1850 / 185 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Vaterland nur mein Absteige⸗Quartier sein sollte, bis zu diesem letzten Rest meiner Tage, für den ich da Ruhe finden soll, wo der Ruhe so wenig ist. Eines tragischen Vorgefühls kann ich mich kaum erwehren, selbst für mich, wenn ich mich jenes furchtbaren Kampfes erinnere im Jahr 1815, drei Tage nach der Schlacht von Waterloo, zu Mons, wo eine unüberwindliche Angst mich 24 Stunden lang nicht zum Entschluß kommen ließ, nach Frankreich zurückzukehren, bis endlich die Ueberlegung siegte.“ Reinhard ahnt die Katastrophe des Jahres 1830. Im Dezember 1829 schreibt er aus Paris: „Unsere jämmerlichen Schwankungen erzählen Ihnen die Jour⸗ nale. Es ist ein furchtbares Spiel, worin Beschränktheit und Angewöh⸗ nung sich so zweck⸗- und sinnlos gefallen.“ Der Sturz Karl's X. zieht in⸗ deß nicht auch den seinen nach sich. Er nimmt Dienste bei der Juli⸗ Dynastie und schreibt die letzten drei Briese an Göthe aus Dresden als Gesandter Frankreichs am sächsischen Hofe.

Welches Interesse der Staatsmann an dem Dichter, an seinen poetischen und wissenschaftlichen Arbeiten nahm, haben wir hinlänglich dokumentirt. Er fühlt selbst einen Trieb zu wissenschaftlichen Studien, kann ihm aber in seinen Verhältnissen nicht folgen, was er mehrmals bedauert. Einmal schreibt er: „In Jassy (wo er französischer Geschäftsträger war) hätte mich mein Freund Hammer beinahe verführt, zu den orientalischen Studien meiner Jugend wieder meine Zu⸗ flucht zu nehmen. Die Russen kamen dazwischen; und wie ich in der Ge⸗ fangenschaft anfing russisch zu lernen, überhob mich der edle Alexander die⸗ ser Mühe. So war mein Leben! Eitel Stückwerk und umhergeworfen vom äußeren und inneren Schicksal!“ Um so mehr bewundert der Ge⸗ schäftsmann Göthe und dessen unversiegliche Produktivität. „Um Gott ruft er einmal aus —, wie machen Sie es, in Ihren Jahren noch so

viel Leben zu haben und zu geben!“ Er folgt dem Freund in alle

118

Wendungen seiner vielseitigen Thätigkeit und äußert einmal: Nihil Gocthiani a me alienum puto! Göthe weiß diese Gesinnung zu würdigen und läßt sich gegen ihn mit besonderer Vertraulichkeit aus. Er giebt ihm nicht nur Nachricht über sein literarisches Thun, sondern schil⸗ dert ihm auch im Detail sein häusliches Leben. Sein Sohn erbittet Rein⸗ hard im Jahre 1820 für seinen zweiten Enkel, Wolfgang, zum Tauspathen, und Göthe schreibt in Bezug darauf: „Unsere herzlich⸗geistige Verbrüderung hat mein Sohn durch eine geistlich⸗kirchliche umfassen wollen. Ich habe eine sehr große Freude darüber; in solchen natürlich⸗feierlichen u“ liegt etwas, wo man sich eine günstige Ahndung erlauben darf. Drei Jahre später berichtet er in großväterlicher Freude: „Von dem ältesten En⸗ kel kann man nicht Gutes genug sagen, er zeigt eine große Klarheit über Alles, was ihn umgiebt, hat eine glückliche Erinnerungskraft, und es läßt sich leidlich mit ihm umgehen; ein musikalisches Talent scheint bei ihm vor⸗ zuwalten. Was den jüngeren benifft, so muß man sich hüten, ihn mehr als den ältesten zu schätzen; er besitzt alle jene Vorzüge, nur mit mehr Kraft und Entschlossenheit; wie er denn auch auf dem Wege ist, dem Bru⸗ der körperlich über den Kopf zu wachsen; woraus zu ersehen, daß, wenn uns das Glück zu Theil werden sollte, Sie gelegentlich zu bewirthen, wir einen erfreulichen Pathen darzustellen hätten.“ Wechselseitige Schilderungen

des Familienlebens gehen in den letzten Jahren hin und her; man kann

sagen, daß das Verhältniß an Innigkeit zunimmt. Als Reinhard im Okto⸗ ber 1829 von Deutschland Abschied nimmt, schreibt er dem Freunde: „Seit fünfundfunfzig Jahren, wo ich Ihren Werther zum erstenmale las, gehören Sie meiner Bildungsgeschichte, seit zweiundzwanzig Jahren meinem Leben und meinen innersten Gefüͤhlen an. Nachsichtig und milde, wie Vielen, treu, auszeichnend, theilnehmend, wie Wenigen, haben Sie sich mir erwiesen.

g.

Was ich nicht sind Sie mir geworden!“ Wir glauben, durch alle diese Mittheilungen die beiden Freunde, wie sie sich im vorliegenden Buche geben, hinreichend charakterisirt zu haben. Göthe erscheint darin in seiner unermüdlichen Thätigkeit, seiner Vielseitig⸗ keit, seinem gerechten und humanen Sinne, mit dem er an den Dingen steis auch diejenige Seite aufsucht, hinsichtlich deren er sie gelten lassen und ihnen ihre Ehre geben fann. Ueber diese seine Gemüthsart sagt er selbst einmal: „Milde zu sein kostet mich nichts, da meine Härte und Strenge nur factice und Gelbstvertheidigung ist.“ VBei einer anderen Gelegenheit motivirt er diese Milde, indem er in Bezug auf Reinhard's Urtheil über die Corinna der Frau von Staël sagt: „Sie lassen ihr vollkommen Gerechtigkeit wider⸗ fahren, und das, was Sie tadeln, möchte ich nicht in Schutz nehmen. Nur gestehe ich gern, daß ich gegen dieses Werk, so wie gegen alles Hervorge⸗ brachte, nachsichtiger und schonender verfahre, indem schon Talent er⸗ fordert wird, auch das, was nicht recht ist, hervorzubringen. Und so verschmelzen sich vor meiner Ansicht die Fehler ins Gute, wie es ja bei Betrachtung der Individuen auch der Fall ist, an denen wir immer zu loben und zu tadeln finden und die wir zuletzt doch lieben müssen. Die Synthese der Neigung ist es eigentlich, die Alles lebendig macht.“ VJon diesem schönen Wort aus empfehlen wir den vorliegenden Briefwechsel dem Publikum und wünschen, daß der in ihm enthaltene Schatz von Ideen und Urtheilen des Dichters, eben so wie seines Freundes, von den geistigen

Kräften der Nation aufgefaßt und gebührend verwendet werden möge.

zum hundertsten Theil Ihnen werden konnte,

——

19192

amerchrhreze eEeneecnce. ec.er-de An. ngnvxrarnnerre ..

er

Bekanntmachungen. [421] v

Der unten näher bezeichnete Handlungsdiener Henoch Soldin, ein Sohn des Kaufmanns Meyer Soldin aus Müncheberg, ist des Betruges verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß sein gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist.

