1850 / 146 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

.““ in 5 Akten, vom Dr. C. Töpfer. Anfang halb 7 hr. Freitag, 31. Mai. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Der Prophet. Oper in 5 Akten, nach dem Fran⸗ zösischen des Eugene Scribe, deutsch bearbeitet von L. Rellstab. Musik von Meyerbeer. Ballet vom Königlichen Balletmeister Ho⸗ guet. Zwischen dem ersten und zweiten Akte fällt der Vorhang nicht. (Herr Tichatscheck: Johann von Leyden, als letzte Gast⸗ rolle; Frl. Johanna Wagner giebt zum letztenmale die Rolle der Fides.) Anfang 6 Uhr.

Preise der Plätze: Ein Billet zu den Logen des Prosceniums, des ersten Ranges und im ersten Balkon 2 Rthlr.; zum Parquet

924

und zur Tribüne 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet zu den Logen des zweiten Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr.; zu den Logen des dritten Ran⸗ ges, im Balkon und zum Parterre 20 Sgr.; zum Amphitheater 10 Sgr.; zur Fremdenloge 3 Rthlr.

8 Ksönigsstädtisches Theater.

Donnerstag, 30. Mai. Ein Prophet, oder: Johannes Leiden und Freuden. Parodirende Zauberposse mit Gesängen, Tänzen Wund Gruppirungen (mit theilweiser Benutzung eines älteren Sujets), in 3 Akten, von Gustav Räder. Die neuen Maschinerieen und Decorationen im ersten Akte: Gegend mit Windmühlen; im zweiten

Akte: der innere Vorhof eines indischen Tempels mit der Seiten⸗ ansicht des Palastes; im dritten Akte: Explosion⸗ und Einsturz⸗ Pavillon, Ansicht von St. Petersburg mit der Eisfläche der Newa ꝛc., sind vom Maschinenmeister und Decorationsmaler Herrn Köhn. (Herr Edmüller: Johannes Muckebold.)

Freitag, 31. Mai. Zum letztenmale: Ikonologische Vorstellun⸗ en (lebende Bilder) des Herrn Professor Flor, in 3 Abtheilungen. Nach der ersten Abtheilung: Der gerade Weg ist der beste. Lust⸗ spiel in 1 Akt, von Kotzebue. Nach der zweiten Abtheilung: Das war ich! Lustspiel in 1 Akt, von Hut.

mechsel-Course.

Brief. V Geld. Amsterdam W1I1 KHKurz 142 ½

do. 250 Fl. 2 Mt. 141 ½ Hamburrgg 300 Mk. Kurz 150 5 d0. 1 300 Mx. 2 Mt. 150 149 ¾

Tt. V 3 nt. 6 24 ½ 6 21¾

300 Fr. 2 Mt.

150 Fl. 2 Mt. 8 ⁴½

London I 150 Fl. 2 Mt. 102 ½

805*2 Wien in 20 Xr. Augsburg

Breslau...

100 Thlr. 2 Mt. 99 ¾¼ 100 Thlr. 8 Tage 99 22

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fufs.

Frankfurt a. M. südd. W. Petersburg

2 Mt. 99 ½ 99 100 PFl.

2 Mt. 56 26 100 SRbl. 3 Wwochen]¹ 108 ½

Inländische Fonds, Pfandbriefe, Kommunal- Papiere undl Geld-Course.

28. Brief. V V

21

V Pomm. Pfandbr. 32 95 ½⅔

95 ½ 95 V

Friedrichsd'or. 8 2

St.-Schuld-Sch. 3 Seeh.-Prüm.-Sch. K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ Berl. Stadt-Obl. 5 do. do.

Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do.

do. do. 3 ½ Ostpr. Pfandbr. 3 ¼

Kur- u. Nm. do. 3 ½ Schlesische do. 3 ½ 96 do. Et. B. gar. do. 3 ½

Pr. Bk. Anth.-Sch. 96

And. Goldm. à 5th. Disconto.

Ausländische Fonds.

Russ. Hamb. Cert. 5 Poln. neue Pfdbr. do. IHIope 1. IIIE do. Part. 500 Fl. do. Stiegl. 2. 4. A. 4 90 ¼ do. do. 300 Fl. do. dH. 5. 4. 4 90 ½ IIamb. Feuer-K. do. v. Rthsch. Lst 5 do. Staats Pr. Anl.

108 ½⅔ do. Engl. Anleihe 95 ½ Lübeck. Staats-A. 4 ½ IIoll. 2 ½ % Int. 2 ½⅔

do. Poln. Schatz0. 4 78 ¾¼

do. do Cert. L. A. 5 Kurh. Pr O0. 40 th. do. do. L. B. 200 N. Bad. do. 35 Fl. Poln a. Pfdbr. a. C. 4

8 Geld. Gem

Berliner Börse vom 29. Mai.

Eisenbahn- Actien.

Stamm-Actien. V Kapital.

Der Reinertrag, wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefullt. I ie mit 3 ½ pPCt. bez. Actien sind v. Staat gar.

Tages- Couns.

Börsen-Zins- Rechnung.

Bein-Ertrag. 1849.

Prioritäts-Actien. Kapital.

Taoges-Cours.

Zinsfuss.

Sümmtliche Prioritäts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

102 ½ bz. B 60 ¼ a 60 bz. 138 ¾ G. 139 B.

6,000,000 8,000,000 1,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253,100 2,400,000 1,200,000 1,700,000 1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

Berl. Anh. Litt. A. B.

do. Hamburg.

do. Stettin-Starg..

do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt 8.

do. Leipziger Halle-Thüringer Cöln -Minden

do Sachenn Bonn. Cöln Düsseld.-Elberfeld.. Steele-Vohwinkel Niederschl. Märkisch.

do. Zweigbahn Oberschl. Lit. X. do. IIS

Cosel-Oderberg .... Breslau -Freiburg... Krakau-Oberschl.... Bag Ma Stargard-Posen

Brieg NGSö Magdeb.-Wittenb.

