1850 / 115 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

beweisen und fordern die Weinhändler und übrigen Eigenthümer von Boutiken, welche Abendblätter verkaufen, auf, sich nöthigenfalls mit Gewalt den Polizeiagenten zu widersetzen. Diese jedoch fahren ort, alle Nummern des Evenement allenthalben zu vernichten, wo sie dieselben vor den Schaufenstern erblicken. Ein Weinhändler hat bereits gewaltsamen Widerstand geleistet und die Polizei⸗Agen⸗ ten zum Hause hinausgeworfen. Heute erbieten sich zwei e krämer und Chokoladen⸗Fabrikanten, ohne alle Entschädigung das Evenement in ihrem Kramladen zu verkaufen. Die ganze Angelegenheit ist in wenig Tagen zu mächtigen Feossn, eue gewachsen und beschäftigt die öffentliche Meinung in Füem.. vIprir jedoch glaubt man, daß die Oppositionspartei, vor⸗ 1“ wenigstens, jeden Konflikt vermeiden werde. S 8 hs s. Stockholm, 19. April. Schweden und Norwegen. S.10% ÿMinister Groß⸗ Der außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Minister Foß⸗ britaniens am hiesigen Hofe, Sir Thomas Cartwright, ist vorgestern Nacht vlötlich gestorben. Er hat hier viele Jahre die englische Regierung vertreten. Italien. Rom, das römische Munizipium wieder ein abgesondertes

Prälaten bilden soll. 8 u“ Am 16ten wurde der französische Kommandant mit seinem Ge⸗

neralstabe beim heiligen Vater zum Fußkusse zugelassen. Die Wachtposten im Vatikan werden abwechselnd von dem französischen und päpstlichen Militair bezogen.

18. April. (Lloyd.) Es heißt, daß aufgelöst werden und jede Section nun Dikasterium unter dem Vorsitze eines

726

In den Sälen des Fürsten Hasfhah⸗ versammelte sich gestern Abend die Elite der römischen Gesellschaft, um die Rückkehr des Paͤpstes festlich zu begehen. Außer den Kardinälen, den Mitglie⸗ dern des diplomatischen Corps und verschiedenen Generalen und Offizieren der französischen, Garnison folgten auch viele römische Patrizier- und fremde Familien der an sie ergangenen Einladung. Das Fest begann mit einer musikalischen Akademie und endete mit einem glänzenden Balle, welcher bis Morgens um vier Uhr dauerte.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 28. April. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Zum erstenmale: Der Prophet. Oper in 5 Akten, nach dem Französischen des Eugene Scribe, deutsch bearbeitet von L. Rellstab. Musik von Meyerbeer. Ballet vom Königlichen Ballet⸗ meister Hoguet. Zwischen dem ersten und zweiten Akte fällt der Vorhang nicht. (Herr Tichatscheck: Johann von Leyden; Frau Viardot⸗Garcia: Fides.) Anfang 6 Uhr.

Preise der Plätze: Ein Billet zu den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und im ersten Balkon 2 Rthlr.; zum Parquet und zur Tribüne 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet zu den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.; zu den Logen des dritten Ranges, im Balkon und zum Parterre 20 Sgr.; zum Amphi⸗ theater 10 Sgr.; zur Fremdenloge 3 Rthlr. 8

Im Schauspielhause. Keine Vorstellung. 8

Montag, 29. April. Im Schauspielhause. 76ste Abonnements⸗ Vorstellung: Don Carlos, Infant von Spanien. Trauerspiel in

5 Akten, von Schiller. (Herr Liedtke: Don Carlos.) Anfang 6 Uhr. 1

Dienstag, 30. April. Im Opernhause. 51ste Abonnements⸗ Vorstellung. Zum erstenmale wiederholt: Der Prophet. (Herr Tichatscheck: Johann von Leyden; Frau Viardot⸗Garcia: Fides.)

Anfang 6 Uhr.

Rönigsstädtisches Theater. Sonntag, 28. April. Erstenmale wiederholt: Ein Prophet, und Freuden. Parodirende Zauberposse Tänzen und Gruppirungen (mit theilweiser Benutzung eines älteren Sujets) in 3 Akten, von Gustav Räder. Die neuen Maschinerieen und Decorationen im ersten Akte: Gegend mit Wind⸗ mühlen; im zweiten Akte: der innere Vorhof eines indischen Tem⸗ pels mit der Seitenansicht des Palastes; im dritten Akte: Winter⸗ Landschaft, Explosion⸗ und Einsturz⸗Pavillon, Ansicht von St. Petersburg mit der Eisfläche der Newa ꝛc. sind vom Maschinen⸗ meister Decorationsmaler Herrn Köhn. (Herr Räder: ohannes Muckebold. 8 Joh Montag, 29. vpprü. (Letzte italienische Opern⸗Vorstellung in dieser Saison): II Matrimonio segreto. (Die heimliche Ehe.) Komische Oper in 2 Akten. Musik von Cimarosa. (Sga. Claudina Fiorentini: Carolina, als Gastrolle.) , Dienstag, 30. April. (Dritte Gastrolle des Herrn Räder.)

oder: Johannes

Zum mit Gesängen,

Leiden

Ein Prophet, oder: Johannes Leiden und Freuden.

Berliner Börsée

vom 27. Ap ril.

88

IWechsel-Course.

Amsterdam. vdk“ 250 Fl. V do. 250 Fl. Hamburg 300 Mk. do. 300 Mk. 1 Lst. 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thlr.

V V 100 Thlr. I

Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 1ö’ 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 2 M. 56 28 56 24 3 Wochen 108 ½ 107 ½

London

Wien in 20 Xr. Augsburg Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fufs.

