1850 / 119 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

genheiten beigelegten Gegenständen in besonderer Abtheilung: die geistlichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten, die Aufsicht über die Stiftungen und wissenschastlichen Institute. V. Gegenwärtige Verordnung tritt vom heutigen Tage ab in Kraft.

Gegeben durch Unser Grs⸗

15. April 1850. Friedrich Franz. Hraf von Bülow. A. W. von Schröter. von Brock.

Oldenburg. Oldenburg, 27. April. (Wes. Ztg.) Der durch das Gesetz vom 16. Dezember v. J., berufene allgemeins Landtag ist heute, vorbehaltlich einer Wiedereinberufung innerha der gesetzlichen Zeit (6 Monate), vertagt worden.

Sachsen⸗Meiningen. Meiningen, 24. April. (Fra Journ.) Nachdem der Landtag die Etats⸗Angelegenheg⸗ mit de Militairetat beendet hat, für welchen ungefähr 20,000, ulden bg niger verwilligt worden sind, als der Regierungs⸗ Entwurf ver⸗ langte, ist er jetzt zur Berathung der neuen Zustizgesetz überge⸗ gangen. Ein Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe mit 14 gegen 8 Stimmen verworfen. Dagegen Antrag, 4000 Fl. zu einem Verbesserungs Fonds⸗ für Volksschullehrer zu verwilligen und die Staatsregierung zu ersuchen, ein Gesetz zur b derselben vorzulegen, angenommen.

Bremen. Bremen, 29. April. (Wes. Ztg.) Senat nd Bürgerschaft hatten am vergangenen Sonnabend eine gemein⸗ schaftliche Sitzung zu dem Zwecke, zur Wiederbesetzung der durch den Tod des Dr. Wiederhold erledigten Rathsstelle am Ober Appellationsgerichte zu Lübeck den nach einem unter den vier freien Städten bestehenden Turnus diesmal von Bremen zu präsentiren den Nachfolger zu erwählen. Die Wahl, welche noch der Bestäti⸗ gung der Senate der übrigen freien Städte unterliegt, fiel auf den Obergerichtsrath Wibel J. in Oldenburg.

ammt⸗Ministerium, Schwerin, am

Ausland.

Frankreich. Paris, 28. April. Unter der Ueberschrift „Paris und die Wahl vom 28. April“ liest man im Napoleon heute Folgendes: „Man pflegt als Frankreichs Herz Paris zu nennen, wir möchten es lieber seine Einbildungskraft nennen. Pa⸗ ris gebührt immer die Initiative franzöͤsischer Ideen, es empfängt, verarbeitet sie, bringt sie zur Anwendung und treibt sie öfters zu einem gefährlichen Ertrem. So findet man auch in der Geschichte und dem Genius von Paris die Macht, die Vortheile und Uebel⸗

stände der Einbildung. Wo ist mehr Intelligenz, mehr Strebsam keit als hier? Und doch, wer betrügt sich öfter, in seiner Hast allerdings, über das wirkliche Gute und Wahre? Heute hat Paris den Fehler vom 10. März zu sühnen. Paris hat sich einen Augen blick durch die Heuchelei des Sozialismus irre leiten lassen, der für einen Augenblick ein Schaffell über den Wolfspelz zog. Leute von gesundem Menschenverstand können momentan leichtglänbig sein, aber nan führt sie nicht zweimal hinter das Licht. Warum wurde Le⸗ clerc's Kandidatur so schnell volksthün lich? Weil sie die beste Ant⸗ wort auf den Betrug vom 10. März war. In der heutigen Wahl handelt es sich nicht um den Namen eines Kandidaten, es handelt sich um das Interesse und den Ehrgeiz von Paris. Wollten die Pariser Eugeène Sue erwählen, so würde man sich über sie lustig machen. Paris hat allerdings eine selbstständige Macht, aber möge es darum nicht eine andere außer Acht lassen: die Meinung Frank⸗ reichs, desselben Frankreichs, das durch Paris so aufgeklärt wurde. Die Provinzen verdanken ihre geistige und politische Emancipation zuerst sich selbst und ihrer eigenen Kraft, dann aber Paris und ih⸗ ren mächtigen Beziehungen zu diesem Mittelpunkte der Kenntnisse, Ideen und Reichthümer. Sie sind, im Verhältnisse zu Paris, groß⸗ jährige Kinder, welche in ihrer Familie neben den Resultaten einer ausgezeichneten Erziehung auch das Recht einer vollkommenen Un⸗ abhaͤngigkeit besitzen. Gerade in solchen Momenten aber sind die Väter am stolzesten auf ihre Söhne, wenn sie mit ihnen im Ein⸗ klang handeln und sie zu Rathe ziehen. Die Provinzen aber ver⸗ langen Bürgschaft der Ordnung, der Dauerhaftigkeit. Damit wollen sie die Revolution nicht bekämpfen, nicht reactionair sein, sondern sie feststellen und zur Ruhe bringen. Paris ist bis jetzt darum der Kopf, die Spitze Frankreichs geblieben, weil es den Be⸗ dürfnissen des Landes einsichtige Rechnung zu tragen verstand. Paris hat keine revolutionaire Erfahrung mehr zu machen, keine Bastille zu nehmen, keinen König zu opfern, aber es hat eine Civi- isation zu vertheidigen, die weder besudelt noch zerstört werden darf. Durch neue Fehler würde Paris eine Suprematie gefährden, die es nur nit Bewilligung Frankreichs ausübt. Möge heute am 28. April Paris nicht wieder in den Fehler des 10. März verfallen. Ein solcher Rückfall würde traurige Folgen haben. Denkt, Pariser, daß Ihr unter den Augen Frankreichs stimmt, daß es sich bei der heutigen Abstimmung um Euch handelt. Es handelt sich um Euren Wohl⸗ stand, Euer Ansehen, Eure Ehre.“ Mehrere gemäßigte Blätter melden, daß General Lamoricière bei sich eine Subscription für die Kosten der Wahl des Herrn Leclere eröffnet und selbst 100 Fran⸗ ken gezeichnet habe. Herr von Foy, der Ex⸗Kandidat der Wahl⸗ Union, erklärt heute, daß er für Leclerc stimmen werde. Es ist dies eine Folge des Verlangens der gemäßigten Presse. Da bei den letzten Wahlen eine große Zahl der eingeschriebenen Wäh⸗ ler an denselben keinen Antheil genommen haben, so erzählte man heute, daß nun an allen Mairieen die Liste der nicht gestimmt ha benden Wähler angeschlagen werden solle. Es strömen heute fort während Massen von Wählern nach den Mairieen, um ihre Stimm⸗ zettel abzugeben. Der Kampf wird entschieden hartnäckiger, als am 10. März. Bis jetzt ist nicht die geringste Unordnung vorgefallen. Paris ist ruhig.

