1850 / 147 p. 3 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Geistlichkeit ¹!Warschau's empfangen und gesegnet.

Gottesdienst serliche Hoheit und Stabs

begaben mit

Offizieren, von

sich Se. ihrem Gefolge

denen

Majestät

von

mehrere

und

Nach dem Se. Kai⸗

General⸗Adjutanten schon vor dem

Kaiser vor St. Petersburg hier eingetroffen waren, nach der Alexanders⸗Citadelle und nach der neu errichteten Bastion an der

Mariemonter Barridre.

Alle Straßen, welche die hohen Herrschaf⸗

ten passirten, waren von Volk dicht gefüllt, welches den Monarchen und den Thronfolger mit freudigem Zuruf begrüßte. Nachmittags besuchte Se. Majestät den Fürsten Statthalter im Schloß. Abends erschien der Großfürst Thronfolger im großen Theater, wo Vieux⸗ temps sich auf der Violine hören ließ. Kaiser einen von Sr. Majestät befohlenen Vorstellung in diesem

Theater bei. Aus Berlin

sind der

Gestern wohnte auch der

russische

Ge

sandte am

preußischen Hofe, Baron von Mependorff, der General⸗Major von der Kaiserlichen Suite, Graf Benkendorff, und der Flügel⸗Ad⸗

der hiesigen Kapuzine

Abonnement: zösischen des Eugene

guet.

Freitag, 31. Mai. Der Prophet.

Musik von Meyerbeer.

r⸗Kirche statt.

Uönigliche Schauspiele. Im Opernhause.

Oper in 5 Scribe,

jutant Sr. Majestät des Königs von Preußen, Baron Manteuffel; aus Italien der Kaiserlich russische Kammerjunker, Fürst Alexander Lubomirski, von Iwanogrod der Ingenieur⸗General Dehn; von St. Petersburg der Artillerie⸗General Suchozanet und der Gene⸗ ralmajor Fürst Mentschikoff; von Paris die Gräfin von Segur, ge⸗ borne Fürstin Lubomirska, hier angekommen. Gestern Abend fand die Beisetzung des verstorbenen Fürsten Michael Radziwill, der ein alter von 72 Jahren erreicht hatte, in

Mit aufgehobenem Akten, nach dem Fran⸗

deutsch bearbeitet von L. Rellstab. Ballet vom Königlichen Balletmeister Ho⸗ Zwischen dem ersten und zweiten Akte fällt der Vorhang

nicht. (Herr Tichatscheck: Johann von Leyden, als letzte Gast⸗ rolle; Frl. Johanna Wagner giebt zum letztenmale die Rolle der Fides.) Anfang 6 Uhr.

Sonnabend, 1. Juni. Im Schauspielhause. 95ste Abonnements⸗ Vorstellung: Der pariser Taugenichts. Lustspiel in 4 Abth., frei nach dem Französischen, vom Dr. C. Töpfer. Hierauf: Der Kaiser und die Müllerin, historisches Lustspiel in 1 Akt, von F. W. Gubitz. Anfang halb 7 Uhr.

Königsstädtisches Theater.

Freitag, 31. Mai. Zum letztenmale: Ikonologische Vorstellun⸗ gen (lebende Bilder) des Herrn Professor Flor, in 3 Abtheilungen. Nach der ersten Abtheilung: Der gerade Weg ist der beste. Lust⸗ spiel in 1 Akt, von Kotzebue. Nach der zweiten Abtheilung: Das war ich! Lustspiel in 1 Akt, von Hut.

mWechsel-Course.

1

Amsterdam do.

Hamburg.. do.

London

Wien in 20 Xr. Augsburg . Breslau

Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuss...

Frankfurt a. M. südd. W. Petersburg

300 Mk. 300 Mk. 1 Lst.

300 Fr. 150 Fl. 150 PFl.

100 Thlr.

100 Thlr 100 Fl.

Kurz

Kurz

2 Mt.

2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 12 2 Mt. 100 sRbl. 3 Wochen

6

16

56

Brief. 142½ 141 150 149 ¾

80 ⁄½ 41 995

108

149 ¼ v 99 ¼ 99³ 99 22 56 18 107 ¾

Inländische Fonds, Efandbriesfe, Kommunal- Papiere

Geld-Course.

Preufs. Freiw Anl 5 105 St.-Schuld-Sch. 3 ½ 86 ½¼ Seeceh.-Präm.-Sch.

Pomm. Pfandbr. Kur- u. Nm. do. Schlesische do.

8

Brief. 96

und

Eisenbahn-Actien.

Stamm-Actien.

V Kapital.

Tie mit 3 pCt. bez. Actien s

Der Reinertrag wird nach erfolgter Bekanntm. in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt.

Börsen-Zins- Rechnung.

ind v. Siaat gar.

Tages-Cours.

Prioritäts -Actien. Kapital.

7 age⸗s - Cours-

Zinsfuss.

Sämmtliche Priorithts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt.

Berl. Anh. Litt. A. B. dOo IHIID do. Stettin-Starg.. do. Potsd.-Magd... Magd.-Halberstadt .. do. Leipziger Halle-Thüringer Cöln -Minden do- Aachen Bonn. Cöln Düsseld.-Elberfeld.. Steele-Vohwinkel .. Niederschl. Märkisch. do. Zweigbahn Oberschl. Lit. A. do. i

6,000,000 8,000,000 4,824,000 4,000,000 1,700,000 2,300,000 9,000,000 13,000,000 4,500,000 1,051,200 1,400,000 1,300,000 10,000,000 1,500,000 2,253, 100 2,400,000

9⸗

. Sge=Sn

102 ¼ G. 60 Lbz. u. B 139

bz.

