haus⸗Billets für Dienstag, den 28. Mai, gültig, an welchem Tage efe H egeb verden soll. biese per geg en a, eSn Schauspielhause. 92ͤste Abonnements⸗
Montag, 27. Mai.
Maria Magdalena, bürgerliches Trauerspiel in 3 Ak⸗
Vorstellung. 2 ten, von Fr. Hebbel. —
Dienstag, 28. Mai. orstellung: Der Prophet. ösischen des Eugene Scribe,
Musik von Meyerbeer. guet. nicht.
deutsch b.
Gastrolle.) Anfang 6 Uhr.
Zu dieser Vorstellung bleiben die bereits gekauften, mit Sonn⸗
Anfang halb 7 Uhr. Im Opernhause. Oper in 5 Akten, nach dem Fran⸗
Ballet vom Königlichen Balletmeister Ho⸗ Zwischen dem ersten und zweiten Akte fällt der Vorhang (Herr Tichatscheck: Johann von Leyden; Wagner, Mitglied des hamburger Stadttheaters: Fides, als erste
60ste Abonnements⸗
earbeitet von L. Rellstab.
Johanna
Frl.
und Freuden.
tag bezeichneten Opernhaus⸗Billets gültig, auch werden die dazu noch zu verkaufenden Billets ebenfalls mit Sonntag bezeichnet sein.
Preise der Plätze: Ein Billet zu den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und im ersten Balkon 2 Rthlr.; zum Parquet und zur Tribüne 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet zu den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.; zu den Logen des dritten Ran⸗ ges, im Balkon und zum Parterre 20 Sgr.; zum Amphitheater 10 Sgr.; zur Fremdenloge 3 Rthlr.
Königsstädtisches Theater. Sonntag, 26. Mai. Ein Prophet, oder: Johannes Leiden Parodirende Zauberposse mit Gesängen, Tänzen Wund Gruppirungen (mit theilweiser Benutzung eines älteren Sujets), in 3 Akten, von Gustav Räder. Die neuen Maschinerieen und
Decorationen im ersten Akte: Gegend mit Windmühlen; im zweiten Akte: der innere Vorhof eines indischen Tempels mit der Seiten⸗ ansicht des Palastes; im dritten Akte: Explosion⸗ und Einsturz⸗ Pavillon, Ansicht von St. Petersburg mit der Eisfläche der Newa ꝛc., sind vom Maschinenmeister und Decorationsmaler Herrn Köhn.
Montag, 27. Mai. und Freuden.
Dienstag, 28. Mai. Zum vorletztenmale: Ikonologische Vor⸗ stellungen (lebende Bilder) des Herrn Professor Flor, Mitglied der Akademie der Künste in Rom, in 3 Abtheilungen. Nach der ersten Abtheilung: Eine Rente, oder: Wucherer und Lebemann. Lust⸗ spiel in 3 Akten, von Guttmann. Nach der zweiten Abtheilung: Die Wiener in Berlin. Liederposse in 1 Akt, von K. von Holtey.
Ein Prophet, oder: Johannes Leiden
Berliner Börse vom 25. Mai.
WMechsel-Course.
250 EI 250 1 300 Mk. 300 Mk. 1 Lst. 300 PFr. 150 PFl. 150 Fl.
Amsterdam do. Hamburg. do.
London
Wien in 20 Xr. Augsburg Breslau
Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fufs.
Frankfurt a. M. südd. W. 100 Fl.
Petersburg —
Inländische Fonds, Efandbriese,
100 Thlr. 1 2 Mt. 100 Thlr.
100 SRLI.
T Kurz 2 Mt. Kurz
2 Mt. 3 Mt. 21 2 Mt. 2 Mt.
99 ⁄2 56 26 108 ½
2 Mt. 2 Mt. V 3 Wochen
8 Tage
107 ⅔
Kommunal- Papiere und
Geld-Course.
ürer Bars elts Balcs.
Zzf. Brief.] Geld. (Gem. Preufs. Freiw Anl 5 106 Pomm St.-Schuld-Sch. 3 ½ 86 ½ Seeh.-Präm.-Sch. — 102 ½
K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ — Berl. Stadt-Obl. V 5 103 ⅓
3 ½ 82
5 100 8G
do. ELt
do. do. Westpr. Pfandbr. 3 ¾ Grossh. Posen do. 4 do. do.
3 b Ostpr. Pfandbr. 3
. Pfandbr. 3 ½ Kur- u. Nm. do. 3 ½ Schlesische do. 3 ½⅔
Pr. Bk. Anth.-Sch. Friedrichsd'or. —
And. Goldm. à 5th. —
92 Disconto. —
zf. Brief. Geld. Gem 94 ¼ . B. gar. do. 3 ½⅔ —
Ausländische
vonds.
Russ. IIamb. Cert. 5 — do. Hope 1. Anl. 1 do. Stiegl. 2. 4. A. 4 90 ⅔ 8 do. do. 5. A. 4 90 ½ V do. v. Rthsch. Lst 5 108 ¼ do. Engl. Anleihe4 96 ½ 10. Poln. Schatz0O. 4
do. do Cert. L. A. 5 92 ½ 6do. do. L. B. 200 — —
do.
Poln. neue Pfdbr. 4 — do. Part. 500 Fl. 4 80
do. 300 Fl.
Hamb. Feuer-K. 3. do. Staats-Pr. Anl. — Lübeck. Staats-A. b Kurh. Pr 0. 40 th. — N. Bad. do. 35 Fl. ⸗
Eisenbahn-Actien.
p Stamm-Actien. V Kapital. Tages- Cours
Rechnung.
Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt.
Rein-Ertrag 1849.
Börsen-Zins-
Prioritäts-Actien. Kapital.
Sümmtliche Priorittts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.
Zinsfuss.
Iie mit 3 ⅜ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.
78 etw. bz. n. B 102 ½ bz. u G. 59 ½ a 60 ¼ bz. 139 ½ B.
62 8¾˖ B.
93 ¾ B.
40 B.
6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253, 100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000
Berl Anmn Litt do. Hamburg do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt .. do. Leipziger Halle-Thüringer Cöln -Minden do Kachen Bonn. Cöln. Düsseld.-Elberfeld.. Steele -Vohwinkel’ . Niederschl. Märkisch. do. Zweigbahn Oberschl. Lit . do. ÜErn 188 Cosel-Oderberg.... Breslau-Freiburg... Krakau-Oberschl.... Berg.- Märk. Stargard-Posen Brieg- Neisse... Magdeb.-Wittenb....
