Bewegungspartei mit. Die mit † bezeichneten sind theils hinge⸗ richtet worden, theils im Gefängniß gestorben, die mit 0 bezeich⸗ neten sind zu schwerem Kerker verurtheilt; die übrigen sind Ko⸗ morner oder solche, die sich durch die Flucht gerettet und deren Schicksal unbekannt ist: Fünf General⸗Lieutenants, nämlich Dem⸗ binski, Armee⸗ und Corps⸗Kommandant, † Kiß, Landes⸗Kom⸗ mandirender, Meßaros, Kriegsminister und Armee⸗ Comman⸗ dant, Vetter, Armee⸗Kommandant, Bem, Armee⸗Kommandant; Generale: 1) Görgey, Kriegs⸗Minister und Armee⸗Kommandant, 2) Perczel, Corps⸗Kommandant, 3) Repasy, Corps⸗Kommandant, Kavallerie⸗Inspektor, 4) † Schweidel, Stadt⸗Kommandant von Pesth und Szegedin, 5) 0 Graf Lazar, Corps⸗Kommandant, 6) Graf Alexander Esterhazy, Corps⸗Kommandant bis zum Januar 1849, 7) † Graf Vecsay, Corps⸗Kommandant, 8) † Damjanich, dito, 9) † Aulich, dito, 10) Klapka, Corps⸗, dann Festungs⸗ und Truppen⸗Ober⸗Kommandant in Komorn, 11) † Lah⸗ ner, Waffen⸗ Inspektor, 12) † Török, im Genie⸗Corps, Festungs⸗Kommandant in Komorn, 13) Gal, Genie⸗Direktor, 14) Csuha, Kommandant in Peterwardein, 15) Paul Kiß, 16) Nagy Sandor, Corps⸗Kommandant, 17) 0 Gaspar, dito, 18) Guyon, dito, 19) † Lenkey, dito, 20) † Knezich, dito, 21) † Pöltenberg, dito, 22) Visocky, 23) † Dessewffy, dito, 24) Pigetty, Kavallerie⸗ Kommandant, 25) † Leiningen, Corps⸗Kommandant, 26) Czecz, dito, 27) †¼ Kmetty, dito, 28) † Lazar. Die Obersten in der Armee der Magyaren hießen: 0 Johann, Mariasy, Koßtolanyi, 0 Lad. Gal, 0 Czillich, † Aschermann, August Toth, 0 Meßlenyi, 0 Szalay, Alexander Gal, Sigmund Szabo, 0 Asboth, † Pulßky, † Bikessy, † Graf Paul Esterhazy, 0 Karl Kiß, 0 Szekulics, 0 Ludwig Földvary, 0 Karl Földvary, 0 Bergmann, 0 Dobay, 0 Cserey, Eugen Nagy, † Ormay, †¼ Korponay, Piller, Janik, Nikolaus Kiß, Graf Monti, Bukharir, Schulz, Batory, Zichy, Otto, Mandy, 0 Bersek, 0 Sreter, 0 Menyhart, 0 Bersenyi, 0 Szathmary, Jere⸗ negy, Farkas, Forro, 0 Uichtritz, Graf Bethlen, Baron Kemeny, 0 Lenkey, 0 Mezey, 0 Rohonczy, 0 Graf Hadik, Herte⸗ lendi, 0 Horvath, 0 Nemeth, Dakoczy, Baron Banffy, Graf Julius Andrassy, Eduard Beötthy. In der Artil⸗ lerie: 0 Psotta, 0 Lukacs, 0 Rapaich. Bei der Kavallerie: Kaßo⸗ nyi, Karger, Bekefy, 0 Abrahamy, 0 Pandy, 0 Mesterhegy. Im Generalstab und Geniewesen: Kohlmann, 0 Bayer, Baron Stein, Emerich Szabo, 0 Zambelly, † Kazinczy, 0 Waldberg, Hollan, Stephan Szabo. In der letzten Epoche des Bürgerkrieges soll die Gesammtstärke der magyarischen Streitkräfte in den verschiedenen Landestheilen und Spitälern ungefähr 130. 135,000 Mann, worun⸗ ter 3 — 4000 Polen und 7—800 Italiener, mit 25 — 28,000 Pfer⸗ den und 400 Feldgeschützen betragen haben. Von der Mannschast müssen aber wenigstens 25,000 Mann als krank, marode u. s. w.,
kurz als dienstuntauglich abgerechnet werden. ““
Ansland.
Frankreich. Paris, 23. Mai. Der Constitutionnelrühmt die Rede Montalembert's als ein Meisterstück der Beredsamkeit und eine That des Muthes. Es sei darin ein ganzes politisches Programm enthal⸗ ten. Sie beschränke sich nicht auf Vertheidigung des Wahlreform⸗Entwu v⸗ fes, denn dieser sei ohnehin gut, sondern sie betrachte ihn als einen An⸗ fangspunkt, als die erste Marsch⸗Station eines Feldzuges zur Ret tung der Gesellschaft. Die sozialistische Sturmfluth wachse immer höher, denn sogar deren frühere Feinde ständen in den Altrepubli⸗ kanern jetzt zu ihnen. Sie schrieben ja selbst täglich in ihre Jour nale: „Noch kurze Frist, und die Gesellschaft gehört uns.“ Denn
ihrer Ansicht nach lieferten die bestehenden Gesetze und Einrichtun⸗ gen sie ihnen in die Hände. Das Siecle dagegen nennt Mon⸗ talembert's Rede ein Verbrechen. Man könne einem La⸗ steyrie verzeihen, aber nicht einem Montalembert, denn dieser müsse wissen, was er beginne. Er habe auf der Tribüne die Fahne des Bürgerkrieges aufgepflanzt, den er einen heiligen Krieg nennt. Die Presse bemerkt: „Möge er in den Krieg ziehen gegen das allgemeine Wahlrecht und die Republik. Möge er die römische Expedition auf Frankreichs Boden wiederholen. Möge er uns, wie die Römer, mit Kanonenkugeln begrüßen. Er wird dennoch besiegt werden.“ Eine große Anzahl Arbeiter und Fabrikanten des Fau⸗ bourg St. Antoine begaben sich heute zu Victor Hugo, um ihm für seine gestrige Rede zu danken. Dieselbe wird in 150,000 Exem⸗ plaren in die Departements geschickt.
