1850 / 132 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Vorgestern Mittags fand am Michaeler⸗Platze ein ungewöhn⸗ licher Volksauflauf statt. Ein dem Ansehen nach der wohlhaben⸗ den Klasse angehöriger Herr war mit dem Kutscher eines Lohnwa⸗ gens in Streit gerathen und schlug denselben mit einem Stocke aus allen Kräften, welches dann der Kutscher so lange erwiederte, bis die Munizipalgarde dem Skandale ein Ende machte.

Laibach, 10. Mai. (W. Z.) Se. Majestät sind heute um Uhr Morgens von Gratz abgereist und um 6 ½ Uhr Abends im besten Wohlsein in Laibach eingetroffen. Auf allen Stationen der Eisenbahn wurden Se. Majestät mit enthusiastischem Inbel der zahlreich herbeigeströmten Bevölkerung und auf eben so herzliche als festliche Weise empfangen. In der Eisenbahnstation Triffail erwar⸗ tete der Feldmarschall Graf Radetzky mit dem Eu dek Se. Majestät. Abends besuchten Se. Majestät das festlich 89 leuchtete Theater und machten nach demselben eine Fahrt durch die in einem Lichtmeere strahlende Stadt.

Laibach, 11. Mai, Abends. Se. Majestät besichtigten heute die in Parade ausgerückten Garnisonstruppen, besuchten verschiedene öffentliche und Wohlthätigkeits⸗Anstalten und nahmen sodann die Sumpf⸗ Entwässerungs⸗Arbeiten in der Nähe von Laibach in Augen⸗

schein. Um 1 Uhr empfingen Se. Majestät die sämmtlichen hiesigen

Autoritäten und ertheilten sodann einige Privat⸗Audienzen. Um 5 Uhr war große Tafel bei Sr. Majestät, welche Abends ein von der Gemeinde Laibach veranstaltetes Ballfest mit allerhöchstihrem Be⸗ suche zu beehren versprochen haben. Der Feldmarschall Graf Ra⸗ detzky mußte einer kleinen Unpäßlichkeit wegen das Zimmer hüten.

Innsbruck, 7. Mai. (Const. Bl. a. B.) Gestern wurde hier der reichste Mann, nicht nur von Innsbruck, sondern sehr wahrscheinlich von ganz Deutschtyrol, zur Erde bestattet. Es war dies Herr F. J. Habtmann, Chef des Handlungshauses gleichen Namens, der ein reines Vermögen von beiläufig anderthalb Mil⸗ lionen Gulden R. W. hinterläßt. Er hatte die Handelskarriere von der Pike auf durchgemacht und sich lediglich durch Fleiß und glückliche Speculation zu einer solchen Vermögenshöhe aufgeschwun—⸗ G Die hiesigen Armen, denen er, wie verlautet, die Summe von 20,000 Fl. vermacht hat, verlieren an ihm einen großen Wohl⸗ thäter. Bei seinem Leichenbegängniß erschienen 63 Geistliche im Ornate.

Seit ein paar Tagen hat sich endlich der Himmel bei uns aufgeklärt, und wir sehen wieder das freundliche Blau, dem wir seit Monaten entwöhnt waren. Aber noch immer liegt der Schnee bis weit herab in das Mittelgebirge, und die Landleute jammern, daß in Folge der anhaltenden feuchten Witterung auf den Mais⸗ feldern der Same in der Erde verfault sei. Ein heftiger Sirokko durchfegt jetzt unser Thal, der bei längerem Anhalten zwar den Schnee in Kürze verscheuchen wird, aber auch die Besorgniß vor Ueberschwemmungen weckt.

Bayern. München, 11. Mai. (Münch. Ztg.) Die Kammer der Abgeordneten nahm in ihrer heutigen Sitzung den Gesetz⸗Entwurf, einen Kredit für Bedürfnisse der Armee betref⸗ fend, in der von dem Ausschusse beantragten Fassung mit 73 gegen

Ausland

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Sitzung vom 11. Mai. Den Vorsitz führt General Bedeau. Auf Verlangen eines Mitgliedes wird beschlossen, die beiden früheren Anträge auf Modification des Wahlgesetzes der neuen Kommission für den Wahlreform⸗Entwurf zuzuweisen. Piscatory verlangt Aufklärung über die letzten Ereignisse in Griechenland. Der Mi⸗ nister der auswärtigen Angelegenheiten bemerkt, es sei leider sehr wahr, daß aus Athen sehr traurige Nachrichten ange⸗ langt seien. Die Regierung habe bereits von England eine Erklä⸗ rung gefordert. Montag oder Dienstag wolle er alle Akten der griechischen Frage vorlegen, um sein Benehmen zu rechtfertigen. (Bewegung.) Sobald die Antwort Englands erfolgt sein werde, verpflichte er sich, Interpellationen zu beantworten. Er hoffe, dies am nächsten Donnerstag zu können. Die Versammlung be⸗ stimmt diesen Tag für Piscatory's Interpellation. Es folgt die Fortsetzung der Debatte über das Budget des Finanz⸗Ministeriums. Kap. 27 bis einschließlich Z1 werden ohne Debatte angenommen. Kap. 32, Dienst des Staatsschatzes, 3,340,000 Fr. Aubry und Latrade verlangen eine Reduction von 360,000 Fr. an den Bezügen der General⸗Steuer⸗Einnehmer. Berryer bekämpft den Antrag. Man habe 1848 und 1849 Ersparungen einführen wollen, nach 3 Monaten hätten sie sich unstatthaft bewiesen und seien wie⸗ der abgeschafft worden. Der Antrag wird verworfen. D'Oli⸗ vier verlangt eine Reduction von 193,334 Fr. Versigny unter⸗ stützt ihn. Der Finanz⸗Minister bemerkt, der Vortheil der Einnehmer sei nicht so bedeutend. Ihre Dienste könnte man von Kapitalisten nicht um gleichen Preis erhalten. Sie schössen dem Staatsschatze bis zu 60 Millionen vor. Das Amendement wird mit 350 gegen 259 Stimmen verworfen. Kap. 32. Angenommen. Chassaigne de Goyon hat das Wort zur Berichterstattung im Departement Saone und Loire. Keine einzige Protestation liegt vor, nur der Präfekt hat einige Unregelmäßigkeiten angezeigt, welche die Wahl nicht beanstanden können. Madier de Montjau, Char⸗ rassin, Esquiros, Dain, Hennequin, Colfavru werden als Reprä⸗ sentanten bestätigt. Kap. 33 des Finanz⸗Budgets betrifft die Ge⸗ 1. 5b anehmer. Sazgteyrg verlangt eine Reduction von

genignte Men. Er beruft sich auf die Beschlüsse der Con⸗ nn e. Stimme rechts: Diese Beschlüsse kümmern uns v1.““—