—ö, 802,—
8Se 120 *
78 B.
83 ¼ G.
103 ¾˖ G. 101² etw. bz. 70 ½ B.
69 B.
68 G.
40 G. ½ B.
82 ½ G.
21
—
gochemnenneheeeeen
2 Kmn’
—é—'+=
92 *
21 56 ½ bz.
—+
Quittungs- Rogen.
Aachen-Mastricht .. 2,750,000 4
Auslünd. Actien-.
Friedr. Wilh.-Nordb.
8,000,000 4 do. TSgLeve
Schluss-Course von Cöln-Minden 93 ½ G.
95 B. 100 ½ B. “ v 100 ⅔ bz. 99 ¼ bz. u. B. 104 ½ 6G. 9909 10IJ 1036 G. 83 ½ B.
1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000
800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000
252,000 2,000,000
370,300
360,000
250,000
325,000
375,000
400,000 1,100,000
Berl. Anhalt. .. do. Hamburg % do. do. II. Ser. do. Potsd-Magd. do. do. 3 do. do. Litt. D. do. Stettiner.
Magdeb.-Leipziger..
Hafle-Thüringer....
Coölhn Wnden ... do. do.
Rhein. v. Staat gar. do. 1. Priorität.. do. Stamm Prior.
Düsseldorf-Elberfeld.
Niederschl. Märkisch.
do. do. III. Serie. 3 Zweigbahn
Magdeb.-Wittenb....
Oberschlesische
Krakau-Oberschl. ..
Cosel-Oderberg
Steele-Vohwinkel
do. do II861
Breslau- Freiburg...
Berg.- WIa
maMRSE
ob
8 8
76 B. 88 ½ 6. 93 ¾˖ B 103 ½¼ bz. 102 B. 100 B 80 B. 100 B. 96 ½ G. 82 B.
AESnSnNSSSEnSn; Ir g
Ausl. Stamm-Act.
2,050,000 6,500,000 4,300,000
Kiel -Altona... Sp. Amsterd.-Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.
von Preussischen Bank-Antheilen 95 ½ 6.
Course behaupteten sich kaum auf ihrem gestrigen Standpunkt.
. 6 5 ar j less matt; die — Feen . eschäft war in Folge dessen nur ; Verschiedene Gerüchte wirkten heute etwas ungünstig auf unsere Börse, und das Geschi 2 g
- — unrseiti vrage⸗ igenden Coursen. Nach Potsdam-Magdeburgern zeigte sich mehrseitige Frage zu steig
Auswärtige
Börsen.
„ en 95 ½ G' Breslan, 24. Mai. Holländ. u. Katserl. Dukaten 95 ½ Gld.
Friedrichsd'or 113 ½ Br. dor 1. 96 ⅜ bez. Oesterr. Banknoten 853— scheine 85 i Gld. b
Br. Pos. Pfandbrlefe 4proz. 1002¼
Louisd'or 12
Yoln. Papiergeld
12 ½⅞a Br. Staatsschuld⸗
Hes. n. VBr.
Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 103
Br., do. 3 1 proz. 90 Br.
Schlesische do. 3 ½proz. 95 ¼ Br., do. Litt. B. 4proz. 99 ¼⅔ bez., do.
3 ½proz. 92 ½ Br.
Preuß. Bankantheil⸗Scheine 95 ½ bez.
Poln. Pfandbr. alte 4proz. 96 %½ Gld., do. neue Aproz. 95 ½ bez. und Gld., do. Partialloose a 300 Fl. 122 ½ Gld., do. a 500
Fl. 80 ½ Br., do. Bank⸗Certif. a 20 ⁷) Fl. 17 ½ Br. Poln. Schatz⸗Obligationen a 4 pCt. 79 Br. Oberschlesische Litt. AX.
Actien: schl 102 Br. Breslau⸗Schweidn.⸗Freib. Br. Ost⸗Rhein. — u. Gld. Krakau⸗Oberschlesische 67 ¾ Nordbahn 39 %2 bez. und Br.
Wien, 23. Mai. Met. 5 proz. 4 ½proz. 80 ⁄, ½¼, ½⁄. 2 õproz. 48 ½%, 49 39: 109 — 109 ½¼. Nordbahn 107 Mail. 78—78 ½. Pesth 87 ½. —87 .
Amsterd. 167 ¼ Gld. Augsburg 120 ½ Gld. Frankfurt 120 ⅔˖ Gld. Hamburg 177 ¾ Br., 177 London 12. 7 Gld. Paris 142 ¼ Br. . London kurz 12. 7 Br. K. Gold 127½.
Silber 119 ½.
Die Börse für Fonds höher. Fremde Valuten ohne Verände⸗
rung bei geringem Umsatz.
Leipzig, 24. Mai. Gld. Leipz. B. A. 158 Gld. Sächsisch⸗Bayerische 86 ½⅛ Br. Riesa 24 Gld. Löbau⸗ Zittau 214 ½ Br. Berlin⸗Anhalt. 88 Gld. Wilh. Nordbahn 39 ½ Gld. X. 145 i Br.
einige Fonds flau. Spanier, wurden unter den gestri übrigen Fonds, so wie alle Eisenbahn
Für das neue zu machen.
Oesterr. 5proz. Metall. 76 ¾⅔ Br., 76 ½ Gld. Baden Partial⸗Lo
Br., 4040 Gld.
Br., 84 Gld., do. aà 35 Fl. v.
Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 31 ½ b 73 Br., Spanien Zproz. inländ. 30 ½
stadt Partial⸗Loose a 50 Fl
8
(Köln⸗Mind.) 94 ¼ 8
92²⁷ 1
25 ½
Altona⸗Kiel 94 ½ Br. Preuß. B. A. 96 Br.
Frankfurt a. M., 23. Mai.
Russisch⸗
104 bez., do. Litt. B. 68 ½ Gld. Niederschlesisch
Märkische 83 ¾ Br., do. Prioritäts 103 ½ bez. Ncs Feh. G eisse-⸗Brieg 35 ¾ bez. Friedrich⸗Wilhelms⸗
Br. Gld.
ZEECöTö ; 275 — 4 Anleihe 34:174—1
228,
1 2 64*
¼, 107 ¼. Gloggnitz 114 ¼
65, 67.
