Section zu legen.“ Angenommen, wie auch die Punkte 3 und 4.
Amendement ein, wel⸗ und deswegen die De⸗
Zu Artikel 3 8 Loyer ein darauf folgende De⸗
ches an die Kommission verwiesen batte auf morgen vertagt wird. Die 85 batte über Aufhebung des Zwangs⸗Courses der Banken Neen kaum begonnen, ebenfalls auf morgen vertagt. Fabvier's 8g 2 seinen Antrag wegen Abdel Kader sofort zur DPis ssren ggß⸗ gen, wird nicht genehmigt. Die Debatte über das Kolonia 1 e gesetz wird ebenfalls verschoben, soll jedoch noch vor der hgeggag zur Sprache kommen. Der Kredit für Canalisation der 2 ngeim⸗ oberen Seine wird bewilligt. Mittwoch findet “ aus mung über das Einnahme⸗Budget statt. Die Sitzung
gehoben. 1 „ ersiche 1 ise de 8 Paris, 5. Aug. Man versichert, 95 98 am 12ten d. M.
der Republik in die Departements dürfte bere .“ “ werden. Nan hatte früher gsalaue 14. veperzebe⸗ 5 dem Napoleonstage (15. August) abreisen. 9 “ in Folge eines Minister⸗ Raths eingetreten. 2 88 “ sauen vg⸗ Aeaee n gemvact hagee seio ach b Cherbourg 1 Reise nach Marseille definitiv aufges EEETEWTTEEET1“ 1 äͤst richt gehen, und findet daher die EEEöö Die L Station ist Lyön, von da geht
der Präͤsident nach Straßburg. Die Aufnahme, welche er in diesen V beiden Städten finden wird, dürfte, wie man meint, auf die nächste Gestaltung der Dinge von entscheidendem Einflusse “
Nach offiziellen Berichten hat die Liquidations⸗Kommission auf Guadeloupe bis zum 15. Mai über 1898 Fälle entschiede n. Ent⸗ schädigung wurde erkannt für 30,372 Sklaven mit 14,260,505 Fr. V 16 Cent. Die Gesammtzahl de. Negz, für welche Entschädigung
sprochen wird, beläuft sich auf 86,611. V ücge igcfat Plauté, u. Boyer und Caritau bekleideten das V Theater⸗Censoramt bereits vor der ö“ von Mey⸗ V nard und Nepveu sind zwei unbedeutende dramatische chriftsteller. Es fand eine außerordentliche Konkurrenz um diese Aemter statt. Gestern wurden alle Theaterdirectionen durch ein Cirkular des Mi⸗ nisters des Innern aufgefordert, der Prüfungs⸗Kommission von jedem neuen Stücke, das sie zur Aufführung bringen wollen, zwei Kopieen vorzulegen, Tag und Stunde der Generalproben, welcher die Inspektoren beiwohnen werden, anzuzeigen und eine vollständige Liste ihres Repertoirs einzusenden. 8 8
Heute ist keine weitere telegraphische Meldung über die dro⸗ hende Rhein⸗Ueberschwemmung im Departement Nieder⸗Rhein ein⸗ gegangen. Man vermuthet daher, daß die Gefahr gewichen sei.
Das Dampfschiff „El Castillo“, mit dem spanischen Gesandten Herzog von Rivas am Bord, ist am 31. Juli von Marseille, wo es Kohlen einnahm, nach Barcelona abgegangen.
Zwei Ingenieure sind nach Straßburg abgegangen, um meh⸗ rere Stellen der Rheinufer zu untersuchen, über welche die Regie⸗ rung vor Eröffnung der Central⸗Rheinschifffahrts⸗Kommission unterrichtet sein will.
Die Untersuchungs⸗Kommission für ungesunde Wohnungen hat deren bis jetzt allein 200 im ersten Bezirke von Lille unter⸗ sucht. Die meisten, darunter eine große Anzahl Kellerwohnungen, sind für unbewohnbar erklärt worden und müssen verlassen werden.
Gestern fand eine Zusammenkunft sämmtlicher Actionaire der Arbeiterstädte statt. Der Präsident Bonaparte war dabei auch ver⸗ treten. Der Ausbau derselben in der Rue Rochechouart und der Cité Napoleon wurde beschlossen.
Paris, 4. Aug. (Köln. Zeitung.) Zu Cannes, Lunel und Fabreègues bei Montpellier haben unruhige Sce- nen mit rothrepublikanischen Kundgebungen stattgefunden, in Folge deren einzelne Verhaftungen vorgenommen wurden.
In einer hiesigen Papierhandlung ist gegenwärtig das Por⸗ trait des Grafen Chambord ausgestellt mit der Unterschrift: „Hein⸗ rich V., König von Frankreich.“
Man spricht von dem Rücktritt des Ministers des öffentlichen Unterrichts, Herrn Esquiron de Parrieu, der durch Herrn Beugnot ersetzt werden soll.
Ein Juni⸗Insurgent, der sich bisher versteckt hielt, wurde die⸗ ser Tage vom Kriegsgericht zur Deportation verurtheilt.