—,—

1 ·

61³* 93 8

39 ¼

29 bz 221 1 83 ½⅔ 8

8—

104 B. 102 B. 71 n. 69 B. 67 ⅔⅞ bz. 40 B.

2201 82

SgESEETSenSenSSnneneön

5841 56 ½

Quillungs-Bogen. Aachen-Mastricht .. 2,750,000

Ausländ. Actien.

Friedr. Wilh.-Nordb. 8,000,000

do. Prior...

Scchluss-Course von Cöln-Minden 93 ½ G.

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000 3,500,000 2,300,000 252,000 2,000,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 1,100,000

95 B. 100 ½ B. 97 ¼ B. 91 ¼ B. 91 G 100 ¼ B. 99 ¼ B. 105 B. 99 G. 97 ½ G. 101 B. 103 B. 83 ½ B. 87 ½ B. 76 B. 88 ½ 6. 93 ¼ bz. 103 ¼ G. 102 B. 100 B. 80 B. 100 B. 96 ½¼ G. 82 B.

Berl.-Anhalt.... do. Hamburg do. dOo. 11 86 do. Potsd.-Magd. .. do. do. 8

do. do. Iitt. D) do. Stettiner.

Magdeb.-Leipziger.. Halle-Thüringer.... Cöln - Minden. do. do.

Rhein. v. Staat gar. do. 41. Priorität.. dOo. Stamm

Düsseldorf-Elberfeld.

Niederschl. Märkisch. do. do. do. III. Serie.

do. Zweigbahn

Magdeb.-Wittenb..

Oberschlesische

Krakau-Oberschl. .. Cosel-Oderberg

Steele-Vohwinkel ..

do. do. 11. 869.

Breslau- Freiburg...

Berg.-Märk...

ES G*n

En 2q’

828—

SEnR

100 ¼ B.

Ausl. Stamm-Act.

Börsen- Zinsen

Reinertr. 1848.

Kiel-Altona 8 Amsterd. Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.

2,050,000 6,500,000 4,300,000

von Preussischen Bank-Antheilen 95 ½ a ¾

Die Börse

war sieute sechr geschäftslos und die Course wenig oder gar nicht

verändert.

Answärtige Börsen.

Breslan, 28. Mai. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 95 ½ Gld. Friedrichsd'or 113 ½ Br. Louisd'or 112½ Br. Poln. Papiergeld 96 u bez. u. Gld. Oesterr. Banknoten 86 Br. Staatsschuld⸗ scheine 103 Br. Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 103 Br. Pos. Pfandbriefe 4proz. 100 ⁄½ Br., do. 3⁄roz. 89 ¾ Br. Schlesische do. 3 ½ proz. 95 ¼ Gld., do. Litt. B. 4proz. 99½ Br., do. 3 ½ proz. 92 ¼ Gld., Preuß. Bankantheil⸗Scheine 95 Gld.

Poln. Pfandbe. alte 4proz. 96 ¼ Gld., do. neue 4prez. 95 ½ Br., do. Partialloose a 300 Fl. 123 Gld., do. a 500 Fl. 80 ½1 Br., do. Bank⸗Certif. a 200) Fl. 17 ½ Br.

Russisch⸗Polnische

Schatz⸗Obligationen a 4 pCt. 78 ¾ Br. GG

Actien: Oberschlesische Litt. A. 103 und 104 bez. u. Br.,

H 102 Breslau⸗Schweidn.⸗Freib. 69 ¾ bez.

Niederschlesisch-Märkische 83 bez., do. Prioritäts 103 ¼ Gld., do.

Ser. III. 101 ¾ Gld. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 94 Br. Neisse⸗

Brieg 35 ½ Br. Krakau⸗Oberschlesische 67 bez. u. Gld. Frie⸗ drich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 38 3 und bez.

Leipzig, 28. Mai. Leipzig⸗Dresdener Part. Oblig. 1072 Gld. Leipz. B. A. 158 Gld. Leipzig⸗ Dresd. E. A. 120 Gld. Sächsisch⸗Bayerische 863 Br. Schlesische 94 ½ Br. Chemnitz⸗ Riesa 24 ½ Gld. Löbau⸗Zittau 25 Gld. Magdeburg⸗Leipzig 214 ½ Br. Berlin⸗Anhalt. 88 Gld. Krakauer 68 Gld. Friedr. Wilh. Nordbahn 39 ½ Gld. Altona⸗Kiel 941 ½ Br. Deß. B. A. A. 145 ½ Br. Preuß. B. A. 95 ¼¾ Br., 95 ¼ Gld.

Frankfurt a. M., 27. Mai. Für österr. Fonds, Zproz. Spanier und belg. Oblig. zeigte sich heute mehr Begehr und man bewilligte dafür bei mehreren Umsätzen etwas bessere Preise als ge— stern. In allen übrigen Fonds und Eisenbahn⸗Actien war das Geschäft sehr unbedeutend, deren Preise erfuhren keine Verände⸗ rung.

