Bekanntmach 8 ekanntmachungen. [299] Bekanntmachung.
Die im Bomster Kreise des hiesigen Regierungs⸗Be⸗ zirks unmittelbar an der Schlesischen Gränze belegene Domaine Karge, bestehend aus
1) dem Vorwerke Karge mit einem Areal von
a) Acker, größtentheils Gerst⸗ und Haferboden 1171 M. 117 Mͥ. b) Gärten 16 141465 c) Wiesen von 2—10 Centner Ertrag pro Morgen Raume Hütungen Hof⸗ und Baustellen
) Rohrschnitt...
8) Gewoͤsser
8) Unland r..
zusammen 1780 2) dem Vorwerke Liehne mit ei⸗ nem Areal von
a) Gärten.
b) Acker..
c) Wiesen.....
d) Hütungen..
e) Hof⸗ und B n
†) Gewässer (Liehner Sec)..
g) Gräben ꝛc...
9 1414 321 » 414 56 » 15 208 „ 65 178 109 » 121
1 » 82
700 M. 1490R.
Zusammen 3) den Forsten mit einem Flächen⸗ Inhalte von 8 überhaupt also mit einem Areale eüöeee. soll mit den zu beiden Vorwerken gehörigen Gebäuden im Ganzen in dem
am 17. Juni d. J., Nachmittags 4 Uhr,
im Schlosse zu Karge vor dem Regierungs⸗Rath Kretzschmer anstehenden Licitations⸗Termine an den Meistbietenden veräußert werden, das Vorwerk Liehne jedoch nur dann, wenn der zur Veräußerung desselben in Parzellen durch unsere Bekanntmachung vom 30. April d. J. anberaumte Termin kein günstiges Resul⸗ tat ergiebt.
Der Veräußerungs⸗Anschlag ist noch nicht definitiv festgestellt, wird aber voraussichtlich ein Minimum des Kaufgeldes von 50—55,000 Thlr. ergeben.
Beide Vorwerke sind mit vollständigem lebenden und todten Inventarium besetzt.
Die Bietungs⸗Cantion beträgt ein Zehntheil der An⸗ schlagssumme und ist baar oder in inländischen öffent⸗ lichen Papieren nach dem Courswerth zu deponiren.
Die Veräußerungs⸗Bedingungen sind in den Büreaus der Königlichen Regierungen zu Posen, Bromberg, Breslau, Liegnitz und Frankfurt a. d. O., so wie bei der Königlichen Administration zu Karge, acht Tage vor dem Veräußerungs⸗Termin einzusehen.
Bemerkt wird hierbei, daß der durch unsere Bekannt⸗ machung vom 30. April d. J. zur Verpachtung von Karge am 18. Juni d. J. an Ort und Stelle anbe⸗ raumte Termin nur dann abgehalten werden wird, wenn der vorstehend gedachte Verkaufs⸗Termin kein annehm⸗ bares Resultat gewähren sollte.
Posen, den 15. Mai 1850.
Königliche Regierung. Abtheilung für direkte Steuern.
Domainen und Forsten Kretzschmer.
[298] ö
Die Grundstücke des dem Fiskus gehörigen, im Bu ker Kreise des Regierungs⸗-Bezirks Posen, 2 Meilen von Bentschen, Pinne und von der Berliner⸗Posener Chaussee, 5 Meilen von Samter und von der Star gard⸗Posener Eisenbahn, 6 Meilen von Züllichau und 8 Meilen von Posen entfernt belegenen, bereits sepa⸗ rirten Vorwerks Bolewice sollen durch den Regierungs⸗ Rath Schnell von Johannis d. J. ab im Wege des öffentlichen Meistgebots entweder in Parzellen verkauft oder auf 9 Jahre ver⸗ pachtet werden.
JI. Die zum Verkaufe bestimmten Grundstücke sind in 3 größere Etablissements von 121, 309 und 314 Morgen, unter welche die dazu nöthigen Vorwerks⸗ Gebäude vertheilt sind, in 17 Acker⸗Parzellen von je 50 Morgen, in 26 Wiesen⸗Parzellen von 9 bis 16 Morgen und in eine isolirt belegene Wald⸗Parzelle von 271 Morgen 172 ¶Ruthen zerlegt worden.
Der Acker besteht überwiegend aus Gerstland zweiter Klasse und aus Haferboden erster Klasse. Die Wiesen sind durchschnittlich zu 6 Centner Heu⸗Ertrag pro Mor⸗ gen bonitirt. Die Gegend von Bolewice ist holzreich.
Zum Verkaufe der 17 Acker⸗ und 25 Wiesen⸗Par⸗ Parzellen stehen 8G
amn 1 8 Funi . und zum Verkaufe der der Wald⸗Parzelle am 19. Juni c., Vormittags 10 Uhr, die Licitations⸗Termine im Vorwerkshause zu Bolewice an. Kauflustige, welche ein Zehntheil ihres Gebots als Caution zu bestellen vermögen, werden dazu mit dem Bemerken eingeladen, daß die Karte, der Veräußerungs⸗ Plan, so wie die allgemeinen und speziellen Veräuße⸗ rungs⸗Bedingungen nebst Licitations⸗Regeln, auf dem Vorwerke Bolewice und in unserer Domainen⸗RNegistra⸗ tur zur Einsicht ausliegen. Auch wird der Administra⸗ tor Schulz zu Bolewice auf Erfordern nähere Auskunst geben.
