1850 / 151 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

aufgefunden hat, der allem Anscheine nach zu der Gruppe der Asteroiden zwischen Mars und Jupiter gehört. Der Ort des Planeten ist beobachtet: zu Neapel Mai 11., Gerade Aufsteigg. Declination. 12 Uhr 52 M. Zeit: 230° 21 53“, 23 10 35 12 ,98 zu Altona Mai 28. 11 Uhr 25 M. Zeit: 226 28 17, 4 9 52 1, 9. Der Entdecker hat dem Planeten den Namen Parthenope beigelegt. Die Zahl der uns bekannten kleinen Planeten oder Planetoiden ist durch

ie Parthenope auf elf angewachsen.

e1“

hbb Schauspiele

Montag, 3. Juni. Im Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement: Faust, dramatisches Gedicht von Göthe, in 6 Abth. Ouvertüre, Entreakts und die sonst zur Handlung gehörige Musik ist theils von dem Fürsten Radziwill, theils vom Kapellm. Lindpaintner.

Dienstag, 4. Juni. Im Opernhause. 62ste Abonnements⸗ Vorstellung: Don Juan, Oper in 2 Abth., mit Tanz und den Original⸗Recitativen von Mozart, instrumentirt von J. C. Schmidt. (Frl. Johanna Wagner: Donna Anna; Frl. Trietsch, neu enga⸗ girtes Mitglied: Zerline.) Anfang halb 7 Uhr.

Berlin, 1. Juni. Unsere Börse blieb die ganze Woche über eschäftslos und in einer flauen Stimmung, welche durch die Mo vE“ einzelner Truppentheile, so wie durch die Armirung ein⸗ elner Festungen entstand und selbst durch das beträchtliche Steigen er französischen Rente nicht vermindert werden konnte. Ungeach⸗ tet der fortschreitenden Kriegsrüstungen glaubt weder unsere Börse noch irgend ein auswärtiger Geldmarkt ernstlich an den Ausbruch eines Krieges, daß aber dadurch Besorgnisse aufkommen, die auf en Handel lähmend einwirken, daß die Unternehmungslust der Spekulanten geschwächt ist und mancher Kapitalist vom Geldmarkt entfernt bleibt, während andererseits hier und da der Besitzer seine Effekten zum Verkauf bringt, ist eine fast unausbleibliche Folge der bwaltenden Umstände. Der, wenn auch nur langsame Rückgang unserer Course ist in diesem Augenblick übrigens schon vollkommen durch die Neigung der Börse, aufs Fallen derselben zu spekuliren, moti⸗ virt; diese Operationen werden durch die in größeren Posten als seither flott gewordenen Actien und Fonds erleichtert, wozu die Betheiligung an der neuen Anleihe das meiste beiträgt; die dafür disponibel emachten Kapitalien, so wie der bevorstehende Wollmarkt, entziehen ußerdem der Börse augenblicklich große Geldmittel, und wir sahen eit langer Zeit gestern bei Abwickelung der Monatsrechnung zum

2 29 Berliner Börse. erstenmale Ueberfluß an Effekten und Mangel an Geld, so daß es schwer hielt, Effekten in Prolongation zu geben, und die Baisse⸗ Speculation dadurch unterstützt wurde.

8 Sollte die Besserung der Course in Paris und Wien es bedarf wohl kaum der Ausführung, daß jenen beiden Börsen au⸗ genblicklich von der meisten Wichtigkeit sind fortdauern, wie wir es glauben, so werden unsere Lokal⸗Verhältnisse leicht beseitigt sein und wir mögen deshalb die Hoffnung auf eine günstigere Gestaltung unseres Geldmarktes nicht aufgeben. Ohne allen Einfluß bliebübrigens die flaue Stimmung auf die neue 4 ½ůproz. preußische Anleihe, wo⸗ für anhaltend gute Käufer auftreten; es wurde bis 97 „Ct. dafür bezahlt. Andere preußische Fonds, wie Staats⸗Schuldscheine und Fproz. freiwillige Anleihe, auch Pfandbriefe und Kommunal⸗Effek⸗ ten erlitten einen kleinen Rückgang. Eisenbahn⸗Prioritäts⸗Obliga⸗ tionen erfuhren nur geringe Veränderung bei beschränktem Geschäft. Ausländische Fonds schwankend, besonders neue 4 ½ roz. russische Anleihe etwas gewichen; polnische Effekten erhielten sich begehrt. Für Eisenbahn⸗Actien herrschte besondere Flauheit, und wie immer sind diejenigen Gattungen, worin spekulirt wird, am meisten zurück⸗ gegangen. Ausnahme hiervon machten Mecklenburger Actien, wofür sich große Kauflust zeigte und deren Cours in Folge dessen von

. 1“

HKäönigsftadih rhester. Montag, 3. Juni. Ein Prophet, oder: Johannes Leiden und Freuden. Parodirende Zauberposse mit Gesängen, Tänzen und Gruppirungen (mit theilweiser Benutzung eines älteren Sujets), in 3 Akten, von Gustav Räder. Die neuen Maschinerieen und Decorationen im ersten Akte: Gegend mit Windmühlen; im zweiten Akte: der innere Vorhof eines indischen Tempels mit der Seiten⸗ ansicht des Palastes; im dritten Akte: Explosion⸗ und Einsturz⸗ Pavillon, Ansicht von St. Petersburg mit der Eisfläche der Newa zc., sind vom Maschinenmeister und Decorationsmaler Herrn Köhn.