Bank⸗Actien 1064,
Wechsel⸗Course. 8
3 Gld.
Leipzig⸗Dresdener Part. Oblig. 107 ¼ Leipzig⸗Dresd. E. A. 119 ½ Br. Schlesische 94 ½ Br.
Gld. 1 Krakauer 68 Gld.
Br., 31 Gld. Br., 30 †.
2 Chemnitz⸗ Magdeburg⸗Leipzig Friedr. Deß. B. A.
Die Stimmung war für Namentlich die österr. Gattungen und 3 proz. gen Preisen abgegeben. he „Actien, erlitten gar keine Ver⸗
rung. Der Umsatz war im Allgemeinen von keinem Belang. 4 proz. preußische Anlehen war 97 nach Erscheinen
Alle
Bank⸗Actien 1044
8 1 igati 500 Fl. 80 ⅔ Br.,
oln. 300 Fl.⸗Loose 124 Gld., do. Obligationen a 500 ’
ge Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 41 Br., 40¾ S Bex bacher 80 Br., 79 ¾ Gld. Köln⸗Minden 94 Br., 93 ⅞ Gld.
4 bur 23. Mai. 3 ½proz. p. C. 87 ½ Br., 87¾ Gld. St. Ham ” 92 Br. E. R. 104 ½ Br. Stiegl. 85¾ Br. Dän. 70 ¼ Br., 70 Gld. Ardoins 11 ⅔⅞ Br., 11 ½⅔ Gld. 3proz. 29 Br., 28 ⅛ Gld. Amerik. 6proz. V. St. 109 Br., 108 ¾ Gld, Ham⸗ burg⸗Berlin 77 ¾ Br., 77 ½ Gld. Bergedorf 90 Br. „Magbe⸗ burg⸗Wittenberge 56 Br., 55 ¾ Gld. Altong⸗Kiel, 93 Br., 92 ½ Gld. Köln⸗Minden 93 Br., 92 ¼ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗ Nordbahn 39 Br. Mecklenburg 31 Br. “ Fonds begehrt. Eisenbahn⸗Actien bei unveränderten Prei⸗
sen fest. Paris, 22. Mai. Nord⸗ bahn 417. 50. 1 MNach der Börse. 5proz. 89.50. Wechsel⸗Course Amsterd. 210 ¾. Hamb. 186. Berlin 365. London 25. 571 Frankf. 210 ½. Petersb. 397 ½. Fonds sind etwas gestiegen. London, 22. Mai. 3proz. Cons. p. C. 8; g. Z. 95 ½. 3 ½ proz. 96 ⅛. Ard. 17 ½. Int. 55 ½. 4proz. 85. Russ. 4½proz. 95 ½. M , Peru 77 . Cons. eröffneten heute zu 96, 95 ½ p. C. u. a. 3,, gingen zurüt auf 95 ½, ½ p. C. und 95 ½, ¾ a. Z. Fremde Fonds waren, außer Ard., im Preise flauer. 8 Eisenbahn⸗Actien wenig verändert. 2 Uhr. Der Fonds⸗Markt flauer. 8 Wechsel⸗Course. Anmsterdam 12. 2 ½ — 1¾. Hamburg 13. 12 ⅞ — 12 ½. Paris 25.82 ½ — Frankfurt 121 ½— Wien 12. 25— 20. Petersburg 37 ½ — ½. Amsterdam, 22. Mai. meldenswerthe Veränderung. n nehmer. Russ. österr. und franz. Fonds preishaltend. übrigen fremden Fonds keine bedeutende Veränderung. b. ern 76 ½, ä. 1 Peurk Int. 66 ⅛, *, X. Sproz, neue 66 ⅛. Gr. Piecen 12 ⁄., 13. Coupons 85 ½. Oest. Met. 5proz. 73 ¼, ½. 2 ⅛proz. 40.
———
Markt⸗Berichte.
3proz. 55. 70. 5 proz. 89. 50.
Cons. p. C. 95 ½,
2 2
ose a 50 Fl. v. J. 1840 51 ½ J. 1845 31 ½ Br., 31 ¼ Gld.
Hessen Partial⸗Loose a 40 Rthlr. preuß. 33 Br., 32 ¾ Gld. Sard.
Berliner Getraidebericht vom 25. Mai. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 50 —53 Rthlr.
Darm⸗ 72 ⅞ Gld., do. a 25 FlG. 1 3
Roggen loco 26 ½ — 28 Rthlr. pr. Mai /Juni 26 Rthlr. bez., Br. u. G. Juni/ Juli 26 ¾ Rthlr. Br., 26 bez. u. G.
In holl. Fonds war heute keine Von span. waren Ard. etwas ange⸗ In den Mex. 29,
Span. Ard. 12 . *ꝙ. Russen alte 104 ½, 4proz.
Rogge li /Aug. 26 ½, ½ u. 27 Rthlr. bez., 27 Br., 26 ⅞ G. loggen Löö“ 28 Rthlr. bes. u. Br., 27 G. Gerste, große loco 21—22 Rthlr.
8 kleine 18 — 19 Rthlr. 1 8 Hafer loco nach Qualität 16—18 Rthlr. Erbsen 28 —32 Rthlr. G Rüböl loco 11½ Rthlr. Br.
pr. Mai 11 a 10 ¾⅞˖ Rthlr. verk., 11 Br., 10 ½ G.
Junti uli 10 ⁄ Rehlr. verk., 10 %2 Vr., † “
Nal/Et. 10 ½ Rthlr. nominell. Sept./ Okt. 10 ¾ Rthlr. Br., 10 ½ bez., 10 ⁄ G Okt. /Nov. 10 ¾ Rthlr. Br., 10 G. Leinöl loco 11 ¼ Rthlr. Br. »„ pr. Mai 11 ½ Rthlr. bez. u. Br., 11 G „ Mai / Juni 11 Rthlr. Br. Mohnöl 14 ¼ a 14 Rthlr. Palmöl 12 ¼ Rthlr. Hanföl 13 ½ Rthlr. S Südsee⸗Thran 12 ¼ Rthlr. G loco ohne Faß 148 Rthlr. bez. u. Br., 14 G. Ihn he Me 14 Rthlr. Br., 14 12 bez., 14 G. Juni /Juli 14 ¼ Rthlr. Br., 14 ½˖ G. Juli/ Aug. 14 12 Rthlr. Br., 14 ⅞ bez. u. G. Aug./ Sept. 15 Rthlr. Br., 14½ G. Sept./Okt. 15 ½ Rthlr. Br., 15 G Wetter bewölkt und etwas windig. Geschäftsverkehr still. Weizen geschäftlos. Roggen nicht niedriger. Rüböl gedrückt. Spiritus matt.