Seitdem das Evenement nicht mehr auf den Boulevards verkauft werden darf, strömt jeden Abend eine außerordentliche Menschenmenge in die Druckerei desselben, um es daselbst zu kaufen. 11 E11.“ und der Presse befinden sich AA. Hüe S. 131, in einem Hause mit sehr schmuz⸗

gem Eingange. Dessenungeachtet drängen sich jeden Abend zahllose Massen, im Frack wie in der Blous S, Haus, wo täglich viele tausend Em⸗ a der ouse, in dieses Herr Carlier hat übrie .“ enle Einzelnummern verkauft werden. E1““ 1 5b 111A1“ angezeigt, sowohl in den Boutiken al nzelver auf demokratischer Zournale, Die Voir du Peuple eröffn auf der Straße aufzuhören habe. ihr Blatt unentgeltlich röffnet nun heute eine Subseription, um geltlich an alle Weinstuben, Speisewirthe, Her⸗

bergen und überhau Ue die O pt alle Erro vRo 9 reite werden, veeh e 1 Orte, welche von Arbeitern besucht

Ueber das Deportatio Deportations einen Artikel, der mit der Einklang steht. Diese hatte

Gesetz findet man im Na

. poleon der Bonapartisten nicht im 8 1 8 gegen die rückwirkende Kra⸗ Ge⸗ setzes gestimmt. Heute aber liest man in jenem Organ 8.Eane. „Wir wünschen, leider, ohne es zu hoffen, die National Versamm⸗

Sträflingsschiff „Neptune“ war endlich am 21. Februar aus Simons⸗

möge in dritter Lesung dem Deportations⸗Gesetze die Wirksamkeit wiedergeben, welche das bekannte Sonnabends⸗ Votum ihm genommen hat. Die Mißvergnügten der Majoriät, welche sich dem Berge anschlossen, um das von Odilon Barrot vertheidigte Amendement durchzubringen, können nach der strengen Beurtheilung ihres Verfahrens durch die Ordnungspartei bemessen haben, wie sehr sie sich über die allgemeine Stimmung täuschen. Die Kommission hatte davon sehr weise gehandelt, daß sie die rück⸗ wirkende Kraft nicht vor die Versammlung bringen, sondern dem Gutach⸗ ten der Exekutivgewalt anheimstellen wollte, was ihr von Rechts wegen zustand. Ist ein Prinzip verletzt worden, so hat dies die National Versammlung gethan, und zwar mit dem Prinzip der Theilung der Gewalten. Einer National⸗Versammlung sollte aber niemals der politische Verstand fehlen, und dieser hat den Mißvergnügten entschieden ganz und gar gefehlt, da sie einen so groben Fehler be⸗ gehen konnten. Was? Die Regierung will eine Verantwort⸗ lichkeit auf sich nehmen, die minder entschlossene Männer der Versammlung aufgebürdet hatten, und man weiß ihre Be⸗ reitwilligkeit verächtlich von der Hand. Man glaubt, in unserer Lage sei Energie nur eine Luxuskugend, und an gesetzlichen Mit⸗ teln, die Böswilligen zu bändigen, ein überschwänglicher Ueberfluß. Das ist vielleicht die Handlung eines furchtsamen Gewissens, das mit allen möglichen Zugeständnissen den trügerischen Traum einer Versöhnung zu realisiren glaubt, jedenfalls aber ist es erbärmliche Politik.“

Die Rückkehr d storischen Betre

lung

8 Papstes veranlaßt das Journal Napoleon trachtungen über den Zusammenhang Frankreichs Papstthums. „In unseren Tagen“, sagt es darin unter

„sehen wir einen zweiten Napoleon den Papst vertheidi⸗

gen und wieder einsetzen. Unter der Regierung des Erben des Kaisers hat Frantreich seine Macht zur Festigung der katholischen Einheit verwendet. Es liegt darin ein Fingerzeig der Vorsehung, der uns zum Nachdenken und ernsten Ueberlegen bestimmen muß.“

Der heutige Napoleon enthält eine Uebersicht der ersten Re⸗ gierungs⸗Akte des Konsulats. Er bemerkt, es sei nicht ohne Nutzen, nachzuforschen, durch welche Mittel Napoleon Frankreich gerettet habe. Man müsse zu diesem Behufe die Reihenfolge der Dekrete und Verordnungen seit seinem Regicrungsantritt studiren. Es stelle sich dabei die schlagendste Analogie zwischen seiner und unserer Zeit heraus. Das größte Genie der neueren Zeit habe zur Rettung der Gesellschaft von der Anarchie zuerst Gesetze der Unterdrückung, dann der Organisation und endlich der Unterstützung für nöthig er⸗ achtet.

Zum Präsidenten der Kommission für Vertheilung der Summe von 150,000 Fr. an die Familien der bei Angers Verunglückten ist General Regnault de St. Jean d'Angely ernannt worden. Die Kommission besteht aus 6 Mitgliedern, darunter der Maire Angers.

Das Evenement spricht neuerdings von einer Spaltung im Kabinet, die dadurch entstanden sein solle, daß der Präsident der Republik seinen Ordonnanz⸗Offizier Vaudrey an die Spitze des Artillerie-⸗Comité's bringen wollte. Dem genannten Blatt zufolge, soll Lahitte deswegen seine Demission geben wollen.

Der Seine⸗Präfekt verkündigt in einem öffentlichen Anschlag die Ueberlassung der Macadamisirung der inneren Boulevards von der Madeleine bis an die Bastille und der Rue du Faubourg St. Antoine.

e 5 8

Großbritanien und Irland. Parlament. Ober haus. Sitzung vom 25. April. Heute ging die Bill in Bezug auf die Preisgelder für Einbringung von Piraten durch den Ausschuß.