61 8 93 39 78 ¾ 83 ¾

103 ½ bz u. B. 102 B.

1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000

800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 3,500,000 1,217,000 2,487,250 1,250,000 1,000,000 4,175,000

95 B. 100 ½ B. ¼ G. 100 ¾ B 99 B. 105 B. 99 6. 101 B. 103 B. 87 ½ B. 76 n. 88 ½ 6. 93 ¾ bz.

Berl, AInhaltlt do. Hamburg do. II. Ser. Potsd.-Magd... do. 8 do. Litt. D. Stettiner. Magdeb.-Leipziger .. Halle-Thüringer.... Cölmn Minden . . .... do. do. Rhein. v. Staat gar. dOo 1 Prioritet do. Stamm -Prior. Düsseldorf-Elberfeld. Niederschl. Märkisch.

SI eH

eußischen

9

Staats-Anzeiger.

Freitag d. 31. Mai.

Leeem

] G 1

Verhandlungen des landwirthschaftlichen Kongresses

nichtamtlicher Theil.

Verhandlungen des landwirthschaftlichen Kongresses.

Verhandelt Berlin, den 28. Mai 1850. Der Präsident eröffnet die Versammlung mit der Aufforderung zur Verlesung des Protokolls. Gegen den Inhalt desselben wurden folgende Ausstellungen gemacht: 41) von Baumstark: a) daß der unter Nr. 38 bezeichnete Gegenstand unter Nr. 18 zu verzeichnen, b) daß der von Gerlachsche Antrag ad Gegenstand 15 unvollständig aufgenommen sei; von Thaer: daß der bei Berathung des Gegenstandes 15 mehrfach geäußerten Ansicht einer Trennung der Thierschau von den Central⸗Ausstellungen nicht Erwähnung geschehen sei; 3) von von Below: daß über die nach den denselben Gegenstand betreffenden Aeußerungen des Unter⸗Staats⸗Secretairs Bode zu ma⸗ chende Annahme, daß die den Central⸗Vereinen zu ihren Provinzial⸗Ausstellungen zu gewährenden Mittel aus Staatsfonds durch die Veranstaltung der fraglichen Cen⸗ tral⸗Ausstellung keine Beeinträchtigung erfahren dürften, nichts im Protokoll vermerkt sei; 4) von von Burghauß und Senfft von Pilsach: daß der Vorschlag Kette's, auf der allgemeinen Aus⸗ stellung landwirthschaftlicher Erzeugnisse auch außer⸗ deutsche Staaten konkurriren zu lassen, übergangen sei. Nach kurzer Diskussion wurde beschlossen:

2)

Genossenschafts⸗Gerichten in der vorge⸗ schlagenen Art nur fakultativ sein solle; übrigens Genossenschafts⸗ Gerichte bei einfacheren ländlichen Verhältnissen den Charakter von Gemeindegerichten annehmen und in solche übergehen werden, macht überhaupt auf den Unterschied der Gemeinde⸗ und Genossenschafts⸗ Gerichte aufmerksam, weist in seiner Rede besonders auch noch auf die schon nach der neuverliehenen Feldpolizei⸗Ordnung vom 1. No⸗ vember 1847 anerkannten und einzuführenden Feldpolizei⸗Gerichte aus Gemeindegenossen und Grundbesitzern hin und fordert drin⸗ gend, daß die Versammlung entschieden Beschluß fasse, daß die Er⸗ richtung von Gemeinde⸗ und Genossenschaftsgerichten ein dringendes Bedürfniß und mit allen Mitteln zu erstreben sei.

Bode macht den Vorschlag, den von Belowschen Antrag in das Protokoll niederzulegen. M“

Baumstark ist entschieden gegen Genossenschaftsgerichte in⸗ nerhalb oder so eigentlich außerhalb der Gemeinden im Sinne von Below's, indem sie die Gemeinde⸗Ordnung aufheben müßten.

von Zedlitz spricht die Absicht der Kommission dahin aus, daß es derselben nur darauf angekommen sei, ein Organ geschaffen zu sehen, welches die jetzt bestehende Lücke in polizeilicher Beziehung ausfüllen kann.

von Below appellirt an die Erfahrung und fordert, wenn sein Antrag nicht angenommen werden sollte, wenigstens die Ein⸗ setzung von Friedensrichtern.

Simons stimmt für die Ansicht von von Below's und for⸗ dert, statt des von der Kommission gebrauchten dunklen Wortes „Gemeindegericht“ die Bezeichnung „Genossenschaftsgericht“ Ge⸗ nossenschaftsgerichte, wo der Arbeitgeber und Arbeiter Rechte in glei⸗ chem Maße wahrgenommen, und welche auch am Rheine willkom⸗ men geheißen werden dürften.

von Meding führt an, daß die Ausführung der von Be⸗ lowschen Idee bereits auf seinem eigenen Gute in Pommern an⸗ gebahnt sei und dieselbe Anklang finde.

Koppe unterstützt den Kommissions⸗Antrag mittelst Hinwei⸗ sung auf das Beispiel der warthebrücher Schnitter im Oderbruche.

Referent von Gerlach legt die Gründe dar, warum der An⸗

führung von

von Gerlach, als Referent, motivirt den Antrag 3 de Kommission.

