8
8
8—
lichen Bevölkerung des Orients viel Aufsehen erregen. Der Kaiser habe ihn sehr freundlich empfangen, dann bei der Hand genommen und in sein Kabinet geführt, wo er ihm sagte, daß das Glück und die Blüthe Griechenlands einer seiner lebhaftesten Wünsche sei, und daß seine Regierung allen ihren Einfluß und ihr Thätigkeit zur
Erreichung dieses Zweckes aufbieten werde. Ostindien. Bombay, 6. März. (Lloyd.) Die expe⸗ dition unter Sir Collin Campell gegen die „Gebirgobewohner is nicht nach Wunsch ausgefallen und nach Peschauer vn ecge Gaff⸗ Ein englisches Streifcorps von 3000 Mann erlitt am d 1 se in Peschauer von den aufständischen Bergbewohnern 8 8b wobei zwei europäische Offiziere und 150 Soldaten ghen. n en Hindus und Muhamedanern zu
8 s zwischen d MNulwapur kam es zwisch 1“
offen öfe, wobei die St 2 8 86 Rean- ist Ruhe, der Handel hebt sich, bedeutender Absatz von Manufakturwaaren und Einfuhrartikeln. Geld fehlt nicht. Wechselcours auf London 2 ½.
1 I 1 Kͤbhnigliche Schauspiele. Dienstag, 16. April. Im Opernhause. 47ste Vorstellung: Wallenstein's Lager. Schauspiel in 1 Aufzug, von Schiller. Musik von B. A. Weber. Hierauf: Paul und Virginie, pantomimisches Ballet in 1 Akt, nach Gardel, von Hoguet. Musik komponirt und arrangirt von Gährich. Anfang halb7 Uhr.
Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 20 Sgr. Erster Rang und erster Balkon daselbst 1. Rthlr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 15 Sgr. Amphitheater 7 ½ Sgr.
Mittwoch, 17. April. Im Schauspielhause. öSste Abonnements⸗ Vorstellung: Julius Cäsar, Trauerspiel in 6 Aufzügen, von Shakespeare, nach A. W. Schlegel's Uebersetzung. Anfang halb 7 hbr. 1
Bestellungen zu Billets für die Oper: „der Prophet“ können noch nicht angenommen werden. Wann diese zu machen, soll
1
später bekannt gemacht werden.
Klischnig. Der Stumme und sein Affe. r mit Gesang, Tanz, Gruppirungen ꝛc., in 3 Abtheilungen, frei nach dem Englischen bearbeitet.
Nacht.
1“
1116“ 2
Ksönigsstädtisches Theater. Dienstag, 16. April. Siebente Gastdarstellung des Herrn Romantisches Drama
8 1r Musik vom Kapellmeister Binder. (Herr Klischnig: den Affen Marmizetto.) Vorher: Mitten in der Posse in 1 Akt, nach dem Französischen.
Mittwoch, 17. April. (ZItalienische Opern⸗Vorstellung.) Benefiz der Sga. Claudina Fiorentini. Zum erstenmale in dieser Saison: II Matrimonio segreto. (Die heimliche Ehe.) Komische
Oper in 2 Akten. Musik von Cimarosa. (Sga. Claudina Fiorentini:
Carolina.) Zum Schluß der Oper: El Jaleo de Jerez, Pas Espagnol, getanzt von Señnora Rodriguez de Cepeda, erste Tänzerin der Königl. Oper zu Madrid.
Donnerstag, 18. April. Klischnig. Der Stumme und sein Affe. Schwank in 1 Akt, von A. von Maltitz.
Achte Gastdarstellung des Herrn Vorher: Die Leibrente.
b
Berliner Börse vom 15. April.
mechsel-Course.
Brief.
2 Mt. 142 ⅔ Kurz 151
3 Mt. 6 26 6 25 ½⅔
2 nMt. 81 ½2 80 5 2 Mt. 86 ⅔ 86 ⅔ 2 Mt. 102 b⅔1 102½ 1 8 Tage — 99 ⅔
2 Mt. 56 28 56 24
100 PFl. 100 sRll. 3 wocben] 108 ½ 107 ⅞
111111“A1“A“; 250 Pl. . 250 Fl. . 300 Mk. 300 Mk.
1 Lst. 300 Fr. 150 PFl. 150 Fl.
do. Hamburg do.
London
Wien in 20 Xr. Augsburg i. . . . Breslau
Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fufs...
Frankfurt a. M. südd. W.
petersburg
Inländische Fonds, Pfandbriese, Kommunal- Papiere und Geld-Course.
Gem. zf. Brief. Preufs. Freiw Anl 5 106 — Pomm. Pfandbr. 3 ½
St.-Schuld-Sch. 3 ½ 86 ½ 85 ¼ Kur- u. Nm. do. 3 ½⅔
Sech.-Präm.-Sch. — — 102 ⅔ Schlesische do-. 3 ½
K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ — do. Lt. B. gar. do. 3 ½
Berl. Stadt-Obl. 5 104 [103 Pr. Bk. Anth.-Sch. — do. do. 3 ½ — — “
Westpr. Pfandbr. 3 ½ 90 ¼ ’ Friedrichsd'or. —
Grofsh. Posen do. 4 100 42 56 And. Goldm. à 5 th. —
züf. Brief. V Geld.
do. d0. 3 ½ 909 ½ — Disconto. — Ostpr. Pfandbr. 3 ⅔ 93 92 ½
Ausländische Fonds.