Ein Jeder, welcher von dem Aufenthalte des H enoch

den 10. Mai 1851, Vormittags 10 Uhr. vor dem Deputirten, Herrn Obergerichts⸗Assessor Rabe, anstehenden Termine an Gerichtsstelle persönlich oder schristlich zu melden und weitere Anweisung zu erwar⸗ ten, unter der Verwarnung, daß sie außerdem für todt erklärt werden sollen und ihr Vermögen alsdann den sich legitimirenden Erben ausgeantwortet wird.

Naumburg, den 14. Juni 1850.

Königl. Kreisgericht.

[108 b]

ggm 1.l. IJ. Abtheilung.

Soldin Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon un⸗ verzüglich der nächsten Gerichts⸗ oder Polizei⸗Behörde Anzeige zu machen. Gleichzeitig werden alle Civil⸗ und Militair⸗Behörden des In⸗ und Auslandes diensterge⸗ benst ersucht, auf denselben zu vigiliren, ihn im Be⸗ tretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihm sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Trans⸗ ports an die hiesige Gefängniß⸗Expedition abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstan⸗ denen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswillfährigkeit versichert. Berlin, den 4. Juli 1850. Königl. Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Deputation IX. für Voruntersuchungen. Signalement des Henoch Soldin. Derselbe ist 24 Jahr alt, jüͤdischer Religion, mittler Statur, hat schwarze Haare, dunkle Gesichtsfarbe, um das Kinn herumgehenden schwarzen Bart. Bekleidet war derselbe mit einem dunkelgrün wattir⸗ ten Ueberzieher, dunkelgrüner Mütze mit steifem Deckel. Eine nahere Bezeichnung läßt sich nicht angeben, jedoch wird noch bemerkt, daß der Soldin Anfangs dieses Jahres von der Artillerie aus Erfurt entlassen ist.

82 147 392 484 490 747 975 1054 1069 1123 1428 1559 1919 2120 2522 2530 2535 2549 2848 Wir

5016 5081 5164 5188 5204 6513919” 5636 5681 5770 5860

[419] Nothwendiger Verkauf. Das im Soldiner Kreise belegene, früher zum Amite Carzig, jetzt dem Gutsbesitzer Hartfeil gehörige ehema⸗ lige Erbpachts⸗Vorwerk Clausdorff soll

am 25. Februar 1851, Vormitt. 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hier subhastirt werden. Die Tare und der neueste Hopothekenschein können in unse⸗ rer Registratur eingesehen werden. Der Reinertrag des Grundstücks beträgt 1257 Thlr. 15 Sgr. 10 Pf., der Gesammtwerth à 4 Prozent 30,777 Thlr. 5 Pf. und zu 5 Prozent 24,675 Thlr. 6 Sgr. 8 Pf., darauf haftet ein Kanon von 50 Thlr. Gold, welcher ein Kapital von 1416 Thlr. 20 Sgr. repräsentirt, so daß der Werth des Grundstücks à 4 Prozent 32,193 Thlr. 20 Sgr. 5 Pf. und zu 5 Prozent 26,091 Thlr. 26 Sgr. 8 Pf. beträgt.

Die ihrem Aufenthalte nach unbekannten

8

zum Nennwerthe

1b Interessen⸗ ten, Regierungs⸗Conducteur Heinrich Wilhelm Recht und Amtmann Friedrich Wilhelm Wolf, werden zum Termine hiermit vorgeladen. Soldin, den 29. Juni 1850. Königl. Kreisgericht. Abtheilung J.

EI

Es werden hiermit folgende Personen: 8

¹) Christian Wilhelm Meißner aus Naumburg, gebo⸗ ren den 16. Juli 1756;

2) Bernhardt Jonathan Meißner aus Naumburg, geboren den 9. Juni 1752, welche Beide sich seit dem Jahre 1779 von hier entfernt, seit dieser Zeit keine Nachricht von sich gegeben haben und ein Vermögen zusammen von 20 Thlr. 4 Sgr. 4 Pf. besitzen;

3) Marie Sophie Hubert aus Freyburg, geboren den 41. Juni 1787, welche seit dem Jahre 1815 zum letztenmale von Böhmen aus von sich Nachricht gegeben hat, und deren Vermögen in 10 Thlr. 20 Sgr. besteht;

6 Johann Christian Dauderstedt aus Naumburg,

18 geboren am 20. September 1757, welcher seit dem

Jahre 1784 abwesend, von sich keine Nachricht

gegeben und dessen Vermögen in 9 Thlr. 6 Sgr. 5) ¹4 Pf. Convent. Geld besteht;

5) Johann Karl Friedrich Gübner aus Schtölen, außerehelicher Sohn der am 13. Februar 1804 verstorbenen Johanne Eleonore verehelichten Hem⸗ se nebomtn Pfeiffer, welcher in einem Alter von 1 sich mit französischem Militair d,S Nra he von Schkölen entfernt und seitdem

zn, Nachricht von sich gegeben hat, dessen Ver⸗

6) Lögen in 3 Thlr. 1 Sgr. 11 Pf. besteht; de saf Heineich Heannig aus Cölleda, geboren 1 795, welcher im Jahre 1814

nach Ungarn gegangen ¹ sei ei g ncs gangen ist und seitdem keine Nach⸗

1425.