Großbritanien und Irland. London, 3. Aug. In der Unterhaus⸗Sitzung vom 31. Juli wurde die Bill über den Handelsverkehr am Sonntage zurückgezogen. Dasselbe Schick⸗ sal erlitt die Maß⸗ und Gewichts⸗Bill. Eine Debatte über die irlän⸗ dische Pachtrechts⸗Bill, für welche die zweite Lesung auf der Ta⸗ gesordnung stand, führte zu keinem Resultat. Die Amendements der Lords zu der Grafschafts⸗Gerichts⸗Bill wurden mit einigen Ausnahmen und mit Hinzufügung einer neuen Klausel angenom⸗ men. In der vorgestrigen Oberhaus⸗Sitzung wurde auf Antrag des Marquis von Lansdowne beschlossen, mit dem Unterhause eine Konferenz in Betreff der irländischen Wähler⸗Bill zu halten. Lord Monteagle beantragte, daß die Königin in einer Adresse ersucht werde, eine Kommission zu ernennen, welche den Zustand der Pachtgesetze in Großbritanien und Ir⸗ land prüfen und Bericht darüber erstatten soll, namentlich mit Bezug auf die in beiden Theilen des Vereinigten Königreiches obwaltenden Unterschiede. Der Antrag wurde jedoch zurückgezogen, da er sehr starke Opposition fand. Das Unterhaus beschäftigte sich in seiner Morgensitzung mit den Amendements der Lords zu der australischen Kolonial⸗Bill und gab denselben seine Zustimmung, nachdem Roebuck sich sehr heftig gegen die Bill ausgesprochen hatte. In der Abendsitzung konstituirte sich das Haus zum Aus⸗ schuß über das Jahrgeld für den Herzog von Cambridge. Hume wollte dasselbe auf 10,000, Roebuck auf 5000 Pfd. Sterl. herab⸗ gesetzt wissen. Die ursprünglich vorgeschlage Summe von 12,000 Pfd. Sterl. jährlich wurde jedoch bewilligt. Der General⸗ Prokurator kündigt an, daß er am Montag folgende zwei Resolutionen beantragen werde: 1) „Daß Baron Rothschild nicht berechtigt ist, im Hause während der Debatte zu stimmen oder zu sitzen, ehe er den Abschwörungs⸗Eid in der gesetzlich vorgeschriebenen Form geleistet hat. 2) Daß das Haus bei der ersten Gelegenheit e. Session die Form des Abschwörungs⸗Eides ernstlich Ihrer Mo) nehmen wird, mit der Absicht, eine Erleichterung für v ajestät Unterthanen, die sich zur jüdischen Religion beken⸗ Bii eintreren zu lassen.“ Die zweite Lesung der irlandischen Pacht⸗ . s einer ziemlich lebhaften Debatte durchge⸗
8 .e Sitzung des Oberhauses griff Lord
rators in — vür Verhalten des General⸗Proku⸗ und behauptete, 8*½ 8 ie allgemeine Gewerbe⸗Ausstellung an Fälle diene, so fönne ve elb⸗ als Vorgang für spätere ähnliche Hülfe des General⸗Prokursonetutionelle Souverain Englands mit Europa werden. Lord. Fa⸗ leicht der absoluteste Monarch in Freund dem Hause in vder 80 enzgegnete, wenn sein gelehrter Debatte über diesen Gegenstand eten Form Gelegenheit zu einer u beweisen, daß die Antweand . so sei er gern erbötig, eziehung gesetzmäßig und stichhaltig eera⸗ Proinratore in jeder
varauf, daß er vollkommen befugt deeh., he ersves - „ „ e
s Präsidenten
88 8
8 2 Pr tors berührt zu haben. . das Benehmen e .I krn vhest zehabr aß der General⸗reamae, zu verfahren, unterliege keinem Zwei⸗ habe, in der erwähnten L ein Benehmen ein angemessenes gewesen sei. fel; es frage sich jedoch 2 vehaen vie Ansicht saus, daß Lord Der Marquis Aeußerungen über den General⸗Prokurator LeSegs 88& des Hauses verstoßen habe. Lord Beaumont 9hn d⸗ vnbere; Pairs wurden hierauf ernannt, um die Konfe⸗ 86 einfht beiden Häusern in Betreff der Grafschafts⸗Gerichts⸗ A 5 Ulten. Lord Brougham stellte den Antrag auf Vorlegung der die Ersparnisse in der Civilliste betreffenden Dokumente und wünscht zu wissen, in welchen Zweigen diese Ersparnisse erzielt den; zuͤgleich erklärt er, daß er, obgleich nicht abgeneigt, den n⸗ trag in dieser Session zurückzuziehen, entschlossen sei, denselben im Beginn der nächsten Session von neuem vorzubringen. Der Mar⸗ quis von Lansdowne, der Herzog von Wellington und Lord Mon teagle bekämpften die Motion als unschicklich „und unbegründet. Lord Brougham machte einige Bemerkungen über die ungeheure Veränderung, die mit seinen alten Whig⸗Freunden vorgegangen sei, seit sie die Süßigkeiten des Amtes gekostet. Er erinnere sich der Zeit, wo er, ohne irgend welchen Einspruch zu erfahren 3 ähnliche Anträge gestellt habe, wie den, welcher jetzt das Zartgefühl seiner Freunde in so hohem Grade verletze. Die Diskussion endigte da⸗ mit, daß Lord Brougham seinen Antrag zurückzog. Auf Antrag Lord Granville's wurde die Handelsmarine⸗Bill zum zweitenmale verlesen und einem Ausschuß überwiesen. In der Morgen⸗Sitzung des Unterhauses kündigte Hume einen Verbesserungs⸗Antrag an, den er am Montag zu den Resolutionen des General⸗Prokurators in Betreff der Eidesleistung Rothschild's stellen werde. Der Se⸗ cretair für Irland, Sir W. Sommerville, bat um Erlaubniß, eine Bill einbringen zu dürfen, welche auf Verlängerung der dem Pord⸗ Statthalter ubertragenen außerordentlichen Vollmachten ztelt. Nach einer längeren Debatte wurde die Diskussion über diesen Gegen⸗ stand vertagt. 