Russ. HIamb. Cert. 5 — — Poln. neue Pfdbr. 4 95 ½ do. Hope 1. Anl. 4 do. Part. 500 Fl. 4 80 ½ do. Stregl. 2. 4. A. 4 91 ½ — do. do. 300 Fl. — 122² ½⅔ do. do. 5. A. 4 — 90 ½ Hamb. Feuer-K. 3 ½ — do. v. Rthsch. Lst 5 110 109 ½ 3, [Sdo. Staats-Pr. Anl. — — do. Engl. Anleihe 4 ½ — 5 4 Lübeck. Stoots-A. 42 98 ½ do. Poln. Schatz0. 4 79 ½¼ 78 ¾ IIoll. 2 ½ — Int. 2 ½ — do. do Cert. L. A. 5 92½⅔ 92 ½ Kurh. Pr 0. 40 th. — ũy—
do. do. L. B. 200 F1 — —— 7 ⅔ N. Bad. do. 35 Fl. — Poln a. Pfdbr. a. C./ 4 96 ¾
1
““
Eisenbahn-Actien.
Stamm-Actien. V Kapilal. Der Reinertrag, wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt Iie mit 3 ½ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar
Tages- Cours.
Rein-Ertrag. 1848.
Börsen-Zins- Rechnung.
Prioritäts-Actien. EKapital.
Tages- Cours-
Zinssuss.
Sümmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.
88 ¼⸗ 74¾⅔ 103 64 a ½ 142
6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253, 100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000
Berl. Anh. Litt. A. B. do. Hamburg do. Stettin-Starg.. do. Petsd.-Magd... Magd.-Halberstadt.. do. Leipziger Halle-Thüringer (SrJeaibeomee do. Aachen.. Bonn. Cöln .““ Düsseld.-Elberfeld.. Steele-Vohwinkel. Niederschl. Märkisch. do. Zweigbahn Obersohl Lit . do. Lit B Cosel-Oderberg.... Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl... Berg.-Märk.. Stargard-Posen Brieg-Neisse. .. Magdeb.-Wittenb...
= 8
64 ¼ B. 93 ½ a 41 B.
78 B.
104 ¼ h. 102 ¾ B. 68 G.
c-ShenSEnnnee
„- —⸗
39 ⅞ 6.
82 ½ bz. u, 6.
55 bz.
—VéY«':8—
Quitlungs-Bogen.
Aachen-Mastricht.
Ausländ. Actien.
Friedr. Wilh.-Nordb. V 8,000,000 39 ⅛ a 2
do Prlor 99 ¼ bz.
82 ; 8 2 „2, 1 Schluss-Course von Cöln-Minden 93 ¼ hz.
95 bz. u. 100 ⅓ G. 98 B. 92 ½ bz. 101% b2. 99 ¾, bz. 105 B. 99 G. 98 ½⅛ bz. 101¼ a 4½ 103 ¼˖ b:z. 83 ¾¼ B. 89 B. 77 8
1,411,800 5,000,000
18XJA NiliEIe do. Hamburg . do. do. II. Ser. 1,000,000 do. Potsd -Magd. .. 2,367,200 do. do. . 3.,132,800 do. do. Litt. D. 1,000,000 do. Stettiner’. 800,000 Magdeb.-Leipziger. 1,788,000 Hafle-Thüringer.... 4, 000,000 Cöln-Minden 3.,674,500 do. do. 3,500,000 Rhein. v. Staat gar. 1,217,000 do. 1. Priorität .. 2,487,250 do. Stamm-Prior. 1,250,000 Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000 Niederschl. Märkisch. 4, 175,000 94 ¾˖ G. do. do. 3,500,000 104 ¼ B. do. III. Serie. 2,300,000 102 ½ B. do. Zweigbahn 252,000 2 do. do. 248,000 Oberschlesische ..... 370,300 Krakau-Oberschl... 360,000 4 84 B. Cosel-Oderberg 250,000 Steele-Vohwinkel . 325,000 † do. do. II. Ser. 375,000 82 B. Breslau-Freiburg... 400,000 Berg.-Märk.. 1,100,000 100 ½ bz.
Ausl. Stamm-Act.
Börsen- Zinsen Reinertr. 1848
2,050,000 6,500,000 4,300,000
Kiel-Altona Amsterd.-Rotterd. FI.
Mecklenburger Thlr.
—A
von Preussischen Bank-Antheilen 93 p2.
cisten Actien sind beträchtlich gewichen.
Die niedrigeren Course von Paris und Hamburg üpten e
mnen schr ungünstigen Einflufs aus, und die m
Berliner Börse.
Berlin, 13. April. Seit Beginn dieser Woche schien die Börse eine günstige Wendung nehmen zu wollen, wozu vornehmlich die mehrseitig verbreiteten Gerüchte des Friedens⸗Abschlusses mit Dänemark Veranlassung gab, woraufhin nicht allein das Privat Publikum, sondern auch unsere Spekulanten sich zu Ankäufen ent⸗ schlossen, und in Folge dessen die Course aller Eisenbahn-Actien und Fonds einen ziemlich erheblichen Aufschwung erfuhren. Lange hatte diese Tendenz indeß keinen Bestand; mit der halboffiziellen Widerlegung des obigen Gerüchts, so wie mit dem andauernden Sinken der Course in Hamburg und mit den beunruhigenden Nach- richten von Paris war die bessere Stimmung leicht wieder ver⸗ schwunden, und die Course erlitten einen neuen bedeutenden Rück⸗ schlag. Diese rasch auf einander folgenden Schwankungen belebten indeß den Umsatz, der seit längerer Zeit nicht so beträchtlich war, als im Laufe dieser Woche. Die Veränderungen der Course lassen wir nachfolgen: 8
Berlin⸗Anhalter von 89 ¼ a 90 ¼, 88 ¾ a 89 bez. Berlin⸗Potsdamer von 64 a 65 ¼, 64 ½⅓ bez. Berlin⸗Hamburger von 79 a 77 bez. Berlin⸗Stettiner von 102 ¾ a 103 ¼ a 102 ½ bez. Köln⸗Minden von 94 ½ a 95, 93 ⅞ a 94 ½ bez. Krakauer von 65 a 66 ½, 65 ½, 68 a 67¼ bez. Magdeburg⸗Wittenberge von 59 a 56 ½ bez. Oberschlesische Litt. A. von 103 ½ a 104 ¼ bez. Niederschl.⸗Märkische von 83 ½ à 83 a ½ bez. Stargard⸗Posen von 82 ½ a 83 a 82 ½⅛ bez. Friedr.⸗Wilh. -Nordbahn von 41 ½ a 39 ⅞ a 40 ½¼ bez.