——ÿ—ÿ;ꝛ-— . g

32 ½ a 35 pCt. franco Zinsen vom 1. Januar c. ab gestiegen ist. Die Bewegung der übrigen Actien im Verlauf dieser Woche ergaben folgende Veränderungen:

Berlin⸗Anhalter von 87 ¾ a 86 ½ bez.

Berlin⸗Hamburger von 78 ½ a 78 bez. 1

Berlin Potsdamer von 60 a 61 a 60 ¼ u. 59 ¾ bez.

Berlin⸗Stettiner von 102 ¾ a 102 bez.

Köln⸗Minden von 93 ¼ a 94 u. 93 ¼ be

Stargard⸗Posen von 82 ½⅜ a 82 bez.

Niederschl.⸗Märkische von 83 a 82 bez.

Oberschlesische Litt. A. von 104 a 103 ¼ bez. u. Brf.

Litt. B. von 102 a 101 ½l bez. Halle⸗Thüringer von 63 a 61 ¼ bez. Magdeburg⸗Wittenberge von 56 ¼ à 54 ½ bez.

Friedr. Wilh. Nordbahn von 39 ½, 40 a 38 % bez... In den vorstehenden Actien war der Umsatz bis zur Liquida⸗ tion ziemlich belebt, verminderte sich aber besonders seit einigen Tagen eben so auffallend. In preußischen Bank⸗Antheilen viel gemacht, wichen solche ebenfalls von 96 ¼ a 91 ¾¼, wozu heute Brief und Geld blieb.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 1. Juni. Hollänv. u. Kaiserl. Dukaten 95 ½ Br. Friedrichsd'or 113 ½ Br. Louisd'or 112 ½ Br. Poln. Papieegeld 96 Br. Oesterr. Banknoten 843 u. *5 bez. Steaatsschuldscheine 86 Br. Seehandlungs⸗Prämienscheine 2 50 Rthlr. 103 ¾ Br.

Pfandbriefe 4proz. 100 ½ bez., do. 3 ½proz. 89½ Br. Schle⸗ 3 ½ proz. 95 ½ Br., do. Litt. B. 4 proz. 99 ¾˖ Br., do. 332 proz. 92 ½ Br.

b Poln. Pfandbr. alte 4proz. 96 Gld., do. neut 4prez. 953 Gld., do. Partialloose a 300 Fl. 124 Gld., do. a 500 Fl. 80 ½ Br., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 17 ½ Br. Russisch⸗Polnische Schatz⸗Obligationen a 4 pCt. 78 ¾ Br.

Actien: Oberschlesische Litt. A. 103 ½ Br., do. Litt. B. 102 Br. Breslau⸗Schweidn.⸗Freib. 69 ½ bez. Niederschlesisch⸗ Märkische 83¼ Br., do. Prioritäts 103¼ Gld., do. Ser. III. 102 Gld. Ost⸗Rhein. (Köln⸗Mind.) 94 Br. Neisse⸗Brieg 35„ Br. Krakau⸗Oberschlesische 62 Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nord⸗ bahn 38 und bez. und Br.

Wechsel⸗Course.

Amsterdam 2 M. 141¼ Gld.

Hamburg a vista 150 ½ Br.

do. 2 M. 149 ¼ Gld. London 1 Pfd. St. 3 M. 6. 24 G Berlin a vista 100 ½ Br. do. do. 2 M. 99 Gld. Paris 2 M. 79 Gld. Wien, 31. Mai. Met. 5 proz. 72. 4 ½Qproz. 81 ½⅛, , v. 2 ½proz. 49, , 39: 109 ¼ ¼. Nordbahn 107 ¼, , *. Mailand 78, ½¼, 2. Pesth 88, ½, z.

70.

K. Gold 126

Silber 118 ¼

½. Aproz.

Anleihe 34: Gloggnitz 114 ½, 2, Bank⸗Actien 1065,

1 offerirt. Wechsel⸗Course. Amsterdam 166 ½ Augsburg 119 ¼ / Frankfurt 119 ¼ Hamburg 176 London 12. 1 Paris 141 Fonds und besonders Bank⸗Actien höher.

Comptante und fremde Devisen ohne Nehmer und unter Notiz

ausgeboten.

Frankfurt a. M., 31. Mai. Bei der heutigen Abrech⸗

nung für Monat Mai war der Umsatz nur allein in Zproz. Spa⸗

nier von einiger Bedeutung, und in Folge der höheren Notirung

zu h

derselben von Paris und Madrid erfuhr deren Cours um eine Nordbahn⸗ Actien waren unter den gestrigen Coursen angeboten, doch war darin das Geschäft, so wie in allen übrigen Fonds und Actien, bei ganz Nach der Börse ohne

Besserung. Oesterr. Fonds und Friedrich⸗Wilhelms⸗

unveränderten Coursen höchst unbedeutend. Bewegung.

Oesterr. 5proz. Metall. 77 ½ Br., 77 Gld. Bank⸗Actien 1070

—8

Br., 1065 Gld. Baden Partial⸗Loose a 50 Fl. v. J. 1840 522 Br., 52 ½ Gld., do. a 35 Fl. v. J. 1845 31 ¼ Br., 34 ½ Gld.

