1850 / 221 p. 1 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

weniger hoffe er, daß eine Beseitigung dieser Hindernisse sich bald Die Amendements des Unterhauses zu der Grafschafts⸗Gerichtsbill wurden hierauf in Erwägung gezogen. Lord Brougham machte auf die 17te Klausel aufmerksam, durch welche die Grafschafts⸗Gerichte ermächtigt sind, sich der Stadthäu⸗ ser behufs ihrer Sitzungen zu bedienen. Lord Redesdale bean⸗ tragte die Verwerfung dieser Klausel, welche indeß bei der Abstim⸗

ermöglichen lassen werde.

mung mit 13 gegen 11 Stimmen angenommen wurde. Oberhaus.

worden sei, mit Bezug au rlichen Geschäfte des Hau⸗ effenden Blattes werde die rückständigen Fälle

darin behauptet, es

in einem Morgenblatte auf ihn gemacht seine Bemühungen, die rückständigen richte ses zu erledigen. In einem Artikel des betr ihm unter Anderem vorgeworfen, er lernig mit ungebührlicher Eil ab. Außerdem werde d2 Icher darau sei ven Lord. Kanzler ein Protest eingereicht 1 5 wi chen G dränge, daß es Brougham in Zukunft 5 wein bekunde die Appell⸗Sitzungen beizuwohnen. Der ganz

Verdr. id Bosheit.

2 98 „nenmn: Wahrheits⸗Verdrehung un r enheit im Verein mit Wahrheits⸗Del Hueen) EEEE1 Rechtspflege im Gerichtshofe der Queen s

F 2 1 89 Iff je 1 „„ Angriff aufn eGerichtshöfen würde 5 gehünr 858 sein. Der Lord⸗Kanzler ““ Strafe nicht 1 auf seinen edlen und gelehrten Freund Bedauern 1 Fean seiner Bemühungen, die aufgehäufte Masse Gause e Geschäfte zu verringern, auf den ven een Dank des Publikums und des Hauses Anspruch habe. Kein Protest, wie der in jenem Blatte erwähnte, sei ihm zugegan⸗ gen. Der erwähnte Angriff könne nur der boshafte Ausfluß per⸗ fönlicher Feindschaft sein. Es möge der Mühe werth sein, diese Verleumdungen, falls sie sich wiederholen sollten, nicht zu überge⸗ hen, für jetzt aber rathe er seinem edlen Freunde, ihnen blos Ver⸗ achtung entgegenzusetzen. Der Herzeg von Wellington sprach sich ebenfalls höchst anerkennend über die großen Dienste Lord Brougham's aus und tadelte die schändlichen Schmähschriften, die nicht so sehr gegen Lord Brougham, als gegen die Verwaltung der Gerechtigkeit durch das Haus gerichtet seien. Denn das Haus in seiner Gesammtheit spreche die richterlichen Entscheidungen aus. Er hoffe ernstlich, daß Lord Brougham sich durch diese Angriffe nicht abschrecken lassen werde, dem Hause die Dienste, welche er ihm durch seine großen Fähigkeiten geleistet habe, auch fernerhin zukom⸗ nen zu lassen. Nachdem sich der Marquis von Lansdowne in üähnlicher Weise, wie die beiden vorigen Redner, ausgesprochen hatte, beantragte er die Annahme der Amendements des Unterhauses zu er irländischen Wählerbill. Lord Stanley entwickelte in einer angen Rede die Ausstellungen, welche er an diesen Amendements u machen hatte, und beantragt insbesondere die Verwerfung der uf 12 Pfd. St. herabgesetzten Qualification. Für seinen Antrag rgaben sich bei der Abstimmung 114 Stimmen (anwesend 62, ver⸗ reten 52), gegen denselben 126 (anwesend 56, vertreten 70). Die 12 Pfd.⸗Wahlberechtigung wurde also mit einer Mehrheit von 12 Stimmen angenommen. Auch die übrigen Amendements des Un⸗ terhauses erhielten die Zustimmung des Oberhauses. Unhnterhaus. Sitzung vom 5. August. In der um 7 Uhr beginnenden Abendsitzung bildete sich das Haus zum Ausschuß über die Stempelgebühren⸗Bill. Bei Gelegenheit der dritten Verlesung der Bill über das Jahrgehalt des Herzogs von Cambridge stellte Herr Hume nochmals den Antrag auf Herabsetzung der Summe on 12,000 Pf. St. auf 8000 Pf. St. Derselbe wurde jedoch mit 11 gegen 52 Stimmen verworfen. Ein Antrag des Herrn Bright, das Jahrgeld später eventuell um so viel herabzusetzen, ls das Einkommen des Herzogs aus öffentlichen Quellen wachsen werde, wurde mit 108 gegen 39 Stimmen verworfen. Die irlän⸗ ische Gesundheits⸗Bill und die irländische Pachtrecht⸗Bill wurden zurückgezogen.

