1850 / 176 p. 4 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

schranken von einander getrennt waren? Diese Zersplitterung be⸗ ruht so wenig auf einem Naturgesetze, das vielmehr eine einheit⸗ liche Handelspolitik und Gesetzgebung für keine andere Nation von gleich hoher Bedeutung sein würde. Im Großen sind die Wirthschafts⸗ und Handels⸗Anliegen ganz die gleichen, und hieran ändert der Umstand nichts, daß die verschiedenen Zweige der natio⸗ nalen Productionen noch nicht überall zu gleicher Höhe ausge⸗ bildet sind, was gerade durch die Zolleinigung am vollständigsten erreicht werden wird. Vielmehr sind die noch trennenden Zoll⸗ schranken widernatürlich und darum auf die Dauer nicht halt⸗ bar; nur daß, je länger die Unnatur der Dinge waltet, es desto schwieriger wird, ohne Störung zu der Natur zurückzukehren, da po⸗ liti che Sünden mit Wucherzinsen gebüßt werden. Selbst die Ver⸗ schiedenheit der Verhältnisse in den noch bestehenden Zollgebiets⸗ Gruppen ist so gearbeitet, daß sie sich durch einen Zollverband zu gegenseitigem Vortheile ergänzen. Gerade diese wirthschaftliche, diese kontinentale und maritime Ergänzung und Abrundung, welche durch den Zusammenschluß der österreichischen, mitteldeutschen und norddeutschen Zollgruppen gewonnen wird, sodann die Größe des dadurch zum freien Austausche aller eigenen oder einmal eingeführ⸗ ten Erzeugnisse erlangten Marktes, beides wird die Handelspolitik dieses mächtigen Zollbundes vereinfachen und eine praktische Ver⸗ ständigung über das leitende Grundprinzip derselben herbeifüͤhren. Trotz des kurzen Bestehens des Zollvereins und seiner im Gan⸗ zen unzweifelhaft günstigen Wirkungen hatte sich doch bereits ein Zwiespalt der Ansichten über das Zollsystem von der größ⸗ ten Schärfe und Schroffheit in demselben festgestellt, und in der That wäre kaum abzusehen, wie dieser Widerspruch zur wahren Befriedigung beider Theile gelöst werden könnte, wenn der Zollver⸗ ein auf seine jetzigen ökonomisch engen und ungenügenden Grän⸗ zen beschränkt bliebe, selbst wenn es ihm gelänge, sich einseitig nach der Nordsee auszudehnen. Der Süden und Westen würden sich in ihrer beengten Lage gespornt fühlen, immer entschiedener auf ein höheres Schutzsystem zu dringen, die norddeutschen Küstenländer würden immer abgeneigter werden, einem solchen Verlangen nach⸗

V

zugeben, weil beide Theile für ihre vorwiegende Thätigkeit bei der fortdauernden Scheidewand gegen den gesammten Südosten keinen genügenden Spielraum erlangten. Gegensätze aber, die nach einem Naturgesetze innerhalb enger Gränzen immer schrofser werden, und entweder zu neuer Spaltung oder zu Unterdrückung des einen Theils durch den anderen führen, können durch Erweiterung der Gränzen überwunden und zu einem Höheren vermittelt werden. In dem vereinigten Königreiche der Niederlande waren die vielfach ver⸗ wandten nördlichen und südlichen Theile zwar durch die gewichtigsten materiellen Bande verknüpft, dennoch reichten diese innerhalb der engen Gränzen zur Vermittelung des in den Interessen vorhandenen Dualismus nicht aus, und dieser führte weiter und weiter, bis zur Wiederabtrennung Belgiens, von Holland, die vielleicht nie erfolgt wäre, wenn das vereinigte König⸗ reich der Niederlande einem größeren handelspolitischen Bunde an⸗ gehört hätte, in dessen weiten Gränzen jene Gegensätze sich auszu⸗ gleichen und zu versöhnen hinlänglich Raum gefunden hätten. Der Spielraum, den der Anschluß Oesterreichs an den deutschen Zollbund in jeder Richtung der Erzeugung und des Verkehrs nach Osten er⸗ öffnete, die volkswirthschaftliche und handelspolitische Ergänzung, welche damit nothwendig verbunden wäre, würde jenem bedenklichen Dualismus der Ansichten und Interessen thatsächlich sosort die Spitze abbrechen und fortan auf der gewonnenen breiten ökonomischen Grundlage den ungestörten, der Wohlfahrt des Ganzen entsprechen⸗ den Ausbau der einheitlichen Handelspolitik gestatten. Darum ist es auch wahrscheinlich, daß die Nordseestaaten unter den in beiden Fäl⸗ len sonst gleichmäßigen Bedingungen sich weit eher entschließen werden, nem 70 Millionen Bewohner umfassenden österreichisch⸗deutschen Zollverbande mit verhältnißmäßig wirksamen Schutz⸗Zöllen für die Haupt⸗Industriezweige, als dem Zollvereine in seinem gegenwärti⸗ gen Bestande beizutreten. In der That, die unbefangenen Freunde der Handelsfreiheit müssen im mitteleuropäischen Handelsbunde einen unendlich wichtigeren Schritt zur wahren Verkehrsfreiheit erblicken, als in der bloßen Ausdehnung des jetzigen Zollvereins über die Nord⸗ see⸗Staaten, und gerade bei fest begründeter Ueberzeugung von der Wahrheit ihrer Ansichten müssen sie der wohlthätigen Wirkungen des freien Verkehrs auf einem so umfassenden Territorium so gewiß sein, daß sie aus jenem Schritte viele weitere in gleicher Richtung und endlich den Sieg ihrer Sache ableiten sollten. Andererseits müssen aber auch die Anhänger eines rationellen Schutzzoll⸗ und Reziprozitäts⸗ Systems jenem großen Handelsbunde den Vorzug geben, nicht blos, weil hier die nationale Grundlage die breiteste und umfassendste, son⸗ dern auch weil dieser Handelskörper allein im Stande ist, jenes Sy⸗ stem zur vollständigen Durchführung zu bringen. Handelsfreiheit und Schutzzollsystem bilden nicht im Prinzipe nothwendige Gegen⸗ sätze, und der Kampf zwischen Schutzoll und Freihandel kann durch die österreichisch-deutsche Zolleinigung auf befriedigende Weise ge⸗ löst werden. Durch diese Einigung wird dem einen wie dem an⸗ deren Prinzipe [wesentlich Rechnung getragen, denn je kleiner das Land, desto bedenklicher wird der Schutzzoll, desto nothwendiger der Freihandel; je ausgedehnter dagegen der eigene Markt, desto größer der innere Mitbewerb; je größer dieser, desto unmöglicher das Monopol, desto niederer die Waarenpreise, desto größer auch die Fähigkeit zum Mitbewerb auf dem Weltmarkte. Auf einem engen Markte wird der Schutzzoll zum Vorrechte und zur Bürde der Uebrigen; auf einem weiten Markte gleicht sich dies zum Vortheile des Ganzen bald aus, der spornende Schutz erweckt die schlummernden Kräfte zur Thätigkeit, er verleiht den nöthigen freien Spielraum zum Erstarken und giebt dem Auslande gegenüber die fehlende Ebenbürtig⸗ keit. Allerdings begegnet man, auf den Standpunkt der Sonder⸗ interessen hinuntersteigend, noch manchen Befürchtungen und Kon flikten. Allein war es anders, als man in den dreißiger Jahren zum Abschlusse der Zollvereinsverträge schritt? Unmöglich schien es alle Ansprüche zu befriedigen, und doch sind die Befürchtungen, wenn damals auch noch so weitläufig dokumentirt, zu Schanden geworden, weil das Unnatürliche der inneren Zollschranken und der Trennung schwerer wog als alle statistisch belegten Bedenken. Die nämlichen Erscheinungen wiederholen sich jetzt; wird aber der größere Zollverband nicht auch ein gleiches Ergebniß herbeiführen? Und wenn die inneren Fortschritte des Zollvereins während der letzten Jahre seines Bestandes geringer waren als während der ersten, zeigt sich darin nicht, daß das natürliche Bedürf noch unvollständig befriedigt, noch nicht alle Bedingun⸗ S wetblichen Entsaltung erfüllt waren, so lange der nrennt von eöehsschen dem Nordwesten und Suͤdosten, ge⸗ Bimnenland blieh 7 wie von der füdlichen Mittelsee, wesentlich durch den Freihandel Verkehre unterbunden war 2 Nur und Verschmelzung aller 1S ehete Haraabnaische Verbindung Nationen allmäligs die Sget mmlichen Gegensätze gewinnen die nach außen sich zu gkeit und Kraft, auch den Freihandel jene Gegensätze n ungen. Je mannigfaltiger und vielseitiger erscheint die Einheit des dandele fim 98 e 9 nothwendiger Schaven einer unnatürlichen matericllen 8eresanae Dis ütsssr schaft hat den scheinbaren Gegensatz von Handelsfreiheit und Schutz

