1850 / 105 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

8 v Berliner Börse vom 16. April.

250 PFl. 250 Fl. Hamburg .. 300 Mk. do. 300 Mk. 1 Lst. 300 Fr. 150 FI. 150 Fl. 100 Thlr.

100 Thlr.

ISe 100 bbb

Amsterdam do.

London

Wien in 20 Xr.

Augsburg .

Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fufs...

2 Mt. Frankfurt a. M. südd. W.

Petersburg

nländische Fonds, Pfandbriefe, Kommunal- Papiere und

geld-Course.

56 28 56 24 1 3 Wochen w

Eisenbahn- Actien.

Geld.

Brief. . .

142⁄ 142 ½ Stamm-Actien. V Kapital. 142 ½ 142¾ 151 150 ¼

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten HRnbnil ausgefüllt.

Börsen-Zins-

8.

Rechnung. Rein-Ertra 1848.

Prioritäts- Actien. Kapital.

Zinsfuss.

Tages -Cours. 1 Süämmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

150 ½ 150 ¾ ö— 81 ½2

86⁄ 86 102 ¾ 1I 99 ¼

Tie mit 3 pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000

F NHitt 4. B. Hamburg Stettin-Starg.. Potsd.-Magd...

Magd.-Halberstadt .. do. Leipziger... Halle-Thüringer GCGoöoln Nli gen... do. Aachen... Bonn. Cöln Düsseld.-Elberfeld.. Steele-Vohwinkel’ .

108 ½ 107

zt. Brief.] Geld. Gem. Preuss. Freiw Anl 5 106 Pomm. Pfandbr. St.-Schuld-Sch. 3 ½ 86 ½ 86 Sech.-Präm.-Sch. K. u. Nm. Schuldv. 5 2 Berl. Stadt-Obl. do. do.

Westpr. Pfandbr.“ Grofsh. Posen do.

do. do. Ostpr. Pfandbr.

Kur- u. Nm. do. Schlesische do. do. ELt. B. gar. do. ² Pr. Bk. Anth.-Sch. Friedrichsd'or. And. Goldm. à 5th. Disconto.

. Brief. 95 96 Oberschhl. it

Cosel-Oderberg . ... 1,200,000 93 bhe eeee

8 w183 1¼2, 2 5 8 2 ½,, 1257. Stargard-Posen

10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000

Niederschl. Märkisch.

Geld. 1 do. Zweigbahn

Gem

do. 1eS

1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

Krakau-Oberschl.. .. Berege

Brioe SI6 Magdeb.-Wittenb....

Ausläindische Fonds.

Quillungs - Bogen.

Poln. neue Pfdbr.* do. Part. 500 Fl. do. do. 300 Fl. Hamb. Feuer-K.

do. Staats-Pr. Aul. Lübeck. Staats-A. IHoll. 2 ½ Int.

Kurh. Pr 0. 40 th. N. Bad. do. 35 Fl.

Russ. IIamb. Cert. do. Hope 1. Anul. do. Stiegl. 2. 4. A.

do. do. 5. A. do. v. Rthsch. Lst do. Engl. Anleihe do. Poln. SchatzO. do. do Cert. L. A. do. do. L. B. 200 Fl.

Ncorr- SIn Sn

80¾ 122 982

18

Aachen-Mastricht .. 2,750,000

Ausläind. Actien.

Friedr. Wilh.-Nordb. 8,000,000

do. Prior...

—+— p = 11--S

—,'—

8

—ASgnönnennen

Schluss-Course von Cöln-Minden 93 bz.

BSrI Ia do. Hambrg .. . ..

103 B. do. do. II. Ser.

64 ½ a bz n. G. do. Potsd -Magd...

142 B. do. do. do. do. Litt. D. do. Stettiner

Magdeb.-Leipziger.

Halle-Thüringer...

Golmn Minden do. do.

Rhein. v. Staat gar. do 1 Prioritat.. do. Stamm -Prior.

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. Märkisch.

do. do. do. III. Serie. do. Zweigbahn do. do.

Oberschlesische

Krakau-Oberschl. ..

54 Cosel-Oderberg.....

G Steele -Vohwinkel do. do. II. Ser.

Breslau-Freiburg...

Berg.-Märk. . . . . ..

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 248,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 1,100,000

89 bz

75 G.

E

65 B. 93 ¾1 a bz.

78 B.

104 bz. 102 ½ bz. 68 G. 67 G. 39 ¼ G. 82 ⅔R 6.

8Se

nIEEᷓ IIRCB.C-; .

Ausl. Stamm-Act.

Börsen- Zinsen Reinertr.

Kiel-Altona Amsterd.-Rotterd. FI. Mecklenburger Thlr.

2,050,000 6,500,000 4,300,000

—,—2

1848.

100 ½ bz.

von Preussischen Bank-Antheilen 93 ½ a

3 5 bz.

Poln a. Pfdbr. a. C.

Börse war nur sehr gering, und die Course der meisten Act

ien haben nur unerhebliche Veränderungen erfahren.

Der Umsatz unserer heutigen

Auswärtige Börsen.