Unterhaus. Sitzung vom 6. August. Die vertagte De⸗ atte über die Bill zur Verlängerung der zur Verhütung von Ver⸗ rechen erlassenen außerordentlichen Vollmachten wird fortgesetzt. Nach

einer langen Diskussion wurde mit 84 gegen 24 Stimmen die Er⸗ laubniß zur Einbringung der Bill ertheilt. Eine weitläuftige Be⸗

Sitzung vom 6. August. Lord Brougham beklagte sich über einen heftigen und verleumderischen Angriff 9f

1378 1 herren⸗ und Pächter⸗Bill, vornehmlich 8 . Getraides gerichtet, führte zu kei⸗ nem Resultat, und die Debatte wurde auf die nächste Sitzung vertagt. 7

Sitz m 7. Aug. Die Gemeinen versam⸗ Unterhaus, Saale, 2 denselben in Betreff sei⸗ melten sich he. kenschaften zu prüfen. Die vom Oberhause her⸗ ner akustischen Eigensachelich der überschuldeten Güͤter in Irland 1“ Antrag des General -Prokurators, indem dieselbe siel durch, auf eder Grundbesi icht aber im Interesse der nur im Interesse der Grun esitzer, nicht aber im Interesse der Pächter und des Landes sei.

London, 8. Aug. Vorgestern wurde bei Hofe der Geburts⸗ tag des Prinzen Alfred gefeiert. Die Königin gab der Diener⸗ schaft und den Arbeitern, die bei der Hofhaltung zu Osborne auf der Insel Wight angestellt sind, ein Gastmahl zu 300 Gedecken und ein ländliches Fest. Prinz Leopold von Sachsen⸗Koburg, der bei Ihrer Majestät zum Besuch war, reiste am Abend dieses Tages nach London zurück. Gestern hat sich der Premier-⸗Minister Lord J. Russell nach Osborne begeben, von wo derselbe heute wieder ö wird. Die Königin wird am 29sten nach Edinburg reisen.

Vorgestern wurde unter dem Vorsitze des Lord⸗Mayors von London in der Aegyptischen Halle eine Versammlung gehalten, um die Errichtung eines Monuments für den verewigten Herzog von Cambridge zu befördern. Mehrere dem Zwecke entsprechende Re⸗ solutionen wurden beantragt und angenommen, unter anderen die, daß eine fernere Versammlung gehalten und Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht ersucht werden sollte, den Vorsitz bei dieser Ge⸗ legenheit zu führen. Gegenwärtig waren unter anderen ausgezeich⸗ neten Personen Lord Robert Grosvenor, der Marquis von Granby und Graf Talbot.

Der preußische Gesandte, Ritter Bunsen, ist am Sonntage nach dem Bade Kreuznach abgereist, wo er einige Wochen bleiben wird. Legations⸗Secretair Graf Perponcher versieht einstweilen seine Functionen.

Der Kanzler der Schatzkammer hat dem Unterhause angezeigt, daß er sein Stempelgesetz modifizire und eine einzige Taxe von 10 Shilling pCt. beantrage.

rechung der irländisch 88 das nächtliche Rauben de

Nußland und Polen. St. Petersburg, 4. Aug. Se. Majestät der Kaiser hat die Fräulein Elisabeth Rauch, Tochter des verstorbenen preußischen General⸗Adjutanten Rauch, Gräfin He⸗ lene Toll, Fürstin Marie Golizyn und Fräulein Lucie Strandmann zu Hof⸗Fräulein Ihrer Majestät der Kaiserin ernannt.

Italien. Turin, 3. Aug. (Lloyd.) Die Redacteure des in Casale erscheinenden Carroccio und des in Alessandria her⸗ auskommenden Avvenire waren wegen Verbreitung kommunisti⸗ scher Grundsätze unter Anklage gestellt, sind jedoch von den Ge⸗ schworenen freigesprochen worden.

Die toskanische Regierung hat dem Munizipium der Stadt Livorno eine Petition mehrerer Trinitarier⸗Mönche zugestellt, welche bilten, im Viertel der Venezia nuova wohnen zu dürfen. Der Ge⸗ meinderath zog dies in seiner letzten Sitzung in Berathung, wobei der Advokat Giera sich gegen das Gesuch mit dem Bemerken aus⸗ sprach, daß Livorno bereits Bettlermönche anderer Orden besitze und es daher nicht rathsam wäre, deren Zahl noch durch neue zu ver⸗ mehren. Die Entscheidung dieser Angelegenheit wurde einem dies⸗ fällig ernannten Ausschusse übertragen.

Turin, 5. Aug. (W. Z.) Der Zwiespalt mit Rom gestaltet sich immer bedenklicher. Den Bischöfen von Saluzzo und Cuneo sind 5 Tage Bedenkzeit gegeben, ihre gegen das Siccardische Ge⸗ setz veröffentlichte Rundschreiben zurückzuziehen. Man vermuthet, daß diesen Bischöfen ungleich strengere Behandlung, als den Herren Franconi und Varesini bevorstehe.

Parma, 5. Ang. (Ll.) Ein Herzogliches Dekret, die Or⸗ ganisation des Heeres betreffend, ist erschienen.

Ancona, 30. Juli. (Ll.) Die hiesige Central Sanitäts Behörde verschärfte die Quarantaine⸗Bestimmungen, denen sich die

Provenienzen aus Malta zu unterziehen haben. Briefe aus Malta vom 22. Juli berichten indeß über die Abnahme der Cholera. Un⸗ ter den Opfern, welche die Krankheit auf der Insel forderte, be⸗ findet sich auch die Gattin des allgemein geachteten österreichischen General⸗Konsuls von Tunis, Herrn Merlato.