In den hier nicht aufgeführten Actien fand keine wesentliche Veränderung statt, auch war der Umsatz darin zu unbedeutend. Be⸗ sonders begehrt blieben dieser Tage Bergisch⸗Märkische, weil man die Hoffnung hegt, daß aus dem vorjährigen Betriebe eine kleine Dividende von 1 ½ % werde gezahlt werden.
Die allgemeine Mißstimmung an den letzten Börsentagen blieb auch nicht ohne Einfluß auf den Stand unserer inländischen Fonds, obwohl diese, wie Prioritäts⸗Eisenbahn⸗Obligationen, fortwährend gekauft werden und daher ein bedeutender Rückschlag nicht eintre⸗
ten konnte. Staatsschuldscheine, zwar von 85 1 bis 86 i gestiegen, drückten sich wieder bis 86 ⅞, wozu mehr Brief als Geld blieb. 5proz. freie Anleihe 100 a 105 ¾ bez. Preuß. Bank⸗Anthetle fort⸗ während pro Kasse knapp, dagegen auf sixe Lieferung offerirt. Der Cours stellte sich heute auf 93 ¾ bez. u. Br. bald en . Fonds zeigte sich nach einiger Besserung ligeren Co⸗ eine rückgängige Bewegung, obwohl sich zu etwas bil⸗ hs Coursen gute Käufer zeigten. “
1.“
Augsburg 117 ¾ Br. Frankfurt 116 ¾ Br. Hamburg 172 8⅜ Br. London 11.46 bez. u. Br Paris 138 ½¾˖ Br. K. Gold 122 ¼. Silber 116 ¼. Fonds höher und beliebt. Fremde Valuten und Comptenten zu niedriger Geber als Nehmer.
Frankfurt a. M., 13. April. Für üsterreichische Fonds, 3proz. Spanier und Friedrich Wilhelm's Nordbahn und Bexbacher Actien war die Börse flau gestimmt. Alle Gattungen derselben waren unter der gestrigen Notirung angeboten. Alle übrigen Fonds und Actien ohne Bewegung. Das Geschäft war im Allgemeinen
ehr unbedeutend. 8 Oesterr. 5proz. Metall. 80 ½ Br., 80 ½ Gld. Bank⸗Actien 1135 Br., 1130 Gld. Baden Partial⸗Loose a 50 Fl. v. J. 1840 52 ½ Br., 52 ½ Gld., do. a 35 Fl. v. J. 1845 31 ½ Br., 341 ½ Gld. Kurhessen Partial⸗Loose a 40 Rthlr. 32 ⅞ Br., 32 ½ Gld. Sar⸗ dinien Partial⸗Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 3³ Br., 32 ⅔ Gld. Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl. 72 ¾ Br., 72 ½ Gld., do. a 25 Fl. 26 ½ Br., 25 ½ Gld. Spanien 3proz. inländ. 29 ⅞ Br., 29 ¼ Gld. Poln. 300 Fl. Loose 123 Br., 122 ½ Gld., do. 4proz. Obligationen a 500 Fl. 81 Br., 80 ⅞ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗ Nordbahn 42 Br., 41 ⅜ Gld. Bexbacher 81 Br., 80 ¼1 Gld. Köln⸗Minden 95 ½ Br., 94 ½ Gld.
Hamburg, 13. April. 3 ½ proz. p. C. 87 Br., 86 ¾ Gld. St. Feön⸗ Betcg⸗ n0 Gid. E. R. 105 Br. Stiegi. 85 Gld. Dän. 70 ¼ Br., 70 Gld. Ardoins 10 ¼ Br. 3proz. 28 Br. und Gld. 6proz. amerik. Verein. St. 107 ½ Br., 107 ½ Gld. Hamburg⸗Berlin 76 ½ Br., 76 Gld. Bergedorf 91 Br. b Magvde⸗ burg⸗Wittenberge 57 Br., 56 ½ Gld. Altona⸗Kiel 92 ½a Br., 92 Gld. Köln⸗Minden 93 Br., 92 ½ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗ Nordbahn 40 Br., 39½ Gld. Mecklenburg 31 Gld.
Die Börse geschäftslos. Fonds blieben sehr fest. Actien hin⸗ gegen niedriger und flau, doch sind die Course nur durch kleine Partieen gedrückt.
Paris, 12. April. bahn 416.25.
Nach der Börse.
Coursen mehr
3proz. 54.90. 5proz. 88.65. Nord⸗ 4 Uhr. 5proz. 88. 45.
Wechsel⸗Course.
Amsterdam 210 ½¼.
Hamburg 184 .
Berlin 365.
London 25. 45.
8 Auswärtige Börsen. e Wien, 13. April. Met. Sproz. 93 ¾, . 4proz. 72 , z. 4 pro;. 81 7, 82. 2 proz. 49½, 49 ⅛. Anleihe 34: 168 ½ — 168, Mail. 81 ½, 81. Pesth 87 ½, 87. Bank⸗Actien 1084, 87.
Wechsel⸗C 6“ 1“ 8 Amsterdam 163 ½ Br. .“ 1“
““ Frankfurt 210 ½. . St. Petersburg 396 ½. Fonds und Actien waren heute etwas niedriger.