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pitalien. Damit sie dieselb 8 Ce wegen bedeutende Ka⸗ scellen iöanten, bedürften sie enisprich nder Bereene as hühee den Kredit erhalten und sich 1 e ase kümmern. auguin b 8 ht um nationalökonomische Träumer Geringste für die Uhert der Kommission, sie habe nicht das das Budget um 160 g htigen geihan. Statt, wie sie gekonnt, in der Paris⸗Avignoner Eisenbahnf EEEEE135351“ ryer protestirt dagegen. Hüen Ffnsesze Fmyfindlich geschadet. Ber⸗ eine Abhülfe zu finden. Er be weesfte dies Fechttens Ghlreicher Bagken von Frankreich bereits schleche sia edies, damehrere Comtoirs der Bank „Wegen der Sicherheit Ihrer Panhen Links: Warum? Berryer: hat diese Comtoire inihren Operolünie e.) Eine abscheuliche Politit mission träͤgt keine Schuld. Die E“ ches gethan.“ orische Regierung hat Glei⸗

Mauguin beharrt bei seiner Behauptung. Sau⸗

834 teyra's Amendement wird verworfen. Kap. 34, Departements⸗ Zahlmeister, 1,060,000 Fr. Sauteyra nennt dieselben überflüssig. Das Kapitel wird jedoch angenommen. Kap. 35, Steuer⸗Direction. Rougeat findet den Gehalt der Direktoren der direkten Steuern zu groß. Fould spricht dagegen. Der Kommissions⸗Antrag wird angenommen und die Sitzung aufgehoben. 1

Paris, 11. Mai. Die gestern vorgenommene Wahl der Kommissionsmitglieder zur Prüfung der Wahlgesetzvorlage, so wie die Debatten, welche bei dieser Gelegenheit in den Abtheilungen vor⸗ fielen, nehmen das Interesse vielfach in Anspruch. Die frühere Kommission, welche mit der Vorbereitung des Gesetzentwurfes be auftragt gewesen, hatte den Beschluß gefaßt, daß blos ein Theil ihrer Mitglieder als Kandidaten für die neue Kommission auftre ten solle. Die Herren Thiers, Molé und Montalembert hatten den Wunsch ausgedrückt, nicht in die Kommission gewählt zu werden, aber das Versprechen abgegeben, an der Diskussion in der Natio nalversammlung lebhaften Antheil zu nehmen. Der Berg hat nicht, wie man gestern erzählte, gänzliches Stillschweigen beobachtet, aber es haben nur wenige seiner Mitglieder und nur kurze Bemerkun⸗ gen gemacht. Es waren dies die Herren Dupont (de Bussac), Laurent (de l'Ardéche), Saint⸗Romme, Sauteyra und Michot. Sie protestirten einfach gegen die Vorlage, als eine verfassungswidrige. Man deutete dieses Benehmen verschieden. Mehrere Repräsentan⸗ ten glaubten, daß sie sich bei Verhandlung der Amendements der gemäßigten Opposition anschließen würden. Andere setzten einen selbstständigen Weg voraus, der noch Partei ⸗Geheimniß sei. Die Diskussion war dessenungeachtet zwischen den ver⸗ schiedenen Schattirungen der Majorität sehr lebhaft. Die Mitglieder der früheren Kommission protestirten gegen den Vorwurf der Rache. Molé behauptete, die letzten Wahl Resultate hätten auf die Entscheidung der Kommission keinen Einfluß gehabt. Ihr Entwurf sei kein Gelegenheitsstück, sondern prinzipielles Er⸗ gebniß. „Ich erkläre dies“, fügte er hinzu, „in meinem und im Namen meiner Kollegen.“ Andere Mitglieder der Kommission, wie Broglie, Daru, Berryer, Baze, Beugnot, Benoist d'Azy, Jules de Lasteyrie, L. Faucher, Boinvilliers und Fremy, versicherten wiederholt ihre Anhänglichkeit an die republikanische Versassung. Zwei Mitglieder der Majorität, Vezin und Martel, nannten den Entwurf eine hinter⸗ listige Verfassungsverletzung. Wolowski machte aufmerksam, daß durch die bloße Wohnungsveränderung aus einem Bezirk von Paris in einen anderen nach diesem Entwurfe das Wahlrecht verloren gehe. Unter den Mitgliedern der gemäßigten Opposition tadelten die Vorlage: Lamartine, G. von Beaumont, Coquerel, Ferdinand de Lasteyrie, Corne, Lafayette und Raudot. Die Majorität der Abtheilungen war übrigens für die Dringlichkeit. Ein einziges Mitglied der gewählten Kommission, Combarel de Leyval, hatte das Gesetz in zwei Bestimmungen getadelt. Lamartine bemerkte gestern in seiner Abtheilung: „Man hat Stellen aus einem meiner Werke zitirt, um die Wahlreform zu vertheidigen. Man vergaß aber dabei, daß dreimal in diesem Werke sich die ausdrückliche Bemerkung findet, es bezögen sich diese Ansichten auf eine künftige Organisation des Wahlrechts.“ Die Wahl⸗Reform⸗Kommission hat Herrn von Brog⸗ lie zu ihrem Präsidenten und Herrn Leon Faucher zu ihrem Se⸗ cretair gewählt. Der Stadtrath von Marseille hat in der Sitzung vom 6. Mai beschlossen, der National⸗Versammlung den Wunsch einer Modification des gegenwärtigen Wahlgesetzes auszusprechen.

