1850 / 228 p. 2 (Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Kartenstempel eingeführt worden, da in einem großen Theile Bayerns sich Spielkarten im Umlaufe befinden, welche zum Schaden des Aerars mit falschen Stempeln versehen sind. Die Umstempe⸗ lung wird sofort unentgeltlich vorgenommen; vom 1. Oktober 88 kann bei Stempeldefraudations⸗Strafe nur der neue Stempel als gültig erkannt werden.

Sachsen. Dresden, 17. August. (Dresd. J.) Ihre

Kaiserl. Hoheiten die Erzherzoge Albrecht und Leopold sind heute, nachdem sie gestern früh von Bautzen nach Pillnnitz zurückgekehrt, heute früh nach Böhmen abgereist.

Baden. Mannheim, 15. Aug. (Karlsr. S sige Rheinbrücke schreitet ihrer endlichen günzlichen. Wiedee e⸗ he. lung immer näher. Die eisernen Pontons, welche für tcel eren stimmt sind, sind etwas niedriger, als dier ö 18 6 Brückennachen, und haben darum einen See heUgps Eleganz dieser Produkte der Ketzlerschen Maschinenfabri Zukunft nur Eine Stimme, über deren Dauerhaftigkeit 1“ belehren. Der vollständigen Wiederherstellung des fenh 18. noch municationsweges zwischen hier und Ludwigshafen sie Mothbrü üas im Laufe dieses Monats entgegen. Die einstweiligen 88 8ges joche, zu welchen auch sogenannte Spitznachen verwende 8 2 werden sodann noch nachträglich durch Joche auf eisernen Pontons ersetzt werden.

9 Hessen. Kassel, 15. Aug. (O. P. A. Z.) Durch Aus⸗ schreiben des Ministeriums des Innern vom heutigen Tage wird die Ständeversammlung auf den 22sten d. M. einberufen.

Schleswig⸗Holstein. Altona, 17. Aug. (Börs. H.) Gestern Abend fand (wie bereits erwähnt) bei Friedrichsort ein kleines Seegefecht statt, welches um 8 ½ Uhr endigte. Auf schles⸗ wig⸗holsteinischer Seite nahm das Dampfschiff „Löwe“ und die Ka⸗ nonenböte Nr. 7 und Nr. 10, auf dänischer Seite ein Dampsschiff, dessen Name noch nicht bekannt ist, und zwei Kanonenböte Theil. Auch der „Skjold“ war eine Zeit lang in der Nähe, zog sich aber vor dem Ende des Kampfes zurück; doch soll er einige glatte Lagen gegeben haben. Der „Löwe“ erhielt einige Schüsse durch den Rumpf; Kanonenboot Nr. 10 gerieth in Brand; der Lieutenant verließ mit dem größten Theile der Mannschaft das Schiff; nur der Unteroffizier, der die auf dem Boot gebliebenen vier Leute zu⸗ ückhielt, löschte mit ihnen glücklich das Feuer. Nachdem noch der „Bonin“ und zwei Kanonenböte den schleswig⸗holsteinischen Schiffen zu Hülfe gekommen waren, zogen sich die dänischen Schiffe zurück. Die Schleswig⸗Holsteiner haben 2 Todte und 2 Verwundete, ihre Schiffe liegen jetzt im kieler Hafen. Ob und welchen Schaden die Dänen erlitten, ist nicht bekannt.

Nach den übereinstimmenden Nachrichten vom Kriegsschauplatze und von dessen Umgebung scheint in der Stellung der dänischen Armee insofern in den letzten Tagen eine Veränderung vorgegangen zu sein, als dieselbe jetzt mehr, denn je, bei Schleswig konzentrirt

Die Stadt Tönning, welche vorgestern von einer kleinen Ab⸗ theilung des ersten schleswig⸗holsteinischen Jäger⸗Corps unter Lieu⸗ tenant Ahlmann besetzt wurde, ist gestern Morgen, nachdem bereits alle von den Dänen ausgeschriebenen Lieferungen, darunter 80 Ochsen, nach dem holsteinischen Eiderufer hinübergeschafft waren, von einer aus 200 bis 250 Mann Infanterie und etwas Kavallerie bestehenden dänischen Truppen⸗Abtheilung wieder besetzt. Die Schleswig⸗Holsteiner schifften sich auf dem Dampfschiffe „Kiel“ ein.

Gestern Nachmittag wurden sechs gefangene Dänen, die bei Wohlde abgeschnitten worden, vom ersten Jäger⸗Corps nach Rends⸗ burg abgeliefert.