London, 13. April. Zproz. Cons. p. C. 95 ½, 96, 95 ½. 3 ⁄proz. 97 ⅛. Ard. 18 ½, . 3 proz. 37 ¼, 37. 2 ½. Int. 56, 55 ½, 4proz. 85 ½, ¼. Bras. 89, 87. Mex. 292 Peru 68, 67 ½.
“
Cons. eröffneten heute zu 95 ¼ a ½ p. C. u. 96, 95 ½ a. Z. sie stiegen ³ pCt. und blieben 96, 95 ⅞ p. C., 96¼, 90 a. Z.
Fremde Fonds bei stillem Geschäft unverändert.
2 Uhr. Cons. p. C. 95 ½, x, a. Z. 96, 95 ½.
Eisenbahn⸗Actien blieben flau.
Amsterdam, 12. April. Einige Verkaufs-Aufträge, welche in Integr. ausgeführt wurden, wirkten sowohl auf diese wie auf alle übrigen holl. Fonds höchst nachtheilig. — Von fremden Fonds waren Span. im Allgemeinen höher. Russ., Oesterr. und Portug. bei geringem Geschäft fast unverändert. Peru und Mex. ange⸗ nehmer. Mex. 28, 27 %. Peru 68. 1
Holl. Int. 65 ½, ℛ. 3 proz. neue 65 %, 65. 3 ½ proz. Synd. 87. Span. Ard. 11 ⁄%, , gr. Piecen 12, 11 ¾, 12 ½. Coup. 8 ½, 9 ½. Russen alte 104, 4proz. 86 ½. Oesterr. Met. 5proz. 75.28,
Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 15. April. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 45—51 Rthlr. Roggen loco 25—26 ½ Rthlr. b 1 pr. Frühjahr 24 u. Rthlr. verk., 24 ½ Br., Mai / Juni 24 ½ Rthlr. Juni / Juli 25 ¼ Rthlr. Br., 25 G. Juli /Aug. 25 % Rthlr. Br., 25 ½ G. Sept./ Oktbr. 26 ¾ Rthlr. Br., 26 ½ G. Gerste, große loco 19—21 Rthlr. 2 Fleine 17 19 Rihll. Hafer loco nach Qualität 15—41⸗ Rthlr. „ pr. Frühjahr 50 pfd. 16 Rthlr. Br., 15 ¼ Erbsen, Kochwaare 29—32 Rthlr. „ Futterwaare 26—27 Rthlr. Rüböl loco 11 ½ Rthlr. Br. pr. April 11 u. 11 ½ Rthlr. April /Mai 11 ½, a Rthlr. bez., 119 Mai/ Juni 10 ¼ Rthlr. bez. u. Br., 10 G. Juni /Juli 10 ¾ Rthlr. Br., 10⅔ bez. u. G. „ Sept⸗/Okt. 10 ½ a 28 Rthlr. bez., 10½ Br., 1. G. Leino 11 ½ Rthlr. Br. Leinl 1ocoganin /Mai 112 Rthlr. Br., 11 G. Palmöl 12 ¼ à 12 Rthlr. Hanföl 13 ½ Rthlr. Südsee⸗Thran 12 ¼ a 12 Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 14 a 14 ¼ Rthlr. bez mit Faß pr. April; 44¼ a 14 ½ Rthlr. bez., 1 April /Mai 14 ⁄%, Br., 14 ½¼½ G. Mai / Juni 14 % Rthlr. Br., 14 ½ bez. Juni /Juli 14 ¾ Rthlr. Br., 14 ½˖ G. Juli /Aug. 15 Rthlr. bez. u. Br., 14 ½¼ G.
Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Beilage
No 103. Beilage
xen
zum Preußischen Staa
657
3 Dienstag d. 16. April.
1111 Deutschland Oesterreich. Wien. Ertrag der österreichischen Zölle. — Vermischtes. Ausland.
Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Fortsetzung der De⸗ batte über die Paris⸗Avignoner Eisenbahn. — Paris. Vermischtes. Eroßbritauien und Irland. Parlament. Unterhaus. Ver⸗
werfung eines Antrags auf Aufhebung der Fenstersteuer. — Bill in Be⸗ zug auf den Verkauf irländischer Güter. — Annahme der Ziegelsteuer⸗ Bill. — London. Die Beziehungen Englands zu Spanien. — Ver⸗ mischtes. Schweiz. Bern. Maiwahlen. — Aus dem Kanton Bern. senbein's Erklärung. — Vermischtes. Wissenschaft und Kunst. Archäologische Gesellschaft.
Die politische Lage von Bern mit Hinsicht auf die Escher's Rede und Och⸗
Nichtamtlicher Theil. Deutschland.