Napoleon Bonaparte hat heute auf das Büreau der National⸗ Versammlung folgende Erklärung niedergelegt: „In Betracht, daß die Volkssouverainetät in der Gesammtheit der Bürger begriffen ist; in Betracht, daß die Volkssouverainetät unveräußerlich, unantastbar ist und kein Theil des Volkes sich deren Ausübung anmaßen kann; in Betracht, daß der Beauftragte nicht das Recht hat, die Befug⸗ nisse des Auftraggebers zu vernichten, ohne sein Mandat selbst nie⸗ derzulegen; in Betracht, daß das allgemeine Wahlrecht ein allen anderen vorgehendes Urrecht ist; in Betracht, daß der Wahlreform⸗ Entwurf, zum Gesetze erhoben, einen bedeutenden Theil des Volkes seiner Rechte berauben würde; erklärt der unterzeichnete Volksver⸗ treter feierlich, daß er das Benehmen, welches mit Forderung der Vorfrage begonnen hat, konsequent durchführen wird; daß er daher folgerecht, getreu den Grundsätzen der Volkssouverainetät und der Constitution, kein Recht haben könne, das allgemeine Wahlrecht zu beeinträchtigen. Er protestirt daher durch seine Enthaltung gegen eine revolutionaire Maßregel. Napoleon Bonaparte.“

Den ganzen Tag durchstreiften heute Infanterie⸗ und Ka⸗ vallerie-Patrouillen die Stadt. Ein Blatt versichert, es befänden sich gegenwärtig 135,000 Mann Truppen mit 230 Geschützen in Paris. Vincennes, von wo aus man das Faubourg St. Antoine bombardiren kann, und Mont Valsrien, die Citadelle von Paris, erhalten täglich neue Zufuhren an Schießbedarf. Die pariser Garnison soll binnen zwei Tagen noch um 25,000 Mann vermehrt werden. Die Regierung stützt ihre Vorkehrungen auf den Bericht des Polizei Präfekten daß in Paris eine Armee von 36,000 So ialisten vollkommen or⸗ ganisirt sei, von der man erwarten könne, daß sie mit der äußersten Verzweiflung kämpfen werde. General Changarnier hat, wie ver⸗ lautet, einen Garnisonbefehl erlassen, welcher die Soldaten, die etwa gegen eine Insurrection zu kämpfen sich weigern möchten, mit den schärfsten Strafen bedroht. Den Offizieren sind Vorsichtsmaßregeln vorgezeichnet, wie sie die Soldaten möglichst vor Barrikadenfeuer schützen können. Dieser Befehl soll drei Tage hinter einander in allen Kasernen der Mannschaft vorgelesen werden.

Das Journal des Débats beklagt den Ausgang der grie⸗ chischen Frage. Es bezeichnet als den traurigsten Beweis der ge⸗ genwärtigen Anarchie die Thatsache, daß alle Fragen, alle Schwie rigkeiten, die sich von Regierung zu Regierung oder von Regierung zu Volk erhöben, nur durch Gewalt entschieden würden. „Wir werden nicht“, schließt es, „bei dem Beleidigenden dieses Ausgan⸗ ges für Frankreich stehen bleiben. Es schmerzt uns tief, daß man Frankreich, sei es Monarchie oder Republik, so wenig Achtung be⸗ weist. Das einzige Gefühl, welches uns bleibt, ist das einer krän⸗ kenden Demüthigung, welche keine Sophisterei hinwegschwatzen kann.“

Das Erinnerungsfest des 4. Mai ist in ganz Frankreich ohne Störung abgelaufen. In Algier hat, einer furchtbaren Katastrophe wegen, die Feier desselben unterbleiben müssen. Für diesen Tag nämlich, um 9 Uhr Morgens, war die Sprengung einer Mine durch 4000 Kilogramme Pulver in den Steinbrüchen von Bab⸗el⸗ Wed angekündigt. Da im verflossenen Dezember mehrere derlei Sprengungen ohne Unglücksfall vor sich gegangen waren, so wollte man das Schauspiel, welches zugleich so furchtbar und so gefahrlos sein sollte, betrachten. Eine Menge von Menschen strömte hinaus. Alle möglichen Vorsichtsmaßregeln waren getroffen. Die herr⸗ lichste Witterung begünstigte den Tag. Um 8 Uhr wurde die Pulverleitung angezündet, sie brauchte zwanzig Minuten bis zur ersten Minenkammer. Plötzlich ertönt ein dumpfes Rollen im Berge, ein dichter Rauch hüllt alle Gegenstände ein, und ein fürchterlicher Leel von Steinen und Felsstücken wird stadtwärts Fesch sement Meten 88n Esc Buzice 2 Wunderbare. Personen, welche tausend stücke flogen bis auf die Pesean h öbb.

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große Anzahl von Verwundeten kennt man bis jetzt. Natürlich wur⸗ den nach einem so traurigen Ereignisse alle Festlichkeiten eingestellt. Eine Untersuchung wurde noch am nämlichen Vormittage eingeleitet.

Ein Dekret des Präsidenten der Republik vom 10. Mai er⸗ mächtigt die Marseille⸗Avignoner Eisenbahn⸗Gesellschaft zur Ab⸗ schließung eines Anlehens bis zum Betrage von 30 Millionen Fran⸗ ken, nach den Bestimmungen vom 24. Januar 1850. Laut Gesetz vom 19. und 23. November 1849 ist dieses Anlehen vom Staate garantirt.

Der Corsaire will wissen, gegen den Bund für das öffent⸗ liche Wohl habe sich ein republikanischer Bund gebildet, dessen Prä⸗ sident Cavaignac und dessen Vice⸗Präsident Lamoricière seien.

1G Der C onstitutionnel enthält abermals unter der Aufschrift: „Die Lösung“, einen längeren Artikel, worin er die Nothwendigkeit auseinandersetzt, die Präsidentschaft Louis Bonaparte's auͤf zehn Jahre zu verlängern.