Oesterr. 5proz. Metall. 77 Br., 76 ½ Gld. Bank⸗Actien 1055 Br., 1051 Gld. Baden Partial⸗ Loose a 50 Fl. v. J. 1840 51 ¾ Br., 51 ½ Gld., do. a 35 Fl. v. J. 1845 31 ¼ Br., 34 ½ Gld. Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl. 73 Br., 72 ½ Gld., do. a 25 Fl. 26 Br., 25¼ Gld. Hessen Partial⸗Loose a 40 Rthlr. preuß. 33 Br., 32 ½ Gld. Sard. 5 proz. Obligationen 83 ¼ Br., 83 ½ Gld. Partial⸗Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 31 Br., 315 Gld. Spanien 3proz. inländ. 30 ½8 Br., 30 ½ Gld. Poln. 300 Fl.⸗Loose 124 Gld., do. Obligationen a 500) Fl. 80 ½ Br., 802 Gld. Berbacher 79 ½ Br., 79 ½ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 41 Br., 41 Gld. Köln⸗Minden 94 Br., 93 ½ Gld.

1 Wechsel⸗Course.

Amst. 100 Fl. C. k. S. 100 ¼ Br., do. 2 M. 99½ Br. Augsburg 100 Fl. C. k. S. 119 ½ Gld. Berlin 60 Rthlr. C. k. S. 1053 Gld. Bremen 50 Rthlr. in Ld. k. S. 98 ½ Gld. Hamburg 100 M. S. 88 ½ Gld., do. 2 M. 87 ¾ Gld. Leipzig 60 Rthlr. C. Gld. London 10 Livr. St. k. S. 121 Gld., do. 3 M. Br. u 200 Fr. k. S. 94⁄ Br. Paris 200 k. S. 94

Fc. ilond zn Silber k. S. 100† Br., 99 i Gld. Wien 100 M. 20 Fl. Fuß 99 ½ Br. Diskonto 1 ½ Gld.

Hamburg, 27. Mai 1 9 27. Mai. 3 ½ proz. p. C. 87 ½ 7 ½ G St. Prim. Obl. 92 Pr. „. I*6a. S.. eezi. 9. Ve. Glv. An r 70 Gld. Ardolns 11 Br., 3proz. 29¾ Br., 294¼ Gld. Jmen. (pros. V. St. 109 Br., 1085 Gh⸗ Hamburg⸗ 2 1e2 56 b v 78 ½ Gld. Bergedorf 90 Br. Magdeburg⸗Wit⸗ 11n 8ee 89581L85 e Altona⸗Kiel 93 Br., 92 Gld. 8 ⸗7 99½ r., 93 ½ d. i ich⸗ G lms⸗ d L Br., 39 ½ Gbd. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn

Fonds und Eisenbahn⸗Actien matt, mit Ausnahme von Meck⸗ lenb. Eisenbahn⸗Actien. Mecklenburg 32 Br., 31 e Gld.

Paris, 25. Mai. Zproz. 56.45. 5proz. 90 .80.

Amsterdam, 26. Mai. (Sonntag.) Effekten⸗Sozietät. Ard. gr. Piecen 13 ½. Met. 5proz. 75 ½⅛, ¼1. Es fand wenig Umsatz zu den notirten Preisen statt.

Amsterdam, 25. Mai. Die nicht erfolgte Abreise des englischen Gesandten von Paris hat die Inhaber von Staatspa⸗ pieren über ernsthafte Folgen des kürzlich entstandenen Mißverhält⸗ nisses zwischen Frankreich und England so ziemlich wieder beruhigt und günstig auf den Stand des hiesigen Fondsmarktes seit den Festtagen gewirkt. Das Geschäft in holländischen Staatspapieren war zuweilen lebhaft und lenkte sich meistens auf Integrale, die dabei von 55 bis 55 3 ,a 56 % angezogen haben; auch Zproz. Schuld fand durchgängig geneigte Abnehmer, die von 65 bis 65 ½ % anlegten. 4proz. do. war aber weniger in Frage und konnte sich kaum auf 85 % behaupten; eine etwas flauere Stimmung war an gestriger Börse, wo man Bericht von dem gegen den König von Preußen verübten Mordanschlage hatte, bemerklich und erstreckte sich besonders auf letztere beiden Effekten. Russische Fonds blieben bei stillem Geschäfte gut preishaltend. Oesterreichische waren verwichenen Dienstag sehr matt, erholten sich aber auf deren besseren Gang an den aus⸗ wärtigen Börsen; 5proz. wiener Metall. stiegen von 73 ½ auf 74 ½ % und 2 ½proz. dito von 39⅔ auf 40 % %. Viel Handel fand statt in spani⸗ schen Schuldpapieren, von welchen Ardoin⸗Obligationen von 12 % bis 12 ½. % und Zproz. binnenländische dito von 30 bis 30 6 und Ardoin⸗Coupons von 7 ½ a * bis 7 ½ a 8 % gestiegen sind. Por⸗ tugiesische Obligationen erhoben sich erst von 35 auf 35 116 Nt, schlossen aber gestern um ½ % niedriger. Peruanische Obligationen schwangen sich unter dem Einfluß der Berichte von London neuer⸗ dings empor von 74 ¼ auf 76 ¾ % und blieben so; brasilianische dito galten 89 ½ %; Zproz. französische Renten gingen bei einigen Schwankungen von 49 % auf 51 % und wurden zuletzt zu 50 % abgelassen.

Markt⸗Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 29. Mai. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 50 —54 Rthlr. Roggen loco 26 ½ 28 ½ Rthlr. pr. Mai/ Juni 26 a* Rthlr. bez., 27 Br., 26 G. Juni /Juli 27 Rthlr. Br., 26 ¾ bez. u. G. Juli /Aug. 27 ½ a ½ Rthlr. bez., 28 Br., 27 ½ G. Sept./Oktbr. 28 ½ a 29 Rthlr. bez., 29 Br. u. G. Gerste, große loco 20 22 Rthlr. 8 kleine 18—49 Rthlr. Hafer loco nach Qualität 16—18 Rthlr. Erbsen 28—32 Rthlr. Rüböl loco 10 ½ Rthlr. pr. Mai 10 a ⁵2 Rthlr. verk., 10 ⁄¾ Br., 10 ½ G. Mai /Juni 10 ½ a ½ Rthlr. verk., 10 Br., 10 ½ G. Juni /Juli 10 ½ Rthlr. Br., 10⅛ G. 7/* de Eh 1 10 Rthlr. nominell. Sept. /Okt. 10 ½ a 12 Rthlr. verk., 10 ⁄% B G Okt. ⸗Nov. 10 ½ Rthlr. Br., 10 G. loco 11 ½ Rthlr. Br. pr. Mai 11 Rthlr. Br., 10 bez. Rthlr. Br., 10 ¾ G.