II. Im Falle die vorgedachten Veräußerungs⸗Ter⸗ mine ganz oder theilweise erfolglos sein sollten, werden in dem
am 20. Juni c., von Vormittags 10 Uhr bis
Nachmittags 6 Uhr, im Vorwerkshause zu Bolewice anstehenden Licitations⸗Termine nachbenannte Gegen⸗ stände zur Verpachtung kommen:
1) “ Bolewice mit dem in dem besonderen
58” hgewiesenen Areal von 2168 Morgen 1— 8 —R. excl. der mehrgedachten Wald⸗Parzelle, vr. “ ausgeschlos⸗ 18 Gn. bver d eesen stsc von 295 Mrg. 1e beziehungsweise mit der vorher auft gebliebenen Restfläche, und zwar mit
den dazu gehörigen Gebäuden, dem lebe todten Haus⸗ und Wi lhschatß de ebenden und lien Vorrälhen, so V1- hafts⸗Inventarium und rüchte hen, e mit sämmtlichen Natural⸗
2 de-. Ken Söste und wilden Bäumen,
) das Krugverlagsrecht über die 5 Krüge zu Bole⸗
wice, Neu⸗B. 8 8 Hauland, Bolewie, Sapolstie und Wegielskie
3) die noch von mehreren Einsassen d Ortschaften zu leistenden 219 Epann Handdienste,
Vormittags 10 Uhr, 3 größeren Etablissements und
orgenannten n⸗ und 330.
870
4) die von den Wirthen zu Neu⸗Bolewice Hastass mit 51 Scheffel 7½ Metzen Hafer und dem Wasser⸗ müller zu Sapolskie Hauland mit 10 Scheffel
P 2. 15 Metzen
2 Metzen Weizenmehl und 237 Scheffel 15 Metz Roggen auffommenden Natural⸗Gefäͤlle. 1“
Da der Pacht⸗Anschlag und die Bedingungen vo dem Königlichen Finanz⸗Ministerium noch nicht desi⸗ nitiv festgestellt sind, so kann für jetzt hier “ richtlich bemerkt werden, daß der durchschnittliche Pad t⸗ zins für 1 Morgen, einschließlich der Zinsen von dem aus dem Haus⸗ und Wirthschafts⸗Inventa⸗ rium konstituirten, dem Pächter zur Benutzung mit zu überlassenden Geld⸗Inventarium, ungefähr 1 Thlr. und die Pacht⸗Caution ein Drittheil des jähr⸗ lichen Pachtzinses betragen dürften. Sobald indeß die definitive Feststellung des Anschlages und der Be⸗ dingungen erfolgt sein wird, werden diese Schriftstücke mit der Karte und dem Register auf dem Vorwerke Bo⸗ lewice und mit Ausschluß der Karte auch in unserer
Domainen⸗Registratur zur näheren Einsicht und Infor⸗
mation der Pachtbewerber ausgelegt werden. Von den
letzteren hat sich übrigens ein Jeder in dem Termine nicht nur über seine perfönlichen Verhältnisse und seine ökonomische Befähigung, sondern auch über ein dispo⸗ nibles Vermögen von 8000 Thlr. glaubhaft auszuweisen. Posen, den 14. Mai 1850. igliche Regierung. Abtheilung für direk Domainen und Forsten. Kretzschmer.
[301] Wetannimnachung der Ritterschaftlichen Privat⸗Bank in Pommern,
die Ausgabe von Banknoten zu 50 Thlr. betreffend.
In Verfolg unserer Bekanntmachung vom 21. Ja⸗ nuar c. bringen wir hiermit die nachfolgende nähere Beschreibung der Banknoten zu 50 Thlr. zur öffent⸗ lichen Kenntniß, und bemerken, daß die Ausgabe dieser Noten vom 21sten d. M. ab bei unserer Haupt⸗Kasse successive erfolgen wird.
Stettin, den 18. Mai 1850.
DETE E1131“ der Ritterschaftlichen Privat⸗Bank in Pommern. (gez.) Dumrath. Jobst.
VWWW1 der Banknoten der Ritterschaftlichen Pri⸗ vat⸗Bank zu 50 Thaler Courant. Die Banknoten zu 50 Thlr. sind auf weißem Papier von 5 ½ Zoll Länge und 3 Zoll 10 ½ Linien Höhe abgedruckt, welches mit einem Wasserzeichen versehen ist, den Werth 50 THALER in Schatten und Licht und von dunklen Strahlen umgeben enthaltend. Der Aufdruck der S9hC166 zeigt in schwarzer Farbe in Kupferdruckmanier: a) Oben, eine weibliche Figur mit der Bürgerkrone S. 0** b auf dem Haupte in sitzender Stellung, welche, einen Schild mit dem heraldischen Greif an ihrer linken Seite, ihre beiden Arme segnend über die im Hin⸗ tergrunde landschaftlich ausgeführten Arbeiten der Feldbauer, der Schafzucht und der Schifffahrt ausbreitet; links und rechts Kränze von Eichenlaub von Stan⸗ gen getragen, um welche einmal Aerndte⸗Werkzeuge, dann Kaufmannsgüter gruppirt sind. Der Raum innerhalb der Kränze ist gemustert und zeigt die Werthzahl 50 in Weiß; unten einen in 3 rechteckige Felder getheilten Sockel mit in kalter Prägung ausgeführtem Stempel R. P. B. i. P., mit der Strafandrohung und mit dem geschriebenen Namen des eintragenden Beamten; d) in der Mitte zwischen Figur, Sockel und den Seiten⸗ feldern einen gemusterten Grund, und auf demselben in Buchdruckmanier: Lit. A. (laufende No.)
Funfzig Thaler Couran nach dem Münzfusse von 1764 zahlt zu Stettin dem Inhaber dieser Banknote
DIE RITTERSCHAEFTLICHE PRIVATBANK 8 IN POMMERXN. 8 Stettin, den 24. August 1849. DIRSNCGIODONITINN Dumrath. Jobst. In der Mitte des vorerwähnten Sockels in Diamant⸗ schrift die folgende Strafandrohung: Wer die Noten der Pommerschen Ritterschaftlichen
Privat⸗Bank verfälscht oder nachmacht, oder der⸗ gleichen verfälschte oder nachgemachte Noten wis⸗ sentlich verbreiten hilft, soll gleich demjenigen be⸗ straft werden, welcher falsches Geld unter landes⸗ herrlichem Gepräge gemünzt oder verbreitet hat. Der Aufdruck der IETö zeigt dagegen in brauner Farbe:
a) links und rechts Schilde in verzierten Linien, den Werth der Banknoten in Initialen (FEUNEFEZICG) und in Zahlen (50) enthaltend;
b) in der Mitte mit verzierter Schrift:
Ritterschaftliche Privat- Bank in Pommern.
Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn.
In Folge des Beschlusses des Ver⸗ waltungs⸗Raths vom 13ten vorigen Mo⸗ a. nats und der Genehmigung der Gene ral⸗Versammlung vom 20sten desselben J Monats sollen nach nunmehr ertheilter —n Oecharge seitens der Revisions⸗Kommis⸗ sion für das Geschäftsjahr 1849 1) den Inhabern der ersten Stamm⸗Actien vier und ein halb Prozent gezahlt und 2) denjenigen Zeichnern auf die ferneren Primitiv⸗ Aetien II. Serie, welche bereits Einzahlungen ge⸗ leistet haben, letztere mit fünf Prozent verzinst werden.
Wir laden daher die Herren Actionaire, so wie die Besitzer von Dividendenscheinen, ein, gegen deren Aus⸗ tausch die erwähnte Dividende resp. Zinsen vom 1. Juni bei den Banthäusern Wilh. Cleff dahier,
n der Heydt⸗Kersten & Söhne in Elberfeld Wund Mendelssohn & Co. in Berlin in Empfang zu nehmen, so wie die Besitzer von Interims⸗Quittun⸗ Sethe gah und Ausstellung einer be⸗
8 Be 4 2 4214 p ddendafewhi in d- nigung 6 jatirlichen Zinsen
[304]
Zugleich ist eine Anzahl Erxemplare des Jahresbe⸗ richts für 1849 nebst dem Protokoll der letzten Gene⸗ ral⸗Versammlung bei obigen Banthäusern zur Aushän⸗ digung an die Herren Actionaire niedergelegt worden.
Düsseldorf, den 16. Mai 1850.
-TEEin
253] Bekanntmachung.
Die geehrten Actionaire der Magdeburg⸗Cöthen⸗ Halle⸗Leipziger Eisenbahn⸗Gesellschaft werden mit Be⸗ zugnahme auf die Bestimmungen des §. 24. unseres Gesellschafts⸗-Statuts hiermit eingeladen, sich
Dienstag den 28. Mai c., Vorm. 10 Uhr, im Saale des hiesigen Administrations⸗Gebäudes zu der im §. 23. des Statuts vorgeschriebenen General⸗ Versammlung einzufinden, in welcher
1) der Geschäftsbericht des Direktoriums vorgetragen, 2) der Rechnungs⸗Abschluß pro 1849 vertheilt,
3) für die statutgemäß ausscheidenden Ausschuß⸗Mit⸗ glieder und Stellvertreter eine anderweite Wahl getroffen werden soll.
4) Ferner soll über den Antrag des Direktoriums, einen Zuschuß von 2000 Thlr. aus der Gesell⸗ schaftskasse zur Pensionskasse pro 1849 zu zahlen, so wie über den vom Direktorium unterstützten Antrag der Verwaltungs⸗Deputation der Pensions⸗ und Wittwenkasse, den bereits zugesicherten alljähr⸗ lich von der General⸗Versammlung zu bestimmen⸗ den Zuschuß auf eine Reihe von Jahren durch einen Minimalsatz zu firiren, Beschluß gefaßt werden.
Jeder Actionair oder Bevollmächtigte, welcher an der General⸗-Versammlung Theil nehmen will, hat sich selbst und resp. seinen Machtgeber am 23., 24., 25. oder 27. Mai c. in den Büreaustunden im Administrations⸗Ge⸗ bäude hierselbst als Eigenthümer von 5 oder mehr Actien zu legitimiren und darauf eine Eintrittskarte zu empfangen, worauf die Anzahl der ihm gebührenden Stimmen vermerkt ist und ohne welche Niemand zur General⸗Versammlung zugelassen werden kann.
Sollte einer der Herren Actionaire beabsichtigen, einen das gemeinschaftliche Interesse berührenden Gegenstand in der General⸗Versammlung zum Vortrag zu bringen, so wird derselbe mit Bezugnahme auf §. 29 des Sta tuts ersucht, sein Vorhaben mit ausführlicher Angabe der Motive spätestens bis zum 17. Mai dem Vorsitzen. den des Ausschusses, und zwar durch Abgabe seines Antrages im Geschästs⸗Lokale der Gesellschaft am gür⸗ stenwall hierselbst, anzuzeigen.
Magdeburg, den 26. April 1850.
Der Vorsitzende des Ausschusses der Magdeburg⸗Cöthen⸗
Halle⸗Leipziger Eisenbahn⸗Gesellschaft. Nuland.
[224] GChJRh
Vom Civil⸗Magistrate der K. Hauptstadt Lemberg werden auf Ansuchen des Karl Viebig zur Erforschung des Schuldenstandes des hiesigen in Leubus bei Bres⸗ lau in Preußisch Schlesien verstorbenen Bürgers und Liqueur⸗Fabrikanten Samuel Gottlieb Viebig alle die⸗ jenigen, welche aus was immer für einem Rechtsgrunde an die Verlassenschaft des Samuel Gottlieb Viebig eine Forderung zu stellen haben, aufgefordert, diese ihre For⸗ derungen entweder persönlich oder durch ihre Bevoll⸗ mächtigte bei der auf den 12. Juni 1850, um 10 Uhr Vormittags, angeordneten Tagfahrt mündlich oder längstens bis zu diesem Tage schristlich hiergerichts anzumelden, widrigens diesen Gläubigern gemäß §. 814 des a. b. G. B. an die Verlassenschaft, wenn sie durch die Bezahlung der angemeldeten Forderungen erschöpft werden sollte, kein weiterer Anspruch zustände, als in⸗ sofern ihnen ein Pfandrecht gebührt.