Eine aus zwei Linienschiffen, einem Dampfschiff und einer ge⸗ wöhnlichen Fregatte bestehende französische Schiffsdivision, unter der Befehlen des Contre⸗Admirals Dubourdieu, erschien vor einigen Ta⸗ gen bei Tunis. Veranlassung hierzu soll das Auslaufen der türki schen Flotte aus den Dardanellen gegeben haben. Bald nach de Ankunft ging das kleinere Dampfschiff nach Malta, um Erkundigun⸗ gen einzuziehen, wohin sich das türkische Geschwader gewendet habe

Rom, 30. Juli. (Fr. B.) Monsignore Gonella ist als apostolischer Nuntius nach Brüssel abgereist.

Berichten aus Neapel zufolge, werden der Gräfin von Monte⸗ molin überall Königliche Ehrenbezeugungen erwiesen.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗ York, 25. Juli. Webster hat bereits sein Amt als Staats⸗Se⸗ cretair angetreten. General Scott verwaltete interimistisch das Kriegs⸗Departement, Commodore Warrington die Marine, bis die neu ernannten Minister für diese Departements eingetroffen sein werden. Die Wahlen des Präsidenten für das neue Kabinet hat⸗ ten allgemeine Befriedigung erregt.

Die ganze atlantische Küste wurde in der Nacht vom 18. Juli

von einem furchtbaren Orkan heimgesucht. Mehrere Schiffe wurden

dabei ein Opfer der Elemente. Selbst einige Dampfschiffe gingen zu Grunde. Der Orkan wüthete die ganze Küste entlang und richtete zu Land und Wasser großes Unheil an. Insbesondere wurde die Stadt New⸗York davon schwer betrofsen, und seit Menschenge denken hatte die Stadt keinen solchen Orkan erlebt. Die vor Anker liegenden Schiffe haben sehr gelitten, und man hört stündlich Be richte von Fahrzeugen, die an der Küste ihren Untergang gefunden, wobei auch manches Menschenleben verloren ging. Mit dem Schiffe „Elisabeth“, welches nach Gibraltar segeln wollte, ha⸗ ben mehrere Passagiere ihr Leben verloren, worunter der Graf und

die Gräfin Ossili von Florenz und ein Deutscher, Namens Georg

Bradford, sich befinden. Philadelphia, Albany, Newark, Williams⸗ burg und viele andere Küstenstädte hatten von den Wirkungen des Orkans zu leiden. Das noch nicht eingebrachte Getraide hat auch sehr gelitten. .

Zu New⸗York wundert man sich, daß die Baumwolle zu Liver⸗ pool nicht stärker in die Höhe gegangen, indem die nächste Baum— wollen⸗Aerndte eine sehr dürftige werden zu wollen scheint.

Von Kalifornien sind neucre Berichte eingelaufen, die wieder von einer neuen furchtbaren Feuersbrunst sprechen, welche 5 Millionen Dollars Eigenthum zerstörte. Die Gold⸗Aussichten sind so glän⸗ zend wie immer, neue Fundorte hatten sich aufgethan, und die Auswanderung nach den Minen ist so groß wie immer. Auch am Oregon soll Gold gefunden worden sein.

Königliche Schauspiele.

Montag, 12. Aug. Im Schauspielhause. 126ste Abonnements⸗ Vorstellung: Doktor Wespe. Lustspiel in 5 Abth., von R. Benedir.

Dienstag, 13. Aug. Im Opernhause. 8ö5ste Abonnements⸗ Vorstellung: Martha, oder: Der Markt zu Richmond, romantisch⸗ komische Oper in 4 Abth., theilweise nach einem Plane des St. Georges, von W. Friedrich. Musik von Friedrich von Flotow.

Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr. Amphitheater 10 Sgr. 3

Mittwoch, 14. Aug. Im Opernhause. Fünfte Vorstellung der Mlle. Rachel. Polyeucte Martyr, tragédie en 5 actes de P. Corneille. (Mlle. Rachel: Pauline.) Vorher: Le moineau de Lesbie, comédie en 1 acte et en vers de Mr. A. Barthet. (Mlle. Rachel: Lesbie.) Deer Billet⸗Verkauf zu dieser Vorstellung beginnt erst Dienstag.

Auswärtige Börsen.

Breslau, 10. Aug. Holländ. u. Kaiserl. Dukaten 90 ½ Br. Friedrichsd'or 113 ½ Br. Louisd'or 114 ⅔⅜ Br. Poln. Papiergeld 95 ¾ Br. Oesterreichische Banknoten 88 ¼1 bez. und Br. Freiwil⸗ ige Staats⸗Anleihe 5proz. 107 bez. Staats⸗Schuldscheine bw Br. Seehandlungs⸗Prämienscheine a 50 Rthlr. 109 ¼ Gld. Posen. Pfandbriefe Aproz. 101 ½¼ Br., 101 Gld., do. 3 5proz. 9152 Br. Schlesische Pfandbriefe 3 ½proz. 96 ¼ Br., do. neue 4proz. 101 Br., do. Litt. B. 4proz. 101 Gld., do. 3 proz. 92 Gld. 8 Poln. Pfandbr. alte 4proz. 96 Gld., do. neue 4proz. 95 ¾ Br., do. Partialloose a 300 Fl. 136 Br., do. a 500 Fl. 81 1 Gld., do. Bank⸗Certif. a 200 Fl. 18 Gld. Russisch⸗Polnische Schatz⸗Obligationen a 4 pCt. 80 ¾ Gld. Actien: Oberschlesische Litt. A. 108 Brief, do. Lilt. B. 104 ¼ Gld. Breslau⸗Schweidnitz⸗Freiburg 74 ½ Br. Nie⸗ derschlesisch Märkische 888 Bt., do. Prior. 104 Gld., do. Ser. III. 103 ¼ Br. Ostrhein. (Köln⸗Minden) 96 ½ Br. Neisse⸗Brieg Krakau⸗Oberschlesische 99 Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗ Nordbahn 40 1 bez. Wechsel⸗