Beispiele der wohlthätigen Erfolge führten an: von Noor⸗ den für Rheinpreußen, wo seit dem Bestehen des Vereins in die⸗ ser Art aufs heilsamste gewirkt wird; Graf Burghauß mit Hin⸗ weis auf das durch die Bemühungen der aͤltesten landwirthschaft⸗ lichen Gesellschaft Schlesiens, der zu Schweidnitz und Jauer, Er⸗ reichte und auf die in seinen eigenen Gütern gegründeten Einrich tungen; Rothe mit Anführung der in dieser Hinsicht erreichten Resultate in den fürstlich Sulkowskischen Gütern in Polen; von Rosenberg⸗Lipinsky bestätigt ebenfalls die guten Wirkunger seines Vereins, der noch besonders gedruckte Certisikate mitgiebt.

von Zedlitz sprach sich ebenfalls dafür aus, daß dieser Ge⸗ genstand in Schlesien sehr ins Auge gefaßt sei, und daß sogar testa⸗ mentarische Verfügungen diese Belohnungsart berücksichtigt hätten.

Arnold weist dagegen auf die Schwierigkeit hin, welche eine solche Einrichtung in großen Städten durch die zu große Konkur⸗ renz erhält, und belegt dieses durch Erfahrungen Danzigs.

von Gerlach und Albrecht glauben dieser Besorgniß nicht zu viel Raum geben zu dürfen, indem die landwirthschaftlichen Ver⸗ eine sicher das beste Mittel, dieselbe zu beseitigen, finden werden, wie es zum Beispiel in Berlin auch bisher immer gelungen ist.

von Helldorff macht warnend darauf aufmerksam, daß die Vereine bei Ertheilung der Prämien, wenn die Dienstzeit maßge bend ist, die größte Vorsicht anzuwenden und alle Momente sorg⸗ fältig zu prüfen hätten, indem der Dienst selbst zu berücksichtigen sei, da die leichtere Arbeit eine längere Dienstzeit eher gestatte, als die schwerere.

Referent von Gerlach verzichtet auf eine weitere Erläuterung des gestellten Antrages.

Derselbe kommt zur Abstimmung und wird einstimmig ange⸗ nommen.

Der Präsident bringt nach Beendigung dieser Gegenstände zwei vorliegende, wenn auch nicht unmittelbar zum Geschäfte gehörende Vorlagen zur Kenntniß der Versammlung.

1) Es ist dringend gewünscht, am Donnerstage als einem großen katholischen Festtage die Sitzung auszusetzen und

29-

trag gerade so von der Kommission gestellt sei: sie wollte Kräfti⸗

ad 1 a. und b. das Protokoll sofort zu berichtigen; 1 „. gung des Gesetzes und Ordnung. Er glaubt, daß Genossenschafts⸗

ad 2 und 3 dadurch zu erledigen, daß diese Bemerkun⸗

g

3,500,000 2,300,000

do. III. Serie.

AAnnͤN

diesen Tag dem Besuche der Landesbaumschule in Potsdam

1,200,000 unter der Leitung des Herrn Garten⸗Direktors Lenné zu

1,700,000

103 ¼ G

102 B.

69 B.

Cosel-Oderberg....

K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ 8 Breslau-Freiburg. ..

Berl. Stadt-Obl. 5

do. Lt. B. gar. do.

103 Pr. Bk. Anth.-Sch. 96 ½

do. do. Westpr. Pfandbr. Grossh. Posen do. 4 do. do. 3 ½ Ostpr. Pfandbr. 3 ½

1 3 90

Friedrichsd'or. And. Goldm. à 5th. Disconto.

227 q 3 % 2

Ausländische Fonds.

do. Hope 1. Anl. 4 do. Stregl. 2. 4. A. 4 do. do. 5. A. 4 do. v. Rthsch. Lst 5 108 ¼ do. Engl. Anleibhe 4 ½ 95 ¼ do. Poln. Schatz0. 4 78 ¼ do. do Cert. L. A. 5 92² a do. do. L. B. 200 F!' - 17 ½ Poln a. Pfdbr. a. C. 4 96

Russ. Inb. Cert. 5 V

107 3, 95 ½ 78 92 ½ 17 ½

Poln. neue Pfdbr. 4 do. Part. 500 Fl. 4

do. do Hamb.

do. Staats-Pr. Anl. Lübeck. Staats-A.

Feuer-K.

IIoll. 2 ½ % Int.

Kurh. Pr O0. 40 th. N. Bad. do. 35 Fl.

Krakau-Oberschl.... BI“ Stargard-Posen

Brieg-Neisse.. Magdeb.-Wittenb....

Quittungs- Bogen.

Aachen-Mastricht ..

Ausländ. Actien.

Friedr. Wilh.-Nordb. do. 1S-h ees

1,800,000 4,000,000 5,000,000 1,100,000 4,500,000

2,750,000

8,000,000 4 5

67 ½ h. 40 bz. 82 ¼ b⸗

56 ½ n. 8

39 a bz. 98 bz. u. B.

Schluss-Course von Cöln-Minden 93 % bz.

252,000 2,000,000 370,300 360,000 250,000 325,000 375,000 400,000 1,100,000

do. Zweigbahn Magdeb.-Wittenb.... Oberschlesische

Krakau-Oberschl. .. Cosel-Oderberg

Steele-Vohwinkel .. do. do. II. Ser. Breslau-Freiburg ... Berg.-Märk.

een

100 k

80 B. 100 B.

ENRETISNSEEnEEm UnrERESUenen üe 8

Ausl. Stamm-Act.

