1850 / 147 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

8 lauscht ist, es kommt uns fast vor, wie eine Vision. Die Aaquarellen des⸗ selben Meisters stehen im Range seinen Oelbildern völlig gleich. Karl Hilgers hat wiederum eine Reihe von Winterlandschaften ge⸗ liefert, die zu den Perlen der Ausstellung gehören. Es ist nicht allein die Meisterschaft der Technik, nicht die glückliche Wahl der Motive, es ist die Poesie des Frostes, möchten wir sagen, die uns diese Bilder so werth macht. Verschneite Einsamkeit, wenige verdrossene Vögel, die träge herum⸗ schweifen, dann und wann eine Staffage wie in Nr. 277, wo ein Zug trippelnder Kirchengänger sich aus einem Waldkapellchen über den Schnee nach Haus macht überall werden wir mit hineingezogen. Das größte Bild (Nr. 275) „eine rheinische Burg“ ist von einer Gewalt des Vortrags, daß es den südlichen Scenerieen Hildebrandt's nichts nachgiebt. Wie klam⸗ mert sich der Winter an jedes Eck und Sims und Kragsteinchen des ehr⸗ würdigen Gebäudes an! Und der Wald dahinter im Schneeduft, mattes Tageslicht, das aus dem Inneren der Kapelle vorschimmert, die Stein⸗ brücke am Thor, man begreift nicht, wie der Winter von einem Ort je wieder weichen kann, wo er sichs so behaglich hat werden lassen. Nr. 278 st eine Bauernhütte in verschneiten Hecken und dornicht, die in die Ferne sich verlaufen, wo sich die Felder zu dehnen scheinen. Durch den Nebel oder das Flockengeriesel schimmert ein blasser, trauriger Mond, der noch tief steht und schläfrig über das unwirthliche Land scheint. Im Hüttchen aber um das kleine rothe Licht mag eine liebliche, warmblütige Gemüth⸗ lichkeit herrschen, und gerade, daß sie uns versteckt ist, beschäftigt Herz und Phantasie und giebt dem kleinen Bildchen einen unwiderstehlichen Zauber. Andreas Achenbach in Düsseldorf hat den Ruf seines Namens urch zwei Meisterwerke aufs Neue bewährt. Eins müssen wir ihm dabei zum besonderen Verdeenst anrechnen, nämlich; daß er auf dem Gipfel der Meisterschaft nicht die Wege verachtet, die ihn hinaufgehoben haben, mit anderen Worten, daß er seine solide Technik nicht um virtuosenmäßige Effekthascherei drangiebt. In seinen beiden diesjährigen Bildern zeigt er, nit welcher Liebe er um die Kunst wirbt, wie um eine Braut, nicht wie um eine Buhlerin. Darum ist jedes kleinste Theilchen, das man besonders stu⸗ dirt, ein Lebendiges, und doch dem Ganzen untergeordnet. Seinen „Wener See in Schweden“ (Nr. 1140) noch weiter beschreiben hieße ein schönes

lorisches Gedicht, das Jeder selber lesen und verstehen kann, in Prosa

wiedergeben wollen.

b Eduard Pape kommt ihm sehr nahe in treuer Meisterschaft. Wir finden in seiner „Partie auf Handeck in der Schweiz mit dem Erlgletscher“ (Nr. 488) vielleicht nicht die großartige Totalwirkung wie in den beiden ben genannten Bildern, aber mit eben so feinen Farben und Formensinn chmiegt er sich an die Natur an und vergißt über der Pietät für die große Mutter der echten künstlerischen Freiheit keinen Augenblick.

Wir knüpfen hier die Betrachtung der beiden Landschaften von S 5 Schirmer an, in denen uns jene gerühmte Treue etwas an Aengstlichkeit zu streifen scheint. Die beiden Bilder „Ein heiterer Morgen“ (Nr. 1265) und „das Innere eines Waldes“ (Nr. 1266) sind herrlich komponirt, das erstere etwas an Claude le Lorrain erinnernd, Villen in der Ferne in Duft auftauchend über einer Brücke; im Vordergrund klares, stilles Gewässer, daran Rinder wei⸗

den und ein königlicher Baum steht, der einen Theil der Gegendschattig verhängt. Hier jedoch und noch mehr in dem Waldbilde ist der Vorgrund mit auffallend

botanischem Fleiße behandelt, jedes Blättlein scharf gezeichnet, und selbst zwischen manchen Partieen des Mittelgrundes fehlt die verschmelzende Luft, die diese unstäten Einzelheiten beruhigte. Der Meister, der mit der Radir⸗ nadel so Herrliches geschaffen, scheint dadurch etwas irre geworden zu sein, indem er grade die eigentlichste Macht der Farben, das vermittelnde Hell⸗ dunkel, vergessen oder doch vernachlässigt hat. Wir werden durch die glück⸗ lichsten Motive und allen Reichthum der Compositionen nicht völlig für diesen Mangel entschädigt.

Wenn ein Blick auf diese Bilder nicht genügte, um unserer Ansicht zu werden, den führen wir vor O. Achenbach’s „Italienische Waldland⸗ schaft im Mondschein“ (Nr. 1141). Nur zeihe man uns keiner Ungerech⸗ tigkeit; denn wir wissen seyr wohl, wie ein Mondschein und ein heller Mor⸗ gen andere Grade des Helldunkels erheischen. Ein großer Busch in der Mitte des Bildes scheidet die Beleuchtung auf überraschend geistreiche Weise. Unter den Wurzeln desselben ist der Boden abgetieft, daß eine Art Höhle völlig dem Monde entzogen worden ist. In diesem Grunde dunkle Umrisse von Gestalten, eine mit einer Fackel, die nur die Tiefe erhellt und verge⸗ bens gegen den Schein am Himmel ankämpft; die andere Hälfte, links vom Busch, liegt in Mondendämmer, der in der Ferne immer blasser und nebliger wird. Auf dem hellen Weg durch den Wald sieht man aben⸗ theuernde ritterliche Gestalten, als wär' es die Gesellschaft aus Shake⸗ speare's Sommernachtstraum, die sich in diesen Wald verirrt hätte. Wir finden eine ausgezeichnete Haltung in dem Ganzen, ein Ineinandergehn ohne Verschwommenheit, wir bewundern dies seltsame, sich so wohlthuend vermählende Doppellicht, und dabei die Poesie der halbgelichteten Wald⸗ nacht, die uns versucht, an Puck und Titania und noch Fabelhafteres zu glauben.