Breslau, 15. April. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 95 ¼ Gld. 2 Poln. Papiergeld Oesterr. Banknoten 87 u. ¼ bez. u. Br. Staats⸗ schuldsch. 86 ⁄2¶ yGld. Seehandl.⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 104 Br. Posener Pfandbriefe Aproz. 100 ¾ Br., do. 3 ½ proz. 90 Br. 3. Aproz. 99 ¾⅞ bez.,

Friedrichsd'or 113 ½ Br. Louisd'or 112 ½ Gld.

96 bez. u. Gld.

Schlesische do. 3 ½ proz. 95 Br., do. Litt.

do. proz. 92 ¼ Br.

Poln. Pfandbr. alte 4proz. 95 ¼ Gld., do. neue 4proz. 95 ½ do. a 500 Fl. 80 ½ Russisch⸗Poln. Schatz⸗

Oberschlesische Litt. X. 104 bez. u. Br., vo. Litt. B.

Br., do. Partialloose a 300 Fl. 122 Gld., Br., do. Bank⸗Certif. 201) Fl. 17 Br. Obligatonen a 4 vCr. 79 ½ Br. Acrien: 103 Brf. Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburg 76 Br. Märkische 83 ¼ Br., do. Prioritäts 104 02 ½⅔i Br. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 94 ½ Br. Zr. Krakau⸗Oberschles. 67 ½ und 2 bez.

tordbahn 39 ½ bez. Wechsel⸗Course. Amsterdam 2 M. 142 1% Br. Hamburg a vista 150 ¾ Gld. do. 2 M. 150 Gld. London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 26 Br. Berlin a vista 100 ½¼ Br. do. do. 2 M. 99 ½ Gld. Paris 2 M. 80 ¾ Gld. Wien, 14. April. (Sonntag.) 4 ½proz. 82 % ½. Nordb. 109 ½ ½. 80 ½ 81.

Frankfurt a. M., 13. April.

Met.

großen Umfange.

Umsätze zu steigenden Preisen stattfanden.

Br., Neisse⸗Brieg 36 ½ Friedrich⸗Wilhelms⸗

5proz. 93 ¾ ½.

Pesther 87 ½

Unsere Börse hatte in der abgelaufenen Woche ein sehr freundliches Ansehen; nicht allein daß die meisten Fonds⸗ und Actien⸗Gattungen einen namhaften Aufschwung erfuhren, sondern die Umsätze waren auch von einem Die Ursache dieser Lebendigkeit beruhte, wie in meinem letzten Berichte schon bemerkt, hauptsächlich auf Lokalver⸗ hältnisse, indem fortwährend viele Kapitalien, welche seither müßig lagen oder für Zinsen eingingen, jetzt zum Ankauf von Papieren verwendet werden, vornehmlich schienen diese Kapital⸗Anlagen sehr vortheilhaft auf österreich. Fonds gewirkt zu haben, worin in alle Sorten Metall., wiener Actien und Loose, bedeutende Kassen⸗ Auch in süddeutschen Effekten, besonders in bayerischen, württemberg. und darmst., wurden die Vorräthe größtentheils aufgeräumt, und am Schlusse mußte man für die meisten Sorten wieder höhere Preise bewilligen. In Anlehens⸗

Loosen zeigte sich auch wieder Sp im Cours mehr oder

von einer Regulirung der

in die Höhe gingen.

Niederschlesisch⸗ do. Ser. III.

Mittags 1 Uhr.)

heute ungünstig auf den Stand der Fonds. derselben, namentlich alle Oesterreichischen, 3proz. Spanier, 5proz. Sard. Oblig., Bad. und Kurhess. Loose, so wie Friedrich Wilhelms⸗ Nordbahn und Bexbacher Actien, hielten sich gedrückt, worin einige Verkäufe zu rückgängigen Coursen stattfanden. tungen bei stillem Geschäft preishaltend, zum Theil etwas matter.

79 Br., 79 Gld. Bank⸗Actien 1126 Baden Partial⸗Loose a 35 Fl. v. J. 1845 31 ½

Oesterr. 5proz. Metall. Br., 1122 Gld.

1 Br., 31 Gld. Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl. 72 ½ Br., 72 ½ Gld. Kurhessen Partial⸗Loose Sardinien Partial⸗Loose a 36 82 Br., 32 5 Gld. Poln. 300 Fl. Loose 123 Br. do.

23223

Gld., do. a 25 Fl. 26 Br., 25 ¾ a 40 Rthlr. 32 ½ Br., 32 ½ Gld. Fr. bei Gebr. Bethmann inlaänd. 29 1⁄ Br., 29 ½ Gld.

Mall.

80 ¾½ Br., 80 ½ Gld. 41 ½ Gld.

Paris, 13. April. bahn 415.

Nach der Börse. 5proz. Amsterdam 210 ¼. Hamburg 185. Berlin 365. London 25. 45.