Börsen- Zinsen. Reinertr.

2,050,000 6,500,000 4,300,000

Kiel-Altona 8 Amsterd.-Rotterd. Fl. Mecklenburger Thlr.

—A 1L-I

von Preussischen Bank-Antheilen 95 ¾ bz.

Das Geschäft

war heute wegen der Ultimo - Liquidation sehr beschränkt, und die Course erfuhren keine erhebliche Veränderung, schlossen jedoch im Ganzen etwas

matter.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 29. Mai. Friedrichsd'or 113 ½ Br.

bez. Oesterr. Banknoten

Pfandbriefe 4 proz. 100 %12 Schlesische do. 3 ½ proz. 95 Br. o/. 3 ½proz. 92 ½ Br.

85 ½

B.

Poln.

Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 95 ¼ Gld. Louisd'or 112 ½ Br. 85 bez.

Papiergeld

Staatsschuldscheine

Seehandlungs⸗Prämienscheine 2 50 Rthlr. do. 3 ½ proz. 89 ½ ½

103

88

bez.

be99- Vr.,

Preuß. Bankantheil⸗Scheine 95 Gld.

Poln. Pfandbr. alte 4proz. 96 ½ Gld., do. neue 4 proz. 95 ½

Be.,

Br., do. Bank⸗Certif. a 200) Fl. 17 ½ Br.

Schatz⸗Obligationen a 4 „Ct. 78 ¾

Br.

do. Partialloose a 300 Fl. 124 Gld., do. a 500 Fl. 80 ½

Russisch⸗Polnische

Actien: Oberschlesische Litt. A. 103 Gld., do. Niederschlesisch—

102 Br. Märkische 83 ¼ Gld., 101 Gld. Br. bahn 39 ½ Gld.

Breslau⸗Schweidn.⸗Freib. 69 ½ bez. do. Prioritäts 103 ¼ Gld., Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 94 Br. Krakau⸗Oberschlesische 67 %2 bez.

Wien, 28. Mai. Met. 5 proz. 92 ½ 93.

4zproz. 805— 81.

109 ½ 109. Nordbahn 106 107.

78 78 ½.

Pesth 885 9½.

Wechsel⸗Course.

Amsterdam 167 ½

Br.

Augsburg 120 Br., 120 ¾˖ G. Frankfurt 120 ½ Br., 120 ¼ G.

Hamburg 177 ½ Br. London 12. 8. Paris 142 ½.

K. Gold 127 ¼ zu haben. Silber 119 ¼ zu haben.

Fonds in Folge niedrigerer Renten⸗Course gedrückt. Valuten unverändert und Ende der Börse angetragen.

Leipzig, 29. Mai. Gld. Leipz. B. A. 158 Gld. 120 ¾ Gld. Chemnitz⸗Riesa 25 Gld. Leipzig 214 Br. Wilh. Nordbahn 39 ½ Gld. A. 145 ½ Br.

Löbau

maft wiederum etwas angenehm

Fonds mehr Nachfrage, worin eini a. Fonds und Actien bei sehr beschränktem Umsatz preishaltend. 77 Br., 77 ½ Gld. Bank⸗Actien 1070

Loose a 50 Fl. v. J. 1840 51 ¾ 8 31 ¼ Br., 31 ½ Gld. 73 ½¼ Br., 73 ¼ Gld., do. a

esterr. 5proz. Br., 1065 Sc d. Metal⸗

Br., 51 ¾ Gld., do. a 35 Fl. 26 Br., 25 ¼ Gld.

33 Br., 32 ⅛½ Gid. Vern desen

. 5proz

124 ½ Gld., do. Obligationen a

Baden Partial⸗

Zittau

Berlin⸗Anhalt. 88 Gld.

2

Altona⸗Kiel 94 ½˖ Br. Preuß. B. A. 96 Br., 95 ½ Gld.

Gld.

do.

B.

Litt.

EEETII

Neisse⸗Brieg 35 31 Friedrich⸗Wilhelms⸗Nord⸗

2 ½ proz. 49 49 ½. Anleihe 34: 175— 174. 39: Gloggnitz 115— 114 ¾. Bank⸗Actien 1045. 47. 50.

ail.

M 8

Fremde

Leipzig⸗Dresdener Part. Oblig. 107¼ B. A Leipzig⸗Dresd. E. A. Sächsisch⸗Bayerische 86 Br.

120 ⅔⅞ Br.,

Schlesische 94 ½ Br. Magvdeburg⸗ Krakauer 68 Gld. Fr. Deß. B. A.

d g. Am Anfang auf die niedrige g von Madrid flau, späterhin blieben solche auf einige Ein⸗

er.

1 Darmstadt Partial⸗Loose a Nn.

Partial

30 8 18

88

Loose

Partial⸗Loose a 36 Fr. bei Cop. Obligationen

Spanien Z proz. inländ. 30 ½ Br.,

Gld.

Auch zeigte sich für österr. ge Geschäfte stattfanden.

Alle

2 25

a 40 Rthlr. preuß. 83 Br., 83 ½ Gld. Bethmann 31 Br., 31 ½⅜ Gld. Poln. 300 Fl.⸗Loose

bacher 80 Br., 792 Gld. Koöln⸗Mohe 920. 874 80 Gld.