Einen schönen Gegensatz zu dieser südlichen Nacht bildet der südliche Mittag Gurlitt's „Gegend zwischen Genzano und Velletri, aus dem albaner Gebirge“ ꝛc. (Nr. 213.) Der Blick von der anmuthigen Höhe, die von Pinien und Cypressen gekrönt ist, in die weitgestreckte Ebene über die Hügelketten hinweg ist von bezaubernder Klarheit. Es ist Vollblut in diesem Bilde, Adel und ruhiger Stolz und jene Schwüle, welche die Sinne zugleich aufregt und ermattet. Die Technik ist, wie wir sie von Gurlitt gewohnt sind. Besonders seine Mittelgründe sind im⸗ mer mit höchst eigenthümlichem Reiz ausgestattet. Ein zweites Bild desselben Meisters: „Aus dem Sahbinergebirge bei Civitella“ ze. (Nr. 214) ist minder gelungen. Die barocken Formen des Berges in der Mitte sind etwas unlebendig und nüchtern, das Ganze von einer gewissen Kühle und Monotonie der Farbe, und doch geben uns wieder die köstlichen Linien der fernen Höhenzüge, die ganze Anlage des herrlichen Hügellandes, wo der Weg sich reizend durch die Tiefen windet, besonders aber der Berg⸗ rücken im Mittelgrunde, so viel zu genießen, daß wir mit unserem Gefühl hier nicht zurecht kommen. Jedenfalls wird dieses Bild durch sein schönes Gegenstück etwas in Schatten gesetzt. .

Eduard Biermann hat eine große Landschaft: „San Benedetto im Sabinergebirge“ (Nr. 73) ausgestellt, die leider zeigt, daß der geniale Künstler den Unterschied zwischen Decoration oder Panorama und Staffe⸗ leibild mehr und mehr vergißt. Er trägt die großartigsten Motive so we⸗ nig charaktervoll vor, daß uns das traurige Gefühl einer vergeudeten Kraft überkommt.

Von den vier angezeigten Bildern von W. Schirmer haben wir nur zwei gefunden. „Blick auf das Meer vom Hafen zu Neapel“ (Nr. 645) ist ein treffliches kleines Nachtstück, nur daß der Mond in etwas zu dickem unbeweglichen Wiederschein aus dem Wasser blickt. Das andere Bildchen, die Villa d'Este in Tivoli, leidet am Goldrahmen. Eine dunkle Umgebung wird die abendröthlich beschienenen stattlichen Cypressen und die duftigen Schatten zu besserer Geltung bringen. Das Bildchen ist Vedute; wir hät⸗ ten sonst gegen die allzumathematische Symmetrie Bedenken, die durch die horizontale Scheidelinie von Abendaluth und Schatten noch aufdringlicher wird.

„Zwei kleine Landschaften von Hoguet sind mit der kecken, frischen Pinselführung hingeworfen, die diesem Künstler eigen ist. Wir geben der Waldpartie mit den Holzsägern (Nr. 287) den Vorzug gegen Nr. 286, augenscheinlich Tivoli darstellend. Hier mangelt uns ein wenig Luft, und der unbehaglich braune Ton muthet uns gar nordisch an; die Sonne oben an den Häusern ist in ihrer Art kälter, als das Wasser unten im Vorder⸗ grunde. Ein leiser Anflug von Manier ist nicht zu verkennen.

Von Otto Magyer pflegten wir anmuthige italienische Genrebilder zu diesmal hat er uns lauter Landschaften vor Augen gestellt, welche qeweisen, daß er sich auf diesem Gebiete mit nicht minderem Talente bewegt

926

Den Felslandschaften von Trippel giebt die ernsthafte Derbheit seines Ko⸗ lorits eine große Unmittelbarkeit, und das Bild vom „Kloster San Nikolo“ (Nr. 1278) zeigt, daß auch die Grazien der Beleuchtung nicht ausgeblieben sind. Nur hier und da finden wir diese ehrenwerthe Gründlichkeit ein klein wenig steif und einförmig, als ob der Künstler unter den vielen Felsstücken von seiner Frische einbüßte. Eine Versteinerung, und wäre es in der treff⸗ lichsten Richtung, ist immer ein halber Tod, und wir halten den Künstler für lebensfrisch genug, die Mosisquelle aus dem grauen Gestein springen

zu lassen.