Hessen Partial⸗Loose a 40 Rthlr. preuß. 33 Br., 32 Gld. Sard. 5proz. Obligationen 83 ¾˖ Br., 83 ½ Gld. Partial⸗Loose a 35 Fr.

bei Gebr. Bethmann 32 Br., 31 ¾ Gld. Darmstadt Partial⸗Loose 2 50 Fl. 73 ¾ Br., 73 ½ Gld., do. a 25 Fl. 26 ⅞½ Br., 26 Gld. Württemberg. 4 ½proz. Oblig. bei Rothschild 90¼ Br., 96 Gld., 3 proz. do. do. 82 VBr., 815 Gld. Svpanien 3 proz. inländ. 31 16 Br., 31 ½¾ Gld. Poln. 300 Fl.⸗Loose 127 Gld., do. 4proz. Obli⸗ gationen a 500 Fl. 80 ¾ Br., 80 ½ Gld. Ludwigshafen⸗Berbach 80¼ Br., 79 Gld. Köln⸗Minden 94 Br., 93 ½ Gld. 5proz. Lud⸗ wigshafen⸗Bexbacher Prior. 99 ½ Br., 99½ Gld. 5proz. Friedrich⸗ Wilhelms⸗Nordbahn 99 Gld.

Hamburg, 31. Mai. 385 proz. p. C. 87 ¾⅜ Br., 87 ½ Gld. St. Präm. Obl. 92 Br. E. R. 104 ¾ Br. Stiegl. 85 Gld. Dänische 70¼ Br., 70 Gld. Ardoins 11 Br., 11 ½ Gld. Zorvz. 30 Br. und Gld. Amerik. 6proz. V. St. 109 Br., 1087 Gld. Hamburg⸗Berlin 79 Br., 78 ½ Gld. Bergedorf 90 Br. Magdeburg⸗Wittenberge 55 Br., 55 ¼ Gld. Altona⸗Kiel 93 ½ Br., 93 Gld. Köln⸗Minden 93½ Br., 93 Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗ Nordbahn 39 ¼ Br., 39 Gld. Mecklenburg 33 Br., 32 ½ Gld. Wechsel⸗Course. St. Petersburg 34. London 13. 8 ½. Amsterdam 35. 75. Frankfurt 88 ⁄. Wien 180. Breslau 152 ¾. E“ Preußische Thaler 51 Gold al Marco 435 Dukat. 103. In Wechseln war wenig Umsatz. Span. Zproz. Paris, 30. Mai. bahn 440. Nach der Börse. 5proz. 91. 55. Gold al marco 17 a 18. Dukat. 11. 75 a 70. Wechsel⸗Course Amsterd. 211 Hamb. 185 Berlin 305. London 25.40. Frankf. 210 ½. Petersb. 397 ½. Fonds blieben steigend; eben so stiegen Eisenbahn⸗Actien.

Gold niedriger.

London, 30. Mai. 3proz. Cons. p. C. u. a. Z. 96 ½, %,

3 ½proz. 97 ½, z7. Int. 56 %, 1. 4proz. 86, 85 ½. Ard. 17 ,

qAön Russ. 5proz. 109, 107. 4 ½ roz. 96, 95 ½. Bras. 88, 86. Mex. 31 ¼, 30 ½. Peru 77 ½, 76 ½.

Cons. blieben unverändert während der Börse; eben so fremde Fonds. Eisenbahn⸗Actien blieben steigend.

2 Uhr. Cons. gewichen; 96, 95 p. C. u. a. Z.; auch Eisen⸗ bahn⸗Actien niedriger.

Amsterdam, 30. Mai. Die Stimmung für Holl. Fonds war bei einigem Geschäft in Int. etwas günstiger. Von Span. waren Ard. etwas angenehmer. In den meisten fremden Fonds

In Fonds still; außer in

Seroz. 50. 90. 5pros. 91.65. Nord⸗

1 1

87

war eine willige Stimmung.

Span. Ard. 4proz. 86 ¾. Mex. 29 ½,

. Zproz. neue 65 1⁄7. Russen alte 104 ½. 2 proz. 40 ½. Bras. 89.

1293 . o. Miecen 13,

AS

Oest. Met. 5proz. 74 ¼, 75 ½.

I1IC68öö Wechsel⸗Course Paris 56 ¼ G. 1 Wien 295, Br. Frankfurt 99½ G. London 2 M. 12. 5 G. bb119

Hamburg 35 G. Petersburg 187 G.

Telegraphische Notizen. Frankfurt a. M., 1. Juni. 2 Uhr. 4 ½èproz. Met. 67 ½. 5proz. 77 ½. Span. 31 46. 99 ¾. Bad. Loose wegen Ziehung geschäftslos. Juni. Uhr. Börse flau. Umsatz be⸗ Köln⸗Minden 92 ½. Magdeb.⸗

Nordbahn 40 ²½. Kurh. 32 ½. Wien

Hamburg, 1. schränkt. Hamburg⸗Berlin 78 ½. Wittenb. 53 ½. Nordbahn 38 ½.

Weizen fest; Forderungen ab Ostsee zu hoch.

Roggen still.

Paris, 31. Mai. 5 Uhr. Zproz. 57. 50.

Amsterdam, 31. Mai. 2 ½ Uhr. Int. 56 . 32. Met. 2 proz. 40 ⅛. 5proz. 758½. Neue 81. Stiegl. 85 ½. Neue Russ. Anl. 94 ½. Neue Dän. 97 ¼.

Roggen in Partieen 116. n. dän. 119.

Rüböl pr. Mai 35, pr. Okt. 34.

5proz. 92. 5

Span. inl. Russ. 4proz.

Markt⸗Berichte.