[393]

Wilhelm ias Jubi 3 S ; un Malachias Jubitz aus Sachsenburg, ge- 1

20. Oktober 1803, welcher seit 1299. 5 G 10 1803, wescher seit 13 Jah⸗ in als Fleischergesell in die Fremde he Zahh

und seitdem sei ti veßen Verm dgeine Nachricht von sich gegeben 59 L. 2*

stehe in 70 Thlr. Muttererbe dandnn hegagt Söppe, den 6. Oktober 1734 zu gen, seit 1709 vnn b- nach Norwegen gegan⸗ keine Nachricht a Leben und Aufenthalte

gegeb 8

35 Thlr. 10 S6.89 Pi. erse dessen Vermögen in

auf Antrag ihrer Verwandien resp. Kuratoren hierdurch ierdur

nebst ihren etwa zurückgelassenen vorgeladen, sich innerhalb 9 Monate, ohannten Erben dem auf 9 e

zweckmäßig die Herren

persönlich Wesel,

8 8

Oberschlesische Eisenbahn. Bei der heute in Gemäßheit der Bestimmungen der §§. 11 und 13 des unterm 11. August 1843 Allerhöchst bestätigten Nachtrags zum stattgefundenen Ausloosung von 133 Privat⸗Interessenten überlassenen 20,570 Stamm⸗Actien Litt. B. sind folgende 2940 5881 3478 5889 1; 6142 6163 6458 6522 6547

6647

8119 ] 10521 bringen dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß die Auszahlung der Kapitals⸗Beträge

ber d. J. ab gegen Aushändigung der Actien nebst den für die Zeit vom 1. Jannar 1851 ab ausgegebenen Zins⸗Coupons und Dividendenscheinen bei der Königl. Regierungs⸗Hauptkasse in Breslau erfolgt. Der Betrag fehlender Zins⸗Coupons und Dividen⸗ denscheine wird vom Kapitals⸗Betrage in Abzug gebracht. Wenn der Inhaber einer ausgeloosten Aetie dieselbe nebst den beizubringenden Zins⸗Coupons und Dividen⸗ denscheinen nicht vom 15. Dezember d. J. ab inner⸗ halb fünf Jahren abliefert oder für den Fall des Ver⸗ lustes deren gerichtliche Mortifizirung nicht dieses fünfjährigen Zeitraums nachweist, so uns, dem §. 15 des bezüglichen Statuten⸗Nachtrages entsprechend, das Coupons und Di nigl. Stadtgericht nachgesucht, rens aus dem Kapitals⸗Betrage der Actie entnommen und der Ueberrest nach erfolgter Präklusion an die Pen⸗ sions⸗ und Unterstützungs⸗Kasse der Gesellschafts⸗Beam⸗ ten ausgezahlt werden Breslau, den 2. Juli 1850. Der Verwaltungs⸗Rath der Oberschlesischen Eisenbahn⸗Gesellschaft

ividendenscheinen bei dem hiesigen Kö⸗

Magdeburg⸗Wittenbergesche

Unter Bezugnahme auf den §. die Magdeburg⸗Wittenbergesche Eisenbahn⸗Gesellschaft machen wir hierdurch bekannt, daß wir dem Hamburger Korrespondenten und der Deutschen Allgemeinen Zei⸗ tung, welche Blätter nach der Bestimmung des gedach⸗ ten §. 7 mit zu den Zeitungen gehören, durch welche die an die Actionaire zu erlassenden Bekanntmachungen zu publiziren sind, die Hamburger Börsenhaͤlle und die Leipziger Zeitung substitnirt haben.

Magdeburg, den 11. Juni 1850. Der Ausschuß der Magdeburg⸗Wittenbergeschen Eisen⸗

(gez.) Deneke, Vorsitzender

[109 b] 5*

.

2 Güter⸗Assekuranz⸗Gesellschaft. 98 sch gegeben hat, dessen Ve öc Da die in diesem Jahre am ersten Montag im August 35 Thlr. besteht; bECC“ also am 5. Anguf Nachmittags 3 Uhr, im Lokale den (älteren) Bürger⸗Sozietät hierselbst abzuhaltende

2 53 8 General⸗Versammlung zurRechnungs⸗ Ablage für 1849 zꝛc. wöhnliche ist, als darin die Ernennung eines neuen General⸗Agenten an der Stelle unseres verstorbenen Herrn von Carnap, wird erfolgen müssen, en Actionaire unserer Gesellschaft um so drin⸗ gender einzuladen ,

oder d Bev ächti S Sta⸗ tuten) beizuwohnench Bevollmächtigte (§. 17 der Sta

den 3.

der Niederrheinischen

unserer Gesellschaft Stücken der an

Statut in Berlin bei dem

Nummern gezogen worden:

8289 10605]s 13340 ] 16517 8323 10807 13379 16913 8500 10862 13423 16975 8592 11296 13823 17468 bbeee 9102 114493 14044 17675 9189 11564 14081 17761 9284 11755 14109 18001 9291 11826 2 18104 9385 12059 18311 9692 122— 18433 97414 123941 18563 10041 12400 18712 10077 12424 19466 10250 2487 19778 10401 12700 19960 10432 12749 20289 10472 13006 20438 13159 16371 20444

melden.

einer Sgr. pro üsseldorf, den 28. Juni 1850.

200 100

73 8

er gezogenen Actien vom 15. Dezem⸗

finden wird.

Nr. 695. 938 und 1217.

innerhalb wird von

8870 8881.

9463.

7390.

Nr. 9190.

und 10,789.

öͤffentliche Aufgebot der Actie nebst

die Kosten des Verfah⸗

schrift des §. wiederholt auf,

(Frankenplatz) röder zu erheben. Köln, den 3. Juli 1850.

Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn.

Die Inhaber der Prioritäts⸗Actien der Düsseldorf⸗ Elberfelder Eisenbahn⸗Gesellschaft werden ersucht, die Zins⸗Coupons der Prioritäts⸗Actien für die nächsten vier J. an beginnenden Jahre in unserem Geschäfts⸗Büreau hierselbst in Empfang zu nehmen. Die Verausgabung erfolgt vom 18. Juli bis 10. Sep⸗ tember d. J. an jedem Wochentage von 8 bis 12 Uhr Vor⸗ und 2 bis 6 Uhr Nachmittags gegen Vorzei⸗ gung der Actien und Quittung.