Stettin, 24. Mai. Sspfd. weiß. schl. Weizen 52 Rthlr. 89 — 90 pfd. pomm. 53, 52 ½.
1 7 ; 7 2 g6pfd. 29, Roggen 1 und 1 ½ Rthlr. billiger verkauft. 84 —80 1 28 Rehl 82pfd. pr. Juni 27 ½, ¾ Rthlr. 8öpfd. I.— pr. August 86pfd. 28 ¾ Rthlr. 82 pfd. 28 Rthlr. pr. 29, Spiritus angenehmer. 24 ½ Rthlr., pr. Juli 25 ½ Rthlr., pr. 24 ¾ Rthlr., pr. Sept. 24 ½ Rthlr. 1e“ Rüböl 11 Rthlr., wozu Abgeber bleiben, pr. Rthlr.
GG“
Aug.
Telegraphische Notizen.
- Mai. 2 ½ Uh * Frankfurt a. M., 24. Mai Uhr
r, Span. 30 ⅞. b 8 4 ½ proz. Met. 66 G, egett. 2 p Hamb.⸗Berlin 78 ¼. Köln⸗ Hamburg, 24.
2 ½ Uhr. e ber h. Litte ordbahn 39 ¼. Minden 93. Magdeb.⸗Witte . 8 Weizen und Roggen matt und still. - r des Preuß. Staats⸗Anzeigers d EE betreffend die Niederlegung der im Jahre tel vsae⸗ den Tilgungsfonds eingelösten Staatsschuld⸗Verbriefun⸗ gen“ bei.
Nordbahn 40 ½.
g der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.
Berlin, Druck! Beilage
Mai / Juni 10 ½ a % Rthlr. verk., 10 12 Br., ½ G.
geschichten tritt die
Beilage zum
hnt. Ia“ band. Sachsen. Dresden. Kammer⸗Verhandlungen. Wissenschaft und Kunst. Kunst⸗Ausstellung in der Königlichen Akademie der Künste. — Aufführung des Oratoriums „Paulus“ in der Garnisonkirche. — Musikalisches.
Kichtamtlicher Theil. Deutschland.
„Sachsen. Dresden, 22. Mai. (D. A. JJDI tigen Sitzung der ersten Kammer war der Bericht des Finanzaus⸗ schusses über das Königliche Dekret vom 14. Januar 1850, das Eisenbahnwesen betreffend (Berichterstatter Abg. Dufour⸗Feronce), zur Berathung gebracht worden. Nach der gründlichen und allsei⸗ tigen Berichterstattung in der zweiten Kammer (Abg. Harkort) war dem diesseitigen Ausschusse nur wenig Material übrig geblieben und konnte er weiter nichts thun, als auf den Bericht des Finanz⸗ ausschusses der zweiten Kammer wiederholt hinzuweisen. Sowohl was die Staatseisenbahnen als die Privateisenbahnen und das Eisenbahnwesen im Allgemeinen anlangt, ist man den Be⸗ schlüssen der jenseitigen Kammer bis auf eine einzige sehr unwesentliche Ausnahme beigetreten. Verworfen wurde näm⸗ lich folgender vom jenseitigen Ausschusse weder gestellter noch befürworteter, aber von der Kammer doch angenommener Antrag des Abg. Hering: „Die Staatsregierung wolle dafür Sorge tragen, daß auch in den Wagen dritter Klasse der Eisenbahn bei Nachtzeit eine ausreichende Beleuchtung hergestellt werde.“ Man
der heu⸗
machte hierseitig geltend, daß die Ausführung dieses Antrags nicht
ohne erhebliche Kosten zu bewirken sein dürfte und daß durch jede Einrichtung, wodurch die dritte Wagenklasse der zweiten und ersten immer gleicher wird, die ohnehin nicht sehr große Anzahl der Pas⸗ sagiere zweiter und erster Klasse noch mehr beschränkt werden müßte. In Beziehung auf die den Eisenbahn⸗Beamten beizule⸗ gende Eigenschaft als Staatsdiener machten, wie in der zweiten Kam⸗ mer, so auch hier sich verschiedene und lebhafte Bedenken geltend, namentlich fürchtete man ein noch größeres Anwachsen des Pen⸗ sions-Etats, abgesehen davon, daß die eigenthümlichen Verhältnisse des Eisenbahndienstes weniger für die Ertheilung der Staatsdiener⸗ Eigenschaft sprächen. Dabei gab man sich aber keinesweges der Illu⸗ sion hin, als werde dadurch eine wirkliche Ersparniß im Eisenbahn⸗ haushalt erzielt werden, weil man den Eisenbahn⸗Beamten, nament⸗ lich denen der niederen Grade, nun quch höhere Gehalte werde ge⸗ währen müssen als anderen pensionsfähigen Staatsbeamten. Die höheren Gehalte der Eisenbahn⸗Beamten niederen Grades wurden von mehreren Seiten befürwortet. Anlangend die Verhältnisse der Löbau⸗Zittauer Eisenbahn und deren Fortführung nach Reichenberg. machte der anwesende Regierungs⸗Kommissar, Geheimerath von Ehrenstein, die Mittheilung, daß bereits eine darauf bezügliche Vorlage ausgearbeitet sei und nächstens an die Kammer gelangen werde.