Oesterreich. Wien, 12. April. Die Austria sagt: „In dem Augenblicke, wo zwei Lebensfragen unseres inne⸗ ren und auswärtigen Handels, die Einigung in Zoll und Handel mit ganz Deutschland, dann die Reform des öster⸗ reichischen Zollwesens, ihrer Lösung entgegensehen, dürfte es am Platze sein, über das Erträgniß der österreichischen Zölle im letzt⸗ abgelaufenen Jahre 1849, was den Verkehr mit dem Auslande und den Zwischenverkehr mit Ungarn und Siebenbürgen betrifft, eine ge⸗ drängte Nachweisung zu bieten und derselben die gleichen Ergebnisse der letzten zwei Jahre gegenüberzustellen. Das Jahr 1847 wird in den Vergleich mit einbezogen, da namentlich die Ziffern des Aus⸗ nahmejahres 1848 in keiner Weise für maßgebend angenommen werden können. Der Zollertrag in den österreichischen Kronländern mit Ausschluß des lombardisch- venetianischen Königreichs, Ungarns und Siebenbürgens, worüber uns die nöthigen Behelfe mangeln, belief sich im Verkehr mit dem Auslande auf 10,207,426 Fl. 15 Kr. bei der Einfuhr, auf 48,690 Fl. 44 ½ Kr. bei der Durchfuhr und bei der Ausfuhr auf 378,769 Fl. 59¾ Kr. Im Zwischenver⸗ kehr mit Ungarn und Siebenbürgen betrugen die Einfuhrzölle 796,536 Fl., jene der Ausfuhr 118,859 Fl. 43¼ Kr. Von diesen Belan⸗ gen entfallen die höchsten Antheile, und zwar beim ausländischen Einfuhrhandel auf Niederösterreich (3,007,685 Fl. 32 Kr.), Böh⸗ men (1,843,044 Fl. 27 ¾ Kr.) und auf das Küstenland (1,567,874 Fl. 10 ¾˖ Kr.); die geringsten dagegen auf Dalmatien (222,539 Fl. 24 ¼ Kr., worunter an Dazio consumo 64,837 Fl. 58 ¼ Kr.) und auf Mähren und Schlesien (364,509 Fl. 53 ¼ Kr.). Beim ausländischen Durchfuhrzoll ist ebenfalls Niederöster⸗ reich zum höͤchsten Betrage (10,998 Fl. 45 ¼ Kr.), zum kleinsten hinwieder Mähren und Schlesien (398 Fl. 54 ½ Kr.) betheiligt. Kärnthen und Krain, dann Steyermark, ha⸗ ben an diesem Zolle gar nichts eingehoben. Bezüglich des auslän⸗ dischen Ausfuhrzolles endlich lieferten die Kronländer Tyrol mit Vorarlberg (104,813 Fl. 10 ¾ Kr.), dann Böhmen (87,129 Fl. 8. Kr.) die namhaftesten, Kärnthen und Krain (358 Fl. 26 ½ Kr.) und Steyermark (460 Fl. 44 Kr.) die geringsten Ergebnisse. Was den Zwischenverkehr mit Ungarn und Siebenbürgen anbelangt, so hat guch hier Niederösterreich bei der Einfuhr wie bei der Ausfuhr die höchsten Erträge geliefert, nämlich 456,403 Fl. 41 ½ Kr., und 85,303 Fl. 6½ Kr. Namhaft war noch bei der Einfuhr das Zoll⸗ Erträgniß in Steyermark (128,021 Fl. 32 Kr.) und in Ga⸗ lizien (86,777 Fl. 33 ⅜ Kr.). Die kleinste Summe an Einfuhr⸗ zoll wurde eingehoben in Tyrol und Vorarlberg mit 336 Fl. 25 ½ Kr. Obiges Zollerträgniß, den gleichen der beiden früheren Jahre vergleichend, entgegengehalten, ergiebt: Im Verkehr mit dem Auslande: Ergänzungszoll im Jahre 1849: 10,207,426 Fl. 15 ½ Kr., im Jahre 1818: 8,864,631 Fl. 11 ¼ Kr. und im Jahre 1847: 16,874,953 Fl. 27 Kr. Durchfuhrzoll im Jahre 1849: 48,690 Fl. 44 ¼ Kr., im Jahre 1848: 49,899 Fl. 8 Kr. und im Jahre 1847: 117,037 Fl. 3 Kr. Ausgangszoll im Jahre 1849: 378,796 Fl. 59 ¾ Kr., im Jahre 1848: 288,880 Fl. 41 ½ Kr. und im Jahre 1847: 1,572,490 Fl. 22 ½ Kr. Im Zwischenverkehr mit Ungarn und Siebenbürgen: Eingangszoll im Jahre 1849: 796,536 Fl., im Jahre 1848: 1,565,002 Fl. 15 ½ Kr. und im Jahre 1847: 2,665,049 Fl. 58 Kr. Ausgangszoll im Jahre 1849:118,859 Fl. 43 ¼ Kr., im J. 1848: 119,539 Fl. 49 ¾ Kr., und im Jahre 1847: 568,195 Fl. 37 ¾ Kr. Während also das Jahr 1849, wie natürlich, gegen die Resultate von 1847 allenthalben und meistens um namhafte Beiträge zurück⸗ geblieben ist, zeigt doch andererseits (mit Ausnahme von Ungarn und Siebenbürgen) das Zoll⸗Erträgniß des letztverflossenen Jahres, daß unser Handel bereits angefangen hat, von der leidigen Be⸗ klemmung durch politische Einflüsse sich zu erholen.“
Herr von Talleyrand, erster Secretair der französischen Lega⸗ lion in Wien, ist am 7ten mit Depeschen in Brüssel angelangt. Vor seiner Weiterreise nach Paris hat er sich zum Fürsten Metternich und zum österreichischen Gesandten begeben.
Die Kaiserl. Gemälde⸗Gallerie im Belvedere wird vom 1. Mai an wöchentlich zweimal, Dienstag und Freitag, von zehn Uhr Vor⸗ bis vier Uhr Nachmittags dem Publikum geöffnet sein. An allen übrigen Wochentagen wird die Gallerie Künstlern oder anderen distinguirten Personen geöffnet, zu welchem Zwecke ein Theil des Aufsichts-Personals in den erwähnten Stunden in der Eintritts⸗ halle zugegen sein wird.
Se. K. Hoheit der Großherzog von Toskana hat den österrei⸗- chischen Kriegs⸗Minister Feldmarschall⸗Lieutenant Grafen Gyulai zum Groß⸗Kreuz des Verdienst⸗Ordens vom heiligen Joseph ernannt.