Frankfurt 210 ½.

minder besserten. holländische, belgische, amerikanische und sardinische, auch etwas gestiegen, doch waren die Umsätz tend als in den einheimischen Fonds. war das Geschäft sehr ausgebreitet; ein großes sehnliche Posten bis zu 30 % kaufen, später winnst⸗Realisirungen auf 29 ½ und schlossen 224 alten Staatsschuld und eine chung mit England veranlaßte das Steigen dieses Papiers. Handel in Eisenbahn⸗Actien ist noch immer gelähmt, der geringsten Nachfrage die Course aus Mangel an Ab In fremden Wechseln viel Umsatz; die mei⸗ sten Devisen fanden bereitwillige Nehmer und wurden zum Theil höher bezahlt. Das Geld bleibt fortwährend abondant; der Geld⸗ zins⸗Cours steht auf 1 ¼ a ¾ pCt. Frankfurt a. M., 14. April. Der Rückfall der pariser Rentencourse wirkte

88. Wechsel⸗Course.

St. Petersburg 396 ½. Die Börse blieb stationair und die Geschäfte waren gering.

eculationslust, wodurch fast alle sich Die fremden Papiere, als

4proz. Obligationen a 500 Fl. 80 ½ Br., 80 ½⅞ Gld. 2 Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 41 ¾ Br., Köln⸗Minden 95 Br., 94 ¼ Gld.

Zproz. 54. 80.

50.

In der 3 proz.

London, 13. April. 96, 95 ½. 3 ⅛proz. 97 ½. IiDöö

sind zum Theil M68

e darin nicht so bedeu⸗ span. Schuld Bankhaus ließ an⸗ fielen solche auf Ge⸗ à 30; das Gerücht Ausglei⸗ Der wodurch bei gebern rasch

Der Fonds⸗Markt fester.

21P’ Der Fon⸗ - fe CGCWI

Cons. p.

Amsterdam 12. 2— 1 ½. Hamburg 13. 13 ¼ 12 ½¼ Paris 25. 80 75. Frankfurt 124 %, *. Wien 12. 9 12. Petersburg 37 ½

(Effekten⸗Sozietät A Geschäften in Integr. etwas fester. etwas flauer. Portug. unverändert. mer. londoner Notirungen gesuchter.

S nt ... gr. Piecen 12 %, 11 ¼. 76 3 2 ½pro 41

Mehrere Gattungen

Alle übrigen Gat M

3 16

7921¹,

Spanien 3proz. 5proz. 79. 4 ½ proz. 69 ½. Wien 102 ½⅛. Bexb. 80 ¼.

Hamburg, 15. April. Uhr Minden 92. Magdeb.⸗Wittenb. 53. gel an Kauflust gedrückt.

Getraide bleibt flau.

Paris, 14. April. 5proz. 88. 60.

Bexbacher

Sproz. 88. 50. Nord⸗

Ard. 18 ⅛, v. Zproz. 37, †. Bras. 89, 87.

Wechsel⸗Course

Amsterdam, 13. April. Holl. Fonds waren bei Span. bei geringem Umsatz Oesterr. neuerdings angeneh Von den übrigen fremden Effekten waren Peru durch bessere

3 proz. neue 65 9%. Coup. 8 ½, 9.

II

18 8 3

Pass. 3 ⅜, . Chili 98, 96.

Cons. blieben matt und zu den Eröffnungspreisen unverändert Fremde Fonds bei größerem Geschäft etwas höher.

einigen

Span. Ard. 11 ¼, Oesterr. Met. 5proz.

Peru 68:

Telegraphische Notizen.

Frankfurt a. M., 15. April. 22 b1161

Uhr. Nordb. 41 ½. Met

Bad. 34

.Berlin⸗Hamburg 73 ½. Köln⸗ Nordb. 38 und wegen Man⸗

1- Opéerg.)

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei⸗

n

imaessxer: venen; 8

Bekanntmachungen.

* Bek a nntmachung. Berlin⸗Hamburger Eisenbahn.

Unser Generalbericht für das Verwal⸗ tungsjahr 1849 ist von Donnerstag den 6 18ten d. M. ab auf unserem Verwal⸗ tungs-Büreau auf hiesigem Bahnhofe in Empfang zu nehmen. Berlin, den 15. April 1850 Niedieetion.

——

bHann

hung neue Berliner Hagel- 8 ssekurann - Gesellschaff

1“ 8 ¹ 2 Versie EEö11“““ heru

vrebaug 1. 1J rämien, bei welchen ka nn, zu ees chz ahlung stattfinden gelschlag, der nen und den Verlust durch Ha-

I an h t m a e

ns der Feldfrüchte gegen

de

nach erfolgter Fest bei ihr Versicherten trifft, gleich Der

im laufenden

8 ¹ stelung baar . Fonds, mit welchem dis vergütigen. esellschaft

Jahre für ihre Verbinqü 2 aarz m b erbindüc eite .