Mit Bedauern dagegen müssen wir eines herrlichen Talents gedenken, das sich nach so vielen Zeugnissen einer energischen Kraft durchaus der Manier in die Arme geworfen hat. Triebel 8 Bilder, so viel Reizendes an Motiven in ihnen liegt, stehen seinen früheren Leistungen, was die Tech⸗ nik betrifft, bedenklich nach. Wir stellen im Geiste seine Eichenwälder von der vorigen Ausstellung mit den diesmal auesgestellten Landschaften zusam⸗ men und da vermissen wir doch das kernige Mark hinter der sauberen Schale. Mit leichtem Pinsel pflegt er breite Lichtmassen vor, setzt die Schatten pikant dagegen und begnügt sich bei den Bäumen mit einer conventionellen Schrift des Baumschlags. So haben seine Bilder aller⸗ dings etwas Bestechendes, das aber nicht vorhält; man fühlt sich vor Gemälden, nicht vor Gegenden, vor einer Uebersetzung der Natur in eine Art von schematischer Sprache. Die später eingetroffenen größeren Bilder bestätigen dies, unser bei dem Anfangs nur gegenwärtigen Kleineren gebildete Urtheil. So die Landschaft Nr. 776. Gewitter rechts über den Bäumen. Aus dem Hintergrunde stürzt sich der Bergbach zwischen den Klippen durch, über die im malerischen Sturz Baumstämme geworfen sind, Farrenkräuter brechen aus allen Ritzen vor. Viel anziehende Einzelheiten, in der That, aber es ist Convention darin. Auch in der Eichenlandschaft mit Hirschen (Nr. 779), obschon sich nicht leugnen läßt, daß alle diese Bil⸗ der das Bestehende der Virtuosität haben, einer Virtuosität, von welcher der wackere Künstler zur Kunst, d. h. zur Natur zurückkehren wolle.

Die beiden Landschaften, die Hermann Pohl ausgestellt hat, sind fleißig gearbeitet. Die „Kapelle in Abendbeleuchtung mit Staffage“ (Nr. 522) wirkt sehr ansprechend durch mildes Licht und die Poesie der Erfin⸗ dung. Wir sehen ein Gotteshaus im dichtv rwachsenen Wald, auf einer Höhe, das Gemänuer von allen Seiten dicht mit Laub eingehegt. Nur im Hintergrund sind einige füßliche Töne zwischen das Laub geworfen, die wir auf der „Landschaft im Harzcharakter“ (Nr. 523) wiederfinden. Letztere ist überhaupt in der Farbe etwas flauer. Wir wünschen dem Künstler mehr Entschlossenheit, an der Lieblichkeit wird er es nicht fehlen lassen.

Wenn wir vor den tropischen Hildebrandts einen Augenblick versucht wurden, unsern nördlichen Sommer über die Achsel anzusehen, so stellt ein Blick auf Koekkoek's Landschasten die schwankende Gerechtigkeit in uns wie⸗ der her, ja, wir können ein Gefühl von heimathlichem Stolz nicht verleug⸗ nen. Wie prunkende, überseeische Vögel vor unserem Herzen den Vergleich mit unseren unscheinbaren Waldmusikanten nicht aushalten, so haben Koek⸗ koek's Bilder die Ehrenrettung deutschen Sonnenscheins, deutschen Waldes und Berglands den blendenden Fremdlingen gegenüber glorreich übernommen. Das eine, „Panorama“ betitelt (Nr. 1323), wie wir vermuthen, nach Mo⸗ tiven aus Süd⸗Bagypern, stellt uns auf einen stattlichen Bergweg, der sich am Abhang einer bedeutenden Höhe sicher emporwindet. Ueber das kunst⸗ lose Geländer blicken wir in die Tiefe und unermeßliche Ferne mit ihren Strömen, Städten, Felsen und Hügeln, die mit reichem Wechsel das Auge immer von Neuem reizen; am Horizont die Schneeberge. Am Geländer oben des Durchblicks genießend oder vom Steigen rastend, eine Gruppe von Landleuten mit Maulthieren im hellen Sonnenlicht. Das Bild giebt uns Alles, was eine solche Rast auf der Höhe bieten kann, Gefühl der Wald⸗ frische, der luftigen Wolkennähe, die doppelt erquicklich ist im Hinblick auf die duftige Tiefe, wo die Sommerlüste träger schweben und jenen seligen Ueber⸗ muth, der selbst den Bedächtigsten zuweilen in der Bergeinsamkeit fern vom Treiben des täglichen Verkehrs über seine Philisterhaftigkeit hinaushebt. „Wir schauen weit in die Lande, und werden doch nicht gesehen”“ darin liegt der große Zauber dieses Bildes. Und wie mannigfach ist die Kunst dessen, der es hingezaubert. Sieht man seine Winterlandschaften, so meint man, er habe sein Lebtag keinen anderen Baum, als einen erstorbenen ge⸗ malt. Seine Gebirgsbilder reden uns ein, der Maler wisse gar nicht, was eine lüneburger Haide sein könne. Und nun seine „Kapelle im Wald“ (Nr. 1322), da geht einem das Waldleben im Herzen auf und es klingt uns an in seiner sonnigen Einfachheit wie ein Göthesches Lied. Höchste Begabung von Hand und Auge und Geschmack ist in dieses Künstlers Bil⸗ dern mit dem redlichsten frommsten Wollen, mit dem unverbrüchlichsten Ge⸗ horsam gegen die Natur verbunden.

A. Weber hat einen sehr tüchtigen, gesunden „Mondschein im win⸗ terlichen Wald“ (Nr. 1280) geliefert. Zwei Füchse lustwandeln am Rande einer zugefrorenen Lache. Eine Lichtung, die in der Mitte des Bildes die Bäume scheidet, läßt den aufsteigenden Mond, unbehindert vom Gezweig sehen. Der alte Schulausdruck: „es ist Stimmung in dem Bilde“ findet hier seine volle Anwendung.

Die Anzahl tüchtiger Arbeiten auf diesem Felde ist zu groß, um auf Alle im Einzelnen einzugehen. Wo soll auch selbst die redlichste und ge⸗ wissenhafteste Betrachtung Worte finden, um, was hier und da an der Mei⸗ sterschaft mangeln mag, bezeichnend und verständlich zu sagen, ohne die Leser zu ermüden. Immer und immer an die Natur zurückweisen, das ist am Ende die Summe aller Regeln, wenigstens ihr Quell.