Das Journal La Voix de Dien stand heute wegen eines Preßvergehens vor den Assisen. Sein Advokat vertheidigte den Satz: „Nur die Versöhnung beider Zweige der Bourbonen kann Frankreich retten.“ Das Journal wurde freigesprochen. Die De⸗ mocratie pacifique, welche vor einigen Tagen in einem Preß⸗ prozeß zu einer hohen Geldstrafe verurtheilt wurde, kündigt heute an, daß sie nicht mehr erscheinen werde.
Auch die französische Regierung soll alle Schulden einkassiren wollen. Man beschäftigt sich, heißt es, gegenwärtig mit Rechnungen über die Rückstände Spaniens, Belgiens, Hollands, des Kirchenstaates, Neapels und des Bey von Tunis, um dieselben sodann einzutreiben. Die Gesammtsumme dürfte sich auf 300 Millionen Franken belau⸗ fen, wovon auf Spanien allein mehr denn 150 Millionen fielen.
23
Großbritanien und Irland. London, 23. Mai. Die Times und der Globe beschäftigen sich mit den letzten indischen Ereignissen, und zwar namentlich mit den Feindseligkeiten der Affridi's an der Nordwestgränze des indobritischen Gebietes. Die Pässe zwischen Kohat und Peschauer sind jedem Verkehr ge⸗ schlossen, und jene Bergbewohner scheinen entschlossen, jeden innerhalb ihres Distriktes betroffenen britischen Offizier oder Soldaten der Ver⸗ nichtung zu weihen. Die Veranlassung der Feindseligkeiten setzt die Times in folgender Weise aus einander: „Die zwischen der Stadt Kohat und unserem Vorposten zu Peschauer liegende Gegend ist fast so wild und gesetzlos, in geographischer und politischer Beziehung, wie der Landstrich zwirchen Peschauer und Dschellalabad. Die beiden Stationen Kohat und Peschauer sind von uns be⸗ setzt, die letzteren sogar von einer sehr beträchtlichen Streit⸗ macht, allein die Pässe, welche von dem einen Orte zum anderen führen, sind der Sache nach im Besitz der Affridi's, gleichviel wer dem Namen nach Herr des Gebietes ist. Da es offenbar wünschenswerth war, einen Posten, wie Peschauer, mit den nächsten in seinem Rücken liegenden Stationen durch brauchbare Communi⸗ cationswege zu verbinden, so wurden vorsichtigerweise Unterhand⸗ lungen eingeleitet, um dies Resultat durch die friedliche und frei⸗ willige Thätigkeit der Affridi's selbst zu sichern. Gegen ge— wisse Vergütungen sollten sie beim Wegebau helfen und die Straße für allen gesetzmäßigen Verkehr im Stande halten. Die Affridi's erklären nun, daß wir diese Bedingungen ver⸗ letzt haben, sowohl in Bezug auf die Geldzahlung, als auf die Vertheidigung der Straße. Doch dies ist nicht Alles; sie be⸗ haupten auch, und, wie es den Anschein hat, mit Recht, daß wir die ihnen gemachten Zugeständnisse praktisch durch die Auferlegung ungeheurer Zusatzzölle auf einen ihrer Haupt⸗Consumtions⸗Artikel neutralisirt haben. Von unserer Verwaltung pflegten sie 328 Pfund Salz für eine Rupie zu erhalten, während das Re⸗ sultat unserer Finanz⸗Reformen ist, daß sie jetzt für den vierten Theil vier Rupien bezahlen müssen. Sie sagen also nicht mit Unrecht, daß wir ihnen als unsere Polizei eine bestimmte Anzahl Rupien geben, daß sie aber als unsere Untertha⸗
V V
nen diese Löhnung mit Zinsen rückzahlen müssen.“ Der Globe hält eine derartige Erhöhung des Salzpreises, namentlich in einem Falle, wie der gegenwärtige, wo die Steuerzahlenden eine halbe unabhängige Stellung einnehmen, gelindest gesagt für eine Indis⸗ cretion. 1 Quelle der indischen Regierung.
Vissenschaft und Kunst.
Matinée musicale 8
des Flötisten G. Friebe im Saale der Sing⸗Akademie.
(Den 26. Mai.)