100 PFl. 100 SRbl.

Frankfurt a. M. südd. W.

Petersburg

Inländische Fonds, Lfandbriefe, Kommunal- Papiere und geld-Course.

zü. Brief. Geld. Gem. Preufs. Freiw-Anl 5 106 ¼ 105 ¼ St.-Schuld-Sch. 3 ½ 87 ¾ 861.

2f. Brief. Geld. Gem. Pomm. Pfandbr. 3 96 95 Kur- u. Nm. do. 3 ½ 95 ½ Schlesische do. 2 96 95 ½ EK. u. Nm. Schuldv. 3 ½ do. Lt. B. gar. do. 1 5 104 Pr. Bk. Anth.-Sch. —] 94 ¼

84 84 ½ 1 8 89 ½ Friedrichsd'or. 13 ⁄2 13 ½ 100 And. Goldm. à 5th. 12 ½ I 12 ½

1 do. 90¾ Disconto. I1““ I Ostpr. Pfandbr.

Sech.-Präm.-Sch. Berl. Stadt-Obl.

do. do. 3 ½ Westpr. Pfandbr. 3 ½ 90 ¼

Ausländische Fonds.

Russ. IIamb. Cert. Poln. neue Pfdbr. 4 95 ½

do. Hope 1. Anl. V do. Part. 500 Fl. 4 81

do. Stregl. 2. 4. A. 90 ½ do. do. 300 Fl. —123 do. do. 5. A. 4 90 IIamb. Feuer-K. 3 ½ V

do. v. Rthsch. Lst 109 ¼ do. Staats-Pr. Anl.

do. Engl. Anleihese 95 ½ 2 98

do. Poln. Schatz 0. 78 ½ 3

do. do Cert. L. A. 7

4 2 % Int. 2 ½ 92 do. do. L. B. 200 Fl! 7 ½ 964

Poln a. Pfdbr. a. C. 4

Lübeck. Staats-A. 17. 7 9 9.

IIoll 2 ½

Kurh. Pr 0. 40 th. 32 ½ V N. Bad. do. 35 Fl. V

Eisenbahn-Actien.

8.

Stamm-Mctien. V Kapital. 14A“ Tages-Cours. Der Reinertrag wird nach erfelgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt. Tie mit 3 ½ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Börsen-Zins-

Rechnung.

Rein-Ertra 1848.

Prioritäts-Actien. Kapital.

Tages- Cours-

Zinsfuss.

Sümmtliche Priorühts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

103 b21 645662666 142 B.

Berl. Anh. Litt. A. B. do. Hamburg

do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt ...

do. Leipziger Halle-Thüringer Cöln -Minden

do. Aachen. Bonn. Cöln Düsseld.-Elberfeld.. Steele -Vohwinkel! Niederschl. Märkisch.

do. Zweigbahn Oberschl. Lit. A. do. ÜErU ser

Cosel Oderberg. . .. Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl.... zerg.-Märkbk Stargard-Posen Brieg Neisse... .. . .. Magdeb.-Wittenb. ...

6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

65 bz. 9⁴½ bz.

41 G.

88—

ö

104 ½ bz. u. G. 102 ¾ ² 103 bz. 70 ½ G.

8—

69-0Sg=N *

ox

—y—

Quittungs- Bogen.

Aachen-Mastricht... 2,750,000

Ausläind. Actien.

Friedr. Wilh.-Nordb. do. 1IJloh .

8,000,000 40 ¼ 41 a 40 ½ b⸗

99 ½ bz.

Schluss-Course von Cöln-Minden 94 ¼ Pz.

95 ¼ bz. 101 ½⅛ a

97 bz.

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 800,000 105 B. 1,788,000 99 G6. 4,000,000 98 ¾ bz. 3,674,500 102 B. 3,500,000 103 ½ a 217,000 83 ¾¼ B. 2,487,250 88 6. 1,250,000 76 B. 1,000,000 2 Setw. bz. 4,175,000 3,500,000 16 2,300,000 102 ¼ 6. 252,000 4 ½ 000,000 100 B. 99 ¼ 6. 370,300 360,000 841 B. 250,000 325,000 375,000 400,000 1,100,000

Beorl haeltt do. Hamburg do. Io I do. Potsd-Magd. .. do. do. do. o Litt do. Stettiner 8

Magdeb.-Leipziger .. Halle-Thüringer... Cöln-Minden do. do.

Rhein. v. Staat gar. do. 1. Priorität.. do. Stamm-Prior.

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. Märkisch.

do. do. do. III. Serie. do. Zweigbahn

Magdeb.-Wittenb. 121

Oberschlesische

Krakau-Oberschl..

Cosel-Oderberg Steele -Vohwinkel .

do. do. II. Ser.

Breslau- Freiburg ... Berg.-Märk.

100 b⸗z.

q

96 ½ G. 82 B.

SnSnnn

Ausl. Stamm-Aclt.

2,050,000 6,500,000 4,300,000

Kiel-Altona Amsterd.-Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.

von Preussischen Bank-Antheilen 93

Das Geschäft war heute fast noch beschränkter, als gestern, und die Course meistens unverändert.

Oberschlesische

ÜüiE. und B. begehrt und etwas höher bezahlt.