Lemberg, am 8. Februar 1850.
[297] Wekannimschusng.
Der diesjährige
Wollmarkt in Dresden
wird Dde 1 2. sind 1 3. FitniJ. abgehalten und den Verkäufern die Auslegung der Wolle bereits am Tage vorher, den 12. Juni, gestattet werden.
Das Nähere wird durch besondere Anschläge bekannt gemacht werden.
Dresden, den 15. Mai 1850.
Der Rath zu Dresden. Pfotenhauer.
[300]
Lieferung von Kupferdraͤht.
Die Württembergische Eisenbahn⸗Verwaltung wird in nächster Zeit circa 200 Zoll⸗Centner (à 50 Kilogr.) Kupferdraht für den längs der Württembergischen Staats⸗Eisenbahn zu errichtenden elektromagnetischen Telegraphen benöthigen. Der Draht soll 1 engl. Linie dick sein, wobei gegen 40 Fuß auf 1 Psd. geh n, und so weich geliefert werden, daß er vor dem Spannen nicht ausgeglüht zu werden braucht. Er muß in Stücken von wenigstens 500 Fuß bestehen und darf keine Löthstellen enthalten. 8
Fabrikanten und Kaufleute, welche sich bei dieser Draht⸗Lieferung betheiligen wollen, werden eingeladen, in Bälde hierher anzuzeigen, zu welchem Preise pr. Zoll⸗Centner, frei auf die hiesige Eisenbahn, sie ge⸗ nannten Draht, und zwar das ganze Quantum oder einen Theil hiervon, zu liefern übernehmen wollen, innerhalb welchem Termin die Lieferung stattfinden könnte und welches die sonstigen Lieserungs⸗Bedingun⸗ gen wären. — Das Offert ist mit einem Muster von wenigstens 500 Fuß Drahtlänge von der angegebenen Dicke zu begleiten, welches später wieder zurückgegeben wird, auch ist der Erzeugungsort des Drahtes anzugeben.
Stuttgart, den 17. Mai 1850.
Königl. Württembergische Eisenbahn⸗Kommission.
Knap p.
[305]
Seeländische Eisenb.⸗Gesellschaft.
Die Auszahlung der Div d en de von 4 ½ Rbthlrn.
Dänisch p. Actie für das Jahr 1849 findet statt vom 18ten d. M. an im Haupt⸗Büreau zu Kopenhagen gegen Ueberreichung der entsprechenden Coupons. kopenhagen, den 15. Mai 1850. 1 W
Lübeckische Staats⸗Anleihe
[288] von 1850.
Die Zahlung der am 1. Juli d. J. sälligen Zins⸗ Coupons findet nach der Wahl der Inhaber statt:
in Berlin bei Herren Gebrüder Schickler oder
bei Herren Mendelssohn & Co.,
in Hamburg bei Herrn Salomon Heine,
in Lübeck von der unterzeichneten Behörde.
Es sind dazu die Werktage vom 1. bis 15. Juli bestimmt.
Diejenigen Inhaber, welche die Zahlung in Berlin oder in Hamburg entgegennehmen wollen, haben ihre Coupons einen Monat vorher — mithin zwischen dem 1. und 15, Juni — bei einem der gedachten Banquier⸗ Häuser abstempeln zu lassen.
Die abgestempelten Coupons, welche zwischen dem 1. und 15. Juli nicht in Berlin und Hamburg bei dem Banquier⸗Hause, von welchem sie abgestempelt sind, er⸗ hoben werden, können späterhin nur in Lübeck eingezo⸗ gen werden.
Lübeck, den 4. Mai 1850.
Die Deputation zur Verwaltung der Lübeckischen
Staats⸗Anleihe von 1850.
Lübecker Staats-Anleihe übecker Staats⸗Anleihe [303] 55 n118590 In Beziehung an die Bekanntmachung der Deputa⸗ tion zur Verwaltung der Lübecker Staats⸗Anleihe von 1850, d. d. Lübeck, den 4. Mai 1850, zeigen die Un⸗ terzeichneten den Besitzern von Obligationen der ge⸗ nannten Anleihe an, daß sie beauftragt sind, die am 1. Juli d. J. fäuigen Zins⸗Coupons in den Tagen vom 1. bis 15. Juli d. J. ohne Abzug zu bezah⸗ len, wenn sie zuvor in den Tagen vom 1. bis 15. Juni d. J. bei einem derselben unter Beifügung eines Nummern⸗Verzeichnisses angemeldet und abgestempelt sind. Die abgestempelten Coupons, welche zwischen dem 1. und 15. Juli nicht in Berlin und Hamburg bei dem Banquierhause, von welchem sie abgestempelt sind, erhoben worden, können später nur in Lübeck eingezogen werden. Berlin, den 22. Mai 1850. 3 Gebrüder Schickler, Gertraudtenstraße Nr. 16. Mendelssohn & Co., Jägerstraße Nr. 51.
98 à — .
Uet W dwem bhlrg. bei Frankfurt a. M.
Am Fuße des Taunusgebirges, 600 Fuß über der Meeresfläche, entspringen die Mineralquellen von Hom⸗ burg. Zu den älteren, längst in hohem Rufe stehen⸗ den Quellen dieses Badeortes kamen in neuester Zeit noch neue durch artesische Bohrungen hinzu, die durch ihren ausgezeichneten Gehalt, durch ihre Inten⸗ sität und Wirksamkeit in vielen Krankheiten schon in der kurzen Zeit, seitdem sie praktisch angewendet wer⸗ den, einen ungewöhnlichen Ruf unter den Mine⸗ ralwassern Deutschlands erlangt haben.