Regierung bhat alle Präfekte durch den Telagraphen von der Vorlegung des Wahlreform⸗Projekts benachrichtigt Der Justiz-Minister hat an alle General Prokuratoren ein Rundschreiben erlassen, worin er ihnen anempfiehlt, streng auf Be— obachtung des bis jetzt noch nie in Anwendung gebrachten Artikels 3 des Gesetzbuches zu halten, welcher lautet: „Jeder Bürger, der seinen Wohnort ändert, ist genöthigt, sowohl der Gemeinde⸗Behörde des Ortes, den er verläßt, als derjenigen des Ortes, wo er seinen Wohnsitz nehmen will, davon Anzeige zu machen.“ Wie es heißt, wird ein Gesetz vorgelegt werden, worin die Strafen für Uebertre⸗ tung dieser Anordnung festgesetzt werden sollen.

Der Direktor der Kaiserlichen Bank zu St. Petersburg ist hier eingetroffen; er wird von hier nach London reisen. Man versichert, der französische Gesandte Castelbajac habe die Stimmung des Kai⸗ sers Nikolaus gegen Frankreich so freundlich gefunden, daß er ge⸗ glaubt habe, Unterhandlungen für den Abschluß eines günstigen Handelsvertrages mit Rußland eröffnen zu können.

Großbritanien und Irland, London, 11. Mai Der Herzog von Argyll beantragte in der gestrigen Sitzung des Oberhauses ein Tadels⸗Votum gegen das Ministerium, weil dasselbe geduldet habe, daß Herr Ryland, ehemaliger Registrator des Di⸗ strikts von Quebek, durch die siegreiche Rebellen⸗Partei, blos wegen seiner Loyalität, seines Amtes entsetzt und, ungeachtet wiederholter Versprechungen, bis jetzt für diesen Amtsverlust nicht entschädigt worden sei. Der Kolonial⸗Minister, Lord Grey, stellte da⸗ gegen den Antrag, die vorgeschlagenen Resolutionen durch die vor⸗ läufige Frage zu beseitigen, und wurde hierin von den Lords Cath⸗ cart und Granville unterstützt. Die Sache schreibt sich schon aus dem Jahre 1838 her und hatte bereits früheren Ministerien zur Prüfung vorgelegen. Lord Grey's Meinung war, daß der Provinzial⸗ Gouverneur von Kanada inden besagten Versprechungen seine Befugnisse überschritten habe, indem derselbe ohne Genehmigung des britischen Mi⸗ nisteriums eine Verpflichtung eingegangen sei, eine Verpflichtung, welche daher auch allein von der Provinzial⸗Regierung erfüllt wer⸗ den müsse, nicht von der Regierung des Mutterlandes. Dier Lords Stanley, Brougham und Glenelg aber unterstützten den Antrag des Herzogs von Argyll, die vorläufige Frage wurde mit 22 gegen 19 Stimmen verworfen und das beantragte Tadels⸗Votum ange⸗ nommen.

Der Kanzler der Schatzkammer theilte gestern dem Unterhause die neuen Beschlüsse der Regierung hinsichtlich der Stempel⸗Abga⸗ ben mit. Die Absicht der Regierung, sagte er, sei gewesen, durch Herabsetzung dieser Abgaben den kleinen Grundbesitzern und ande⸗ ren Klassen eine Erleichterung zu gewähren und dazu 300,000. Pfbd. St. von Seiten des Schatzes zu opfern, was, zusammen mit der Aufhe⸗ bung der Ziegel⸗Abgaben, einen Steuer⸗Erlaß von 750,000 G fd. St. aus⸗ machen würde. Er habe vorgeschlagen gehabt, fast die Hälfte der Er⸗ leichterung von 300,000 Pfd. den Grundbesitz⸗Uebertragungen zu Gute kommen zu lassen, und die Auflage auf diese von 2 auf pCt., später auf ¼ pCt., oder auf ½ der jetzigen Abgabe, herab⸗ zusetzen. Das Unterhaus aber sei noch weiter gegangen und habe vie Herabsetzung, statt auf 2 ½¼ Shilling von einem Werth unter 50 Pfd., auf 1 Sh. gestellt. Dieser Beschluß habe die Regie⸗ rung in große Verlegenheit gesetzt. Nach reiflicher Erwägung schlage er nun vor, die jetzige Bill ganz zurückzunehmen und eine neue an deren Stelle einzubringen, welche die Bestimmun⸗ gen der ersteren mit anderen von Herrn Mullings beantragten ver⸗ schmelzen solle. Es würde danach die Stempel⸗Abgabe von Grund⸗ besitz⸗Uebertragungen gleichförmig 1 pCt. vom Werthe betragen; von Verpfändungen und Verschreibungen ¾ pCt., was im Ganzen cinen Steuer⸗Erlaß von 12,000 Pfd. auf diese Partieen ausma⸗ chen werde; ferner schlage er vor, es mit dem Pacht⸗Stempel, Irland ausgenommen, bei den Bestimmungen der früheren Bill zu belassen; den Stempel von Denkschriften wolle die Regierung von 10 Sh. auf 2 ½ Sh. herabsetzen. Dies seien die Hauptpunkte der neuen Bill, welche alle Vorschläge des Herrn Mullings in sich schließen und dem Schatz auch keinen größeren Verlust als 300,000 Pfd. verursachen werde. Das Haus beschloß, am Montag sich zum Ausschuß über diese Vorschläge zu konstituiren. Darauf erhielt die Bill über die Reform des irländischen Wahlgesetzes die dritte Le⸗ sung, nachdem ein auf Vertagung derselben gerichtetes Amendement Sir J. Walsh's mit 254 gegen 186 Stimmen verworfen wor den war.