1

e“]

zoll überwunden, seitdem sie nicht mehr bei der Abstraction stehen ge⸗ blieben, sondern zu dem lebendigen Menschen und Volke fortgeschrit⸗ ten ist. Sie will die Handelsfreiheit, aber sie läßt auch Schutz und Differenzialzölle als Mittel dazu, zur industriellen Erziehung, zur Machtentwickelung und als Waffe zu. Alles kömmt nur darauf an, wie man diese Mittel zu handhaben und anzuwenden versteht. Selbst⸗ zweck ist so wenig die Handelsfreiheit als der Schutzzoll; beides sind nur Mittel für höhere menschliche und nationale Zwecke. Jedenfalls scheint eine lange Erfahrung dafür zu sprechen, daß wir durch eine die vaterländische Arbeit sorgsam schützende, die Interessen verei⸗ nende Politik eher zur Handelsfreiheit gelangen werden, als da⸗ durch, daß wir auf diesem Gebiete nach außen entwaffnet, nach in⸗ nen zerrissen bleiben. (Fortsetzung folgt.)

8 *

Uuslaud.

Frankreich. Paris, 23. Juni. General Magnan ist von Straßburg hier angekommen und unmittelbar nach seinem Eintreffen im Elysee empfangen worden.

Am 15. August soll die Strecke der Paris⸗Straßburger Eisen⸗ bahn von Chalons sur Marne bis Vitry dem Verkehr übergeben werden.

Das Univers erklärt, Montalembert habe keinen Theil an Redaction und Korrespondenz in demselben.

Die Gazette de France sagt in einem Artikel: „Die le⸗ gitimistische Krise“, über die Fusionisten ihrer Partei: „Die Stel⸗ lung der legitimistischen Repräsentanten ist nicht mehr haltbar. Sie sehen, daß Alles, was sie im Namen der Ordnung bewilligen, nur die Orleanisten kräftigt und ihre Ansprüche steigert. Sie werden daher zum Grundsatze des National⸗Rechts zurückkehren. Aber sie mögen sich eilen. Bald fällt das Gitter, und die Zugbrücke wird aufgezogen, denn der Krieg gegen die Männer der Usurpation wird ernsthaft sein.“

Dänemark. Kopenhagen, 20. Juni. (Departements⸗ tidende.) Mit dem im Frühjahr von Island angekommenen Postschiff hat das Ministerium des Innern die gewöhnlichen Be⸗ richte der dortigen Amtleute und Kreis⸗Vorsteher, den allgemeinen und ökonomischen Zustand des Landes im vorigen Jahre betreffend, erhalten. Wir theilen aus denselben folgende Uebersicht mit:

1) Das Wetter. Im Süd⸗Amte fiel in den ersten 3 Mo⸗ naten des Jahres viel Schnee, und die Kälte war anhaltend, doch nicht besonders streng. Im Ganzen war das Wetter unbeständig, mit starken Nordstürmen begleitet. Im April und Mai trat bestän⸗ digeres Wetter ein, doch dauerte die Kälte des Nachts fort, und der Niederschlag war unbedeutend. Der Sommer war trocken, die Wärme ungewöhnlich und anhaltend, obschon bisweilen Nachtkälte eintrat. Auch der Herbst war mild und nicht sehr regnerisch, und hielt die milde Witterung auch im November und Dezember an. Nur ein einzigesmal sank im Dezember das Thermometer, auf we⸗ nige Tage, auf 10 Grad herab. Die Heu⸗Aerndte ist nicht sehr ergiebig gewesen, aber das eingebrachte Heu ist vorzüglich. 1

Im West⸗Amt ist das Wetter etwa eben so, wie im Süd⸗Amt gewesen. Der Winter etwas schneereich, das Frühjahr milder, in⸗ dem zu Ostern Thauwetter eintrat, der Sommer trocken und warm, der Herbst und der Anfang des Winters mild, mit Ausnahme der ersten Tage im November, wo, zumal in den nördlicheren Gegenden des Amts, ein starker Schneefall, von Nordstürmen begleitet, eintrat. Die Heu⸗Aerndte ist sehr gut gewesen. u““

Im Nord⸗ und Ost⸗Amte war das Frühjahr ziemlich kalt, der Sommer ungewöhnlich trocken mit stillem Wetter und mittlerer Wärme, der Herbst mild. Im Anfang des November fiel etwas Schnee, dann trat aber wieder Thauwetter ein, und der Erdboden blieb bis zum Ende des Jahres beinahe schneefeucht.

2) Der Viehstand. Im Süd⸗Amt ist derselbe das ganze Jahr sehr gut gewesen und die Schafpest hat sich nicht gezeigt. Der Heu⸗Vorrath von 1848 war ausreichend und von guter Qua⸗ lität, und eben so wird es mit den Vorräthen von 1849 der Fall sein, da es die milde Witterung zuließ, daß Pferde und Schafe und sogar Lämmer bis zum Ende des Jahres auf den Beldern weideten.

Dasselbe gilt im Ganzen vom West⸗Amt, wo dieselbe günstige Witterung ähnliche Verhältnisse hinsichtlich dieser Thiere herbeige⸗ führt hat. Die Schafkrankheit hat sich nur an einzelnen Orten und in sehr geringem Grade gezeigt. Auch hier hat das Vieh bis zum Ende des Jahres sich das Futter suchen können.