Schriftliche Zusendungen bleiben unberücksichtigt.

Diejenigen Actionaire, welche vorziehen, die Coupons Mendelssohn c. Co. zu erheben, wollen die betreffenden Actien da⸗ selbst innerhalb obiger Frist nach den Nummern an- Die Verausgabung der Coupons wird als dann in dem Zeitraume vom 15. September bis 20. November d. J. bei gedachtem Hause gegen Erlegung Provision von 2 ½ Sgr. pro Actie erfolgen.

Banquierhause

9S

ndener Eisenbahn. Unter Bezugnahme auf den §. 6 des Allerhöch⸗ sten Privilegiums wegen Emission der 4 zprozenti⸗ gen Prioritäts⸗Obligatio⸗ nen vom 8. Oktober 1847 wird hiermit zur Kennt⸗ dniß der Besitzer Obligationen daß die Ausloosung der Januar 1851 zur Amortisation gelangenden 14 Stück à 500 Thlr.,

am Montag den 22sten d. M., Vormittags 10 Uhr, in unserem Geschäftslokale (Köln am Frankenplatz) statt⸗

Zugleich machen wir darauf aufmerksam daß von den nach unserer Bekanntmachung vom 29. Iule S ausgeloosten Obligationen folgende 27 Stück noch nicht zur Amortisation präsentirt worden sind:

500)

Nr. 3688. 4367. 4525. 4581. 5035. 7179.

à 200 Thlr. 8

11,490. 11,808. 14,581. 14,962. 15,131. 15,348. 16,669. 18,106 und 18,305. à 100 Thlr.,

und fordern die Besitzer dieser Obligationen nach Vor⸗

8 des obgedachten Privilegiums hierdurch

hlr.

die Kapital⸗Beträge zum Nennwerthe gegen Ablieferung der Obligationen mit den dazu ge⸗ hörigen Zins⸗Coupons bei unserer Hauplkasse hierselbst oder in Berlin bei Herrn

4) die in älteren Akten mit dem Gute Rethmar wohl in Verbindung gebrachten, aber längst davon ge⸗ trennten, im Amte Meinersen belegenen Blumen⸗ hagener Grundstücke nebst Gefällen und Gerecht⸗ samen. 12* Rücksichtlich des übrigen Theiles des Rittergutses. 8 mar und dessen Pertinenzien und Gerechtigkeiten ist dit— seitens des Herrn Käufers eine Ediktal⸗Ladung alletmer⸗s jenigen beantragt, welche an die lehnbaren und altbn“: len Bestandtheile desselben aus irgend welchem 6 Ansprüche machen zu können vermeinen, mit Ausnahme jedoch derjenigen Erben der verstorbenen Schwestern des Herrn Kammerherrn von dem Bussche, als der weiland Gräfin von Oberg und der weiland Generalin Gräfin von Kielmansegge, welche als Anerben der bei dem Gute befindlichen Stolberg⸗Wernigerodeschen Lehrf.acke (bestehend aus Ackerland, Wiesen, Holzung und ega⸗ Patronatrechte zu Haimar, so wie verschiedenen Gvfanee. len) sich verbindlich gemacht, nach eingetretenem Suc⸗ cessionsfalle eine vertragsmäßig bestimmte, von den Herin Verkäufern zu prästirende Entschädigung statt des verkauften Lehnlandes nebst Zubehör anzunehmen. Diesem Vertrage sind nach Inhalt des Kauffonte dtesw späterhin noch die Kinder des verstorbenen Hauptmanns von Kielmansegge sormell beigetreten, auch die Descen⸗ denten der konsentinenden Frau von Bose, geborenen Gräfin Oberg, als an den Vergleich gebunden zu er⸗ achten, und haben endlich auch die Agnaten des Herrn Kammerherrn von dem Bussche die von dem Bussche zu Wallbeck ihrer eventuellen Successionsrechte in Stolberg⸗Wernigerodesche Lehen sich begeben. . Dem Antrage des Herrn Käufers gemäß werden nun⸗ mehr mit Ausnahme derjenigen Berechtigten, welche die vorstehend bemerkten Rechtsverhältnisse anerlennen, alle diesenigen, welche dingliche Rechte und Ansprüche irgend einer Art, mögen solche aus Lehns-, Fldeikommiß⸗ oder sonstigen Rechtsverhältnissen herrühren, an das gedachte Rittergut Rethmar und dessen lehnbare oder allodigte Bestandtheile und Pertinenzien zu machen oder die Rich⸗ tigkeit des vorgedachten, im Kaufkonttlakte enthaltenen Sachverhältnisses zu bestreiten Willens und im Stande sind, bei Strafe des Ausschlusses und ewigen Smal⸗ schywveigens hierdurch vorgeladen, solches in dem auf Freitag den 18. Oktober dieses Jahres 1850, Vormittags 11 Uhr, auf hiesiger Amtsstube anberaumten Termine anzumelden. Beschlossen Ilten, am 24. Juni 1850. Königlich Hannoversche Amts⸗Voigtei.

ÜSchlesische 1.

11,500. 11,535.

solcher gebracht,

Am. 29 2⸗

Sa ch

242. 0

Der unterzeich nete Ausschuß hat in seiner Sitzung v“ den mit Ende Jun statutengemäß aus scheidenden Direk tor

Herrn Franz

Netcke wiederum in der. ibC PPCEV16ö6 auf die Zeit vom 1. Juli 1850 bis ult. Juni 1852

S. Bleich⸗

[424]

Eisenbahn.