Unterhaus. Sitzung vom 25. April. Es wird die Ausschuß Sitzung über die australische Bill fortgesetzt; sämmtliche noch übrige Klanseln wurden angenommen. Gegen vie Klausel, welche den Ko⸗ lonieen eine allgemeine Föderativ⸗Versammlung gestattet, erhob Roebuck Einrede; bei der Abstimmung darüber erhielt die Regie⸗ rung 64 gegen 10 Stimmen, also eine Majorität von 54. Hierauf wurde die irländische Vorschuß⸗Bill nach einer längeren Debatte zum zweitenmale verlesen. Für die zweite Verlesung waren 186, gegen dieselbe 41 Stimmen.

Sitzung vom 26. April. Heute fand die Berathung über die Bill hinsichtlich der Unterstützung der verarmten irländischen Ge⸗ meinden statt, nachdem ein Antrag Sibthorp's auf Vertagung bis über sechs Monate mit 132 gegen 12 Stimmen verworfen wor⸗ den war. Ein auf völlige Rückzahlung der Vorschüsse binnen eines Termines von vierzig Jahren dringendes Amendement Clement's wurde mit 85 gegen 31 Stimmen verworfen, und das Haus geneh⸗ migte sämmtliche Klauseln der Bill. Der Antrag, daß sich das Haus als Subsidien Ausschuß konstituire, veranlaßte eine längere Debatte, in veren Verlauf eine von M. Gregor vorgebrachte Re⸗ solution, welche in Folge der neuen Schifffahrts⸗Gesetze die Stem⸗ pelgebühren für Marine⸗Versicherungen und andere auf die Schiff fahrt bezügliche Dokumente aufgehoben wissen wollte, und welcher Lord J. Russell entgegentrat, wurde mit 156 gegen 89 Stimmen verworfen. Als der Antrag auf Bilrung des Ausschusses erneuert wurde, widersetzte sich Disraeli demselben, indem er bemerkte, es

sei unpassend, wenn das Haus die öffentlichen Gelder hinwegvotire,

wofür die Regierung ihre Pläne in Bezug auf die allgemeine Finanz Verwaltung irgendwie klar ausgesprochen habe. Lord J. Russell entgegnete hierauf, er werde sich in keine Details über die Finanz⸗ Politik der Regierung einlassen, sondern sich darauf beschränken, die seines Gegners zu beleuchten, welche so schwankend und inkonsequent sei, wie möglich. Außerdem habe die Partei Disraeli's sich be⸗ strebt, die Staats⸗Einkünfte zu vermindern, und während der gan⸗ zen Session kein einziges Votum abgegeben, welches auf die Unter⸗ stützung des öffentlichen Kredits irgendwie einen direkten Bezug ge⸗ habt habe. Nach einer Vertheidigung der Protectionisten durch Lord J. Manners konstituirte sich das Haus als Ausschuß, hob aber gleich nachher die Sitzung auf.

London, 27. April. Prinz Albrecht präsidirte am 25. April bei einer Zusammenkunst der Königlichen Kommission für die all⸗ gemeine Industrie⸗Ausstellung. Unter den anwesenden Kommissa⸗ rien befanden sich Lord Stanley, Lord Overstone, Sir R. Peel, W. E. Gladstone, Sir C. Lyell, R. Stephenson. Die in Sout⸗ hampton vor einigen Tagen auf Veranlassung des Mayors der Stadt zu Gunsten der Ausstellung eröffnete Subscription hat bereits ei⸗ nen Ertrag von 300 Pf. St. geliefert. 8

Die zur Aufsuchung Sir J. Franklin'’s bestimmten Schiffe „Resolute“ (Capitain Austin) und „Assistance“ (Capitain Omman⸗ ney) haben Woolwich vorgestern verlassen. 8

Das energische Verfahren der englischen Schiffe an der Küste von Cochinchina scheint Nachrichten aus China zufolge, dem Piraten⸗ wesen in jenen Gewässern ein Ende gemacht zu haben.

Man hat hier Zeitungen vom Cap bis zum 3. März. Das

Bay abgesegelt.

Nußland und Polen. St. Petersburg, 25. April Der großbritanische Gesandte am russischen Hofe hat, im Auftrage seiner Regierung, dem Ministerium der auswärtigen Angelegenhei⸗ ten ausführliche Mittheilung gemacht über die in London im Jahre 1851 zu veranstaltende allgemeine Ausstellung von Erzeugnissen der Landwirthschaft und der Industrie, dabei den Wunsch geäußert, daß auch russische Landwirthe und Industrielle dieselbe beschicken möchten und demnach die Mitwirkung der russischen Regierung zu diesem Zwecke nachgesucht. Auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers hat ein besonderes, für diese Angelegenheit ernanntes Comité in Erwägung gezogen, in welcher Art russische Produzenten sich bei der beabsich⸗ tigten londoner Ausstellung betheiligen können. Die desfallsigen Vorschläge des Comité's sind vom Kaiser bestätigt worden. Dem⸗ zufolge hat das Ministerium der Reichsdomainen an die inländischen Landwirthe nachstehende Bekanntmachung erlassen:

„Unter den Mitteln, welche der Regierung in Bezug auf Aus⸗ breitung und Hebung der Industrie zu Gebote stehen, nehmen die öffentlichen Gewerbe⸗Ausstellungen unstreitig eine der ersten Stellen ein. Solche Ausstellungen werden in Rußland anfänglich nur in den Hauptstädten und ausschließlich für Manufaktur⸗Erzeugnisse veranstaltet; seit 1843 ist jedoch, auf Befehl Sr. Majestät des Kaisers, auch das ländliche Gewerbe mit in ihren Kreis gezogen. Der Nutzen dieser alljährlich in verschiedenen Gegenden des Reichs veranstalteten Ausstellungen landwirthschaftlicher Erzeugnisse ist au⸗ genfällig. Indem sie die Möglichkeit gewähren, die Zustände der verschiedenen Productionen unter einander zu vergleichen und den Weg zu weiterem Fortschreiten zeigen, vermitteln sie zugleich zwischen Produzenten und Konsumenten, führen Letzteren Erzeugniß⸗Gegenstände vor, die ihnen bis dahin unbekannt waren, und erwecken endlich den Wetteifer der Produzenten, das wirksamste Motiv jedes industriellen Fortschrittes. Für unsere inländischen Landwirthe eröffnet sich jetzt ein neuer Weg, ihre Erzeugnisse dem Urtheile der ganzen produzirenden Welt vorzulegen und gleichzeitig nicht nur mit den Haupt⸗Abnehmern unserer Rohprodukte in Berührung zu treten, sondern auch neue aufzusuchen unter den Bewohnern solcher Gegenden, die bis hierzu nit uns in keiner dauernden Handels⸗ Verbindung gestanden haben. Am 1. Mai des kommenden Jahres 1851 wird in London eine allgemeine Ausstellung von Erzeugnissen der Landwirthschaft und der Industrie eröffnet werden, und zwar: für 1) rohe Produkte, 2) Maschi⸗ nen aller Art, 3) Manufaktur⸗ Erzeugnisse und 4) Erzeugnisse der Pla⸗ stik. Die auf Befehl Ihrer Maj. der Königin von Großbritanien in vondon eingesetzte Ausstellungs⸗Kommission hat unsere Regierung ersucht, dahin zu wirken, daß diese Ausstellung auch mit russischen Erzeugnissen beschickt werde. Se. Majestät der Kaiser haben aller⸗ höchstihre Bereitwilligkeit erklärt, dem Wunsche der englischen Re gierung nachzukommen und demnach zu befehlen geruht: 1) In St. Petersburg wird eine besondere Kommission nach Art der Kom missionen ernannt, denen die Geschäfte der hier in der Residenz stattgehabten Manufaktur⸗Ausstellungen übertragen waren; diese Kommission wird mit der londoner Kommission in Verbindung tre⸗ len und für die Beförderung der von hier aus nach London zur Ausstellung bestimmten Gegenstände Sorge tragen. 2) Zur Be⸗ seitigung der Schwierigkeiten und Verminderung der Kosten, die mit dem Transport von Erzeugnissen aus Süd⸗Rußland nach St. Pe tersburg verknüpft sind, soll der landwirthschaftlichen Gesellschaft für Süd⸗Rußland anheimgegeben werden, in Odessa eine zweite Kom mission aus sachverständigen Männern zu ernennen, welche die zur Aus⸗ stellung eingehenden Gegenstände zu empfangen und aus Odessa nach London zu befördern hat. Diese Kommission in Odessa wird eine Abtheilung der Central⸗Kommission in St. Petersburg sein und mit letzterer in steter Verhandlung stehen. 3) Die Kosten für den Transport der Gegenstände nach London, welche von der Cen⸗ tral⸗Kommission in St. Petersburg und der odessaer Kommission zur Ausstellung bestimmt werden, trägt die Krone. 4) Die St. petersburgische Kommission wird aus zwei Abtheilungen bestehen: aus einer für landnirthschaftliche Erzeugnisse und einer für Manu faktur⸗Erzeugnisse. Zum Präses der Kommission ist das Mitglied des Reichs⸗Ralhes Geheime Rath Tengoborski allerhöchst ernannt. Da unter den Gegenständen, die aus Rußland zur londoner Aus stellung gesandt werden dürften, die Erzeugnisse des Landbaues und der Viehzucht die erste Stelle einnehmen werden, hält das Ministerium der Reichs Domainen es für nöthig, Vorstehendes zur Kenntniß des landwirlhschaftlichen Publikums zu bringen, da⸗ mit solche Landwirthe, die etwa die londoner Ausstellung mit ihren Erzeugnissen zu beschicken gesonnen sein sollten, bei Zeiten die er⸗ sorderlichen Vorbereitungen treffen können. Indem wir uns bei der londoner Ausstellung betheiligen, dürfen wir nicht sowohl uns als Zweck vorstellen, mit den gleichartigen Erzeugnissen anderer Länder, in denen das Fabrikwesen und das landwirthschaftliche Gewerbe mehr vorgeschritten sind, in einen Wettstreit treten zu wollen; unser Hauptbestreben wird vielmehr dahin gerichtet sein müssen, die Aus länder mit unseren landwirthschaftlichen Produkten bekannt zu machen und dadurch deren Absatz u erweitern. Man soll den Werth unserer Produkte, z. B. den Werth vieler unserer Getraidesorten, die in solcher Güte nur Rußland hervorbringt, den Werth unserer Wollen und be⸗ sonders der Gattungen, die nur bei uns heimisch sind, besser schätzen lernen. Wie bekannt, beabsichtigt die Kaiserliche freie ökonomische Besellschaft im September d. J. hierselbst eine Ausstellung von Produkten der Landwirthschaft zu veranstalten. Gegenstände, die auf derselben als besonders vorzüglich erkannt werden, könnten, so⸗ fern die Eigenthümer damit einverstanden sind, nach London gesen⸗ det werden, was um so mehr als thunlich erscheint, als die hiesige Ausstellung gerade in die Zeit fällt, wo die für London bestimmten Gegenstände dorthin abgefertigt werden müßten. Wer nur bei der londoner Ausstellung sich zu betheiligen wünscht, würde seine Er zeugniß⸗Gegenstände nicht später als im August hierher zu stellen haben. Die St. petersburgische Kommission wird, nach Eingang bestimmter Anzeigen aus London, weitere Bekanntmachungen erlas⸗ sen, in welcher Quantität, wohin und wie verpackt die einzusenden den Gegenstände hierher zu stellen sind. Außerdem können sich Landwirthe in Bezug auf Alles, was sie über die londoner Aus⸗ stellung zu wissen begehren, direkt an das Departement der Land wirthschaft wenden.“

Niederlande. Aus dem Haag, 26. April. (Börs. H.) In der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer der Generalstaaten erstattete der betreffende Ausschuß seinen Bericht über den Beitritt Limburgs zum Interim ab. Der Ausschuß läßt es zweifelhaft, ob der Beitritt zu billigen ist, oder nicht, räth aber jedenfalls die größte Um⸗ sicht an für den Fall, daß eine Verlängerung des Interims be⸗ absichtigt werden sollte. Der Ausschuß⸗Bericht ist zum Drucke be⸗ ordert worden, und die Kammer hat zugleich beschlossen, von den Ministern noch nähere Auskunft zu verlangen.