2 M. 140 Gld. a vista 150 ¼ Gld. . 2) M. 149 7, Gld. London 1 Pfb. St. 3 M. 6. 232 Berlin a vista 100 ½ Br. do. do. 2 M. 99 Gld. Paris 2 M. 80 Gld.

Wien, 9. Aug. Met. 5proz. 96 ½, *7, 97. Aproz. 76 ½ —9. 2 ½proz. 52 52. Anleihe 34: 183 182 ½, 39:

4 ½proz. 84 ½2— 5. 117 ½.

79 2781 Nordbahn 1113 112. Gloggnitz 120 119.

Pesth 89¼ ½. B. A. 1172 —1170. 1 Wechsel⸗Course. Amsterdam 161 Br., 160¼ Gld. Augsburg 116 Br., 116 Gld. Frankfurt 116 ¾ Br., 116 Gld. Hamburg 170 ¼ Br., 170 ¼ Gld.

vndon 11 86 Glbx. Silber 115 ½.

Die 8 ½ Geld als Behe Keschäftelos.

Leipzig, 10. Au

Fremde Valu en

Gld. Leipz. B. A. 157 % eihzig⸗Dresdener Part. Oblig. 108 ½

Sächsisch⸗Bayerische 87 Br.. Leipzig⸗Dresdener E. A. 135 ¼ Br. Chemnitz⸗Riesa

23 Br. Magdeburg⸗Leipzig AFescce 8. Anhalt. 91 ½ B

Krakauer 69 ½ Br. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 40 Br., 40 ¾ Gld. Altona⸗Kiel 93½ Br. Deßauer B. A. 146 Br. Preuß. B. A. 98 ½ Br. Deß. B. A. B. 118 ¾⅞ Br.

Frankfurt a. 1., 9. Aug. Oesterr. Fonds gingen an heutiger Börse bei schwacher Kauflust etwas zurück. Die Course aller übrigen Fonds und Eisenbahn⸗Actien behaupteten sich fest auf ihrem Stande von gestern. Die Umsätze waren im Allgemeinen von keinem Belang.

Oestr. 5proz. Met. 82 ½ Br., 82 Gld. Bank⸗Actien 1221 Br., 1218 Gld. Bad. Partial⸗Loose a 50 Fl. v. J. 1840 53 ¾ Br., 63 l1. 6 BS J. 1846 32 Br., 32 ½ Glr. Kurhess. Partial⸗Loose a 40 Rthlr. preuß. 32 ½ Br., 32 Gld. Sardin. Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 33 ¾ Br., 33 ½ Gld. Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl. 76 ¾ Br., 76 ½ Gld., do. a 25 Fl. 28 Br., 28 ½ Gld. Sypanien Z proz. inländ. 33 % Br., nen a 500 Fl. 81 Br., 815 Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 42 ½ Br., 42 Gld. Bexbach 80 ½ Br., 80¼ Gld. Köln⸗Minden 97 Br., 96 ½ Gld.

Hamburg, 9. Aug. 35proz. p. C. 88 Br., 88 ½ Gld. E. R. 106 Gld. Stiegl. 89 Gld. Dän. 74 ½ Br., 74 ½ Gld. Ard. 10 Br., 3proz. 31 ½ Br., 31 ½ Gld. Hamb. Berl. 87 ½ Br., 87 Gld. Bergedorf 90 Br. Magdeb. Wittenb. 58 ¾ Br., 57 Gld. Altona⸗Kiel 93 Br., 92 ½ Gld. Köln⸗Minden 96 Br., 95⁄ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 39 ½ Br., 39 Gld. Mecklenburg 35 ½ Br. 6proz. Amerik. Verein.⸗Staat. 106 ¼ Br., 106½ Gld. Wechsel⸗Course.

Paris 189.

St. Petersburg 33 ⁄.

Umsterdam 35.85.

London 13. 7.

Frankfurt 88 Wien 173 ½. Breslau 152 ½. Louisd'or 11. 2 ½. Gold al Marco 435. Dukat. 102. Preuß. Thaler 50 ⅛. Das Geschäft in Wechseln war heute nicht bedeutend. und Actien fast wie gestern.

Paris, 8. Aug. bahn 470. Gold al Marco 9 a 10, Dukaten 11. 90 80. Wechsel⸗Course. Amste ““

Fonds

3 proz. 58.30. 5proz. 96. 90. Nord⸗

8

Hamb. 185 ⅛. Berlin 367 ½. London 25. 25. Frankf. 210 ¼. Wien 215. Petersb. 396. London, 8 Aug. 3proz. Cons. p. C. u. a. Z. 96 ⅞, ¼. ö“ 8972 5363 ab In Engl. Fonds war Geschäftslosigkeit. Von fremden sind Span. etwas gestiegen. 2 Uhr. Cons. bli 4. Mex. 29 ⅞.