Die Mittagsstunden des verwichenen Sonntags sahen, trotz des schönsten Frühlingswetters, das eher zum Genuß des Nachtigallen⸗Gesanges, als eines Flöten⸗Konzertes anlockte, ein äußerst zahlreiches und elegantes Publikum im Saale der Sing⸗Akademie versammelt. Die Matinée des (erblindeten) Herrn Friebe (aus Bresla n), vor 14 Tagen durch plötliche Krankheit des Unternehmers derselben verschoben, fand diesmal wirklich statt. Doch hatte die Verschiebung ungünstig auf das Programm eingewirkt, das, mit Ausnahme der Vorträge des Konzertgebers, alles Mögliche bot, un nicht das, was darauf verzeichnet stand. Herrn Friebe und seine Leistun⸗ gen als Flötist angehend, so bewährte er sich gleich bei seinem erstmalige Auftreten, in einem Rondo von Kalliwoda, in ehrenwerther Weise. E
behandelt sein Instrument mit vieler Fertigkeit und, was mehr gilt, mit Ge schmack und Gefühl. Die letztgenannten Eigenschaften zu entfalten, gab ihm später besonders die bekannte Elegie von Ern st Gelegenheit, ein Musikstück dessen ausdrucksvolle zarte Kantilene sein Vortrag trefflich nüäancirt und mi vieler Empfindung wiederzugeben wußte. In einer zu Anfang des zweiten Theils ausgeführten Sonate von Kuhlau (mit Pianoforte) erwies er außerden eine bedeutende musikalische Sicherheit und Routine, indem er sich hier de Pianofortestimme überall mit künstlerischem Geschick und Verständniß an schloß und das Ensemble der Ausführung überhaupt in jeder Hinsicht glück lich fördern half. Was den Vortrag der Pianofortepartie anlangt, so hatt diesen (statt des auf dem Programm aufgeführten Herrn Schlottmann eine junge Dame, Fräulein Hoyol, übernommen. Die Genannte ent digte sich der Aufgabe mit vielem Geschick und Glück und darf nach diese achtbaren Leistung als eine tüchtige Pianistin begrüßt werden. Ein weicher, angenehmer Anschlag, anerkennungswerthe Geläufigkeit und ein geschmack voller, verständiger Vortrag zeichnen ihr Spiel vorzugsweise aus, Eigen schaften, die in allen Sätzen der bezeichneten Sonate erfolgreich ans Lich traten und ihr die laute Anerkennung des Publikums verschafften. Auch der Konzertgeber hatte sich, nach diesem Werke sowohl, wie nach den übrigen Leistungen, ehrenden Beifalls zu erfreuen. So weit die Flöte al Konzert⸗Instrument überhaupt zu interessiren vermag, beansprucht deren ge schickte Behandlung durch Herrn Friebe in der That lebhaften Antheil.
Unter den sonstigen Gaben der Matinée haben wir zunächs des Vortrags zweier Salonstücke durch Herrn Pirxis zu gedenken Derselbe war für die anderweitig verhinderte Frau Herrenburge eingetreten und gewährte durch sein treffliches Violinspiel vollkommenen Er satz für den an Gesangsnummein erlittenen Verlust. Er spielte zwei Trans seriptionen über Meyerbeer's Romanze „Komm!“ und über ein Des sauersches Lied; beide effektvoll von ihm selbst für sein Instrument arran girt. Beim Erscheinen vom Publikum freudig begrüßt, empfing er auch nach beendigtem Vortrage der bezeichneten Musikstücke die unzweideutigster Beweise der Theilnahme. Als einer nicht minder interessanten Beigabe de Matinée müssen wir zunächst des Lieder⸗Vortrages des Herrn Kotzolt Er⸗ wähnung thun. Der geschätzte Sänge: trug mit seiner klangreichen Baß⸗ stimme zwei Compositionen von Schubert und Mendelssohn: „Wo⸗ hin“ und „Sehnsucht“ so schön und ansprechend vor, daß ihm ebenfalls mit Recht allseitiger Beifall zu Theil wurde. Außerdem unterstützten den Konzertgeber noch die Damen Caspari und Kn oop und Herr Liedtke in dankenswerther Weise durch Gesang und Declamation.
[169]
Bekanntmachungen.
[106] Nothwendiger Verkauf.
Kreisgericht zu Culm.
Das hierselbst sub Nr. 24 belegene, den Färber Ephraim und Johanna Rosenbergschen Eheleuten ge⸗ hörige Grundstück, bestehend aus einem massiven Wohn⸗ hause, einem Färberei⸗Gebäude, Holzschauer, Mangel⸗ haus, Stall und 15 Morgen 217 ◻¶ Ruthen Eloca⸗ tionsländereien, abgeschätzt auf 5751 Thlr. 8 Sgr. 9 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen im Büreau III. einzusehenden Taxe, soll
am 9. September 1850, Vorm. 11 Uhr,
an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
4 Pf., soll
[2841] [322] Nothwendiger Verkauf.
Das im Flatower Kreise in der Stadt Krojanke be⸗ legene, der dortigen Stadtgemeinde gehörige Mühlen⸗ Grundstück, gerichtlich auf 17,448 Thlr. abgeschätzt zu⸗ folge der nebst Hypothekenschein in der Registratur ein⸗ zusehenden Taxe, soll in termino
den 30. Dezember 1850 an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
Flatow, den 2. Mai 1850.
Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.
[212] P9 na. Königliches Kreisgericht zu Brieg in Schlesten. Am 2. Februar 1847 ist die verw. Schiffer Johanna Friedricke Koneitzky, geb. Wosch, zu Koppen, Kreis Brieg, gestorben, und haben sich bis jetzt deren vollbürtige
Subhastations⸗Patent.