Es sind jetzt im Ganzen fünf Quellen in Hom burg, deren Analyse von dem berühmten Professor Liebig in Gießen unternommen worden ist. Trotz ihres verschiedenartigen Gehaltes können dieselben alle wie eine einzige Quelle, die nur verschiedenartig mo⸗ difizirt ist, betrachtet werden. Die mineralischen Hauptbestandtheile bleiben dieselben, sie sind nur verschiedenartig in ihrer Quantität und ihren Mischungs⸗ Verhältnissen. Es wird dadurch dem Arzte ein sehr wichtiger Vortheil gewährt, da er so für jeden speziellen Fall das Wasser, das ihm gut dünkt, geben oder im Verlaufe der Krankheit den Patienten bald diese, bald jene Quelle, je nach dem Stadium des Leidens, trinken lassen kann.
Von sehr durchgreifender Wirkung ist der innere Gebrauch des Wassers, besonders wenn es frisch an der Quelle getrunken wird, und die Berg⸗ lust, die Bewegung, die Zerstreuung, das Entferntsein von allen Geschäften und jedem Geräusche des Städte⸗ lebens unterstützt die Heilkraft dieses herrlichen Mine⸗ ralwassers.
Die Quellen Homburgs sind erregend, tonisch, auflösend und abführend, sie bethätigen ihre Wirksam⸗ keit in allen Fällen, wo es sich darum handelt, die ge⸗ störten Functionen des Magens und des Unterleibes wieder herzustellen, indem sie einen eigenthümlichen Reiz auf diese Organe ausüben, die abdominale Circulation in Thätigkeit setzen und die Verdauungsfähigkeit regeln.
Mit vielem Erfolge findet ihre Anwendung statt in Krankheiten der Leber und der Milz, bei Hypochondrie, bei Urinleiden, bei Stein, bei der Gicht, bei der Gelbsucht, bei Hämorrhoi⸗ dalleiden und Verstopfungen, so wie bei allen Krankheiten, die von der Unregel⸗ mäßigkeit der Verdanungs⸗Functionen her⸗ rühren.
Mit dem Rufe Homburgs, der sich seit 9 Jahren stets gemehrt hat, ist auch Homburg selbst in jede
Beziehung fortgeschritten, neben der alten ist eine
neue Stadt erstanden, mit prächtigen Hotels, schönen Privat⸗Wohnungen, die dem Fremden allen möglichen Comfort gewähren, und die mit den berühmtesten Bä⸗ dern in Bezug auf Bequemlichkeit und Luxus rivalisiren. Die Waldungen und Bergketten, die Homburg mit einem reizenden Gürtel umkränzen, und die wahrhaft romantische und pittoreske Gegend laden zu Spazier⸗ gängen nach dem nahen Taunusgebirge i Das Kurgebäude, welches das ganze Jahr hindurch geöffnet bleibt, erregt durch das Großartige seinen Bau⸗ art, durch den Luxus, mit dem es ausgestattet ist, 97 gemeine Bewunderung. Es enthält einen, . einen Konzertsaal, viele geschmackvoll dekorirte Con⸗ versationssäle, wo Roulette und trente et quarante mit namhaften Vortheilen für die Spielenden vor an⸗ deren Banken gespielt wird, ein großes Lesekabinet, das unentgeltlich für das Publikum geöffnet ist, und wo die bedeutendsten deutschen, französischen, englischen, russischen und holländischen poli⸗ tischen und belletristischen Journale gehalten Ser -. ein Kaffee⸗ und ein Rauchzimmer, die auf eine schone Asphalt⸗Terrasse des Kurgartens führen, und 61. Speise⸗Salon, wo um ein Uhr und um fünf Uhr Table d'höte ist. „ Das rühmlichst bekannte Kur⸗Or⸗ ch e 88 Peg-. ßig Mitgliedern spielt dreim Mor⸗ gens an den Quellen, Nachmittags im gs Pavillon des Kurgartens und Abends im n Ballsaale. Jede Woche finden Reunions, Bälle, wo die gewähl⸗ teste Badegesellschaft sich versammelt, und Konzerte der bedeutendsten durchreisenden Künstler statt. Die Sommer⸗Saison für dieses Jahr be⸗ ginnt mit dem S;x
Das Abonnement beträgt: 2 Rthlr. für ¼ Jahr 4 Athlr.⸗ ½ Jahr. 8 Rthlr. ⸗ 1 in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.
Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, fuͤr Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Nr. 57.
Amtlicher Theil.
Preußen. Berlin. Hofnachricht. Oesterreich. Wien. Venmischtes. Hessen. Kassel. Stände⸗Verhandlungen. Sachsen⸗Koburg⸗Gotha. Gotha. Landtags⸗Verhandlungen. Sachsen⸗Meiningen. Meiningen. Ablösungsgesetz. Frankfurt. Frankfurt a. M. Millitairisches.
1 Ausland.
Frankreich. Paris. Lord Normanby und die Ansichten über die Dif⸗ ferenz mit England. — Vorbereitungen auf Diskussionen des Wahlre⸗ form⸗Gesetzentwurfs. — Die Marine-Untersuchungs⸗Kommission. — Ver⸗ sammlung der Eisenbahn⸗Administratoren. — Heimkehr des Generals Baraguay d'Hillier's. — Sicherheitsmaßregeln. — Vermischtes.
Großbritanien und Irland., Parlament. Oberhaus. In⸗ terpellation über die Beziehungen zu Frankreich. — Unterhaus. Des⸗ gleichen. — Bill zur Aufhebung der Statthalterschaft von Irland. — London. Russische Note. — Forderungen Englands von Neapel. — Stimmung an der Börse. — Vermischtes.
Schweden und Norwegen. Stockholm. Lb
Italien. Turin. Dank des Papstes an den verhasteten Erzbischof.
Spanien. Madrid. Maßregeln gegen die Presse.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. Verwaltungszustände Kaliforniens.
Ostindien und China. Zweite Expedition gegen die Insurrection bei Peschauer und Tod des Kaisers von China. “ Wissenschaft und Kunst.