Gestern ist die Nachricht von der Erledigung der englisch⸗grie⸗ chischen Differenz in London eingegangen. Die Times äußert we⸗ nigstens über die Beendigung des Streits, nach viermonatlichen Drohungen und Unterhandlungen, ihre Freude, wenngleich sie der Meinung ist, daß die Art und Weise, wie er geschlichtet worden⸗ England keinesweges zum Ruhm gereiche. u“

Lord John Russell, welcher seit einigen Tagen an einer hefti gen Erkältung gelitten hat, ist in der Besserung begriffen, wird aber in den nächsten Tagen vermuthlich noch nicht im Stande sein, wie⸗ der im Parlamente zu erscheinen.

Italien. Turin, 7. Mai. (Fr. Bl.) Die Kammer hat 70,000 Lire für die venetianischen Offiziere bewilligt.

Spanien. Madrid, 0. Mai. (Fr. Bl.) Zur lon⸗ doner Industrie⸗Ausstellung von 1851 ist eine Kommission nieder⸗ gesetzt. Die Provinzialgouverneurs haben den Privatpersonen s fort alle Nachweisungen zu ertheilen.

Zproz. 31 %2.

Türkei. Konstantinopel, 26. April. (W. Z.) Im Monate März waren im Ganzen 157 Segelschiffe und 34 Dampf⸗ böte in dem hiesigen Hafen eingelaufen; bei JDEE116“ Segelschifffahrt war die sardinische Flagge mit 38, die österreichische mit 30, die russische mit 25, die englische und griechische Flagge mit je 24 Fahrzeugen vertreten. Von den 30 österreichischen Schif⸗ sen waren zehn mit einer Gesammt⸗Tragfähigkeit von 2572 Tonnen (worunter ein Schiff von 211 Tonnen im Ballast) handelsthätig, die übrigen 20 von zusammen 5452 Tonnen handelsunthätig ange⸗

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kommen. Bei der Dampfschifffahrt war die österreichische Flagge mit 13 Fahrzeugen von 4228 Tonnen am stärksten betheiligt

Smyrna, 26. April. (W. Z.) Mit der Rückkehr der schö⸗ nen Jahreszeit haben angesehene Fremde wieder angefangen, den Orient zu besuchen. Unter den Fremden, die am 22sten von Kon⸗ stantinopel hier anlangten, befanden sich am Bord des österreichi⸗ schen Dampfschiffes der Staatsrath und Kammerherr Sr. Majestät des Kaisers von Rußland, Fürst Wiasemsky und seine Gemahlin, die sich gestern Abends wieder einschifften, um eine Exkursion nach Syrien zu machen. Es sind aus Makri traurige Nachrichten über den Zustand der öffentlichen Sicherheit in diesem Theile des Reiches eingegangen. Die Landstraßen werden von Räubern, die selbst die Stadt Makri bedrohen, unsicher gemacht. Die Reisenden wagen es nicht, sich von einer Stadt nach der anderen ohne eine gute Eskorte zu begeben. Es steht zu hoffen, daß die Behörden sich beeilen wer⸗ den, dem Gouverneur der Provinz, Davaz Aga, der die ihm ob⸗ liegenden Pflichten zu versäumen scheint, die angemessensten Befehle zur Wiederherstellung der öffentlichen Sicherheit zu ertheilen.

Die letzten Erderschütterungen haben nirgends Schaden ange⸗ richtet, ausgenommen in Tyra, Baindir, Ademes und Magnesie, woselbst einige Minarets, kleine Häuser und alte Magazine einge⸗ stürzt sind. Alles, was man von der großen Heftigkeit der Erd⸗ erschütterungen anderswo gesagt hat, ist Uebertreibung. Am 17ten Nachmittags fanden drei ziemlich starke Erdstöße statt.

Auswärtige Börsen.

Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 95 ½ Gld. Friedrichsd'or 113 ½ Br. Louisd'or 112 ½ Gld. Poln. Papiergeld I Oesterreichische Banknoten 85 ½ a bez. und Gld.

Staatsschuldscheine 85 ½ Br. Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 103¼ Br. Pos. Pfandbriefe 4proz. 100 ½ a bez. und Gld., do. 3 ½proz. 89 ¾ a * bez. Schlestsche do. 3⁄proz. 95 ¼ Gld., do. Litt. B. Atoz. 99 ½ Br., do. prb⸗ 92 ½ Br.

Poln. Pfandbr. alte 4proz. 96 Gld., do. neue 4prez. 95 ¼ bez., do. Partialloose a 300 Fl. 122 Gld., do. a 500 Fl. 80 ¾ Br., do. Bank⸗Certif. 32 200 Fl. 17½ Br. Russisch⸗Poln. Schatz⸗Obligationen 2 4 pECt. 78 ½ Br.

Aetien: Oberschlesische Litt. A. 104 ½ Br, do. Litt. h. 102½ Br. Breslau⸗Schweidn.⸗Freib. 70 Br. Nirderschlesisch⸗ Märkische 83 Br., do. Prioritäts 103 ¾ Br., vo. Ser. III. 102 Gld. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 94 Br. Neisse⸗Brieg 36 ½ Br. 68 ¾¼ Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 39 ½

Breslau, 13. Mai.

Wechsel⸗Course. 8 Amsterdam 2 M. 142 Br. Hamburg a vista 151 ¼ Br. do. 2 M. 150 Gld. London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 20 Berlin a vista 100 ½ Br. do. do. 2 M. 99 Glv.

Wien, 12. Mai. Sonntag. Met. 5proz. 92 %, 4 ½⁄proz. 80 ½ gemacht. . Nordbahn 106 ½ ½ Stimmung günstiger; Fonds fest.

Leipzig, 13. Mai. Leipzig⸗Dresdener Part. Oblig. 1073 Gld. Leipz. B. A. 158 Gld. Leipzig⸗Dresd. E. A. 119 ¾ Br. Sächsisch 2 Bayerische 87 Br. Schlesische 95 Br. Chemnitz⸗Riesa Berlin⸗Anhalt. 88 ½ Br. Krakauer 68 ¾ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗ Nordbahn 40 Gld. Altona⸗Kiel 94 ½ Br. Deßauer B. A. A. 144 Gld. do. B. 119 ½ Br., 118 Gld. Preuß. B. A. 94 Gld.

