Sie werden im Oktober erst wieder zusammentreten. Die Rege⸗ lung der Staatsschuld wird bis dahin nicht beendigt sein. General Concha reist nächstens nach der Havana.
Königliche Schauspiele.
“
Dienstag, 13. Aug. Im Opernhause. 85ste Abonnements⸗ Vorstellung: Der Vetter, Lustspiel in 3 Abth., von R. Benedix. Hierauf: Paul und Virginie, pantomimisches Ballet in 1 Akt, nach Gardel, von Hoguet. 8 je Oper:
b Wegen Krankheit der Frau Herrenburger⸗Tuczeck kann die Oper: „Martha, heute nicht gegeben werden. 4 — vbese⸗ der Plit6: Parquet, Tribüne und “
1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und ““ ¹ 1 Rthlr. 10 Sgr. Parterre, dritter Rang und Balkon daselbst 20 Sgr.
Amphitheater 10 Sgr.
8 Im Schauspi Mit aufgehobenem g 4. Aug. Im Schauspielhause. Mi ¹ Ab Milstatrbefebl, Lustspiel in 2 Abth., nach Anicet, —no enng. Koch. Hierauf: Der Trompeter des Prinzen, komische von C. W. Koch. ch dem Französischen des Melesville, von J. C.
Oper in 1 Akt, nac Bazi
F t von F. Bazin.
Grünbaum. Musik v Mlle. Rachel. Po- P. Corneille. (Mlle.
Im Opernhause. Fünfte Vorstellung der weucte Martyr, tragédie en 5 actes de 1b M Rachel: Pausine.) Vorher: Le moineau de Lesbie, comédie en 1 acte et en vers de Mr. A. Barthet. (Mlle. Rachel: esbie.) Billets zu dieser Vorstellung sind im Billet⸗Verkaufs⸗Büreau u folgenden Preisen zu haben: 3 8 Billet zu den Logen des Prosceniums, des ersten Ran⸗ ges und im ersten Balkon 2 Rthlr. Ein Billet zum Parquet und den Parquetlogen, zur Tribüne und zum Orchester 1 Rthlr. 15 Sgr. Ein Billet zu den Logen des zweiten Ranges und den daselbst be⸗ findlichen Logen des Prosceniums 1 Rthlr. Ein Billet zu den Lo⸗ gen des dritten Ranges, im Balkon und zum Parterre 20 Sgr.
Ein Billet zum Amphitheater 10 Sgr. den⸗Logen 3 Rthlr.
Ein Billet zu den Frem⸗
Meteorologische Beobachtungen.
1850. II. Aug.
Morgens 6 Uhr.
Nach einmaliger Beobachtung.
Nachmittags
Abends 2 Uhr.
I 10 Uhr.
Luftdruck Luftwärme
Thaupunkt ..
336,22“ „Par. 336,25““Par. 336,27"Par. Quellwärme 7,80 R. vI + 15,9° R.] +† 13,6 . Flusswärme 16,0“9 Rh. + 9,8° nR + 7,2 n. + 9,9“ u. Bodenwärme Dunstsättigung . 84 pet. 419 b Ct. 74 pct. Ausdünstung Wetter trübe. heiter. balbheiter Nfederschlag 0 Rh. Wind . W. W. Würmewechsel † 16,2 ° Wolkenzug .... — W. — + 11,4
336,25“ „Par. + 13,8“ n. † 9,0“ n. 66 pet.
1
Tagesmittel:
Be
rliner Börse vom 12. August.
Brief. Geld. Kurz 141 2 Mt. 140 ½
Im zchsel- Course.
. 250 Pl. 8 250 PFl. Hamburs 300 Mk. Kurz d0. 1X““ * Mk. 88 58 Lst. E 3 22 22 ⅔ n 300 rvrk. 2 nt. — 80 150 Fl. 2 Mt. 86 ⅓ 86 x⅔ 150 Fl. 2 Mt. — 101 ⅔ 100 Thlr. 2 Mt. 99 ⅔ 8 Ta 99 ⅔ — . 100 Thlr.) 2 8 99 4 999 —. 100 Fl.
.. 2 Mt. — 56 16 —. 100 shRLI. 3 Wochen 107 ½¼ 107
Wien in 20 Xr. Augsburg . Breslau
Leipzig in Courant im 14 Thlr. Fuass-.
FPranlcfurt a. M. süqdd. W.. Petersburg
Inlündische Fonds, Efandbriefe, Kommunal- Papiere und Geld-Course.
Gem. Zf. Brief. Ostpr. Pfandbr. 3 ½ — Pommn. Pfandbr. 3 ½ 96 ½¼ V Kur- u. Nm. do. 3
Schlesische do. 3 ⅔ do. Lt. B. gar. d0. 3 ¾ V —
zt. Brief.] Geld.
Preufs. Freiw. Anl 5 106 % 106 do St Anl. v. 50,4 ½ 99 5 99 St.-Schuld-Sch. 3 ½ 8686 85 ¾ Seech.-Präm.-Sch. 111 4 110 ¾ K. u. Nm. Schuldv. 3 ½ —
Berl. Stadt-Obl. 5 104 103 ½ do. do. 3 ½ — — Westpr. Pfandhbr. 3 ½ 91½ 90 .
Grossh. Posen d0. I“ 100 ½ S.. g9,,xxe
Pr. Bk. Anth.-Sch.
Friedrichsd'or. And. Goldm. à 5th. Disconto.
Ausländische Fonds.