Schweiz. Bern, 25. März. (O. P. A. Z.) Nach dreitägiger

sehr lebhafter Berathung über die Münzfrage, wurde heute im

Nationalrath mit 64 gegen 36 Stimmen das französische Münz⸗ system angenommen. Vergebens schilderten die Abgeordneten ver östlichen Schweiz die großen finanziellen Nachtheile, welche für die

dortige Bevölkerung aus diesem Beschluß hervorgehen würden;

stimmungen mitgetheilt, welche in e und die Kaiserlich russische Gesandtschaft in in dieser Angelegenheit festgesetzt haben. 1. Der außerordentliche Divan wird Budgets un

ebens wurde darauf aufmerksam gemacht, daß der Waaren⸗ and viel größer sei, als mit Frankreich darauf hingewiesen, daß in der ergriffen, die

Geldverkehr mit Deutschl hohe Pfort und Italien; vergebens wurde Revolutionskrisis, Geld aus Deutschland und nicht aus bezog und bei einer neuen Revolution, welcher vielleicht Frank⸗ entgegengehe, f zösischen Müunz half nichts, die Erörterung so fest gebildet, denken war. Gegenstand theilt sich der sorten werden aufgestellt:

vorschläge und die administrativen ing überschickt werden, seine Meinung abgeben. 1 Mitgliedern des außerordentlichen ad⸗ aus den Mitgliedern des höchsten Gerichtsho⸗ aller Appellationsgerichte. Bojar (Basch⸗Bojar).

systems in große Verlegenheit gerathen könne: Alles Bestehen Meinungen hatten sich schon vor dem Beginn der G daß an ein Ueberzeugen nicht mehr zu über diesen Folgende Münz⸗ das Fünffrankenstück, das rankenstück, das Einfrankenstück und das Halbfrankenstück; i Scheidemünze (Billon): das Viertelfrankenstück; Zehn⸗, Zwei⸗ und Einrappenstück.

Je näher der verhängnißvolle chaftlicher wird die Sprache der Blätter. verein über das ganze Land verbrei⸗ sie ihre Kandidaten bestimmen. hat in die Hauptistadt Truppen e aufrecht zu erhalten.

wird dieser Divan aus: der ministrativen Raths, fes und den Präsidenten wird der im Range höchst gestellte der Divan über rein kirchliche Angelegenheiten zu berathen haben der Metropolit und die Bischöfe zu solchen Sitzungen erden, und in diesem Ausnahmsfall wird der Mekropolit Bischöfe präsidiren.

Nach den weiteren Gesetzbestimmungen Frank in 100 Rappen.

in Kupfer: das eingeladen w oder in dessen Abwesenheit einer der dessen setzen wir heute diesen Divan ein, den oben angeführten Be⸗ stimmungen und Grundlagen gemäß. Durch einen besonderen Erlaß haben wir S. E. den H. Großban und ersten Bojar, G. Philippesko eingeladen, in diesem Divan zu präsidiren. tigen ist, daß die Rechnungen des Finanz Ministeriums und der öf⸗ rentlichen Kassen, deren Prüfung die Haupt⸗Aufgabe dieses Divans ist, zuerst der Revision des Kontrollamtes vorgelegt werden müssen, und daß diese Vorlage für das Jahr 1848 nicht ganz und für das Jahr 1847 nur theilweise hat geschehen können, wegen der außer⸗ ordentlichen Ereignisse der beiden letzten Jahre, ferner, daß die ämmtlichen Mitglieder dieses Divans in allen verschiedenartigen Zweigen des Staatsdienstes angestellt sind, so ist es unstre Pflicht, so vie als möglich ihre Zeit zu berücksichtigen und ihnen durch Vorar⸗ beiten die Uebersicht der Gegenstände zu erleichtern, die ihrer Prü⸗ Aus diesem Grunde erachten wir im In⸗ teresse des Dienstes für nöthig, die Eröffnung dieses auf eine sehr kurze Zeit zu verschieben, und werden den Anfang der durch einen Erlaß bekannt geben, welcher zugleich die nung bestimmen wird. Bufkarest, (gegengez.) Der Staats⸗Secretair

Wahltag im Kanton Bern rückt, desto leidens Die Rardika⸗ len, im wohlorganisirten Volks tet, halten Versammlungen, wo Da aber zu berücksich Die Regierung während der Wahlen die Ordnung

1 Die Deputirten⸗ Diskussion über die Eisenbahn von Turin nach ängerer Debatte wird dem Finanz⸗Minister die rovisorischen Erhebung der Steuern bis 30. No⸗ vember mit 88 gegen 45 Stimmen bewilligt.

Kammer schließt die Savigliane. Ermächtigung zur p

1 Die Riforma will wissen, Großherzog von Toscana am Ende April nach Wien reisen und dort mit der Großherzoglichen Familie einen Monat verweilen

Florenz,

fung vorgelegt werden.

Rom, 23. April. (Lloyd.) Der heilige Vater zeigt sich mit dem liebevollen Empfange wie mit den gegenwärtigen politischen

wie mit der Sitzungstage und die Geschäftsord die Zukunft stellt er Gott anheim.

Verhällnissen zufrieden, (gez.) Stirbey. Geheimen Kammer⸗Räthen wurden Monsignor ; Stella aus Spoleto und Monsignor Adolph Hohenlohe⸗Schillingsfürst ernannt. einige Verhaftungen statt. während den Posten eines Pro⸗Staats⸗Secretairs; es scheint aber, daß er eine Mission nach St. Petersburg erhalten werde; in diesem ga das Portefeuille der auswär⸗ Kardinal Lambruschini spricht Es herrscht hier fortwährend die größte Ruhe; in den ersten Tagen dieser Woche wird der Papst ein Kon⸗ sistorium halten.

29. März. J. A. Philippesko.“

Se. Excellenz der Großban und Basch⸗Boj erhielt folgendes amtliche Schreiben: „In Folge der gen, welche uns von den Herren Kaiserlichen Kommissären gemacht wurden, haben wir durch den beiliegenden Erlaß den außerordent⸗ lichen Divan eingesetzt, welcher, dem Sened von Balta Liman zu⸗ folge, provisorisch an die Stelle der National⸗V Mit besonderem Vergnügen übert erstem Bojaren des Lande

De Merode aus ar G. Philippisko Mittheilun⸗

Belgien, Monsignor den letzten Tagen

fanden wieder Antonelli verwaltet fort⸗

Falle dürfte Monsignor della C tigen Angelegenheiten übernehmen. sich für Reformen aus.

ersammlung tritt. ragen wir nun Ew. Excellenz, als Amt eines Präsidenten dieses Di⸗ vans und ersuchen Sie, die Herren Mitglieder desselben sogleich zusammenzuberufen und ihnen die beiliegend Herrn Staats⸗Secretair vorlesen zu lassen. (gez.) Stirbey. (gegengez.) Der Staats⸗Secretair J. A. Philippesko.“

e Verordnung durch den

Spanien. Madrid, Die Allg. Augsb. Zeitung hat sich in neuerer Zeit wieder mehrmals mit der Frage wegen des Verfalls des Absatzes deutscher Leinen⸗Waaren nach Spanien beschäftigt, und sich dabei nicht gescheut, den früher oft gehörten Satz zu wiederholen, daß die Verminderung jenes Absatzes hauptsächlich auch durch die Unterbrechung der diplomatischen Ver⸗ bindungen zwischen Preußen und Spanien herbeigeführt worden sei. Wer hier die Verhältnisse einigermaßen kennt, völligen Unwissenheit zuschreiben.