Das dem Oekonom Carl Friedrich Schlenner gehö⸗ rige, zu Selchow belegene, im Hypothekenbuche Vol. I. No. 1. pag. 1 verzeichnete Lehnschulzengut nebst Zube⸗ hör, gerichtlich abgeschätzt auf 38,000 Thlr. 18 Sgr.
am 7. Oktober d. J., Vormittags 11 Uhr, auf hiesiger Gerichtsstube in nothwendiger Subhastation öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Tare und der neueste Hopothekenschein sind täglich in unserer Registratur einzusehen. Zehden, den 20. März 1850. Königl. Kreisgerichts⸗Kommission I.
Es soll die Lieferung des für die unterzeichnete Fabrik bis ultimo 1851 erforderlichen Bedarfs an Ger⸗ ber⸗Lohe von circa 300 Schachtruthen an den Min⸗ destfordernden vergeben werden. Lieferungslustige laden wir daher hiermit ein, bis zum 9. Juni c. ihre Gebote schriftlich unter Adresse an die unterzeichnete Direction und mit dem Vermerk „Submission auf die Gerber⸗ Lohe“ versiegelt einzureichen, welche demnächst im Termin
am 11. Juni c., Vormittags 10 Uhr, eröffnet werden und der Zuschlag an den Mindestfor⸗ dernden erfolgen soll. nen in unserem Geschäfts⸗Lokal und Artillerie⸗Depot zu Berlin täglich in den Vormittags⸗ stunden von 10 bis 12 Uhr eingesehen werden.
Pulver⸗Fabrik bei Spandau, den 10. Mai 1850.
DIt 1
5
gefordert, Ausschlusses anzumelden Wolfenbüttel, den 22. Mai 1850.
Brinckmeier.
an den Nachlaß des Verschollenen zustehen sollten, auf⸗ solche in obigem Termine bei Strafe des und thunlichst klar zu machen.
Herzogl. Braunschw.⸗Lüneburgisches Kreisgericht daselbst.
Von sehr durchgreifender Wirkung ist der innere Gebrauch des Wassers, besonders wenn es frisch an der Quelle getrunken wind, und die Berg luft, die Bewegung, die Zerstreuung, das Entferntsei von allen Geschäften und jedem Geräusche des Städte⸗ lebens unterstützt die Heilkraft dieses herrlichen Mine ralwassers.
Die
[288) E111A1616“ Die Zahlung der am
Coupons findet nach der Wahl der
in Hamburg
Es sind dazu die Diejenigen Inhaber, welche die
Häuser abstempeln zu lassen.
Banquier⸗Hause, hoben werden, können gen werden.
Lübeck, den 4. Mai 1850.
Die Lieferungs⸗Bedingungen kön⸗ bei dem Königl.
1r1
Schwester Juliane, verw. Diso, früher verw. gewesene Ratthey, geb. Woch, zu Schulenburg bei Oppeln, und die drei Kinder einer zweiten, bereits verstorbenen voll⸗ bürtigen Schwester Susanne Eleonore, verw. Mach, geb. Wosch, als deren Erben gemeldet. Da die In⸗ testat⸗Erbfolge eintritt, so werden alle näheren oder gleich nahen Verwandten der Erblasserin, namentlich aber: 1) der Karl Wosch resp. dessen Kinder Josef Wosch, welcher Unteroffizier in Potsdam, und Albertine Wosch, welche in Berlin sein soll,
[75 b]
Stelt gö Dampsschifffahrt.
Nächste Abfahrt des Dampfschiffs „Düna!“ aus Stettin: am 2. Juni c.
Meeresfläche, entspringen die Mineral
18 b noch D. Witte, Agent in Stettin.
2) die Kinder des in Wien verstorbenen Organisten Johann Gottlieb Wosch, deren Einer, Vornamens Josef, früher Kadett war, deren Anderer aber un⸗
1 bekannten Vornamens und Aufenthalts ist vearch aufgefordert, ihre Ansprüche in dem zu diesem den 2. Juli d. J., Vormitt. 11 Uhr, Se. Termine geltend zu machen, widrigenfalls FE ermirtelten Erbprätendenten für die rechtmã⸗ 8 W angenommen, ihnen der Nachlaß zur freien 2. nüns 2-ecbenge und der nach erfolgter Präklu⸗ 8 92 Meffende nähere oder gleich nahe Erbe S zungen und Dispositionen anzuerkennen und z ernehmen schuldig und von ihm weder Rech⸗ nungslegung, noch Ersatz der gehobenen Nutzungen zu fordern berechtigt, sondern lediglich mit dem was alg⸗ dann noch von der Erbschaft vorhanden ist, zu begnü⸗ gen verbunden sein wird. G Brieg, den 23. März 1850.
[321]
den 5.
den wird. Zugleich
IEEEbTTTbö
Demnach der Dienstknecht Johann Heinrich Christoph Schumacher aus Achim, welcher am 20. November 1779 geboren ist, mithin, Jahr alt sein würde, sich im hier entfernt und seitdem keine Kunde hat, so wird derselbe auf den Antrag seiner Brüder, des Schuhmachermeisters Heinrich Andreas Schumacher aus Achim und des Branntweinbrenners Johann Hein⸗ rich Schumacher aus Dobbenthum, hierdurch öffentlich vorgeladen, sich in dem auf
en Juni 1851, Morgens 10 Uhr,
vor hiesigem Herzogl. Kreisgerichte anberaumten Ter⸗ mine zu stellen, widrigenfalls derselbe für todt erklärt und über seinen Nachlaß den Rechten nach verfügt wer⸗
werden alle diejenigen, welchen Erb⸗Ansprüche
der kurzen Zeit,
falls er noch lebte, über 70 Jahre 1806 heimlich von von sich gegeben
Liebig in Gießen unternommen
ihres verschiedenartigen Gehaltes
difizirt ist, betrachtet werden. Hauptbestandtheile verschiedenartig in ihrer Verhältnissen. wichtiger Vortheil gewährt, Fall das Wasser,
lassen kann.