Russ. IIamb. Cert. 5/ — — do. Hope 1. Aul. “ 4o. Part. 500 Fl.. do. Stregl. 2. 4. A. 4 94 1“ do. do. 300 Fl. do. do. 5. A. 4 94 — Hamb. Feuer-K. do. v. Rthsch. Lst. 5 1 10 ¼ 109 ¾. do. Staats-Pr. Anl. do. Engl. Auleihe4 97 ¾ 2 Lübeeck. Staats-A. do. Poln. Schatz0. 4 81 — IIoll. 2 ½ 9% Int. 2 do. do Cert. L. A. 5 94 V 93 ½ Kurh. Pr 0. 40 th.
Poln. neue Pfübr.
40. do. L. B. 200 PFl -]18 1 18 ½ N. Bad. do. 35 Fl. — Poln a. Pfdbe a. C.] 4 96¼ —
Eisenbahn- Actien.
s.
Rein-Ertrag 1849.
Stamm-Actien.
V Hapital.
Der Reinertrag wird nach erfolgter Rekanntm. Tages Cours in der dazu bestimmten Rubrik ausgefüllt.
Die mit 3 ⅜ pCt. bez. Actien sind v. Staat gar.
Börsen-Zins- Rechnung.
Prioritäts- Actien. Kapital.
Zinssuss.
Sümimtliche Prioritàts-Actien werden durch jährliche Verloosung à 1 pCt. amortisirt
91 ½ B. 4 87 ½ B.
104 ½¼ bz 62 ¾¼ B. . 136
Berl Anh. Litt. A. B. 6,000,000 do. Hamburg 8,000,000 do. Stettin-Starg.. 4,824,000 do. Potsd.-Magd... V 4,000,000
Magd.-Halberstadt .. 1,700,000 do. Leipziger 2,300,000
Halle-Thüringer 9,000,000
Cöln - Minden 143,000,000 do. Aachen. ... . 4500 000
Bonn 906 360 .“ 1,051,200
Düsseld.-Elberfeld.. 1,400,000
Steele -Vohwinkel .. 1,300,000
Niederschl. Märkisch. 10,000,000
do. Zweigbahn 1,500,000
Oberschl. Lit. A.... 2,253,100
do. ÜErLs 2,400,000
Cosel-Oderberg.... 1,200,000 Breslau-Freiburg... 1,700,000 Krakau-Oberschl.... 1,800,000 Bers I '9 Stargard-Posen 5,000,000 Brieg-Neisse, 1, 100,000 Magdeb.-Wittenb.... 4,500,000
q 5. **·
——öFnögSEögSng
63 ½ 96 ½ 11 H
89 ½ bz., u. G. 32 % B. 82 ¾ G. 83 B 108 bz. 104 ½ 6. 718,11. 74 ½ B.
— *—
8—
N 0 —
2909, E
—
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— 9- α‿
Quiltungs- Bogen. Aachen-Mastricht .. 2,750,000
Austüänd. Aclien.
97 ¾ n.
Friedr. Wilh.-Nordb. do. JoJ;es
8,000,000
v 82 . 21 Schluss-Course von Cöln-Minden 96 ¼ n.
100 ¾ 6. 98 ½ u. 93 bz. 102 B. 100 ¼ hr. . 105 ½˖ B. 99 0. 98 ½ bz u.
1,411,800 5,000,000 1,000,000 2,367,200 3,132,800 1,000,000 800,000 1,788,000 4,000,000 3,674,500 10˙% u. 3,500,000 103 8 bz. 1,217,000 3 ½ 2,487,250 89 G. do. Stamm-Prior. 1,250,000 76 ½ B8. Düsseldorf-Elberfeld. 1,000,000 90 bz. u. 6. Niederschl. Märkisch. 4,175,000 95 B. do. do. 3,500,000 103 ⅔ bz. u. 6. do. IIl. Serie. 2,300,000 103 B. do. Zweigbahn 252,000 Magdeb.-Wittenb. ... 2,000,000 Oberschlesische ..... 370,300 Krakau- Oberschl. .. 360,000 Cosel-Oderberg 250,000 Steele-Vohwinkel 325,000 do. do. II. Ser. 375,000 Breslau- Freiburg ... 400,000 Berg.- Märk..
Berl do. Hambu. do. . 1 do. Potsd.-Magd. do. do. 8 do. ee b) do. Stettiner’.
Magdeb.-Leipziger..
Halle- Thüringer....
(EaIbbbteeeee do. do.
Rhein. v. Staat gar.
do. 1. Ppioritat.
99 ½ bz. u B.
101
E.SS,
Börsen- Zinsen. 1848.
Ausl. Stamm-Aclt.
Reinertr.
2,050,000 6,500,000 4,300,000
Kiel -Altona Cöthen-Bernb. Mecklenburger
von Preussischen Bank-Antheilen 97 ¼ b2.
Das Geschäft war heute eben Bernburger gesucht und höher bezahlt.
so matt, wie vergangene Woche. Die Course erfubren in Folge dessen auch keine bemerkenswerthe Veränderung, behaupteten sich
jedoch fest.
UAnuswärtige Börsen.
Wien, 10. Aug. Met. 5proz. 96 ⁄ — ½. Aproz. 76 ¼ —- 76 4 ½proz. 84 ½— 84. 2 ½proz. 52 — 51 ½. Anleihe 34: 182* 18 181 ½, 39: 117 ½ — 117. Nordbahn 111 — 110 ½. Gloggnitz 1195—419 ½. Mail 79 — 78 ½. Pesth 89 — 88 ½. B. A. 1165 — 1163. Wechsel⸗Course. Amsterdam 16t bez. Augsburg 116 ½ Gld. Frankfurt 116 Gld. Hamburg 171 ¼ Br., London 11.36 bez. Paris 137 ¼¾ Br., 137 Gld. Gold 121 ½. Silber 115 ½, . Fonds und Actien in Folge starker Realisirungen flauer. Fremde Valuten beliebt und höher bezahlt.