Wir begnügen uns daher, hier noch einige Namen anzuführen, die zum Theil schon einen guten Klang haben. Da ist Eichhorn mit grie⸗ chischen und italienischen Bildern, schönformig, klar und warm, wie wir es an ihm gewohnt sind; Max Schmidt mit seinen glühenden, heitern und glücklichen Gegenden, von denen eine erst heute hingekommene, von sehr kräftiger Wirkung, als Staffage einen Bachuszug hat. Gustav Lange giebt eine Landschaft bei herannahendem Gewitter, die sehr tüchtig gearbei⸗ tet erscheint; Joseph Lange ist fleißig und voll Talent, aber die Stim⸗ mung, welche seine Arbeiten nicht entbehren, ist bisweilen schwankend, ja zum prosaischen hinneigend. Ein glückliches im Entfalten begriffenes Ta⸗ lent scheint uns Riefstahl, der eine dunkle kahle Dünengegend dargestellt hat. Wir glauben die ungewöhnliche Beleuchtung rechts in der Ferne ein wenig zu grell aufgetragen, nicht um zu sagen, daß sie unwahr sei, aber doch, daß darin ein wenig Drang nach besonderem Effekt liege. Vortreff⸗ lich ist die Buschpartie lints. Wir nennen ferner Berendsen, Maß⸗ mann, E. Schmidt, Nadorz, Hermann Kramer, besonders mit seiner Strandpartie mit Aussicht auf die schwedischen Dünen. E. Mantel hat, wie wir hören, für ein gräfliches Schloß in Mecklenburg, große Wand⸗ bilder geliefert, welche eine Ansicht auf Neapel und den Golf von Baje darbieten. Er hat seine Aufgabe recht tüchtig gelöst, und wir versprechen dem künftigen Besitzer einen angenehmen Aufenthalt in seinem so dekorirten Saal. An Architekturen ist ebenfalls diesmal sehr Vortreffliches geliefert und wir werden darauf im nächsten Artikel zu sprechen kommen. Hier schließen wir uns nur noch dem vielfach laut gewordenen Wunsche des Publikums an, die Schaustellung noch verlängert zu sehen, da der gegen das Ende zu wirklich wunderbare Wachsthum der Gallerie, so wie die Sinnesänderung des Wetters, welches am Anfange 14 Tage lang jeden Besuch geradezu unmöglich machte, diesen Wunsch mehr als gerechtfertigt er⸗

scheinen lassen.

Der württembergische Alterthums⸗Verein über den antiquarischen Fund bei Schwieberdingen.

Stuttgart, 26. Mai. (Sch. M.) Um Gewißheit über den bei Schwieberdingen kürzlich gemachten antiquarischen Fund zu erhalten, sandte

Ort und Stelle mit dem Auftrage, die dort aufgedeckten Gräber gründlich

ser Untersuchung den Freunden des Alterthums um so mehr schuldig zu sein, als über diesen Gegenstand in dem Schwäbischen Merkur und in dem

einer Berichtigung bedürfen. berdingen, unfern des hier vorbeiführenden „Schelmenweges“, fand man in dem Abraum eines auf Muschelkalk Dolomit abgebauten Steinbruchs schon öfters Ueberreste menschlicher Gerippe und Waffen, denen aber von den Findern nicht die gewünschte Beachtung zu Theil w In jüngster 31 91. ; lr 4 g zu Theil wurde. In jüngst

Zeit ließ der Bierbrauereibesitzer Essig von Schwieberdingen an derselben Stelle Steine brechen, und entdeckte mehrere Gräber, welche er sorgfältig untersuchte und die darin gefundenen Gegenstände einer Aufbewahrung würdigte. Die Resultate seiner Nachforschungen und der von den Aus⸗ schuß⸗Mitgliedern des Vereins angestellten sind folgende: in einer Tiefe vor 2 ½ bis 3 Fuß unter der Oberfläche befinden sich reihenweise angelegte, etwa 4 Fuß von einander entfernte Grabstätten, in denen spärliche Ueberrest menschlicher Gerippe, als Schädelstücke, Arm⸗ und Schenkelknochen ꝛc., sich vorfanden, aus denen man noch deutlich wahrnehmen konnte, daß die Ver⸗ storbenen gegen Osten (Sonnenaufgang) gelegt wurden. Beinahe in jedem Grab fand man regelmäßig je eine Waffe oder doch Spuren von Eisen. Von gut erhaltenen Waffen wurden ausgegraben: ein 3˙5“ zweischneidiges langes Schwert, eine Speerspitze (framea), drei 2“„ lange messerartig einschneidige Schwerter mit breiten Rücken (sogenannte Sachse) und eir Messer. Ferner fanden sich in einer Grabstätte mehrere Perlen von Glasflu und von gefärbtem Thon; ganz nahe bei diesen lag eine mit einem Oehr verse hene römische Münze, welche ohne Zweifel an der Perlenschnur als Amulet diente Einzelne Gräber enthielten neben unbedeutenden Skelettresten, nur noch wenige Spuren von ganz orydirtem Eisen und Fragmente von Gefäßen wie sie häufig in alemannischen Grabhügeln getroffen werden. Ein weite⸗ res Grab lieferte einen Ring von Bronze, der den vorderen Armknochen umschloß ꝛc. Außer diesen Gegenständen kamen noch Schnallen von Eisen, Knöpfe von Bronze, kleine Stifte ꝛc. zum Vorschein. Gräber selbst sind, mit Ausnahme einiger, welche mit schief aneinander gestellten Steinplatten gedeckt waren, ohne alle Um friedigung, so daß es scheint, die Leichname seien nur in die nackte Erde eingelegt worden. Sowohl die Anlage der Gräber, als die darin gefun⸗ denen Gegenstände zeugen von hohem Alterthum und berechtigen zur An nahme, daß dieselben aus der alemannischen Periode, nach der Vertreibung der Römer, stammen; sie bilden gleichsam den Uebergang von der Beerdi gung unter aufgeworfenen Grabhügeln zu der jetzt noch üblichen Beerdigun unter die Oberfläche. Die Benennung „Schelmenweg,“ mit welcher dies Gegend bezeichnet wird, spricht für ein ehemaliges Leichenfeld, da Scheln früher gleichbedeutend mit Leichnam war. Schließlich kann der Verein nich unterlassen, dem Herrn Essig, welcher nicht nur diesen antiquarischen Fun den seine Aufmerkfamkeit widmete, sondern auch dieselben der Sammlung des Alterthumsvereins einverleibte, öffentlich seinen Dank auszudrücken.