Konstantinopel, (Wanderer.) Juad Efendi ist vor einigen Tagen nach Konstantinopel zurückge⸗ kehrt. Man glaubt allgemein, er werde sich mit der Würde Mustaschars des Großwesirs, welche der Sultan ihm ertheilt, nicht hat dieser junge Diplomat bei Er⸗

begnügen, denn wie es scheint, des Kaisers

füllung seiner Mission in St. Petersburg die Gunst Nikolaus zu gewinnen gewußt. 8 in den eindringlichsten Ausdrücken einiger Ausdauer von ihn eines Tages an das Staatsruder wird bei Hofe stark unterstützt, wo ihm sein Schwager Kiamil Bey viele Man erwartet somit eine Veränderung im damit für Fuad Platz gemacht werde, aber es ob man ihm das Portefeuille des Auswärtigen Minister⸗Präsidentschaft geben oder dem Letzte⸗ Präsidenten

Bemerkungen kersb Er soll dem Sultan

empfohlen worden sein, und das Seiten Fuad Efendi's hin, um der Türkei zu stellen. Fuad Efendi⸗

Korrespondenten

schlesischen Leinen nach Spanien sprechen daß früher sehr viel über Spanien nach den üͤberseeischen Besitzungen Spaniens geführt n zu erwägen, daß die seit lange auf Maschinenbetrieb gestützte sche und belgische Fabrication in Konkurrenz getreten ist; endlich kommt der Aufschwung der nationalen Leinen⸗Fabrication Spaniens in Betracht, anderer Umstände nicht zu gedenken. Ich mag ungern schlesischen Fabrikanten den Mangel an Betriebsamkeit vor⸗ daß wir in Spanien von vielen in ununterbrochener Broncewaaren⸗

blühenden Absatze der hört, nicht vergessen, Freunde verschafft hat. Ministerium, nicht entschieden, und Ali Pascha die ren sein Portefeuille belassen und Fuad zum Conseils⸗ machen solle.

Seit einigen Tagen weil fin Olga de Rochefort, Ehrendame am am der berühmte russische Violin⸗Virtuose Swetin hier bescheidene Wohnung in einem ängt sie dennoch Besuche von den Chefs hr mit vieler Auszeichnung Man schreibt dieser jung, schön und geistreich, außer dem Talent des Herrn Swetin, auch chen Diplomatie zu. en Kopf über den Zweck dieser Macht der Töne ein voll⸗ ‚um die schöne Gräfin vom Norden

aber es ist doch wichtig, anderen Fabrikanten Thätigkeit sehen, Fabrikanten und und Westfalens, auch von man äußerst selten einem net. Und es läßt sich gleichwo der Vertrieb der lohnen würde. Beziehungen an dem Verfalle Beweis vagegen kann Englan chen Verkehrs

t innerhalb unserer Mauern die Grä⸗

namentlich von Eisenwaaren⸗ und urger Hofe; mit

von anderen industriösen Fabrikbesitzern Rheinlands bielefelder Leinen⸗Fabrikanten, während Reisenden schlesischer Fabrikanten begeg⸗ hl mit Ueberzeugung behaupten, daß Leinen in Spanien noch immer rechung der diplomatischen des Absatzes schuld sein? dliefern. Gerade während der Un⸗ zwischen England und Spanien einen in Spanien besonders umfang⸗ lein von dem spanischen z des gesammten

ihr zugleich k an. Obwohl die Gräfin eine mehr als Hotel von Pera inne hat, so empf der meisten Gesandtschaften, die von i und Zuvorkommenheit empfangen werden. Dame von hohem Stande, Enthusiasmus für das musikalische noch eine geheime Mission ver russis litischen Flaneurs zerbrechen sich d. angeblichen Mission, kommen genügender Grund ist nach dem Orient zu locken. Unruhen, viel ernster, als die hiesigen ben oder sagen dürsen, sind in Land mit zwei Mil sollen, war unter mehrere absolute Herrf die in fortwährendem Kriege mit einander le Türken unterworfen, bald wieder emanzipirt, den schuldigen Tribut. Endlich h Reform, zwei Bedürfnisse, w machten, die letztere besti gen Stämme aufzutreten. Provinz von Kurdistan be Erbfürsten durch einen türkischen Pascha. vinz, Sulemania, dem Schaup gestattet, das frühere Oberhaupt zu behalten; Pascha's behielten jedoch diese Provinzen den früheren Unabhängigkeit. Häuptling von zweifelhaften Verdiensten, abgesetzt und mail Pascha, ersetzt; die Ernennung so große Aufregung hervor, men, durch die drohende genöthigt war, war eines der beiden regu garnisoniren, aufgestanden un doch wurde es sofort durch d in den Kasernen konsignirt. die Waffen, befreit seine Kameraden, und nachdem es sich der Artillerie beiden Bataillone die Stadt und schlugen insurgirten Vaterland, se⸗ Gouverneur von Bagdad, und griff die Rebellen mit Un wenig zahlreiche Kavallerie

feineren schlesischen Wie soll also die Unterb

Den schla⸗ terbrechung des E ist der Absatz d üh⸗

reich gewesen. Haupt⸗Ausfuhr⸗Artikel, Ausfuhr⸗Quantums.