Frankfurt a. M., 10. Aug. In Fonds fanden nur ei⸗ nige geringe Umsätze statt. Zproz. Spanier waren etwas angeneh⸗ mer. Oesterr. Actien und Friedr. Wilh. Nordbahn blieben etwas 8 flauer. In allen übrigen Fonds und Eisenbahn⸗Actien war die Börse ganz geschäftslos, deren Course erfuhren jedoch gar keine Veränderung. 4 Oestr. 5proz. Met. 82 ½ Br., 82 ½ Gld. Bank⸗Artien 1218 Br., 1215 Gld. Bad. Partial⸗Lovose a 50 Fl. v. J. 1840 53 ½ Br., 53 ¾ Gld., do. a 35 Fl. v. J. 1845 32 i Br., 32 ½ Gld. Kurhess. Partial⸗Loose a 40 Rthlr. preuß. 32 ½ Br., 32 Gld. Sändin. Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 33 ¾ Br., 33 ½ 82 Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl. 77 Br., 76 ½ Gld., do. 388 Fl. 29 Br., 28 ⅞ Gld. Syanien 3 proz. inländ. 33 %˖ Br., 8 Gld. Poln. 300 Fl.⸗Loose 136 ¾ Gld., do. 4proz. Obligatio⸗ 42 . F. 81 ⅔ Br., 81 ½⅔ Gld. Friedrich⸗ Wilhelms Nordbahn 97 Br. Gbgg. Bexbach 80 ¼ Br., 80 ½ Gld. Köln⸗Minden
aagscr Fukfurt a. M., 10. Aug. Der feste Stand der fran⸗ eea enten und englischen Consols, so wie die günstigen Bör⸗ e von Wien und Berlin, die wir gegen Mitte der maree gg. den Telegraphen erhielten, brachten an unserem Fonds⸗ man für ee gü Lebendigkeit hervor. In Folge dessen konnte deshalb hauptsäshen Speculations⸗ Papiere höhere Preise bedingen, ner Actien uand wush in allen österr. Metalliques⸗Sorten und wie⸗ stattsanden. Schunhafte Umsätze pr. Cassa wie auf Lieferung flauer, uge der Woche blieb die Stimmung zwar chen Esasung b. S
— erten war gleichfalls sehr ausgebrei⸗ städt. und Baye atssch die Württemb., Rassaulschen, Herbar⸗ und wurden für die onen zu Kapital⸗Anlagen sehr gesucht Die Betheiligungen b e Gattungen höhere Course 88 illigt. waren auch nicht unbedeut aen menen 4 ⁄proz. Darmstädt. Ankägg auswärtigen Kapitalisten und — hüee 1.“ Posten von 88 10 rden. 3
171 Gld.
Die fremden Fonds hielten sich sehr stationair; was jedoch zum Verkauf von sardinischen, belgischen, holländischen und toscanischen Certifikaten an den Markt kam, fand bereitwillige Nehmer. 8 Das Geschäft in Anlehens⸗Lvosen und Eisenbahn⸗Actier ist fortwährend noch stockend, weshalb die Variationen nur sehr gering waren. Am Schluß wurden für F. W. Nordbahn etwas bessere Preise bezahlt, indem von Berlin der Cours sich höher stellte. Taunus⸗Actien auch steigend, in Folge der günstigeren Erträgnisse, wodurch man auf eine höhere Dividende rechnen darf.
Die spanische Zproz. inländische Schuld spielte zwischen 32 ½ a 33 %, worin viel umgesetzt wurde. Im Wechselgeschäft zeigte sich kein rechtes Animo; Wien besserte sich zwar wieder bis 102 ½, je⸗ doch ohne Abschluß von großen Posten; London 119 ¼ — ½, Paris zu 94 viel Umsatz; Amsterdam und Augsburg auch etwas beliebter. Hamburg und Berlin flauer. Das baare Geld scheint immer noch mehr anzuziehen; Diskonto⸗Wechsel sind mit 2 a 3 % zu haben.
Hamburg, 10. Aug. 3 proz. p. C. 88 Br., 88 ½ Gld. E. R. 106 Gld. Stiegl. 89 Gld. Dän. 74 Br., 74 ¼ Gld. Ard. 10 Gld., Zproz. 31 ¾ Br., 31 ½ Gld. Amer. 6proz. Verei⸗ nigte Staaten 106¾ Br. und Gld. Hamb. Berl. 87 ½ Br, 87 Gld. Bergevorf 90 Br. Magdeb. Wittenb. 58 ½ Br., 358 Gld. Altona⸗Kiel 93 Br., 92 Gld. Köln⸗Minden 96 Br., 95 ¼ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 40 Br., 39 ½ Gld. Mecklenburg 34 ½¼ Br. u. Gld.
Das Geschäft von geringem Belang. Die Preise im Allgemei⸗ nen fast unverändert.
London, 9. Aug. 3proz. Cons. p. C. 96 ⅜, v, ¼, a. 3. 96 %„, 2, 4, . 3½proz. 99 , ¼. Bras. 91 ½. Peru 83.
In Engl. Fonds war nicht viel Geschäft. Fremde Fonds bei geringem Geschäft sehr still.
2 Uhr. Engl. Fonds blieben unverändert. es sehr ruhig. Peru zu 83 gemacht.
Amsterdam, 9. Aug. In Holl. Fonds war heute wenig oder keine Veränderung. In fremden Effekten war der Umsatz un⸗ bedeutend. Die meisten Gattungen sind fast zu den gestrigen Prei⸗ sen verhandelt. Mex. 29 ½.