Stettin, 1. Juni. Das Wetter ist schön. 89pfd. gelb. schle⸗ sischer Weizen im Juni abzuladen zu 51 Rthlr., pr. nächste Woche 51 ½ Rthlr., geringer weißer im Juni abzuladen zu 52 ¼ Rthlr. ge⸗ stern noch gehandelt. 8

Roggen pr. Juli 82pfd. 27 ½ Rthlr., 86pfd. 29 a 28 ¾ Rthlr. 86pfd. 29 a Rthlr., pr. Oktober 82 pfd. 29 5 a ¼ Rthlr.

Rübél pr. Juni 10 ⁄2, , pr. Herbst 10 ½, .

Spiritus pr. Juli 27, 26 ½, pr. Okt. 25,

Breslau, 1. Juni. Weißer Weizen 39, 47, 55 Sgr., gel⸗ ber Weizen 38, 46, 53 Sgr. Roggen 25, 27 ½, 29 ½ Sgr. 100 Wispel ab Boden ohne Ge⸗ wichtsgarantie a 24 ½ Rthlr. begeben. Gerste 20 ½, 22, 23 ½ Sgr. Hafer 18, 19, 20 Sgr. Kleesaat still. Spiritus 6 ⅔˖ Rthlr. Br. Rüböl 11 Rthlr. Br. Zink loco 4 Rthlr. 12 Sgr. bez. Die Zufuhren am heutigen Markte waren sehr gering, daher Preise anzogen.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei

N Bekanntmachungen. [334] Bekanntmachung.

Das zum chemaligen Königlichen Domainen⸗Amte Sonnenburg gehörige Vorwerk Baudachswerder, welches nach Abzweigung eines Theiles der dazu gehörig gewe⸗ senen Grundstücke gegenwärtig aus:

a) Hof⸗ und Baustellen 7 Mprg. 84 R.

b) Bruchgrundstüicken ....... 272 50 »„

c) Wegen, Gräben und Un⸗

brauchbaren C“

Summa 281 Morg. 152 R.

besteht, soll

de 5 80 , g Juni d. J., Vormittags um 11 Uhr, e. Sessionszimmer vor dem Regierungs⸗Rath im Weßge der öffentlichen Licitation von

Johanni d. 2 2 hi

derzachte en auf 12 hintereinanderfolgende Jahre a8 219 2 8

3 Sno. saepesebie geringste Pachtgeld beträgt 1089 Thlr.

Zur Annahme ist ein di 3590 Thir disponibles Vermögen von Die Verpachtun evi gs⸗Bedingun serer Registratur Angescdins Geee sofort in un⸗ a8S anche a O., den 30. Mai 1850 Königliche Regierung. Abtheilung für di 5 der direkten Steuern, Penashen. 288 eltuns 1

[258]

257 Nothwendiger Verkauf. Königl. Kreisgericht zu Kosten, I. den 22. April 1850. Das im hiesigen Kreise belegene adelige Rittergut Szerepowice mit Morg. 138 ¶MRuth. Wiesen und Unland, abgeschätzt auf 45,804 Thlr. 11 Sgr. 3 Pf. zufolge der nebst Hypothekenschein in der Registratur einzusehenden Taxe, soll am 18. November 1850, Vorm. 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

E dlEa Es sollen folgende sechs Thüringer Eisenbahn⸗Stamm⸗ Actien Nr. 2118. 31,779. 31,780. 31,781. 33,857 und 61,976, jede über 100 Thlr., nebst resp. sämmtlichen 4 V Dividendenscheinen von Nr. I. Jahr 1848 bis mit Nr. X. 1857, welche den bisherigen Inhabern nach deren An⸗ zeige entkommen, auf deren Antrag amortisirt werden.

V Daher fordern wir die etwanigen unbekannten In⸗ haber derselben auf, sich spätestens

den 4. September d. J., Vorm. 11 Uhr,

8 hiesiger Kreisgerichtsstelle, Geschäftszimmer Nr. 35, vor dem Deputirten, Herrn Obergerichts⸗Assessor Wentzel, entweder persönlich oder durch einen gehörig legitimirten und instruirten Bevollmächtigten aus der Zahl der hie⸗ sigen Rechts⸗Anwalte, von denen auf den Fall der Un⸗

vIR-

Abtheilung,

einem Areal von zusammen 1150

an Hof und Baustellen, Aeckern,

Erfurt, den 26. April 1850. Königl. Preuß. Kreisgericht.

bekanntschaft die Herren Justizrath Rötger und Rechts⸗ Anwalt Menghius vorgeschlagen werden, zu melden und ihre Ansprüche an obige Eisenbahn⸗Actien nebst Divi⸗ dendenscheinen nachzuweisen, widrigenfalls ihnen des⸗ halb ein ewiges Stillschweigen auferlegt und mit Amor⸗ 8 tisation der Actien ꝛc. verfahren werden wird.

I. Abtheilung. von Brauchitsch.

und eventuell gegen gehörige Legitimation die Rückzah⸗ lung entgegenzunehmen. Berlin und Hamburg, den 30. Mai 1850. . II

Hamburg-Bergedorser Eisen⸗ bahn-Gesellschaft.

[80 b]

[79 b]

IE16ö NmReNnnnne

Bvom 28.

1

Juni c.

*. 2 8 5 Berlin⸗Hamburger Eisenbahn.