Mohnöl 14 ¼ a 14 Rthlr. Palmöl 12½¼ Rthlr. Hanföl 13 ½ Rthlr. v X1.X“ Südsee⸗Thran 12 ¾ Rthlr. Spiritus J Faß 14 ½ Rthlr. bez. mit Faß pr. Mai) 14 GG“ (14 ½ Rthlr. Br., 14 G. Juni./ Juli 14 Rthlr. Br., 14 ½ bez., 14 ⁄½2 G. Juli / Aug. 14 Rthlr. bez. u. Br., 14 ⁄2 G. Aug./ Sept. 14 Rthlr. Br., 14 ¾ bez., 14 G. Sept. / Okt. 15 6 Rthlr. Br., 15 G. Geschäftsverkehr beschränkt. Weizen still. Roggen fest und höher bezahlt. Rüböl wenig begehrt. Spiritus unverändert.

Stettin, 28. Mai. 89 pfd. Weizen 53 ½ Rthlr.

Roggen loco 27 bis 28 ½ Rthlr. bez., 82 pfd. pro Rthlr., pr. Aug. 27 ¾ Rthlr., pr. Okt. 28 ½ Rthlr

Rüböl 10 ⅞, pr. Okt. 10 ½, v.

Spiritus 25 ℳ.

Breslau, 28. Mai. ißer Weizen 40, 4

Weizen 38, 46, 5⸗

Roggen 25, 26 ½¼, 28 ½ S

Gerste 20, 21 ½⅛, 2.

Hafer 18, 19, 20 Sgr.

Kleesaat stille. ö

Spiritus 6 ¾ Rthlr. bez. und Gld.

Rüböl 11 ½ Rthlr. Br.

Zink locv 4 Rthlr. 14 Sgr. Br.

Der heutige Getraidemarkt erlitt Stimmung war jedoch etwas fester.

keine Veränderung, die

Telegraphische Notizen. Wien, 27. Mai. Met. 5proz. 93 ⅛½, 4*proz. 818. 1078½. V. A. 10 K. Gold 127 ½. Silber 119 ½. Augsb. 120 ½. Hamb. 177 ½⅛. London 12. 8. Paris 142 ¼ Fonds matter; Devisen fester. Frankfurt a. M., 28. Mai, 22¼ Uhr. Nordbahn 41 ¼. 4 ½proz. Met. 67 ½⅞. 5proz. 778⅛. Span. 30 6. Bad. 31 ½. Kurh. Wien 99 ½⅜. Hamburg, 28. Mai. 2 ½ Uhr. Minden 93. Magdeb.⸗Wittenb. 55. 13 ⁄. Amsterd. 35. 75. Getraidemarkt unverändert. b Paris, 27. Mat. 5 Uhr. 3proz. 56.50. 5proz. 90. 85. Amsterdam, 27. Mai. 4 ½ Uhr. Int. 56 ½. Span. 31 . Met. 2 ½ proz. 40 ¾, 5 proz. 75, neue 5proz. 80 ½⅞. Russ. 4proz. Hope 86 ½. Stiegl. 80. Rüba pro Okt. 33 ⅞. 131 pfd. odess. 121, neuer inländ. 128.

Nordb.

202 ¹

222* Köln⸗

London

Hamb.⸗Berlin 78. Nordbahn 38 ½.

Roggen fest 118,

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

Beilage

Hessen und bei Rhein.

Frankreich.

146.

d. 30. Mai.

ererhe

E66

Deutschland.

Oesterreich. Wien. Freiherr von Gehringer. Kommerzielle Sen⸗ dung. Arbeiter⸗Krawall auf dem Semmering. Projekt eines Schau⸗ spieler⸗Pensionsfonds. Bepflanzung der Eisenbahn⸗Abhänge in Böh men. Salzburg. Päpstliches Schreiben an den Kardinal Fürst Schwarzenberg.

Sachsen. Leipzig. Beerdigung des Ober⸗Hofprediger Dr. Ammon.

Darmstadt. Professor Liebig.

Auslansd. .

Vermischtes. .

Paris. 1 8 Manöver. Konsul für London.

Spanien. Madrid. Türkei. Konstantinopel. nier. Projekt einer Donauflotille. Anleihe. Der bosnische Aufstand. Aegpten. Alexandrien. Indische Gesandtschaft nach England. Audienz des österreichischen Konsuls beim Vicekönig. Wissenschaft und Kunst. eunst⸗Ausstellung in der Königlichen Akademie der Künste. Der würt⸗ tembergische Alterthums⸗Verein über den antiquarischen Fund zu Schwie⸗

berdingen 1 Eisenbahn⸗Verkehr.

Pläne zur Vermeidung einer

Oesterreich. Wien, 26. Mai. Es ist hier allge Gerücht verbreitet, daß Freiherr von Gehringer zum Minister ohne Portefeuille von Sr. Majestät ernannt worden sei. „Die Ankunft desselben mit seiner Familie“, sagt der Lloyd, „dürfte für die Wahrscheinlichkeit dieser Angaben sprechen.“

Von Seiten des Handelsministeriums wurde der Seeretair Herr Nikolaus Rabe nach Berlin abgeordnet, um an den dort statt⸗ findenden Berathungen des deutschen Eisenbahn⸗Vereins in Bezug auf Zoll⸗ und Steuerwesen Theil zu nehmen.