Wilhelms⸗Nordbahn 41 Br., 41 ¾˖ Gld

Bex⸗

nden 94 Br., 93 Gld. Friedrich⸗

Hamburg, 28. Mai.

St. Präm. Obl. 92

Dän. 70 ¼ Br., 70 Gld. Amerik. 6proz.

Gld. Berlin 78 ½ Br., 78 ¼

tenberge 56 ¼ Br., 56 Gld. Köln⸗Minden 93¼ Br., 93 ¼ Gld. Mecklenburg 32 ½

38 Br., 38 ½ Gld.

VBr. .N.

V. St. 109 Br., Gld. Bergedorf 90

Wechsel⸗Course.

Paris 189 ¼. St. Petersburg 34.

London 11 Amsterdan Frankfurt Wien 180

38 88575 88 ¾. ). .

Breslau 152 ½

Louisd'or

1.

Preußische Thaler 51. Gold al Marco 435 ½.

Dukat. 10

In Wechseln war heute wenig Geschäft. Geld reichlich.

bei einigem Geschäft u

Paris, 27. Mai.

8 25.

bahn 430, 431 Gold al Marco 1

ch der Börse.

eSee

nverändert. 3proz. 56. 50.

718 5proz. 90. 75. Wechsel⸗Course.

Amsterd. 211. Hamb. 186 ½¼. Berlin 365.

London 23

512

Frankf. 210 ½. Petersb. 397 ½. Die Börse war heute sehr belebt.

London, 27. 3 ½ proz. 97, ¼, Ard.

Russ. 5proz. 107 ½. P.

Cons. eröffneten heute zu 96, ¼ p. C. u. a. Z. und blieben Fremde Fonds ebenfalls unverändert.

so unverändert. Actien fest. 2 Uhr.

sehr lebhaft. Russ. un

Holl. Int. 56, 44 Gr. Piecen 13. 5proz. 74 ⅛, ¼, 2 ½ proz.

Mai.

5

3 proz. 37 ½. Mex. 30 ½,

17⅞.

eru 76.

Cons. p. C. 96, 95 ⅞, a. Z. 96 ½¼, 96. Amsterdam, 27. Mai.

d Oesterr. gesuchter. . Zproz. neue 65 ¼,

Russen alte 104 ¼, 105, 4proz. 86 ½.

do. 40 ½⅛, ½. Wechsel⸗Course.

Paris 56 ¼ G.

Wien 29 Frankfurt

; Hamburg

Br. 99 ½ G.

8. 12. 7 ⅛.

Petersburg 187.

Ardoins 11 ½ Br. 108 ¼ Gld.

Altona⸗Kiel 93 ¼ Br.,

Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn Br., 32 Gld.

Dukat. 11. 80 a 11. 90.

3proz. Cons. p. C. u. a.

Die Stimmung in holl. Fonds war heute, bei sehr belebtem Geschäft, in Int. und Z proz. willig. Ard. niedriger angeboten, doch war der Umsatz in Ard. und Zproz.

C. 87 ½⅞ Br., 87 ¼ Gld. Br. Stiegl. 85 ¾ Br. Zproz. 29 8 Br., 29 Hamburg⸗ Magdeburg⸗Wit⸗ 93 Gld.

Br.

Fonds und

5proz. 90. 85.

Diff. 11 ½. Int. 56.

1 2*

Eisenbahn⸗

. Span. Ard. 12 ½. Oest. Met. Peru 75 ½¼.

Met. 2 ½ proz. 40 %¾, Hope 86 ¾.

Berlin

Markt⸗Berichte.

Berliner Getraidebericht vom 30. Mai. Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt:

Weizen nach Qualität 50 —54 Rthlr.

Roggen loco 26 28 ½ Rthlr.

8 pr. Mai/ Juni 27 Rthlr. Br., 26 ¾ G.

9„ bböö

8 Juli/Aug. 28 Rthlr. bez. u. Br., 27 ¾ G.

Seypt./Dlibr. 29 Rthlr. Br., 29 ½ bez. u. G.

Gerste, große loco 20 —22 Rthlr.

kleine 18 19 Rthlr.

Hafer loco nach Qualität 16—18 Rthlr.

Erbsen 28 —32 Rthlr.

Rüböl loco 10 ½ Rthlr.

pr. Mai 10 ½, a *1 Rthlr. verk., 10 ½ Br., 4 G. Mai / Juni 10 512 Rthlr. Br., 10 ½ bez. u. G. J s 10 ⁄2 Rtihlr. Br., 10 ½ G. 8” ang. 10 2⁄½ Rthlr. Br. Sept. / Okt. 10 ½ Rthlr. Br., 2 bez., Okt./Nov. 10 ½ Rthlr. Br., 10 ½ G. Leinöl loco 11 Rthlr. Br.

pr. Juni / Juli 10 ¾ Rthlr. Br. Mohnöl 14 ¼ a 14 Rthlr. Palmöl 12 ¼ Rthlr. Hanföl 13 ½ Rthlr. Südsee⸗Thran 12 ½ Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 14 ½ Rthlr. bez.

mit Faß pr. Mai 14 ½ Rthlr. Br., 14 ½⅞ bez. u. G.

2 Mai / Juni 82 Juni /Juli Juli/ Aug. 14 ½ a 1 Rthlr. bez., 14½ Br., ½ Aug./Sept. 15 Rthlr. Br., 14 ¼ G. 8 Sept./ Okt. 15 Rthlr. Br., 15 G Geschäftsverkehr unbelebt. Weizen ohne Geschäft. Roggen hoch gehalten bei beschränktem Umsatz. Rüböl ruhiger. Spiritus höbher.