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Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 11. April. Den Vorsitz führt Daru. Ohne Debatte wer⸗ den vier Gesetze von lokalem Interesse angenommen. Es folgt die Fortsetzung der zweiten Berathung über die Paris⸗Avignoner Bahn. Da die Amendements, welche Ausführung durch den Staat beantragten, verworfen worden, kommen die Amendements für Ausführung durch Compagnieen. Combarel de Ley⸗ val, Desmaroux und Ramdoing stellen folgenden Antrag: Art. 1. Der Minister der öffentlichen Arbeiten kann konzediren: a) die Paris⸗ Lyoner Bahn gegen mindestens 100 Millio⸗ nen Schadenersatz an den Staat; b) die Lyon⸗ZAvignoner
Bahn mit einer Subvention von höchstens 50 Millionen. Beide Compagnieen sind getrennt, ihre Verwaltungen unabhängig. Arti⸗ kel 2. Zur Vollendung der Bahn bis Chalons erhält der Minister einen Kredit von 40 Millionen. Artikel 3. Nach ihrer Vollendung, längstens 1. Juli 1850, wird die Paris⸗Chaloner Bahn der Paris⸗ Lyoner Compagnie übergeben. Artikel 4. Die Lyoner Compagnie ist ge⸗ halten, dem Staatsschatze binnen Monatsfrist nach Anerkennung ihrer Statuten 40 Millionen à Konto des Artikel 1 einzuzahlen.“ Desmarourx entwickelt das Amendement. Der Berichterstatter Vi⸗ tet wünscht Erklärungen über Interessen⸗Garantie, Ertragstheilung. Die Kommission zöge eine Compagnie vor, lasse aber die Regie⸗ rung entscheiden. Im Interesse des Staates und der Publikums verwerfe er das Amendement. Combarel de Leyval er⸗ bietet sich, die verlangten Erklärungen zu geben. Die Kommission wolle ihre Compagnie durch den guten Theil der Bahn für den schlechten entschädigen. Das Amendement be⸗ stimme für den besseren Theil eine Entschädigung von 100 Mil⸗ lionen an den Staat, dagegen für den schlechteren eine Subvention von 40 Millionen von Staats wegen. Allerdings brauche die Compagnie der Gesammtspesen wegen eine längere Bahn⸗ strecke, muß sie aber darum von Paris bis Avignon ge⸗ hen? In England besteht nicht eine einzige Linie von beträchtlicher, wenigstens so beträchtlicher Länge, und doch bewundere die Welt die staunenswerthen Leistungen dortiger Privatindustrie. Er erin⸗ nert noch an den gewissen Ruin der Rhonedampsschifffahrts⸗ gesellschaften, und beharre bei seinem Antrag. Bineau, der Minister der öffentlichen Arbeiten, bekämpft denselben, denn man müsse vor Allem der Compagnie eine Interessen⸗ garantie sichern. Der darüber erhobene Lärm sei künstlich. Heurlier: Und die Protestationen einer Menge General⸗Conseils aus den Mitteldepartements? Bineau meint, man habe sie zu⸗ sammengebettelt. (Lärm.) Die Compagnieen Mittelfrankreichs brauchten nicht ängstlich zu sein. Die Anerbietungen anderer Compagnieen böten weit weniger Vortheile. Bechard bekämpft sowohl das Einheits⸗System, als den Amendements⸗In⸗ halt. Die Einheit würde namentlich Lyon gefährden. Man verlangt Schluß der Debatte. Wird verworfen. Berryer bemerkt, der Antrag nehme dem Gouvernement die Freiheit, über die Bedingungen zu unterhandeln. Er führt diese Behauptung länger aus. Combarel de Leyval erklärt, Berryer habe den Stand der Frage verrückt. Ob man nicht um 50 Millionen eine Compagnie für die Lyon⸗Avignoner Bahn zu finden glaubt. Man müsse reinen Wein einschenken. Es beständen Verpflichtungen, jedes Amendement ohne Ausnahme zu verwerfen. Der Minister Bineau protestirt gegen diese Behauptung und erklärt, die Regierung würde dem Vorschlag zweier Compagnieen nur unter der Bedin⸗ gung beistimmen, daß sie gemeinschaftlich für die Ausführung verant⸗ wortlich gemacht würden. Das Amendement Combarel de Leyval's wurde jedoch in der oben mitgetheilten Fassung mit geringer Ma⸗ jorität angenommen. Die Sitzung wird aufgehoben.
Paris, 11. April. Proudhon, als Verfasser des Artikels: „Es lebe der Kaiser!“ und Langrand, als Geschäftsführer der Voix du Peuple, kamen gestern wegen Preßvergehen vor die Assisen. Cremieux und Madier de Montjoue, als ihre Verthei⸗ diger, bestanden lebhaft darauf, daß die Klage verhandelt würde. Einer Verordnung des Präsidenten zufolge ist jedoch die Debatte vertagt worden.
Seit einigen Tagen ist man im Ministerium des Innern be⸗ schäftigt, das große Eingangsthor abzutragen. Das neue soll eine moderne Construction erhalten.
Der Minister des Handels und des Ackerbaues wünscht das englische System der Trockenlegung und Verbesserung sumpfiger Gründe nach Frankreich zu verpflanzen. Er hat deshalb der Musterwirthschaft von Camp eine Unterstützung von 5000 Fr. zum Ankaufe der nöthigen Maschine angewiesen. In England hat man den Pächtern zur Aufnahme dieses Verfahrens binnen fünf Jahren eine Subvention von fast 200 Millionen Fr. zukommen lassen.
In Algier scheint man sich jetzt mit verdoppeltem Eifer auf den Ackerbau legen zu wollen. Mehrere bezügliche Comité's haben sich bereits gebildet.