Holl. Integr. 57 ⁄6. Zproz. neue 68 %. Span. Ardoins 12 ½, gr. Piecen 12 %. Coupons 8. %. Russen 4proz. 89 ¼. Stiegl. 89 ½. Oesterr. Met. 5proz. 80. 2 ½èproz. 43. . 1
In fremden war
Markt⸗Berichte.
Berliner Getraidebericht vom 12. August. fast.
Am heutigen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 54 — 57 Rthlr. Roggen loco 32 — 34 Rthlr.
8 vr. Aug. 31 ½ Rthlr.
»„ Sevpt./ Okt. 32 ½ Rthlr. Br., 31 ¼ a 32 bez. u. G.
Roggen pr. Frühjahr 1851 36, 36 4 a 36 ½ Rthlr. bez 36 ⅞˖ Br., 36 ½ G. gerste, große loco 23—26 Rthlr. „ kleine 21—23 Rthlr. afer locv nach Qualität 18—20 Rthlr. vbbb. Erbsen 29 —36 Rthlr. Rüböl loco 11 ¼ Rthlr. Br., 11 % G. „bbbbbö. Aug./Sept. 11 ½0 Rthlr. bez., 11 ⁄2 Br., Sept. / Okt. 11 ⁄⁄2 Rthlr. bez. u. Br., 11 ¼ G. M Nüb./Des. 11 ½ Rthlr. Br., 11 ½ G. Leinöl loco 11 ½ a 113, Rthlr. „ pr. Aug. — Okt. 11 ½ Rthlr. Br., 1152 Mohnöl 12 ½ Rthlr. Palmöl 11 ¾ Rthlr. Südsee⸗Thran 11 ½¾ Rthlr. Sviritus loco ohne Faß 154— ½ Rthlr. bez. . Se- N0n vng Pr. Aug. 16 Rthlr. bez. Br. u. G. Sept./ Okt. 15 ½ Rthlr. Br., 15 bez. u. G. pr. Frühjahr 1851 16 ⅞ Rthlr. Br., 16 bez. u. G Königsberg, 9. Aug. Zufuhr war gering. bis 69 Sgr. pr. Schfl., Roggen 29 bis 34 Sgr., kleine Gerste 24 Sgr., Hafer 17 bis 22 Sgr., Kartoffeln 16 Sgr., der Centner Heu 15 Sgr., das Schock Stroh 90 Sgr.
Bonn, 9. Aug. (2 ½ Weizen, neuer 4 Rthlr. Roggen, neuer 3 Rthlr. Gerste, hiesige 2 Rthlr. Hafer 3 Rthlr.
Reps 8 a 9 Rthlr.
Scheffel.)
28 Sgr., alter 5 Rthlr. 5 Sgr. 20 Sgr.
29 Sgr. —
L11““
tegenhi hebe Paris, 10. Aug. Zproz. 58. 60. 5proz. 97.30. Amsterdam, 10. Aug. Int. 57 ½. Span. 33 . N.
5proz. 79 ½%, 2 ½proz. 42 ¼, neue 5proz. 84, 4proz. Hope 89, 4proz. Stie neue 4 ½proz. 97, neue Dän.
otizen.
en Obe
Cöthen-
Weizen 55
Beilage zum Preußischen Staats.
Anzeiger.
Dienstag d. 13. Ang.
Snhaelt.
Deutschland.
Wien. Vermischtes.
Oesterreich. “ Stuttgart. Erlaß des Ministeriums für Kirchen⸗
Württemberg. und Schulwesen.
Ausland.
Frankreich. Paris. Vermischtes. öb“
Großbritanien und Irland. London. Anträge der Kommission zur Prüfung der Beamtengehalte. — Parlamentswahl für Lambeth. — Ge⸗ neral⸗Lieutenant Cameron †. — Verbrechen in Irland. — Die Omni⸗ bus. — Eisenbahn⸗ und Dampsschifffahrts⸗Plänec. Vermischtes.
Italien. Nom. Verordnung wegen Grüßung des Papstes. — Steuer⸗ Erlaß. — Neapel. Kontumaz⸗Anordnungen. 8
Spanien. Madrid. Festnehmung einer Fälscherbande.
Eisenbabhn⸗Verkehr. Berliner Börse.
Uichtamtlicher Theil. Dentschland.