A. Betriebs⸗Einnahmen. Im Monat Januar 1850.. 54,195 Rthlr. 28 Sgr. 5) 5) Februar 1850. 8 50,091 5) 1 5)

gegen 50,052 Rthlr. 14 Sgr. 8 Pf. im Jahre 1849. Im Monat März 1850 gegen 68,722 Rthlr. 18 Sgr. im Jahre 1849.

71,083 18

Summa 175,370 Rthlr. 18 Sgr. 2 Pf

B. Personen⸗Frequenz: Im Monat Januar 1850. Februar 1850. gegen 39,175 Personen im Jahre 1849. Im Monat März 1850. gegen 47,784 Personen im Jahre 1849. Summa 122,489 Personen

C. Fracht⸗ und Eilgüter⸗Verkehr. Im Monat Januar 1850.. 180,865 6 Ctr Im Monat Februar 1850 .. . .. 182,391 5»b gegen 162,414 Ctr. im Jahre 1 Im Monat März 1850 gegen 196,515 Ctr. im Jahre 1

36,874 Personen

5) 36,321 2

49,294

241,570

Personen⸗Frequenz der Magdeburg⸗Leipziger Eisenbahn. Bis inkl. 11. Mai c. wurden befördert vom 12. Mai bis inkl. 18. Mai c. inkl. 1127 Personen aus dem Zwischenverkehr in Summa

230,197 Personern

14,807 245,004 Personen.

Rheinische Eisenbahn. Auf der Rheinischen Eisenbahn wurden im Laufe des Monats April d. J. 33,824 Personen und 307,500 Ctr. Güter befördert. Die Einnahme betrug für Personen 23,704 Rthlr. 5 Sgr. für Güter 1161“

zusammen exkl. der Postgüter.... 46,779 Rthlr.

4 Sgr.

Die diesjährige Haupt⸗Versammlung des Stiftungs⸗Vereins des Ci⸗ vil⸗Waisenhauses zu Potsdam findet am 1 Mittwoch den 26. Juni d. J., Nachmittags 3 Uhr, im Anstaltshause, Neue Königsstraße Nr. 38 hierselbst statt, und werden die verehrlichen Mitglieder des Vereins ersucht, sich hierzu recht zahlreich

einzufinden. ““ Potsdam, den 22. Mai 1850.

Das Civil⸗Waisen⸗Amt.

Bekanntmachungen. 8

Der wegen Hochverraths und Aufruhrs unter Ankla estellte, vorläufig gegen 8e aus der Haft 8 assene Ober⸗Bürgermeister Ziegler hat sich von hier entfernt, ohne seinen Aufenthaltsort dem Gericht anzu⸗

zeigen. Derselbe hat sich dadurch seiner Ladung und event. seiner Wiederverhaftung enizogen. 11“

zu lassen.

Alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und S Auslandes werden unter dem Erbieten zu ähnlichen Gegendiensten und der sofortigen Erstattung ihrer Aus⸗ lagen ersucht, auf den ꝛc. Ziegler, dessen Signale⸗ ment untenstehend folgt, zu vigiliren, denselben im Be⸗ tretungsfalle schleunigst verhaften, in angemessener Weise hierher transportiren und an unser Gefängniß abliefern

Brandenburg g. d. Havel, den 27. Mai 1850. Königlicher Schwurgerichtshof.

Franz Wilhelm Ziegler,

46 Jahr alt, 5 Fuß 10 Zoll groß,

lange und spitze

e großer und starker Gestalt.

E 1 Ober⸗Bürgermeister zu Brandenburg g. d. Havel, ist evangelischer Religion,

oben dünn, starken Ansatz zur Platte, t Stirn, blonde Augenbrauen, blaue Augen, schmale, Nase, gewöhnlichen Mund, blo Bart, vorn vollständige Zähne, mehr längliche Gesichts⸗ bildung, blasse, etwas gelbliche Gesichtsfarbe, ist von

Besondere Kennzeichen; geht sehr auswärts.

Stettin gaer [75 b] D ampfschifff U h rt. Nächste Abfahrt des Dampfschiffs „Duna“

aus Stettin: am 2. Juni c.

8

D. Witte, Agent in Stettin.

hat blonde Haare, hohe und breite

blonden

der württembergische Alterthums⸗Verein zwei seiner Ausschußmitglieder an 8

zu untersuchen, und glaubt nun eine kurze Mittheilung des Ergebnisses die⸗

Württembergischen Staats⸗Anzeiger Mittheilungen gemacht wurden, welche Einige hundert Schritte östlich von Schwie-⸗

um

Die

schlafen.

Das Abonnement betraͤgt:

2 Rthlr. für ¼ Jahr

4 Rthlr.⸗ ½ Jahr.

8 Rthlr. 1 Jahr. in allen Theilen der Monarchie

ohne Preis⸗Erhöhung.