Rücksichtlich der Jüterbogk⸗Riesaer Anschlußbahn und der Thü⸗ ringischen Verbindungsbahn heißt es in dem Berichte: „Durch die Verweigerung der Konzession zum Anschlusse der Berlin⸗Anhalti⸗ schen Bahn an die Leipzig⸗Dresdener war der Königlich sächsischen Regierung ein Compelle in die Hand gelegt, wodurch sie die Königlich preußische Regierung zu einer billigen Berücksichtigung der sächsi⸗ schen Wünsche in Beziehung auf die Thüringische Anschlußbahn veranlassen konnte. Es ist tief zu beklagen, daß man sich säch⸗ sischerseits bestimmen ließ, diese vortheilhafte Stellung zu ver⸗ lassen, welche um so günstiger war, da die Berlin⸗ Anhal⸗ tische Gesellschaft ihre Zweigbahn beinahe vollendet hatte. Man willigte aber ein, die zwei Verhandlungen von einander zu sondern, und nun zeigen sich die Folgen dieser Nachgiebigkeit, indem die preußische Regierung die in den früheren Verhandlungen über die Thüringer Bahn zugesicherte Wiederaufnahme dieser Unterhandlun⸗ gen immer mehr in die Ferne schiebt.“ Der Referent Dufour⸗ Feronce machte bei dieser Gelegenheit auf ein nicht unwichtiges Moment aufmerksam. Der Bau der Frankfurt⸗Bamberger Linie, meinte er, müsse so viel als möglich beschleunigt werden, denn diese Bahn würde für die Thüringische Bahn eine gefährliche Konkurrenz herbeiführen, wenn die Sächsisch⸗Thüringische Anschlußbahn nicht zur Vollendung gebracht würde. Der Regierungs⸗Kommissar be⸗ merkte hierzu, daß die Regierung diesen Umstand bereits ins Auge gefaßt und schon darauf bezügliche Schritte gethan habe. Nicht minder tadelnd sprach man sich bei Gelegenheit der zu ertheilenden Ge⸗ nehmigung des mit der Herzogl. altenburgischen Regierung abgeschlosse⸗ nen Vertrags wegen Abtretung des in altenburgischen Landen belege⸗ nen Theiles der sächsisch-bayerschen Eisenbahn über die Art und Weise der altenburgischen Regierung aus, in welcher sie den § 5 des Vertrags geltend macht, um im Sonderinteresse der Stadt Al⸗ tenburg die Anlegung eines für den Verkehr so wünschenswerthen Anhaltepunkts bei dem Dorfe Münsa zu verhindern. Die Verbin⸗ dungslinie zwischen Chemnitz und der sächsisch⸗bayerschen Eisenbahn endlich fand angelegentliche Befürwortung, ohne daß man es bei den noch obschwebenden Ermittelungen über den von Chemnitz aus zu wählenden zweckmäßigsten Trakt, ob auf Zwickau, Krimmitzschau oder Gößnitz hin, für thunlich erachtete, sich speziell für die eine oder die andere Richtung auszusprechen.
Wissenschaft und Kunst.
Kunst⸗Ausstellung in der Königlichen Akademie der Künste. (Vergl. Preuß. Staats⸗Anzeiger Nr. 113 B.; Nr. 122 B.; Nr. 128 B.) 1I Meyerheim — Wilhelm A. Meyerheim Ludwig Elsholz — Rudolf Jor dan J. Röder — Most — Hasenclever — Ebers — Hosemann — L'Allemand Frau Jerichow⸗ Baumann — Konstantin Cretius — Edm. Rabe L. von Hagen Aug. von Rentzell — Morha⸗ gen u. s. w.
Der Genremaler ist der Hauspoet auf der Leinwand. Um die Er⸗ zeugnisse des dramatischen Dichters müssen wir uns in das Theater bemü⸗ hen. So müssen wir die historischen Bilder meist in und an den mo⸗ numentalen Bauwerken, in Schlössern, Stadthäusern u. s. w. suchen.
wie ein Novellenbüchlein, wie Stiftersche Studien und Auerbachsche Dorf⸗ Genremalerei in die häuslichen Gemächer und er⸗ zählt immer von neuem, was doch Alles so vorkommt im menschlichen Leben zwischen Wiege und Grab und zwischen Morgen und Abend, Lusti⸗ ges und Trauriges, Dummes und Schönes. Im Ganzen ist diese ge⸗ nüthliche Art diesmal lange nicht so reichlich versteten, als es stattzusi
Genremalerei: Eduard
Aber
Preußischen Staats-An
pflegt. Eine Reihe von Darstellungen beweist, daß unsere Künstler auch bei den bewegten Scenen der letzten Jahre Zeit gefunden haben, dem be⸗ obachtenden Auge sein Recht zu gönnen. Während der mehr im Kampfe der Parteien Stehende das neu gewonnene Feld der politischen Satire an⸗ baut, sehen wir auf unserer Ausstellung meist nur aufgefangene Bilder der mehr harmlos Beobachtenden, denen sich nur hier und da ein absichtsvolles Motiv beimischt. Doch davon nachh r. Wir müssen zuerst den besuchen, den Jeder mit Freude und Anerkennung nennt, wenn von Genremale⸗ rei die Rede ist.
Eduard Meyerheim. Wie reich hat er uns diesmal wieder mit seinen still⸗heiteren, poesie⸗verklärten Bildern bedacht! Diese Bilder lassen uns die liebliche Aufgabe der Kunst, die Aufgabe „wohl zu thun,“ immer von neuem fühlen und erkennen. Man stelle einen aufs lei⸗ denschaftlichste Erregten vor ein solches Bild und er wird ruhig und es wird friedlich in ihm werden, man stelle einen Gebeugten davor hin und er wird sich aufrichten, er wird lächeln, noch ehe er's selber weiß, sich selber zum Trotz. Das sind auch Dorfgeschichten und die lieb lichsten von der Welt. Wer den Inhalt unserer Zeitungsspalten satt hat, wer einmal aufathmen will in einer anderen Luft, der trete vor ein Meyer⸗ heimsches Bild und ihm wird sein, als läge er nach heißer Mittagsschwüle unter einem grünen Buchendach und höre nichts, als den zickenden Spächt in der Ferne und den volleren Schlag des eigenen Herzens. Da sitzen in der „Feierstunde“ (Nr. 421) vor ihrem Gehöft der Landmann und seine Frau, ihre Kinder um sich her. Es sind ihrer drei, zwei Knaben und ein Mädchen. Darum ist das Mädchen auch der Liebling und ob auch der blonde Pausback, der aus seiner Kiepe heraus den größeren Bruder eben bei den Haaren zaust, kaum stehen kann, und als Jüngster wohl auf den Schooß der Mutter gehörte, so hat er den Platz doch an die Schwester abtreten müssen: er ist der Jüngste, aber sie ist die Einzige. Das denkt der Vater auch; er läßt die Jungen sich zerren und balgen und sieht nur still⸗glücklich nach dem Töchterchen hin, das eben die kleine Hand um das Kinn der Mutter schmiegt und mit den freundlichen Augen mehr Lieb⸗ kosungen sagt, als der Mund sprechen kann. Der ganze Friede, das volle Glück von zwei treuen, einander liebenden Menschen tritt uns aus dem Bilde entgegen. Das spricht aus jedem Zuge dieses Bildes. Meyerheim kann nur gute Menschen malen. Wir sehen es diesen Beiden an, daß sie fleißig und rührig sind, sie gönnen sich diese Feierstunde nur, weil es eben Feierstunde ist. „Fleiß ist gut“, heißt jes bei ihnen, „aber Ordnung ist besser.“ Ueberall in dem kleinen Besitzthum herrscht Sauberkeit, an der alten Weide rankt die Winde empor und heitere Blumenaugen öffnen sich rings umher. Ueber den Hof hin sehen wir das Haus, das Dach nur halb, aber wir wissen, daß der Storch darauf nistet und in den Fenstern die Schwalben ihr nachbarliches Nest erbauen.