Frankfurt a. M., 12. Mai. (In der Effekten⸗Societät.) Zproz. Spanier erfuhren auch heute hier in Folge ihres Steigens von Paris um Xc eine Besserung, und worin mehrere Umsätze statt⸗ fanden. In allen übrigen Fonds und Eisenbahn⸗Artien war gar kein Geschäft, deren Preise erhielten sich dennoch fest auf ihrer gestri⸗ gen Höhe. Nur allein F. W. Nordbahn und Bexrbacher blieben etwas matter. 8

Oesterr. 5proz. Metall. 77 Br., 77 Gld. Bank⸗Actien 1058

3.

Baden Partial⸗Loose a 35 Fl. v. J. 1845 31 7

2

Br., 1053 Gld. Br., 31 Gld. Darmstadt Partial⸗Loose 2 50 Fl. 72 ½¼ Br., Gld., do. 2 25 Fl. 25 1 Br., 25 ½ Gld. a 40 Rthlr. preuß. 33 ½ Br., 32 Gld. Sard. 36 bei Gebr. Bethmann 31 Br., 31 Gld. Spanien Zproz. inländ. 30 Br., 29 ½. Gld. Poln. 300 Fl.⸗Lvose 121 ¾ Br., 121 Gld., do. Obligation. a 500 Fl. 80 ¾ Br., 80 ½ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗ Nordbahn 40 Br., 40 Gld. Bexbacher 80 ¼ Br., 80 Gld. Köln⸗ Minden 94 Br., 93 ¾ Gld.

Paris, 11. Mai. 3proz. 55.25. 5proz. 89.25. Nordbahn 416. 25. Gold al Marco 19 a 20. Holl. Dukat. 11.80 a 11.90. Nach der Börse. 5proz. 88. 92 ½. Wechsel⸗Course. Amsterd. 210 ½. Hamb. 185 ½¼. Berlin 365. Frankf. 210 London 25.50. Petersb. 396. 8

London, 11. Mai. 3proz. Cons. p. C. 96, 95 , a. Z. 96 ½. 3 ½proz. 97, ½. Ard. 17 ½, ½. Zproz. 37 ½, x. Pass. 3 ½, 9. Int. 56, 55 ½. 4proz. 85 ¼, 1. Bras. 88, 86. Mex. 29, 26 ¾. Peru 70, 69 ½.

Gold al Marco 3. 17. 9.

Cons. blieben zu ihrem Eröffnungspreise unverändert. Fremde Fonds ebenfalls ohne Veränderung. Eisenbahn⸗Actien behaupteten sich ziemlich fest.

2 Uhr. Cons. unverändert.

Wechsel⸗Course. Amsterdam 12. 2 ½ 1 ½. Hamburg 13. 13 ½4 - 12 ⅞. Paris 25. 82 ½ 77 ½. Frankfurt 121 ½ ½. Wien 12. 18—12. 13 Petersburg 37 ½ 37 ⅛. Amsterdam, 11. Mai. Holl. Fonds bei einigen Geschäften

in Int. fest. In fremden Fonds war keine meldenswerthe Ver⸗ änderung.

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Hessen Partial⸗Loose Sard. Loose a 36 Fr.

v

835 Holl. Int. 55, %, v. 3ůproz. neue 65 ½.

Span. Ard. 13. Gr. Piecen 13 ¼. 5proz. 74 ¼. 2 ⅛¶proz. 40, 39 ½.

8 3 ½proz. Synd. 874. Russen, alte 104. Oest. Met.

Amsterdam, 11. Mai. Der Wechsel in den Coursen, der hier am meisten verhandelt werdenden Staatspapiere ist diese Woche mit wenigen Ausnahmen eben so wie der Umsatz sehr gering ge⸗ wesen; durch die anfänglich festere Haltung der pariser Börse war die Stimmung für holländische Fonds etwas günstiger wie vorige Woche; doch nur für Integrale erhielt sich bis zuletzt einige Frage, wodurch deren Preis von 55 bis 55 % pCt. emporkam; dagegen zeigten sich weniger Aufträge vom Auslande, für 4proz. wirkliche Schuld, welche aus diesem Grunde verwichenen Sonnabend bis zu 86 % pCt. gestiegen war, deren Cours drückte sich daher auf 85 82 „Ct.; 3 proz. dito behauptete sich auf 65 ¼ pCt. Die erheblichste Schwankung ereignete sich in österreichischen Staatspapieren, von wel chen 5proz. Wiener Metalliques erst von 75 bis 75 ¾ pCt. emporka⸗ men, doch wieder auf 75 ½ pCt. zurückfielen; 2 ½èproz. dito hatte sich bis 40 % pCt. gehoben, mußte aber dem Andrange von Ver⸗ käufern bis zu 40 Ct. weichen. Russische 4proz. Certifikate bei Hope besserten sich von 85 ½ bis 86 pCt.; alte öprozentige Obligationen wurden dagegen zwischen 104 und 103 ¾⅞ pCt. abge⸗ lassen. Spanische Fonds erhielten sich auf Gerüchte von besseren Reductionen der Schuld, wie der Finanzminister vorgeschlagen, auf etwas festere Preise; Ardoin⸗Obligationen halten 13 und 13 % pCt., deren fällige Coupons 7 a 8 pCt. und Zprozentige binnen⸗ ländische Obligationen 29 a ¾ pCt. Portugiesische dito schwank⸗ ten zwischen 35 ½ und %% pCt. Brasilianische Obligationen haben sich von 89 auf 89 ¼ pCt. gebessert; mit peruanischen blieb es still, einzelne Stücke wurden zu 70 und 70 ¼ vCt. angebracht. In griechischen Obligationen wurden durch kleine Spekulanten täglich Geschäfte gemacht, wobei deren Preis um 4 ½ a pCt. schwebte. Französische Zprozentige Renten wechselten hier bei wenigem Umsatz zwischen 51 ¼ und 50 26 pCt.; der letzte Cours blieb 51 % pCt. Am Geldmarkte blieb der Zinscours matt und auf 2 ½ pCt. tehen.