Auswärtige Börsen. Wien, 25. April. Met. 5proz. 92 ½, *%,

S 29 1 28, 4, 4proz. I 2 ½. 4 ½ proz. 81 ½, x,

2 2/ 72 ½. 1„½. 2 zl proz. 49 ¼ 49. Anleihe 34: 171 ⅛, 170 ⅛, 171. 39: 108 107½, 5. Nordbahn 108 ½¼, 109, 108 ¼, . Gloggnitz 112 ½ 112. Mail. 80 79 ½. Pesth 86 ½, . Bank⸗ Actien 1070, 72, 74. 8 Amsterdam 163 ½ bez. u. Gld. Augsburg 117 ¾ bez. u. Gld. Frankfurt 117 bez. u. Gld. Hamburg 173 ½ Gld. u. Br. London 11. 52 bez. u. Br. Paris 139 % Br. K. Gold 123 ⅞. 1 Silber 116 ½. Fonds und Actien gedrückt, zu Ende fester. anfangs gesucht, schlossen matter.

Leipzig, 26. April. Leipzig⸗Dresdener Part. Oblig. 106 ¾ Gld. Leipz. B. A. 155 Gld. Leipzig⸗Dresd. E. A. 119 ½ Br. 119 Gld. Sächstsch-⸗Bayerische 86 Br., 86 ½ Gld. Schlesische 94 Br., 94 Gld. Chemnitz⸗Riesa 25 ½ Br. Löbau⸗Zittau 25 ¼ Br. Magdeburg⸗Leipzig 214 Br., 213 Gld. Berlin⸗Anhalt. 90 ¼ Br., 89 Gld. Krakauer 69 Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nord⸗ bahn 41 Gld. Altona⸗Kiel 94 Br., 93 ½ Gld. Deßauer B. A. 132 ½ Gld. Preuß. B. A. 94 ½¼ Br., 93 ¾ Gld.

L“ a. M., 25. April. Die Börse in Oester 8 hischen Fonds war heute flau gestimmt. Alle Gattungen dersel Cours zurück. Es wurden darin mehrere Verkäufe 8 n u F. W „Nordbahn und Zproz. Spanier nie⸗ gestern. 4 und ö5proz. Belg. Obligationen hielten sich bei mehreren Umsätzen zu besseren Coursen gesuchter. Alle übrigen

Fonds erlitten kei Veré 3 . 8ee ö“ keine Veränderung. Das Geschäft darin war höchst

Oesterr. 5proz. Metall.

Fremde Valuten

10862³ 6 78 Br., 78 ½ Gld. Bank⸗Acti 1840 8* B 1081 Gld. Baden Partial⸗Loose a 5f Fl. Dawmütast Hastial 28ge 1⸗Loose a 40 Rthlr. 32 ½ Br., 32 Glv. Fl. 2 B8 hal ⸗Loose a 50 Fl. 72 ½ Br., 72 Gld., do. a 25 Dethmums 932 8, Oid. Sard. Part.⸗Ldose a 36 Fr. ö“

8 Br., 3 Spanien 3proz. inländ. 29 ¼ Br.,

29 %% Gld. öI 5 se 122 Br., 122 Gld., do. 4 roz.

1 Poln. 300 1 Obligationen a 500 80 89 88 801 Gld. Köln⸗Minden 94* Br., 94 Gld. Bexbacher 30 ½ Br., 80 Hamburg, 25. April. ze „, St. Präm. Ooilz⸗ 93 Serü. 8. Nrer. y. F. 87 .⸗ 86 9 85 ⅞˖ Gld. Dän. 70 Br., 69 ½ Glt. 05 Br. Stiegl. 80 Br., Br., 69 ½ Gld. Ardoins 10 ¼ Br. 3 proz.

27 Br., 27 ¾ Gld. Am. Ver. St. 6proz. 107 ¾ Br., 107 ½ Gld. Hamburg⸗Berlin 78 ¼ Br., 78 ½ Gld. Bergedorf 90 Br. Magde⸗ burg⸗Wittenberge 57 Br., 56 ½ Gld. Altona⸗Kiel 93 Br., 92½ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 40 Br., 39 Br. Köln⸗Minden 93¼ Br., 93 Gld. In Fonds etwas Umsatz; auch Paris, 24. April. 3 proz. 55.45. bahn 416. 25, 415. Nach der Börse. 5proz. 89.5. Gold al Marco 16 a 17. Holl. Dukat. 11. 90 a 80. Wechsel⸗Course. Amsterd. 210 ½. Hamb. 185 ½. Berlin 365. London 25. 45. Frankf. 210 ½. b Petersb. 396 ½. Die Preise der Fonds waren heute im Allgemeinen matt. London, 24. April. Zproz. Cons. p. C. u. a. Z. 96 ⅛. SH DNd. 1... FCr. 372 . Pass. 4. 3. Int. 56, 55 ½. Aproz. 85 ½, ¼. Bras. 88, 86. Mex. 29 ¼, 28 ⅛. Pern 71, 70. Chllt 98, 96. Fremde Fonds flau, ohne wesentliche Veränderung. Eisenbahn⸗Actien fest. ihr Geon E. 96, 96 7, . ..v, 1 In Eisenbahn⸗Actien wenig Geschäft, doch behaupteten sich die Preise.

Eisenbahn⸗Actien begehrt. 5proz. 89.20. Nord⸗

Wechsel⸗Course. Amsterdam 12. 1 ½ 1 ½. Hamburg 13. 13 ½, 13. 13. Paris 25. 60 55.

Frankfurt 120 ½R, . Wien 12. 9—3. Petersburg 37 ½, ½.

Amsterdam, 24. April. Holl. Fonds zeigten anfangs eine rückgängige Tendenz; blieben jedoch am Schlusse durch mehrere Ein⸗ käufe noch besser, als gestern. Von fremden Effekten ist keine Gat⸗ tung meldenswerth verändert.