Auf Grundlage der bis jetzt gepflogenen Erhebungen vernimmt der Lloysd, daß der vor furzem auf dem Semmering stattgehabte Krawall durchaus weder irgend einen politischen, noch sonst bedenk⸗ lichen Charakter trug, daß weder von einer Renitenz gegen die Obrigkeit, noch von Schmälerung des Arbeitslohnes und daher rüh⸗ render Unzufriedenheit die Rede war, sondern daß es sich lediglich um die Verabreichung theurer und theilweise ungenießbarer Viktualien handelte, an deren Verkäufern die Tumultuanten ihr Müthchen kühlen wollten. „Ueber die besonderen Urhe⸗

ber des Brandes, welcher eine dort befindliche Schankhütte in Asche

legte“, fügt das genannte Blatt hinzu, „konnte bis jetzt noch nicht das Bestimmte ermittelt werden. Einstweilen sind über dreißig Ver haftungen vorgenommen worden, und es bewährte sich bei diesem Anlasse das Institut der Gendarmerie in ausgezeichneter Weise, da nur eine geringe Anzahl von Gendarmen hinreichte, um unter dem moralischen Eindrucke ihres Erscheinens die Tumultuanten zu ver⸗ haften, so daß von den rasch herbeigezogenen Militairkräften kein Gebrauch gemacht werden mußte.

Die hiesigen Schauspieler gedenken unter sich einen Pensions⸗ Fonds zu gründen. An den Statuten wird bereits gearbeitet. Die Regierung wird, wie der Lloyd gehört hat, das Unternehmen un⸗ terstützen, welches ein Vertrauensmann der Vorstadt Josephstadt in Anregung brachte, der diesfällig auch bereits im Ministerium des Innern Rücksprache hielt.

Das Ministerium für Landeskultur hat den Vice⸗Direktor des böhmisch⸗ständischen Institutes, Professor Lumbe, beauftragt, die Bepflanzung der Abhänge der Staats⸗Eisenbahnen in Böhmen zu leiten und zu überwachen. „Da die Staats⸗Eisenbahnen in Böh⸗ men eine sehr große kulturfähige Bodenfläche in Anspruch genom⸗ men haben“, bemerkt der Lloyd, „ist die möglichst intensive Aus⸗ nutzung der nicht direkt für die Bahntrace in Anspruch genommenen Bodenfläche von hoher Wichtigkeit, und es ist daher um so erfreu⸗ licher, daß die von dem Ministerium für Landeskultur getroffene Wahl die beste Garantie für die zweckmäßige und energische Aus⸗ führung dieser nützlichen Maßregel giebt.“

Den Gränzbewohnern Tyrols wurde bekannt gemacht, daß die Betheiligung an ausländischen Vereinen eben so geahndet wird, wie die Theilnahme an ungesetzlichen inländischen Vereinen.

Salzburg, 21. Mai. (Lloyd.) Vor zwei Tagen langte ein Schreiben Sr. Heiligkeit Pius IX. an, worin Se. Eminenz unser hochwürdigsier Kardinal zur Annahme des prager Erzbisthums förmlich aufgefordert wird. In Folge dieses Schreibens wird schon im nächsten Konsistorium die Präkonisirung unseres allverehrten Oberhirten zum Erzbischofe von Prag erfolgen.

Sachsen. Leipzig, 25. Mai. Nachdem gestern Abends ein Trauergesang mit Fackelbeleuchtung vor der Wohnung des ver⸗ ewigten Ober⸗Hofpredigers von Ammon (der Offizialwohnung der Ober⸗Hofprediger, in der er noch die seit 37 Jahren innegehabten Räume bewohnte) stattgefunden hatte, erfolgte heute früh dessen Beerdigung auf dem Elias⸗Kirchhofe. Dem Trauerzuge folgten in ihrem Ornate die Geistlichen der Hofkirche, der Stadtkir⸗ chen, der reformirten Gemeinde und der englischen Kapelle, Prediger der Nachbarschaft, auch einige katholische Geistliche. In dem an tausend Personen betragenden Zuge befanden sich die höch⸗ sten Staatsbehörden (die Herren Minister Zschinsky, von Beust, Behr, von Friesen und von Falkenstein), hohe Militairpersonen, die Präsidenten und zahlreiche Mitglieder der beiden Kammern, die meisten Vorsteher der hiesigen Schulanstalten und aus allen Stän⸗ den solche, denen er Muster und Vorbild gewesen und die ein dank⸗ bares Herz ihm noch diesen letzten Zoll der Wehmuth und Treue des Andenkens zu bringen antrieb. Dr. Chr. Friedr. von Ammon war gebo⸗ ren zu Bayreuth am 16. Januar 1766 und stand somit im 85sten Jahre. Er studirte in Erlangen, wurde daselbst 1789 Professor der Philo⸗ logie und 1792 ordentlicher Professor der Theologie und Universi⸗ tälsprediger. Im Jahre 1794 ging er in gleicher Eigenschaft mit dem Titel eines Konsistorial⸗Raths nach Göttingen, kehrte jedoch 1804 als ordentlicher Professor der Theologie nach Erlangen zu⸗ rück, wo er später auch Pfarrer in der Neustadt und Superinten⸗ dent und 1810 zum bayerischen Kirchenrath ernannt wurde. Im Jahre 1813 folgte er dem Rufe als Ober⸗Hofprediger, Kirchenrath und Ober⸗Konsistorial⸗Rath nach Dresden an Reinhard's Stelle.