7 des Statuts für

Alsleben, als bahn⸗Gesellschaft. Zelle abgeschlossenen, glaubigter

8 rheinische sche Rittergut Rethmar (am iederrheinische Känfer, sind allein ausgenommen: die ideelle Hälfte des Lehns von 239 Morgen 61

gen 4)

dem Ableben des Herrn von dem Bussche, zugleich insofern eine außerge⸗ vererbt wird;

Spiegelbergschen Lehne über die Pfarre zu Rethmar verbundenen

2 2 23

gemäß §. der Statuten, so beehren wir uns,

dieser General⸗Versam mlung

vererbt wird; Juli 1850. 1“ Güter⸗Asse

11AA“*“ wegen des im Jurisdictions⸗Bezirke der Kö⸗ niglich Hannoverschen Amts⸗Voigtei Ilten belegenen Ritterguts Nethmar (am Teiche). Durch einen im Monat März dieses Jahres zwischen dem Herrn Kammerherrn von dem Bussche zu Hanno⸗ ver, dem Heirn Ober⸗Appellationsgerichts⸗Prokurator Wolde zu Zelle, als Kurator des N Oberstallmeisters von dem Bussche, unter Beitritt des Herrn Rathes Wichmann zu Zelle, als Spezial⸗Kurators für die Kreditoren des weiland Herrn Domherrn von dem Bussche, als Verkäufern einerseite, und dem Herzoglich Deßauischen Amtmann Herrn August Ernst zu Groß⸗ Käufer andererseits, unter oberkuratori⸗ scher Genchmigung der Königlichen Justiz⸗Kanzlei zu der hiesigen Amts⸗Voigtei in be⸗ Abschrift vorgelegten Kauskontrakt ist das im hiesigen Jurisdictions⸗Bezirke belegene von dem Bussche⸗ Teiche) an den genannten Herrn Amtmann August Ernst, verkauft. Von den mitverkauften Pertinenzien und Berechtigun⸗

achlasses weil. Vice⸗

allodifizirten Hannoverschen Ruthen Ackerland Wiesen, welche nach Verkäufers, Kammerherrn noch einmal nach Lehnrechte

und 13 Morgen 58 ◻Ruthen

die ideelle Hälfte des aus dem vormals Nassau⸗ originirenden und die mit solcher geistlichen Institute (Pfarrer⸗ und Schullehrer⸗Stellen), welche Hälfte gleichfalls nach dem Ableben des Herrn Verkäufers, Kammerherrn von dem Bussche, noch einmal nach Lehnrechte

die Geld⸗Aequivalente, welche bis jetzt aus aufge⸗ hobenen Rechten oder veräußerten des Guts aufgekommen sind, und

gewählt, was hierdurch öffentlich bekannt gemacht wird. Dresbeit, den t. Jult 1880. EETbhäb der Sächsisch chlesischen Eisenbahn⸗Gesellschaft. hielan, Vorsitzender.

ZSI Sächsisch⸗Schlesische Eisenbahn.

VWo

Das unterzeichnete Direklorium hat in Folge vor⸗ stehender Bekanntmachung aus seiner Mitte auf das Verwaltungsjahr vom 1. Juli 1850 bis 30. Juni 1851

den Herrn Anton Freiherrn von Gablenz zu seinem Vorsitzenden und

den Herrn Franz Netcke 8 zu seinem Stellvertreter erwählt, was hiermit den Sta⸗ tuten gemäß bekannt gemacht wird.

Dresden, den 2. Juli 1850.

Oa8S Dirdevweriunm

der Sächsisch⸗Schlesischen Eisenbahn⸗Gesellschaft.

v. Burgsdorff. Anton Freiherr v. Gablenz. 1 Franz Neicke.

& 8

11 10 b] Löbau⸗Zittauer Eisenbahn

In der ersten Hälfte des Jahres 1850 hat der Ueber⸗ schuß beim Bahnbetriebe die Vertheilung einer Divi⸗ dende auf die Actien Litt. A. und B. noch nicht ge⸗ stattet, daher im Einverständniß mit dem Gesellschafts⸗ Ausschuß die Dividendenscheine Nr. 6 und 5 nicht zur Einlösung gelangen können, was hiermit zur Kenntniß der geehrten Actionairs zu bringen ist.

Zittan, den 1. Juli 1850. der Löbau⸗Zittauer Eisenbahn⸗Gesellschaft. Exner, Vorsitzender.

Patronats

Zubehörungen

Gesandte und bevollmächtigte

Das Abonnement betraͤgt 2 Athlr. für ¼ Jahr 4 Athlr. 43 br. 8 Rthlr. in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung. Bei einzelnen Rummern wird der Bogen mit 2 ½ Sgr. berechnet.

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uslandes nehmen Bestellung auf fuͤr Berlin die

dieses Blatt an,

Expedition des Preuß. Staats Anzeigers:

Behren⸗Straße Kr. 57

.“

EHhgat. Amtlicher Theil. Enmn dv zen. Berlin. Verordnungen. Swinemunde. unes dänischen Couriers. Köln. Rechenschaftsbericht des Vereins. Oesterreich. Wien. Hofnachrichten. Hannover. Hannover. Zweite Kammer: Kammer: Bewilligung der Südbahn. temberg. S inttgart. Das neue Ministerium. en⸗Koburg⸗Gotha. Koburg. Vertagung des Landtags. „ck. Lübeck. Verhandlungen des Bürger⸗Ausschusses. en (furt. Frankfurt a. M. Ankunft des württembergischen Bevoll⸗ igten von Reinhard. Ausland. Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. identen und der Vice⸗Präsidenten der Kammer. die algerischen Ackerbau⸗Kolonieen. Paris. Vermischtes. Be⸗ sichtigung von Forts durch den Präsidenten. Das Budget für nächstes Jahr und die Vertagungsfrage. Der Gesetz⸗Entwurf über die Maires —ie Staatsrathswahlen für das Unterrichts⸗Conseil. Provinzial⸗ zilien. Vermischtes. britanien und Arland. Parlament. Oberhaus. Ver⸗ werfung des Antrags auf Ernennung einer Kemmission zur Untersuchung des Unterrichtswesens. U. nterhaus. Annahme der Bill über die irländischen Pachtverhältnisse. London. Hofnachrichten. Der Lod Sir Robert Peel's. Vermischtes. 8 ufetand und Polen. St. Petersburg. fürsten Konstantin. Spanien. Madrid. Vermischtes. Portngal. Lissabon. rikan schen Forderungen.

Ankunft Dombau⸗

Vermischtes. Die Volksschule. Erste

Neuwahl des Prä⸗ Gesetz⸗Entwurf über

Rückreise des Groß⸗ Der Heirathsplan des Grafen Montemolin.