18 Die Aarehtastse⸗ Regierung hat die ““ der Engländer in Sicilien im Prinzipe anerkannt. Die G mission in dieser Angelegenheit hat ihre Arbeit - 86 britische Gesandte Temple soll sich damit zufrieden er ärt ha Der Spectator sagt: „Die römische Regierung hat in 85 rem amtlichen Blatt in Abrede gestellt, daß sie Lord W“ Italien eingeladen und damit der Behauptung unserer Ministen 8 Parlament direkt widersprochen. Diesen Widerspruch hat der ha amtliche Globe Lügen gestraft durch Veröffentlichung der Korre⸗ spondenz über den Gegenstand. Aber da diese Korrespondenz nur zwischen unserem auswärtigen Amt und seinen eigenen Repr sisen⸗ lanten in Paris und Rom geführt wurde, welche über Gespräche mit dem päpstlichen Nuntius und dem Papst selbst nach ihrer sub⸗ jektiven Auffassung berichteten, so ist dies nur ein unvollfommener Gegenbeweis. Implizite geht daraus hervor, daß Lord Minto eine direkte Einladung nicht erhielt. Zarte Insinuationen scheinen von beiden Seiten gemacht worden zu sein, so zart, daß deren Veröffent⸗ lichung ziemlich unzart ist. Priester fassen aber solche Dinge nie⸗ mals gerade an, und dies wäre für das englische Ministerium ein sehr guter Grund gewesen, sich in diesen Handel gar nicht einzu⸗ lassen; nachdem sie es aber einmal gethan, sollte man ege verfahren sein.“ Es heißt, Herr Newman, der bekannte vorma üge Puseyit, sei zum römisch⸗katholischen Bischof von Tena er stimmt und nicht Dr. Wiseman, welcher vielmehr nach Rom kommen werde, um dort zum Kardinal ernannt zu werden und später päpstlicher Legat nach London zu gehen. Der Plan einer 1” diplomatischen Verbindung zwischen England und Rom ist nämlich eben. — “ nicht fg gen. aus Gibraltar vom 23. Juli: „Die Schiffe der nordamerikanischen Flotte, die sich in Portugal befanden, um die Reclamationen der nordamerikanischen Freistaaten zu unterstützen, haben sich wegen des schlechten Erfolges von Lissabon zurückgezogen. (Die frühere pariser Nachricht von einer Ausgleichung dieser Streitfrage hat sich nämlich nicht bestätigt.) Heute ist in unserem Hafen die „Independence“ angekommen, und heute Nacht erwartet man die „Mississippi’. Diese Angelegenheit nimmt einen feindlichen Charakter an, da der nordamerikanische Gesandte, obgleich er über den gegenwärtigen Stand der Dinge nach Amerika berichtet
hat, doch schon seinen Posten verlassen und sich auf einem Dampf⸗ schiffe, das heute Nacht hier eintreffen wird, eingeschifft hat. Seine Familie befindet sich auf einem heute Morgens hier eingetroffenen Dampfschiff. Die ganze Flotte wird sich nach Portugal zurückbe⸗ geben, um neue Befehle aus Washington zu erwarten. Dieselbe besteht aus fünf Schiffen; diese sind: die „Independence“, 60 Ka⸗ nonen; der „Cumberland“, 60 Kanonen; die „Constitution“, 44 Kanonen; der „St. Lawrence“, 10 Kanonen.“ —
Die Mitglieder der Kommission der Eisenbahnen haben einen Bericht veröffentlicht, woraus erhellt, daß von den 6030 englischen Meilen Eisenbahnen, die in England noch herzustellen sind, im letz⸗ ten Jahre nur 1000 Meilen dem Betriebe übergeben worden sind. Während im August 1849 1,154,000 Pfd. Sterl. an die zu er⸗ bauenden Eisenbahnen einzuzahlen wären, sind dieses Jahr für den⸗ selben Monat nur 195,936 Pfd. Sterl. nöthig. Ende 1849 be⸗ trug die Summe, welche in England für Eisenbahnen verausgabt worden ist, 220 Mill. Pfd. Sterl.
Die Königin und Prinz Albrecht der feierlichen Eröffnung der Eisenbahn
beiwohnen. Auf der Edinburg⸗Glasgow⸗Eisenbahn fand am Dienstag Mor⸗
5bPD stoß ber fünf Menschen das Leben kostete; 868 1 Feahen 1,. Der Unfall entstand vasen. vaß ein Zug zufällig nicht rasch genug eine geneigte Ebene ZT. von England hat einen Rückfall gehabt, und sein Zustand soll wenig Hoffnung zu einer Wiederherstellung
1. lassen. Kanzler der Schatzkammer hat dem Unterhause mitge⸗ theilt, daß jetzt zwischen England und Frankreich Verhandlungen wegen einer Verminderung des Porto's gepflogen würden.
Nach einem umlaufenden Gerücht soll Lord Brougham zum Grafen erhoben werden.
Der Graf von Clarendon ist gestern von Osborne nach Lon⸗ don zurückgekehrt.
Aus einer vom Handels⸗Amte publizirten Uebersicht des abge⸗ laufenen Monats geht hervor, daß im Monat Juli im Vergleich zu demselben Monat 1849 die Ausfuhr wieder um 450,000 Pfund zugenommen hat.
Der Globe versichert, man habe noch nicht die offizielle Be⸗ stätigung erhalten, daß die Kartoffelkrankheit sich wieder in Irland gezeigt. Die Aerndte verspreche überhaupt das Beste.
Zu Lambeth ist Sir C. Napier als Kandidat für die bevor⸗ stehende Ersatzwahl aufgetreten.
Der Chartist Smith O'Brien, über dessen Behandlung in Au⸗ stralien so viele Klagen erhoben wurden, wird von Maria Jsland nach Port Arthur gebracht.
wollen am 29. August in Berwick in Schottland
8
Die Gebrüder Baring und Compagnie bezahlen gegenwärtig
¹ die Serie C. der fünfprozentigen Anleihe von Louisiana, im Be⸗
trage von 350,000 Pfd. St., ab. Nur 332,775 Pfd. St. von der Serie D., einzulösen im Jahre 1852, bleiben noch unliquidirt. Die ganze Anleihe war 1,500,000 Pfd. St. groß. 1
Der Morning Advertiser enthält eine ausführliche Ver⸗ handlung, die vor den englischen Richter Norton in Lambeth statt⸗ fand, weil Thomas, Secretair der Gesellschaft zum Schutz der Thiere gegen Grausamkeit, den Antrag stellte, dem Luftschiffer Green zu untersagen, auf einem lebendigen Pferde eine Luftreise zu machen. Der Richter sprach sich allerdings dahin aus, daß Green statt eines lebendigen ebensowohl ein hölzernes Pferd zur Luftfahrt benutzen könnte, doch, weil Green Zeugnisse von Thierärzien verlangte, daß in der beabsichtigten Luftreise keine Grausamkeit gegen Thiere liege, so wurde ihm weiter kein Hinderniß in den Weg gelegt und er wird sei⸗ nen Plan weiter ausführen. Poitevin ist hier angekommen und hat
auch eine Luftreise zu Pferde angekündigt.