Holl. Int. 55 42, 7. 3 proz. neue 64 1%, ½, 65. Span. Ard. 11 %, gr. Piecen 11 ½, 7%, z. Coupons 87%, 9. Russ. alte 103 ¾. Stiegl. 85 ½. Oesterr. Met. 5 proz. 75 ½. 2 ½ proz. 09, W.

- Markt⸗Berichte. Berliner Getraidebericht vom 27. April. Weizen nach Qualität 45 51 Rthlr. Roggen loco 25 ½ 27 Rthlr. » pr. Frühjahr 25, 25 ¼ u. Rthlr. bez., 25 ½ Br. u. G. Mai/ Juni 25 Rthlr. Br. u. G.

Roggen Juni / Juli 126 ¼ Rthlv. Br., 26 bez. u. G. Zuli/Aug. 26¾ Rthlr. Br., 26 bez. u. C Sept. / Oktbr. 28 Rthlr. Br., 27 ½ a2 Gerste, große loco 19—22 Rthlr. kleine 17— 19 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 16—18 Rthlr. pr. Frühjahr 50 pfd. 16 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 27—30 Rthlr. Futterwaare 25 —27 Rthlr. Rüböl loco 11 ½ Rthlr. Br., 11 ½ G. pr. April 11 ½ u. 11 Rthlr. bez., 11 ½ Br., 11 ½ G. April/ Mai 11 ½ Rthlr. bez., Br. u. G. Mai / Juni 10 Rthlr. Br., 10 ⅞˖ G. Juni./Juli 10 ¾ Rthlr. Br., 10 G. Juli /Aug. 192 h. 8 Na. encg. 10½ Rthlr. Br., 10 ½ G. Sept./Okt. 10 ¼ Rthlr. Br., 10 ¾ bez., 10 G. Okt. Novbr. 10 ¾ Rthlr. Br., 10 ⅞˖ G. Leinöl loco 11 ½ Rthlr. Br. pr. April 11 ½ Rthlr. bez. »„ April /Mai 11 ⁄½21 Rthlr. Mohnöl 14 ½ a 14 Rthlr. Palmöl 12 ¼ a 12 Rthlr Hanföl 13 ½ Rthlr. 1 b Südsee⸗Thran 12 ½¼ a 12 Rthlr. Spiritus loco ohne Jaß⸗ 9* Mehlt. bes.. mit Faß pr. 9 pri ET 5289 v 14 Rthlr. Br., 14 bez. u. G. Mai/Juni 14 ¼ Rthlr. Br., 14 ½ G. Juni /Juli 14 ½8 Rthlr. Br., 14 2⁄2 G. Juli/Aug. 14 ¾ Rthlr. Br., 14 ⅔˖ G., 14 bez. Aug./Sept. 15 ¼ Rthlr. Br., 15 ⅛½ bez., 15 G. Wetter empfindlich kühl. Geschäftsverkehr etwas reger. Weizen etwas mehr gefragt. Roggen gefragt und höher bezahlt. Rüböl wenig verändert. Spiritus still.

Telegraphische Notizen. Hamburg, 26. April. 2 ½ Uhr. Hamb.⸗Berlin 78 ½. Köln⸗ Minden 92 ⁄⅛. Magd.⸗Wittenb. 56 ½. Nordb. 39 ½. Wechsel⸗Course. London 13 %. Amsterdam 35,. 65. Frankfurt a. M., 26. April. 2 ½ Uhr. Nordb. 40 ¼. Met. 4 ½proz. 699. 5proz. 78 ½. Span. 29 v⅛¾. Bad. RKhb. 32 ½. Wien 102 ½. Paris, 25. April. 5 Uhr. Amsterdam, 25. April. Span. Zproz. inl. 29 ¾

298. 75

75 ½. Russ. 4proz. Stiegl. 85 ¼.

5proz. 89.20.

3proz. 55.45. Ard. 11 ½¼.

4 ½ Uhr. Int. 55 ⅛.

(Zweite Gastrolle des Herrn Räder.)

Met. 2 ½èproz. 40 ½, 5proz. 81 ½, 5proz. alte

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei. Beilage

reußischen Staats-Anzeiger.

8 Sonntag d. 28. April.

FESvns

n h e lt

Deutschland. Bremen. Verhandlungen der Bürgerschaft.

Wissenschaft und Kunst. Schauspielhaus. (Der Brockenstrauß.) Eisenbahn⸗Verkehr. Aachen⸗Düsseldorfer Eisenbahn. Amsterdam⸗Rotterdamer Eisenbahn. Markt⸗Berichte. .

Bremen.

Königliches

DHentschland.

Bremen. Bremen, 25. Aptil. (Wes. Ztg.) In der heutigen Sitzung der Bürgerschaft verlas der Präsident zunächst die Rückäußerung des Senats in Betreff der Geschwornengerichte. Senat erklärt darin, daß auch er in Beziehung auf alle Punkte, worüber die Differenz mit der Bürgerschaft besteht, seine früher ge⸗ äußerte Ansicht nur wiederholen könne. Diese Punkte betreffen be⸗ kanntlich 1) die Ernennung des Staatsanwalts, 2) den Modus für die Bildung der Geschwornenlisten, 3) das zur Schuldigsprechung mindestens erforderliche Stimmenverhältniß, 4) die Zulässigkeit einer Verwandlung der Gefängnißstrafe in Geldstrafe bei Preßvergehen gewisser Art. Herr W. Bxrandt schlug vor, darauf folgende Er⸗ klärung seitens der Bürgerschaft folgen zu lassen:

Die Bürgerschaft hat aus der Mittheilung des Senats vom 22. April ersehen, daß sich derselbe hinsichtlich der §§. 4, 21, 131 des provisorischen Gesetzes über die Geschworenengerichte, so wie des §. 7 des provisorischen Preßgesetzes, nicht mit ihr einverstanden erklärt. Obgleich sie nun hofft, daß derselbe ihr noch beitreten werde, so hat sie doch zur Beschleunigung der Sache für den Fall, 8e dies nicht stattfinden sollte, zu der gesetzlichen Vermittelungs Deputation ihre Mitglieder ernannt.“ (Folgen die Namen.) Herr Aeltermann Heye beantragte die Aussetzung dieses wich⸗ tigen Gegenstandes für heute; diese Mittheilung habe noch nicht einmal dem Bürgeramt zur Einsicht vorgelegen, und gewiß viele Vertreter haben vor der Sitzung keine Kunde davon gehabt. Nichtsdestoweniger wurde mit einer Majorität von 48 Stimmen die Annahme des Brandtschen Antrags beschlossen und die Vermit telungs⸗Deputation erwählt, deren Mitglieder sämmtlich der Linken angehören. Spodann folgte die in der letzten Sitzung vertagte Berathung über die Mittheilung des Senats vom 8. April, die deutsche Verfassungs⸗ Angelegenheit betreffend. Herr W. Brandt nahm den in letzter Sitzung von ihm gestellten Antrag wieder auf; dagegen schlug Herr Richter Tidemann vor, dem Senat zu erklären: Die Bürgerschaft setzt unter den obwaltenden Umständen ihre weitere Erklärung über diese Angelegenheit, unter Vorbehalt ihrer verfassungsmäßigen Rechte, einstweilen aus. In dem gegenwärtigen Augenblick, wo die Entscheidung vor der Thür stehe, gezieme sich vor Allem, Besonnen⸗ heit und politische Weisheit zu üben, indem man den status quo aufrecht erhalte. Der Zwiespalt zwischen Senat und Bürgerschaft erhalte durch die Brandtsche Erklärung nur neue Nahrung. Es liege darin ferner versteckt die Lossagung, möglich, daß später eintretende Verhältnisse einen derartigen Schritt billigen würden, augenblicklich wäre aber eine solche Sprache unnöthig und unpolitisch. Dagegen, fährt der Redner fort, werden in der von ihm vorgeschlagenen Er⸗ klärung die Rechte der Bürgerschaft dem Senat gegenüber gewahrt, dabei aber der jetzt so nothwendigen Umsicht und Besonnenheit, welche jeden Schritt verbieten, der Bremen unter Umständen später kompromittiren könnte, Rechnung getragen. 8

Herr Pastor Dulon: Als sich Bremen anschloß, da g schah es (wie das deutlich aus der damaligen Erklärung hervorgeht) in der Voraussetzung, daß sämmtliche Proponenten, dem Bündniß treu bleiben würden, nur dann erscheine Bremen dem letzteren verpflich⸗ tet. Er sei daher mindestens für eine Erklärung, wie die von Herrn Brandt proponirte, gerade weil eine Entscheidung drohe, darum sei die Bürgerschaft verpflichtet, cine Erklärung abzugeben, denn daß es im hohen Interesse Bremens liege, sich definitiv vom Bündniß loszumachen, habe jetzt Niemand bestritten. Er sehe keine Veranlassung, die von den Vätern vererbte Reichsunmittel⸗ barkeit Bremens für das erfurter Werk hinzugeben und Bre⸗ men zu einer preußischen Provinz zu machen. Wohl möge jene Reichsunmittelbarkeit dem Bau eines einigen Deutschlands geopfert werden, Niemand werde aber jetzt noch behaupten wol⸗ len, daß in Erfurt dieses einige Deutschland begründet werden könne; so lange wie möglich müsse also Bremen gegenwärtig seine Unabhängigkeit zu bewahren suchen. Ferner fordere Bremens Lage ein freuͤndschaftliches Verhältniß mit Hannover; könnte solches auf die Dauer bestehen, wenn Bremen beim Bündniß verbliebe? End⸗ lich aber verliere in diesem Falle Bremen sein Theuerstes, sein freies Wahlrecht, des Bürgers unschätzbares Gut. Er habe Gründe, auf einen Antrag seinerseits zu verzichten, der darauf hinausginge, daß Bremen sich geradezu vom Bündniß lossage, wozu es unter den jetzigen Umständen berechtigt erscheine, und beschränke sich nur auf eine dringende Empfehlung der Brandtschen Erklärung.

Herr Pastor Nieter: Der faktische Rücktritt Hannovers und Sachsens sei längst erfolgt, und Bremen habe keinen Einspruch erhoben, es lasse sich durch Abgeordnete beim Parlament vertreten, der Senat habe die Additional⸗Akte anerkannt, wie lasse sich also erwarten, daß der Senat sich auf einmal so inkonse⸗ quent zeigen und auf eine Erklärung, wie Herr Brandt sie vor⸗ schlage, eingehen werde? Das könne Niemand ernstlich glauben, auch würden die verbündeten Staaten nicht zugeben, daß Bremen bis zur vollständigen Rückkehr Hannovers zum Bündniß von seinen Verpflichtungen entbunden sei. Was die Bürgerschaft jetzt auch beschließen möge, das Verhältniß Bremens zum Bündniß könne dadurch nicht alterirt werden. Ein solcher häuslicher Streit zwischen Senat und Bürgerschaft würde nur in gefährlicher Weise die Fol⸗ gen des allgemeinen Wahlrechts zeigen und schwerlich dazu beitra⸗ gen, daß die bevorstehende Entscheidung der beiden Häuser in Erfurt über das freie Wahlrecht in den Einzelstaaten zu Gunsten der Er⸗ haltung desselben ausfalle. Wenn der Bundesstaat ins Leben trete, sei es, nach dem bisherigen, namentlich nach dem Verhalten des Volkshauses in dieser Frage, unwahrscheinlich, daß den Einzelstaa⸗ ten das freie Wahlrecht genommen werde; wie aber, wenn das Interim bestehen bleibt oder der alte Bundestag wieder auflebt?