Lübeckische Staats⸗Anleihe
1. Juli d. J. fälligen Zins⸗ wieder herzustellen, indem s Inhaber statt: 1— in Berlin bei Herren Gebrüder Schickler oder bei Herren Mendelssohn & Co., bei Herrn Salomon Heine, in Lübeck von der unterzeichneten Behörde. Werktage vom 1. bis 15. Juli bestimmt. Zahlung in Berlin oder in Hamburg entgegennehmen wollen, haben ihre Coupons einen Monat vorher — mithin zwischen dem 1. und 15. Juni — bei einem der gedachten Banquier⸗
Die abgestempelten Coupons, welche zwischen dem 1. und 15. Juli nicht in Berlin und Hamburg bei dem von welchem sie abgestempelt sind, er⸗ späterhin nur in Lübeck eingezo⸗
Die Deputation zur Verwaltung der Lübeckischen Staats⸗Anleihe von 1850.
198 8 Se⸗ 8 bssb Weg d Homburg bei Frankfurt a. M.
Am Fuße des Taunusgebirges, 600 Fuß über der quellen von Hom⸗ burg. Zu den älteren, längst in hohem den Quellen dieses Badeortes kamen in neuester Zeit neue durch artesische Bohrungen hinzu, die durch ihren ausgezeichneten Gehalt, durch ihre Inten⸗ sität und Wirksamkeit in vielen Krankheiten schon in seitdem sie praktisch angewendet wer⸗ den, einen ungewöhnlichen Ruf unter den Mine⸗ ralwassern Deutschlands erlangt haben.
Es sind jetzt im Ganzen fünf Quellen in Hom⸗ burg, deren Analyse von dem berühmten Professor worden können dieselben alle schiedenartig mo⸗ Die mineralischen
bleiben dieselben, sie sind nur Quantität und ihren Mischungs⸗
wie eine einzige Quelle, die nur ver
Es wird dadurch dem da er so für jeden speziellen das ihm gut dünkt, Verlaufe der Krankheit den Patienten bald diese, bald jene Quelle, je nach dem Stadium des Leidens,
Die Quellen Homburgs sind erregend, auflösend und abführend, sie bethätigen ihre Wirks keit in allen Fällen, wo es sich darum handelt, die ge⸗ störten Functionen des Magens und des Unterleibes sie einen eigenthümlichen Rei auf diese Organe ausüben, die abdominale Circulation in Thätigkeit setzen und die Verdauungsfähigkeit regeln
Mit vielem Erfolge findet ihre Anwendung statt ir Krankheiten der Leber und der Melzs, be Hypochondrie, bei Urinleiden, bei Stein, be der Gicht, bei der Gelbsucht, bei Hämorrhoi dalleiden und Verstopfungen, so wie be allen Krankheiten, die von der Unregel mäßigkeit der Verdauungs⸗Functionen her rühren.
Mit dem Rufe Homburgs, der sich seit 9. Jahren stets gemehrt hat, ist auch Homburg selbst in jede Beziehung fortgeschritten, neben der alten ist ein neue Stadt erstanden, mit prächtigen Hotels, schöner Privat⸗Wohnungen, die dem Fremden allen möglichen Comfort gewähren, und die mit den berühmtesten Bä⸗ dern in Bezug auf Bequemlichkeit und Lurxus rivalisiren.
Die Waldungen und Bergketten, die Homburg mit einem reizenden Gürtel umkränzen, und die wahrhaft romantische und pittoreske Gegend laden zu Spazier⸗ gängen nach dem nahen Taunusgebirge ein.
Das Kurgebände, welches das ganze Jahr hindurch geöffnet bleibt, erregt durch das Großartige seiner Bau⸗ art, durch den Luxus, mit dem es ausgestattet ist, all⸗ gemeine Bewunderung. Es enthält einen Ballsaal, einen Konzertsaal, viele geschmackvoll dekorirte Con⸗ versationssäle, wo Roulette und trente et quarante mit namhaften Vortheilen für die Spielenden vor an⸗ deren Banken gespielt wird, ein großes Lesekabin et, das unentgeltlich für das Publikum geöffnet, ist, und wo die bedeutendsten deutschen, französischen, englischen, russischen und holländischen poli⸗ tischen und belletristischen Journale gehalten werden, - ein Kaffee⸗ und ein Rauchzimmer, die auf eine schöne Asphalt⸗Terrasse des Kurgartens führen, und einen Speise⸗Salon, wo um ein Uhr und um fünf Uhr Table d'höte ist. G
Das rühmlichst — Ku r⸗O rchest er von G ßig Mitgliedern spielt dreimal des Tages; Mor⸗ gens an den Quellen, Nachmittags im Musik⸗Pavillon
des Kurgartens und Abends im großen Ballsaale. ede Woche finden Reunions, Bälle, wo
Rufe stehen⸗
ist. Trotz
die gewähl⸗ teste Badegesellschaft sich versammelt, und Konzerte der bedeutendsten durchreisenden Künstler statt.