Oesterreich. Wien, 9. Aug. Die Ost⸗Deutsche Post meldet: „Wir vernehmen aus der verläßlichsten Quelle, daß die an der Julie Weißkirchner bisher im Kaiser⸗ lichen allgemeinen Krankenhause sorgfältig gesammelten Beob⸗ achtungen mit Benutzung aller auf amtlichem Wege erhobenen Da⸗ ten zu dem ärztlichen Ausspruche geführt haben: daß Julie Weiß⸗ kirchner seit sechs Jahren wirklich körperlich krank sei, daß ihre Krankheit in Blutmangel, Abmagerung des Körpers, Nerven⸗ und Muskelschwäche bestehe, daß dieses rein physische Leiden durch oft⸗ malige Blutentziehungen (es sollen nach den vorhandenen untrüg⸗ lichen Narben über 100 Aderlässe und über 200 malige Applicatio⸗ nen von Blutegeln und Schröpfköpfen vorausgegangen sein) her⸗ beigeführt wurde; daß hingegen die angebliche mehrjährige Schlaf⸗ losigkeit, die Enthaltsamkeit von Nahrungsmitteln, die linkseitige Lähmung und Steifigkeit der Gliedmaßen auf Täuschung beruhen, alle übrigen periodisch am Freitage und Sonnabende erschienenen, die Passionen Christi vorstellenden, örtlich blutenden und allgemei⸗ nen krampfhaften Productionen aber mit ihrer wirklichen Krankheit in keiner ursächlichen Verbindung stehen, sondern künstlich erzeugt worden seien. Eine gründliche Heilung der Kranken scheint keinem Zweifel zu unterliegen, da durch die ganze dreiwöchentliche Aufenthaltszeit der Juliana Weißlirchner im hiesigen allgemeinen Krankenhause keine Productionen des Leidens unseres Erlösers zum Vorschein kamen, Schlaf und Eßlust, so wie die freie Bewe⸗ gung der linkseitigen Gliedmaßen, wieder erwacht sind und die Kranke täglich an Kräften und besserem Aussehen gewinnt. Eine andere Frage ist, ob die Weißkirchner, die ihre körperliche Herstel⸗ lung der energischen und klugen Vorkehrung der Statthalterei, so wie der humanen und rationellen ärztlichen Behandlung im allge⸗ meinen Krankenhause, zu danken hat, sofort nach ihrer Genesung heimgeschickt werden soll, oder ob nicht in Bezug der unverkennba⸗ ren Täuschung, die mit dem Glauben Vieler getrieben wurde, Grund zu einer gerichtlichen Untersuchung, und ob es nicht Pflicht der Gerichts-Behörden ist, den flagranten Fall weiter zu verfolgen.“
Dem Berichte der niederösterreichischen Sanitäts⸗Kommission zufolge, sind vom 27. Juli bis 3. August in der inneren Stadt Wien 3 und in den Vorstädten 46 Personen an der Cholera er⸗ krankt und 14 gestorben. Im Ganzen sind seit dem Anfange der Epidemie 386 erkrankt, 144 genesen und 171 gestorben. In der Behandlung verblieben 71. Auch in der erwähnten Woche waren die meisten Erkrankungen wieder in ver Leopoldstadt, vorzüglich in der Brigittenau, vorgekommen. Es wird jedoch mit ziemlicher Ge⸗ wißheit angenommen, daß, da die Erkrankungen bereits seit zwei Wochen an Zahl und Heftigkeit abnehmen, ein neuerliches bedenk⸗ liches Auflodern der Epidemie wohl nicht mehr zu besorgen stehe.
Eine furchtbare Feuersbrunst, deren Ursache bisher aber noch nicht bekannt ist, legte am 6ten und 7ten einen großen Theil der Stadt Chrudjm in Asche. Das Feuer brach den 6ten um die vierte Nachmittagsstunde aus und griff, von einem heftigen Winde begün⸗ stigt, mit einer so erschrecklichen Schnelligkeit um sich, daß auch die angestrengteste Hülfeleistung dagegen fruchtlos blieb. Nach der Aussage der meisten Reisenden sind über 150 Häuser (die Scheunen nicht gerechnet) abgebrannt. Selbst bis am 7ten Nachmittags konnte man des Feuers noch nicht Meister werden.
Aus einem Briefe von Aleppo, den ein dorthin geflüchteter ungarischer Militair schrieb, entnimmt der Pesti Naplo folgende Daten: „Stabsoffiziere vom Majorsrange beziehen eine monatliche Gage von 130 Fl. Der Briefschreiber beschrieb die häuslichen Privat⸗Umstände der Internirten und berichtet ferner, daß die Falkenjagd noch in manchen Gegenden der Türkei mit Lust betrieben werde. So erhielt der französische Konsul unlängst zwei Falken, deren einer auch zur Gemsenjagd abgerichtet ist. Er fliegt nämlich dem armen Thiere auf den Kopf und hackt ihm die Augen aus. Er greift selbst Adler an und be⸗ siegt sie durch seine Geschicklichkeit.“ In diesem Schreiben wird das Ministerium Reschid als entschiedener Freund des Fortschrittes erklärt. Es bringt fast täglich Verbesserungen in der Gesetzgebung wie in sonstigen Regierungs⸗Angelegenheiten.
Für das Jahr 1851 sind angeblich 1000 Millionen Stück Cigarren zum Verbrauche im ganzen Umfange der Monarchie prä⸗ liminirt. Wien allein konsumirt jährlich 52 Millionen Stück. Ueberhaupt hat sich seit 10 Jahren die Cigarren⸗Consumtion um 100 Prozent gesteigert und der Verbrauch des Pfeifentabacks um eben so viel verringert.