Nachdem in der General⸗Versammlung E1“ Eiser der Berlin⸗Hamburger Eisenbahn⸗Gesell⸗ Eanzuzeigen, daß schaft vom 14. Mai d. J. beschlossen worden ist, die nach §. 14 des Statuts Juli 1843 wegen verspäteter

S Einzahlung auf die Actien Litt. A. ein⸗ gezogenen Strafgelder zurückzuzahlen, werden diejenigen, welche seiner Zeit solche Strafgelder bezahlt haben, hiermit aufgefordert, an den Wochentagen vom 17. ab, in den Stunden von 10 bis 1 Uhr Vor⸗ mittags, in den Geschäfts⸗Lokalen auf dem Bahnhofe zu Berlin oder zu Hamburg, je nachdem die Zahlung der Conventionalstrafe zu? erlin oder Hamburg erfolgt ist, sich zu melden und gegen Rückgabe der Quittungen

AA“ 5 sich, den 11“ 8 1 „Inhabern der 5 % Prioritäts⸗Obli⸗ ic gationen der Hamburg „Bergedorfer Eisenbahn⸗Gesellschaft“ 2 in Gemäßheit des „Nach⸗ trags zum Statut“ der diesjährige Verloosungs⸗Termin für das zur Amortisation bestimmte ½ pCt. des Kapi⸗ tal⸗Betrages auf ) 1 16 Donnerstag den 20. Juni d. J., Mittags 2 ½ Uhr, angesetzt ist, und wird die offentliche Verloosung im Kanzlei⸗Gebäude des Bürger⸗ Militairs, Neustädter

Fuhlentwiete Nr. 83, stattfinden.

Hamburg, den 1. Juni 1850. b 1 EEEq’Dn

der Hamburg⸗Bergedorfer Eisenba n⸗Gesellschaft.

Die unterzeichnete Direction beehrt

Das Abonnement betraͤgt:

1 ahr.

1

in allen Theilen der Monarchie

ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ⅛½ Sgr. berechnet.

mtlicher Theil. Deutschland.

Oesterreich. Wien. Genehmigung des Vertrags mit der Krakau⸗ Oberschlesischen Eisenbahn. Erzherzog Johann in Triest. General Graf M. Auersperg †.

We wern. München. Interpellation des Abgeordneten Kolb. Hof⸗ rauer.

Württemberg. Stuttgart. Landesversammlung: Königliches Re⸗ skript in Betreff der Etats⸗Feststellung und der Verfassungs⸗Angelegen⸗ heit; Berathung des Berichts der Verfassungs⸗Kommission über den deut⸗ schen Bund und Annahme der Kommissions⸗Anträge. Sitzung der bürgerlichen Kollegien Stuttgarts mit Hinsicht auf den Protest der Stan⸗

e.

Hessen. Kassel. Versammlung der Stände: Mittheilungen der Regie⸗

Prung über die deutsche Frage. 8 1

Schleswig⸗Holstein. Flensburg. Kammerherr von Bülow reist ab. vege öö a. M. Manöver. amburg. Hamburg. Dr. Lappenberg als Vertreter Hamburgs na Frankfurt. 8 3 8 8

Ausland.

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Annahme des Wahl⸗ Seneee hens 1 Die Differenz mit Engjand. on Changarnier's Versetzung. Tagesbesehl an die Sol⸗ daten. Vermischtes. G roßbritanien und Irland. London. Erste Sitzung im neuen Unterhaus⸗Gebäude. Bill in Betreff des Parlamentseides has Antrag gegen den Sonntags ⸗Postdienst. Herzog von Leuchtenberg in Lissa⸗ bon. Vermählung Cabrera's. Die griechische Angelegenheit. Rußland und Polen. Warschau. Hofnachrichten. heekenaai und Norwegen. Stockholm. Pfingstfest. Jenny

Spanien. Madrid. Versorgung Madrids mit Trinkwasser

Dr. Gützlaff über chinesische Zuftände. (Schluß.)

Börsen⸗ und Handels⸗Nachrichten.

eilage.

amtlicher Theil Amtlicher Thei BCItnmn8

über das Befinden Sr. Majestät des Königs.

Die gichtische Entzündungsschwulst am Fuß hat an Umfang ugenommen. Uebrigens sind Se. Majestät der König fieberfrei. Die Reinigung der Wunde ist im raschen Fortschreiten.

Schloß Charlottenburg, den 2. Juni, Abends 9 Uhr.

(gez.) Schönlein. Grimm. Langenbeck.

Se. Majestät der König haben den ersten Theil der Nacht schlaflos und unter Schmerzen im Fuß zugebracht, nach Mitternacht aber bis zum Morgen ruhig geschlafen. Die Entzündungsgeschwulst am Fuß hat nicht zugenommen. Die Beschaffenheit der Wunde ist durchaus befriedigend.

Schloß Charlottenburg, am 3. Juni, Morgens 9 2 Uhr.

(gez.) Schönlein. Grimm. Langenbeck.

Angekommen: Se. Excellenz der anhalt⸗deßausche Staats⸗

Minister von Plötz, von Deßau. Der General⸗Major und Remonte⸗Inspecteur, von Dobeneck,

is Schlesien. 8 Der Königl. Wirkliche Geheime Ober⸗Regie⸗

rungs⸗Rath Mathis, nach Frankfurt a. M.

Nichtamtlicher Theil. Deutschland

Oesterreich. Wien, 1. Juni. Se. Majestät der Kaiser hat den auf den Antrag des Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten im Einvernehmen mit dem Ministerrath abgeschlossenen Vertrag zwischen der österreichi⸗ schen Staatsverwaltung und der Krakau⸗Oberschlesischen Eisen⸗ bahngesellschaft, rücksichtlich der Uebertragung der Bahn dieser Gesellschaft in das Eigenthum des Staates, mittelst Entschließung vom 13. Mai genehmigt und den Minister des Handels beauftragt, im Einvernehmen mit dem Finanzminister zur Vollziehung des Ver⸗ trages das Weitere zu veranlassen. 8

Se. Kaiserliche Hoheit Erzherzog Johann ist am Men in Triest eingetroffen.