Der

Beilage zum .

Er rathe, vorsichtig zu sein und von dem Senat nichts zu verlan⸗ gen, was er nicht erfüllen kann.

Pastor Dulon: Weshalb der Senat nicht auf der Erklärung eingehen könne, wie sie bereits von der Großherzoglich oldenburgi⸗ schen Regierung auf Antrag des Landtags angenommen, wie sie sich aus den Erklärungen des bremischen Bevollmächtigten von selbst ergebe, habe Niemand nachgewiesen. Wenn man gesagt habe, die verbündeten Regierungen werden auf die Erklärung Bremens keine Rücksicht nehmen, so weise er auf Hannover hin, was Hannover schütze, schütze am Ende Bremen auch. Vom Bundestag hoffe auch er nicht die Erhaltung von Bremens Freiheiten, wohl aber rechne er in dieser Beziehung auf die Eifersucht zwischen Oesterreich und Preußen.

Richter Schumacher: Zur Berichtigung bemerke er, daß Bremens Reichsunmittelbarkeit schon seit dem Jahre 1803 anfgehört habe; nach dieser werde sich Niemand zurücksehnen. Er frage nur: Was könne man von einem Interim, von dem münchener Bündniß für Deutschlands Einheit, für Bremens Unabhängigkeit hoffen? Habe nicht Bremen noch mehr von Hannover als von dem mächtigen Preußen zu fürchten? In das Rad der Zeit können wir doch nicht hemmend eingreifen, also sei es das Beste, zu temporisiren.

Nachdem nun noch die Herren Rogge und Pastor Dulon, Letz⸗ terer zur Widerlegung des von Herrn Richter Schumacher Gesag⸗ ten, gesprochen, wurde bei namentlicher Abstimmung der Antrag des Herrn Brandt mit 98 gegen 80 Stimmen angenommen und lautet der Beschluß in dieser Angelegenheit nunmehr, wie folgt:

„Als die Bürgerschaft in ihrer Sitzung vom 27. März den Beschluß faßte, die vom Senate, gegen die Bestimmungen des Reichswahlgesetzes, einseitig vorgenommene Wahl zum Staatenhause zu genehmigen, falls der Senat sich mit ihr dahin einigen würde, daß die Beschlüsse der erfurter Versammlung für Bremen nicht eher in Kraft treten sollten, als bis die vollständige Theilnahme Han⸗ novers an dem Bündnisse wieder hergestellt sein würde, konnte sie nichts Anderes als eine unumwundene zustimmende Antwort vom Senat erwarten. Sie knüpfte die in ihrem Beschluß ausgesprochene Genehmigung an eine Bedingung, deren Erfüͤllung seitens des Senats um so leichter war, als es, wegen des definitiven Austritts Hannovers aus dem Bündnisse, so wie wegen der vom Verwaltungs Rath beschlossenen Zusatzakte und der von demselben den Regierun⸗ gen von Oldenburg, Hamburg, Lübeck und Bremen zugestandenen Vorbehalte, ihrer Ansicht nach, rechtlich der Zustimmung des Se nats dazu, daß die Beschlüsse der erfurter Versammlung nicht vor der Wiederherstellung der vollständigen Theilnahme Hannovers an dem Bündnisse für Bremen in Kraft treten sollen, gar nicht einmal bedurfte.

„Aus der Mittheilung des Senats vom 8. April hat die Bür⸗ gerschaft aber nun ersehen, daß derselbe ihrer gerechten Erwartung nicht entsprochen hat, vielmehr die Geltendmachung ihrer für das wahre Wohl unseres Freistaats durchaus nothwendigen Voraus⸗ setzung an eine Rücksicht knüpft, welche nach Ansicht der Bürger⸗ schaft der bremische Staat den übrigen Staaten des Bündnisses ge⸗ genüber, wegen der gänzlich veränderten Grundlage desselben, nicht mehr zu nehmen hat.

„Die Bürgerschaft hält dafür, daß eingegangene Verträge mit anderen Staaten nicht allein von einer Handelsrepublik wie Bremen, sondern von jedem Staate getreu erfüllt werden müssen, hält sich aber durchaus nicht mehr an Verträge gebunden, sobald nur einer derjenigen Staaten, mit welchen diese Verträge abgeschlossen sind, gänzlich davon zurücktritt; sie will aber hiermit nicht ausgesprochen haben, daß der Austritt Hannovers aus dem Bündnisse nicht ge⸗ rechtfertigt sei, und kann sich hierüber überhaupt kein bestimmtes Urtheil erlauben, so lange der Senat ihrem Gesuche um Mitthei⸗ lung aller auf das Bündniß vom 26. Mai bezüglichen Aktenstücke noch nicht nachgekommen ist.

„Schließlich muß sich die Bürgerschaft noch dahin erklären, daß, wenn, wie es hier der Fall ist, durch den definitiven Austritt Han⸗ novers aus dem Bündnisse oder wegen der Nichtbetheiligung ande⸗ rer deutscher Staaten an demselben, Abänderungen in dem Ver⸗ fassungs⸗Entwurfe vorgenommen worden sind, was durch die be⸗ schlossene Zusatzakte und die Genehmigung der oldenburgisch⸗han⸗ seatischen Vorbehalte geschehen ist, unserer Verfassung nach, diese Abänderungen von der Bürgerschaft genehmigt werden müssen.