Württemberg. Stuttgart, 9. Aug. (Schwäb. Merk.) Das ev. Kirchenblatt veröffentlicht folgenden Erlaß des Ministe⸗ riums des Kirchen⸗ und Schulwesens an die gemeinschaftlichen berämter: 98.ꝑ„Es ist eine notorische Thatsache, daß, wie in anderen deut⸗ schen und außerdeutschen Ländern, so namentlich auch in Württem⸗ berg, viele Mitglieder des Schulstandes, insbesondere Volksschul⸗ lehrer unr anter diesen vorzugsweise Unterlehrer und Schulgehül⸗ fen, in politischen Bewegungen der verflossenen zwei Jahre eine herv stechende Rolle gespielt und an Unternehmungen zum Umsturz bestehenden Regierung, theilweise sogar als Füh⸗ rer und Anstifter derselben, sich betheiligt haben. Die Unter⸗ suchung der bekannten Vorfälle bei der reutlinger Volksversamm⸗ lung und der damit im Zusammenhange stehenden Unternehmungen gewaltsamer Auflehnung, bewaffneten Auszugs und anderer, in nä⸗ v111“ P b
“ “
herer oder entfernterer Weise, auf Umwälzung und Unordnung ge⸗ richteter Handlungen im verflossenen Jahre hat eine bedeutende Zahl von Angehörigen des Schulstandes als in dieselben verwickelt nach⸗ gewiesen, und eine noch ungleich größere Zahl hat wenigstens in den sogenannten Volksvereinen als Vorstände, Schriftführer und dergl. an dem Treiben dieser Vereine thätigen Antheil genommen — ein Treiben, welches meist nur dahin abzielte, die politische Auf⸗ regung bei dem Volke zu unterhalten, den Samen der Zwietracht und Un⸗ zufriedenheit auszustreuen, das Ansehen der Gesetze und der Obrigkeit zu untergraben, die Grundlagen der Sittlichkeit und Religiosität zu erschüt⸗ tern und einen Zustand der Unruhe, des gegenseitigen Mißtrauens, des Unbehagens, Argwohns und der Verdächtigung dauernd zu machen, bei welchem weder das Wohl der Regierung, noch des Volkes, we⸗ der Ordnung, noch wahre bürgerliche Freiheit, weder Handel und Wandel, noch Verkehr und Wohlstand bestehen und gedeihen kann. War ein solches Treiben schon an und für sich mit dem Berufe eines Volksschullehrers schwer zu vereinigen, der wesentlich darin besteht, die Jugend zur Gesittung und Gottesfurcht, zur Bändigung der Leidenschaften, zur Uebung der Tugenden der Demuth, der Häuslichkeit, des Fleißes, des Gehorsams gegen die Vor⸗ gesetzten, der Genügsamkeit und Nüchternheit heranzubilden und in diesen Tugenden selbst den Gemeinden als Vor⸗ bild vorzuleuchten: so hat sich noch überdies durch die Er⸗ fahrung herausgestellt, daß, seltenere Ausnahmen abgerech⸗ net, die Folgen eines solchen Treibens fast immer in einem regel⸗ losen Wandel der betheiligten Lehrer, in Trink Exzessen, Zerrüttung des Hauswesens, sodann in Versäumnissen, Vernachlässigung des Unterrichts, so wie der Zucht und Ordnung in ihren Schulen, über⸗ haupt in der Hintansetzung ihrer Berufspflichten sich kundgaben, und daß das Beispiel der Lehrer mehr oder minder in der Gemeinde um sich griff und wenigstens einen Theil der Letzteren — häufig nicht den besseren, was denn aber um so mehr auf das Ansehen und die Autorität der betreffenden Lehrer von der nachtheiligsten Rückwirkung war ansteckte. Die Staatsregierung würde sich den gerechtesten Vorwürfen aussetzen, sie würde selbst einer Pflichtver⸗ letzung sich schuldig zu machen glauben, wollte sie einem solchen Un⸗ wesen noch länger ruhig zusehen. Im Angesichte der drohenden Gefahr für das sittliche und religiöse Wohl des gegenwärtigen und der kommenden Geschlechter, im Interesse der wahren Volksbildung und des zur Pflege derselben berufenen Schullehrerstandes sieht sich da⸗ her das Ministerium des Kirchen- und Schulwesens veranlaßt, Nachstehendes zu verfügen: Das gemeinschaftliche Ober⸗-Amt hat die an seinem Sitze befindlichen Schulmeister, Unterlehrer und Lehr gehülfen unverweilt vorzufordern, dieselben, unter Hinweisung auf das oben Erwähnte, ernstlich vor dem hier bezeichneten Treiben zu verwarnen und auf die unansbleiblichen Folgen der Mißachtung dieser Warnung aufmerksam zu machen. Insbesondere ist ihnen vorzustel⸗ len, daß, da, wie schon erwähnt, jegliche Theilnahme der Volksschullehrer an politischen Vereinen erfahrungsmäßig die gewissenhafte Erfüllung ihrer Berufspflichten gefährde, sie daher un so mehr wohlthun wer⸗ den, sich derselben zu enthalten, als, sobald solche nachtheilige Ein⸗ wirkungen auf ihre Amtsführung sich in irgend einer Weise fühl bar machen sollten, sie der strengsten Einschreitung sich zu gewärti⸗ gen, nach wiederholter fruchtloser Warnung, selbst einer im Wege des §. 47 der Verfassungs⸗Urkunde einzuleitenden Dienstentlassung oder, hinsichtlich der Unterlehrer und Gehülfen, unverweilter Ent⸗ fernung aus dem Schulstande entgegen zu sehen haben würden. Ueberdies ist den angestellten Lehrern bemerklich zu machen, daß die Theilnahme an gesetzwidrigen Vereinen, neben den im Artikel 149 des Strafgesetzbuchs angedrohten Strafen, nach Maß⸗ gabe des Artikels 401 dieses Gesetzbuches eine Prüfung der vorgesetzten Dienstbehörde, ob nicht das Entlassungs⸗Verfahren wegen Unbrauchbarkeit gegen sie einzuleiten sei, zur Folge haben würde, und daß diese Behörden bei eigener Verantwortlichkeit an⸗ gewiesen worden seien, in allen Fällen, die sich nach dem Gesetze zu dem gedachten Verfahren eignen, durchaus keine Nachsicht wal⸗ ten zu lassen. Die gleiche Belehrung, und zwar in derselben Weise, ist in den übrigen Orten des Sprengels des gemeinschaft lichen Ober-Amts für die betreffenden Schulmeister, Unter⸗ lehrer und Gehülfen je von dem gemeinschaftlichen Unter⸗ Amte vorzunehmen. Hier, wie dort, haben die Lehrer die erhaltene Verwarnung unterschriftlich zu Protokoll zu be⸗ stätigen und sind diese Protokolle bei den Akten der mit der erste⸗ ren beauftragten Stellen aufzubewahren. Schhließlich versieht sich das Ministerium zu dem gemeinschaftlichen Oberamt, daß dasselbe sich die genaueste Beachtung der in Vorstehendem enthaltenen Wei⸗ sungen allen Ernstes angelegen sein und keine Gelegenheit, die sich aus Anlaß von Visitationen, Schullehrer Konferenzen u. s. w. dar⸗ bieten sollte, in dem Sinne der vorliegenden Verfügung auf die Lehrer zu wirken, vorübergehen lassen werde; so wie die Ober⸗ Schulbehörden und das Ministerium ihrerseits über der Aufrecht⸗ haltung und Durchführung dieser Verfügung mit allem Nachdruck und aller Sorgfalt zu wachen sich zur Pflicht machen werden. Stuttgart, den 10. Juli 1850. Plessen.“
Ausland.