Das Unterrichts⸗Ministerium hat eine Kommission niedergesetzt, welche die gegenwärtige Organisation der höheren Apotheker halen zu untersuchen und die Fragen zu beantworten hat, ob man nicht die Zahl der Lehrkanzeln dieser Schulen vermindern könne.
Die verschiedenartigsten Gerüchte von Coalitionen der Parteien sind jetzt im Umlaufe. Eines dieser Gerüchte will wissen, daß die Fractionen der Majorität über den Antrag unterhandeln, die Re⸗ gierungsgewalt noch zehn Jahre in den Händen des Herrn Bona⸗ parte zu lassen.
Der Moniteur erklärt heute sämmtliche Angaben über die schlechte Behandlung der Gefangenen in dem Staatsgefängnisse des Mont St. Michel, welche einen derselben zum Selbstmord ge⸗ facahn haben sollte, in Folge einer offiziellen Untersuchung für alsch.
Die italienische Oper hat um gesucht.
Die Rede Berrkyer's über Unabhängigkeit der Kirche ist in vielen tausend Exemplaren verbreitet.
Mit einem Kapital von ½ Million hat sich eine Wäsche⸗Leih⸗ Anstalt gegründet; 25 Centimes ist das Monats⸗Abonnement für ein Hemde.
Man wird wahrscheinlich einen Kredit verlangen, um die be⸗ rühmte Mosaik von Autune für den Staat anzukaufen und im Louvre aufzustellen.
Die Erinnerungs⸗Medaille an den 10. Dezember kostet 1500 Franken in Gold, 62 Frs. in Silber, 4 Fr. 75 Cent. in Bronze.
Obgleich die National⸗Versammlung über die Feier des 4. Mai noch nichts beschlossen hat, beschäftigt sich der mit derselben beauftragte Architekt bereits damit, das vor ungefähr einem Mo⸗ nate mitgetheilte Programm würdig auszuführen.
Schoelcher, Jouannet und Perrinot haben den Antrag gestellt, es möge das Handelsgesetzbuch für Martinique verkündigt und drei Monate vdarauf in Kraft gesetzt werden.
Die Regierung hat, dem Moniteur zufolge, die Nachricht vom Tode des Bischofs von Madagaskar erhalten.
Die Arbeiter der Buchdruckerei Paul Dupont's haben eine ihnen zukommende Summe von 500 Fr. der Akademie mit dem
rsuchen übergeben, für 1851 einen Preis für die beste Lobrede auf die Buchdruckerkunst auszusetzen.
Staats⸗Unterstützung an⸗
Großbritanien und Irland. Parlament. Unter⸗ haus. Sitzung vom 9. April. Lord Duncan stellte einen Antrag auf Aufhebung der Fenstersteuer, da diese Abgabe die Gesundheit des Volkes beeinträchtige. Er bemerkt, daß bei Gele⸗
ts-Anzeiger.
genheit eines ähnlichen von ihm im Jahre 1845 vorgebrachte 8 trages Sir Robert Peel versprochen habe, gr wägung zu ziehen. Ferner habe im Jahre 1848 Lord J. Russell die Kraft der Gründe gegen die Steuer anerkannt und sein Ve⸗ dauern darüber ausgesprochen, daß die Finanzlage des Landes die sofortige Aufhebung der Steuer nicht zulasse. Seitdem habe sich die Finanzlage verbessert, das Budget sei bedeutend reduzirt worden andere drückende Lasten seien beseitigt oder vermindert worden, und wenn sich die in Rede stehende Taxe nicht gänzlich aufheben lasse, wel⸗ ches für den jetzt sehr daniederliegenden Handel mit Fenstegastes eine große Wohlthat sein würde, so könne man sie wenigstens so modifiziren, daß sie gleichmäßiger auf die verschiedenen Klassen falle, und Häuser mit weniger als 12 Fenstern von derselben befreien. Eine Fenstersteuer sei eben sowohl tadelnswerth im Prinzipe, als drückend in der Praxis; sie zu umgehen, sei nicht schwer, wie der trotz der Zu⸗ nahme der Bevölkerung auf demselben Punkte stehenbleibende Er⸗ trag zeige. Die Steuer wirke höchst nachtheilig auf die Gesund⸗ heit und werde in den Berichten der Unterstützungs-Kommissionen als eine reiche Quelle der Krankheit und Sterblichkeit bezeichnet. Man werde seinem Antrage wahrscheinlich finanzielle Gründe entge⸗ genhalten; das Aufgeben des afrikanischen Geschwaders je⸗ doch, eine bessere Verwaltung der Forsten und mehrerer anderen Zweige der Staatseinkünfte werde den Staat reich⸗ lich für den ihm aus Aufhebung der Fenstersteuer erwachsenden Verlust entschädigen. Sir De Lacy Evans unterstützt den Antrag. Der Kanzler der Schatz⸗Kammer zollt der Rede Lord Duncan's im Allgemeinen die größte Anerkennung, bestreitet aber mehrere der von ihm aufgestellten Angaben. Er leugnet, daß die Steuer die Armen drücke; die Zahl der Häuser im Lande be⸗ trage 3,500,000; von diesen seien 3,000,000 von der Steuer aus⸗ genommen, die übrigen 500,000 seien hauptsächlich Wohnungen von Reichen. Er sei nicht gesonnen, nachdem bereits alle mit den Fi⸗ nanzbedürfnissen für jetzt irgend vereinbaren Erleichterungen in den Lasten des Landes vorgenommen worden, eine Steuer, welche 1,800,000 Pfd. Sterling eintrage, aufzugeben, ehe er etwas an die Stelle zu setzen wisse, und er hege nicht so kühne Hoffnungen, wie Lord Duncan und Sir De Lacy Evans hinsichtlich der Bereitwilligkeit des Hauses, eine neue Steuer zu votiren. Deshalb widersetze