„Nach allem diesem erwartet die Bürgerschaft: der Senat werde ihr eine sie befriedigende, dem wahren Wohle unseres Freistaats entsprechende Erklärung zukommen lassen, damit Senat und Bür⸗ gerschaft in dieser so ernsten Zeit auch fernerhin Hand in Hand gehen können und es der Bürgerschaft möglich wird, dem vom Senate ausgesprochenen Wunsche genügen zu können.“

Schließlich wurde noch die Berathung des Budgets fortgesetzt und ein Theil der „gewöhnlichen Ausgaben“, namentlich auch das auf 68,711 Rthlr. veranschlagte Militair⸗Budget, bewilligt, wobei zu bemerken ist, daß der Jahrgang 1830 für dieses Jahr, wenn nicht außerordentliche Umstände eintreten, nicht einberufen und so auf die alte Standesliste der Bundes⸗Matrikel wieder zurückgegan⸗ gen werden soll. In Betreff des Budgets tragen wir noch nach, daß die Einnahme des vorigen Jahres 99,838 Rthlr. mehr, als veranschlagt, ergeben hat; die Ausgabe war veranschlagt zu 1,076,019 Rthlr., hat aber nur betragen 971,656 Rthlr. Mehr⸗ einnahme und Minderausgabe berechnen sich somit auf 204,200. Rthlr., welche, von dem auf 264,283 Rthlr. veranschlagten Defizit abgezogen, nur 60,083 Rthlr. als wirkliches Defizit ergeben. Das Defizit des laufenden Jahres ist veranschlagt auf 137,074 Rthlr.

Wissenschaft und Kunst. 8 HKönigliches Schauspielhaus.

Zum Erstenmale: Der Brockenstrauß. Dramatischer Scherz in 1 Akt, von G. zu Putlitz.

(Freitag, 26. April.)

Das Publikum war in der Laune, in der man sich gern belustigen läßt und fuͤr einen guten Scherz zwei mittelmäßige und drei schlechte Späße mit in den Kauf nimmt; so wurde denn dieser Brockenstrauß so gut auf⸗ genommen, als es der beste Freund des Verfassers nur wünschen kann. Die Kritik hat kein Recht, scheel dazu zu sehen, da das Stücklein keine Lustspiel⸗ Ansprüche macht und seinen Zweck, Heiterkeit zu erregen, ohne Aergerniß zu geben, erfüllt hat.

Herr Gern als berliner Rentier war in Floribus. Namentlich wußte er den besten Schwank des Stückes, das Mißverständniß mit Malwine May (Mad. Hoppé) welche von einer Reise spricht, während der alte Herr Fichtenberger Alles auf seinen Heirathsantrag bezieht äußerst komisch auszustatten. Eine seltene Virtuosität bewährt Herr Gern stets darin, bei geräuschvollem Hause sich horbar zu machen; entweder weiß er seine Worte zwischen Applaus und Gelächter geschickt einzupassen oder den Lärm zu do⸗ miniren, wobei ihm seine kolossale Stimme gut zu statten kommt. Frau⸗

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Hoppeé sollte bei solchen Gelegenheiten in ihren Lachmuskeln mehr Disziplin erhalten. Frau von Lavallade war als harzburger Wirthin recht er⸗ götzlich, auch Herr Crüsemann als Junius und Frau Birch⸗Pfeiffer als Bonne. Heir von Lavallade spielte seine Liebhaberrolle, wie sie es verlangte. Einige Ellenbogenbewegungen häiten wegfallen sinben sic in Eisenbahn⸗Passagierstuben leicht mit den Nachbarn in Konflikt bringen 3 und auf der Bühne weder von der Aesthetik noch von der Komik geboten werden. Am Schlusse wurden Alle gerufen.