Auch im Nord⸗ und Ost⸗Amt ist der Viehstand gut gewesen, obwohl die Qualität des im Jahre 1848 eingebrachten Heu's ge⸗ ring war. Das im Jahre 1849 geärndtete Heu war dagegen vor⸗ züglich, und da die Heerden auch hier bis in den Spätherbst hin⸗ ein das Futter suchen konnten, so war kein Futtermangel zu be⸗ furchten. Die Schafpest hatte sich bis jetzt fast gar nicht im Amte gezeigt. 3) Der Gartenbau. Im Süd⸗Amte hat der Gartenbau wegen des warmen Sommers an den meisten Orten eine unge⸗ wöhnlich reiche Ausbeute gewährt. Die Kartoffeln haben überall, wo der Anbau derselben versucht worden, eine sehr gute Aerndte gewährt.

Im West⸗Amte ist der Gartenbau im vergangenen Sommer recht gut gelungen, mit Ausnahme der Kreise Dala und Stranda. Im Kreise Bardastrand ist er sogar ausgezeichnet gut geglückt. Der Kartoffelbau ist im Zunehmen, besonders im Kreise Barda⸗ strand, wo die Kartoffeln überdies von sehr guter Qualität sind.

Im Nord⸗ und Ost⸗Amt ist man mit dem Gartenbau nicht sonderlich weit gekommen; doch ist der Kartoffelbau an mehreren Stellen, besonders im Kreise Oefjord, ziemlich verbreitet. Der Kar⸗ toffelbau ist im vergangenen Jahre gut gelungen, und von der Kar⸗ toffelkrankheit hat man nirgends etwas gemerkt. -“

4) Die Fischereien. Im Südamte war die Dorschfischerei ungewöhnlich reich, der Fisch aber nur geringer Qualität, weshalb sie, im Verhältniß zum Fang, eine geringe Ausbeute gewährte. Der Fang von Meerkälbern (gemeinen Robben) zu Westmanné, wo er besonders getrieben wird, war gering. Der Ertrag der Herbst⸗ sischereien ist fast überall an der Faxebucht sehr reich gewesen.

Im Westamt war die Winter⸗Dorschsischerei, welche in den Kreisen Snäfellsne, Bardastrand und Isafjord betrieben wird, im ersten dieser Kreise etwas geringer, als gewöhnlich, in den beiden letztgenannten dagegen sehr glücklich. Die Frühjahr⸗Fischerei war überall, besonders in den genannten drei Kreisen, zsehr glücklich. Der Seehundsfang mit Harpunen in Isafjord war im Winter un⸗ glücklich, aber der Fang von Meerkälbern mit Deckfahrzeugen loh⸗ nend. Indessen lieferte der Seehundsfang im Kreise Isafjord im Herbste bessere Resultate, und die Herbstfischereien waren hier, wie in den Kreisen Bardastrand und Stranda, glücklich, im übrigen Theile des Amtes dagegen unbedeutend. 4 8

Im Nord⸗ und Östamt gelang der Meerkälberfang im Früh⸗ jahr an mehreren Orten recht gut, der Seehundsfang dagegen we⸗ niger, und mißlang dieser Fang an einigen S elen gänzlich. Di

(Dorschfischerei war überall vorzüglich gut und blieb so an den Oef⸗

jord⸗ und Thingo⸗Küsten bis zum Ende des Jahres. Im Kreise Oefjord glückte auch der Fang von Meerkälbern im Herbste gut. Der Seehundsfang nimmt dagegen von Jahr zu Jahr ab.

5) Der Handel. Im Suͤdamt ist die Zufuhr der nothwen⸗ digen Artikel bedeutend gewesen und sämmtliche Handelsplätze an der Faxebuhl waren wohl versehen. Der Handel wurde im Ganzen als vortheilhaft für die Einwohner angenommen, nur der Preis des Klippfisches war niedrig, 12—14 Rbthlr. a Schiffspfund, was

theils dessen geringerer Qualität, theils dem verminderten Absatze in Folge des Krieges zugeschrieben wird. Ueber Mangel an baa⸗ rem Gelde beim Handel wurde wie in den vorhergehenden Jahren, geklagt.

Im Westamt scheint der Handel etwas weniger drückend für die Eingeborenen gewesen zu sein, als im Jahre 1848, doch wird über niedrige Preise der isländischen Waaren geklagt. Die noth⸗ wendigen Artikel sind hinreichend zugeführt worden, auch hielt man die Wintervorräthe für ausreichend. Es wird auch hier über Man⸗ gel an baarem Gelde geklagt, so wie darüber, daß sich, vermuth⸗ lich der Kriegsverhältnisse wegen, so wenige Spekulanten eingefun⸗ den hatten. Uebrigens wird der ökonomische Zustand des Amts, besonders in den höheren Distrikten, wo der Sinn fur besseren An⸗ bau geweckt zu werden anfängt, als recht gut geschildert.

Im Nord⸗ und Ost⸗Amt ist der Handel im Ganzen recht vor⸗ theilhaft für die Bewohner gewesen. Die nothwendigen Artikel sind in hinreichender Menge zugefuhrt worden und die Vorräthe hielt man überall für genügend. Der ökonomische Zustand wird im Gan⸗ zen als gut geschildert. G

6) Der Gesundheitszustand. Im Süd⸗Amt ist derselbe im Ganzen gut, und die Sterblichkeit unter Erwachsenen gering gewesen. Dagegen haben Kinderkrankheiten viele Opfer gefordert, besonders in den Kreisen Arne, Rangarvalla und Borgarfjord. Scharlachfieber soll sich im Kreise Skaptafell, jedoch ohne bedeutende Sterblichkeit, gezeigt haben. 11“ 8

Im West⸗Amt ist der Gesundheitszustand im Ganzen sehr gut gewesen und die Kinderkrankheit, welche auf dem Süd⸗ und Nord jande geherrscht hat, hat sich hier nur in den Kreisen Myra und Hnappedal gezeigt; indessen sind doch, wie gewöhnlich, viele neuge borenen Kinder, besonders in den Seedistrikten, gestorben.

Im Nord⸗ und Ost⸗Amt ist der Gesundheitszustand gleichfalls sehr gut gewesen; doch sind Kinderkrankheiten, namentlich in den Kreisen Hunavate, Skagafjord und Oefjord, sehr verbreitet gewesen, wie auch ein bösartiges, typhöses Fieber an einzelnen Stellen im Kreise Söndermule hervorgetreten ist.

Türkei. Semlin, 19. Juni. (Lloyd.) Am 15. Juni griffen die Bulgaren die Festung Belgradcicza an, wurden aber mit einem Verluste von funfzig Mann, worunter auch zehn bis funfzehn Türken, von der türkischen Besatzung zurückgeschlagen. Dennoch sammeln sich viele bulgarische Insurgenten, größtentheils mit Heugabeln und Knütteln bewaffnet, daher sie leicht von den regulairen türkischen Truppen zerstreut werden können. Als Haupt⸗ rädelsführer dieses Aufstandes wird ein gewisser A. Rascha bezeich⸗ net. Als Hauptgrund der Empörung giebt man wie in Bosnien Erpressung und Bedrückung von Seiten der unter⸗ geordneten Pforten⸗-Organe an. So wie in Travnik dem neulich verstorbenen Tahir Pascha, so hat man es in Bulgarien dem widdiner Zia Pascha zu verdanken, daß nicht schon Blutströme geflossen sind. Zia Pascha sendet aus Mensch⸗ lichkeit Parlamentäre zu den verirrten Bulgaren, bestraft die Will⸗ kür der Aga's und läßt kein Mittel unversucht, um die unglück⸗ lichen Bulgaren von ihrem verderblichen Vorhaben, sich von der Pforte loszusagen, abzubringen und Ruhe herzustellen. Die Bul⸗ garen haben im Grunde jetzt gar keine große Ursache, mit der Re⸗ gierung unzufrieden zu sein, die ihnen großen Vorschub leistet.