Telegraphische Notizen.

Frankfurt a. M., 29. Mai, 2 ½ Uhr. Nordbahn 41 ½.

4 proz. Met. 68. 5proz. 78. Span. 31 ½. Bad. 31 ½. Kurh. 32¼.

Hamburg, 29. Mai. Börse matt. Hamb.⸗Berlin 78 ½.

Köln⸗Minden 93. Magdeb.⸗Wittenb. 56. Nordbahn 39. Wei⸗ zen matt. boten.

Roggen sehr flau, 121 a 122 pfd. 41 Rthlr. ausge⸗

London, 27. Mai. 5 ½ Uhr. Getraidemarkt still. Fremder

Weizen 1 Sh. niedriger.

Amsterdam, 28. Mai. 4 ½ Uhr. Int. 56 7. Span. 31 ½. 5proz. 74 ½, neue 5proz. .80 ⅞. Russ. 4proz. Neue Dän. 97 ½. Roggen geschäftslow.

Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei.

füln in das heutige Protokoll aufgenommen werden ollen.

Ueber Nr. 4 bemerkten Kette, Bau mstark und Andere, daß der quästionirte Antrag in der gestrigen Sitzung nicht zur Abstimmung gekommen, sondern zurückgenommen sei. Da diese Ansicht vielfachen Widerspruch findet, so wird eine nochmalige Abstim⸗ mung beliebt und die Frage gestellt:

ob in gestriger Sitzung die Frage, ob die allge⸗

meine Ausstellung auch auf Erzeugnisse anderer

deutscher und außerdeutscher Staaten ausgedehnt werden könne, zur Abstimmung gebracht und von der Majorität der Versammlung bejaht wor⸗

den sei? 1

Dieselbe wird bejahend beantwortet.

Nach dieser Erklärung der Versammlung ergiebt sich in Folge Wehrseitiger Acußerungen und in Folge einer Auseinandersetzung Baumstark's, daß es sich mit dem Ketteschen Antrage zwar allerdings so verhalte, wie oben erwähnt ist, daß aber die Fragen 2 und 4 der Denkschrift zusammen von der Versammlung bei dem Uebergange zu 3 und 5 bejaht worden waren. 8

Hiernach wird dann das Protokoll genehmigt. Der Präsident giebt nunmehr, behufs Eröff handlung über: 8 b ,oJEEö 9. Ländliches dem Referenten, Präsidenten von Gerlach, das Wort, welcher auf den der Versammlung vorliegenden gedruckten Bericht der Kommission hinweist und die darin gestellten drei Anträge, kurz motivirt, zur Annahme empfiehlt, nämlich, die Versammlung wolle ö“ Königlichen Staats⸗Ministerium die Ueberzeugung aus⸗ zusprechen, daß die Erhaltung und Kräftigung des Ansehens der Gesetze unter der ländlichen Bevölkerung die schleunige Frrichtung von Gemeindegerichten dringend erfordere, und damit das Gesuch zu verbinden, den in dieser Beziehung von der ersten Kammer in ihrer 119ten Sitzung gefaßten Beschluß nöglichst bald zur Ausführung zu bringen; über die Anträge auf Erlaß einer besonderen Gesinde⸗Ord⸗ nung für das platte Land, so wie auf Abänderung und Er⸗ gänzung der bestehenden Gesinde⸗Ordnungen, zur Tagesord⸗ nung überzugehen; 3 sämmtlichen landwirthschastlichen Vereinen die Aussetzung von Belohnungen für bewährte Dienstboten als ein geeignetes und in jeder Weise dringendes Mittel zur Hebung des Ge⸗ sindewesens auf dem Lande zu empfehlen; Inter⸗Staats⸗Secretair Bode nimmt aus diesem Vortrage Veran⸗ lassung zu den Bemerkungen: daß wegen des Vorschlages der Kam⸗ 81991) die verschiedenen Minister sich bereits in Verbindung gesetzt, dem formellen Rechte also dadurch die Berücksichtigung ge⸗ sichert sei; mit Antrag 2 erkläre er sich wegen der momentanen Schwierigkeit einer Umgestaltung der Gesinde⸗Ordnung einver⸗ standen, Antrag 3 enthalte eine Aufforderung an die Association. Nachdem Baumstark den Vorschlag gemacht, die Anträge der Kommission der Reihenfolge nach zur Diskussion zu bringen, was genehmigt wird, verliest derselbe zunächst einen von von Be⸗ low gestellten Antrag, lautend: . In den ländlichen Gemeinden, wo nur Arbeitgeber und Arbeit⸗ nehmer sich gegenüberstehen, möge es der freien Wahl und Be⸗ stimmung des Arbeitgebers gestattet sein, ein Genossenschaftsge⸗ richt einzurichten, das aus einer freien Wahl der Familienväter hervorgeht und welchem Gericht ein durch die Gesetz gebung in Form und Berechtigung beschränktes Strafrecht eingeräumt wird, unter Bestätigung des Urtheils des dem Recht der Appellation des Verklagten und resp. des T erurtheilten. Nachdem von Below diesen Antrag motivirt, reicht Fisch 5 Antrag ein: 8 . ö möge festhalten, was unter sändlichem Ge⸗ sinde zu verstehen, damit die hohe Staatsregierung bei Entwer⸗ fung der neuen Gesinde⸗Ordnung diese Feststellung benutzen könne“ 1 welcher bis zur Berathung des Kommissions⸗Antrages 2 zurückge⸗ tellt wird.