„Heimkehr von der Feldarbeit“ (Nr. 420). Die Aeltern sind arm, die Mutter konnte nicht fort von dem Säugling zu Haus, auch gab es in der Küche zu thun für den Mann, der auf Tagelohn arbeitet. So mußten denn die Kinder auf's Feld. Warum auch nicht? Die älteste Tochter ist ja er⸗ wachsen, vielleicht im vorigen Herbst warb des Müllers Sohn um sie; aber sie war ihm zu arm — es ist nun wieder vorbei damit; seht ihr in's Gesicht, sie hat sich's doch zu Herzen genommen, und wer weiß, woran sie jetzt denkt, denn die eine der Ziegen zupft und frißt ihr das Gras aus der Schürze und sie meikt es nicht. Er hätte sie doch nehmen sollen: sie ist hübsch, Innigkeit und Treue sprechen aus dem Gesicht, und das Schwe⸗ sterchen auf ihrem Rücken, trägt sie's nicht so sorgsam, als wenn's ihr ei⸗ gen Kind wäre? Hinterdrein ziehen zwei Andere, ein Knabe und ein Mäd⸗ chen. Sie sind noch Kinder, das Leben hat sie noch nicht getroffen, sie sind reicher an Freude, als ihre Schwester und doch — um wie viel är⸗ mer auch. Aber es wird schon die Zeit kommen, wo auch diese alle eine Feierstunde vor ihrem Gehöfte haben werden.
Ein drittes Bild: „Spielende Dorfkinder“ (Nr. 419) dünkt uns vor allen schön gelungen. Wie arm die Eltern dieser Kinder sein mögen —— wir sehen das an der großen abgelegten und geflickten Weste des Vaters, die dem jüngsten zum Rocke dient — sie sind unendlich reich im Besitze solcher Kinder. Hinter dem breiten Stamm eines Baumes lauert der kleine Schelm mit der erhobenen Ruthe von der vertrockneten Weide, und die ältere Schwester lugt vorsichtig um die Ecke, mit dem Ausdruck der höchsten Innigkeit, die andere aber wartet begierig, daß auch sie an die Reihe komme. Der einfachste Spielapparat und welch' eine unerschöpfliche Quelle des Vergnügens. Wohl dem, der's ihnen noch nachmachen kann. Nr. 418 ist eine jener sorgsamen „Verkäuferinnen,“ die ihr Erlös'tes über⸗ zählen, von denen wir schon einige von Meyerheim's Hand kennen. Dies⸗ mal hat sie Milch zur Stadt gehabt, das beweist der reinliche, blankge⸗ scheuerte Eimer neben ihr.
So wie die Bilder dieses Künstlers alle ein ideales Gepräge tragen und sich in der friedlichen und beschränkten Sphäre des Dorflebens bewe⸗ gen, eben so tragen die Bilder von Wilhelm A. Meyerheim auch einen bestimmten und zwar derberen Charakter. Während Jener still und sinnig lauscht, schweift Dieser munter umher, mischt sich keck in das bewegtere, lautere, ja kriegerische Leben, und derber, wie seine Stoffe sind, ist es auch sein Vortrag. Seine Dorfscenen sind in das Deutsche übersetzte Niederländer. Bei Eduard wird man heiter bis in des Herzens Grund hinein, bei Wilhelm lacht man aus Herzensgrunde. So ist „der Land⸗ pastor“ (Nr. 427) ein sehr ergötzliches Bild. Auf seinem Schimmel trabt an einem sonnigen Sonntagsmorgen der Landpastor daher, mit Mühe keucht ihm der Küster nach. Am Wege sitzt ein Stückchen Dorfjugend im Sonn⸗ tagsputz. Sittig und bescheiden grüßt ein älteres Mädchen, indeß ein Knabe schnell sein Butterbrod, woran er eben kaut, aus lauter Respekt hinter den Rücken schiebt. Auf einem andern Bilde, es mag auch wohl Sonntag sein, aber es ist im Winter, vergnügt sich das Dorf auf dem Eise. Ein bespannter Schlitten, eilende Schlittschuhläufer beleben die Scene, deren anziehendste Gruppe durch einige Knaben gebildet wird, die ihrer Schwester die schwere Kunst, in welcher der Dichter der Messiade so gewandt war und unsere Berliner Damenwelt ihm nicht nachstebt, die des beflügelten Schlittschuhlaufs beizubringen. Drei andere Bilder sind aus dem schleswig⸗ holsteinschen Kriegsleben des Jahres 1848 und zeigen den Künstler auf einem Gebiete, welches er durchaus zu beherrschen scheint. Wir unsererseits kannten bisher nur überhaupt militairische Scenen von ihm. Nr. 422 aber giebt uns eine wirkliche Kampfscene und zwar aus dem Gefechte bei Fridericia. Eine Schwadron preußischer Küras⸗ siere drängt dänisches Fußvolk gegen das Wasser zurück. Ein Bild voller Leben und Bewegung; da sitzt jeder Hieb und Stich, Mann und Roß glüht in Kampfeshitze, wir füͤhlen das Momentane des heftigen Zusam⸗ menstoßes bei diesem vorüberbrausenden Reitersturm. Das „Lager von preußischen Truppen bei Rendsburg im Jahre 1848“ (Nr. 423) zeichnet sich durch reiche Mannigfaltigkeit der Motive aus.
8 In Hast und Eile bauet der Soldat
Von Leinwand seine leichte Stadt; da wird Ein augenblicklich Brausen und Bewegen.