Ihre Bildungs⸗Anstalten haben eine hohe Stufe wie nie erreicht, in kirchlicher Beziehung können sie frei wirken. Der Sultan hat ihnen sogar gestattet, ihre Bischöfe nach Belieben aus ihrer Mitte zu wählen. Der Fürst von Serbien, Karagjorgjevich, ist über die⸗ sen Aufruhr sehr entrüstet.

Wissenschaft und Kunst.

Kunstausstellung in der Königlichen Akademie der Künste.

(Vergl. Preußischen Staats⸗Anzeiger Nr. 113 Beil., 122 Beil., 128 Bell., 142 Beil., 146 Beil. 151 Veil. 159 Beil.)

VIII.

Bildwerke: Rietschel. Rauch. Wichmann. Schievel⸗

bein. von Printz. Dankberg. G. Bläser.

Streichenberg. Hartung.

Die Ausstellung ist schon eine Weile geschlossen. Wir kommen etwas spät hinterher mit unserem letzten Artikel, in welchem wir noch über die Bildwerke zu berichten haben, können dies aber um so eher verantwor⸗ ten, da uns der Raum hier doch nur die bemerkenswerthesten derselben zu besprechen gestattet, und diese ja zum Theil eine solche Bestimmung haben, daß sie auch in Zukunft dem Publikum zugänglich sein werden.

Vom Professor Rietschel in Dresden sind im Katalog drei Werke

angeführt. Ausgestellt waren deren fünf. Es ist schon interessant, eine solche Mannigfaltigkeit der Vorwürfe, wie sie in diesen funfen sich darstellte, von ein und demselben Künstler behandelt zu sehen. Erstaunlich aber ist es, wenn man da auf jedem dieser ganz verschiedenen Gebiete einer Kunst⸗ leistung begegnet, die uns kaum entscheiden läßt, für welches derselben der Künstler am meisten befähigt ist. Da war zunächst ein bereits durch den Gypsguß allgemeiner bekannt gewordenes Werk: die Büste Felix Mendelssohn's. (Der treffliche Gyps⸗ guß aus Eichler's Kunstanstalt unter Nr. 1401, außerdem ohne Nummer die später ausgeführte Marmorbüste.) Neben der sprechenden Formenähnlich⸗ keit, die alle Freunde des Verstorbenen freudig anerkennen, ist in dieser Büste besonders der lebendig durchgeistete Ausdruck der gedankenreichen, rasch und stark empfindenden Künstlerseele in einer Weise wiedergegeben, wie wir es selten in plastischen Portraits finden. Diese Wirkung ist zum Theil eine Folge jener feinsten Ueberarbeitung, mit welcher Rietschel in den Zügen theilweise eine Wirkung der Farbe erzielt. Es ist nicht zu leugnen, daß jene Technik unter Umständen höchst bedenklich werden, die eigentlich plasti⸗ sche Wirkung zerstören und statt der männlichen Frische und Kraft den Wer⸗ ken etwas weichlich Verschwommenes und weiblich Aengstliches geben kann. Wir möchten dies zumal bei den Schülern und Nachahmern fürchten, mus⸗ sen aber zugestehen, daß der Meister selbst die Gränze wohl zu halten weiß. Das bezeugen uns in vollem Maße die übrigen Werke. Wir sahen der Marmorbüste Mendelssohn's gegenüber eine (im Katalog nicht ange⸗ führte) Statuette Göthe's. Es ist, wie man uns erzählte, eine zufällig entstandene Skizze. Der Dichter sitzt da, die Lyra in der Hand, mit begei⸗ stertem Blicke nach oben schauend. Kühn und schwungvoll ist hier die ganze Auffassung, harmonisch die Durchführung und besonders die Gewan⸗ dung von klassischer Schönheit.

Haben wir hier ein Werk von durchaus idealistischer Haltung, so steht gleich nebenan eines von scheinbar ganz naturalistischer Durchführung, in seiner Weise noch schöner und vollendeter. Verhüllt an dieser kleinen Sta⸗ tuette den portraittreuen Kopf es bleibt doch noch Lessing, bieibt der

kecke, selbstbewußte, klare Denker, der entschieden männliche Charakter. Die ine Hand mit einer Schriftrolle auf einen Säulenstumpf gestützt, die an⸗

mmochte

dere wie spielend leicht am Westenknopfe, steht er da, keck, charakteristisch wahr, so recht mitten in dem Leben, das ihn umgiebt, wie aufhorchend auf eine Bemerkung, die ihm entgegen gehalten wird, und zur treffenden, schla⸗ genden Antwort bereit. Eine Kraft und Sicherheit des Gedankens, eine geistige Ueberlegenheit spricht aus jedem Theile dieser Gestalt in einer Le⸗ bendigkeit der Darstellung, daß wir über dem Interesse für das Kunstwerk kaum an den Künstler denken, der es geschaffen. Und doch, wenn wir die⸗ sen lebendigen Eindruck des Werkes im Einzelnen verfolgen: wie viel Kunst war da nöͤthig, um diese einfach wahre, natürliche und zugleich schöne Wirkung zu erreichen! Wie meisterhaft ist diese Tracht seiner Zeit behan⸗ delt, der einfache Rock, die gestickte lange Weste, die kurzen Hosen und seidenen Strümpfe da ist nichts, was plastisch unschön oder sonst stö⸗ rend wäre: die Schwierigkeiten des Kostüms sind in Schönheiten verwan⸗ delt. (Die Statuette Nr. 920 ist eine von des Künstlers Hand verfertigte Kopie des kolossalen Modells, welches er für den Bronzeguß zu dem in Braunschweig aufzustellenden Denkmale Lessing's ausgeführt hat.)

Und was ist nun das Rechte, das künstlerisch Vollendetere, jene ideale Auffassung mit klassischer Drappirung oder diese Darstellung des Menschen in seiner gewöhnlichen von der Sinnesweise seiner Zeit bedingten äußeren Erscheinung? Wir sagen getrost: an seiner Stelle kann Beides das künst⸗ lerisch vollendete sein, und sagen weiter: Hier ist Beides an seiner Stelle. Gilt es Goethe zu feiern ich glaube nicht, daß wir dem lebensklugen Hosmanne, dem großherzoglichen Minister das Dentmal setzen, wir setzen es Goethe, dem Dichterkönige, der in tausend Schöpfungen seines Genius uns fort und fort lebt. Lessing aber wie wollt Ihr ihn würdiger feiern, denn als den Mann, der mitten in seiner Zeit steht, ein leuchtender Stern seiner Zeit gerade durch das, was er in dieser Zeit und gegenüber dieser Zeit schafft und wirkt. Ein klassisch drappirter Lessing mahnt uns an das, was dem großen Manne zum größeren Dichter mangelte; ein Goethe im Ueberrock erzählt uns ohne zu wollen, daß es etwas giebt, was den großen Dichter zum größeren Manne hätte machen können.