Beeffe widerlegt einige Bemerkungen aus der Motivirung

von Below's und unterstützt den Antrag der Kommission.

Lette bemerkt, daß der von Belowsche Antrag den Antrag der da nach jenem die Ein⸗

Kommission nicht unbedingt ausschließe,

8 ““ ““

Gerichte, wo große Handarbeit und Fabrikwesen vorhanden, zweck⸗ mäßig seien, daß aber die Berücksichtigung des Arbeitgebers auf dem Lande sehr zu beachten sei.

Der Antrag von von Senfft auf Vertagung der Debatte findet keine Unterstützung, eben so wenig ein zweiter Antrag des⸗ selben, lautend:

„Wenn die Versammlung ferner über Gemeinde⸗Gerichte und Genossenschafts-Gerichte verhandeln will, so beantrage ich ganz ergebenst:

daß die berathenden Herren wegen der ungeheuren

Verschiedenartigkeit der ländlichen Verhältnisse in unserem Vaterlande sich nach Gleichartigkeit der verschiedenen Landestheile zu Gruppen vereinigen und in diesen Grup⸗ pen Anträge für die bestehenden Bedürfnisse feststellen.“

Nach einzelnen Berichtigungen durch Lette, von Below, von Zedlitz, Simons, Bessel, stellt der Unter⸗Staats⸗ Secretair Bode den Antrag, vas Votum 1 der Kommission mit folgendem Zusatze anzunehmen:“

„und dabei zu erwägen, ob dieselben im Wege der Genossenschafts⸗ gerichte ausgeführt werden können.“

Durch das Präsidium wird die Fragestellung in der Art be⸗ stimmt, daß zuerst der Antrag 1 der Kommission, dann der von von Below, hierauf der Antrag Simons:

„Die Versammlung wolle beschließen:

an die Stelle des Wortes „Gemeindegerichte“ das Wort

„Genossenschaftsgerichte“ zu setzen, endlich der Antrag der Kommission mit dem Zusatze Bode's zur Abstimmung kommen soll. 2

Die Abstimmung giebt folgendes Resultat:

Der Antrag 1 der Kommission wird angenommen;

der Antrag von Below mit 25 gegen 17 Stimmen ab⸗ gelehnt;

hiermit ist zugleich der Antrag Simons erledigt;

der Zusatz⸗-⸗Antrag Bode's wird einstimmig angenom⸗ men.

Der Referent leitet nunmehr kurz den Kommissions⸗Antrag 2 ein, wobei zunächst der von Fisch gestellte und von demselben nä⸗ her motivirte Antrag zur Berathung kommt.

Unter⸗Staats⸗Secretair Bode bemerkt, daß die Staats⸗Re⸗ gierung es gewiß dankbar anerkennen würde, wenn der fragliche Begriff hier festgestellt werden könnte. Er macht aber darauf auf⸗ merksam, daß dieses eine höchst schwierige Aufgabe sei, deren vösung rine längere reifliche Erwägung aller einschlagenden Verhältnisse erheische; er empfehle daher dringend, auf einen solchen Versuch hier nicht einzugehen.

Weryhe wünscht dagegen eine Beachtung dieses Antrages, weil die Unbestimmtheit in dieser Hinsicht viel Inkonsequenzen und Schwierigkeiten nach sich ziehe; wenigstens möchte er der gesetzge⸗ benden Gewalt hierbei große Aufmerksamkeit empfehlen. .

Simons hält den Augenblick nicht angethan, diesen Wünschen Geltung zu geben und besorgt, unter Darlegung seiner Ansichten, daß, wenn man jetzt in dieser Art an der Gesetzgebung rüttle, man auf keiner Seite befricdigen und etwas erlangen werde, was man nicht wünsche. Er stimmt daher dem Kommissions⸗Antrage bei.

Baumstark macht darauf aufmerksam, daß, wenn die Ver⸗ sammlung auf den Antrag Fisch's eingehen wolle, sofort eine Kom⸗ mission zu ernennen sei, diese aber gar keine weitere Vorlage für ihre Aufgabe haben würde.

von Brandenstein äußert sich auch über die Bedenklichkeit der Sache und kann für seine Gegend nicht die Nothwendigkeit ei⸗ ner augenblicklichen Aenderung erkennen.

Hierauf zieht Fisch seinen Antrag zurück. „Es war unterdeß ein neuer Antrag von Mentzel⸗Weyhe⸗ Röder eingegangen, lautend: „Die Versammlung wolle ad 2 schließen: über die Anträge auf Erlaß einer besonderen Gesinde⸗Ord⸗ nung für das platte Land zwar zur Tagesordnung überzu⸗ gehen, jedoch die Erwartung auszusprechen: daß die Staats⸗Regierung eine Revision der bestehenden Gesinde⸗Ordnung als für Land und Stadt dringend nöthig baldigst eintreten lassen werde.“

Mentzel motivirt denselben und es erfolgt sodann die Ab⸗ stimmung.

Der Mentzelsche Antrag wird mit 22 gelehnt;

der Kommissions⸗Anträge be⸗

gegen 20 Stimmen ab⸗

weihen. Derselbe ladet dazu ein und ermittelt die Zeit und den Ort der ersten Zusammenkunft;

wird eröffnet, daß, da das neue Museum dem Publikum nur in der Mittagszeit, zu welcher die Mitglieder der Versamm⸗ lung dasselbe nicht besuchen können, geöffnet sei, am Freitage von 6 Uhr Abends ab durch die Güte des Herrn von Olfers

den Mitgliedern zugänglich gemacht worden shi .