Vorgestern starb hier im 78sten Lebensjahre der unangestelle General der Kavallerie, Graf Max Auersperg, Ritter des Maria Theresien⸗ und anderer Orden, Geheimer Rath, Kämmerer und zweiter Inhaber des Kaiser Nikolaus Kürassier Regiments.

München, 26. Mai. (Sp. Ztg.)

Bayern.

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ und Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, fuͤr Berlin die Expedition des preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Nr. 57

der Betheiligten gelangt. Es ist mir daher von dem Sachverhältnisse nichts weiter bekannt, als was in der N. Münch. Zeitung vom 24sten I. M. hierüber zu lesen ist. 2) Darüber, ob das Staats⸗ Ministerium die Kreisregierung zu solchem Verfahren berechtigt halte und nach welchem Gesetze, und was dasselbe in dieser Sache zu thun gedenke darüber mich zu äußern, halte ich mich vor der Erschöpfung des gesetzlichen Instanzzuges nicht berufen; übrigens wäre mir auch eine solche Aeußerung ohne vorherige Einsicht der Seeee und deren sorgfältige Prüfung nicht möglich.“ Da, zufolge der erfolgten Veröffentlichungen, der Rekurs gegen die Ent⸗ scheidung der Kreisregierung ergriffen ist, so sieht man der Mini⸗ sterial⸗Entscheidung entgegen.

München, 30. Mai. (A. Ztg.) Wegen des jüngst erfolg⸗ ten Ablebens Ihrer Königl. Hoheit der verwittweten Prinzessin Juliana Sophia zu Hessen⸗Philippsthal⸗Barchfeld, gebornen Kö⸗ nigl. Prinzessin von Dänemark, hat Se. Majestät der König eine achttägige Hoftrauer angeordnet.

Württemberg. Stuttgart, 31. April. (Schwäb. Merk.) In der heutigen Sitzung der Landes⸗Versammlung ist der Ministertisch unbesetzt. Eingelaufene Petitionen: Von 20 Lehrern der Diszese Herrenberg, in Betreff der Aufbesserung der Schulleh⸗ rergehalte; von dem Stadtrath in Heilbronn, die Bitte um Revi⸗ sion des Schäfereigesetzes enthaltend. Ein Königliches Reskript wird verlesen, worin auf die Feststellung eines blos zweijährigen Etats, wie diese Versammlung beschlossen hat, nicht eingegangen und der Versammlung angesonnen wird, es bei der Vorlage der Regierung, also bei einem dreijährigen Etat zu belassen. Zugleich wird die Versammlung aufgefordert, nunmehr zur Etats⸗Berathung zu schreiten, indem die Verfassungs⸗Angelegenheiten in eine Lage ge⸗ iommen seien, daß die Minister sich an den ferneren Berathungen darüber vorerst nicht wieder betheiligen können. Geht an die Fi⸗ nanz⸗, beziehungsweise Verfassungs⸗Kommission. Hierauf Ueber⸗ gang zur Tagesordnung. Berathung des Berichts der Verfassungs⸗ Kommission, betreffend die Aeußerungen des Departements⸗Chefs der auswärtigen Angelegenheiten über die Fortdauer des deutschen Bun⸗ des und vder Bundesakte. Berichterstatter: Reyscher, Korreferent Pfeifer. Auf eine Anfrage des Abg. S. Schott hat der Departe⸗ ments⸗Chef des Auswärtigen erklärt, daß die Staatsregierung ver⸗ möge des grundgesetzlichen Prinzips, wonach der deutsche Bund ein unauflöslicher Verein der deutschen Staaten ist, den deutschen Bund als fortbestehend ansehe, daß sie alle aus diesem Bunde für sie her⸗ vorgehenden Rechte und Verpflichtungen festhalten werde, in Ueber⸗ einstimmung mit der Landesverfassung, und daß sie hiernach ihre Handlungen bemessen werde. Die Kommission sagt: „Diese Erklärung konnte nicht verfehlen, in höchstem Grade die Aufmerksamkeit der Landes⸗Versammlung in Anspruch zu nehmen: denn es ist klar, daß, wenn der Departements⸗Chef des Auswärtigen mit jener Antwort, wie er behauptet, die Ueberzeugung der Königlichen Staats⸗Regie⸗ rung ausgesprochen hat, eben damit nicht nur das begonnene Ver⸗ fassungswerk, sondern auch jeder seit dem März 1848 gewonnene politische Fortschritt in Frage gestellt wird. Es ist insbesondere ein⸗ leuchtend, daß mit dem Bunde von 1815 auch der Artikel 14 der Bundes⸗Akte, betreffend die Vorrechte der Standesherren und der vormaligen Reichsritterschaft, wieder aufleben würde, daß also die Aufgabe gegenwärtiger Landes⸗Versammlung, die den Grundrechten und insbesondere der Aufhebung der Standes⸗ Vorzüge entsprechenden oder sonst zweckmäßigen Aenderungen der Verfassung vom Jahre 1819 mit der Regierung zu vereinbaren, sofort unlösbar wäre; daß ferner die gegenwärtige auf das Gesetz vom 1. Juli v. J. gegründete Volksvertretung, so wie die ganze auf Beseitigung der lehens⸗ und grundherrlichen Rechte und der standesherrlichen und ritterschaftlichen Privilegien gerichtete Gesetz⸗ gebung der letzten zwei Jahre über den Haufen geworfen wäre. Der Departements⸗Chef des Aeußern, Staatsrath von Wächter, fand nicht für nöthig, einer solchen, wenigstens möglichen, wenn nicht nothwendigen Deutung seiner Worte zuvorzukommen. Wohl aber hat sich die Besorgniß der Landesversammlung, daß die Politik des Ministeriums uns auf dem nächsten Wege zu dem alten Bundessystem zurückführen werde, seit⸗ seither auf eine Weise bestätigt, welche geeignet ist, den schlimmsten Eindruck im Lande zu machen und die ruhige Bevölkerung aufs neue zum Hasse gegen die alten Bevorrechteten, so wie gegen die Träger des alten Systems, aufzustacheln, nämlich durch die Prote⸗ tation von 14 vormaligen reichsständischen Fürsten und Grafen egen jedes „ihren garantirten Rechtszustand“ verletzende Voran⸗ Es hat zwar“, fährt der Bericht fort, „der Minister des Innern seine Nichtübereinstimmung mit den geltend gemachten An⸗ sprüchen erklärt, unter dem Beifügen: „„Auch das Ministerium hat die Ansicht, daß die beiden letzten Jahre, diese inhaltschweren Jahre, von Niemand im Staate ignorirt werden dürfen. Die Standesherren, die im Mai 1849 ihren Posten ver⸗ lassen haben, haben auch nach der Ansicht des Ministeriums in dieser Zeit nicht den Schlaf des Epimenides geschlafen und kön⸗ nen jetzt nicht da wieder fortmachen, wo sie damals aufgehört ha⸗ ben.““ Allein eine Zurückweisung des vorliegenden Versuchs ein⸗ zelner Staatsbürger, sich den Gesetzen und der künftigen Verfas⸗ sung des Landes zu entziehen aus keinem anderen Grunde, als weil

