. 8
Abgeordneter Graf Rittberg empfiehlt, außer beiden letztge⸗ nannten Entwürfen auch die noch zu erwartenden Gesetz⸗Vor⸗
lagen, welche das Rechtsverfahren betreffen, von dem zweiten Aus⸗
schusse berathen zu lassen. Hierauf bemerkt der Kommissarius des
Verwaltungs⸗Rathes von Lepel, daß außer den bekannten Ent⸗
würfen noch andere vorgelegt werden sollen, welche das civilgericht⸗
liche Verfahren und die Beschwerdeführung, so wie die Anklage der Minister und die Ausführung schiedsgerichtlicher Erkenntnisse zum Inhalte haben, und daß es allerdings wünschenswerth sei, auch diese Vorlagen demselben Ausschuß zu überweisen, welcher den Entwurf über das Reichsgericht zur Berathung zieht.
Abg. von Kleist⸗Retzow trägt darauf an, den Entwurf der Verfassung zuerst in den Abtheilungen zu berathen. Der Abg. Camphausen erklärt sich gegen de Antrag.
Abg. Graf Rittberg: Meine Herren! Wir müssen mit Be⸗ sonnenheit, aber nicht minder mit Entschiedenheit zur Vollendung des großen Werkes vorschreiten, das in unsere Hände gelegt ist. Wer Augen hat, zu sehen, wer Ohren hat, zu hoͤren, kann nicht ver⸗ kennen, wie viele Stimmen sich erheben, um das Ziel, zu dem wir gelangen wollen, in weite Ferne zu rücken. „ Ich erinnere Sie in dieser Beziehung an den Ausspruch jenes Königs, der die Einigung des deutschen Vaterlandes, nach der sich das Volk seit langen Jahren sehnt, eine verderbliche Chimäre nennt. Lassen Sie uns deshalb mit Energie ans Werk gehen und wählen Sie nicht den langsamen Weg durch die Abtheilungen, sondern 1 Sie den Entwurf der Verfassung ebenfalls einem Aus⸗ schusse.
Das Haus beschließt mit sehr überwiegender Mehrheit, den Entwurf der Verfassung, das Wahlgesetz, die Eröffnungsbotschaft und die Additionalakte einem Ausschusse von 25 Mitgliedern zu überweisen und den Ausschuß für Prüfung der Entwürfe über das
[HReichsgericht ꝛc. aus 15 Mitgliedern bestehen zu lassen.
Der Präsident fordert die Abtheilungen auf, mit der Wahl der Ausschußmitglieder demnäckhst vorzugehen. Abgeordneter Graf Arnim schlägt vor, diese Wahlen erst nach dem Feste vorzuneh⸗ men, da die Mitglieder des Hauses einander noch zu wenig bekannt seien. Der Präsident glaubt, daß diese Bedenken in den Abthei⸗ lungen ihre Erledigung finden würden; Abgeordneter Graf Ar⸗ nim fürchtet, daß eine zu große Verschiedenheit stattfinden möchte, wenn die Zeit der Wahl den einzelnen Abtheilungen anheimgestellt, und daß es eine billige Rücksicht gegen noch abwesende Mitglieder des Hauses sei, wenn die Wahl erst nach dem Feste vorgenommen würde.
Abgeordneter Graf Rittberg: Meine Herren! Es ist keine Zeit zu verlieren, um zur Sache zu kommen; dies ist um so wich⸗ tiger, als man sich von vielen Seiten bestrebt, unseren Zweck, die Einigung Deutschlands, zu vereiteln; darum empfehle ich Ihnen, sofort zur Wahl des Verfassungs⸗Ausschusses zu schreiten. (Ruf: Sehr gut! Bravo!)
Abgeordn. von Patow: Ich stimme mit dem Vorredner vollkommen überein, zumal wir mit dem Aufschube nichts gewin⸗ nen, sondern uns nach acht Tagen auf demselben Standpunkte be⸗ finden würden, auf dem wir jetzt stehen. Der Aufschub bringt Nachtheile mit sich, da während der Ferien voraussichtlich viele Mitglieder des Hauses Erfurt verlassen werden. Auch ich vermisse schmerzlich noch mehrere Abgeordnete, es wird ihnen aber die Ge⸗ legenheit nicht fehlen, auch später in den Ausschuß gewählt zu werden. Ich stelle daher den Antrag, die Wahl spätestens Montag stattfinden zu lassen.
Bei der Abstimmung über den Antrag des Abg. von Arnim, die Wahl des Verfassungs⸗Ausschusses bis nach dem Feste auszu⸗ setzen, ist das Ergebniß zweifelhaft, bei der Gegenprobe erhebt sich die Mehrheit gegen diesen Antrag, und der Vorschlag des Abg. Patow erhält die entschiedene Mͤehrheit des Hauses. Nachdem der Präsident angezeigt hat, daß ein Ausschußbericht vor dem Feste wahrscheinlich nicht mehr erscheinen, demnach eine Plenarsitzung vor-