Madrid, 23. April. gestern der Königin sehr Minister entließe, auch nicht zu ih keit der Krone Die Königin schlug es ab und Dieser hielt um am Morgen mit Hell

er englischen L Aber England nimmt auch alleit den feinen Weinen, fast

Das sind Thatsachen, die von selbst sprechen. Journale glaꝛ

Kurdistan ausgebrochen. Die Abkunft sein cher oder Könige getheilt,

Der König erklärte vor⸗ ionen Einwohner, die slavischer

entschieden, wenn sie nicht sofort ihre zahlten sie nur selten aben die Einheit des Reiches und die zeitig in der Türkei fühlbar t, endlich streng gegen diese widerspensti⸗ So oft nun die ottomanische Armee eine siegte, ersetzte die Regierung den kurdischen Nur einer einzigen Pro latz der gegenwärtigen Unruhen, wurde trotz Einsetzung dieser größten Theil ihrer der letzte kurdische ein Mann von sehr durch einen Türken, Is⸗ eines Fremden brachte eine daß Ismail Pascha, kaum ltung der Bewohner der Sulemania zurückzuziehen. Gleichzeitig lairen kurdischen Batailloͤne, welche in Bagdad d begann die Stadt zu plündern; chen Truppen entwaffnet und Darauf ergreift das zweite Bataillon erobert deren Waffen zurück, bemächtigt hat, verließen die die Richtung nach ihrem chs Tagemärsche von Bagdad, vereinigte eilends seine Ka gestüm an; beiden regulai⸗ diese Nachrichten

da er die Abhängig⸗ ansehen könne. dem General

utbindung sich einfinden, von dem Ministerium nicht länger theilte ihren Entschluß Mitternacht Ministerrath und besetzte Der König er solle nach ört man jedoch, daß der König

elche sich gleich

Narvaez mit. des Königs Schloß war gefangen in seinem eigenen Segovia gebracht nachgegeben hat.

n. Heute erfäh Das Ministerium bleibt.

24. April. (Fr. B.) Bezüglich der letzt folgende Details: D weigerte sich, im Ministerrathe zu b sich die Königin Christine zu ihm und Er bekannte seinen Irrthum und umarmte Königinnen fuhren zusammen spazieren.

E Auf der Insel Samos sind aufständische Be⸗

en Palast⸗

8 2 ; . Dor 8α, Revolution erfährt man noch Der König, zu Nun wurde aber auch

wiederholtenmalen aufgef ds g etes Mbba len, Pasche brachte ihn mit sich. Er und beide

Griechenland. tus quo fortdauernd. 2 wegungen vorgekommen.

Moldau und Walachei. Gestern Vormittag ist

sich sammt seiner Eskorte

Bukarest, 13. April. (Buk. Excellenz der kommandirende decupations⸗Corps in den Donaufürstenthümern hier

General des L unserer Hauptstadt seit

angekommen, nachdem dessen Ankunft in ereits erwartet wurde.

Sr. Durchlaucht des regierenden Fürsten we⸗ außerordentlichen Divans le der jährlichen National⸗Versammlung tritt, „Der Sened von Balta⸗Liman lichen Divans beschlossen, wel⸗ rsammlung ersetzen wird. äterlichen Sorge für das Wohl daß die Bildung dieses gemäß geschehe. Zu die Kommissäre uns jene Be

zwei Tagen b

Die Verordnung gen der Einsetzung des provisorisch an ist in folgenden Worten abgefaßt: hat die Einsetzung eines außerordent cher provisorisch die National⸗Ve den hohen Höfe haben mit ihrer v dieses Fürstenthums zu bestimmen geruht, Divans den alten Gebräuchen des Landes

der als Senat

konnte gegen ausrichten.

kommandanten der Armee in sofort zu vereinigen und sich zur ania in Marsch zu setzen. volte durch die unerhörten

mud Pascha, Ober Befehl, sein Corps Unterdrückung der Revolte gegen Sulem

Man glaubt hier allgemein, daß diese Re

sandte dies Anatolien, den

Folge eines die; Erpressungen Hedib Pascha's, Ergouverneurs von Bagdad, herbei⸗ in Kon⸗ geführt wurde, der, vor Kurzem abgesetzt und zurückberuf

Diese sind: eßliche Reichthümer mi : meßliche 8 eichthümer mitbrachte. Die türkische Regierung d der Rechnungen und den z Bebas er Revision des thut ihr Moöglichstes, um gerecht zu sein, sie setzt schlechte e n 8 erhebenden Abgaben be⸗ Beamte ab, aber sie findet schwer bessere; ein unersättlicher Als berathender auch über die Gesetzes⸗ Durst nach Reichthümern ersetzt bei den alten Musetnänhern die Maßregeln, welche ihm von der Liebe zum Ruhme, und man kann mit Recht sagen, daß die Tür⸗

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kei, trotz ihrer scheinbaren Verweichlichung, leichter erkauft als erobert werden kann. Nur einige ausgezeichnete Männer, wie Reschid, Ali, Mehmed Ali und Andere unterstützen ihren redlichen und ritterlichen Fürsten, um das Staatsschiff mitten durch die Klippen der Corruption zu führen; mögen sie es vor dem Schiff⸗ bruch retten, zum Glücke der Vöͤlker, welche es umschließt, zur Aufrechthaltung des curopäischen Gleichgewichtes, welches davon abhängt.

11“ in Bosnien nehmen eine immer ernstere Fe g. Die Paf has von Zwornik und Tuzla haben dem We⸗ sir von Travnik, Tahir Pascha, den Gehorsam verweigert, ja, sie sollen sogar für die Emeute Partei nehmen. Die türlische Regie⸗ S ist nun entschlossen, der Sache schnell ein Ende zu machen. Außer den drei Infanterie⸗ Regimentern, welche von Monastir zur Verstärkung des in Bosnien stehenden türkischen Corps abgingen, hat auch das in Schumla garnisonirende Garde⸗Regiment den Be⸗ sehl zum Aufbruche gegen die Insurgenten erhalten. Die bos⸗ nischen Spahis haben zu wiederholten Malen erklärt, daß 16 nicht gegen die hohe Pforte, sondern gegen Tahir Pascha die Waffen ergriffen; ja, die Pforte mag vielleicht selbst überzeugt sein, daß die Reclamationen der Spahis gegen den Wesir gegründet sind, daß die Entfernung des Letzteren die Provinz beruhigen und sowohl die Muselmänner, wie die Christen, befriedigen würde; aber das Ministerium weiß nicht, was es mit diesem hochgestellten Be⸗ amten anfangen soll. Seine Anwesenheit in Konstantinopel würde der Opposition gegen die Regierung neue Nahrung geben, und das⸗ selbe Ministerium, welches ihn fürchtet, achtet doch auch wieder die ausgezeichneten Dienste, welche Tahir Pascha seinem Vaterlande ge⸗ leistet hat; es sieht sich also genöthigt, jenes Mittel der Versöh⸗ nung unbenutzt zu lassen und Gewalt anzuwenden.