darin die Grundrechte als maßgebend betrachtet werden, so wie eine Rüge der eben so unschicklichen nicht entsprechenden Anrufung auswärtiger Staaten, ist bis jetzt nicht Die In⸗ erfolgt.

als den bestehenden Verhältnissen.

Die Mittheilung an die Landes⸗Versammlung ist vielmehr

terpellation des Abgeordneten Kolb wegen Absetzung von Gemeinde⸗ nach einer Bemerkung des Ministers des Innern der einzige Schritt,

raths⸗Mitgliedern in Speyer wurde, da der Staats⸗Minister des vezu sich die Regierung veranlaßt sah. Der Z

weck dieser Mitthei⸗

Innern fortwährend durch Unwohlsein verhindert war, in der Kam⸗ nang, worüber das Ministerium sich nicht aussprach, ist ohne Zwei⸗

mer zu erscheinen, von demselben in folgender Weise schriftlich be⸗ über ünigl. ekurs

antwortet: „4) An das Staats⸗ Ministerium des Iuern die hier angeregte Einschreitung und weitere Verfügung der Regierung der Hfalz weder eine geschäftliche Anzeige, noch ein

der, zuerst die Ansicht der Landes⸗ Versammlung zu vernehmen, und wenn dieses, so kann dasselbe über de Stimmung der Landesversammlung hinsichtlich des Protestes schcn nach der Aufnahme in der letzten Sitzung nicht im Zweifel

sein. Es lag aber auch in dem ganzen Vorgang zugleich ein schwerer Vorwurf für die Politik der Staatsregierung, welche ihren alten Feinden, den Medialisirten, von neuem Waffen in die Haͤnde n hat durch ihr Bestreben, den alten Bund, wenn schon mit

orbehalt einer Revision der Bundesverfassung, wieder herzustellen. Es lag noch mehr darin eine Verwerfung der von dem Departe⸗ ments⸗Chef des Auswärtigen in einer früheren Sitzung ausgespro⸗ chenen Ansicht von der forkdauernden Gültigkeit aller aus dem Bun⸗ desvertrag von 1815 entspringenden Rechte und Pflichten; denn nun lag die Konsequenz einer solchen Anerkennung offen vor, und es wird sich die Staats⸗Regierung, wenn sie anders jene Ansicht theilt, dem Art. 14 der Bundesakte (wegen der Stan⸗ desherren) schwer entziehen können. Statt nun aber durch eine einschränkende Erklärung des früher ausgesprochenen allgemeinen Grundsatzes gegen die tiefgreifenden Folgerungen aus demselben Beruhigung zu geben, schloß sich zwar der Departements⸗Chef des Aeußern dem von dem Minister des Innern Geäußerten an, fand sich aber zugleich veranlaßt, nunmehr wiederholt und bestimmter als srüher zu erklären, daß die deutsche Bundesakte noch rechtlich be⸗ stehe, was auch von allen deutschen Staaten anerkannt sei.“ Die Kommission erörtert nun die drei Fragen: 1) Besteht der deutsche Bund von 1815 noch, besteht er mit allen ursprünglichen Rechten und Pflichten? Die Ansicht der Kommission geht dahin, daß der Bund von 1815 durch Errichtung der provisorischen Centralge⸗ walt in dem Gesetze vom 28. Juni 1848 und durch Aufhebung des beständigen Organs des Bundes, der Bundes⸗Versammsung, in jenem Gesetze für immer aufgehoben worden, woraus sich dann von selbst auch ergiebt, daß keine der ursprünglichen Bundesbefug⸗ nisse und Bundespflichten für die Bundesmitglieder mehr besteht, und daß die Bezugnahme der Verfassungs⸗Urkunde von 1819, §. 3, auf den Bund und die Beschlüsse der Bundes⸗Versammlung be⸗ deutungslos geworden ist. II. Gilt noch die deutsche Bundesakte vom 10. Juni 1815 als gemeinrechtliche Quelle? Die Ansicht der Kommission geht im Widerstreit mit der des Departements⸗Chefs der auswärtigen Angelegenheiten da⸗ hin: daß die Bundesakte hinsichtlich ihrer wesentlich föderativen Bestimmungen, also hinsichtlich der gesammten Bundesverfassung, nicht mehr gültig sei und dieselbe somit als Quelle des Bundes⸗ rechtes nicht mehr betrachtet werden könne; daß dieselbe vielmehr die Eigenschaft eines Grundgesetzes des deutschen Bundes mit Auf⸗ hebung der Bundes⸗Versammlung im Juni 1848 verloren habe und ein consensus gentium germanicarum für ihre neuerliche Rereption, wenn je auf diesem Wege ein Staatenverein gebildet werden könnte, nicht erweislich sri. III. Wie verhält es sich mit