Die Sommer⸗Saison für dieses Jahr be⸗ ginnt mit dem 1. Mai 1850.
Arzte ein sehr geben oder im
trinken
Bekanntlich ist das Salz⸗Monopol eine Haupt⸗Einnahme⸗
Das Abonnement betraͤgt: 2 Rthlr. für ¼ Jahr 4 Athir. „ † Jabr. 8 Rthlr. ⸗ 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.
Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, fuͤr Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Nr. 57.
145.
“
Mit der heutigen Nummer ist die zweite Hälfte des Sach⸗ und Personen⸗Registers zum Preußischen Staats⸗Anzeiger für das Jahr 1848 (Bogen 7—12 und Titel) den gegenwärtigen Abonnenten zugeschickt worden. Um vielfachen Wünschen zu entsprechen, ist dieses Register, 12 ½ Bogen stark, auch abgesond
Thlr. zu haben.
Nr. 57, für den Preis
Das Sach⸗ und Personen⸗Register für den Jahrgang von 1849 wird gleichfalls binnen Kurzem erscheinen.
IHlt. Amtlicher Theil. vGauntschlanbd.
Preußen. Adressen an Se. Majestät den
e Köln und Dortmund.
König. 8ZEIII1“ Wien.
ayern. München. Prinz Albert von Sachsen angekommen. Schleswig⸗Holstein. .“ Fäcese der Festung. —
Marschordre für das schwedische Militair in Hadersleben. Braunnschweig. Braunschweig. General Hirschfeld inspizirt das
Militair. — Rückkehr des Herzogs.
Frankfurt. Frankfurt g. M. Staatsbevollmächtigten⸗Kongreß. —
Militairische Feier für die Rettung Sr. Majestät des Königs von Preußen. Frankreich. Ges 1 5 88 . Gesetzgebende Versammlung. Fortsetzung der Dis⸗ ven des eegghae gfachenwurs⸗ 8 8 “ .
wyon. — itische Flüchtlinge an der schweizer Gränze. —
E. von Girardin. — Vermischtes. “ Großbritanien und Irland. London. Palmerston’s Rechtfer⸗ tigung seiner Politik. — Verwerfung eines Steuerermäßigung⸗Antrags. Rußland und Polen. Warschau. Ankunst des Kaisers von Ruß⸗
land und des Großfürsten Thronfolger. Dänemark. Kopenhagen. Graf Blome. — Proclamation des Kö⸗
nigs an das schleswig-holsteinsche Heer. — Protestation gegen die Zwangs⸗
Anleihe in Holstein. 8 Itglien. Turin. Hofnachricht. — Der Prozeß des Erzbischoss. — Das
Stempelgesetz. — Livorno. Quarantaine⸗Maßregel.
Verhandlungen des landwirthschaftlichen Kongresses. Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.
Hofnachrichten.
Beilage.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:
Dem Großherzoglich mecklenburg⸗schwerinschen Obersten von Sell, Ober⸗Hofmeister der Großherzogin Königliche Hoheit, den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse; so wie dem Geheimen Justiz⸗ Rath Bloemer zu Berlin, dem Ehren⸗Domherrn, Dechanten und Pfarrer Ouerings zu Daun und dem katholischen Pfarrer von Ligowski zu Kielbaczyn im Kreise Thorn, den Rothen Adler⸗Orden
vierter Klasse zu verleihen.
W über das Befinden Sr. Majestät des Königs. Se. Majestät der König haben den heutigen Tag ruhig und fast schmerzensfrei verbracht. Es ist keine Steigerung des Fiebers bemerkbar. Die Beschaffenheit der Wunde ist im Wesentlichen nicht
verändert. Schloß Charlottenburg, am 27. Mai, Abends 9¼ Uhr. Grimm. Langenbeck.
(gez.) Schönlein. Se. Majestät der König haben diese Nacht ruhig geschlafen. Vom Fieber sind nur noch leichte Andeutungen vorhanden. Die Anschwellung in der Umgebung der Wunde nimmt ab, und letztere ist in durchaus befriedigendem Zustande. Schloß Charlottenburg, den 28. Mai, 9 ½ Uhr Morgens Schönlein. Grimm. Langenbeckt.
Berlin, den 28. Mai.
Se. Königl. Hoheit der Prinz Adalbert von Preußen ist nach Posen abgereist. Berlin, den 27. Mai.
ze. Hoheit der Fürst von Hohenzollern⸗
Sigmarin⸗ gen ist abgereist. 1
Berlin, den 28. Mai. “ Se. Hoheit der Erbprinz und Ihre Königl. Hoheit die Erb⸗ prinzessin von Sachsen⸗ Meiningen sind nach Meiningen abgereist.
Ministerium der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten. . Anzeige. Die Kunstausstellung im Akademie⸗Gebäude wird, der vor⸗ aus ergangenen Ankündigung gemäß, am Sonntag den 2. Juni, Abends 6 Uhr geschlossen. Die Einsender der ausgestellten Kunstwerke werden ersucht, dieselben gegen Vorzeigung der Ablie⸗ ferungs⸗Scheine von Montag den 3. Juni an bis zum Freitag den 7. Juni c. als letzten Termin, Vormittags von 8 bis 12 Uhr, Nachmittags von 2 bis 6 Uhr, wieder abfordern zu lassen, indem die Säle gleich nachher anderweitig müssen benutzt werden. Berlin, den 27. Mai 1850. Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste 8 Professor Herbig, Vice⸗Direktor. “
—
Schutz nehmen möge
èt1 Es wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß die Meldungen zur Theilnahme an der diesjährigen großen akademischen Preis⸗ bewerbung in der Geschichtsmalerei bis zum Sonnabend den 8. Juni c., Mittags 12 Uhr, persönlich oder schriftlich erfolgt sein müssen. Spätere Meldungen werden nicht berücksichtigt. Die Prüfungs⸗Arbeiten der zugelassenen Bewerber beginnen am Montag den 10. Juni c., um 7 Uhr Morgens, im Akademie⸗Gebäude. Berlin, 27. Mai 1850. Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste. Prof. Herbig, Vice⸗Direktor.