London, 5. Aug. Der heutige Globe theilt das Protokoll der am 2. August im auswärtigen Amte gehaltenen Konferenz mit. Dasselbe lautet: 4
X. Anwesend: Der Geschäftsträger Oesterreichs; der Gesandte Dänemarks; der Botschafter Frankreichs; Ihrer britischen Majestät Staats⸗Secretair für die auswärtigen Angelegenheiten; der Gesandte Rußlands; der Gesandte Schwedens und Norwegens. 5
Die Repräsentanten dieser Mächte, zur beeer. tigen Amte versammelt, haben die Aenderungen 8 ge⸗ zogen, welche in Folge Abschlusses des am 1. in n 8 * terzeichneten Friedensvertrages in dem Protokoll vom 4. Juli vor⸗
hmen waͤren. 8 8 veaehege Fassungs⸗Aenderungen sind von den Bevollmächtigten Dänemarks, Frankreichs, Großbritaniens, Rußlands und Schwedens und Norwegens angenommen worden; der Geschäftsträger Oester⸗ reichs äußerte den Wunsch, sie vorher seinem Hofe zur Genehmi⸗ gung vorzulegen. 8 8 Es wurde demnach beschlossen, zur Vollziehung des Protokolls zu schreiten und dasselbe für den österreichischen Hof offen zu lassen.
Derselbe Beschluß wurde in Bezug auf den preußischen Hof gefaßt, dessen Repräsentant dieser Versammlung nicht beiwohnte. Koller, Reventlow, E. Drouyn de Lhuys, Palmerston
Brunnow, J. E. Rehausen.
B. Anwesend: Die Bevollmächtigten Oesterreichs, Dänemarks,
Frankreichs, Großbritaniens, Rußlands, Schwedens und Nor⸗ wegens. .“ 3 Se. Majestät der Kaiser von Oesterreich, der Präsident der französischen Republik, Ihre Majestät die Königin des Vereinigten Königreichs Großbritanien und Irland, Se. Majestät der König von Preußen, Se. Majestät der Kaiser aller Reußen und Se. Ma⸗ jestät der König von Schweden und Norwegen haben, in Betracht, daß die Aufrechterhaltung der Integrität der dänischen Monarchie im Zusammenhang mit den allgemeinen Interessen des europäischen Gleichgewichts von hoher Wichtigkeit für die Bewahrung des Friedens ist, auf Ersuchen Sr. Majestät des Königs von Dänemark beschlossen, die vollkommene Uebereinstimmung zu konstatiren, welche zwischen ihren Kabinetten in Betreff der Aufrechterhaltung dieses Gunb⸗ satzes besteht, und haben ihre zur Konserenz versammelten Bevoll⸗ mächtigten autorisirt, in ihrem Namen folgende Erklärung ab⸗ zugeben: 18 “
Abschnitt 1. Es ist der einmüthige Wunsch der vorbesagten Mächte, daß der Status der jetzt unter der Herrschaft Sr. dänischen Majestät vereinigten Besitzungen in seiner Integrität aufrecht erhal⸗ ten werde. 8 TI1““
Abschnitt 2. In Folge dessen erkennen sie die Weisheit der Absichten an, welche Se. Majestät den König von Dänemark bestim⸗ men, die Erbfolge in seinem Königlichen Hause eventuell so zu re⸗ guliren, daß dadurch die Anordnungen, mittelst deren der vorbe⸗ sagte Zweck zu erreichen sein möchte, erleichtert werden, ohne die Beziehungen des Herzogthums Holstein zum deutschen Bunde zu beeinträchtigen. F
Abschnitt 3. Sie freuen sich, daß die in Berlin unter Ver⸗ mittelung Großbritaniens eröffneten Unterhandlungen bereits zur Unterzeichnung eines Vertrages zwischen Dänemark und Preußen in dessen eigenem Namen und im Namen des deutschen Bundes geführt haben, eines Vertrages, der, wie sie fest hoffen, die Wiederherstellung des Friedens zum Resultat haben wird.
Abschnitt 4. Ihrerseits von dem Wunsch erfüllt, sofort zu be kunden, wie sehr es ihnen am Herzen liegt, das Zustandekommen der im Art. 2 des gegenwärtigen Protokolls erwähnten Anordnun⸗ gen, so weit es in ihrer Macht steht, zu erleichtern, behalten die obengenannte Mächten sich vor, eine künftige Uebereinkunft einzugehen, um diesen Anordnungen durch einen Akt europäischer Anerkennung noch ein Unterpfand mehr für deren Dauerhaftigkeit zu geben. Man ist uüͤbereingekommen, daß diese Berathung in London statt⸗ finden soll, und daß diese besagten Mächte ihre Repräsentanten mit den für diesen Zweck erforderlichen Vollmachten versehen sollen. Reventlow. E. Drouyn de Lhuys. Palmerston.
Brunnow. J. E. Rehausen.
“
RMußland und Polen. St. Petersburg, 2. Aug. Auf Ansuchen des Herolds⸗Amtes des dirigirenden Senates und laut Gutachtens des Reichsrathes, welches Se. Majestät der Kaiser be⸗ stätigt hat, ist verfügt worden: 1) Da der verstorbene Geheimerath August Ilinski durch ein Reskript der Kaiserin Maria Theresia, vom 2. Juni 1779, in den Grafenstand der Königreiche Galizien und Lodomirien erhoben und auch in zwei allerhöchsten Reskripten
der in Gott ruhenden Kaiser Paul I. und Alexander I. mit diesem Titel benannt worden, wird es seinen drei Söhnen: August, Hein⸗ rich und Iwan Ilinski, erlaubt, in Rußland den Titel von Grafen der Königreiche Galizien und Lodomirien zu führen. 2) Da Johann Friedrich von Medem durch ein Reskript des Kaisers Joseph II. vom 16. September 1779 mit seiner Nachkommenschaft beiderlei Geschlechts in absteigender Linie in den Grafenstand des römischen Reiches erhoben worden, wird seinem Urenkel Theodor Peter Julius von Medem und den anderen Mitgliedern dieses Geschlechts, welche ihre Abkunft von dem genannten Johann Friedrich Medem nachwei sen können, gestattet, sich in Rußland Grafen des römischen Reichs Ie“
Belgien. Brüssel, 5. Aug. Herr Thiers und seine Fa⸗ milie sind gestern nach Spa gereist, von wo sie ihre Reise nach Deutschland antreten werden. 8 8 .