MNassau. Wiesbaden, 15. Aug. (Mainzer J.) Se. Hoheit der Herzog von Nassau ist nach Koblenz gereist, um dort Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfürstin Helena zu empfangen und nach Ems zu begleiten, wo der Herzog zehn bis zwölf Tage ver⸗ weilen wird. Wie man vernimmt, wird Ihre Kaiserl. Hoheit auch auf einige Tage nach Wiesbaden kommen, um die Stelle zu besu⸗ chen, an welcher die irdischen Reste ihrer Tochter, der verstorbenen Gemahlin Sr. Hoheit des Herzogs, ruhen. Die mit der Aus⸗ schmückung des Lokals, einer Seitenhalle der katholischen Kirche, be⸗ auftragten Personen haben daher den Auftrag erhalten, ihre Arbei⸗ ten möglichst schnell zur Vollendung zu bringen.

Frankfurt. Frankfurt a. M., 16. Aug. Die O. P. A. Ztg. theilt folgende Depesche des Herrn Ministers von Schleinitz an den Grafen Bernstorff zu Wien mit:

„Ew. Hochgeboren wird aus den öffentlichen Blättern die vom 49ten v. M. datirte Cirkular⸗Depesche des österreichischen Kabinets bekannt geworden sein, durch welche dasselbe seine Absicht, den en⸗ geren Rath der Bundes⸗Versammlung einzuberufen, ankündigt und diejenigen Regierungen, welche sich an den unter österreichischem Präsidium bisher in Frankfurt gepflogenen Konferenzen betheiligt haben, ersucht, ihre Bevollmächtigten mit den geeigneten Instruc⸗ tionen zu versehen, damit so bald als möglich ein demnächst von dem Vorsitzenden im Auftrage seines Hofes und in Uebereinstim⸗ mung mit jenem Zweck zu stellender Antrag zum Beschluß er⸗ hoben werden könne. Von dem Erlaß und dem Inhalt dieser De⸗ pesche haben wir zwar nicht auf offiziellem Wege Kenntniß erhal⸗ ten, dürfen gleichwohl an ihrer Existenz nicht zweifeln. Wir be⸗ dauern den Schritt, welchen das Kaiserliche Kabinet damit gethan, um so lebhafter, je weniger sich leider bezweifeln läßt, daß die Errei⸗ chung des Zieles, welches die Kaiserliche Regierung dabei verfolgt, nämlich die Rekonstituirung der rite aufgelösten Bundesversamm⸗ lung, der definitiven Lösung der Krise, worin die deutsche Ver⸗ fassungs⸗Angelegenheit sich befindet, nicht allein nicht förderlich sein, sondern die schon bestehende Spaltung und Verwirrung in Deutsch⸗ land zu einer fast unauflöslichen Verwickelung steigern würde, indem Preußen und mit ihm ohne Zweifel eine nicht geringe Zahl anderer deutschen Regierungen, dem Versuche der einseitigen

und unbefugten Rekonstituirung des vormaligen Bundestages auf das entschiedenste alle und jede Anerkennung versagen und dessen Heschl für diejenigen Bundesglieder, welche keinen Theil an Se. beee, im voraus als durchaus wirkungslos Zvora der ge 18 eänes müßten. Es ist indessen nicht der saltung Pittthehnpg, der Frage über die Neuge⸗ soll vielmehr den Fn. EE212 Horzugreifen: sie ren schon jett auf ie Aufmerksamkeit Ew. Hochgebo⸗ tung zu lenken, die liche gerung von großer praktischer Bedeu⸗ sichtigke Einsetung 88 g erweise von anderer Seite an die beab Es läͤßt sich Käͤmsch Leren Bundesraths geknüpft werden könnte. Hofe überei mämlich erwarten, daß die von den mit dem Kaiserl sich für reinstimmenden Bundes⸗Mitglieder G 1 sich für berechtigt erachten wir gliedern beschickte Versammlung ihre alleinige Obhut zu Seng. das Bundes⸗Eigenthum unter die Flotte, die Kassen n. und demgemäß über die Festungen, verfügen. Eine solche rchive des Bundes ausschließlich zu