Berathung des Staatsraths über die nordame⸗

mamn nmn mrrrrmmmnnmmwr

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: Dem General⸗Statthalter von Sicilien, General⸗Lieutenant Filangieri, Principe di Satriano und Duca di Taormina so wie dem Königlich neapolitanischen Brigade⸗General Gr. vß, bden Miwair⸗Verdienst⸗Orden; desgleichen dem evangelischen Schullehrer Körnig in der Kolonie Neuschottland im Regierungs⸗Bezirk Brom⸗ berg das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Se. Hoheit der Herzog Georg von Mecklenburg⸗ Schwerin ist von Ludwigslust hier angekommen. 1

Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht ist nach Gastein abgereist. Angekommen: Der Königlich spanische außerordentliche Minister Armero y Millares, von Madrid.

Abgereist: und Minister des Innern, Gelßen.

Nichtamtlicher Theil. Dentschland.

Preußen. Berlin, 7. Juli. Das Amtsblatt des Königlichen Post⸗Departements enthält die Verordnung, betreffend die Ermäßigung des Porto für Päckerei⸗ Sendungen, die mit ge⸗ wöhnlichen Posten zwischen Post⸗ Anstalten an Eisenbahn⸗Routen befrdert werden; desgleichen, betreffend die Portofreiheit für die amtliche Korrespondenz des provisorischen Fürsten-Kollegiums der verbündeten deutschen Regierungen; desgleichen, betreffend die Baar zahlungen auf Briefe und Brief⸗ Adressen zwischen Preußen und Mecklenburg⸗Strelitz; desgleichen, betreffend die Porto⸗Moderation für Päckerei-⸗Sendungen nach und von Langenberg und Neviges; desgleichen, betreffend den Kartenwechsel der an der Breslau⸗ Schweidnitz Freiburger Eisenbahn belegenen Post⸗Anstalten; des⸗ gleichen, betreffend die Lieferung der Trinkgeld⸗Notizbücher für Postillone.

Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Staats⸗ Freiherr von Manteuffel, nach

Swinemünde, 5. Juli. (Ostsee⸗Ztg.) Ein danischer Courier mit den Friedens⸗Ratificationen ist heute auf dem Dampf⸗ boot „Zephir“ von Kopenhagen angekommen und sofort nach Stet⸗ tin weiter gegangen.

Köln, 5. Juli. Nach dem eben veröffentlichten Rechenschafts⸗ Berichte des Dombau⸗Vereins⸗Vorstandes für das Vereinsjahr 1849 50 betrugen die Jahres Beiträge in dem abgelaufenen

eschäftsjahre zusammen 15,480 Rthlr. 2 Sgr. 5 Pf. Es er⸗ ebt sich hieraus eine Verminderung um beiläufig 560 Rthlr. Diese Beiträge mit allen sonstigen regelmäßigen und außerordent⸗ lichen Einnahmen zusammengefaßt, so ergiebt als Total⸗ Ein⸗ nahme des verflossenen Jahres 18,517 Rthlr. 2 Pf., rechnet man hierzu die Einnahme der früheren Jahre mit 234,606 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., so ist bis jetzt die Gesammt⸗Einnahme 253,123 Rthlr. 3 Sgr. 11 Pf. Hiervon wurden verwendet 245,786 Rthlr., und es bleibt ein Kassen⸗Bestand von 7336 Rthlr. 22 Sgr. 4 Pf. Ueber den Bau selbst und namentlich über das im abgelaufenen Vereins⸗ Jahre Geleistete, sagt der Bericht: „Die Bauthätigkeit beim Dom⸗ bau wurde in dem nunmehr abgelaufenen Vereins⸗Jahre gleich wie in den vorhergehenden auf die sämmtlichen Bautheile ausgedehnt

.

höhung des Bogens am nördlichen

heutigen Festes ein

b V

V V

Mitttel nicht aus.

V

V

V feld ist namentlich

und erstreckte sich beim Ausbau des südlichen Kreuzgiebels, welcher gleichzeitig die äußeren Stützpunkte des Querschiffs nach Süden bildrt, auf die Aufhöhung desselben, um alsdann mit dem Aufbaue der Pfeilerstellungen und Fensterbogen nach dem Querschiffe zu sicher anschließen zu können. In dem verflossenen Vereins⸗Jahr wurde dem⸗ nach der südliche Kreuzgiebel des Querschiffs weiter fortgesetzt und auf die Gesammthöhe vom Straßenterrain aufwärts bis zu 115 Fuß ge⸗ bracht; auch wurde das zu diesen Arbeiten und zum Aufbau des Querschiffes erforderliche Hauptgerüst hergestellt und von dem Nothdache bis zur Höhe der Krönung des Chorgewölbes aufge⸗ richtet, so daß die ganze Höhe etwa 160 Fuß beträgt. Zum Aus⸗ bau des südlichen Lang⸗ Steine der