Bei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen 1.S-ne auf dieses Blatt an, fuͤr Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behre Wr 57.

Das so ehen ausgegebene Sach⸗ und Personen⸗Negister zum Preußischen Staats⸗Anzeiger für das Jahr 1848, 122 vielfachen Wünschen zu entsprechen, auch abgesondert in unserer Expedition, Behrenstraße Nr. 57, für den Preis von Thlr zu v. 8 8 :8 8

Das Sach⸗ und Personen⸗Register für den Jahrgang von 1849 wird gleichfalls binnen Kurzem erscheinen.

ECel1. Amtlicher Theil. Deutschland.

Preußen. Beirlin. Die Wiederherstellung des Namens

„Kammer⸗

gericht. Note des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten an den

Königlichen Gesandten zu Wien. 8 Phnsgnchen e 3 Danzig. Adresse an Se. Maje⸗

Oesterreich. Wien. Hofnachrichten. Ank

8 Ordensverleihungen. 4““ achsen. Dresden. Geheime Si

vrchengbenaroh heime Sitzung der zweiten Kammer. Te⸗ ürttemberg. Stuttgart. Verhandlungen der L 8 8 1 Interpellationen und Anträge. Foffean 8 er chts über die Verfassungs⸗Vorlagen. Protestation einer Anzahl

Sool⸗ Standesherren. Abstimmungen über die Verfassung. chleswig⸗Holstein. Flensburg. Dänisches Kriegsschiff.

Niederelbe. Einberufung der beurlaubten Referve⸗Mann⸗

Lippe⸗Detmold. neuen Kirche.

Frankfurt. Frankfurt a. M. Besetzung der Wachen durch Bundes⸗

truppen. b Ausland. Iag. Gesetzgebende Versammlung. Annahme des zwei⸗ 9 Artikels des Wahlgesetz⸗Entwurfs. Paris. Bevorstehende Reise es Präsidenten. Petitionen gegen die Minister. Verordnung hin⸗ 88 E Vermischtes. ritanien und Ir . necranäte Irland. London. Entlassungsgesuch des ußland und Polen. Warschau. H ichten. des Fürsten Michael Radziwill. 8

Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

Amtlicher Theil.

„Auf den Bericht des Staats⸗Minister 292 April d.¹ will Ich dem Appellationsgerichte zu Perimnaa gear Ahrag 88 Wiederannahme der Bezeichnung: Kammergericht gestatten. Diese Anordnung ist jedoch auf die dem gedachten Gerichtshofe durch die Verordnung vom 2. Januar v. J. beigelegten Rechte und Pflichten und auf dessen Verhältniß zu den übrigen Appellations⸗ gerichten der Monarchie ohne Einfluß, so daß alle auf die Appel⸗ lationsgerichte überhaupt sich beziehenden Bestimmungen auch künf⸗

Detmold. Der Erbprinz. Grundstein zu einer

Beilage.

tighin sich auf denselben mit erstrecken.

Charlottenburg, den 21. Mai 1850. (gez.) Friedrich Wilhelm.

(gegengez.) Graf von Brandenburg. von Ladenberg. Freiherr von Manteuffel. von der Heydt. von Rabe. Simons. Freiherr von Schleinitz. von Stockhausen.

An das Staats⸗Ministerium.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

Dem evangelischen Lehrer Zebul im Kreise Trebnitz, so wie dem evangelischen Schullehrer und Organisten Krause zu Pawe⸗ lau, Regierungs⸗Bezirk Breslau, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen;

Zu gestatten: daß der Freiherr Richard von Vorst⸗Gu⸗ denau anstatt seines bisherigen Namens den Namen, das Wap⸗ pen und den Titel eines Grafen von Mirbach⸗Harff an⸗ nehme; und

Den bisherigen Vice⸗Konsul Herlofson in Arendal zum Konsul daselbst zu ernennen.

WCCI

über das Befinden Sr. Majestät des Königs.

In dem heute Morgen als günstig bezeichneten Zustande Majestät des Königs ist keine Veränderung eingetreten.

Schloß Charlottenburg, den 29. Mai, Abends 9 ½¼ Uhr.

(gez.) Schönlein. Grimm. Langenbeck.

Se. Majestät der König haben auch in dieser Nacht ruhig ge⸗ Kein Fieber. Die Reinigung des Schußkanals hat be⸗ gonnen; Anschwellung und Empfindlichkeit sind nur noch in der nächsten Umgebung desselben bemerkbar. Schloß Charlottenburg, den 30. Mai, 10 Uhr Morgens. (gez.) Schönlein. Grimm. Langenbeck.

Angekommen: Se. Erlaucht der Graf Heinrich von Schönburg⸗Glauchau, von Gusow.

Der Vice⸗Ober⸗Hofjägermeister, Graf von der Asseburg⸗ Falkenstein, von Falkenstein. 1 8

Abgereist: Der Vice⸗Ober⸗Ceremonienmeister, Freiherr von Stillfried, nach Neisse.

Uichtamtlicher Theil. Deutschland

Preußen. Berlin, 29. Mai. Das hiesige Appellations⸗ cht, welches in Folge der Verordnung vom 2. Januar 1849

über die anderweitige Organisation der Gerichtsbehörden, seine frü⸗

uͤbrigen Obergerichten den allgemeinen Namen „Appellationsgericht“ angenommen hatte, hat vor kurzem das Gesuch an den Justiz⸗Mi⸗ nister gerichtet, bei des Königs Majestät zu befürworten: daß ihm ohne Aenderung der ihm durch die Verordnung vom 2. anuar 1849 gegebenen Rechte und auferlegten Pflichten, der Name „Kam⸗ mergericht“ wieder verliehen werden möge. 6 Nachdem die Sache im Staats⸗Ministerium berathen und von gg befürwortend an den König berichtet worden, haben Se. I mittelst des oben mitgetheilten Allerhöchsten Erlasses vom Zlsten d. M. dem Antrage stattzugeben geruht.