8 Hessen und bei Rhein. Darmstadt, 24. Mai. (Darmst. Ztg.) Professor Liebig hat in Auftrag des Präsidenten der französischen

Die Expedition gegen die rebellischen Bos⸗

1 Das wunderbarste Thier

Republikaus den Händen des gegenwärtigen Ministers des Ackerbaus und Handels, Herrn Dumas, das Offizierskreuz der Ehrenlegion erhalten. Se. Königliche Hoheit unser Großherzog haben die Erlaubniß zur An⸗ nahme dieser neuen Auszeichnung a

—,—

Ausland.

Frankreich. Paris, 23. Mai. Eine Stabsoffiziers⸗B in der ersten Legion der Na'ionalgarde ist mit großer Majorität auf den konservativen Kandidaten gefallen.

Von 120,000 Wählern des Niederrhein, die größtentheils so⸗ zialistischer Gesinnung sind, haben blos 14,000 die Petition gegen Wahlreform unterzeichnet.

Zwei Compagnieen der Nationalgarde von Bordeaux sind auf⸗ gelöst worden.

Aus Lyon, Straßburg und anderen wichtigen Departemental⸗ Städten hat heute die Regierung beruhigende Nachrichten erhalten; auch die angeblichen Unruhen in Rhodez und Montpellier bestäti⸗ gen sich nicht.

Das Pays erklärt mit Bestimmtheit, daß, wenn auch nur einige Pflastersteine aufgerissen würden, um eine Barrikade zu machen, wenn feindliche Zusammenrottungen oder die mindesten auf⸗ rührerischen Kundgebungen stattfinden sollten, sofort die Proklami⸗ rung des Belagerungs⸗Zustandes und dessen Anwendung auf Pa⸗ ris und wo es sonst nöthig sein könne, erfolgen werde. Dasselbe Blatt versichert, daß unter den Rothen große Entmuthigung, wo nicht gänzliche Aufloͤsung, herrsche; ihre Führer hätten die Trup⸗ pen sondirt und das Ergebniß sie von jedem Versuche mit den Waffen zurückgeschreckt. Auch die Arbeiter gäben durchgängig solche Gleichgültigkeit kund, daß man, zumal da der Berg erklärt habe, daß auf seine thätige Mitwirkung nicht zu zählen sei, beschlossen habe, nothgedrungen günstigere Umstände abzuwarten.

Nach der Presse wäͤre im gestrigen Ministerrathe von Ab⸗ setzung des Polizei⸗Präfekten Carlier ernstlich die Rede gewesen, seine Beibehaltung jedoch nach einigen lebhaften Debatten beschlos⸗ sen worden.

Spanien. Madrid, 20. Mai. (Fr. B.) Die gestern be⸗ gonnenen Manöver bei Madrid waren prächtig.

J. J. de Mora, Deputirter, Redacteur des Heraldo, ist zum spanischen Konsul in London ernannt worden. Die enge Freundschaft zwischen ihm und Lord Palmerston wird Letzterem diese Wahl sehr angenehm machen.

Zproz. 31 ⅞.

Türkei. Konstantinopel, 13. Mai. (Wanderer.) Die mei⸗ sten von Schumla angekommenen Offiziere sind für das Armeecorps in Rumelien bestimmt und dem Kommandanten dieses Corps, Omer Pascha, übergeben worden, der sie nächster Tage nach Monastyr führt; er wird sich ihrer vermuthlich schon bei der Expedition gegen die rebellischen Bosnier bedienen. Mehrere magyarische Offiziere, welche bisher dem Christenthum treu geblieben waren, sind neuestens zum Islam übergetreten; unter ihnen befindet sich auch der Oberst⸗Lieutenant Trits, Adjutant Damja⸗ nich's. Auch diese sind unverzüglich in der Armee ange⸗ stellt worden. Die eifrigen Vertheidiger des Christenthums und die politischen Malkontenten machen den lUebergetretenen bittere Vorwürfe; diese aber entschuldigen sich damit, daß sie bisher ver⸗ geblich auf eine allgemeine Amnestie gewartet, die es ihnen möglich gemacht hätte, in ihr Vaterland zurückzukehren, und daß es Pflicht der Selbsterhaltung sei, sich dieser ungewissen Lage zu entreißen und ernstlich an die Zukunft zu denken. Gestern hat Omer Pascha über die Truppen, welche an der Expedition gegen Bosnien theil⸗ nehmen sollen, Revue gehalten. Ein Tagesbefehl des Seraskiers verbietet den Terik Pascha's (Divisions⸗Kommandanten), höhere Offiziere als Adjutanten zu verwenden, und erklärt, daß er ihnen, falls sie ihre Adjutanten zu anderen als militairischen Dien⸗ sten verwenden, Korporale als Adjutanten zutheilen werde. Diese Maßregel war nothwendig, um das Ansehen der subalternen Of⸗ fiziere zu erhöhen, die bis dahin sich von den gemeinen Soldaten wenig unterschieden und von den Generalen wie Bediente zu den gemeinsten Arbeiten verwendet wurden. Es werden in Folge dieser Maßregel gewiß sehr viele Fremde in die türkische Armee eintreten, welche bisher durch die demuthigende Stellung, welche sich die Sub⸗ alternen gefallen laßten mußten, hiervon abgehalten wurden.

Man spricht viel von der Organisation einer Flotille auf der Donau, nach dem Muster derjenigen, welche Oesterreich und Ruß⸗ land auf diesem Strome besitzen.