Königliches Opernhaus. (Armide.)
Eisenb ahn- Verkehr Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.
eutschland.
Ankunft des Kron⸗
San Francisco.
Beilage.
v
Als des Königs Majestät heute Mittag um 12 Uhr im Be⸗ griff waren, mit der Eisenbahn nach Potsdam zu fahren, ist auf die Allerhöchste Person ein Pistolenschuß aus unmittelbarer Nähe abgefeuert worden.
Die Vorsehung hat das Leben des Königs geschützt. Se. Ma⸗ jestät haben nur eine Fleischwunde im rechten Unterarm erhalten und sind nach angelegtem Verbande sogleich nach Charlottenburg gefahren. Der Thäter ist ergriffen in der Person eines am 1. Oktober 1849 als Invalide entlassenen Feuerwerkers der Garde⸗Artillerie, Namens Sefeloge. Derselbe trug eine von ihm selbst beschaffte Militair⸗Uniform.
Berlin, den 22. Mai 1850.
er Minister des Innern von Manteuffel.
Nachdem Ich durch Erlaß vom heutigen Tage den cchaussee⸗ mäßigen Ausbau der Straße vom Krämpfer Thore zu Erfurt nach der Großherzoglich weimarschen Landesgränze in der Richtung auf Kerspleben auf Kosten der Stadt Erfurt genehmigt habe, will Ich der letzteren die Befugniß zur Erhebung des tarifmäßigen Chaus⸗ seegeldes für eine halbe Meile auf der gedachten Straße hiermit verleihen.
Der gegenwärtige Erlaß ist durch die Gesetz⸗Sammlung zur öffentlichen 9 “
Charlottenburg, den 29. April 1850.
üs 88 Friedrich Wilhelm.
von der Heydt. von Rabe. An den Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten und an den Finanz⸗Minister. 1 Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem bisherigen Hofmarschall Sr. Königlichen Hoheit des Prin⸗ zen Karl von Preußen, Oberst-Lieutenant vo n Schöning, den Stern zum Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub; dem Major a. D. und Postmeister Wittenberg zu Dortmund, dem Hauptmann a. D. und Ober⸗Bergamts⸗Kassirer Grolmann zu Dortmund, so wie dem Musik⸗Direktor Mosevius zu Bres⸗ lau, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; desgleichen dem pen⸗ sionirten Gerichtsboten und Gefangenwärter George Görski zu Arys das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.
Berlin, den 22. Mai.
Se. Hoheit der Herzog zu Sachsen⸗Meiningen ist ab⸗
gereist.
Königliche General⸗Lotterie⸗Direction.
Bei der heute fortgesetzten Ziehung der Aten Klasse 101ster Königl. Klassen⸗Lotterie fielen 2 Gewinne zu 5000 Rthlr. auf Nr. 35,699 und 45,785 nach Ehrenbreitstein bei Goldschmidt und nach Minden bei Stern; 1 Gewinn von 2000 Rthlr. fiel auf Nr. 22,203 in Berlin bei Alevin; 33 Gewinne zu 1000 Rthlr. fielen auf Nr. 6423. 7689. 8660. 8757. 9274. 13,546. 14,004. 14,577. 15,537. 15,933. 18,733. 22,668. 25,840. 26,845. 27,971. 30,747. 32,602. 32,635. 36,842. 40,100. 42,372. 48,828. 51,349. 54,022. 55,784. 57,064. 57,132. 63,458. 67,731. 71,199. 73,420. 74,292 und 74,478 in Berlin bei Borchardt, bei Burg, bei Dettmann, bei Grack und bei Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Breslau bei Froböß und 2mal bei Schreiber, Bunzlau bei Effmert, Cöln bei Reimbold, Düsseldorf bei Spatz, Elbing bei Silber, Frankenstein bei Fried⸗ länder, Frankfurt bei Salzmann, Glogau bei Levysohn, Halle bei Lehmann, Iserlohn bei Hellmann, Königsberg in Pr. bei Borchardt, bei Heygster, bei Samter und bei Sieburger, Landsberg bei Bor⸗ chardt, Liegnitz bei Schwarz, Magdeburg 2mal bei Brauns und 2mal bei Roch, Mühlhausen bei Blachstein, Schweidnitz bei Scholz,
Stettin 2mal bei Wilsnach und nach Weißenfels bei Hommel; 41 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 235. 236. 3179. 3662. 4552. 6898. 7600. 9557. 12,765. 13,042. 13,115.18,212. 18,653. 20,516. 21,416. 26,234. 26,798. 27,494. 27,685. 28,518. 29,232. 30,150. 30,531. 31,564. 31,755. 37,291. 39,367. 40,685. 41,164. 42,718. 45,103. 54,026. 57,712. 59,159. 59,906. 60,305. 62,172. 66,011. 67,408. 71,847 und 73,759 in Berlin 2mal bei Alevin, bei Baller, 2mal bei Moser und 4mal bei Seeger, nach Barmen bei Holzschuher, Breslau 4mal bei Schreiber, Cöln bei Krauß und Lmal bei Reimbold, Danzig bei Meyer, Eilenburg bei Kiesewetter, Erfurt bei Tröster, Glogau bei Levysohn, Halberstadt 2mal bei Sußmann, Halle Zmal bei Lehmann, Königsberg in Preußen bei Heygster und bei Sieburger, Landsberg bei Borchardt, Magdeburg bei Brauns und 2mal bei Roch, Mühlhausen bei Blachstein, Neisse bei Jäckel, Neumarkt bei Wirsieg, Ostrowo bei Wehlau, Sagan bei Wiesenthal, Schweidnitz bei Scholz, Stettin bei Wilsnach, Thorn bei Krupinsky und nach Torgau bei Ulrich; 47 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 667. 1484. 4163. 4364. 5792. 7358. 9563. 9691. 14,455. 15,361. 15,449. 15,555. 15,622. 16,601. 16,968. 21,882. 22,217. 24,799. 24,898. 24,912. 25,047. 27,635. 28,609. 29,086. 30,489. 31,200. 32,908. 34,805. 35,145. 35,766. 36,288. 37,157. 41,189. 43,118. 43,834. 45,024. 45,507. 45,968. 46,717. 49,539. 49,547. 55,326. 61,511. 69,029. 70,580. 70,893 und 74,863. Berlin, den 22. Mai 1850.
Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Dem Christian Rhodius zu Sterner⸗Hütte bei Linz am Rhein ist unter dem 20. Mai 1850 ein Patent auf ein Verfahren zur vollständigen Entschwefelung schwe⸗ felhaltiger Erze in Röstöfen, auf sechs Jahre, von jenem Tage an gerechnet, und für den fang des preußischen Staats ertheilt worden.
Abgereist: Se. Excellenz der Herzoglich anhalt⸗cöthensche Staats⸗Minister von Goßle 9 nach Söthen
nichtamtlicher Theil Deutschland.
Preußen. Berlin, 22. Mai. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem Geheimen Staats⸗ und Kriegs⸗ Minister, General⸗Lieutenant von Stockhausen, die Erlaubniß zur Anlegung des von Sr. Hoheit dem Herzoge zu Sachsen⸗Koburg⸗ Gotha ihm verliehenen Großkreuzes vom Herzoglich sachsen⸗ernesti⸗ nischen Hausorden; so wie dem Oberst⸗Lieutenant Freiherrn von Schenck zu Schweinsberg, Commandeur des Lösten Infanterie⸗ Regiments, die Erlaubniß zur Anlegung des ihm verliehenen Ehren⸗ kreuzes 2ter Klasse vom Fürstlich hohenzollernschen Hausorden zu ertheilen.
Berlin, 22. Mai. Am Pfingst⸗Sonntage, den 19ten, als an dem Tage nach der Vermählung des hohen erbprinzlichen Paa res, fand, wie bereits erwähnt, der feierliche Kirchgang desselben um 11 Uhr statt.
Um 1 Uhr war Gala⸗Dejeuner für die Allerhöchsten und Höch⸗ sten Herrschaften und die Hofstaaten in der Gallerie des Neuen Schlosses. Den Nachmittag um 5 ½ Uhr war große Cour bei dem neuvermählten Paar im Königlichen Schlosse zu Berlin. Abends erschienen Ihre Majestäten der König und die Königin auf einige Zeit in der Vorstellung des Propheten im Opernhause. Das neu⸗ vermählte Paar kehrte nach Charlottenburg zurück, wo dasselbe bis heute im Königlichen Schlosse residirt hat. —
Am Montage den 20sten dinirten die Allerhöchsten Herrschaf⸗ ten mit dem hohen neuvermählten Paare en famille. Abends war großer Galaball in den Räumen des Neuen Schlosses.
Am Dienstag den 21sten fand Diner im Königlichen Schlosse zu Berlin statt. Außer den sämmtlichen Hofstaaten waren die Ge⸗ neralität, die Minister und andere ausgezeichnete Personen befohlen. Für die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften, die Generalität, die Minister war im Rittersaale servirt, für die übrigen Anwesenden in der Gemälde⸗Gallerie. Um 6 Uhr erschienen die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften im Opernhause zur Vorstellung der Oper „Armide“ von Gluck. Das diplomatische Corps und andere aus⸗ gezeichnete Personen waren zu dieser Vorstellung eingeladen und die Logen des ersten Ranges für dieselben reservirt.
Das hohe neuvermählte Paar wurde bei seinem Erscheinen mit lebhaftem Zuruf vom Publikum begrüßt. In den Zwischen⸗ Akten nahmen die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften den Thee im großen Saale ein.
Hierauf begaben Ihre Majestäten der König und die Königin so wie das neuvermählte Paar Sich nach Charlottenburg zurück.
Heute haben die Allerhöchsten Herrschaften Allerhöchstihre Re⸗ sidenz von Charlottenburg nach Sanssouci verlegt. Allerhöchstdie⸗ selben sind nach Potsbdam mit einem Extrazuge um 11 Uhr ab⸗ gegangen.
Das hohe neuvermählte Paar und die Frau Herzogin von Meiningen Hoheit nebst der Prinzessin Karoline von Hessen Hoheit haben Ihre Majestäten den König und die Königin begleitet und werden einige Tage in Sanssouci zubringen.
Oesterreich. Wien, 19. Mai. Der Kriegsminister Frei⸗ herr von Gyulai ist nebst Gefolge von seiner Inspectionsreise hier⸗ her zurücgekehrt. ““ iecätta A sit üt.