Berlin, 29. Mai. Die äi 29. Mai. von mehreren Blättern bereits mit⸗ getheilte, unter dem 16. Mai c. von dem Minister der auswärtigen

Angelegenhelten an den Königli Wi Note läutek, wie folgt: Königlichen Gesandten zu Wien erlassene

„Ew. Hochgeboren sind durch mei mein Schreiben vom 3ten d. M. liche 1“ in Kenntniß gesetzt worden, welche das Kaiser⸗ inet zu einer Konferenz sämmtlicher Genossen des deutschen ööG a. M. mittelst der Cirkular⸗Depesche vom bas ergehen lassen. Ich mußte mich damals auf danebeschtant daß die Königliche Regierung diese Auf⸗ 1g ng in rwäͤgung ziehen, ihren definitiven Entschluß aber erst 8 eähige Berathung mit ihren Verbündeten fassen werde, u e F 118 18 gemeinsamem Handeln zu verständigen, eben so b gener Wunsch, wie die übernommenen Verpflichtungen ihr Diese Berathung hat nunmeh ie Köni g. hr stattgefunden, und die Köni liche Regierung kann sich nur Glück wünschen, zu der lebhaften 5 nhncht sctzeeieh Theilnahme, welcher sie bei ihren Verbündeten Begeohs teist⸗ Uünh erfreuliche Bürgschaft für eine gedeih⸗ che Entwickelung der Alle gemeinsam betreffenden gr d hoch⸗ wichtige naclegegabeit 1 f G Ich sehe mich daher nunmehr auch im Stande, Ew. ꝛc ves ba folgender Erklärung, im Namen der Koniglichen Re⸗ an das Kaiserliche Kabinet zu ermächtigen, in welcher das 18 1 8 Regierung erkennen 2 ren Kräften steht, dazu beizutra 1 lang ersehnte Einigung über die große schw 4 she 81 11.““ v“ zir haben für die Erwägung der Aufforderu dai 2 ng des Kaiser⸗ te Kabinets, gemeinsam mit allen deutschen Einen Standpunkt: die Rücksicht auf die Wohlfahrt und das Heil des gemeinsamen Vaterlandes. Die Einigung des gesammten Deutschlands, die Neubildung des alten Bundes auf Grundlagen welche dem wahren Bedürfnisse der Nation entsprechen, steht uns so hoch, daß wir es für eine heilige Pflicht achten müssen, keinen

Weg unversucht zu lassen, welcher möglicherweise zu diesem Ziele führen kann; wir haben mit zu tiefem Bedauern den bisherigen Mangel an Uebereinstimmung in den Ansichten empfunden, als daß wir nicht mit Freuden jede Gelegenheit begrüßen sollten, welche eine Aussicht darbieten kann, diesem Mangel durch den offenen Austausch der gegenseitigen Wünsche und Bedürfnisse abzuhelfen so erkennen ner das unmittelbar vorliegende Bedürfniß, zunächst für eine wenigstens provisorische Lei 1 -mei G zu I1 Alle deutsche Staaten sind hierbei gleichmäßi etheili eine gemeinschaftliche Berathung aller d als der natur⸗ und bundesgemäße Weg erscheinen, um gemeinschaft⸗ liche Feestist herbeizuführen. b 6 s kann uns eben darum auch nur zur Befried ereiche daß das Kaiserliche Kabinet auf diesem Wege ööö ei, Regierungen gerichtete Einladung vorgegangen ist, und wir sind 1 reit, dieser Einladung zu folgen, und auch unsererseits einen B 8 bol meesbg en nach Frankfurt abzusenden. 8 Wir glauben, daß über den Charakter der dorti b 2 zen 8 GG bleiben könne und baee ir sehen in demselben eine freie Berathung der verai Staaten Deutschlands, deren Beziehungen auf ben b Grunde vollkommener Freiheit und Unabhängigkeit ruhen, und Zusammentritt und Vereinigung daher nur aus vollkommen freien E“ E kann. Wir lehnen daher ausdrücklich die Hinweisung auf ei in⸗ berufung des Kongresses auf Grund der 1“ fugnisse der rechtmäßig aufgelösten Bundesversammlung ab Aus demselben Grunde können wir nicht anerkennen daß dieser Zusammenkunft der Charakter des Plenums der früheren Bundes⸗ Versammlung beiwohne, sondern betrachten sie lediglich als eine Ver⸗ einigung der 35 deutschen Regierungen zu bestimmten Zwecken Es folgt hieraus von selbst, daß wir derselben keinerlei Rechte zugestehen können, Beschlüsse im Namen des Bundes zu fassen, welche diejenigen deutschen Regierungen binden könnten, die nicht selbst aus seeiem Entschluse ihre W“ vesn⸗ gegeben haben. Für letztere werde keine andere Art von Folger wachsen können, als daß die Resultate der Geüöene. este eine Anwendung finden. 1 Wir geben uns gern der Hoffnung hin, ussetzung nicht in Wirklichkeit treten, daß der begenseitigen Ansichten auf dem Grunde des ns nach Einem Ziele hin alle Regierungen

daß eine solche Vor⸗ offene Austausch der gemeinsamen Bestre⸗ zu einträchtigem Zu⸗

here Bezeichnung „Kammergericht“ verloren und gleich den

Je sicherer wir dies hoffen, um so fester halten wir auch daran daß keinem deutschen Staate das Recht verkümmert werde, seine besonderen Bedürfnisse zur Geltung zu bringen.

ir nehmen daher keinen Anstand, zu erklären, daß wir kei⸗ ner Neugestaltung der Bundesverfassung zustimmen werden, welche V den Grundsatz der freien Unirung auf bundesstaatlicher Grundlage nicht allen Regierungen sichert, welche hierzu das Bedürfniß em⸗ pfinden. .