des und Querschiffes wurden die Fensterpfeiler, welche den Haupltheil der Umfassungsmauern bilden, angeliefert und zugehauen; sie konnten jedoch nicht aufgebaut wer⸗ den, indem es an Fonds fehlte, die dazu nöthigen kolossalen Bau⸗ gerüste aufzuführen; vielmehr mußten die disponiblen Geldmittel zur Beschäftigung der Steinmetzen während der Wintermonate re⸗ servirt bleiben, um nicht eine Unterbrechung dieses wichligen Ar⸗ beits-Institutes herbeizuführen. Die Giebelmauer des nördlichen Kreuzflügels ist bis auf eine Gesammthöhe von 105 Fuß gefördert worden. Für die Vollendung der drei Portal⸗ Hallen wurden so⸗ wohl die Krönungsgiebel als auch die Seitenfrontons der Strebepfeiler kunstreich in Stein gehauen und mit den Fialen vollständig aufgesetzt, so daß das Baugerüst abgenommen werden konnte, welches auch in der ganzen Ausdehnung der Haupt⸗ front erfolgte, zumal dessen Erhaltung wegen Fäulniß der Bauhöl⸗ zer nicht mit Sicherheit geschehen konnte. Vielmehr wird über den Gewölben der Seitenschiffe ein ganz neues Gerüst, wie an der Südseite, konstruirt werden müssen. Vorbereitungen für die wei⸗ tere Fortsetzung der Giebelmauer sind getroffen, namentlich die Steine angeschafft und behauen worden. Die Bauthätigkeit an den Thürmen hat in früheren Jahren nur in Herstellung der noch feh⸗ lenden Fundamente zweier Mittelpfeiler zum nördlichen Thurme stattgefunden, und wurde der Hauptpfeiler an der mittleren Ein⸗ gangshalle in dem reich gegliederten Sockel neu ausgeführt, so wie auch die Aufhöhung des sudöstlichen Pfeilers nach dem Langschiffe zu bis in die Höhe des Nothdaches. Gleich⸗ wie in den Kreuzgiebeln des Querschiffes sich die äußeren Stütz punkte des letzteren befinden, so bildet auch dieser letzterwähnte Thurmpfeiler den äußeren Wiederhalt des nördlichen Langschiffes nach Westen hin. Es ist demnach dieser Pfeiler im Jahre 1849 um 62 Fuß erhöht und hierauf der die beiden Thürme verbindende Hauptbogen geschlagen worden, welcher in der Höhe des Chorge⸗ wölbes ras Langschiff von der zwischen den Thürmen befindlichen Vorhalle trennen Ie e Laufe dieses Jahres sollen nun der südliche und nördliche Kreuzgiebel weiter fortgebaut werden, gleich⸗ zeitig die Aufrichtung der Lang⸗ und Querschiffs⸗Fensterpfeiler bis zur Kapitalhöhe erfolgen, wozu die reich profilirten Werksteine großentheils schon vorbereitet sind; eben so wird mit der Auf⸗ des südöstlichen Haupt-Eckpfeilers und Ausgleichung Thurme vorgeschritten werden. Zur Standfähigkeit dieses hohen Pfeilers ist es nothwendig, die niedrig liegenden Thurmmauern nunmehr aufzuführen, und heute ist in Ihrer Gegenwart auf dem bereits im Jahre 1845 angelegten Sockel der nördliche Hauptpfeiler des mittlerc Eingangs⸗Portals in Angriff genommen worden. Im Ganzen sind gegenwärtig 233 Arbeiter beschäftigt, und zwar 158 Steinhauer, 12 Lehrlinge, 6 Maurer, 13 Zimmerleute und 44 Handlanger. Und nun sind wir da angekommen, wo wir die Frage beantworten können, ob wir Ur⸗ sache haben, über das durch unser vereintes Streben Geleistete uns

1 und wir werden unverzüglich dieselbe in nähere Ueberlegung ziehen und zur Ausführung zu bringen suchen. Aber Köln ist nur ein Theil des großen Dombau⸗Vereins, dessen Ehre für die Vollendung des Domes gewissermaßen verpfändet und der in den dem Central⸗Vereine beigetretenen Hülfsvereinen thätig ist. Hier hat die Thätigkeit aber bedeutend nachgelassen; außer der allgemeinen Abnahme der von dieser Seite dem Dome zuflie⸗ ßenden Mittel haben zwölf Vereine schon lange kein Lebenszeichen gegeben, fünfundvierzig sind noch für das Jahr 1849 und länger mit ihren Beiträgen in Rückstand,

Kollekte angeregt worden,

ihre und fünf haben dieselben nur theilweise abgeliefert, wogegen aber unter den übrigen mehrere sich durch besondere Thätigkeit auszeichnen, und, was namentlich er wähnt zu werden verdient, der Hülfsverein von Bonn und Beek, so wie die Dekanats⸗Vereine von Nideggen, bereits für das Jahr 1850 die Beiträge eingesammelt und unserer Kasse überwiesen ha⸗ ben. Der Vorstand ist schon seit längerer Zeit beschäftigt, nach den Ursachen der hier beklagten Verminderung des Wirkens der Hülfsvereine und nach dem Mittel zu deren Abhülfe zu forschen. Was wir aber auch immer hierfür zu thun für gut finden mögen, das kann sich eines guten Erfolges nur erfreuen, wenn in den Mit⸗ gliedern des Vereins ein reger Sinn, ein rechtes Streben für un⸗

sere gemeinschaftliche Sache ist, wenn Jeder nach Kräften das Seinige thut, das zur That werden zu lassen, was wir als nöthig erkannt haben.“

Oesterreich. Wien, 5. Juli. Der Lloyd meldet: „Ihre Kaiserliche Hoheit die Frau Erzherzogin Sophie war vorgestern in Begleitung des Großherzogs von Toskana und der Prinzessin Ama⸗ lie von Sachsen auf Besuch in Frohsdorf. Die hohen Gäste er⸗ freuten sich dort eines herzlichen Empfanges und berührten auf der Rückfahrt den Kurort Baden, wo gegenwärtig Ihre Kaiserliche Ho⸗ heit die Frau Erzherzogin Maria Anna weilt, um bei derselben ein Gouter einzunehmen. Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Toskana in Begleitung Sr. Hoheit des Erbprinzen Erzherzog Ferdinand, Ihren Exellenzen des Präsidenten des toskanischen Mi⸗ nisterrathes Grafen Baldasseroni und des General⸗Adjutanten Ge⸗ neral Sproni, so wie des Legations⸗Secretairs Herrn Bottaro⸗ Costa, besuchten gestern die Börse und verweilten daselbst einige Zeit; Se. Hoheit nahm nicht nur die Lokalitäten in Augenschein,

zu freuen, und ob wir mit Hoffnung auf die Erreichung des vorge⸗ steckten Zieles der Vollendung in die Zukunft unseres Domes schauen können. Gewiß hat ein guter Stern über uns gewaltet in den Zeiten, die zwischen der Gründung unseres Vereins und dem heu⸗ tigen Tage liegen Zeiten, die äußerst nachtheilig für die För⸗ derung solcher Unternehmungen waren und mehr als einmal die Stockung des angefangenen Werkes zu bringen drohten. Dank dem Himmel, die Thätigkeit wurde nicht unterbrochen und die geleisteten Resultate sind vollkommen befriedigend. Aber um uns für die

näͤchste Zukunft getrost zu machen, reichen unsere bisherigen Es ist eine solche Verminderung derselben eingetreten, die es nothwendig machte, eine nicht unbeträchtliche Zahl der früher beschäftigt gewesenen Arbeiter zu entlassen, eine solche Verminderung, welche die in so nahe Zukunft gebrachte Vollendung des Domes weiter zurückzuschieben droht. Da stehen im ganzen Umfange des Baues die Gerüste, aber sie halten auf eine längere Dauer ihre Kraft nicht, sie faulen, und dann, welche Kosten, sie mit neuen ersetzen zu müssen! Der Bau, so weit er sich über das Nothdach erhebt, steht vielleicht längere Zeit dem Ungemach der Witterung ausgesetzt, und daneben stehen alle Kräfte bereit, die nur des Winkes bedürfen, um mit gesammter Macht sich des Werkes zu bemächtigen und es zu seiner Vollendung zu führen. Wahrhaftig,