richteten Versuch entschieden zurückzuweisen Hben Die

lgen, welche sich aus so entgegengesetzten Auffassungen mit Noth⸗ Folgen,en ergeben müßten, wollte man sie sich selbst und der blos faktischen Entwickelung überlassen, werden dem Kaiserlichen Kabinet nicht entgehen. Die Regierung Sr. Majestät des Königs würde darin ein Nationalunglück erblicken und sie als das erste Glied einer Kette verhängnißvoller Ereignisse tief beklagen. Von diesem Gefühle durchdrungen, haben wir uns die Frage vorgelegt, ob nicht Mittel zu finden seien, durch welche jenem äußeren An⸗ lasse zu Zerwürfnissen vorgebeugt werden könne, ohne in der Haupt⸗ sache einem der Theile etwas zu vergeben. Nach gewissenhafter Prüfung schlagen wir der Kaiserlichen Regierung zu diesem Zweck vor: die Verwaltung des Bundes⸗Eigenthums mit uns als einen von der noch schwebenden Hauptfrage uͤber die politische Gestaltung des Bundes völlig gesonderten Gegenstand zu betrachten und die⸗ selbe der auf Grund des Protokolls vom 30. April d. J. fortbeste⸗ henden provisorischen Bundes⸗Kommission anzuvertrauen. Diese Kommission würde dann bis zur endgültigen Erledigung der Haupt⸗ frage sich ausschließlich auf die materielle Verwaltung des gesammter Bundes⸗Eigenthums beschränken und, hierin völlig selbstständig han⸗ delnd, von jeder Einwirkung, sei es von Wien oder Berlin her, unabhängig bleiben. Für die bei reinen Verwaltungs⸗Gegenständen seltenen Fälle eines Gegensatzes der Meinungen unter den Kaiserl. österreichischen und den diesseitigen Kommissarien aber hätte die durch die Convention vom 30. September v. J. vorgesehene schiedsrichterliche Entscheidung einzu⸗ treten. Die Königliche Regierung glaubt durch diesen Vorschlag einen neuen Beweis zu geben, daß sie in jedem, auch dem schwersten Augen⸗ blick von dem ernsten Wunsche besäelt ist, Deutschland das traurige Schauspiel eines Bruches zwischen den beiden Mächten zu ersparen, auf deren Einverständniß sein Heil und der Friede von Europa be⸗ ruht. Sie hofft mit Vertrauen, daß er bei dem Kaiserlichen Kabinet die unbefangene Würdigung finden werde, welche er zum Besten Aller verdient. Ich ersuche Ew. Hochgeboren, dem Kaiserl. Minister⸗ Präsidenten Herrn Fürsten von Schwarzenberg Abschrift dieser De⸗ pesche zu übergeben. Wir müssen wünschen, auf unseren Vorschlag in der kürzesten Frist mit einer Rückäußerung des Kaiserl. Kabinets versehen zu werden, weil, falls dieselbe gegen unser Verhoffen ver⸗ neinend ausfallen sollte, wir genöthigt sein würden, sofort die er⸗ forderlichen Vorkehrungen zu treffen, um uns gegen jeden Versuch einer Usurpation des Bundes⸗Eigenthums auf das nachdrücklichste zu schützen. Ew. Hochgeboren wollen den Inhalt der zu erwarten⸗ den Erwiederung des wiener Kabinets auf telegraphischem Wege zu unserer Kenntniß bringen. Berlin, 5. August 1850. (gez) von Schleinitz. An den Königl. Gesandten u. s. w., Herrn

Grafen von Bernstorff, Hochgeboren, in Wien.“

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AUusland.

Oesterreich. Verona, 12. Aug. (Ll.) Von zwölf des

Raubes mit bewaffneter Hand überwiesenen und kriegsgerichtlich

zur Hinrichtung mittelst des Stranges verurtheilten Individuen sind sieben füsilirt, die anderen fünf in Berücksichtigung mildern⸗ der Umstände zu je zwanzig⸗, achtzehn⸗ und achtjähriger Zwangs⸗ arbeit begnadigt worden.

Frankreich. Paris, 15. Aug. Nach der zu Dijon am 43ten Mittags abgehaltenen Revue fuhr der Präsident der Republik in einer offenen Kalesche nach Fixin, welches einem Veteranen der Kaiserzeit, Herrn Noysat, gehört, der auf seinem Gute eine Bronze⸗ statue des Kaisers Napoleon errichtet hat, auf welcher die Worte stehen: „Napoleon gewidmet von Noysat, Grenadier der Insel Elba.“ Herr Nopsat dankte dem Präsidenten für die Ehre seines Besuchs und nahm die Gelegenheit wahr, dem Präsidenten die Begnadigung seines Freundes Guinard zu empfehlen, der vom höchsten Gerichtshofe verurtheilt worden. Darauf gab Louis Bonaparte folgende Antwort: „Ich bin aus freien Stücken hergekommen, um Ihnen für die fromme Huldigung zu danken, welche Sie dem Kaiser gewidmet, indem Sie diese Statue seinem Andenken errichtet. Sie machen mir einen Vorwurf, den ich weit entfernt war, zu erwarten. Die Männer, von denen Sie mir reden, sind vom höchsten Gerichtshofe verur⸗ theilt worden. Das Gesetz hat sie getroffen, und wir sind Alle dem Gesetze Achtung schuldig. Wenn die Stunde der Amnestie geschlagen, so wird die National⸗Versammlung über deren Schicksal entscheiden und nicht ich.“ Herr Noysat war nichtsdestoweniger Abends zum Diner der Präfektur geladen.