Der zum außerordentlichen päpstlichen Gesandten am hiesigen Hofe bestimmte Monsignore Camillo Amici wird in einigen Tagen hier erwartet. —
Der Lloyd sagt: „Wir erwähnten jüngst einer Kolonistrung, welche Herr Ehrenberg in Ungarn gründen will. Als Nachtrag erfahren wir, daß ein zweiter Unternehmer, Herr Windeleny, bereits bei den Behörden Schritte that, um die Bewilligung zu erhalten, in Ungarn Kolonieen zu gründen und bei denselben das System der Lebensversicherungen anzuwenden. Jeder Kolonist hätte für die ihm verliehene Länderstrecke, welche nach 20 Jahren sein Eigenthum wird und über die ihm testamentarische Verfügung zusteht, eine an⸗ S Prämie und vier pCt. des Werthes der Länderstrecke zu bezahlen.“
Aus verläßlicher Quelle vernimmt der Lloyd, daß ein großer Theil der Aufmerksamkeit des Ministeriums der Verbesserung des Hafenwesens an den österreichischen Küsten gewidmet sei. „Zur Besichtigung ausländischer Häfen“, sagt dies Blatt, „wurden bereits sachverständige Individuen auf Reisen gesendet, um die von ihnen gesammelten Erfahrungen und Beobachtungen für die bevorstehen⸗ den Reformen benutzen zu können. Ueberhaupt wird für die Grün⸗ dung einer Achtung gebietenden Seemacht viele Thätigkeit entwik⸗ kelt, welche gegenwärtig wohl nur noch wenig in die äußere Er⸗ scheinung trat, da sie sich bis jetzt nur auf Vorbereitungen be⸗ schränken mußte.“
Hessen. Kassel, 17. Mai. (Kass. Ztg.) In der heu⸗ tigen Sitzung der Stände⸗Versammlung wurde der Gesetz⸗Entwurf wegen Ablösung der noch bestehenden Grundlasten nach erfolgter Revision in geheimer Abstimmung mit 43 gegen 1 Stimme ange⸗ nommen. Herr Pfeiffer erstattete für den Verfassungs⸗Ausschuß weiteren Bericht über die Mittheilung der Regierung, den Beitritt zum Interim betreffend. Nach Mittheilung der von der Regierung dem Verfassungs⸗Ausschuß gegebenen Erklärungen wurde beschlossen, die Sache auf sich beruhen zu lassen. Herr Oetker zeigte eine In⸗ terpellation an wegen der Beschickung der frankfurter Plenar⸗Ver⸗ sammlung durch einen kurhessischen Bevollmächtigten.
Sachsen⸗Koburg⸗Gotha. Gotha, 18. Mai. (Frankf. Journ.) Der Staats⸗Minister von Seebach, der sein Nichterschei⸗ nen in der heutigen Landtagssitzung durch Geschäfts⸗Anhäufung entschuldigen ließ, theilte durch den Vorsitzenden Becker den Ab⸗ geordneten in Bezug auf den Erfolg des berliner Fürsten⸗Kongres⸗ ses vertraulich mit, daß den Verhältnissen nach für das Unionswerk ein erfreuliches Resultat erzielt worden sei. Denn es sei eine Unions⸗ Regierung zu Stande gekommen, deren vorläufige Dauer eine zwei⸗ monatliche sein würde. Die Ausstellungen, welche an dem Ganzen
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gemacht werden, könne man nur formelle, durchaus nicht wesentliche nennen, und würden dieselben von dem Parlamente beseitigt und erledigt werden, welches in Erfurt wieder zusammentreten solle so⸗ bald die Unions⸗Regierung foͤrmlich installirt worden sei. In Be⸗ zug auf den jetzt tagenden frankfurter Kongreß habe man sich da⸗ hin geeinigt, daß derselbe nur unter der Bedingung beschickt werden solle, daß von Seiten der denselben bildenden Regierungen die Union als solche anerkannt worden sei.
Die Werra⸗Eisenbahn, zu welcher das Projekt den betheiligten Regierungen schon lange vorgelegen, soll nun in Angriff genommen werden.
Sachsen⸗Meiningen. Meiningen, 18. Mai. (Leipz. Ztg.) So eben ist ein Gesetz erschienen, welches die in den Jahren 1846 und 1848 über Ablösung grund⸗ und lehnherrlicher Lasten erlassenen Gesetze wesentlich erweitert. Hiernach sind die aus dem guts⸗ und schutzherrlichen Verbande fließenden persönlichen Abgaben und Leistungen, sämmtliche Boten⸗, Jagd⸗ und Wildpret⸗Transport⸗ Frohnen, die Frohnen zu den Herzoglichen Schlössern und der Flöße das Sterbelehngeld, das Besthaupt, alles bei Veränderungsfällen in herrschender Hand zu entrichtende Handlehn, ferner Lehngeld und Erbtheilungs⸗Handlehn, so wie Beides über 5 Fl. im einzelnen Falle sich berechnet, mehrere andere Arten des Handlehns und Lehn⸗ geldes, der Anspruch auf künftigen Neubruchzehnt und alle durch die Anwesenheit des Hofes allein bedingte Leistungen ohne Entschä⸗ digung aufgehoben; wegen der Ablösung des Zehnten, Lehngeldes u. s. w. enthält das Gesetz ausführliche Bestimmungen. Die Frohnen werden mit dem 12fachen, das Lehngeld mit dem 15fachen, alle übrigen Grundlasten mit dem 18fachen Betrag des jährlichen Reinertrages abgelöst. Hiermit zusammen hängt eine Erweiterung der im vorigen Jahre errichteten Landes⸗Kredit⸗Anstalt.
Frankfurt. Frankfurt a. M., 19. Mai. (Frankf. J.) Heute Mittag stellte der seitherige Befehlshaber des 31sten preu⸗ ßischen Infanterie⸗Regiments, Oberst von Brauchitsch, welcher zum Commandeur des 1sten Garde⸗Infanterie⸗Regiments ernannt wurde, auf dem Roßmarkte den Offizieren und Unteroffizieren der hier in Besatzung stehenden preußischen Truppen seinen Nachfolger, den Oberst⸗Lieutenant von Olberg, vor. Gestern Mittag versammelte Oberst von Brauchitsch die hier in Besatzung stehenden zwei Ba⸗ taillone des 31sten Regiments vor dem Untermainthor um sich und nahm von ihnen in einer längeren Rede Abschied. Den Abend brachten die Offiziere und das Musik⸗Corps des besagten Regi⸗
en Befehlshaber eine große Sere
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Frank -eich. Paris, 19. Mai. Lord Normanby begab sich heute zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten, mit dem er eine lange Konferenz hatte. Heute speist er beim spanischen Gesandten. Beim Finanz⸗Minister waren heute die finanziellen Notabilitäten der Hauptstadt versammelt. Es soll, mit Hinsicht auf die britisch⸗fran⸗ zösische Differenz, über den Abschluß eines Anlehens verhandelt wor⸗ den sein. Die Estafette enthält Folgendes: „Der Minister⸗Rath