391,586 Thlr. 8 Sgr. 6 ü g hastet . 1 . zu 1

zunehmenden Prämien ie erforderlichen Antrags-

aeir creseer vevs:

sassungs-Urkunden, sind in dem Haupt-Büreau, am Kupfergraben No. 7, so wie bei den betreffenden Agenten, welche in i 9 gemacht werden, zu haben. Berlin, den 15. April 1850. 0J0J1 der neuen Berliner Hagel-Assekuranz-Gesellschaft.

den Provin

[110] 111AAAX““

Johann Carl Gottlob Erler, geboren am 25. Sep⸗ tember 1805 zu Müdisdorf, jüngster Sohn Carl Gott⸗ lob Erler's, vormaligen Gutsbesitzers in Müdisdorf, jetzt in Oberbobritzsch wohnhaft, und Johannen Chri⸗ stignen Erler, geb. Richter, hat nach Angabe seines Vaters seine Heimat Müdisdorf zu Michaelis 1829 verlassen, um als Böttchergeselle in die Fremde zu gehen, ohne von da bis jetzt zurückzukehren oder etwas über sich hören zu lassen, und ist deshalb auf Antrag seines Vaters die Einleitung des Ediktalverfahrens beschlossen worden.

Nachdem daher von uns

der 2. September 1850 als Anmeldungstermin anberaumt worden ist, wird andurch der verschollene Johann Carl Gottlob Erler, vnee der Verwarnung, daß er im Falle seines Außen⸗

28 ens für todt erklärt und sein etwaiges Vermögen

enen, welche die nächsten Rechte daran darthun, werde

ausgeantwortet werden, so wi jejeni als Gläubiger oder Erbe⸗

einem Grunde Anspruch auf gen zu haben

glauben, bei Strafe des Ausschlusses und des Verlustes

ihrer Ansprüche, überdies auch diese sowohl, als der Verschollene selbst, bei Verlust der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand andurch geladen, obgedachten Tages zu rechter früher Gerichtszeit an hiesiger Landgerichts⸗ stelle entweder in Person oder durch Bevollmächtigte zu erscheinen und sich anzugeben, auch, was die Erlerschen Erben und Glänbiger anlangt, ihre Ansprüche an dem Erlerschen Vermögen anzumelden und zu bescheinigen, mit einander gütliche Verhandlung zu

pflegen

hung Vergleichs aber nach dem bestellten Contradictor zu verfahren und b - 2 Wochen zu beschließen.

Hiernächst haben die Betheiligten

als im anberaumten Inrotulationstermine, die Akten in spruchreifen Stand zu setzen, widrigenfalls sie,

wie sie

werden,

der Bekanntmachung eines Bescheides, welcher für die Außenbleibenden Mittags 12 Uhr als bekannt gemacht zu den Alten wird genommen werden, gewärtig zu sein.

[50 b]

gehörig legitimirte

und sich, da möglich, zu vergleichen, in Entste⸗ hʒBefinden unter sich und mit

tern berufen worden sind.

den 9. November 1850,

dann gerade vorliegen, zum Verspruch gelangen so wie den 28. Dezember 1850

[51 b]

Das unterzeich nung für das neunzehnte nuar bis 31.

BT

Das unterzeichnete Direktorium bringt hiermit zur öffentlichen Kenntniß, daß die in Gemäßheit des §. 13 der Statuten mit Ende dieses Jahres aus dem Gesell⸗ schafts⸗Ausschusse scheidenden: 8

Herr Wilhelm Friedrich Kunze, Bevollmäch⸗ tigter der Leipziger Feuer⸗Versicherungs⸗Anstalt, Dr. Ludwig Puttrich, Advokat; ingleichen deren Stellvertreter:

Herr Johann Friedrich Ludwig Ernst, Uhr⸗ macher und Ritter des K. Sächs. C. V. O., Carl Franz Köhler, Buchhändler, durch verfassungsmäßige Wahl wiederum zu diesen Aem⸗

Leipzig, am 22. Dezember 1849. 1u Das Direktorium der Lebensversicherungs⸗Gesellschaft

Bekanntmach un der Lebensversicherungs⸗Gese

u Leipzig. . 1— Direktorium hat die Hanuptrech⸗ Rechnungsjahr vom 1. Ja⸗ Dezember 1849 verfassungsmäßig abge⸗

g 1 lUlschaft

Auswärtige Betheiligte haben spätestens im ersten legt; es ist dieselbe nach der seitens des Deputirten des

Termine bei 5 Thlr. Strafe Beauftragte zu Empfang⸗

nahme stellen.

Freiberg, im Königr. Sachsen, den 16, Februar 1850.

Raths der

künftiger Verfügungen am hiesigen Orte zu be⸗

Des Raths das. Landgericht. Sachße.

Stadt Leipzig, des Gesellschafts⸗Ausschusses

und des verpflichteten Revisors vorgenommenen Prü⸗

fung und Justification den Agenten zugefertigt worden

und kann bei ihnen in Empfang genommen werden. Leipzig, am 23. März 1850.

Das Direktorium der Lebensversicherungs⸗Gesellschaft. In Berlin bei C. F. Scheel, Neue Grünstraße 15.

2 Rthlr. für 4 Rthlr. 8 in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Rummern wird b

der Bogen mit 2 ½ S

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, fuͤr Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Nr. 57

J1““ q11uuauaunpd.

Preußen. Berlin. Anwesenheit Sr. Majestäi des Königs in Pots⸗ dam. Marienburg. Wasserstand.

eirr Angelegenheiten. Erfurt. hauses.

Oesterreich. Wien.

chen. Berichtigung

Sachsen. Dresden.