Markt⸗Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 14. Mai.

heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 50 55 Rthlr. Roggen loco 28 30 Rthlr. pr. Frühjahr 27 ½, X, 28, 28 ¼ u. 28 ½ Rthlr. bez., ae Mai / Juni 28 ¼ Rthlr. Br., 28 G. Juni / Juli 28 u. 28 Rthlr. bez., 28 ½ Br., 28 G. Juli /Aug. 27 ½, 28 u. 28 ¾ Rthlr. bez., 28 ¾ Br., 28 ½ 2 ½ G. Sept. /Okibr. 29, 29 ½, ¾ u. 30 Rthlr. bez Gerste, große loco 20 —22 Rthlr. kleine 17—49 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 17—18 Rthlr. »„ schwimmend 50 pfd. 16 ½ a 17 Rthlr. Erbsen, Kochwaare 27 ½ 32 Rthlr. 8 Futterwaare 26 —28 Rthlr. Rüböl loco 12 ½ Rthlr. vr. Mai 12 u. 11 9, Rthlr. verk., 12 Br., 11 17 G. Mai / Juni 11 ½ Rthlr. Br., 11 bez. u. G. Junt./ Juli 10 Rthlr. Br., 10 ¼ G. . 1 11 Rthlr. Br., 10 ⅔˖ G. Sept. / Okt. 11 Rthlr. bez. u. Br., 10 ½ Okt. / Nov. 11 Rthlr. Br., 10 ½ G. Lei loco 11 ½ Rthlr. Br. pr. Mai 11 ,. Rthlr. Br., 11 G. Mai / Juni / Juli 11 Rthlr. Br. Mohnöl 14 ¼ 2 14 Rthlr. Palmöl 12 ¼ Rthlr. Hanföl 13 ½ Rthlr. Südsee⸗Thran 12 ½ Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 14 ½ Rthlr. bez. mit Faß pr. Mai 14 ½ Rthlr. Br., 14 bez. u. G. Mai/ Juni 14 ¼ Rthlr. Br., 14 ¼ G. Juni / Juli 14 u. Rthlr. bez., 14 Br., ½ G. Juli /Aug. 15 Rthlr. Br., 14 bez. u. G. Aug. /Sept. 15 ¼ Rthlr. Br., 15 G. Wetter windig und kühl bei bewölktem Himmel. Geschäftsverkehr lebhaft. Weizen wegen neuerdings erhöhten Forderungen wenig Geschäft. Roggen animirt und höher bezahll. Rüböl still, aber fest. 1 Spiritus etwas fester.

30 Br.

Marktpreise vom Getraide.

Berlin, den 11. Mai.

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 28 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 27 Sgr. 6 Pf., auch 25 Sgr. 3 Pf.; Hafer 27 Sgr. 6 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.

Zu Wasser: Weizen 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 5 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr.; kleine Gerste 25 Sgr.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf. (schl. Sorte).

Sonnabend, den 11. Mai.

Das Schock Stroh 9 Rthlr., auch 7 Rthlr. Der Centner

Heu 26 Sgr., geringere Sorte auch 20 Sgr.

Stettin, 13. Mai. Das Wetter war in den letzten Tagen warm und trocken.

In Weizen war der Umsatz seit Freitag wieder nur unbedeu⸗ tend, da die Inhaber der wenigen disponiblen Partieen ihre Forde rungen mit jeder etwas besser lautenden englischen Post aufs neue erhöhen, während die Reflektanten keine Veranlassung haben, ihnen so schnell zu folgen. Gehandelt sind nur ca. 350 Wspl., und zwar 50 Wspl. gelb. schles., in loco 89pfd. abgeladen, zu 53 Rthlr., 45 Wspl. weiß. schles. in loco 88pfd. abgeladen zu 53 ½ Rthlr., 150 Wspl. uckermärk. 89 ½ 90 fd. in loco zu 54 ½ Rthlr., in Verbin⸗ dung mit 50 Wspl. gelb. schles. 89pfd. vom Boden zu 53 Rthlr., ferner 50 Wspl. ordn. bunt. poln. 87 88pfd. abzuladen, zu 50 Rthlr., und 30 Wspl. ord. gelb. schles. in loco 84pfd. zu 44 Rthlr. Für weiß. poln. 89pfd. in loco und schwimmend wird 55 Rthlr. gefordert., 54 ¾ Rthlr. geb.

Auf das Roggen⸗Geschäft hatte das bessere Wetter nur inso⸗

fern Einfluß, als die Stimmung etwas matter wurde, ohne daß sich aber die Preise wesentlich veränderten; überhaupt können wir keinen bedeutenden Rückgang der Preise erwarten, so lange der starke Abzug an das Konsumo und nach Norwegen anhält. In loco wird 86pfd. auf 28 ¼ a ½ Rthlr., 83 84pfd. 27 ½ a ½ Rthlr. gehalten, pr. Mai— Juni 82 pfd. 27 Rthlr., 86pfd. 27½ à 28 Rthlr. bez., pr. Juni— Juli 82pfd. 27 ¾ Rthlr. bez. u. Gld., 86pfd. 28 ¼ Rthlr. Gld., 28, Rthlr. geford., Sept.— Okt. 82pfd. 29 Rthlr. geford., 28⁰ Rthlr. Gld.; schwimmend. schlesischer 85 86 pfd. 27 Rthlr. bez.

Gerste findet noch wenig Beachtung, und für schlesische und pomm. 75pfd., die auf 24 Rthlr. gehalten wird, ist nicht über 23 Rthlr. zu machen; von kleiner Gerste 71 72 pfd. sind 200 Wispel zu 18 Rthlr. begeben.

Hafer still, schles. und pomm. 54 55 pfd. loco zu 17 ½ 2 18 Rthlr. erlassen.

Kleine Kocherbsen 31 Rthlr. gefordert, 30 Rthlr. Geld, Fut⸗ tererbsen 26 27 Rthlr.

Rüböl in Folge des schönen Wetters matter, pr. Mai 12 Rthlr. bez., jetzt 12 Rthlr. Br., September Oktober 10 ½⅞ Rthlr. Brf.

Leinöl 11 Rthlr.