Wie Octavio sagt. So hier. Rechts hat sich ganzer Markt etablirt, um den Soldaten nicht hungern und dur sten zu lassen. Da ist der Fleischer, der Wurstmacher, da sind die Jungen mit dem Hundegespann, da fehlt auch die Marketende⸗ rin nicht, um welche so eben ein schmucker Soldat zum T anz wirbt, denn dort in der Mitte ist ein Ball auf freiem Felde improvisirt. Einer hat die Fidel ergriffen, und die Andern tanzen. Weil die Schenkin nicht gleich zur Hand war, hat ein lustiger Kriegssohn sich ihren Hut aufgestülpt und ihr Tuch umgeschlagen, und so ist das Paar fertig. Im Hintergrunde, wo sich das düce öͤffnet, reitet Einer die Pferde zur Schwemme, kurz, man ist mitten im Lager.
Einmal bei diesen Scenen, wollen wir nicht unterlassen, ein Bild von dem kalentvollen, leider so früh gestorbenen Ludwig Elsholz: „der verwundete Soldat“” (Nr. 168) anzuführen, welches so tüchtig gemacht ist, daß es den Erzeugnissen aus seiner besten Zeit an die Seite gesetzt wer⸗ den kann.
Das war das Dorf und das Lager. Gehen wir jetzt einmal an den Meeresstrand. Wir vertrauen uns der Führung Rudolf Jordaun's an, Da sind wir in guten Händen; denn wer hat sich so wie er eingelebt in das
schon ein
tetes Alter, all ihre Freuden, ihren Jammer und Schmerz Wi si
nicht seiner ergreifenden Schilderung jener Unglüͤckescenr Lotsen aus der Gallerie des Konsul Wagner? Wir vermuthen sast, daß die unter Nr. 1209 als in Privatbesitz befindlich angezeigte Scene in den Dünen nach dem Sturm“ uns das erwähnte Bild hat vorführen sollen; wir haben es aber vergeblich gesucht. Blicken wir denn auf das sonst Ge⸗
botene, das wir auch der mittheilenden Freundlichkeit eines alüchli ⸗ sitzers verdanken: — Nr. 1211. Wir sind in der Hütte 1“ Sonntag Nachmittag. Die Kinder sind längst erwachsen und haben ihren eigenen Heerd. Da ist es Brauch geworden, daß nach dem Mittagsessen der Alte ein Kapitel aus der Hauspostille liest, Brauch geworden, daß sie
dabei einschläft. Erst merkt er es noch nicht, nachher weckt er sie wohl noch einmal, dann läßt er's und liest für sich noch ein Stückchen weiter. Das Alles hat so seinen regelmäßigen Verlauf. Das geschieht alle Sonntage wieder. Wer aber wie die noch rüstige Alte Stube und Heerd so blank und rein gewirthschaftet und sich dann zur Ehre des Henn in den Sonn⸗ tagsstaat geworfen und das blaue Strickzeug zur Hand genommen hat, der darf schon ein Wenig einnicken, zumal wenn ihm die zwar erweckliche, aber doch etwas ungewohnte Geistesarbeit zugemuthet wird.
„ Die Lüge“ (Nr. 1210) giebt uns einen Moment aus der Kinder⸗ Erziehung. Das kleine Mädchen da hat eine Lüge gesagt, vielleicht die erste, denn sie möchte darüber in die Erde sinken. Aber der Alte, welcher gar wohl weiß, daß man das Unkraut ausreuten muß, so lange es noch jung ist, und der sich deshalb in der Arbeit des Netzestrickens unterbrochen hat, richtet ihr das Köpschen in die Höhe und erläßt gutmüthig, aber ganz überzeugt von der Wichtigkeit des pädagogischen Aktes, seine Ermahnung. Nichts kann mehr dem Leben abgelauscht sein, als die Figur des kleinen verlegenen Mädchens. Blick und Haltung des tieferröthenden Gesichts stre⸗ ben zu Boden, und weil der Alte es unterm Kinn gefaßt hat und auf⸗ richtet, so heben sich die Hände, unwillkülich widerstrebend, mit und halten sich krampfhaft an dem Jäckchen. Und alle diese Scenen, mögen sie erschütternd mögen sie gemüthlich und still sein, mag die herzbethörende Liebe ihren Roman hindurchspinnen, Jordan schildert sie uns mit überraschender Wahrheit und mit einem Farbenvortrage, der so gesund ist, als seine Be⸗ obachtung.
Aber wir dürfen nicht läuger in seinen Fischerhütten verbleiben, die doch alle einen Anstrich von Behäbigkeit haben, denn wir werden durch J. Röder's hervorragendes Talent dringend aufgefordert, in den Gegen⸗ satz einzugehen und die Dachkammer des Elends und Kummers zu betretenr Schon auf der letzten Ausstellung zeigte dieser Künstler das Bild einer Bettlerin, welches einen herzzerreißenden Eindruck machte, indem es zugleich durch die Kraft der Behandlung fesselte. Nun schildert er uns mit einer Hand, die ihre Finger in die Wunden der Armuth gelegt hat, den letzten Segen eines armen, ganz dem Elend verfallenen Vaters, der ein Häuflein Kinder in Sorge und Noth zurückläßt. (Nr. 593.) Auf dem dürftigen Bette, dessen zerrissene Kissen das Stroh durchblicken lassen, liegt der Todkranke. Ein jammernd Weib umschlingt ihn mit dem einen Arm, birgt ihr Haupt an seiner Brust und reicht ihm mit dem anderen Arm das jüngste nackte Kind entgegen, das keine Ahnung von dem Jammer hat und fröhlich in das Gesicht des Vaters greift. Desto erschütternder ist der Anblick der drei übrigen Kinder am Fuße des Bettes, von denen zwei Mädchen in Hal⸗ tung und Ausdruck das Ergreifendste und Mitleiderweckendste ist, was ge⸗ dacht werden kann. Es ist eine solche Trostlosigkeit des Jammers auf ihren verweinten Gesichtern und ein so furchtbarer Ernst in ihrer Trauer, als hät⸗ ten ihre kleinen Seelen schon mehr Verständniß von der Lebensaufgabe, als man ihrem Alter zutrauen kann. Wir dachten an den Künstler, der uns diese Scene geschildert hat. Es ist fast etwas Entsetzliches um dieses Talent, das, mit der Gewalt begabt, die heiteren Farben zu wirkungsvollen, charakteristischen Darstellungen zu mischen, Sinn und Neigung fühlt, sich hineinzustudiren in alle Formen und den vollen Ausdruck des Elends und Jammers. Denn hier sind nicht blos jammernde Menschen, durchgrämte kleine Geschöpfe, deren Anblick tief ergreift und in der Erinnerung haftet, hier ist auch das ganze Beiwerk mit einer grausamen Vollendung nach dem Leben geschildert. Der ärmliche Tisch mit der Medizin und dem Zinnlöffel, mit der Schub⸗
Fischer⸗ und Loolsenleben. Er kennt ihre Arbeit und ihr Vergnügen, ihren Sonntag und Werkeltag, ihre frischwangige Jugend und ihr wettergehär⸗
lade, an der der Schraubring fehlt und die so gar nichts enthält, der zer⸗ brochene Korb, der hölzerne Vogelbauer, in welchem schon lange kein Iu⸗ stiger Vogel mehr singt, denn er wird als Bord für das Gesangbuch und andere Dinge gebraucht,
5 ges ist nicht einmal mehr ein Krümchen für den kleinen Gesellschafter übrig gewesen.