Die Reisen nach Wiesbaden bilden neben dem Ausfluge des Präsidenten den Hauptstoff der Unterhaltungen an der Börse und im Publikum. Man sondert die dorthin Reisenden in zwei ganz geschiedene Klassen; in jene nämlich, die unter der Fahne Berryer's, und in jene, die unter der Fahne Larochejacquelin's stehen. Viele Arbeiter, welche den verschiedenen Handwerken angehören, sind erst heute früh nach Wiesbaden abgegangen; sie reisen ohne Unterschied der Fahne. Auch Landleute aus der Nieder⸗Bretagne, Morbihan, Poiton und der Vendee sind nach Wiesbaden abgereist. Es heißt, daß ein reicher Gutsbesitzer im Departement der Vienne, de Cur⸗ zay, dessen Vater Präfekt zu Bordeaux war und von den Bour⸗ bonen mit dem Adel den Titel eines Vicomte empfing, persönlich die Schaaren von Landleuten anführen werde, welche dem Grafen Chambord ihre Aufwartung machen wollen.

Der Constitutionnel, welcher neulich auf den bedeutenden Mehrertrag der indirekten Steuern während der ersten sieben Mo⸗ nate des Jahres aufmerksam machte, hebt heute als ein anderes Anzeichen der gebesserten Zustände des Landes die Leichtigkeit her⸗ vor, womit die direkten Steuern erhoben werden. Von den für das erste Halbjahr von 1850 zu entrichtenden 215 Millionen waren nämlich bis Ende Juli 210 ½ Millionen eingegangen und also nur noch 4 ½ Millionen oder etwa 2 pCt. im Rückstande, während vori⸗ ges Jahr zur nämlichen Zeit die Rückstände 18 Millionen betrugen. Dasselbe Blatt erwähnt, daß der Ertrag der Eingangszölle in Pa⸗ ris, insoweit sie dem Staate zufallen, während der ersten sieben Monate von 1847 auf 7,311,000, von 1848 auf 6,094,000, von 1849 auf 7,418,000, von 1850 auf 8,374,000 Fr. sich belief. Schon 1849 war also die Einnahme von 1847 mehr als erreicht, und 1850 wurde sie um mehr als eine Million überstiegen. Das⸗ selbe günstige Verhältniß stellt sich auch bei den von der Stadt er⸗ hobenen Octroi⸗Einnahmen heraus.

Gestern verurtheilte das Zucht⸗Polizeigericht den Redacteur eines demokratischen Provinzialblattes wegen Schmähartikels gegen einen anderen demokratischen Redacteur zu 15 Tagen Kerker, 500 Fr. Geldstrafe und 1000 Fr. Schadloshaltung, so wie den Litera⸗ ten Redon, bei dem man Kugeln, eine Form zum Kugelgießen und einen Säbel fand, zu einem⸗Monat Gefängniß, sechszehn Franken Geldstrafe und zweijähriger Polizei⸗Aufsicht. Redon ist eifriger Sozialist und suchte besonders die Soldaten zu verführen. Man fand bei ihm Listen, worauf Soldaten verschiedener Regimenter, als solche, auf die man rechnen könne, verzeichnet waren, so wie

7 8 e ohne unsere Einwilli I“ e Cinwilligung erfol . sah elnden defecte urbegrech a. Fineeachtee S b „ja, schon jeden darauf ge⸗

Briefe von Louis Blanc und Barbeés. Es hat sich hier ein Comité für den freien Unterricht gebildet,

an welchem mehrere Prälaten und Volks⸗Repräsentanten Theil neh⸗

men. Hauptplan dieses Comité's ist, freie Unterrichts⸗Institute

unter Leitung des höheren Klerus zu gründen. Präsident des Co⸗ mité's ist Molé, Vice⸗Präsidenten sind Montalembert und Vatis⸗ menil.

Herr Guizot und seine Kinder haben Paris heute verlassen; sie begeben sich nach Val⸗Richer in der Normandie.

Zwischen den Journalen des Elysée scheint ein Zwiespalt aus⸗ brechen zu wollen. Die Patrie legt dem Pou voir einige Fra⸗ gen vor, um zu wissen, ob sich letzteres Journal für das Kaiser⸗ reich, die lebenslängliche Präsidentschaft oder die Verlängerung der Gewalten des Präsidenten erkläre, oder ob es einfach die Abschaf⸗ fung des Artikels der Constitution wolle, durch welchen die Wieder⸗ wahl des Präsidenten unmöglich gemacht würde. Wenn das Pou⸗ voir sich für einen der beiden ersten Fälle erklärt, so will die Patrie ihm beweisen, daß diese Lösungen voll von Gefahr und Inkonsequenzen seien; wenn jedoch der Eifer des Pouvoir, wie die Patrie am liebsten glaubt, eine Verlängerung der Gewalten des Präsidenten bezwecke, so findet letztere, daß die Sprache des Pouvoir für den Präsidenten sehr kompromittirend sei. Der Moniteur du Soir greift den Constitutionnel ebenfalls ziemlich heftig an.