Deutschland
Preußen. Köln, 24. Mai. Von Seiten des hiesigen Gemeinde⸗Nathes ist heute folgende Adresse an Se. Majestät den König abgesandt worden:
Königliche Majestät!
Die Kunde von dem Angriffe auf die erhabene Person Ew. Majestät hat uns mit tiefer Trauer erfüllt, welche nur die Gewiß⸗ heit mildert, daß das theure Leben nicht gefährdet ist. Der beab⸗ sichtigte Frevel ist glücklich vereitelt und unabsehbares Uebel vom Staate fern gehalten worden. Wir erblicken in der wunderbaren Rettung von einer so drohenden Gefahr die Hand der gütigen Vor⸗ sehung. Möge diese auch ferner Ew. Majestät und das theure Vaterland gnädig schützen! 8
Gott erhalte den König! Köln, den 23. Mai 1850. 8 Ober⸗Bürgermeister, Beigeordnete und Gemeinde⸗Verordnete. Dortmund, 24. Mai. (Elb. Ztg.) Heute ist von Seiten des Magistrats und der Stadtverordneten hierselbst folgende Adresse an Se. Majestät den König unterzeichnet und abgesandt worden: Allerdurchlauchtigster, Großmächtigster König! Allergnädigster König und Herr! Wiederum hat eine verruchte Hand es gewagt, gegen das theure Leben Ew. Majestät sich zu erheben; aber die göttliche Vor⸗ sehung wachte über Ew. Majestät und vereitelte die Absicht des Mörders.
Wir erkennen darin das Walten einer höheren Macht, die unser Land vor Gefahren schirmt, und preisen und danken Gott, daß er in der Stunde der Gefahr Ew. Majestät nahe war.
Wir nahen uns jetzt Ew. Majestät mit dem Gefühle des freudigsten und heißesten Dankes gegen die göttliche Vorsehung, und indem wir die Versicherung der treuesten Liebe und Anhäng⸗ lichkeit wiederholen, bitten wir Gott, daß er das theure Leben Ew. Majestät wie bisher so auch ferner in seinen allmächtigen
In aller Unterthänigkeit ersterben Ew. Königliche Majestät treu gehorsamste
Magistrat und Stadtverordnete.
(Unterschriften.)
Dortmund, den 24. Mai 1850. Oesterreich. Wien, 26. Mai. Gestern haben Se. Majestät der Kaiser und die Kaiserliche Familie die Sommer⸗Residenz in Schönbrunn bezogen. Jeden Mittwoch wird der Monarch in die Hofburg kommen, um Audienzen zu geben. Der Kabinets⸗ rath wird in Schönbrunn gehalten. Se. Majestät der Kaiser em⸗ pfing vorgestern sämmtliche Minister und den Banus von Croatien, Freiherrn von Jellacic. Die Konferenz währte den ganzen Vormit⸗ tag. Abends war Diner bei Sr. Majestät, zu welchem die Minister eladen waren. Dem hier erscheinenden Corriere italiano zu⸗ hr würde Se. Majestät in den ersten Tagen des kommenden Monats eine Reise nach Warschau unternehmen. Der Minister⸗ Präsident Fürst Schwarzenberg trat gestern die Reise nach War⸗ schau an.
Bayern. München, 25. Mai. (A. Z.) Se. Königl. Hoheit der Prinz Albert von Sachsen ist heute Morgen mit dem ersten Bahnzug dahier eingetroffen und im Gasthause zum golde⸗ nen Hirsch abgestiegen; derselbe wird zum Besuche seiner hohen Verwandten dahier einige Tage sich aufhalten und dann zu glei⸗ chem Zwecke nach Wien sich begeben.
Schleswig⸗Holstein. Rendsburg, Mai. (H. C.) Gestern nahm der kommandirende General einige Besichtigungen in der Festung vor, verließ uns aber schon wieder an demselben Tage.
Mündlichen Nachrichten aus Hadersleben zufolge, sollen die schwedischen Dragoner jeden Tag Marschordre erwarten. Alle
2₰ 25.
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Pferde sind neu beschlagen und den Mannschaften ist der Befehl ertheilt, jeden Augenblick marschfertig zu sein. Eine ähnliche Ordre hat die Infanterie erhalten.
Braunschweig. Braunschweig, 23. Mai. (H. C.) In Folge der Militair⸗Convention mit Preußen ist in diesen Tagen unser Militair von dem preußischen General⸗Lieutenant von Hirsch⸗ feld inspizirt, welcher, so viel im Publikum bekannt geworden, in allen Punkten mit dessen Ausrüstung und Haltung zufrieden gewe⸗ sen ist. Auch früher bei den von Bundes wegen stattgefundenen In⸗ spectionen haben die inspizirenden Generale sich auf gleiche Weist darüber ausgesprochen.