Schleswig⸗Holstein. von Willisen.

Oldenburg.

Amtlicher Theil.

Verhandlungen des Volks⸗

Ankunft des Gesandten Grafen Thun aus Mün⸗ hinsichtlich des vorarlbergischen Armee⸗Corps. Die verurtheilten Soldaten. Kiel. Vertagung der Landes⸗Versammlung. Oldenburg. Landtags⸗Verhandlungen. 3 Ausland. 1 Fraukreich. Paris. Das Organ des Elypsee über das Verhalten der Legitimisten. Wahl⸗Kandidaten des demokratisch⸗sozialistischen Co⸗ mité's. Fernere Schließung von Wahlversammlungssälen. Grostbritanien und Irland. London. Ehrenbezeugungen für Lord 1 Gongh. Neuer Präses der ostindischen Cempagnie. Vermischtes. Italien. Turin. Publication des Siccardischen Gesetzes. Ricci b- in Tertacina. 8 Moldau und Walachei. Bukarest. Abreise General Tnac St. Petersburg. 8 Lasten des Faga 3 ürkei. Skutari. Englische Kriegsschiffe zwi ivari vofana⸗Mäͤnbung. glische Kriegsschiffe zwischen Antivari und der

Zörsen- und Handels „Nachrichten.

Amtlicher Theil.

„Auf den Bericht des Staats⸗Ministeriums vom 2ten d. M. bestimme Ich, daß den Vorstehern der Ober⸗Post⸗Directionen der D ienst⸗Charakter: Ober⸗Post⸗Direktor, mit dem Range der Ober⸗ Regierungs⸗Räthe und Ober-Forstmeister, den ihnen beigeordneten Büreau⸗Vorstehern der Dienst⸗Charakter: Post⸗Rath, mit dem Range vor den Assessoren zukommen soll, und daß die Post⸗Inspektoren in hrer jetzigen Dienststellung den bisher eingenommenen Rang der

en Rangklasse der höheren Provinzial⸗Beamten beibehalten.

Charlottenburg, den 3. April 1850.

(gez.) Friedrich Wilhelm. gegengez.) Graf von Brandenburg. von Ladenberg. von Manteuffel. von der Heydt. von Rabe. Simons.

von Schleinitz. von Stockhausen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem ersten Konzepts⸗Ossizial des K. K. österreichischen Oberst⸗ Kämmerer⸗ Amtes, Dr. August Schilling in Wien, und dem Wasserbaumeister Schwarz zu Ruhrort, Regierungs⸗Bezirk Düs⸗ seldorf, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; so wie dem Ma⸗ gistrats⸗Kanzlisten und Botenmeister Schlemmer zu Halle an der Saale, dem evangelischen Lehrer Andreas Müller zu Guteber⸗ verge, Regierungs⸗Bezirk Danzig, und dem Gerichtsschulzen, Erb⸗ scholtiseibesitzer Christian Jüttner zu Polnisch⸗Tarnau, Kreis Freistadt, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen;

Die Regierungs⸗Assessoren Maurach, von Bernuth, Wülffing und von Larisch zu Landräthen; und

Den bisherigen Dirigenten der Realschule zu Burg, Oberlehrer Brohm, zum Direktor dieser Anstalt zu ernennen.

Berlin, den 16. April.

Ihre Königliche Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwerin ist, von Schwerin kommend, zum Besuche bei Ihren Königlichen Majestäten im Schlosse zu Charlot⸗ enburg angekommen.

Nichtamtlicher Theil. Dentschland

Prei n. Berlin, 17. April. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Major von Gansauge, aggre⸗ girt dem 4ten Kuürassier-Regiment und Kommandant von Rastatt, die Erlaubniß zur Anlegung des von Sr. Königl. Hoheit dem Großherzog von Baden ihm verliehenen Commandeur⸗Kreuzes vom Orden des Zähringer Löwen; dem Rittmeister von Schlicht des 10ten Husaren⸗Regiments, zur Anlegung des von Sr. Hoheit dem Herzog von Anhalt⸗Bernburg ihm verliehenen Ritterkreuzes vom Herzoglich anhaltischen Gesammt⸗Hausorden Albrecht's des Bären; so wie dem Geheimen Revisionsrath Victor Ambronn zu Ber⸗ lin zur Anlegung des ihm verliehenen Ehrenkreuzes zweiter Klasse vom gemeinschaftlichen hohenzollernschen Hausorden zu ertheilen.

Beilage.