Amsterdam, 8. Aug. Holl. Fonds bei geringem Geschäft gut preishaltend. Russ. 5proz. etwas

ben still. 9ör, 7. Ard. 17

Span. fast unverändert. angenehmer. In Oest. keine meldenswerthe Veränderung. Mex. gesuchter, 29 ½, %. In Südamerik. ging wenig um.

Holl. Integr. 67NNX ö neue 68ö 3 1proz. Synd. 88 ¾. Span. Ardoins 12 ½, *%., gr. Piecen 12 ½. Coupons 8 ½. Russen, alte 105 ¾. Stiegl. 88 ⅛, 89. Oesterr. Met. 5 proz.

80. 2 ʃproz. 42 ⁄. Wechsel⸗Course. Paris 56 8 G. . Wien 30 ½ G. Frankfurt 100¼ G. London 2 M. 11. 97 EbEE11 Hamburg 35 ℳ%. Petersburg 188 Gld.

Telegraphische Notizen.

Frankfurt a. M., 10. Aug. 2 ½ Uhr. Nordhahn 42. 4 ½proz. Met. 71 ⅛, 5proz. 82 ½, B. A. 1217. Span. 33. Bad. 32 ½¼. Kurh. 32. Wien 102.

Hamburg, 10. August. 2 ½ Uhr. Ha⸗ Köln⸗Minden 95 ½. Magdeburg⸗Wittenberg 58. Weizen still, Roggen nicht höher.

Amsterdam, 9. Aug. 4 ½ Uhr. Int. 57 . Met. 2 proz. 43. Sproz. Met. 80. Stiegl. 89 ⅛. Mai 34 ½, pr. Okt. 34. In Roggen viel Handel.

Paris, 9. Aug. 5 Uhr. 3proz. 58. 45.

Hamburg⸗Berlin 87 ½. Nordbahn 39 ½.

Span. 33 13. Rüböl pr.

Berlin, Druck und Verlag der Deckerschen Geheimen Ober⸗Hofbuchdruckerei

5proz. 97. 20.

2 Athlr. für ½ Jahr. 4 Athlr. Jahr. 8 Rthlr. 1 Jahr.

in allen Theilen der Monarchie ohne Preis⸗Erhöhung.

Bei einzelnen Rummern wird

der Bogen mi: 2 ½ Sgr. berechnet

Alle Post⸗Anstalten des In⸗ uud Auslandes nehmen Bestellung auf dieses Blatt an, fuͤr Berlin die Expedition des Preuß. Staats⸗ Anzeigers: Behren⸗Straße Nr. 57. 1

EIT“

““ ““ Amtlicher Theil. Deutschland.

Oesterreich. Wien. Diplomatische Ernennung. Die schleswig⸗hol⸗ steinische Frage. Die Bildung der Geschwornenlisten. Vermischtes.

Sachsen. Dresden. Kammer⸗Verhandlungen.

Baden. Baden. Ankunft des Königs von Württemberg und des Her⸗ zogs von Nassau.

Schleswig⸗Holstein. Rendsburg. Armeebericht des Generals von Willisen. Beförderungen. Husum und Friedrichstadt von den Dä⸗ nen besetzt. Kiel. Zahl der Verwundeten und Kranken.

Braunschweig. Braunschweig. Vertagung der Versammlung deut⸗ scher Architekten und Ingenieure.

Frankfurt. Frankfurt a. M. Ankunft hoher Herrschaften.

Ausland.

Oesterreich. Zara. Ruhe in der Kraina. schen Rüstungen. Bulgarien.

Frankreich. Gesetzgebende Versammlung. Petitions⸗Bericht. Paris. Bankett im Elpsee. Der vom Kriegs⸗Minister verlangte Kredit und der Verzicht auf das versailler Lager. Kommissions⸗Gut⸗

achten in Betreff der General⸗Conseils für den Fall einer politischen

Krise. Die permanente Kommission. Thiers von der Wählerliste ausgeschlossen. Bericht einer Gefängniß⸗Untersuchungs⸗Kommission. Das neue Programm der revolutionairen Emigration. Die Cholera in Cochinchina und China. Vermischtes.

Großbritanien und Irland. Parlament. Unterhaus. Dritte Verlesung verschiedener Bills. Erklärung über die Frage wegen Ver⸗ wendung freier Afrikaner in den westindischen Kolonicen. Zuruͤcknahme von Bills. London. Hofnachricht. Das Protokoll der londoner Konferenz. Graf von Dunraven †. Vermischtes.

Italien. Turin. Handels⸗Minister Santa Rosa †. Demonstra⸗ tionen gegen die Geistlichkeit. Genua. Verwerfung eines Cassations⸗ gesuchs. Journal⸗Confiscation. Akademie italienischer Gelehrten. Florenz. Rückkehr des Ministers des Innern. Sendung Lord Durham’'s. Preßgerichtliche Verhandlung. Rom. Anrathen der Großmächte. Päpstliches Breve an den Erzbischof von Mailand.

Spanien.

Havana.