er sich dem Antrage. Lord D. Stuart spricht für den Antrag und behauptet, daß man bei einem Ueber⸗ schusse von 1,500,000 Pf. St. weitere Reductionen in der Besteue⸗ rung vornehmen könne, als die Aufhebung der Ziegelsteuer, an Wichtigkeit der Fenstersteuer weit untergeordnet, und die Regelung der Stempelgebühren, die sich überhaupt nicht als eine Reduction ausweisen werde. Hume sagt, man habe hier die Gelegenheit, 1,800,000 Pf. Steuern loszuwerden und somit das Budget um eben so viel zu verringern. Wolle man aber etwas an die Stelle der Fenstersteuer setzen, so möge man sie in eine Haussteuer verwandeln. Nachdem noch Lord R. Grosvenor seine Meinung für die Aufhe⸗ bung der Steuer abgegeben und Lord Duncan seine Erwiederungsrede gehalten hat, wird zur Abstimmung geschritten und der Antrag mit 80 gegen 77, also nur mit der geringen Majorität von 3 Stim⸗ men verworfen. Der General⸗Fiskal bittet hierauf um Erlaub⸗ niß, eine Bill einzubringen, welche die Sicherheit für Vorschüsse, die den Ankäufern verschuldeter irländischer Güter gemacht werden, vereinfachen und wirksamer machen will. Nach einer hauptsächlich von irländischen Mitgliedern geführten Debatte wird der Antrag angenommen. Die Ziegelsteuer⸗Bill wird zum drittenmale verlesen
London, 11. April. Der Morning Herald räth an, die Wie⸗ deraufnahme der diplomatischen Verbindung mit Spanien so bald wie
möglich zur Abschließung eines vortheilhaften Handelsvertrags mit die⸗ sem Lande zu benutzen. Eine höchst auffallende langjährige Versäumniß sei in dieser Hinsicht nachzuholen. „Von dem Regierungsantritte Georg's des Dritten an, im Jahre 1760,“ sagt der. Herald, „vbis jetzt, haben wir wenigstens 25 Gesandte und Bevollmächtigte in Spanien gehabt, dar⸗ unter mehrere von großer Fähigkeit, wie Hervey, Graf von Bristol, Montagu, Graf von Sandwich, Robinson (später Lord Grantham), Harris (später Lord Malmesbury), Liston (später Sir Robert Liston) Eden (später Lord Auckland), Frere, Wellesley, A'Court (später Hey. tesbury), Villiers (später Clarendon); und doch ist es keinem von ihnen gelungen, einen zugleich für Spanien und England vortheilhaften Han⸗ delsvertrag zu Stande zu bringen. Dies zeigt entweder große Nachläs⸗ sigkeit von Seiten englischer und spanischer Staatsmänner oder Mangel an der Geschicklichkeit, Energie und dem geschäftlichen Talente, welche um Angreifen großer Angelegenheiten erforderlich sind. Wir sehen e seh wohl ein, wie schwierig es für Engländer ist, mit Männern zu verhandeln, die so wenig den Geschäftsgeist und den Geist der Ar beit besitzen, wie dies bei den spanischen Staatsmännern in der Re⸗ gel der Fall ist; allein auf den gegenwärtigen spanischen Premier⸗ Minister findet dieser Tadel keine Anwendung. Der Herzog von Valencia ist ein Mann von großer Energie, Thätigkeit und Rasch heit, von klarem und durchdringendem Verstande, dabei ein ausge⸗ zeichneter Geschäftsmann, und wir können nicht umhin, zu glau⸗ ben, daß, wenn ihm sogleich nach der Wiederaufnahme der diplo⸗ matischen Beziehungen die Basis eines wohl entworfenen Handels vertrags vorgelegt würde, er sich geneigt zeigen würde, dem Vor⸗ schlage alle Aufmerksamkeit zu schenken und seinen sehr bedeu⸗ tenden Einfluß zur Ausführung desselben anzuwenden. Umsonst mag man einwenden, Narvaez sei hitzig, eigensinnig und maßlos. Gleich den meisten Andalusiern ist er ohne Zweifel ein Mann von heftigen Trieben und von ungestümen, erregbaren Gefühlen. Allein wie schnell hat er dem ruhigen und weisen Rathe des Königs der Belgier seine Zustimmung gegeben! Wird irgend Jemand glauben daß er, wenn man ihm einen Plan zum Wohle seines Landes vorlegt und in geeigneter Weise erklärt, er nicht den Wunsch fühlen wird, seinen Namen mit einer Sache zu ver binden, die ihm Ehre und Ruhm, seinem Vaterlande Wohlstand und Vortheil bringen muß? Der Erfolg würde ohne Zweifel in hohem Grade von dem Charakter des Unterhändlers abhangen.“ Auch der Herald schlägt den Obersten Lord Howden als zukünf tigen englischen Gesandten in Madrid vor. Am Schlusse des Ar⸗ tikels wird darauf hingewiesen, daß der vorige Gesandte, Sir H. Bulwer, ein jährliches Gehalt von 6000 Pfd. Sterl. und außerdem 500 Pfund Sterl. als Vergütung für Hausmiethe bezogen habe. Dies sei bei weitem zu viel; man könne jene Summe sehr wohl um 2000 Pfd. Sterl. beschneiden und dabei die 500 Pfd. Sterl. für Hausmiethe ganz streichen. Selbst mit 4000 Pfd. Sterl. werde Lord Howden mehr haben, als irgend ein anderes Mitglied des diplomatischen Corps in Madrid.
Am vorigen Sonnabend fand in Colchester eine Versammlung der Anti⸗Malzsteuer⸗Association der Grafschaft Essex statt. Zwechk
der Versammlung war, Petitionen um Aufhebung jener Steuer an