Berlin, 16. April. Se. Majestät der König hatten vor⸗ gestern Abend mit dem letzten Bahnzuge Sich nach Potsdam begeben, um das 1ste Garde⸗Regiment zu Fuß zu besichtigen. Gestern Morgen um 10 Uhr wurden zuerst die neuausgebildeten Mannschaften der Leib⸗Compagnie Sr. Majestät vorgestellt und die Compagnie speziell besichtigt, hierauf ward das ganze 1ste Bataillon von Allerhöchstdem selben besichligt. Nach Beendigung des Exerzirens ritten Se. Majestät der 3ten und 4ten Escadron des Regiments Garde du Corps entgegen, welche am heutigen Tage in das Stabs⸗ quartier zum Regiments⸗Exerziren einrückten. Hierauf war Civil⸗ Vortrag. Zur Tafel waren die Stabs⸗Offiziere des 1sten Garde⸗ Regiments zu Fuß und sämmtliche Offiziere des 1sten Bataillons befohlen. Heute Morgen von 10 Uhr an haben Se. Majestät nach einander das 2te und das Füsilier⸗Bataillon besichtigt, hierauf Militair⸗Vortrag angenommen und Potsdam mit dem um 2 Uhr abgehenden Bahnzuge verlassen, um in Charlottenburg Ihre Königl. Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin von Mecklenburg⸗Schwe⸗ rin zu empfangen.

Armeebefehl des General⸗Lieut ts

(Königsb. Ztg.) Das Wasser ist in den letzten zwei Tagen so gewachsen, daß die seit Donnerstag aufgestellte Nogatbrücke wahrscheinlich bei noch weiterem Steigen wird abgenommen werden müssen. Es steht jetzt 15 Fuß. Die Schiffbrucke bildet bei der Auf⸗ und Abfahrt ziemlich zwei Berg ähnliche Höhepunkte, die für schweres Fuhrwerk kaum zu passiren sind; dabei ist der Strom sehr reißend. Bei Dirschau steht das Wasser zwar nicht so hoch, nämlich bis jetzt 14 Fuß 9 Zoll; allein dennoch liegen die beiden Enden der Brucke schon unter Wasser, und sollte dasselbe noch weitere 1 ½ Fuß wachsen, so treten die Käm⸗ pen sämmtlich unter Wasser und die Passage ist wieder von Neuem unterbrochen. Nach heute eingegangener Nachricht von Thorn war das Wasser noch im Steigen.

Marienburg, 13. April.

Deutsche Angelegenheiten.

Erfurt, 16. April. (C. C.) Sitzung des Volkshan⸗ ses. Präsident Simson. Eröffnung 10 Uhr. Nach Erledigung der gewöhnlichen Formalien und Genehmigung einiger Wahlen wird das gestern erwähnte Amendement Urlichs (eine Redactions⸗ Aenderung in §. 82) in zweiter Abstimmung einstimmig ange⸗ nommen. Eben so der Viebahnsche Abänderungs⸗Vorschlag, der eine Ergänzung des Bodelschwinghschen Antrages in Betreff des §. 112 ist. Nachdem ein anderer inzwischen eingebrachter Abände⸗ rungs⸗Vorschlag nicht die ausreichende Unterstützung gefunden, geht die Versammlung zur Diskussion über die vom Abgeordneten Stahl und Genossen eingebrachten Verbesserungs⸗Vorschläge zum Verfas⸗ sungs⸗Entwurf in Betreff der Stellung des Reichsgerichts über. Zuerst wird beantragt: §. 124 Litt. a. ganz zu streichen. Nachdem Abgeordneter Camphausen die Ablehnung dieses Vor⸗ schlages empfohlen hat, begründet Abgeordneter Stahl den⸗ selben ausführlicher. Er verbreitet sich namentlich über die Kompetenz des Reichsgerichtes. Es sei unerhört in der Geschichte, daß ein Gericht die entscheidende Gewalt habe in Streitigkeiten zwischen den Landesherrn und ihren Ständen. Ein solches Gericht stehe aber auch mit dem Geist aller politischen Institutionen der neueren Zeit im Widerspruch. Wenn der König von Preußen mehrere derartige Prozesse bei dem Reichsgericht an⸗ hängig hätte, so gliche er jenem Kaufmann von Venedig, der zwar viele Schiffe in der See hatte, aber durch einen Sturm bettelarm werden konnte. Die Fürsten wären in solchem Falle genöthigt, bei den großen Rechtsgelehrten zu antichambriren, um nur ihre Stellen zu behalten. Man sagt, Louis Philipp habe dadurch regiert, daß er einige hundert Deputirte korrumpirt habe. Es wäre ihm viel leichter gewesen, dasselbe nur mit 7 oder 8 Rechtsgelehrten zu thun. Die Staatsverhältnisse haben eine innere Nothwendigkeit und dürfen nicht durch eine mögliche absurde Entscheidung eines Juristen⸗Kol⸗ legiums in Frage gestellt werden. Bei Festsetzung der Verfassung hat man namentlich ins Auge zu fassen, daß sie gehalten werden müsse. Bei Eintritt eines solchen Kompetenzstreites, der die Fort⸗ existenz eines Staates bedrohen kann, wird die Verfassung aber schwerlich gehalten werden.