Der Abschied Fuad Efendi's von den Walachen war ein glän⸗ zender, und dennoch soll derselbe, wenn wir anders gut unterrichtet sind, in einer gestern zwischen ihm, Ali Pascha und Herrn Ari⸗ starki stattgehabten Konferenz, in Angelegenheit der Besatzung der Donaufürstenthümer, das Verfahren Achmet Efendi's getadelt und einsringlich gerathen haben, nicht auf der Räumung der Fürsten⸗ thümm von Seiten der Russen zu bestehen, weil nur durch deren Gegennart neue Rebellionen hintangehalten werden.

Wissenschaft und Kunst. Königliches Opernhaus. Zum Erzenmale wiederholt: „Der Prophet.“ (Den 30. April.)

Die zweite Vorfellung des „Propheten”“ (am Dienstag) war von nicht minder glänzendem Ersolge begleitet, als die erste, üͤber welche wir bereits berichtet haben. Das vohlständig besetzte Haus folgte dem Werke von Anfang bis zu Ende weder mit gespannter Theilnahme und zollte na⸗ mentlich den hervorragenderen Momenten desselben den lebhaftesten Beifall Zu diesen gehörten in musikaliscer Beziehung gleich im ersten Akt der Cho in der dritten Scene vom Erschenen der Wiedertäufer an, der Mever beer's anerkanntes Combinationsgschick in glänzender Weise bekundet und eine Scene von ächt dramatischer Wrkung liesert. Das Thema, das di 3 drei Wiedertäufer auf den Worten: 3

» Ad salutarem radam, Ad nos, venite m ri! Ad nos, venite popu;!« im unisono anstimmen, ist eben so eigenthümlr erfunden, als im Verlaufe des Aktes geistreich mit dem Bauern⸗Chor verwot. Im zweiten Akt war es, nächst dem höchst ausdrucksvoll komponirten Awo so S Fides: „Ach mein Sohn! Segen Dir! vorzugsweise das Finale (Quartett), das durch die Vortrefflichkeit seiner musikalischen Behandlung das allgemeinste Interesse der zörer erregte. Daß das Schlittschuhlaufen zu Anfang des dritten Aktes wieder eine Haupt⸗Au⸗ genweide des Publikums bildete und lebhaften Jubel hervortef sei im Vor⸗ beigehen ebenfalls erwähnt. Von den in diesem Akte enthabenen Musit⸗ stücken flößten das tragi⸗komische Terzett zwischen Oberthal ud den bei⸗ den Anabaptisten und der ganze Schluß des Aktes besondere Tyilnahme ein. Das Hauptinteresse erregte jedoch wieder der vierte Akt, der n seiner dichterischen Anlage, wie in seiner musikalischen Behandlung gleich groß dasteht. Gleich das Bettlerlied der Fides ist äußerst gelungen komponirzenb malt den Seelenzustand der unglücklichen Mutter trefflich. Eben so scher ist das darauf folgende Duett zwischen Fides und Bertha, wahrhaft groß⸗ artig aber die Krönungs⸗ Scene, in welcher die ungeheuren Massen vom Komponisten mit bewunderungswerther Kraft und Kunst geführt sind und Momente von wirklich ergreifender Wirkung zur Entfaltung kommen. In rein musikalischer Beziehung hat diese Scene noch das besondere In- teresse sür sich, daß die Motive des Krönungs⸗Marsches, so wie des groß⸗ artig angelegten und sehr wirkungsvollen Chores: „Seht den König, den Propheten,“ welche bereils im zweiten Akte bei der Erzählung des Traumes angedeutet werden, hier zur weiteren Anwendung und Ausführung gelangen.

Gleichwie in der Composition, so bietet auch der vierte Akt in der Darstellung, besonders seitens der berühmten Repräsentantin der Fides, eine Meisterleistung. Frau Via rdot⸗Garcia faßt die ihren Stimm- mitteln und ihrer Individualität ungemein zusagende Partie mit der ihr eigenen Genialität im Spiel und Gesang auf und löst ihre Aufgabe in allen Theilen mit einer Vollendung, welche die Leistung zu einer der schönsten stempelt, die je die Bühne geschmückt hat. Besonders ist es die Krönungs⸗Scene, in der sie sich selbst übertrifft und als wahrhaft große, dramatische Künstlerin erscheint. Sie malt hier den Seelenzustand einer Mutter, die ihren eigenen Sohn zu verleugnen gezwungen ist, mit den er⸗ greifendsten Farben und hinterläßt durch Mimik, Plastik, Spiel und Gesang einen Eindruck, den man wohl empfinden und bewah- ren, aber nicht beschreiben kann. Auch Herr Tichatschek leistet in dieser Seene Treffliches und bringt die Rolle des Propheten überhaupt zu; höchst anerkennungswerther künstlerischer Geltung. Die Darstellung des Werkes in ihren Haupttheilen künstlerisch abzurunden, trägt Frau Köster als Bertha, ebenfalls das Ihrige bei, die namentlich in dem effektvollen Terzett des fünften Aktes ihre Aufgabe meisterlich bewältigt. Nächst den ebengenannten Künstlern, dürfen auch die Repräsentanten der drei Anabap⸗- tisten⸗Häuptlinge, die Herren Pfister, Bötticher und Zschiesche, das Lob beanspruchen, kräftige Stützen bei der Darstellung eines Werkes zu sein, das nicht minder, wie seine Vorgänger „Robert“” und „Hugenotten“ berufen scheint, den Ruhm seines Schöpfers nach allen Weltgegenden zu tragen.

Rönigliche Schauspiele. Donnerstag, 2. Mai. Im Schauspielhause. 78ste Abonnements⸗ Vorstellung: Badekuren, Lustspiel in 1 Akt, von G. zu Putlitz.

(Frl. Bernhard, vom Großherzoglichen Hoftheater zu Schwerin: Louise, als erste Gastrolle. Herr Liedtcke: Reinhold.) Hierauf: Christoph und Renata, Schauspiel in 2 Abth., frei nach Auvray, von C. Blum. (Frl. Bernhard: Christoph.) Anfang halb 7 Uhr.

Freitag, 3. Mai. Im Opernhause. 52sͤte Abonnements⸗Vor⸗ stellung. Auf Allerhöchsten Befehl: Die Hugenotten, Oper in 5 Abth. Musik vom Königl. General⸗Musik⸗Direktor und Hof⸗Kapell⸗ meister Meyerbeer. Ballets von Hoguet. (Frau Viardot⸗Garcia: Valentine. Frl. Trietsch: Urbain. Herr Tichatscheck: Rgoul de Nangis.) Anfang halb 6 Uhr