Ein Agent der allgemeinen Schifffahrts⸗Gesellschaft zu New⸗ York ist hier eingetroffen, um sich nach Algerien zu begeben und dort für Errichtung eines Dampfschiffdienstes zwischen Nord⸗Amerika und Nord⸗Afrika die nöthigen Einleitungen zu treffen. 8

Vorgestern wurde der frühere Präsident des demokratisch⸗sozialisti⸗ schen Comité's, Deluc, der Geschäftsführer des Peuple, Vasben⸗ ter, der Advokat Maublanc, der Arzt Husson und der Schriftsteller H. Magen, welche bei einem Kaufmann in La Villette speisten, un⸗ ter Anschuldigung einer Uebertretung des Klubverbots verhaftet.

Gestern früh hatte der österreichische Gesandte eine lange Kon⸗ ferenz mit dem russischen Geschäftsträger. Der toskanische Ge⸗ sandte wurde vom Minister der auswärtigen Angelegenheiten empfangen. 4

Haupt⸗Redacteur der Gazette de France, ist als Chef des legitimistischen Cerecle de Nismes in Anklagestand versetzt. 1

Das sozialistische Journal Le Travailleur von Nancy, der Aufforderung zum Ungehorsam an Militairs, der Verleumdung und der Erregung des Hasses der Bürger gegen einander ange⸗ klagt, ist von der Jury freigesprochen worden.

Der Buchhändler, welcher neulich in der Rue du Bac Por⸗ fraits des Grafen von Chambord mit der Unterschrift: „Heinrich V., König von Frankreich“, ausgestellt hatte, ist nun der Vertheilung oder des Verkaufes von Zeichen oder Symbolen, welche den Geist

des Aufruhrs fortzupflanzen und den öffentlichen Frieden zu ssteen

geeignet sind, angeklagt worden.

Großbritanien und Irland. London, 16. Aug. Der neue General-Fiskal Cockburn hatte vorgestern eine Audienz bei der Königin. Er wurde durch Sir George Grey, den Staats Secretair des Innern, vorgestellt, und Ihre Majestät verlieh ihm die Ritterwürde. In der Sitzung des Geheimen Rathes leistete Sir John Jervis, Lord⸗Oberrichter des Gerichtshofes der Common Pleas, den Eid als Mitglied des Geheimen Rathes. Der nepale sische Gesandte, General Dschung Bahadur, hatte dann seine Ab⸗ schieds⸗Audienz bei der Königin. Er war begleitet von seinen Brü⸗ dern, den Obersten Dschuggut Schumschir Dschung und Dihr Schumschir Dschung. Gestern Vormiltags fand auf dem auswär⸗ tigen Amte ein Kabinetsrath statt, welchem die meisten Minister beiwohnten. Heute früh sind Ihre Majestät die Königin und Prinz Albrecht wieder von London abgereist und nach Osborne au der Insel Wight zurückgekehrt.