Ein viertes (ebenfalls nicht im Katalog verzeichnetes) Werk führt uns wieder auf ein ganz anderes Feld, auf das der symbolischen Darstellung. Unter dem Bilde kindlicher Genien sind in vier Medaillons die Tages⸗ zeiten dargestellt. Der Morgen. Der kleine Schelm ist eben erwacht. Die Fackel beginnt hell zu flammen, neben ihm steigt singend die Lerche empor. Er aber schüttelt den letzten Rest des Schlafes ab, indem er in einem halb spaßhaften allerliebsten Uebermuthe der Eule der Nacht einen derben Fußtritt giebt. Es ist eine schelmische Keckheit, eine Elastizität in dem Bürschchen, aus der uns so recht die volle Poesie der Morgenfrische anlacht. In freudiger Kraft stürmt er dann als Tag dahin, den Blu⸗ menkranz in der einen Hand, mit der andern nach dem Schmetterlinge ha⸗ schend. Ein lichter, sonniger Tag ist es, die gesundeste, heiterste Lebens— fülle strahlt aus jedem Gliede der kleinen wunderlieben Gestalt. Der Abend. Die Fackel will verlöschen, zur Seite huscht auch schon die Fle⸗ dermaus vorüber. Er aber ist so matt vom Spiele, schwebt so langsam träumerisch dahin, die Augenlieder werden ihm so schwer. Es ist elwas rührend Liebliches in solch schlaftrunkenem Kinde, und es ist wohl nicht blos sombolische Darstellung, sondern innerlichst verwandte Poesie, die in diesem Bilde uns die ganze träumerische Schönheit eines klaren Sommer⸗ abends entgegenführte. Nacht. Die Eule zieht wieder ein in ihr Reich. Der Kleine ist eingelullt im lieblichsten Schlummer; die müde lasse Hand hält träumerisch die Mohnköpfe, die er noch zuletzt spielend gesam⸗ melt. Das Gewand, welches in der lichten Freudigkeit des Mittags nichts von dem leuchtend schönen Körperchen verhüllte, hat er jetzt halb über das liebe Köpfchen weggezogen. 8 Alle vier Medaillons, ausgeführt in einem Maßstabe, in welchem sie sich vortrefflich zur künstlerischen Ausschmückung eines Gemaches eignen würden, sind Darstellungen von einer reizenden Naivität der Auffassung und einer bezaubernden Lieblichkeit der Durchführung.

Neben diesen in heiterer Anmuth spielenden Genrebildchen sahen wir endlich noch ein Werk höchsten künstlerischen Ernstes: eine Pietas (Nr.

921). Hingestreckt vor der knieenden Mutter liegt der todte Christus. Wir haben lange schweigend vor diesem Werke gestanden. Es giebt arstellungen, wie z. B. die eben erwähnten „Tageszeiten“, die an und ür sich zum Worte anregen, man hat sich dies und jenes zu sagen, dort öder dort auf etwas Einzelnes aufmerksam zu machen. Dem gegenüber legt sich der Eindruck anderer Werke so unmittelbar und tief in die Seele, es uns in einzelnen Augenblicken als eine Versündigung gegen unser unerstes Gefühl, als eine Verflachung desselben vorkommt, wenn wir viel avon sprechen wollten.

Wir hatten vor einigen Jahren einen gleichen Eindruck vor einem Bilde von Ary Scheffer, welches fast denselben Gegenstand, den todten Christus, umgeben von den beiden Marieen und Johannes, darstellte.

Begiebt sich der Bildhauer unserer Zeit auf dieses Gebiet, so be⸗ wegt er sich auf noch viel dornenvollerem Pfade, als der Maler. Ihm legt, wie bei vielen anderen Gegenständen, so namentlich hier, seine Kunst selbst Hindernisse in den Weg, wo dem Maler die Farbe Vortheile bietet. Ver⸗ m Van Dyok jedem einzelnen seiner Bilder eine solche individnelle Stimmung zu geben, daß hier das Düstere, Schaurige seiner Kruzifixe, dort die feine Vornehmheit seiner fürstlichen Frauen und Kinder, in einem dritten wieder die kraftvolle Männlichkeit des Kriegers schon allein aus dem Gesammttone der Farbe auf uns wirkt, so hat dem gegenüber der Bild⸗ hauer in den meisten Fällen nur die leuchtende Weiße des Marmors oder die mehr oder minder düstere Wirkung des Erzgusses. Während die An⸗ ordnung von Licht und Schatten, so wie die Farben⸗Disposition im Ein⸗

zelnen, es dem Maler möglich macht, diejenigen Theile seines Werkes,

welche an und für sich weniger zu dem erstrebten Ausdrucke beitragen kön⸗ nen, in eine solche Haltung zu bringen, daß sie nicht allein von den ande⸗ en wichtigeren nicht die Aufmerksamkeit ablenken, sondern sogar zur Her⸗ orhebung derselben dienen, liegt in dem Skulpturwerke derselbe Ton über dem Ganzen, und jede geistig bedeutungslose Falte des Gewandes fängt eben so viel oder gar mehr Licht und Schatten, als die feinen Züge des Antlitzes, die doch eben vorzugsweise die Zeugen der inneren Bewegung ind. Diese Züge des Antlitzes selber aber und unter ihnen der klarste Spiegel der Seelen⸗Empfindungen, das Auge wie viel Lebenswärme, Wahrheit und Tiese des Ausdruckes vermag ihnen der Pinsel des Malers zu verleihen, und auf der anderen Seite, wie viel Kunst erfordert es, dem starren Materiale des Bildwerkes nur annähernd ähnliche Wirkung abzu⸗ gewinnen. Wir glaubten, das Gesagte zur richtigen Würdigung des Rietschelschen zerkes vorausschicken zu müssen. Der tiefste innerliche Schmerz der Mut⸗ er über den Märtyrertod des Sohnes es ist das einer von den Vorwür⸗ en, die wir unbedingt als die allerschwierigsten für die Skulptur bezeichnen ürfen, und die wohl eher dem Pinsel des Malers und all jenen Mitteln uzuweisen sein möchten, die seine Kunst für die Darstellung innerlichster Seelenbewegung vor der des Bildhauers voraus hat. Je schwieriger diese lufgabe, um so größer das Verdienst des Künstlers, der sie zu lösen vermochte.