Der Nachweis der Ausfuhr während der ersten sechs Monate dieses Jahres ist im Vergleich zum vorigen Jahre sehr befriedigend denn er beweist, wie sehr sich die Geschäfte besser gestalten. Wäh rend der Werth der Ausfuhr sich im ersten Semester 1849 nur au etwas mehr als 78 Millionen belief, beträgt er dieses Jahr übern 84 Millionen Franken, und dabei ist zu berücksichtigen, daß 1848
mals mit dem 1. Febr. Getraide⸗Zoll aufhörte.
ungewöhnlich viel Getraide nach England gesandt wurde, weil da⸗ ar d “
Schweden und Norwegen. Christiania, 3. Aug. (Börs. H.) Unterm 25. Juli hat der König im zusammenge⸗ setzten schwedischen und norwegischen Staatsrath eine neue voll⸗ ständige Organisation des ganzen Konsulatwesens und die noth⸗ wendigen Bestimmungen in Bezug auf eine neue Konsulatsverord⸗ nung und auf die Dienstverhältnisse der Konsuln erlassen. Alle Orte, in denen General⸗Konsulate und Vice⸗Konsulate bestehen sollen, sind aufgezählt, doch soll diese neue Organisation erst all⸗ mälig mit dem Aussterben der bisherigen Konsuln ins Leben treten.
Schweiz. Bern, 28. Juli. Aus einem Rundschreiben des eidgenössischen Justiz⸗ und olizei⸗Departements erhellt, daß die französische Regierung nicht, wie sie früher beabsichtigte, die Flücht⸗ linge in die algierische Fremdenlegion aufnimmt. Sie gestattet ihnen nur die Durchreise nach England und Amerika, nicht aber den Aufenthalt in Frankreich. Sie müssen überdies mit gehörig vidimirten Schweizerpässen und wit Reisegeld versehen sein.
Bern, 1. Aug. (D. Ztg.) Gestern war der Tag der Verfassungsfeier. Die Regierungspartei hatte das sonst uͤbliche Anzünden von Feuern auf den Bergen, so wie jede andere laute Theilnahmsbezeugung, unterlassen; der Regierungsrath und eine An zahl von Großräthen versammelten sich im Kasino zu einem Festessen Die Radikalen dagegen agitirten sehr für eine möglichst allgemeine Feier dieses Tages. „Es gilt“, so hieß es in einem Aufrufe, „auf⸗ keimende Revisionsgelüste bei den Schwarzen durch eine ernste Demonstration schon in ihrer Geburt zu ersticken.“ Durch Schrei⸗ ben, welche in alle Gemeinden geschickt wurden, brachten sie es deswegen auch dahin, daß wirklich eine sehr große Anzahl von Feuern auf den Höhen leuchteten; die Militairdirection hatte ihnen zwei Piecen bewilligt, womit zu Ehren der Verfassung von der großen Schanze gefeuert wurde. Im Schützenhause versammelten sich gegen 250 Gäste zu einem Festmahle, wobei es an patriotischen Reden nicht fehlte. Alt⸗R.⸗R. Stockmar, „das Opfer der Par⸗ teileidenschaft des Tages“, wie seine Freunde ihn nennen, sprach die bestimmte Hoffnung aus, daß dem Volke die Augen bald auf⸗ gehen würden. Wenn die Reaction sich immer weiter entwickele, so habe das Volk es in seiner Macht, von dem Rechte der Verfassung Gebrauch zu machen und den gesammten Großen Rath abzuberufen. Auf friedlichem und gesetzlichem Wege könne der Kanton vielleicht noch vor dem nächsten Winter eine neue Regierung erhalten; der Redner hoffte dabei besonders auf ein inniges Zusammenwirken der beiden Kantonstheile. Auch Bundes⸗ Präsident Druey hatte sich eingefunden und ergriff das Wort, in⸗ dem er versicherte, daß er sich in dieser Versammlung an seinem Platze fühle. Sei man auch in einzelnen Fragen uneins, in den Grundsätzen herrsche zwischen ihm und den Radikalen die vollkom⸗ menste Uebereinstimmung. Der Redner durchgeht hierauf die gro⸗ ßen Ereignisse, die durch die Macht des Volkswillens zu dem neuen Bunde führten. Derselbe Wille des Volkes habe zwar jetzt im Kanton Bern gegen die Freisinnigen entschieden, aber besser sei es, das Volk täusche sich einmal in der Ausübung seiner Souveraine⸗ tätsrechte, als daß es von der Souverainetät gar keinen Gebrauch mache. Die Minderheit werde wieder wachsen und zur Mehrheit werden. Wie verlassen und einsam habe einst der National⸗Verein dagestanden, und jetzt seien die Ideen desselben in der neuen Bun⸗ desverfassung verwirklicht. Mit Geduld, Ausdauer und einem festen Glauben an die Zukunft fürchte er nichts. Der Redner spricht hierauf dem wahren Sozialismus das Wort, der in der Harmonie der allgemeinen und besonderen Interessen bestehe, doch so, daß die letzteren den ersteren untergeordnet seien. Das Hoch, das der Redner am Schlusse unter dem Jubel der Versammlung ausbringt, gilt dem Schweizervolk, der Entwickelung der Demokratie und dem großen Prinzip, daß die Mehrheit das Gesetz mache. Professor Henne brachte einen Toast auf die Minderheit, die ihr Vertrauen nicht verliert und wieder zur Mehrheit wird.
Im Großen Rath war heute an der Tagesordnung der Gesetz Entwurf über die Erneuerungswahlen der Bezirksbeamten. §. 1. Der Gesammt⸗Erneuerung des Großen Rathes und des Regierungs⸗ rathes folgt jeweilen eine Erneuerung der Regierungsstatthalter, Gerichtspräsidenten, Amtsrichter und Suppleanten des Amtsgerichts. Wird angenommen mit Erheblichkeits⸗Erklärung der Anträge Nig⸗ geler's, auch den Amtsverweser einzubegreifen, die Gerichtspersonen aber zu streichen. §. 2. Die Amtsdauer beginnt jeweilen am 1. Juli und endigt am 30. Juni des vierten darauf folgenden
Jahres. Dieser, so wie §. 4 für Veröffentlichung des Gesetzes, wer⸗
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den ebenfalls genehmigt, und alle drei sollen nach 3 Monaten der zweiten Berathung unterworfen werden. §. 3 dagegen, der vom Ende der Amtsdauer der gegenwärtigen und dem Beginne derjeni⸗ gen der neuen Bezirksbeamten handelt, wird auf morgen verschoben. Ein Antrag auf Revision des Wirthschaftsgesetzes wird für erheb⸗ lich erklärt.