Der Globe veröffentlicht folgende auf den Friedens⸗Vertrag zwischen Preußen und Dänemark bezügliche Aktenstücke: „Der Graf von Westmoreland an Viscount Palmerston. (Erhalten 5. Juli.) (Auszug.) Berlin, 2. Juli 1850. Es freut mich, Ew. Herrlich⸗ keit melden zu können, daß der Vertrag heute Abends um 9 Uhr in meinem Hause von den betreffenden Bevollmächtigten unterzeich⸗ net worden ist. Auf die Bitte beider Parteien habe ich als Ver treter der vermittelnden Macht denselben ebenfalls unterschrieben. Ich habe die Ehre, eine Abschrift des Vertrages und des denselben begleitenden Protokolls beizulegen. Ich kann nicht umhin, Ew. Herrlichkeit zu der unter Ihren Auspizien zu Stande gebrachten Beendigung dieser langen und schwierigen Unterhandlungen Glück zu wünschen, deren Ergebniß hoffentlich nicht nur die Wiederherstel⸗ lung des Friedeus zwischen den bei Abschluß des gegenwär⸗ tigen Vertrages betheiligten Mächten sein wird, sondern auch die Aussöhnung der Herzogthümer mit ihrem rechtmäßigen Souverain und ihre Rückkehr zu dem Zustande der Ruhe, welcher ihnen allein den Grad des Glückes sichern kann, dessen sie früher genossen. Ich kann diese Depesche nicht schließen, ohne zu bemerken, daß Baron Meyendorff, der russische Gesandte, unermüdlich in seinen Bemühun gen gewesen ist, das Ende dieser Verhandlungen herbeizuführen, und daß er, unterstützt durch die letzthin von seiner Regierung aus⸗ gegangenen Erklärungen und geleitet von seiner eigenen Geschick⸗ lichkeit und Einsicht, bedeutend zu jenem Resultate beigetragen hat. In Bezug auf meine Stellung während der Verhandlungen kann ich nur den Wunsch haben, Zeugniß von der Zuvorkommen⸗ heit und der freundschaftlichen Gesinnung abzulegen, welche die preußischen Bevollmächtigten, Baron Schleinitz und Herr von Usedom, so wie die dänischen Bevollmächtigten, Baron Pechlin, Herr von Reedtz und Herr von Scheel, bei jeder Gelegenheit gegen mich, als den Repräsentanten Ew. Herrlichkeit, bewiesen haben. Diese ausgezeichneten Männer haben bei allem eifrigen Bestreben, den wichtigen Interessen ihres Landes gemäß zu handeln, stets jeder Mittheilung und jedem Vorschlage, welcher ihnen durch mich von Ew. Herrlichkeit zuging, die größte Beachtung angedeihen lassen, und ich hoffe, daß das erfolgreiche Ergebniß ihrer Arbeiten der beste Beweis des Werthes Ihrer Rathschläge sein wird.“

„Viscount Palmerstoeon an den Grafen von Westmore⸗ land. Auswärtiges Amt, 5. Juli 1850. Mylord! Ihre De pesche vom 2ten d. M. und die beiliegende Abschrift des in Berlin an jenem Tage von den Bevollmächtigten Dänemarks und Preu⸗ ßens abgeschlossenen Friedens⸗Vertrages anlangend, habe ich Sie zu benachrichtigen, daß Ihrer Majestät Regierung ebensowohl die Geschicklichkeit und Ausdauer, wie die versöhnlichen Gesinnungen vollkommen billigt, welche Ew. Herrlichkeit als Repräsentant der vermittelnden Macht bei Leitung dieser langen und schwierigen Ver⸗ handlungen und bei den Bemühungen, sie zu einem befriedigenden Ende zu führen, bewiesen hat. Auch billigt Ihrer Majestät Regie⸗ rung, daß Sie in Folge der ernstlichen Bitte der preußischen und dä⸗ nischen Bevollmächtigten den Vertrag unterzeichnet haben. Ich bin u. s. w. Palmerston.“ 8

Die Times bringt mehrere ältere Aktenstücke, bestehend in Depeschen des Grafen Nesselrode und Protesten des russischen Ka⸗ binets gegen das Auftreten Englands zu Athen; schließlich auch die Abschrift einer Note des Grafen Nesselrode vom 3. Mai d. J. an Baron Brunnow in Betreff der englischen Forderungen an Toskana. In letzterer heißt es: „Würde der Grundsatz, den das englische

8 Kabinet in diesem Momente in Betreff Neapel's und Toskana's aufzustellen sucht, einmal als Präcedenzbeispiel aufgestellt, auf das man in Zukunft sich berufen könnte, so würde das Resultat das sein, daß es für englische Unterthanen eine Ausnahme⸗ stellung im Ausland schüfe, die weit die Vortheile überträfe, welche die Bewohner anderer Länder selbst genießen, und es würde dies für die Regierungen, welche dieselben zuließen, eine unerträg⸗ liche Stellung werden. Statt, wie bisher, eine Wohlthat für die Länder zu sein, wo sie sich niederlassen und wohin sie sammt ihrem Reichthum und ihren industriösen Sitten die Gewohnheiten der Moralität und Ordnung mitbringen, die so ehrenhaft das englische Volk auszeichnen, würde ihre Gegenwart nur ein perpetueller Uebel⸗ stand und in gewissen Fällen eine wirkliche Geißel sein. Es würde nur eine Ermunterung fuͤr die Anstifter von Unruhen sein, zu re⸗ voltiren, denn würden hinter revolutionairen Barrikaden fortwährend Drohungen künfliger Forderungen zu Gunsten britischer in ihrem Eigenthum verletzter Unterthanen erhoben, so würde jedweder Sou⸗ verain, dessen Stellung oder Schwäche ihn den Zwangsmaßregeln einer britischen Flotte bloßstellt, sich Angesichts der Insurrection ohnmächtig finden. Einräumen, daß nach Unterdrückung eines Aufruhrs eine fremde Regierung berechtigt sein sollte, für de⸗ ren unvermeidliche Konsequenzen entschädigt zu werden, daß sie berechtigt sein sollte, zu dessen Unterdrückung angewandte Maß⸗ regeln zu prüfen, wie deren Natur zu erörtern und ihre Noth⸗ wendigkeit oder Angemessenheit zu bestreiten, ein solches Privile⸗ gium, hieße einräumen, daß eine fremde Macht Richter aller inne⸗ ren Fragen zwischen einem Souverain und seinen rebellischen Un⸗ terthanen und oberste Autorität in Regierungs⸗Angelegenheiten wäre.