8 Wir sagten, daß uns die Anschauung des Rietschelschen Werkes tief er⸗ griffen. Diese Mutter hat keine Thränen und die Züge ihres Antlitzes sie ind äußerlich so still und wenig bewegt: aber welche Größe und Hoheit er Seele, welche Macht und Innigkeit der Empfindung spricht aus jener Ruhe! Es ist nicht die Trauer der Mutter bei der Leiche des Sohnes: s ist die ganze Empfindung der starken Seele, welche die Sendung des I die Heiligkeit seines Strebens und sein Geschick in voller Klarheit

60 *

Finden wir nun in diesem Antlitze mit einer bewundernswerthen Kunst der Darstellung die ganze Tiefe des Seelenausdruckes erreicht, so glauben ir doch im Uebrigen unsere obigen Bemerkungen bestätigt zu⸗ sehen. Die Nasse des Körperlichen in der Gestalt, so schön diese auch ist und so vjel sich in ihrer ganzen Haltung von dem inneren Gefühle ausspricht steht doch icht mit jener innerlichsten Bewegung des Antlitzes im Gleichgewichte Es st indeß nicht zu leugnen, daß dies nicht ausschließlich in der Natur des argestellten Gegenstandes begründet ist: der Künstler konnte nach Unserer Ansicht mehr dafur thun. Das hat er erreicht, daß jene Gesichtszüge runc ihre innere Bedeutsamkeit immer wieder unser Auge auf sich ziehen; 86 LE1“ daß die geistige, im höchsten 1 eines Werkes noch bedeutend gewinnen würde, wenn er die sehr reich Nodulirung des Gewandes möglichst vereinfachte wi - 38 sagen, verslachte keit Pollen geraßezu 8 Wir haben in dem bisher Gesagten ausschließlich von der Maria ge⸗ prochen. Es mag wohl das Mitgefuhl für menschliches Leiden die Ursache avon sein, daß in allen Darstellungen dieses Gegenstandes die Mutter in

1113

Das Werk war als Gypsmodell aufgestellt.

zu großen Schöpfungen finden!

da der verehrte Greis in der vorangehenden Zeit gerade vorzugsweise viel geschaffen hat. Er hatte diesmal nur ein paar ganz kleine Theile seines jetzt der Vollendung entgegengehenden Denkmals Friedrich's des Großen zur Ausstellung gegeben. Daß er den Eindruck dieses Niesenwerkes, welches wir später einmal in einem besonderen ausführlichen Artkel zu bespre⸗ chen uns vorbehalten, nicht durch eine vorhergehende Ausstellung eines der in kleinem Maßstabe ausgeführten schönen Gesammtmodelle abschwächen mochte, wollen wir ihn gern zu Gute halten. Wir können aber nicht um⸗ hin, zu bemerken, daß uns die Wahl der hier ausgestellten Theile desselben eine unglückliche schien. Es waren sechs der kleinen Reliefs, welche die oberen Wände vom Piedestal der Reiterstatue bilden werden, drei im Maß⸗ stabe der Ausführung, drei andere in kleinen Skizzen. Einzelne Bezie⸗ hungen, zum Theil dem Privatleben des großen Königs angehörend, füh⸗ ren diese Reliefs in halb allegorischer Darstellung uns vor. Wenn nun da zum Beispiel au; der Darstellung der Geburt König und Königin in Perücke und sonstigem entsprechenden Kostüm auf dem Thron sitzen und von einem herbeifliegenden Engel den Prinzen empfangen, während unten im Vorgrunde eine etwas materielle Spreegöttin ruht; wenn dann ferner der hervorwachsende Prinz, der aber auch bei dieser Gelegenheit mit Zopf und Haarbeutel nicht verschont wird, von einer sehr körperlichen Minerva ein antikes Schwert empfängt, so sind das Alles Dinge, die wir an ihrem Orte und bei den überaus großen künstlerischen Verdiensten des Gesammt⸗ werkes gern entschuldigen wollen. Während sie aber auch dort in ihrer Stellung zum Ganzen eine nur ganz bedingte Geltung haben, ist es gar nicht zu leugnen, daß sie an dieser Stelle, vereinzelt und aus dem Zusam⸗ menhange gerissen, einen wunderlichen, ja theilweise fast ans Komische strei⸗ fenden Eindruck machten.

Das hier Gesagte glaubten wir der Rechtfertigung des großen Mei⸗ sters schuldig zu sein, denn es sollte uns sehr leid sein, wenn jene kleinen Theile seines herrlichen Werkes auf das Ganze ein ungünstiges Vorurtheil würfen.

Peoofessor Wichmann hatte ein Gypsmodell ausgestellt: „die Wahr⸗ sagerin, Gruppe zweier Mädchen.“ Was die Aufschrift sagt, ist insofern in der Darstellung erreicht, daß sich ein geheimnißvolles Wichtigthun in dem Ausdruck der Einen, eine Aufmerksamkeit in dem der Anderen ausspricht. Wir mögen aber wohl mit Fug an eine Darstellung, wie diese, vorzugsweise noch andere Forderungen stellen: vor Allem die der Anmuth. Dieser For⸗ derung scheint uns in der Gruppe wenig genügt. Eine gewisse Steifigkeit, ein trocken⸗prosaischer Hauch liegt über dem Ganzen, und in der Stellung der unteren Körpertheile, in der Behandlung der Gewänder, die wirklich gar sehr an gewisse nothwendige, aber in der Gesellschaft unnennbare Stücke der weiblichen Garderobe erinnern, ist unleugbar etwas Ungeschicktes, Unschönes. Dazu kommt, daß einzelne Körpertheile in einem offenbaren Mißverhältnisse des Alters zu den übrigen stehen. Wir können dies Werk nicht zu den ge⸗ lungeneren des Künstlers zählen.

Unter den Werken, die sich vor anderen durch geistige Bedeutung aus⸗ zeichneten, haben wir H. Schievelbein's Skizze zu dem großen Relief⸗ friese zu erwähnen, welcher gegenwärtig im sogenannten griechischen Hofe des neuen Museums aufgefuührt wird. (Nr. 923.) Es ist ein schöner Ge⸗ danke, hier, inmitten der Reliquieen aus den Glanzepochen alter Kunst in freier bildnerischer Darstellung jenes Ereigniß uns vorzuführen, welchem, so grausig es an sich war, wir vie Erhalrung der reichsten Schätze alter Kunst⸗ bildung zu danken haben: den Untergang Pompejus durch den Ausbruch des Vesuv's.

Es war die Skizze des Frieses zu zwei Seiten jenes Hofes ausgestellt. Auf der einen (bereits ansgeführten) erblicken wir in der Mitte Pluto, thro⸗ nend auf dem Haupte des Vesuv's, aus dessen Schlunde die Feuerströme stürzen. Rechts und links zu seiner Seite sausen die Stürme daher, Gei⸗ ster des Verderbens gießen ihre Urnen aus, schleudern Felsblöcke hernieder auf die Stätte des Unheils; die Götter des Lichtes aber, Apollo und Diana, wenden ihre Gespanne hinweg von dem grausen Schauspiel.

Die zweite Seite führt uns in die unglückliche Stadt. Die eine Hälfte

Sinne künstlerische Wirkung

derselben, welche der Künstler bereits nach den ersten Wochen zurücknahm weil sie inzwischen zur Ausführung gelangte, stellt uns diejenigen dar, welche sich schon weiter aus dem Bereiche des Unglücks nach dem Ocean hin ge⸗ reltet haben, unter ihnen eine Schaar Christen. Die andere Hälfte führt uns mitten in die Scenen des Entsetzens. An dem Ende, welches zunächst an die eben erwähnte Hälfte sich anschließt, erblicken wir Gestalten, die be⸗ reits den Anstrengungen der Flucht erliegen. Ueber die Hingesunkenen hinweg setzt in wilder Eile ein Reiter, ängstlich umklammert von seinem Weibe, das er vor sich auf dem Rosse hält. Ein Jüngling hinter ihm sucht vergeblich die zusammensinkende Geliebte zu erheben, zu retten. Die Rettung durch die Flucht, welche die Kraft der Jugend nicht zu erreichen vermag, ob sie wohl jenem erblindeten greisen Paare gelingen wird, das sich hinter jenen vom Enkel geführt durchzuwinden sucht? Weiterhin dann erblicken wir Grup⸗ pen, die bereits ihr sicheres Verderben schauen. In dem Schoße der Mut⸗ ter, die mit der Ruhe des Entsetzens niederstarrt, liegt der todte Sohn. Um den Vater, der von stürzenden Säulen niedergeschmettert ist, jammern händeringend die Töchter.