Luzern, 29. Juli. (Allg. Ztg.) Heute Abend um 9 Uhr verkündigten Kanonenschüsse der glänzend illuminirten Stadt das Ende des eidgenössischen Sängerfestes. Der Grundton, welcher sich durch das vielbewegte Leben dieser großartigen Manifestation des schweizerischen Volksgeistes zog, war der Geist der Versöhnung. In diesem Sinn und mit diesem Gefühl begrüßte jedes Dorf des Entlibuchs die eidgenössische Sängerfahne, als sie, begleitet von dem abtretenden Central⸗Comité, durch dieses schöne Hirtenthal von Bern nach Luzern zog. Versöhnung verkündigte der unendliche Festschmuck der Stadt Luzern, wozu sich alle Parteien in Liebe die Hand gereicht hatten; Versöhnung sprach sich in den Reden aus. Auch die Urkantone waren am Feste zahlreich, we⸗ niger in Vereinen als durch einzelne Sänger vertreten, und Redner aus Altorf in Uri, aus Sitten in Wallis schilder⸗ ten mit lebendigen Worten die Bedeutung des eidgenössischen Sän⸗ gerbundes für diese Theile des Gesammtvaterlandes. Die Anwe senheit eines frankfurter Sängers, der eigens zu diesem Feste hier⸗ her gereist war, veranlaßte einen Toast auf die Sängerbrüder in Deutschland, welcher mit Jubel aufgenommen wurde. In künstle⸗ rischer Beziehung haben die diesjährigen Leistungen die früheren bei weitem übertroffen, sowohl was die Auswahl der Gesänge, als die Ausführung derselben betrifft; Schnyder von Wartensee, dieser edle Greis, eben so hochgefeiert als Künstler und Redner, wie als Mensch, hat dieses vor Eröffnung des Spruchs des Kampfgerichtes, als Präsident desselben, in einer durch Gedankenreichthum und lebens⸗
frischen Humor ausgezeichneten Anrede anerkannt. Unter 17 wettsin⸗
gende Vereine wurden die aus allen Theilen der Schweiz gespendeten reichen Gaben, worunter 17 silberne Pokale, vertheilt; die vier ersten Preise erhielten Vereine, welche Compositionen von Lindpaintner, Becker, Rink und Esser vortrugen. Am Haupt⸗Konzert machten eine Hymne von Greith, einem jungen St. Galler, der in jüngster Zeit ein Oratorium „St. Gallus“ komponirt hat, und ein Chor aus dem Oratorium von Schnyder „Zeit und Ewigkeit“ eine außer⸗ ordentliche Wirkung. Die Direction war Herrn Maschek, einem Böhmen, der gegenwärtig in Luzern angestellt ist, übertragen. Er löste seine Aufgabe mit solcher Vollendung, daß nach der Haupt⸗
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Sprüngli, der Sängerpfarrer, wie er in der ganzen Schweiz heißt, einer der ausgezeichnetsten Volksredner der Gegenwart. Das Fest war im Ganzen wie im Einzelnen ein ganz gelungenes.
Genf, 2. Aug. (E. Z.) Der bekannte Graf Alexis von St. Priest, Mitglied der französischen Akademie, verweilt seit meh⸗ reren Tagen in Genf, um alle möglichen auf Voltaire und Rous⸗ seau bezüglichen mündlichen Traditionen und schriftlichen Dokumente zu sammeln, wie es heißt, zum Behuf einer Biographie von Vol taire, womit Herr von St. Priest seit Jahren beschäftigt ist.
Italien. Turin, 31. Juli. (Lloyd.) Se. Königl. Ho⸗ heit der Prinz von Carignan ist hier von Courmajeur angelangt und hat sich sofort nach Monculieri begeben. „
Gestern ist der wegen seiner Haft bekannte Erzbischof von Sassari, Monsignore Varesini, von Turin abgereist. Die Armo⸗ nia, bekanntlich ein katholisches Blatt, enthielt bezüglich dieses Prälaten folgende Worte: „Umsonst hofft man, den Papst im Wi⸗ verspruche mit sich selbst zu ertappen, bereits haben wir erklärt und erklären von neuem, daß die Nachricht in Betreff eines zur Nach⸗ giebigkeit mahnenden, angeblich vom Papste an die Bischöfe er⸗ lassenen Cirkulars falsch ist und jeder Begründung entbehrt. Das piemontesische Episkopat hat sich, bevor es handelte, nach Rom ge⸗ wendet, erst in Folge der von dort eingelaufenen Befehle schritt es zur That. Jetzt zuwiderlaufende Institutionen voraussetzen zu wol⸗ len, ist geradezu lächerlich und heißt, die Geschichte der römischen Kirche nicht kennen.“
Turin, 1. Aug. (Lloyd.) Mitttelst Königl. Dekrets werden die Provinzräthe auf den 19. August, die Kreisräthe auf den 16. September einberufen. Ungeachtet die Regierung den Kam⸗ mern selbst die Oeffentlichkeit der Munizipal⸗Sitzungen vorgeschla⸗ gen hat, ertheilte das Ministerium dem Syndikat von Alessandria letzthin Befehl, die noch übrigen Sitzungen des Gemeinderathes nicht öffentlich abzuhalten.
Wegen Erkrankung des Handels⸗Ministers hat der Minister des Innern dessen Portefeuille interimistisch übernommen.
Allgemein zirkulirt das Gerücht, daß 300 Emigrirte ausgewie⸗ sen werden sollen.
Der Risorgimento bemerkt, daß die in der G azzetta di Genova enthaltene Angabe, wonach mehrere neapolitanische Re⸗ gimenter in Gegenwart des Königs constitutionelle Ausrufungen gemacht hätten, bis jetzt von keiner anderen Seite Bestätigung er— halten habe.
Tu rin, 2. Aug. (W. Z.) Man versichert, Kardinal Anto⸗ nelli habe seine bekannte Note in Betreff des Erzbischofs von Sas⸗ sari den europäischen Hauptmächten mitgetheilt.
Turin, 3. Aug. (Ll.) Die Gesellschaft, welche sich in Ge⸗ nug zur Beförderung des Handels mit Indien gebildet, hat über nahe an zwei Millionen zu verfügen und wird nächstens ihr groß⸗ artiges Unternehmen, bei dem sich auch Lombarden betheiligt haben, definitiv beginnen. 1b
Genua, 30. Juli. (Fr. B.) Der General⸗Konsul von Peru zu Genua zeigt an, daß in der Provinz Carabaya sehr reiche
Goldminen entdeckt worden seien.