In den Verhandlungen fortschreitend, legt der. Präsident als Gegenstand der weiteren Berathung die Gruppe E. vor, da die Kommission uüber die Gruppe D. den erforderlichen Bericht noch nicht hat erstatten können, und ertheilt dem Garten⸗Direktor Lenné als Referenten das Wort über V III. des Programms.

Derselbe leitet die Berathung ein und spricht über die Wich⸗ tigkeit des Gegenstandes, indem er auf die Rhein⸗Provinz verweist, wo wenigstens 200,000 Morgen gartenmäßig bestellt werden und wo die hohe Kultur, verbunden mit dem günstigen Klima, dem

Luxus und dem Absatzwege in den Städten es dahin gebracht, daß ein Areal von 1—2 Morgen eine ganze Familie ernähren kann. Die kleinen Wirthe verbinden mit der Ackerwirthschaft den Garten⸗ bau, ziehen und veredlen selbst die Bäume, gestatten ihrem Garten⸗ lande, das 2—3 Aerndten alle Jahre liefert, keine Ruhe und können mit Frau und Kind allein die Arbeiten verrichten, da diese bei der hohen Kultur nicht schwere und große Körperkraft erfordern, sondern nur große Sorgfalt und ununterbrochene Aufsicht bedürfen. Wohlstand, Lebensgenuß, erhöhte Sittlichkeit sind im Gefolge dieses Berufs⸗ lebens, und es fragt sich: Wie ist durch intenstvere Kultur des Gartenbaues auch anderen Provinzen ein gleiches Loos zu bereiten? Der Referent verweist auf Hülfe, welche a) die landwirthschaftlichen Vereine zu gewähren vermögen, näm⸗

lich Verbreitung der erforderlichen Kenntniß wozu die Ver⸗.

theilung der Schrift des hiesigen Gartenbau⸗Vereins an alle landwirthschaftlichen Vereine dienen könnte, Vertheilung guter Sämereien und Obstsorten;

und erwartet

b) Unterstützung des Staats durch Benutzung der Ackerbau⸗

Schulen zur Beschäftigung der Zöglinge auch im Gartenbau⸗

wesen, die besondere Berücksichtigung dieses Gegenstandes in

den Seminarien und Unterstützung der Gartenbau⸗Vereine aus Staatskultur⸗Fonds.

Heine weist auf die desfallsigen Verhandlungen der mainzer

Versammlung und auf die außerordentlichen Erfolge der Bemühun⸗ gen in diesem Zweige der landwirthschaftlichen Thätigkeit hin, in⸗ dem an einigen Orten durch erweiterten Gartenbau der Werth eines hessischen Morgens von 200 auf 7000 rheinische Gulden ge⸗ stiegen und von 3 Morgen eine Pachtung von 80 Rthlr. ermög⸗ licht wird, und stellt den Antrag, populaire Schriften zur Beleh⸗ rung über den Gartenbau an kleine Besitzer und Tagelöhner un⸗ entgeltlich zu vertheilen. Mentzel bestreitet nicht, daß durch den höheren Gartenbau, na⸗ mentlich den Anbau von Handels⸗ und Apotheker⸗Gewächsen, der Werth des Bodens außerordentlich gesteigert wird, sieht aber hierin noch nicht das vorzüglichste Motiv zur dringenden Empfehlung desselben. Gartenbau und Blumenliebhaberei ist als Maßstab für die Beur⸗ theilung der Kultur der landwirthschaftlichen Bevölkerung zu be⸗ trachten. Diese wird wesentlich durch Beförderung des Garten⸗ baues gehoben, und deshalb wünscht er, daß erstere besonders in Beziehung auf Belebung des Gemüse Anbaues u. s. w. bei den kleinen Landwirthen im ausgedehntesten Maßstabe eintreten möge.

Rothe theilt zur Unterstützung dieser Ansicht seine eigene Er⸗ fahrung mit: auf einer Besitzung von 45 Morgen in einer voll⸗ kommen polnischen Gegend, für welche früher die Bezahlung von 24 Rthlr. eine unerschwingliche Last gewesen, habe er vor etwa 20 Jahren einen Garten von 1 ¼ Morgen des schlechtesten Bodens neu angelegt, und hier hat Franz Nowack prakisch wirkend be⸗ reits im vergangenen Jahre 57 Rthlr. für gute Kirschen, außer circa 20 Scheffel zum eigenen Bedarf, eingenommen und noch 100 Scheffel Aepfel und circa 20 Scheffel Birnen, neben der ge⸗ wöhnlichen Nutzung durch Gemüsebau, erhalten. Durch diese An⸗ führung will er nur dem Vorurtheil begegnen, als lohne die Be⸗ mühung in der Gartenkultur nicht sehr, weil sie in zu später Zeit erst Ertrag gewähre und zur Verbreitung des Gartenbaues bei den kleinen Wirthen auf alle nur mögliche Weise dringend ermun⸗ tern. In der dortigen ganzen Gegend hat dieses Beispiel sehr segensreich gewirkt, weil die Bauern sehen, daß der Garten nicht

1

der Antrag der Kommission dagegen angenommen.

allein Vergnügen, sondern auch Geld bringe.

von Brandenstein bemerkt, indem er Lenné's