Rapps und Rübsen von der neuen Aerndte bleibt zu 68 a 70 Rthlr. gesucht.

Rappkuchen 30 a 31 Sgr.

Leinkuchen 44 43 Sgr. nominell

Spiritus in loco ohne Faß 24 ½ % bez., Juni Juli 25 ¾ Brief, Juli Aug. 24 ½ % Brief.

Rigaer und pernauer Leinsamen zu den letzten Notirungen an⸗ getragen.

Zink zu 42 Rthlr. erlassen.

Nach der Börse. Weizen. 110 Wspl. bunt. poln. 88—89pfd. vom Boden effektiv zu liefern, sind zu 54 ¾ Rthlr. gehandelt. Rog⸗ gen, loco 83 84pfd. auf dem Boden 27 ¼ Rthlr. bez. und Geld, Shpfd. 28 Rthlr. bez. u. Gld., schwimmend 85— 86 pfd. 28 Rthlr. bez., pr. Mai 27 Rthlr. bez., 27 ¼ a2 27 ½ Rthlr. geboten, 86 pfd. 28 ¼ Rthlr. zu machen, pr. Juni Juli 82 pfd. 28 Rthlr. Br., pr. Sept. Okt. 82pfd. 29 Rthlr. bez., Gld. u. Br.

Rüböl loco 128 Rthlr., pr. Mai 12 ½ Rthlr. Br., 12 Rthlr. vielleicht zu machen; pr. Sept. Okt. 10 Rthlr. Br., 10 ½ Rthlr. Gld.

Spiritus aus erster Hand zur Stelle 24 ½ a 242 % bez., aus zweiter Hand ohne Faß 24 ¼ %, mit Fässern 25 ½ c, pr. Juni— Juli 25 ¼ % bez. u. Br., pr. Juli —Aug. 24 % Br., pr. Aug. 24 % Br., pr. Aug. —Sept. 24 ½ % Br.

Breslau, 13. Mai. Weißer Weizen 44, 50, 59 Sgr., gel⸗ ber Weizen 39, 48, 57 Sgr.

RegPoggen 26 ½, 28, 30 Sgr.

Gerste 21, 22 ½, 24 Sgr.

Hafer 18 ½, 19 ½, 20 ½ Sgr.

Kleesaat ohne Geschäft.

Spirilus 0 ¾ Rthlr. bez. Rüböl 12 Rthlr. Br. Zink loco 4 Rthlr. 14 Sgr. Br. 4 Heuie hatten wir reichliche Zufuhren von Getraide, Roggen ging matter, während Weizen sehr begehrt war und besser bezahlt

wurde.

Köln, 10. Mai. (2 ¾a Scheffel.) Weizen direkt Sgr. Waare, pr. Mai 5 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. Waare, 5 Rthlr. Sgr. Geld., pr. November 5 Rthlr. 6 Sgr. Waare, 5 Rthlr. Sgr. Geld. Roggen direkt 3 Rthlr. 15 Sgr. Waare, pr. Mai 3 Rthlr 12 Sgr. 6 Pf. Waare, 3 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Geld, November 3 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Waare, 3 Rthlr. 22. Pf. Geld.

Gerste hiesige 3 Rthlr. Waare, oberländische 3 Rthlr. Waare.

Hafer 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Waare.

Rapps 9 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Waare.

Rüböl pr. 256 Pfd. mit Faß compt. 30 Rthlr. 15 Sgr. Waare, in Partieen 30 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Waare, pr. Mai 29 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Waare, pr. Oktober 28 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf. Waare, 28 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Geld, gelaͤutert 32 Rthlr. Waare. 1“

Telegraphische Notizen.

Frankfurt a. M., 13. Mai. 2 ½ Uhr. Nordbahn 40 ½.

4 ½proz. Met. 67 ⅛. 5proz. 77. Span. 30 ¼. Bad. 31 . Kurhess. 32 ⁄½, Wien 99

Hamburg, 13. Mai. 2 ½ Uhr. Hamb.⸗Berlin 77 ¼.

Minden 92 ½¾. Magd.⸗Wittenb. 55 ⅛. Nordbahn 39 ½. Weizen und Roggen still; jedoch fest.

Paris, 12. Mai. 3 Uhr. (Pass. de l'Opeéra). 88. 90.

Köln⸗

Meteorologische Beobachtungen.

Abends

1850. 10 Upr.

13. Mai.

Luftdruek... 38 7,51 "Par. 337,11“ „Par. 336,81“ Par. Quellwärme 7,4 + 10,0“ n. + 142,0 K + 10,6 R. Flusswärme 6,19 RK. J— 6,2° R. + 4,1° n. + 4, *9R Bodenwärme

83 pCt. 39 pCt. 62 pCt. trübe. trübe. trübe.

W. wW. W.

Wolkenzug .... W. Tagesmittel: 337,14“ Par. . c+† 1 1,69 R.. + 4,8 ..

Nachmittags 2 Uhr.

Nach einmaliger Beobachtung.

Morgens 6 Uhr.

Luftwärme Thaupunkt Dunstsättigung . Wetter

Ausdünstung Niederschlag 0,041 HRh. würmewechsel +† 14,4 ° P 78

7,0

61 pCt. W.

Mittwoch, 15. Mai. Im Opernhause. 56ste Abonnements Vorstellung: Der Prophet. Oper in 5 Akten, nach dem Fran⸗ zösischen des Eugene Scribe, deutsch bearbeitet von L. Rellstab. Musik von Meyerbeer. Ballet vom Königlichen Balletmeister Ho⸗ guet. Zwischen dem ersten und zweiten Akte fällt der Vorhang nicht. (Herr Tichatscheck: Johann von Leyden; Frau Viardot⸗ Garcia: Fides.) Anfang 6 Uhr.

Zu dieser Vorstellung sind im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau des Schauspielhauses Billets zu folgenden Preisen zu haben:

Preise der Plätze: Ein Billet zu den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und im ersten Balkon 2 Rthlr.; zum Parquet und zur Tribüne 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet zu den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.; zu den Logen des dritten