Ich brauche nicht hinzuzufügen, daß der Kaiser in keiner Weise sich

olchen Konsequenzen fügen kann, und daß er seinerseits entschlossen ist, die Prinzipien des Staatsrechts nicht aufzugeben. Wie geneigt er auch sein mag und immer gewesen ist, mit Wohlwollen die zur uglischen Nation gehörenden Personen zu behandeln, für deren Charakter seine Achtung wohl bekannt ist, so würde wohl nichtsdestoweniger, würden Ansprüche gleich den in Sicilien und Toskana aufgestellten, je durch andere Mittel als die der Versöh⸗ nung unterstützt, Se. Majestät dann unvermeidlich dazu geführt werden, in förmlicher Weise die Bedingungen zu prüfen und zu be⸗ stimmen, auf welche hin er in Zukunft britischen Unterthanen das Recht des Aufenthalts und des Besitzes von Eigenthum einzuräu⸗ men hätte.“

Auf einer in der vorigen Woche zur Beförderung der Gewerbe⸗ Ausstellung gehaltenen Versammlung machte Herr Paxton einige Mittheilungen über das jetzt schon im Bau begriffene Gebäude. Es besteht ganz aus Eisen und Glas, und der Architekt hat es sich zur besonderen Aufgabe gemacht, den Riß so einzurichten, daß alle Eisen⸗ und Glasstücke genau von derselben Größe und Geästalt sind, also nicht numerirt zu werden brauchen. Das Gebäude wird 2100 Fuß lang und 400 Fuß breit; es erfordert 6024 eiserne Säulen, 15 Fuß lang, 3000 eiserne Träger für die Gallerie; 1245 schmiede⸗ eiserne Bindebalken, 45 Meilen eiserne Querstangen und 1,073,700 Quadratfuß Glas. Die Gallerieen sind 6 Meilen lang. Paxton sprach die Hoffnung aus, daß das Gebäude nicht abgetragen, son⸗ dern künftig als verdeckter Spaziergang werde benutzt werden. Die Dimensionen sind so ungeheuer, daß sich innerhalb derselben eine kreisförmige Bahn für Wagen und Reiter anlegen läßt.

Der londoner Handelsstand ist sehr zufrieden über die Ent⸗ scheidung der Kommission, welche die Brief⸗Austheilung am Sonn⸗ tag wieder einführt, die auf das bekannte Votum des Unterhauses aufgehoben wurde, als eines Tages zufällig das Haus schwach be setzt war. Fortan werden Briefe und Zeitungen Sonntags einmal ausgegeben und angenommen.

Das Leichenbegängniß des Vice⸗Kanzlers von England, Sir Launcelot Shadwell, hat gestern früh stattgefunden.

Belgien. Brüssel, 17. Aug. Die französische Post von gestern, dem 16ten, ist ausgeblieben. Die Schienen der Eisenbahn waren durch eine Ueberschwemmung, welche die heftigen Regengüsse der letzten Tage und der verflossenen Nacht verursachten, einige Ki⸗ lometer von Brüssel fortgerissen worden. Der pariser Zug, der die neueste Post überbrachte, hat daher umkehren und den Umweg der nördlicheren Eisenbahnlinie über Gent einschlagen müssen, wodurch eine Verzögerung von mehreren Stunden entsteht.

Italien. Bologna, 8. Aug. (Lloyd.) Vor einigen Ta⸗ gen wurden die Herren Rasori und Buratti in der Nähe von Riolo von drei bewaffneten Individuen überfallen, ihres Geldes und ihrer Uhren beraubt. In Riolo angelangt, machten sie hier⸗ von dem österreichischen General Anzeige. Zwei Tage spaͤter wa⸗ ren die Diebe gefangen und erschossen, und die Beraubten hatten wieder ihr Eigenthum.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. San Francisco, 17. Juni. (Köln. Z.) Mit aller Macht wird an dem Wiederaufbau des eingeäscherten Theiles der Stadt gearbeitet; schon theilweise ist der Schutt fortgeschafft, Keller sind ausgeworfen, Fundamente gelegt, und in wenigen Wochen wird der ganze Scha⸗ den ausgebessert und, wie es den Anschein hat, auch so gebaut wer⸗ den, um einem ähnlichen Unglücke, wie uns dasselbe seit sechs Mo⸗ naten schon dreimal heimgesucht hat, durch festere Häuser vorzubeu⸗ gen. In der letzten Zeit sind hier verschiedene Diebstähle vorge⸗ kommen, und ist es auch nicht unwahrscheinlich, daß wir den großen Brand einer verruchten That zu verdanken haben.