Semlin. Die serbi⸗

Maäjestät der König haben Allergnädigst geruht: Zu Stadt⸗ und Kreisgerichts⸗Räthen, im Departement des Appellationsgerichts zu Magdeburg: 8 früheren Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Müller, Obergerichts⸗Assessor Reitzenstein, Obergerichts⸗Assessor von Alemann, Obergerichts⸗Assessor Vocke und Obergerichts⸗Assessor Brodmann bei dem Stadt⸗ und Kreisgericht in Magdeburg, Kreisrichter und Gerichts⸗Kommissar Honigmann in Gommern, Kreisrichter Schotte in Kalbe a. S., Kreisrichter und Gerichts⸗Kommissar Goßler in Erxleben, Kreisrichter Weber in Salzwedel und Kreisrichter Strümpfler in Seehausen in d. Altmark; im Departement des Appellationsgerichts zu Naumburg: früheren Patrimonial⸗Richter Dietze in Delitzsch, Land⸗ und Stadtgerichts⸗Assessor Hesse in Eilenburg, Obergerichts⸗Assessor Slevogt in Eisleben, Patrimonial⸗Richter Cäsar und Kriminal⸗Richter Jacob in Halle, Obergerichts⸗Assessor Mylius in Liebenwerda, Patrimonial⸗Richter Schier und Obergerichts⸗Assessor Liebaldt in Naumburg, Obergerichts⸗Assessor Scheller in Querfurt, Obergerichts⸗Assessor Volland in Suhl und a Patrimonial⸗Richter Sauppe und Hochheimer in Zeitz; o wie Den Kaufmann And. Ol. Eschelsson in Norrköping zum Konsul daselbst zu ernennen. Ministerinm der geistlichen ꝛc. Angelegenheiten. Der Wundarzt erster Klasse und Geburtshelfer Heinrich Wacker ist zum Kreis⸗Chirurgus des Kreises Wipperfurth ernannt worden.

Welanntuiachung.

Die Kandidaten der Baukunst, welche in der Prüfungs⸗Periode nach Michaelis d. J. die Bauführer⸗Prüfung abzulegen beabsich⸗ tigen, werden hiermit aufgefordert, vor dem 15ten k. M. sich schrift⸗ lich bei der unterzeichneten Behörde zu melden und die vorgeschrie⸗ benen Nachweise und Zeichnungen einzureichen, worauf ihnen wegen ihrer Zulassung das Weitere eröffnet werden wird. Meldungen nach dem 15ten k. M. können nicht berücksichtigt werden.

Berlin, den 10. August 1850.

Königliche technische Bau⸗Deputation.

Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. NNannkimachupy.

Um die dem Staate angehörige Längentheilmaschine von Rep⸗

sold, so wie die Oertlingsche Kreistheilmaschine, allgemeiner nutzbar

zu machen, ist die Einrichtung getroffen, daß Bestellungen auf Thei⸗

lungen aller Art von der hiesigen Königlichen Normal⸗Eichungs⸗ Kommission angenommen werden, welche in den Stand gesetzt ist, dieselben ohne Verzug nach der Reihenfolge der Anmeldungen ge⸗ gen Zahlung der taxmäßigen Gebühren ausführen zu lassen.

Hiesige Mechaniker oder andere Personen, welche ein Instru⸗ ment theilen lassen wollen, haben dies im Büreau der Normal⸗ Eichungs⸗Kommission hierselbst, Klosterstraße Nr. 76, welches an jedem Montag und Freitag Vormittags von 8 bis 1 Uhr geöffnet ist, unter Vorlegung des zu theilenden Gegenstandes anzumelden, der, bis auf die Theilung, vollkommen fertig gearbeitet sein muß. In Bezug auf Kreistheilungen ist zu beachten, daß deren Halb⸗ messer nicht unter 1 ½ und nicht über 418 preußische Zolle lang sein darf. Ueber die erfolgte Anmeldung wird eine den Namen des Anmeldenden, Tag und Nummer der Anmeldung enthaltende Be⸗ scheinigung ertheilt. Letztere dient zugleich als Quittung für die tarmäßigen Gebühren, welche gleich bei der Anmeldung zu hinter⸗ legen sind.

Außerhalb Berlin wohnende Mechaniker, welche sich dieser An⸗ stalt zur Ausführung von Kreis⸗ und Längentheilungen bedienen wollen, haben die dazu bestimmten und gehörig vorgearbeiteten In⸗ strumente portofrei an die Königliche Normal⸗Eichungs⸗Kommission einzusenden, mit Angabe der Art und Weise, wie sie die Theilung ausgeführt wünschen. Die Gebühren sind bei Einsendung des In⸗ strumentes beizufügen. Die bei der Rücksendung etwa entstehenden Verpackungskosten werden durch Postvorschuß entnommen, sofern nicht eine in Berlin wohnhafte Person die Besorgung übernimmt. Sowohl die Hersendung als die Rücksendung der Instrumente geschieht auf Gefahr des Eigenthümers. Eine Gewährleistung für etwa entstehende Beschädigungen während des Rück⸗Transpor⸗ tes kann die Normal⸗Eichungs⸗Kommission nur dann übernehmen, wenn die Ursache der Beschädigung erweislich ihr zur Last fällt. Ich bringe dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß die Tabellen, welche die zu zahlenden Preise ergeben, durch die Amtsblätter bekannt gemacht, auch in dem Büreau der Königlichen Normal⸗Eichungs⸗Kommission einzusehen sind.

Berlin, den 31. Juli 1850.

Der Minister für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

In Vertretung von Pommer⸗-⸗Esche.

Bekanntmachung.

Post⸗Dampfschiff⸗ Verbindung zwischen Stettin und

Kronstadt (St. Petersburg.)