nie war die Hoffnung auf die Vollendung des Domes gegründeter wie heute; einen Baumeister in der Kraft, wie das Glück ihn uns nur bescheiden kounte, und eine Bauhütte, die bereits in ihren Lei⸗ stungen den besten Zeiten nicht mehr zurücksteht; und welche technische Mittel zur Erleichterung und Beschleunigung der Ar⸗ beit, die den Alten fehlten! Also Sorge um Vermehrung der Mittel, das ist es, was uns am Herzen liegen muß, und daher sind wir heute hier versammelt, „zu dieser Sorge uns zu ermuntern, ja, sie gemeinschaftlich zu übernehmen. Die Stadt Köln wird, wie es sich geziemt, mit gutem Beispiele voran⸗ gehen. Bereits am verflossenen Sonntage, wo zur Vorfeier unseres großes Konzert stattfand, ist es in diesem Saale laut ausgesprochen und von den zahlreichen Anwesenden beifällig aufgenommen worden, daß unsere Stadt, die den Dom besitze, mehr ür den Bau desselben thun müsse, wenn sie nicht hinter der groß⸗ artigen Thätigkeit zurückbleiben wolle, welche Hamburg und Elber⸗ in der jüngsten Zeit für aͤhnliche Zwecke entfaltet haben. Es

die Idee einer jeden Sonntag abzuhaltenden Pfennig⸗

Worte „christlich⸗konfessionell“

indem von der Volksschule überhaupt hier die Rede sei; aber seien Viele, Recht auf die Theilnahme an der rungs⸗Kommissar Bruel lage nur mit dem

sondern erkundigte sich auch angelegentlich über jede Einzelnheit der Operationen. Sein leutseliges Benehmen machte einen allgemeinen günstigen Eindruck.“

Der Kardinal⸗Erzbischof von Prag, Fürst von Schwarzenberg, ist gestern von hier nach Linz abgereist. „„Dem Lloyd zufolge nehmen in Wien nach vollkommen ver läßlichen Berichten die Cholerafälle in sehr erfreulicher Weise ab In Triest hatte sich das Gerücht verbreitet, daß dort am 2ten d auch zwei Krankheitsfälle mit Symptomen der Cholera vorgekom⸗ men seien. Die dortige Statthalterei sieht sich dadurch veranlaßt zur Beruhigung der Bewohner dieses Gerücht für ungegründet zu erklären, indem die beiden Personen, welche ien kein Bedenken erregenden Kolikanfall hatten, bereits wieder beinahe völlig hergestellt sind.

Die Oesterr. Korrespondenz theilt Folgendes mit: „Die Behörden in Ungarn haben gegenwärtig die namentlichen Verzeich⸗ nisse aller Individuen, welche in der serbischen Wojwodschaft und im temescher Banate in Folge der von den ungarischen Rebellen verüb⸗ ten Gräuel ihr Leben eingebüßt haben, zusammengestellt. Die Durch⸗ sicht dieser Verzeichnisse liefert einen erschreckenden Gegensatz zu dem Nimbus von Ritterlichkeit und Edelmuth, womit die Partei des Umsturzes diese Revolutionshelden zu bekleiden bemüht ist. Laut dieser Liste sind nämlich 271 meist dem serbischen Volksstamme an⸗ gehörige Individuen von den Insurgenten förmlich hingerichtet und 1917 ermordet worden. Bei der Einnahme von Szent Tamas wurden überdies 135 ganze Familien, deren Personenzahl sich wenigstens auf 500 belaufen dürfte, gänzlich ausgerottet. Den Invasions⸗Truppen des Rebellenführers Moriz Perczel gebührt der traurige Ruhm, die bei weitem überwiegende Mehrzahl dieser Opfer geschlachtet zu haben, und es ist mit Gewißheit festgestellt, daß Perczel in vielen Fällen persönlich am Morde Theil genommen hat. Die obigen Ziffern sind wahrhaft schaudererregend, und Perczel hat durch seine Urheberschaft und persönliche Theilnahme an diesen Gräueln seinen Namen für ewige Zeiten gebrandmarkt. Nachdem die Zahl der mit den Waffen in der Hand gefallenen Verthei⸗ diger der Gesammt-Monarchie und der Nationalrechte gegen die magyarischen Uebergriffe etwa das Doppelte der obigen Summe be⸗ tragen dürfte, überdies sehr viele durch Krankheiten, Mangel und Elend auf der Flucht in Serbien, Syrmien und der Walachei zu Grunde gegangen sind, so ist es einleuchtend, daß diese Gräuel einen nicht unerheblichen Einfluß auf die Volkszahl geübt haben mußten, und es theilt gewiß jeder Edeldenkende mit uns den Wunsch, es möge einer lange dauernden Friedens⸗Epoche vorbehal⸗ ten bleiben, die noch blutenden Wunden zu heilen, welche den treuen Bewohnern jenes unglücklichen Landstriches geschlagen worden sind.“

Hannover. Hannover, 2. Juli. (Ztg. f. N. D.) Zweite Kammer. Die Kammer beschäftigte sich heute ausschließlich mit dem Entwurfe der Grundzüge über die Regelung des Volksschulwesens Windthorst wollte im ersten Paragraphen: „Die bisherige christ⸗ liche Volksschule behält den christlich⸗konfessionellen Charakter“ die bristlich in „kirchlich konfessionell“ abgeändert Bueren beantragte, das Wort „christlich“ zu streichen, i; im Volke 8 n, auch diese müßten ein haben. Der Regie⸗ macht bemerklich, daß sich die Vor⸗ christlichen Volksschulwesen beschehngie wolle wogegen Bueren erwiederte, daß das aus der Ueberschrift nicht zu ersehen sei, denn diese spreche allgemein von der Volks⸗ schule, und zum Volke gehöre Jeder, einerlei, ob er Christ sei, oder nicht. Pfaff hielt für nothwendig, wenn der

wissen.

die keine Christen seien,

blos einen durchaus

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