Der Herzog ist nach dem Schlusse des berliner Fürsten⸗Kon⸗ gresses nach Blankenburg und seit gestern hierher zurückgekehrt.
Frankfurt a. M., 25. Mai. (Frankf. J.)
Frankfurt. Kongreß hielt in vergangener
Der Staaten⸗Bevollmächtigten⸗ Woche keine Sitzung, da derselbe erst die Ankunft aller Bevollmäch⸗ tigten, welche in naher Aussicht steht, abwarten will. Das von der Bundes⸗Kommission in Miethe genommene große Gesellschaftslokal auf der Zeil ist mit dem Anfang d. M. wieder geschlossen worden.
Nach der gestern Morgen stattgehabten militairischen Feier zur Rettung Sr. Majestät des Königs von Preußen, ließ gestern Nach⸗ mittag General⸗Lieutenant von Peucker den hier garnisonirenden preußischen Mannschaften, um sich der Lebensrettung ihres Fürsten auch beim Becherklang erfreuen zu können, eine Gratification von 50 Rthlrn. jeder Compagnie auszahlen.
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Ausland.
Gesetzgebende Versammlung. Schluß Thiers: „Wissen Sie, wen wir vom Wahlrecht ausgeschlossen haben? Es sind jene, deren Wohnort auf keine Art konstatirt werden kann. Es sind die Vagabunden und nicht die Armen. Wären es Letztere, so könnte die Einwendung ernstlich in Betracht gezogen werden. Aber dennoch würde ich Ihnen noch bemerken, daß in einer christlichen und civilisirten Ge⸗ sellschaft der Gesetzgeber alles Mögliche für die Armen thun muß, aber ihnen nie die Regierung übergeben dürfte. Alles für den Armen, ausgenommen die Geschicke des Landes, die Re⸗ gierung. Wir haben blos die Vagabunden, den gefähr⸗ lichsten Theil der Bevölkerung, ausgeschlossen, jene, welche den
Namen „Menge“ tragen. Ja, ich begreife es, daß gewisse Männer
viel darauf halten, sich dieses Instrumentes nicht berauben zu las⸗
sen; aber die Freunde der wahren Freiheit, die wahren Republi⸗
kaner fürchten die Menge, die feile Menge, welche alle Republiken
zu Grunde gerichtet hat. Diese erbärmliche Menge hat die Frei⸗
heit aller Republiken allen Tyrannen überliefert. Diese Menge hat
die Freiheit Roms für Brod und Spiele an Cäsar Preis gegeben.
Diese Menge wollte zuerst den jämmerlichen Nero und erwürgte ihn
dann bei gewechselter Laune, nahm dann Galba und erwürgte ihn,
erhob Vitellius und überlieferte endlich Rom den Barbaren. Diese
feile Menge war es, welche die Freiheit von Florenz den Medicis
überlieferte, die in Holland, dem weisen Holland, Witt erwürgte,
die Bailli ermordete und die Hinrichtung der Girondisten beklatschte,
wie sie später jener Robespierre's zujubelte. Es ist diejenige, welche
sich dem Despotismus des großen Mannes unterwarf, dann seinem
Sturze Beifall rief und 1815 einen Strick an seine Statue band,
„um sie in den Koth zu stürzen.“ Bixio: „Es waren keine Stricke,
sondern gestickte Schnupftücher.“ Napoleon Bonaparte: „Es
waren die Royalisten.“ (Bewegung.) Thiers: „Diese Menge .....
N. Bonaparte: „Ich verlange das Wort.“ Rechts: „Zur
Ordnung.“ Der Präsident ruft N. Bonaparte zur Ordnung.
Thiers spricht weiter, N. Bonaparte unterbricht ihn “““
und wird abermals und ein drittes Mal zur Ordnung geru⸗
fen, endlich die Censur über ihn verhängt. Furchtbarer Lärm.
Bertholon, Estancelin und Changarnier gerathen hart an
einander. Die Rechte schaart sich um Changarnier. Endlich wird
die Ruhe hergestellt. N. Bonaparte hat das Wort zu seiner Recht⸗
fertigung. Die Rechte will ihn nicht sprechen lassen, was aber der
Präsident nicht zugiebt. N. Bonaparte erklärt, er sei zu heftig
gewesen. Aber man werde seine Entrüstung begreifen, wenn der
Geschichtschreiber Thiers sage, die Menge habe das Bild Napoleon's
in den Koth gezogen. „Es waren die Leute“, fährt der Redner
fort, „welche in den Fuhrwerken der Kosaken ankamen, und ihre
Freunde. Ein der Versammlung sehr bekannter aristokratischer
Name gab den Anstoß dazu.“ Stimme: „Es war Herr von Monbreuil.’“ N. Bonaparte: „Was endlich die persönlichen Angriffe des Heirn Thiers auf meine politische Stellung betrifft, so frage ich ihn einfach, wo die Verehrer von 1815 sitzen? Ich habe zwischen Siegern und Besiegten von Waterloo gewählt und bleibe bei denen, die Marschall Ney vertheidigten, und nicht bei seinen Mördern.“ Die Versammlung bestätigt durch ein zweites Votum die ausgesprochene Censur gegen den Redner. Thiers er⸗ klärt, es stehe ihm nicht zu, über N. Bonaparte's Meinung ein Urtheil zu fällen. Die Sitzung wird hierauf um halb 8 Uhr auf⸗ gehoben. b
Frankreich. der Sitzung vom 24. Mai.