Frantt. Paris, 8. Aug. Auch die Bezirks⸗Conseils von Rhodez und Bar le Duc begehren eine Revision der Verfassung.
Der „Mentor“, mit Herrn und Madame Lamartine am Bord, ist von Malta am 4ten in Marseille eingetroffen, wo er eine fünf⸗ tägige Quarantaine zu halten hat.
Den Mitgliedern des aachener Eisenbahn⸗Kongresses wurde gestern hier im Wintergarten ein glänzendes Fest gegeben. Auf alle Länder und Fürsten wurden Toaste ausgebracht, nur auf Frank⸗ reich nicht, sondern blos auf die anwesenden Franzosen. Ein Mit⸗ glied, welches diesen einen Toast brachte, erklärte, man wolle mit Frankreich warten, bis es wieder einen König habe. Diese Aeuße⸗ rung wurde sehr beifällig aufgenommen.
Der demokratische Schriftsteller Ch. Ostrowski fordert heute in mehreren Blättern zu Beiträgen für die Abgebrannten von Kra⸗ kau auf.
Estancelin hat folgenden Zusatz zum Nationalgardegesetz bean⸗ tragt: „Am Sitze der Regierung wird die Nationalgarde entwaffnet und aufgelöst.“
Einer gestern Abend zufolge ist Marseille ruhig.
Die Marine⸗Untersuchungs zum Berichterstatter ernannt.
b Großbritanien und Irland. London, 8. August. Die mit Prüfung der Beamten⸗ Gehalte beauftragte Kommis⸗
eingetroffenen telegraphischen Depesche
Kommission hat Herrn Dufaure
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sion hat ihren Bericht veröffentlicht. Zunä x.. Aemter in Betracht gezogen, welche 8 faß 2. ree. 1 . 2
ihren Inhabern nur so lange bekleidet werden, als es der Krone beliebt. Es sind dies die Posten, welche gewöhnlich von Parla⸗ ments⸗Mitgliedern eingenommen werden, und für welche das Ge⸗ halt in der jährlichen Berathung über das Budget bewilligt wird. Als Inhaber der wichtigsten derartigen Staatsstellen gelten in ber Regel der erste Lord des Schatzes (Premier⸗Minister), der Kanzler der Schatzkammer (Finanz⸗Minister), die drei obersten Staats⸗ Secretaire (für die auswärtigen Angelegenheiten, das Innere und die Kolonieen) und der erste Lord der Admiralität (Marine⸗ Minister). Da zur Besetzung dieser Würden Männer von der höchsten Befähigung und der größten Erfahrung erfordert werden, so ist die Kommission der Ansicht, daß die Besoldung, welche sie gegenwärtig beziehen, die niedrigste sei, die sich nur irgend mit den Erfordernissen des Staatsdienstes vertrage. Der erste Lord des Schatzes und der Kanzler der Schatzkammer erhalten jeder 5000 Pfd. St. jährlich nebst einer Amtswohnung. Das Gehalt der übrigen oben erwähnten Minister ist dasselbe, doch ohne Wohnung. Für die anderen Lords des Schatzes wird eine Reduction von 1200 auf 1000 Pfd. St., für den Kriegs⸗ und den Admiralitäts⸗Secre⸗ tair von 2500 auf 2000 Pfd. St. vorgeschlagen. Es erscheint der Kommission nicht rathsam, die im Jahre 1830 — 1831 bereits von 2000 auf 1500 Pfd. St. herabgesetzten Gehalte der Unter⸗Staats⸗ Sccretaire einer weiteren Reduction zu unterwerfen. Das sich auf 2000 Pfd. St. belaufende Gehalt des Geheimeraths⸗Präsidenten scheint der Kommission beizubehalten zu sein, da die Pflichten des Amtes sich in der letzten Zeit bedeutend vermehrt haben. In Be⸗ zug auf das Handels⸗Amt wird vorgeschlagen, das Eisenbahn⸗ Departement wieder mit demselben zu vereinigen und so das Gehalt eines Eisenbahn-⸗Kommissars zu ersparen. Für das Gehalt des Präsidenten (Handels⸗Ministers) wird krine Aenderung vorgeschlagen, es erscheint jedoch als angemessen, bei dem Vice⸗Prä⸗ sidenten, der zugleich als General⸗Zahlmeister fungirt, für beide Aemter eine Reduction von 2000 auf 1500 Pfd. St. eintreten zu lassen. Die Functionen des Geheimen Siegelbewahrers räth die Kommission einem anderen Departement zu übertragen und das Gehalt eingehen zu lassen. Das Gehalt des General⸗Auditeurs beträgt gegenwärtig 2000 Pfd. St.; die Kommission empfiehlt bei der nächsten Ernennung eine Herabsetzung auf 1500 Pfd. St.; dabei soll dem künftigen Inhaber die Ausübung seiner Advokaten⸗ Praxis freistehen. Die Gehalte der anderen Lords der Admiralität, von welchen zwei 1200, die übrigen hingegen nur 1000 Pfd. St. erhalten, sollen gleichmäßig auf 1000 Pfd. St. festgesetzt werden. Das Amt des Münzmeisters soll als parlamentarische Stelle eingehen und von einem unter dem Schatzamte stehenden