Das Ganze ist ein Stoff, reich an den mannigfaltigsten Motiven, und die hier besprochenen Theile von Schievelbein's Composition führen uns denselben in poetisch durchdachter, lebendiger Auffassung vor. Die an⸗ dere, gegenüberstehende Seite des Frieses wird, wie wir hören, noch be⸗ wegtere Scenen darstellen. Was wir sahen, war nur die Skizze in kleinem Maßstabe. Ueber das Einzelne nach ihr zu urtheilen, wäre ungerecht. Wo aber die Kraft solcher Erfindung war, da möge, so wollen wir wün⸗ schen, auch die Kraft gediegener Durchführung sein.

Von Printz hatte eine ruhende Bacchantin (Nr. 912) und zwei Basreliefs, Krieg und Frieden, ausgestellt, Werke von einer gewissen Ele⸗ ganz und Glätte der Ausführung, denen wir aber zwei kleine Thierstücke von demselben Künstler, einen Hengst im Trabe (Nr. 915) und ein Pferd an der Tränke (Nr. 916) entschieden vorziehen müͤssen.

Von F. W. Dankberg sehen wir bronzirte Gypsgüsse von kleinen Statuetten der neun brandenburgischen Kurfürsten aus dem Hause Hohen⸗ zollern (Nr. 1382 1390) die er zur Decoration eines Saales in Schloß Babelsberg bei Potsdam ausgeführt hat; eine kecke, frische Arbeit, ganz passend für ihren Zweck.

Unter manchen anerkennenswerthen kleineren Werken, deren Aufzählung hier nur ermüden würde, gedenken wir noch besonders gern einer kleinen Portrait⸗Statuette von Gustav Bläser (Nr. 847), in welcher die weib⸗ liche Tracht unserer Zeit, einfaches Kleid und Mantille, mit ungemein gro⸗ ßem künstlerischen Geschick behandelt, und zugleich durch die leichte, kecke Haltung des Ganzen sehr glücklich jener Widerspruch vermieden ist, welcher so leicht zwischen dem modernen Portrait und dem monumentalen Charak⸗ ter enisteht, der dem Skulpturwerke von vorn herein anzuhaften pflegt.

Dieser Widerspruch trat um so stärker in der Mehrzahl der anderen Portraits hervor. Können wir es schon bei der Malerei in keinerlei Be⸗ ziehung als einen Gewinn, weder für die Kunst, noch für das die Ausstel⸗ lung besuchende Publikum ansehen, daß die Eitelkeit mancher eben so un⸗ schöner als unbedeutender Persönlichkeiten die Ausstellung mit den Faesimiles ihrer Gesichter begluckt, so hat dies vollends unter den Skulpturen etwas ge⸗ radezu Komisches. 8 8

So gern wir im Ganzen nur bei solchen Werken verweilen möchten, denen erfreulichere Seiten abzugewinnen sind, fühlen wir uns doch gedrun⸗ gen, auch ein paar Gebilde anderer Art nicht unbesprochen zu lassen. Wir sind dazu im Interesse der Kunst um so mebhr verpflichtet, als wir es nicht nur mit der Dreistigkeit zu thun haben, welche hier in der Ausstellung dem *Publikum die betreffenden Gypsmodelle zu bieten sich nicht entblödete, son⸗ dern sogar, wenn wir den Katalog glauben dürfen, deren Ausführung in

höherem Grade das Interesse des Beschauers fesselt, als der Todte. So auch hier. Und doch ist diese Christucleiche ein Werk vollendeter Kunst, meisterhaft die Darstellung des todten Körpers und bewundernswerth die verklärte Hoheit des Antlitzes, auf welchem das „Es ist vollbracht“ mit dem ganzen inneren Frieden des im Tode siegenden Märtyrers festgehalten ist.

Möge dem Küunstler bald ein Auftrag zu Theil werden, dasselbe in Marmor auszuführen, und möge überhaupt seine reiche Befähigung eine entsprechende äußere Aufmunterung

Es war uns leid, neben den Werken des ausländischen Kunstgenossen unseren Altmeister Rauch nur ungenügend vertreten zu sehen, um so mehr,

Das erstere Werk (Nr. 929), für das Schlachtfelb von Hagelsberg be⸗ stimmt, bedarf des Kolossalen kaum mehr; an Geistlosigkeit, ,veehns sogar Unrichtigkeit der Formen hat es bereits im Modelle ein so Kolossales erreicht, daß fast durchgängig nur ein bezeichnendes Lächeln oder der Aus⸗ druck des Unwillens auf den Mienen der Beschauer schwebte. Dies um so mehr, als der Vorwurf an und für sich ein schöner und lohnender war

Das Hartungsche Werk (Nr. 886) droht in kolossaler Ausführung der Stadt Koblenz. Wir kennen ja den Vater Rhein der Wirthshausschil⸗ der, Flaschen⸗Etiqurtten und Dampfschifffahnen? Man denke sich ihn ver⸗ vollkommnet durch das Studium der franzöͤsischen Zopsperiode Herr Hartung arbeitet in Paris so ist das Ideal da, welches dem Verfertiger vorgeschwebt hat. Aber dieser hochideale Flug der Phantasie mußte natür⸗ lich sein Gegengewicht haben. Dem alten Knaben ist als Mosella eine jener 50,000 gefälligen Pariserinnen in den Arm gegeben, die doch genug davon! Wozu sollen wir unsern Lesern und uns selber das Gefühl des Widerwillens zurückrufen, dessen sich wohl wenige Beschauer beim Anblick jener Gestalt erwehrt haben mögen?

Es wird so oft gesagt, daß darum besonders die Skulptur in unserer Zeit nicht blühen könne, weil das Nackte wenig zulässig sei. Dieser Grund ist ein Scheingrund. Schafft keusche Formen mit künstlerischem Sinne, und Ihr möget sie ohne Bedenken nackt zeigen, wie die Natur sie geschaffen: von Darstellungen aber, wie diese Hartungsche Mosella, muß sich freilich sowohl in künstlerischer als in sittlicher Beziehung das Gefühl abwenden.

Wir schließen unsere diesmaligen Berichte mit dem Wunsche, daß die Ausstellungen künftig wieder in den Herbst möchten verlegt werden. Wir sind wohl nicht die Einzigen, die durch den Versuch überzeugt worden sind, daß die Frühlingszeit für den Besuch der Einheimischen sowohl wie der Fremden unvortheilhafter liegt.

Eisenbahn⸗Verkehr. Mecklenburgische Eisenbahn.