Konstantinopel, 15. Mai. (Wanderer.) Die ottoma⸗ nische Regierung, welche sich noch immer mit der Idee einer An⸗ leihe nicht befreunden kann, sucht nach allen möglichen Mitteln zur Vermehrung der Einnahmen, um die außerordentlichen Ausgaben zu decken, die durch die Verstärkung und Vervollkommnung des Heeres veranlaßt wurden. Man spricht von dem Plane einer Steuer auf Bediente, nach welchem eine Steuer auf Pferde, Tschi⸗ buks und andere Luxusgegenstände an die Reihe kommen soll. Die Regierung will den Prunk der Reichen in Contribution setzen, um die Staatskassen zu füllen, ohne das Volk zu bedrücken; in dem Falle jedoch, daß dieses System der Besteuerung bedeutende Oppo⸗ sition finden sollte, würde sich die Regierung, obwohl mit vielem Widerstreben, zu einer Anleihe genöthigt sehen, die sie in England wird leicht negoziiren können.

Der Aufstand in Bosnien scheint sich zu Ende zu neigen. Die Pascha's von Zwornik und Tuzla haben von der serbischen Regie⸗ rung die Erlaubniß verlangt, sich nach Serbien zu flüchten, um sich von da nach Konstantinopel zu begeben und der Regierung die Motive darzulegen, welche sie veranlaßt, den Befehlen Tahir Pa⸗ scha's den Gehorsam zu verweigern. Die von der Kraina werden sich etwas länger halten; allein Omer Pascha hat eine mehr als hinreichende Armee, um die Ordnung wieder herzustellen und durch die Besetzung des Landes die bereits begonnene Einführung des Tanzimat zu sichern.

Aegypten. Alexandrien, 9. Mai. (Times.) Eine Gesandtschaft des Rajah von Nepal an die Königin von England ist hier angelangt. Sie besteht aus den höchsten Würdenträgern des Landes und ist mit mehreren Geschenken an die Köuigin ver⸗ sehen. Eine ganze Sammlung kostbarer Thiere wandert mit ihnen als Geschenk für die zoologische Gesellschaft nach London. Darun⸗ ter sind mehrere Schlangen, ein Ichneumon und viele Vögel; eine junge Giraffe, welche mitwandern sollte, ertrank in Alexandrien. der Sammlung ist ein achtzehn Monat

altes, noch ziemlich kleines Nilpferd, welches täglich achtzig Kannen Milch konsumirt, weshalb auch mehrere Milchkühe am Bord gehal⸗ ten werden mußten. Eine große Wasserkufe muß täglich mit kaltem Wasser bereit gehalten werden, um das übrigens äußerst zahme Thier zu baden.

Der neu ernannte österreichische Konsul, Herr Hüber, hat vor einigen Tagen dem Vice⸗Könige seine Kreditive unter den gewöhn⸗ lichen Formen überreicht. Im Laufe des Gespräches bekomplimen⸗ tirte Herr Hüber den Pascha über die Ruhe, deren Aegypten sich unter seiner Verwaltung erfreute. Worauf der Vice⸗König ziemlich bescheiden und weit entfernt von dem stolzen Selbstgefühl Mehmed Ali's zur Antwort gab, wenn Jemand Lob verdiene, sei es nicht er, sondern sein einsichtsvoller kluger Monarch, der Sultan.

wissenschaft und Kunst.

Kunstausstellung in der Königlichen Akademie der Künste.

(Vergl. Preuß. Staats⸗Anzeiger Nr. 113 B. 122 B. 128 B. 142 B.)

Hildebrandt.

Karl Hil— J. W. Schir⸗ Ed. Bier⸗

Landschaften: Andreas Achenbach. mer. O. Achenbach. Gurlitt. mann. W. Schirmer. Hoguet Otto Meyer. Trippel. Triebel. H. Pohl. Koekkoek. A. Weber. Eichhorn. Max Schmidt. G. und J. Lange. Riefstahl u. A.

Die Zahl ausgezeichneter Landschaften ist in diesem Jahre wie⸗ derum bedeutend größer, als die der hervorragenden historischen Bil⸗ der. Es wird dies immer so sein, so lange es mehr Geister giebt, die sich mit dem Frieden befreunden, als mit dem Kampf. Durch alles Ge⸗ räusch der entzweiten Gedanken hindurch singt die Natur ihr altes, einfa⸗ ches Lied, die Tonleiter der Jahreszeiten auf und ab, und wem es ein⸗ mal an's Herz gegangen, der hört und versteht es und singt's nach in welchem Winkel der Erde, unter welchem Strich des Himmels er sich be⸗ finde, und so ist es gar erfreulich gewesen, wie nach großen Schiffbrüchen unseren liebsten Freunden unversehrt mit ihren geretteten Kleinodien wieder zu begegnen, welche uns entgegenlächeln, freundlich wie ehedem, als wäre kein Weltlärm gewesen. Wuüͤrde doch auch die Landschaftsmalerei, wenn wir mit Hinblick auf das pädagogische Element in der Kunst die Rollen vertheilen sollten und der Historienmalerei jene tiefere, männliche übergeben müßten, ihren Zögling an großen Ideen zu größeren aufzuziehen, würde doch da die Landschaftsmalerei immer die Aufgabe behalten, für das Bedürfniß scines Gemüths mit weiblichem Sinn zu sorgen, und ihm in der beseelten Natur die Geheimnisse seiner eigenen wortlosen Seele zu deuten.

Freilich begreifen nicht Alle diese höchste Aufgabe. Die Zeit reist mit immer schnelleren Schritten, und die Meisten lassen sich fortreißen. Daher so viele „flüchtige Gedanken eines flüchtig Reisenden“, so viele eilfertige Veduten, so viel Virtuosenthum. Gefahr und Reiz dieser Gemsensprünge wird Niemand leugnen. Fassen wir aber unsererseits vorzüglich die Mei⸗ ster ins Auge, welche sich die laute Predigt unvergänglicher Muster ver⸗ gangener Zeiten über das, was echt und ewig sei, recht zu⸗ Herzen genom⸗ men haben.