der Anwendung des Art. 14 der Bundesakte hinsichtlich der Rechts⸗ verhältnisse der vormals reichsständischen Fürsten und Grafen, so wie der vormaligen Reichsritterschaft? Diese Frage ist durch den vorerwähnten Protest in den Vordergrund getreten. Die Kom⸗ mission ist der Ansicht, daß der gedachte Protest rechtlich unerheblich sei, weil er dem klaren Rechte des Landes widerspreche. Abgesehen von den von dem Chef des Departements der auswärtigen Ange⸗ legenheiten schon gegebenen Erklärungen hält die Kommission die

Ansichten für beunruhigender, worin das Gesammt⸗Ministerium

einig zu sein scheine. Dahin gehört namentlich, sagt die Kommission,

das willkürliche Ziel, welches der Wirksamkeit des Gesetzes vom

1. Juli gestellt wird. Abänderung des

Dahin gehört ferner der neue Entwurf einer IX. Kapitels der Verfassungs⸗Urkunde, woraus hervorgeht, daß es mit Ausscheidung der auf Stan⸗ desvorrechten beruhenden Elemente in der ersten und zwei⸗ ten Kammer eben nicht genau genommen wird. Dahin gehört end⸗ lich ganz besonders die wiederholte Behauptung des Departements⸗ Chefs der auswärtigen Angelegenheiten über den Fortbestand des Bundes und der Bundes⸗Akte, wobei natürlich auch Art. 14 keine Ausnahme bilden könnte. Nach den Vorlagen, welche im Namen der Staatsregierung im Dezember v. J. über das Interim und im März d. J. über das münchner Bündniß gemacht worden, scheint

es allerdings, daß jener bundesrechtliche Standpunkt des Departe⸗

ments⸗Chefs der auswärtigen Angelegenheiten von dem Gesammt⸗ Ministerium getheilt werde. Die Kommission sieht sich daher in der Nothwendigkeit, folgende Anträge zu stellen:

1) Das Gesammt⸗Ministerium zu ersuchen, die Landesversammlung unverweilt darüber aufzuklären, ob dasselbe die Aeußerungen des Des⸗ partements⸗Chefs der auswärtigen Angelegenheiten über die Fortdauer des deutschen Bundes und der Bundesakte und aller daraus hervor⸗ gehenden Rechte und Verbindlichkeiten der Bundesglieder in ihrem ganzen Umfange theile und deren Folgen auf seine Gesammtver⸗ antwortung übernehme, anderenfalls aber der Landes⸗Versammlung darüber Beruhigung zu geben, daß der in seinem Innern herr⸗ schende Zwiespalt und die Gefahr, welche aus der Führung der auswärtigen Geschäfte in einem den Volksrechten gefährlichen, wo nicht feindlichen Sinn sofort beseitigt sei. 2) Gegen das Gesammt⸗Ministerium die Erwartung auszusprechen, daß einer Rückkehr zum deutschen Bunde oder einer anderen Ver⸗ letzung der Rechte des deutschen Volkes und des württembergischen insbesondere von seiner Seite kein Vorschub geleistet, vielmehr Alles angewendet werde, um in Verbindung mit den anderen deutschen Regierungen das deutsche Verfassungswerk durch Wiederberufung einer National⸗Versammlung zu Ende zu bringen. 3) Ueber den

Protest einiger vormaligen Standesherren zur Tagesordnung über⸗

zugehen.

8n pir bben der Berichterstatter Reyscher den Bericht in Kürze erstattet hatte, ergreift das Wort Kuhn: Als ich aus den öffent⸗ lichen Blättern vernahm, daß heute die Berathung über die deut⸗ sche Frage auf die Tagesordnung gesetzt werde, so habe ich mich entschlossen, mit Hintansetzung meiner Gesundheit hier zu erschei⸗ nen, um an der Debatte Antheil zu nehmen. Das, was von der Kommission beantragt wird, entscheidet in meinen Augen nichts und ist, fast möchte ich es sagen, auch nicht so ernstlich gemeint. Der praktische Zweck der heutigen Verhandlung wird wohl der sein, daß wir auf die Protestation der Standesherren eingehen, und ich wünsche

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