Abg. Kierulff erklärt sich gegen alle Amendements von Stahl und Genossen zu §. 124 a, c, d, e, f, so wie gegen den Abände⸗ rungsvorschlag zu §. 125., Wenn die in den Amendements gefor⸗ derten Beschneidungen des Gesetzes stattfänden, so würde von dem Reichsgericht nichts übrig bleiben. Ein solches soll aber gerade einerseits die zu große Centralisation verhindern und dadurch den Bundesstaat möglich machen; andererseits den partikularistischen Uebergriffen entgegentreten. Auch die Erbfolgestreitigkeiten und dergleichen seien keine rein dynastischen, sondern interessirten wesent⸗ lich das Land, welches eine Garantie für Wahrung seiner Interessen haben müsse. Nach den Theorieen der Antragsteller, wie sie gestern entwickelt sind, hätte man ganz einfach das ganze Reichs⸗ gericht streichen und zur alten Austrägal⸗Instanz zurückkehren müssen. Der Redner sucht auch aus einer Stelle der Stahlschen Schriften nachzuweisen, daß der Antragsteller sich mit seinen eigenen dort niedergelegten Theorieen im Wider⸗ spruch befinde. Endlich ist der Antrag im Ganzen auch noch im Widerspruch mit dem Passus über das Reichsgericht in der Denk⸗ schrift zu der angenommenen Verfassung (verliest ihn). Auf die einzelnen Punkte eingehend, weist Redner nach, daß die Streichung von Litt. a. einen Bundesstaat unmöglich mache. Der Zusatz zu Litt. d. mache das Reichsgericht zu einem Scheingericht, zu einem bloßen „Schmuck der Krone“, wenn es nur instruiren und begut⸗ achten solle. Wenn aber das Fürsten⸗Kollegium wirklich entscheiden solle, so halte er es dazu theoretisch für nicht befähigt und in ihrer parteiischen Stellung zu den Fragen die Fürsten nothwendig für parteiische Richter. Wollen Sie den Bundesstaat wirklich ins Leben rufen, so verwerfen Sie die Stahlschen Anträge und nehmen Sie die §§. 124 und 125 unverändert an.

Kommissarius Vollpracht führt aus, daß der Abg. Kierulff die Konsequenzen aus den beantragten Abänderungen zu weit gezo⸗ gen habe.

Abgeordn. von Gerlach hält es für eine Abweichung von der Idee der deutschen Freiheit und Gerechtigkeit, wenn die Juristen ausschließlich die Richterstühle besetzen, es müßten auch ungelehrte Richter dabei sein; so sei es von alten Zeiten her gewesen. Des⸗ halb sei er auch nicht unbedingt gegen das Institut der Geschwore⸗ nengerichte, wohl aber gegen unsere jetzige rohe Composition dersel⸗ ben, welche eine Nachahmung der französischen sei. Einigen Juristen oder Nichtjuristen könne man aber unmoöglich die Entscheidung über so gewaltige und hohe Staatsfragen, wie sie hier vorkommen sollen, anheimgeben. Das sei unnatürlich und werde in Wahrheit niemals zur Ausführung kommen können. Man habe aber einen anderen Grund für die Befestigung des Reichsgerichts. Man wolle daraus ein Band machen, welches den auseinanderfallenden Bundesstaat zusammenhalten solle. Das aber sei ihm kein Argument für das Reichsgericht, sondern nur eines gegen den Bundesstaat.

Abg. Bekk (ehemaliger badischer Minister) spricht gegen die Stahlschen Anträge, welche seiner Ansicht hn serchs geha von demokratischer Seite sehr lebhafte Unterstützung finden würden. Man gebe vor, damit die monarchische Gewalt stärken zu wollen. Man handle aber gegen den Bundesstaat, welcher eben aus ver⸗ schiedenen Monarchieen bestehe, und wenn man diesen bei vorkom⸗ menden Konflikten die Mittel der Ausgleichung abschneide, so sei dies nicht im Interesse der Monarchie gehandelt. Es handle sich überhaupt nicht um die monarchische, sondern um die Centralisa⸗ tionsfrage. Den Centralisations⸗Bestrebungen einerseits und den partikularistischen andererseits trete aber der Bundesstaat entgegen. Er stehe lediglich auf dem Boden der Verträge, und die Frage, ob ein Bruch derselben vorliege, müsse von einem dritten unparteiischen Ge⸗ richt entschieden werden. Die Aufstellung des Grundsatzes, daß die Cen⸗ tralgewalt ihre Macht immer weiter ausdehnen könne, ohne daß der einzelne Staat einen Reichsschutz dagegen hätte, wird nicht nur Viele vom Beitritt zum Bundesstaate abhalten, sondern auch den Aus⸗ tritt aus demselben erleichtern. Die Abänderungs⸗Vorschläge sind also geeignet, die Spaltung in Deutschland zu vergrößern. Wir aber wollen diesen Bundesstaat als den Anfang zu einer großen und allgemeinen Einigung Deutschlands betrachten.

Abg. von Gerlach beantragt Aussetzung der Beschlußnahme über §§. 124 und 125 bis zur Diskussion über das Reichsgericht. (Unterstützt.) Der Schluß der Debatte wird angenommen.

Abg. Stahl (persönliche Bemerkung). Der Abg. Kierulff hat einzelne Stellen aus meinen Schriften herausgerissen und mir nicht angehörige Tendenzen hineingelegt. Hiergegen muß ich mich verwahren und die Auffassung jener Stellen als eine irrige er⸗ klären.