Die im vorjährigen Berichte ausgesprochene Hoffnung ist in Erfüllung gegangen. Durch eine Vereinbarung mit dem mecklen⸗ burgischen Staate sind die Mittel gewonnen, um das Werk auf einen Standpunkt zu führen, auf welchem es, wenn auch nach dem ursprüunglichen Projekte nicht ganz vollendet, doch vorläufig den da⸗ bei im Auge gehabten Zwecken in ihrer ganzen Ausdehnung durch die vollständige Verkehrs⸗Eröffnung entspricht. In der am 3l1sten Dezember vorigen Jahres abgeschlossenen Rechnungs⸗Bilanz erweist sich, daß die Prioritäts⸗Obligationen Litt. A. zum vollen Betrage mit 900,000 Rthlr. in Einnahme gestellt sind, während für einen Theil der Prioritäts⸗Obligationen Litt. B. vorläufig die unter Staats⸗ Garantie kontrahirten provisorischen Anleihen aufgeführt stehen. Die sämmtlichen noch bestehenden Zahlungs⸗Verpflichtungen der Gesellschaft können aus den zu Gebote stehenden Mitteln bestritten werden. Die kontraktlichen Lieferungen, hinsichtlich deren die Gesellschaft die Ab⸗ nahme zu sistiren gezwungen war, konnten beim Wiederbeginn des Baues im vorigen Jahre wieder aufgenommen werden. Die An⸗ lieferungen sind demzufolge auch sämmtlich geschehen, so weit nicht eine der Direction vortheilhaft erscheinende Verlegung der Liefe⸗ rungs-Termine, unter Verständigung mit den Kontrahenten, statt⸗ gefunden hat. Was den Bau der Bahn betrifft, wurden, nachdem Ende Juni v. J. die Bedingungen gegeben waren, welche die Fort⸗ führung des seit 1 ½ Jahren sistirten Baues erheischte, der Bau auf allen Punkten wieder aufgenommen und auf das thätigste be⸗ trieben. Leider waren während der Sistirung der Arbei⸗ ten die unvollendet gebliebenen Bauten sehr defekt gewor⸗ den. Besonders war dies bei den hohen Dammschüttungen und den tiefen Bahn⸗Einschnitten eingetreten. Neben Herstellung der entstandenen Defekte wurde die noch rückständige Erdarbeit, so wie die Ausführung der Hochbauten, der Brücken und des Ober⸗ baues in Angriff genemmen und im vorigen Jahre noch so weit gefördert, daß die Herstellung des ganzen Oberbaues im Spät⸗ herbste zu erwarten stand, welches jedoch der früheintretende Winter und dessen Beständigkeit vereitelte. Der späte Eintritt des Früh⸗ lings war der zeitigen Wiederaufnahme der Arbeiten in diesem Jahre sehr entgegenstehend und hat manche Kämpfe veranlaßt, um Wanschen⸗ scng hi Bahn, nach den allgemeinen ausgesprochenen Hergs tedt eeen e ersten Häͤlfte des Monats Mai befahrbar auf Ausschüttung AX“ Bahnkörper ist jedoch nunmehr, bis Befestigung der Böschungln 11 hohen Dämmen und bis auf gestellt. Die seit Mitte Juli 1948 rten, in normalen Stand her⸗ Bahnstrecke, so wie die seit dem 1. Maffiette⸗ schwerin⸗wismarsche gebene Bahnstrecke Schwerin⸗Hagenow, Verkehr über⸗ Länge enthaltend, haben inzwischen ihre Konsolfbie... Meilen doch findet auf ersterer Strecke noch immer ein Mbrutfagche je⸗ Dossirungen statt, welches durch den fettigen kalkhaltigen ee der eintretendem Thauwetter hervorgerufen wird. Alle Bauten und Nebenanlagen haben sich sonst vollkommen gut und dauerhaft be⸗ währt, wobei es auch nur zu erreichen war, die Betriebskosten inkl. der Unterhaltung der Bahn, der Bauwerke, der Betriebseinrich⸗ tungen, der Wagen und Lokomotiven, der Gehalte und Löhne, fer⸗ ner einschließlich des zum Betriebe erforderlichen Materials, jedoch ausschließlich der Directionskosten, innerhalb des sehr niedrig normirten Betriebs⸗Etats gehalten werden konnten. Dieser Betriebs⸗Etat ist von den Verwaltungs⸗Vorständen auf 66,830 Rthlr. 27 Sch. pro Jahr festgestellt worden. Derselbe bezieht sich auf drei nach jeder Richtung eingelegte Bahnzüge von täglich 48. Lokomotiv⸗Meilen, und ist daher pro Jahr und Meile ein Kosten⸗ Aufwand in runder Zahl von 8350 Rthlr. bewilligt worden. Pro Lokomotiv⸗Meile betragen die Betriebs⸗ und Unterhaltungs⸗Kosten nach dem Etat in runder Zahl 3 Rthlr. Cour. Der in Rede stehende Etat hatte für das Jahr vom 1. Mai 1849 bis dahin 1850 Geltung.

Die Betriebs⸗-Ergebnisse des Jahres 1849 waren folgende: Personen wurden befördert 126,418, welche eine Einnahme von 60,426 Rthlr. 32 Sch. 4 Pf. ergaben; für 23,695 ½ Ctr. Gepäck⸗ Ueberfracht kamen ein 1486 Rthlr. 27 Sch. 7 Pf., für 1560 Cqutbagen 595 Rthlr. h“ Pferde 429 Rthlr. 3 Sch. 4 Pf., für 284 Stück Rind⸗ vieh 265 Rthlr. 10 Sch. 10 Pf., für kleines Vieh, worunter 13,535 Schweine, 2247 Schafe, kam ein 3216 Rthlr. 35 Sch. 9 Pf. An Gütern wurden befördert: 252,848 ½ Ctr. Fracht⸗ und 7553 Ctr. Eilgüter, zusammen 260,401 ½ Ctr.; eingenommen wurden dafür 27,472 Rthlr. 6 Sch. 10 Pf., und für die Beförderung von Holz 93 Rthlr. 16 Sch., zusammen 27,565 Rthlr. 22 Sch. 10 Pf. Die Einnahme für Prämien auf höhere Versicherungen und Pro⸗ visionen betrugen 131 Rthlr. 32 Sch. 11 Pf.; die extraordinairen Einnahmen 3422 Rthlr. 14 Sch. 8 Pf. Zusammen Einnahme 97,480 Rthlr. 25 Sch. 9 Pf., wozu jedoch noch die Vergütigung der Postverwaltung für beförderte Postgüͤter vom Jahre 1848 und 1849 kommen, woruber beim Rechnungs⸗Abschlusse die Liquida⸗ tion noch nicht vorlag. Jede Person durchfuhr durchschnitt⸗ lich 4,29 Meilen und hat durchschnittlich pro Meile ein⸗ getragen 5,39 Sch. Mk. Cour. = 3,37 Sgr. pr. Cour.; jeder Ctr. Gut hat durchschnittlich pro Meile eingetragen 10,57 Pf. Mk.

„kolossaler Größe“ und auf öffentliche Kosten erwartet wird.

Wer diese Säle besucht hat, wird keinen Augenblick in Zweifel sein, daß hier von der „Borussia“ des Herrn von Streichenberg und von Hartung's „Rhein und Mosel“ die Rede ist.

Cour. = 6,61 Pf. pr. Cour. Nach einer vergleichenden Ueber⸗ sicht der Betriebs-Ausgaben mit dem Etat pro 1. Mai 1849 bis dahin 1850 stellen sich die Kosten für die allgemeine Verwaltung b 8 ““