Livorno, 30. Juli. Der Statuto enthält über die Aus⸗ weisung des Fürsten von Canino solgende Details: „Er war zu Livorno mit einem auf Genua lautenden Passe der französischen Gesandtschaft zu Berlin angekommen, worauf ausdrücklich die Formel: „Par ordre du Président“ angemerkt war. Der toska⸗ nische Konsul in Genua vidirte diesen Paß, weil der französische
Konsul ihn darum ersucht hatte, erklärte jedoch, daß den Behörden zu Livorno volle Freiheit gelassen werden müsse, das vorbehaltlich gegebene Visa zu respektiren, oder nicht. Bekanntlich gestatteten diese dem Prinzen nicht, sich auszuschiffen und, wie in sei⸗ nem Plane lag, sich nebst seiner Familie nach St. Giu⸗ liano zu begeben. Es wird hinzugefügt, der Ex „Präsident der Constituente romana habe hierauf mehrere Brlefe abgesendet, einen an den Grafen Creneville, Gouverneur von Livorno, einen zweiten an den Fürsten von Liechtenstein, Kommandanten des öster⸗ reichischen Corps in Toskana, und einen dritten an den österreichi⸗ schen Geschäftsträger zu Florenz, welchem ein Empfehlungsschrei⸗ ben einer hohen Person beigeschlossen gewesen sein soll, womit Freiheit von Hügel ersucht wurde, dem Reisenden einen zeitlichen Aufenthalt in Toskanag zu ermöglichen. Eine telegraphische De⸗ pesche der toskanischen Regierung soll in Folge der erhaltenen Mittheilung an die Behörden zu Livorno mit dem Auftrage, dem Prinzen die Ausschiffung zu gestatten, abgegangen sein. Doch als dieser Befehl zu Livorno anlangte, hatte Canino bereits die Reise nach Marseille angetreten.“
E Kontumaz wurde von 7 auf 12 Tage verlängert.
Parma, 1. Aug. (Ll.) Den im Auslande reisenden Unter thanen des Herzogthums wird vorgeschrieben, ihre Reise⸗Dokumente allen parmesanischen Legationen und Konsulaten, welche sie an irgend einem Orte bei ihrer Durchreise treffen, vorzuzeigen.
Rom, 29. Juli. (LI.) Der Herzog von Rivas, spanischer Gesandter am neapolitanischen Hofe, ist am 20. von Rom nach Madrid abgereist. Die Spannung in den diplomatischen Beziehun⸗ gen Neapels und Spaniens dauern fort.
Rom, 30. Juli. (Ll.) Die Kardinäle halten fortwährend außerordentliche Versammlungen. Der Promulgirung wichtiger or⸗ ganischer Gesetze wird mit Bestimmtheit entgegengesehen.
Das von dem Giornale di Roma veröffentlichte Gesetz über die Einziehung des Papiergeldes enthält folgende Bestimmungen: Es wird diesfalls ein öffentliches Anlehen von fünf Millionen Scudit aufgenommen werden. Um die Offerte zu befördern, werden so⸗ wohl bezüglich der Zinsenzahlung, als durch Prämien⸗Zusicherun⸗ gen mehrfache Vortheile gewährt. Ein Amortisations⸗Fonds von 600,000 Scudi wird gebildet und mittelst einer entsprechenden Serien⸗Ziehung ein Theil des Papiergeldes aus dem Umlaufe gezogen werden. Zur Deckung des Tilgungsfonds werden die jährlichen Register⸗ Einnahmen im Betrage von 500,000 Sendi als Pfand angewiesen und der Mehrbedarf von 100,000 Scudi soll durch eine Taxe ergänzt wer⸗ den, welche auf die Einkünfte der geistlichen Güter gelegt werden wird. Die Gebahrung des Amortisations⸗Fonds wird einer aus den angesehensten und vermögendsten Bürgern der Hauptstadt und der Provinzen bestehenden Kommission anvertraut. Man vermuthet, daß Fürst Rospigliosi zum Prästdenten derselben ernannt werden dürfte. Einer weiteren Vermuthung zufolge, dürften diesem Finanz⸗ gesetze auch andere organische Gesetze zur Erfüllung des am 12. September 1849 zu Portici erlassenen päpstlichen motn proprio folgen.
31. Juli.
Rom, (W. Z.)
probe ihm alle Sänger durch ein lautes Hoch ihre dankbare Aner
kenn ollte Die Seele des Lebens in d sthütte war ö “
erwartet; sie sollen einzelnen Diplomaten bereits mitgetheilt worden
Die organischen Gesetze werden
sein; die projektirte Consulta, die se ilen ö 3 onst nur Beirath zu ertheilen haben wird, erhält in Finanzsachen auch eine nnsschavzate .