Berichterstatter Camphausen spricht schließlich noch gegen die Abänderungsvorschläge, indem er namentlich ausführt, daß eine Schwächung der Königlichen Autorität keinesweges in der Einsetzung eines Reichsgerichts liege. Mit demselben Rechte könnte man be⸗ haupten, daß schon die bloßen hiesigen Berathungen eine solche in sich schlössen, denn es sei hier auch von einem Gegenüberstellen der parlamentarischen Gewalt gegen die Königliche die Rede. Die An⸗ tragsteller stehen immer auf dem Kriegsfuße gegen die Revolution, gegen den Rechtsbruch. Bei Begründung einer Verfassung müsse man aber auf ihre wohlmeinende Befolgung in Zeiten des Friedens rechnen. Man dürfe nicht den Rechtsbruch als bevorstehend, son⸗ dern müsse die gewissenhafte Beobachtung als wahrscheinlich anneh⸗ men. Dem angesührten Beispiel von Louis Philipp setzt der Red⸗ ner das von König Jakob entgegen, welchem es, trotz aller ange⸗ wandten Mittel, nicht gelang, 12 Richter zu korrumpiren.

Der Berichterstatter trägt auf Ablehnung sämmtlicher Anträge an. Der Antrag auf namentliche Abstimmung wird abgelehnt. Des⸗ gleichen der obenerwähnte Antrag des Abg. von Gerlach. Eben so sämmtliche fünf Stahlsche Verbesserungsvorschläge. G

Hiernach steht die Versammlung jetzt bei der Berathung der Grundrechte. Es sind zwei präjudizielle Anträge in Betreff dieser Berathung gestellt worden von Stahl und von Gerlach und Ge⸗ nossen. Der erste verlangt die Berathung der Grundrechte auf dem nächsten Reichstage, der zweite will den ganzen Abschnitt ein⸗ fach durch fünf sehr abweichende Grundrechte ersetzt wissen.

Für diese Anträge spricht der Abg. von Massow, und zwar sehr unzweideutig im Sinne der äußersten, spezifisch preußischen Rechten. Er hat 1813 bis 1815 nicht für deutsche Einheit, Preß⸗ freiheit u. dgl. gekämpft, sondern allein, um die Franzosen aus Preußen hinauszuschlagen. Das Wort Blücher's: „Für meine Soldaten ist mir Freßfreiheit am liebsten“, sei sehr bezeichnend. Der Redner wünscht, daß die Grundrechte en bloc aus der Ver⸗ fassung und bald auch aus der Welt geschafft werden mögen.

Abgeordneter Reichensperger II. spricht gegen den Gerlach⸗ schen Antrag. Der Schluß wird angenommen.

Referent Goltdammer leitet mit einigen Worten die Dis⸗ kussion über die Grundrechte ein und erinnert daran, daß sie fast wörtlich übereinstimmen mit jenem Entwurfe, der von Friedrich Wilhelm III., Stein und Hardenberg ausgegangen sei, mahnt, die destruktiven Elemente daraus zu entfernen, und empfiehlt dann ihre Wirksamkeit einem höheren Schutze, als dem irdischen. Die beiden präjudiziellen Anträge von Stahl und Gerlach werden mit große Majorität abgelehnt. 1

Abgeordneter Piper vertheidigt den von ihm und Genossen gestellten Zusatz⸗Antrag zu §. 131, welcher die Gründung gewerb⸗ licher Genossenschaften und die Selbstverwaltung ihrer Angelegen heiten durch Handels⸗Kammern und Gewerbe⸗Räthe verlangt.

Abg. von Viebahn erklärt sich gegen die Ausführungen des Vorredners. In Folge dessen wird der Pipersche Antrag ver⸗ worfen.

Nachdem hierauf in der Auswanderungsfrage Niemand das Wort ergriffen und ein Verbesserungs⸗Antrag zu §. 135 von dem Abg. Triest, betreffind die Besetzung der öffentlichen Aemter, die Wehrpflicht ꝛc. abgelehnt worden war, trotz der Vertheidigung des Herrn von Gerlach gegen die Angriffe des Herrn von Vincke, ver theidigt der Abg. Keller seinen Abänderungsvorschlag zu §§. 136, 138, 139. Abg. Plathner spricht mit Wärme gegen diesen An⸗ trag, wie überhaupt gegen die von der Rechten aufgestellten Grund⸗ sätze. Referent Goltdammer vertheidigt die Ansicht des Ausschusses. Der Antrag Keller's wird abgelehnt.

Triest spricht für Streichung des §. 137. Abgeordn. Kaul⸗ fuß sucht ihn zu unterstützen, muß aber von dem Präsidenten zur Ordnung gerufen werden und verläßt die Tribüne.

Die Ausschuß⸗-Anträge zu §§. 138 und 139 werden ange⸗ nommen.

Zu No. 141 wird ein Zusatz⸗Antrag des Grafen Lynar an⸗ genommen, desgleichen der betreffende Punkt 9 aus dem Bodel⸗ schwinghschen Antrage. Nachdem ein Zusatz⸗Antrag zu §. 143 ver⸗ worfen worden, wird die Sitzung auf morgen 10 Uhr vertagt. Schluß der heutigen Sitzung 3 Uhr. ““