Die Abfertigung der Post⸗Dampfschiffe erfolgt: Aus Stettin: jeden Sonnabend Mittags nach Ankunft des ersten Eisenbahnzuges von Berlin;

aus Kronstadt: jeden Sonnabend Abends.

Der „Preußische Adler“ geht ab:

Aus Stettin den 18. Mai, den 1., 15. und 29. Juni, den 13. und 27. Juli, den 10. und 21. August, den 7. und 21. September, den 5. und 19. Oktober; aus Kronstadt den 25. Mai, den 8. und 22. Juni, den 6. und 20. Juli, den 3., 17. und 31. August, den 14. und 28. September, den 12. und 26. Oktober.

Der „Wladimir“ dagegen:

aus Stettin: den 25. Mai, den 8. und 22. Juni, den 6. und 20. Juli, den 3., 17. und 31. August, den 14. und 28. September und den 12. und 26. Oktober; aus Kronstadt: den 18. Mai, den 1., 15. und 29. Juni, den 13. und 27. Juli, den 10. und 24. August, den 7. und 21. September, den 5. und 19. Oktober.

Passage⸗Geld: I. Platz 62 Rthlr., II. Platz 40 Rthlr., III. Platz 23 ½ Rthlr. In diesen Beträgen ist die Beköstigung mit Ausschluß des Weins einbegriffen.

Kinder unter 12 Jahren zahlen die Hälfte. Ein Wagen mit 4 Rädern 50 Rthlr., mit 2 Rädern 25 Rthlr., ein Pferd 50 Rthlr., in Hund 5 ½ Rthlr. preuß. Court. Güter und Kontanten werden vegen billige Fracht befördert.

Berlin, den 24. Mai 1850.

1““ General⸗Post⸗Amt. Schmückert.

1 Angekommen: Der General⸗Proviantmeister, Wirkliche Geheime Kriegsrath Dr. Müller, von Mainz.

Abgereist: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant und C mandeur der 4ten Division, von Wedell, nach Bromberg.

Nichtamtlicher Theil Dentschland.

Preußen. Berlin, 11. Aug. Se. Majestät der König haben dem praktischen Arzte Dr. de Leuw zu Gräfrath die Er⸗ laubniß zu ertheilen geruht, den ihm von des Königs von Hanno⸗ ver Majestät verliehenen Titel eines „Ober⸗Medizinalraths“ zu führen.

Hesterreich. Wien, 10. Aug. Auf Antrag des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten und des Hauses hat Se. Majestät der Kaiser mittelst Entschließung vom 2ten d. M. lden bisherigen Legationsrath und Geschäftsträger am Königl. württembergischen Hofe, Freiherrn Maximilian von Handel, zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi nister bei Sr. Majestät dem Könige von Württemberg ernannt. Die Reichszeitung sagt in Betreff der schleswig⸗holsteini⸗ schen Frage: „Wenn der Lloyd an die österreichische Regierung

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1850.