kl. Wir können nicht fassen, wie solche Scenen, die doch nur zur schleunigsten Hülfe, zur That auffordern, einen Künstler einladen können, davor zu weilen und sie Zug für Zug zu kopiren. Warum malt Röder solche Scenen? Ist es ihm Bedürfniß, seine Stoffe aus der ärmsten Sphäre der menschlichen Gesellschaft zu nehmen warum malt er denn nicht das ewig Menschliche, das Nothwendige, sondern statt dessen eine traurige Zufälligkeit? Ein sterbender Vater, der den Sei⸗ nigen den letzten Segen ertheilt, ist kein unschöner Vorwurf für die Kunst denn Sterben ist das gemeinsame Schicksal der Menschen. Man wird sich vielleicht wehmüthig gestimmt, aber doch auch erhoben fühlen vor einem solchen Bilde. Aber so in Elend und Noth hinsterben, das ist nicht die geheiligte Ordnung der Dinge, das ist nicht das allgemeine Menschenloo Das ansehen zu müssen, quält und zerreißt das Herz. Und wann ist es 8 das Geschäft der Kunst gewesen, zu peinigen? Ist es nicht vielmehr ewig ihre schöne Mission, zu erfreuen, zu erheben und den edelsten Genuß zu spenden? Es ist ein Unrecht, wenn man sie zwingen will, daß sie anderen Zwecken dienen soll. Wird wohl Jemand dieses Bild gern als Besitz in seinem Zimmer haben hängen wollen? Gewiß nicht. Stelle man es auf wo für die Armen gesammelt wird, und ein Jeder wird gern doppelt geben; dann erfüllt es aber wieder eben einen anderen bestimmten Zweck. Wenn sich doch dieser hoͤchst talentvolle Künstler entschließen könnte, seine Stoffe anders zu wählen, bei der poetischen Kraft, sie zu gestalten, würde er die herrlichsten Bilder liefern. Wir bekennen schließlich noch einmal, daß dieses Bild mit ungemeiner Kraft und Sicherheit ausgeführt ist. Der etwas kühle und kalkige Ton darin, den man wohl getadelt hat, scheint uns fast zu dem Bilde zu gehören. Es ist uns immer so gewesen, als sei es der Widerschein von dem Winterschnee draußen, und man thut der düsteren 71b des Künstlers wohl nicht Unrecht, wenn man auch diesen noch inzudenkt.
Gehen wir von der sozialen Frage zu der politischen über, zu den Zeitbildern aus den jüngst durchlebten Jahren. Most hat eine Urwähler⸗ Versammlung gegeben (Nr. 446), welche für Stettiner sehr heiter sein muß. Denn mehr als einmal hörten wir davorstehend von Fremden jeden einzelnen Kopf des uns zugewendeten, sehr zahlreichen Auditoriums, wel⸗ chem der auf eine Bank gestiegene Kandidat sein politisches Glaubensbe⸗ kenntniß ablegt, bezeichnen. „Das ist der“ und „das ist der“, so ging es die Reihe rund. Aber auch ohne dieses Interesse, uns unter guten Be⸗ kannten zu befinden, bemerken wir, daß der Künstler recht gut die verschie⸗ denen Stände und Gesinnungen, die Beipflichtenden, die Andersmeinenden die Ueberlegenden, die Gleichgültigen u. s. w. charakterisirt hat.
In Hasenclever’s „Arbeiter und Stadtrath“ (Nr. 1184) finden wir wieder, wie wir es bei diesem Künstler gewohnt sind, eine Menge, ja eine Anhäufung charakteristischer Züge und Motive. In einem Sitzungs⸗ sale ist der Stadtrath versammelt. Wir schreiben, wie das Journal auf dem Tische beweist, 1848. Eine Deputation von Arbeitern ist mit dem Gesuch um Arbeit eingetreten, durch die geöffneten Fenster im Hintergrunde sieht man die Straßen von 1848, viel versammeltes Volk, ein Paar Red⸗ ner auf der Brunnenbrüstung, deutsche Fahnen u. s. w. — Man kann nicht sagen, daß der Künstler gegen irgend eine Partei die Schärfe seines Pinsels gerichtet hätte. Er nimmt vielmehr die Wendung, als lache er über Alle, als lache er über die ganze Zeit. In seinem Bestreben, mög⸗ lichst viele Figuren und Charakterzüͤge zusammenzustellen, bringt er keinen Grundgedanken in dem Bilde zu Stande, oder es ist eben dieser: „Ihr seid alle mit einander verkehrt.“ Ein Stadtrath, der in Angst versetzt ist und an einzelnen seiner Glieder stark schwitzt, sich entsetzt und rathlos ist; eine Arbeiter⸗Deputation, welcher von einem Demokraten im Hintergrunde soufflirt wird, voran ein ehrlicher, fleißiger Mensch, der respektvoll und bie⸗ der seine Petition binreicht, dann ein Alter, den sie so mit geschoben ha⸗ ben, dann Leidenschaftliche, Drohende, kurz eine Sammlung von Gestalten, wie sie dazumal genug zu sehen waren. Das Portrait des Reichsverwesers unter Glas und Rahmen ist bereits zerbrochen. Wir haben niemals recht