Bei der Besprechung des Einzelnen könnte füglich die Reihenfolge nach Zonen bestimmt werden, denn schon hat die Kunst ihre erobernde Arme fast über den ganzen Globus ausgestreckt. Aber der geniale E. Hil⸗ debrandt würde einer solchen Ordnung im Wege sein. Das alte: Ubi bene erfüllt sich an ihm buchstäblich, und die Geläufigkeit, mit der er sich akklimatisirt, würde eine wachsame Polizei sehr besorgt um seinen Heimats⸗ schein machen. Die acht Nummern, die er geliefert hat, sind durchweg Zeugnisse einer ungewöhnlichen, fast beispiellosen, Begabung. Daß diese den glücklichen Künstler hier und da übermüthig macht, daß er wagt, was tollkühn heißen darf, wer will ihm das zum Vorwurf machen? Wir haben viele Kopfschüttler vor seinem „Abend auf Madeira“ (Nr. 268) bemerkt. Wir un ererseits gehören zu denen: die da glauben und nicht gesehen ha⸗ ben. Und warum glaubt ihr nicht, ihr Gemäßigten aus der gemäßigten Zone? Weil ihr die Natur immer nur in Werkeltagskleid und Werkel⸗ tagslaune gesehen habt, zweifelt ihr, daß sie Feste feiern und sich berau⸗ schen und so glühend zur Ruhe gehn könne, wie dort über Madeira? Man straft doch überhaupt nicht so leichtfertig einen Menschen Lügen warum thut ihr's denn bei den Künstlern? Ja, wenn es nicht schön nicht harmonisch wäre, wenn er euch eine widerwärtige Wahrheit aufdringen wollte! Man mache doch nur die Probe mit den Partieen des Bildes die, von geringerem Glanze, der Beurtheilung der Meisten zugänglicher sind. Die Küste, die von dem hohen Uferrücken verschattet ist, die gelinde in langen Furchen anschwellenden Wogen, Nachen und Geräth am Strande mit welchen leisen Nüancen der Wahrheit, wie kräftig und le⸗ bendig ist alles dies vor Augen geführt, und sollte der, der die Wahrheit so in seiner Gewalt hat, sich der Lüge befleißigen müssen, um Eindruck zu machen? „Belem Castle“ (Lissabon Nr. 273) und „St. Vincente“ (Ma⸗ deira Nr. 274) einfacher in der Beleuchtung, sind nicht minder lebhaft und mit derselben bewußten Kühnheit geschildert. Die reizende, maurische Ar⸗ chitektur des Kastells, diese Säulengallerie, „ein Kranz dunkler Blumen um die (bräunliche) Stirn des Gebäudes“ wie Jakob Burckhardt sagen würde, vorn das leichtaufgeregte Meer mit den behaglich schaukelnden Barken, man möchte die glücklichen Matrosen beneiden. Auf St. Vincente ist's schwüler. Diese Kunst des Malers, uns an die Hitze glauben zu machen, während Manche es höchstens zu einer rechtschaffenen Wär⸗ mie bringen, ist wirklich merkwürdig. Nur mit seinen Lüften wissen wir uns allemal nicht zurecht zu finden. Die Wolken am Horizont dünkten uns etwas zu massiv, zu wändehaft, wie auch schon auf dem zuerst genannten Bilde. Besonders in freier Höhe scheint ihnen das Schwebende zu mangeln. Möglich jedoch, daß tro⸗ pische Wolken sich so anlassen. Dann aber müßte nach unserer Ansicht die übrige Atmosphäre verhältnißmäßig so dicht sein, daß dergleichen schwere Massen darin schwimmen und treiben könnten. „Blick in's Mͤeer“ (Cana⸗ rische Inseln No. 270). Eine tiefe Felskluft in brennendem Lichte. Das Meer, von einer kristallnen Durchsichtigkeit und einem intensiven Blau (im Schatten Smaragd), tritt in die Bucht ohne Regung tief hinein. Ziegen und ein Mohrenbursch am Ufer gelagert; in der Ferne, wo das Meer fahl und neblig wird, Inselumrisse und Wolkenzüge. Die Keckheit dieser Gegensätze, Sonne, Land und Meer, wie drei gewaltige Bestien, die einan⸗ der gewachsen sind, majestätisch neben einander gelagert, wir würden gegen Lessings Laokoon fündigen, wenn wir diesen Eindruck schildern wollten. Nur dieser Kraft der Wirklichkeit haben wir es zuzuschreiben, daß wir die An⸗ forderungen vergessen, die wir an ein völlig abgerundetes Kunstwerk sonst zu machen gewohnt sind. Wunderlich und zusammenhangslos starren die Felsen in's Meer, die eine Hälfte des Bildes für sich nehmend, die andere der Fluth überlassend. Wir wollen nicht von Liniengefühl geschlossene Composition und Einheit der Formen reden, sondern vielmehr die ganze Unmittelbarkeit einer wir möchten sagen elementaren That genießen. Wir dürfen nicht schweigen von der „Arktischen See“ (Nr. 267). Dies Bild hat seine Enthusiasten und seine Zweifler gefunden. Trübe, rothe Sonne schielt durch die Flöre, die den Himmel verhängen, und quält sich fruchtlos, die Felsen zu beleuchten. Von den Klippen im Meer, welche sich anlassen wie geschmolzene bunte Schlacke, trieft die grüne Fluth, trieft von den Flügeln des zahlreichen Gevögels, das die Einsamkeit doch nur einsa⸗ mer macht, wie die Bewohner von Bedlam den tristen Ort nicht geselliger machen lönnen. Wir wissen nicht, wie viel an dem Bilde der Natur abge⸗