verantwortlichen Beamten verwalten werden. Für die Stelle des ersten Secretairs für Ir⸗ land wird eine Reduction von 5000 auf 3000 Pfd. angerathen. Der erste Kommissar für das Armenwesen erhält gegenwärtig 2000 Pfd. und die beiden Secretaire jeder 1500 Pfd. Das Ge⸗ halt der beiden letzteren Beamten soll auf 1000 Pfd. herabgesetzt werden. Was die richterlichen Stellen betrifft, so empfiehlt die Kommission folgende Gehalte: Lord⸗Kanzler 8000 Pfd., Archiv⸗ Direktor 6000 Pfd., Vice⸗Kanzler von England 5000 Pfrd., zwei⸗ ter Vice⸗Kanzler 5000 Pfd., Kanzleihofs⸗Direktoren jeder 2000 Pfd., General⸗Rechnungsführer 2000 Pf., Oberrichter der Queen's
Bench 7000 Pfd., Oberrichter der Common Pleas 6000 Pfd., erster Baron der Schatz⸗Kammer 6000 Pfd., zwölf Richter jeder 5000 Pfd. Es wird anempfohlen, die Stelle des Vice⸗Kanzlers ein⸗ gehen zu lassen, sobald dieselbe erledigt sein wird. Ferner scheint die Besoldung des General⸗Hrokurators und des General⸗Fiskals durch ein festes Gehalt wünschenswerther, als die gegenwärtige Ein⸗ richtung, bei welcher jene beiden Beamten auf Gebühren angewie sen sind. Für die richterlichen Würden in Schottlaad werden Ge⸗ halte anempfohlen, die zwischen 4300 und 3000 Pfd. St., für Ir⸗ land Gehalte, die zwischen 6000 und 2000 variiren. Was die di⸗ plomatischen Stellen betrifft, so wird eine Verwandlung der Ge⸗ sandtschaften von Paris und Konstantinopel in Missionen erster Klasse anempfohlen. In irgend einer im Centrum Deutschlands gelegenen Stadt soll ferner eine einzige Mission die verschiedenen Missionen in Hannover, Dresden, Stuttgart, Muünchen und Frank⸗ furt ersetzen. Kein diplomatisches Gehalt soll 5000 Pfd. St. jähr⸗ lich übersteigen. Es hat der Kommission an Zeit gefehlt, die Kosten der verschiedenen Konsulate einer Prüfung zu unterwerfen.
In der Freimaurer⸗Tavern fand am Montag Abends unter Vorsitz Hume's eine sehr zahlreich besuchte Versammlung statt, de⸗ ren Zweck war, für schleunige Aufhebung der neuen Einrichtungen in Betreff des Sonntags⸗Postdienstes zu wirken. Außer dem Vor⸗ sitzenden waren die Parlaments⸗Mitglieder Forster, Mackinon und Locke zugegen.
Die große Nord-Eisenbahn (von London nach Peterborough) ist am Montag feierlich eröffnet worden.
Als Parlaments⸗Mitglied für Lambeth ist gestern mit einer Mehrheit von 2808 Stimmen der radikale Kandidat Williams ge⸗ wählt worden. Er erhielt 3960 und Sir Charles Napier nur 1152 Stimmen. Ein dritter Kandidat, ebenfalls ein Radikaler, blieb ganz zurück mit 552 Stimmen. Außer der City, deren einer Vertreter, Sir James Duke, aber auch für Ausdehnung des Wahl⸗ rechts und geheime Abstimmung ist, haben alle anderen Wahlbezirke von London mehr oder weniger radikale Abgeordnete, wie Lord Dudley Stuart, Duncombe, Wakley, Molesworth und G. Thom⸗ son. Man sagt, Lord John Russell wolle sich nicht mehr um die Vertretung der City bewerben.
Der General⸗Lieutenant Sir Alexander Cameron, ein ausge⸗ zeichneter Offizier der englischen Armee, ist gestorben. Er diente bereits in dem Feldzuge von 1799 in Holland; 1801 war er in Aegypten, wo er in der Schlacht bei Alexandrien schwer verwundet wurde, 1807 befand er sich vor Kopenhagen, und 1808 landete er in Portugal. An den Schlachten auf der pyrenäischen Halbinsel nahm er den rühmlichsten Antheil, bis ihn eine bei Vittoria erhal tene gefährliche Wunde nöthigte, nach England zurückzufehren. Doch kämpfte er bereits wieder 1814 und 1815 in Frankreich und in den Niederlanden. Er gehörte zu den Streitern bei Waterloo, wo er zum dritten Male schwer verwundet wurde. Der Bath⸗ Orden und vier Medaillen waren der Lohn seiner militairischen Verdienste.
Ueber die in Irland begangenen und zur Anzeige gebrachten Verbrechen liegt dem Parlamente ein Bericht vor, welcher ergiebt, daß in dem mit dem 30. Juni 1848 endenden Halbjahre folgende Fälle vorkamen: Ermordungen 86, Schießen auf Personen 37, bewaffneter Raub 100, Schießen in Wohnhäuser 65, Brandstiftun⸗ Pen 424; Totalsumme 712. Im folgenden Halbjahre war die
Flotalsumme 638. In dem mit dem 30. Juni 1849 endenden
Halbjahre wuchs die Zahl der Verbrechen zu 947 an. Die Ein⸗ zelheiten waren: Mord 113 Fälle, Schießen auf Personen 49, be⸗