Wir sprechen dies mit derselben Offenheit nus, die wir von allen Genossen des deutschen Bundes erwarten und die allein zur Einigung führen kann. Wir werden diese Genossen des Bundes in Frankfurt mit der Zuversicht begrüßen, daß wir uns auf dem gemeinsamen Boden der Sorge für das Wohl der deutschen Nation befinden, und drücken gern dem Kaiserlichen Kabinet insbesondere das Vertrauen aus, daß es auf diesem Boden und in diesem Sinne die einzelnen, in der Natur der besonderen Verhältnisse liegenden Schwierigkeiten zu überwinden helfen werde.

„JEw. Hochgeboren wollen diese Erklärung dem Kaiserlichen Minister⸗Präsidenten abgeben und ihm von der gegenwärtigen De⸗ pesche abschriftliche Mittheilung machen.

Berlin, den 16. Mai 1850.

(gez.) von Schleinitz den Königlichen Gesandten, Geheimen Legations⸗Rath Herrn Grafen von Bernstorff, Hochgeboren zu Wien.“

Danzig, 27. Mai. (D. Ztg.) Folgende Adresse ist an Se. Majestät den König von dem Magisrat und den .e ordneten der Stadt Danzig abgesendet worden: M

„Allerdurchlauchtigster, großmächtigster König, Allergnädigster König und Herr!

Kaum schienen die Stürme beruhigt, welche unlängst das Land zerrütteten, kaum gab der Vaterlandsfreund sich der Hoffnung hin, nunmehr unter Ew. Majestät weisem Scepter Ruhe und Ordnung neu begründet, den Wohlstand neu belebt zu sehen, als eine fürch⸗ terliche Frevelthat allgemeines Schrecken und Entsetzen erregt hat.

Gott hat das theure Leben unseres edlen geliebten Königs ge⸗ schützt, des erfreuen wir uns dankbarlichst; aber Trauer erfullt uns über diesen Flecken in der preußischen Geschichte und Besorgniß über vielleicht L Gefahren. .

meso inniger schaaren wir uns um den Thron . Majestäͤ mit den lebhaftesten „Wünschen für die Erhaltung 11“ denheit Ew. Majestät und der Allerdurchlauchtigsten Königin und mit dem Gelöbniß der Treue und des Strebens zur Ausführung der von Ew. Majestät zum Wohl des Volkes getroffenen Anordnun⸗ gen kräftigst mitzuwirken. Möge das Wohl des erhabenen Herrscherhauses, möge Pre⸗ Glück und Ehre von ferneren Unfällen bew 9 b ricr. 1“ Mit Ehrfurcht verharren wir öW

Ew. Majestät ꝛc.“

Oesterreich. Wien, 28. Mai. Park des Lustschlosses Schönbrunn war vorgestern von Wienern sehr zahlreich besucht. Se. Majestät der Kaiser besuchte schon in der frühesten Morgenstunde die Gartenanlagen und wurde allent halben enthusiastisch begrüßt. Die Wachen im Schlosse halten Feld jäger besetzt; außerdem sind Hofgendarmen zu Fuß und Pferd für den Schloßdienst bestimmt worden. Se. Maäjestät der Kaiser be wohnt den rechten, Se. Kaiserliche Hoheit Erzherzog Franz Karl gist der Frau Erzherzogin Sophie den linken Theil des Schlosses Die Schwimmschule wurde noch vorgestern für Se. Majestät den Kaiser eingerichtet. Abends war bei Sr. Majestät dem Kaiser Familien⸗ Diner. Der Minister⸗Präsident Fürst Schwarzenberg nimmt seine Reise nach Warschau über Kassel, wo er mit dem österreichischen Gesandten, Grafen Hartig, zusammentreffen wird. Von einer Reise unseres Kaisers nach Warschau, von der hiesige Blätter meldeten ist zur Zeit keine Rede. Fürst Schwarzenberg wird binnen acht Tagen 1

Der Großherzog von Toscana ist vorgestern Vormi 8 Familie 1g esolge hier 1 1““

Se. Majestät der Kaiser hat mittelst Kabinets ibens 25. Mai dem Finanz⸗Minister, von b behe Minister des Innern, Dr. Bach, das Großkreuz des Franz-⸗Joseph Ordens verliehen und denselben die Ordens⸗Decoration eigenhändig übergeben.

Der Lloyd meldet: „Der

Sachsen. Dresden, 28. Mai. Die Freimüthige Sachsenzeitung sagt: „Die zweite Kammer hat seit zwei Ta gen geheime Sitzungen gehalten und wird morgen abermals eine solche halten. Da man mit einiger Wahrscheinlichkeit den Gegen⸗ stand ihrer Berathung, welcher eine kleine Anleihe bilden soll, kennt liegt die Vermuthung nahe, es habe harte Kämpfe gesetzt und zu einem Beschlusse sei es noch nicht gekommen.“ 8 1

Der Telegraphendraht, welcher zwischen hier und Leipzig bereits thätig ist, wurde in diesen Tagen von dem Leipzig⸗Dresdener Bahn hofe über die neuerbaute Eisenbahnbrücke nach dem Königlichen Schlosse und dem Ministerial⸗Gebäude am Schloßplatze (unterirdisch in Guttapercha⸗Umhüllung) geleitet. b

sammenwirken vereinigen werde.

Wrürttemberg. Stuttgart, 27. Mai. (Schwäb. M.) In der heutigen Sitzung der Landes versammlung befand sich