1 Auszug aus dem Protokolle der am 8. April 1850 in Düsseldorf stattgehabten Generalversammlung.

In dem mit dem Staat abgeschlossenen Vertrag, welcher von dem Präses der Direction vorgelesen wurde, finden sich manche von denjenigen Bedingungen wieder, welche der Staat bereits zu Anfang des Jahres 1849 der Gewährung einer 3 proz. Zinsgarantie zur Seite stellte. Es läßt sich jedoch bei näherer Erörterung des Vertrages leicht uͤberzeugen, daß in Folge wiederholter mündlicher und schriftlicher Bemühun⸗ gen von Seciten der Direction wesentliche Erleichterungen erzielt wor⸗ den sind. Namentlich ist hervorzuheben, daß 1) durch die Direction die Proposition der Staatsregierung, nach welcher die Perfection des verabredeten Vertrages von der vorherigen Einzahlung von 25 Prozent des Actienkapitals abhängig gemacht wurde, beseitigt ist, daß ferner 2) der von der Staatsregierung früher normirte Zinsensatz von 3 ½ Prozent für das Actienkapital während der Bauzeit auf 4 pCt. erhöht ist; daß außerdem 3) den respektiven Actionairen die Befugniß eingeräumt worden, sich für jede jeweilige Actienbetheiligung auf jede Actie einen Quittungsbogen beziehungs⸗ weise Actiendokument crtheilen zu lassen, und daß endlich 4) falls der Staat die Bahn als Eigenthum erwerben will, die Actien gegen Erstattung des vollen Nominalwerthes eingelöst werde müssen. b Obgleich es an Bemühungen, die ursprünglichen Bedingungen, wie geschehen, im Interesse der Actionaire zu modifiziren, nicht ge⸗ fehlt hat, so hat es der Direction doch nicht gelingen können, fer⸗ nere Erleichterungen herbeizuführen, wozu der Grund sehr nahe liegt. Wie be annt, wurden von Seiten des Staats bereits schon zu Anfang des Jahres 1849 der Direction diejenigen Bedingungen entgegengehalten, unter welchen nur eine Zinsgarantie bewilligt wurde. In Beziehung auf das erlangte Resultat möchte noch zu erwägen sein, wie die Börsen⸗Course zu Anfang des Jahres 1849 standen und auf welche Höhe zur Zeit der letzten Verhand⸗ lungen mit den Staats⸗Behörden resp. der daraus erfolgten Ver⸗ trags⸗Abschließung 29. September 1849 sie gestiegen wa⸗ ren. Ferner wäre noch der Umstand anzuführen, daß die Stim⸗ mung der Kammern hinsichtlich der vom Staate in Aussicht gestellten Gewährung einer Zins⸗Garantie unter den da⸗ für gegebenen, oben enthaltenen Bedingungen eine zwei⸗ felhafte war, und daß aus diesem Grunde nicht nur von der Direction, sondern auch von vielen städtischen und sonstigen Behörden Veranlassung genommen wurde, Deputationen nach Ber⸗ lin zu senden, um die Zweckmäßigkeit und Vortheilhaftigkeit der Gewährung einer Zinsgarantie seitens des Staats speziell darzu⸗ thun. Es folgt aus diesem Allem, daß zur Konsolidirung des Aachen⸗Düsseldorfer Eisenbahn⸗Unternehmens das einzige Mittel in dem Abschlusse des vorstehend mitgetheilten Vertrages beruht. Nach §. 10 des Vertrages vom 29. September mußten, um der Gesellschaft eine beiräthige Mitwirkung bei der Ausführung des Baues und der Leitung der demnächstigen Verwaltung des Unter⸗ nehmens zu gewähren, von der General- Versammlung eine Deputation von fünf Mitgliedern und eben so viel Stellver⸗ tretern gewählt werden, welche ihren Wohnsitz an solchen Orten haben, die von der Bahn berührt werden oder wenigstens in der Nähe derselben gelegen sind. Die Mit⸗ glieder der Deputation, wie auch deren Stellvertreter, müssen aber im Besitz von wenigstens zehn Actien sein, welche während der Amts⸗ dauer deponirt und außer Cours gesetzt werden.

Der Bericht der Direction, so wie der dadurch mitgetheilte Zinsgarantie⸗Vertrag, gab keine Veranlassung zu einer Diskussion, un wurde daher zu den Wahlen übergegangen. Gewählt wurden zu Deputations⸗Mitgliedern: Herr Kommerzienrath Baum, Herr Landrath Aldenhoven, Herr Kommerzienrath Croon, Herr N. C. Strom, Herr Kommerzienrath Thywissen. Zu Stellver tretern wurden gewählt: Herr Johann Quack, Herr von Gül⸗ pen, Herr J. A. Bischoff, Herr Advokat⸗Anwalt Weiler und Herr H. Nellessen.

Zum Schluß der Versammlung nahm der Vorsitzende der niglichen Direction, Herr Regierungsrath Prange, das Wort und gab der Gesellschaft die Versicherung, daß es das Bestreben der Königlichen Direction sein werde, die Interessen Actionaire nach Möglichkeit zu wahren.

Amsterdam⸗Rotterdamer Eisenbahn.

1“

In dem Verwaltungsjahre 1849 gegenüber dem 1848 zeigte sich eine Hebung sowohl im Personen⸗, als auch im Güterverkehr obschon nicht zu übersehen ist, daß das Jahr 1848 unter dem Druck der politischen Krisis gleich allen anderen Instituten gelitten ho und gewiß ohne diesen Druck bessere Resultate gezeigt hätte. Es wurden im Jahre 1849 befördert 907,632 Personen gegen 866,67 Personen im Jahre 1848, also in 1849 mehr: 40,961 Personen. Im Jahre 1847 wurde bekanntlich die vierte Section bis Rotter⸗ dam dem Betriebe übergeben, und zwar am 31. Mai, also war die Bahn in ihrer jetzigen Länge nur sieben Monate im Betriebe; es wurden in diesem Jahre befördert 814,164 Personen, jedoch zeichneten sich die erwähnten sieben Monate durch eine bedeu⸗ tende Frequenz aus. Es wurden in demselben befördert 610,197 Personen, während in 1848 nur 558,346 und im Jahre 1849 557,289 befördert wurden; es sind sonach pro 1847 gegen 1848 51,851 und gegen 1849 52,908 Personen mehr be⸗ fördert worden. Die Einnahme betrug im Jahre 1849 für Per⸗ sonen 800,340 Fl. 35 ½ C. und für Güter 143,115 Iö1G““ Insgesammt 943,455 Fl. 86 ½ C. Im Jahre 1848 betrug die Einnahme aus dem Personen⸗Verkehr 772,046 Fl. 34 C. und aus dem Güter⸗Verkehr 135,492 Fl. 79 C. Insgesammt 907,539 Fl. 13 C. Es hat sonach eine Vermehrung aus dem Personen⸗Ver⸗ kehr von 28,294 Fl. C. und aus dem Güter⸗Verkehr von 7622 Fl. 72 C., zusammen stattgefunden von 35,916 Fl. 73 ½ C. Im Jahrt 1847 wurden eingenommen 825,644 Fl. 76 ½ C., wovon