die Zumuthung stellt, einmal der Incorporation Schleswigs in Dänemark entgegen zu sein und andererseits die agnatische Erbfolge in den Herzogthümern zu wahren, so verkennt er völlig die Stel⸗ lung und Rechtssphäre Oesterreichs. Oesterreich hat als Mitglied des deutschen Bundes Holstein als Bundesgebiet zu schützen und im Falle eines dieses Verhältniß verletzendes Aktes seitens der dä⸗ nischen Regierung zu reklamiren und auf Restitution seiner Inte⸗ grität zu dringen, aber Oesterreich würde Gränzen, welche Recht, Billigkeit und selbst Klugheit seiner Macht ziehen, überschreiten, wollte es seine Stimme gegen irgend eine, woher immer rührende Veränderung in dem Verhältniß der Herzogthümer gegen einander erhe⸗ ben. Wenn Oesterreich sich solches herausnähme, dann müßte es mit glei⸗ chem Fuge Einsprache in die autonomische Konstituirung des Verhält⸗ nisses von Ungarn zu Oesterreich dulden. Eben so wenig darf es sich, so weit es nicht den Bund betrifft, in die Erbfolge der Her⸗ zogthümer einmengen.“ Hierauf erwiedert der Lloyd: „Wir haben selten Gelegenheit gehabt, eine so krasse Unwissenheit cines Jour⸗ nals, welches sich eine „gouvernementale“ Aufgabe gestellt hat, zu beleuchten. Der König von Dänemark hat nach dem bestehenden Staatsrechte nicht die Gewalt, die Succession in seinem Lande ohne Zustimmung aller Betheiligten abzuändern. Da er aber, um die sogenannte Integrität der dänischen Monarchie zu erhalten, die Erb⸗ folge in den Herzogthümern abzuändern wünscht, so appellirt er an die fünf europäischen Großmächte und an Schweden, als Garanten der wiener Schlußakte, und bittet diese um die Sanction seines Vornehmens. Während der dänische Monarch also anerkennt, daß Oesterreichs Zustimmung zu seinem Vorschlage nothwendig sei, er⸗ klärt das „gouvernementale“ Journal: Oesterreich habe, „so weit es den Bund nicht betrifft, sich in die Erbfolge der Herzogthümer gar nicht einzumengen.“ In anderen Worten heißt das, daß Oester⸗ reich blos eine deutsche Macht sei, wie Reuß und Waldeck, aber keine europäische, wie Rußland und England, daher solche Fragen, wie diese Mächte, nicht mit zu entscheiden habe. Herr von Som sich und seine politischen Genossen mögen sich auch bei der Reichs⸗ zeitung für das Zugeständniß bedanken, daß Dänemark just ein so gutes Recht habe, Schleswig zu inkorporiren, wie Oesterreich das Recht hatte, Ungarns Verhältniß zu sich selber zu ändern. Die Reichszeitung liefert in der That Wasser auf die Mühle der ungarischen Separatisten. Wir versichern der Reichszei⸗ tung, daß sie gar ihre „ungetrübte Conception“ der schleswig⸗ holsteinischen Frage. Der König von Dänemark ist wenigstens selbst noch nicht zu dem Schlusse gelangt, den das gouvernementale Jour nal gezogen hat, daß er ohne Einwilligung Oesterreichs und der anderen Großmächte Schleswig dem Königreiche Dänemark einver⸗ leiben dürfe. Er fragt Oesterreich, ja noch mehr, er verspricht be⸗ reits, Schleswig nicht gleich Jütland oder Fühnen zu einer däni⸗ schen Provinz zu machen. Wenn aber der König von Dänemark nicht einmal aus eigener Machtvollkommenheit die Erbfolge in Schleswig veräͤndern darf, um wie viel weniger darf er dieses Her⸗ zogthum aufgehen lassen in Dänemark, ein Vornehmen, das ja be⸗ reits die gleiche Erbfolge im Herzogthume, wie im Koöͤnigreiche als faktisch bestehend annimmt. Als beabsichtigte die Reichszeitung, ihre eigenen Worte selbst zu widerlegen, so fährt sie gleich nach den Worten, welche wir bereits angeführt haben, folgender⸗ maßen fort: „„Es ist ein altes, von unseren Staatsmännern zu allen Zeiten wohl erkanntes und streng vollzogenes Gesetz, daß Oesterreich auf die Erhaltung bestehender Verhältnisse und vorhan⸗ dener Sachlagen in der europäischen Politik, unbeschadet aller Mo⸗ dificationen nach innen, unabänderlich hinweist.““ Wenn die „be⸗ stehenden Verhältnisse“ und „vorhandenen Sachlagen“ von Oester⸗ reich stets respektirt würden, so müßte unser Kabinet ja die jetzt zu Recht bestehende Succession in den Herzogthümern, welche nicht durch eine „Modification nach innen“ geändert werden kann, auf⸗ recht erhalten helfen!! Nun können wir mit größter Bestimmtheit versichern, was ohnehin Jedermann weiß, daß unser Kabinet nicht im geringsten mit jenen weisen Doktrinen der Reichszeitung einverstanden ist. Es glaubt, daß es ein Recht hat, so gut wie die anderen Großmächte, in Sachen der Succession in den Herzogthü⸗ mern mitzureden, und es redet bereits mit. Es glaubt, daß es nicht allein als deutsche Macht in der Angelegenheit Holsteins, sondern auch⸗ als europäische Macht in der Sache Schleswigs zu entscheiden habe. Und unser Ministerium ist auch gar nicht der Meinung, die höch⸗ stens ein paar ungarische Alt-Konservative hegen, daß Oesterreich kein besseres Recht an Ungarn wie Dänemark an Schleswig habe. Leider haben wir jetzt gute Ursache, die Vermuthung auszusprechen, daß das österreichische Kabinet nicht ganz in dem Sinne, wie wir es wünschten, in der schleswig-holsteinischen Angelegenheit handeln kann und wird. Nichtsdestoweniger sind wir doch überzeugt, daß es nach Kräften für das Beste der Herzogthümer bemüht sein wird. Unsere Leser werden bemerken, daß in dem londoner Protokoll die Unterschrift des österreichischen Bevollmächtigten zur Stunde fehlt, welche nicht eher erfolgen dürfte, bis noch einige wesentliche Abän⸗ derungen in der Fassung jener Staatsschrift beliebt worden.“

Da die Organisation der Gemeinden und der Bezirks⸗Aus⸗ schüsse sich vorerst noch in dem Anfangen befindet, so ist bezüglich der Bildung der Geschwornenlisten für die Jahre 1850 und 51 ein abgekürztes und ausnahmsweises Verfahren angeordnet worden. Es werden nämlich die Conscriptionen der zum Amte von Geschwo⸗ renen berechtigten Personen in den Gemeinden vorgenommen und sind diesfalls sehr kurze Reclamationsfristen gestellt. Die so fest⸗ gestellten Listen sind an den Kreis⸗Präsidenten oder an den delegir⸗ ten Bezirks⸗Hauptmann einzusenden, welcher damit in Gemäßheit des §. 35 der Straf⸗Prozeßordnung zu verfahren hat. Sollte je⸗ doch zur Zeit des Einlangens die Bildung der Bezirks⸗Gemeinde⸗ Ausschüsse noch nicht erfolgt sein, so hat der Kreis⸗Präsident oder der delegirte Bezirks⸗Hauptmann zur Bildung der Hauptliste die Gemeinde-Vorsteher aller Orte, an welchen sich Bezirksgerichte be⸗ finden, einzuberufen, und diese haben sodann unter seiner Leitung

die Wahl der auf die Hauptliste zu setzenden Personen vorzunehmen.

keine Ursache hat, stolz zu sein auf