Neapel, 24. Juli. (Ris 24. . sorgimento. Di handlungen der „Setta del' unità- italiana“ “ 22. Juni theils wegen Krankheit mehrerer Angeklagte 5 88 gen Unpäßlichkeit des Präsidenten des Kö , e
„ . nigli „ 8 selbst suspendirt. Am 23sten d. wurden sie 1 ve
daß, wie früher üblich war, eine öffentli v falls erfolgt wäre. ““ J sekannmachung Publikum eingefunden, man bemerkte darunter so 8 5 „ der englischen Gesandtscha D 82, g schaft. as Interrogatorium des An⸗
geklagten Poerio nahm die ganze Sivung weg, er 4 anhaltend vier Stunden mit unleugbar glänzender
samteit und trachtete, die Unmoralität der Anklage nach zuweisen, indem er behauptete, daß es dem Prozesse an jeder juridischen Substanz fehle. Er berief sich namentlich darauf daß das Statut bereits vom König aus freiem Antriebe gutge⸗ heißen, ja beschworen war, und wenn die Staatsanwaltschaft ver⸗ gessen habe, diesen hochwichtigen Umstand in der Anklageakte ge bührend hervorzuheben, so genüge wohl blos dessen Erwähnung, um das Gebäude von Trugschlüssen, welche sie künstlich aufgeführt, zu stürzen. Der Präsident des Gerichtshofes, Navarra, war von diesen Darlegungen sichtlick ergriffen, aber sowohl er als die übri⸗ gen Richter hörten der Rede Poerio's mit gespannter Aufmerksam⸗ keit zu und ließen ihm überhaupt sehr höfliche und zuvorkommende Behandlung zu Theil werden. b Der zu Genua erscheinende Corriere mercantile bringt einen ziemlich interessanten Artikel, worin hervorgehoben wird, daß Neapel bei seinen Bestrebungen, die absolute Gewalt des Königs wieder herzustellen, innehalten zu wollen scheine. Hierauf deute nicht blos ein im Tempo enthaltener Artikel, welcher ziemlich unver⸗ blümt, aber in desto mehr befremdender Weise andeutet, daß Nea⸗ pel auf dem Pfade der Restauration allzurasch vorwärts gegangen sei. Der Corriere knüpft hieran mehrere Betrachtungen über die Wirksamkeit des Herrn Marsigli zu Wien, der, die Stimmung des K. K. Kabinets zu sondiren beauftragt, Gelegen⸗ heit gefunden habe, sich von der Loyalität und der Vor⸗ liebe desselben für geordnete verfassungsmäßige Zustände zu überzeugen. Der Statuto versichert aus guter Quelle, daß dem Aufenthalt piemontesischer Unterthanen in Neapel unauf⸗ hörlich bedeutende Hindernisse in den Weg gelegt werden. Er findet dies um so unbegreiflicher, als weder Schweizer, noch Franzosen, die doch republikanische Bürger seien, dergleichen Molestationen ausge⸗ setzt wären. Dieses Blatt kömmt wiederholt auf den Vorfall wegen der mehrfach erwähnten constitutionellen Rufe des Militairs zu sprechen. Die Feststellung dieser wichtigen Thatsache kann erst nach weiteren Berichten erfolgen; sicher aber ist, daß etwa 30 Verhaf⸗ tungen aus noch unbekannter Ursache zu Neapel vorgenommen wurden.
Neapel, 24. Juli. (Fr. B.) Der Zönig von Neapel hat sich entschieden, die englische Entschädigung ausschließlich aus dem sicilianischen Schatze zu bezahlen.
Neapel, 27. Juli. (Ll.) Der französische Ge schäftsträger am griechischen Hofe, Herr von Thouvenel, ist hier angekommen.
Die Verhandlungen des großen politischen Prozesses der Setta dell' unità italiana sind am 23. Juli wieder aufgenommen worn Der Haupt⸗Angeklagte Poerio sprach vier volle Siunden.
Spanien. Mad rid, 30. Juli. (Fr. B.) Lord Howden, Gesandter Englands, ist gestern mit Herrn Otway, erstem Gesandt⸗ schafts⸗Secretair, hier eingetroffen.
Der Herzog und die Herzogin von M ensier Herzog Herzog n Montpensier werden morgen großen Empfang haben.
Die Finanzen des Staates bessern sich von T T
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3pro;. 33. 7 Tag zu Tage.
Madrid, 31. Juli. (Fr. B.) Die Minister des Kri und der Marine sollen 1. Ihre dhachfsRlseges eas s bekannt, General Concha ist zum General⸗Capitain der Insel Cuba ernannt worden. 4 8 Der britische Gesandte, Lord Howden, hat heute dem Minister⸗ präsidenten und dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten ei⸗ nen Besuch abgestattet. Die Königin wird ihn dieser Tage em⸗ pfangen. In Cadix werden fortdauernd Verstärkungen für Cuba einge⸗ schifft. b ; El Cattolico ist mit Beschlag belegt worden. Sproz. 38 ½.
Griechenland. Athen, 30. Juli. (Wien. Z.) Herr von Lamartine ist aus Smyrna hier eingetroffen und sogleich nach Mar⸗ ille abgereist. Der Kampf der Munizipalitätswahlen hat begonnen. Das von der Abgeordneten⸗Kammer angenommene Budget ist em Senate vorgelegt wordben.
Türkei.
8 8
Widdin, 30. Juli. (Lloyd.)
Gestern Abend ist der griechische Bischof von seiner zweiten Mission zurückgekehrt. Mit dem morgen abgehenden Dampfschiff „Friedrich“ begiebt sich die Deputation, bestehend aus zehn Bulgaren, einem griechischen Kaufmanne aus Krajova und einem Türken, der mit dem Bischofe
die Rundreise gemacht und Augenzeuge der Grausamkeiten war, welche die Bulgaren erfuhren, nach Konstantinopel. Die Türken bereiten sich ebenfalls vor, eine Deputation nach Konstantinopel zu schicken, und zwar ohne Vorwissen des Riza Pascha, der am ver⸗ flossenen Sonntag vom Sultan zum Muschir von Bagdad ernannt wurde. Die Bulgaren, hiervon Nachricht erhaltend, haden ihrerseits eine Bittschrift, mit unzähligen Unterschriften versehen, an den Sul⸗ tan gerichtet, worin sie den Großherrn um Abberufung des hiesigen Gouverneurs Zia Pascha und um Beibehaltung Riza Pascha's bit⸗ ten. Geht ihr Wunsch in Erfüllung, so können sich Türken und Bulgaren Glück wünschen, denn Riza Pascha ist wirklich ein tüch⸗ tiger, menschenfreundlicher und gerechter Mann, der sich in der bul⸗ garischen Angelegenheit ausgezeichnet benommen und alle Herzen für sich gewonnen hat. Im ganzen Paschalik ist Ruhe. Der Handel ist nur wegen der türkischen Fasten noch immer etwas flau.
Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗ York, 24. Juli. (Globe.) Es ist dem neuen Präsidenten nun gelungen, ein Kabinet zu bilden, welches der Senat bestätigt hat. Seine Zusammensetzung ist von der Art, daß sie dem Präsidenten
das stärkste Vertrauen sichert. Folgendes sind die Namen und Aem⸗
ter des neuen Kabinets: Staats Sekretariat (auswärtige Angele⸗ genheiten) Daniel Webster aus dem Staate Massachussetts; Schatz⸗ Amt, Thomas Corwin aus Ohio; Inneres, James A. Pearce aus Maryland; Marine, William A. Graham aus Nord⸗Karolina; Krieg, Edward Bates aus Missouri; General⸗Prokurator, J. J. Crittenden aus Kentucky; General „Postmeister, Nathan K. Hall