Die politische Aufregung gegen unseren Gemeinderath war au⸗ ßerordentlich groß; es sind mehrere Volksversammlungen gehalten worden, um demselben die allgemeine Unzufriedenheit kund zu thun. Derselbe hatte nämlich verschiedene Steuern ausgeschrieben, welche im Allgemeinen, namentlich eine Art Einkommen⸗ und Gewerbe⸗ steuer, wie sie erhoben werden sollten, sehr drückend waren, da nir⸗ gendwo der Besitz so rasch wechselt, als eben in unserer Stadt. Die eindringlichen Vorstellungen der Gemeinde haben aber bewirkt, daß beide Steuern zurückgenommen wurden. Wie bedeutend sich San Francisco in drei Jahren gehoben, geht daraus hervor, daß das steuerpflichtige Vermögen in der Stadt auf dreihundert Mil⸗ lionen Dollars veranschlagt worden ist. Eine zweite Klage der Bürgerschaft waren die hohen Gehalte, welche sich die Magistrats⸗ personen zugelegt hatten, so der Mayor, Recorder, Marshall, jeder jährlich 10,000 Doll., der Stadt⸗Anwalt eben so viel, der Straßen⸗ Kommissar 7000, die Aldermen und Assistenten 6000 Doll., sollten jedoch 25 Dollars für jede versäumte Sitzung bezahlen. Noch ist darin nichts abgeändert worden. Zur Erhaltung einer festeren Ord⸗ nung wäre es sehr zu wünschen, daß endlich die Einverleibung Ka⸗ liforniens in die Union stattfände, wenn es auch für unseren Staat keinen anderen Vortheil hat.

Wir erwarten eine Menge Ansiedler; allein auf dem Ueber⸗ landwege sind Karawanen von 30,000 Einwanderern angemeldet. In Panama und Chagres reichen die Schiffe nicht mehr hin, um die Passagiere zu befördern. Wie verlockend auch noch immer die Minen, so fangen doch in der Nähe der sogenannten Städte immer mehr Uebersiedler an, sich auf Feld⸗ und Gartenbau zu verlegen, und dies mit dem besten Erfolge. Es können hier Reis, Weizen,

zogen werden.

die glücklichste Aussicht geboten werden. Jeder akklimatisirt.

Korn, Taback, Oel, Wein und fast alle Gemüse und Obstarten ge⸗ Das Klima ist im Allgemeinen mit dem mittelita⸗ lienischen zu vergleichen; die Rindvieh⸗Heerden brauchen nie unter Dach gebracht zu werden, das Grün schwindet nie von den Angern. Dem Ackerbauer kann bei der diesem Staate bevorstehenden Zukunft In Jahresfrist hat sich hier

Berliner Börse.

gehrt geblieben, während unsere inländischen Fonds, so wie auswär⸗ tige Effekten, sich fest behauptet haben. Den ersten Anlaß zur Ver⸗ besserung unserer Course hat die Aussicht auf Beilegung der po⸗ litischen Konflikte in der deutschen Frage gegeben, und nicht ohne Einfluß konnte diese den Coursstand solcher Eisenbahn⸗Papiere bleiben, die in Betracht der wachsenden Einnahmen die Unternehmungslust am meisten anregen. Von vielen Seiten gingen daher beträchtliche Kaufordres auf dergleichen Effekten ein, während andererseits deren Inhaber sich nur schwer zum Verkauf entschließen, und der geringe Umfang der Hausse⸗Speculation keine Gelegenheit giebt, aus indi⸗ rekter Hand Angebote zu erhalten. Wir sind auf diese Weise im Stande, die Schluß⸗Course der meisten Eisenbahn⸗Actien in dieser Woche bedeutend über unsere letztwöchentlichen Notirungen aufneh⸗ men zu können, indem wir auch heute die Börse in einer Stim⸗ mung verlassen, welche auf eine weitere Steigerung deutet. Die Coursschwankungen der Eisenbahn⸗Actien lassen wir nach⸗ stehend folgen: Berlin⸗Anhalter von 91 ¼ a 93 bez. u. G. Berlin⸗Stettiner von 104 a 104 bez. u. G. Berlin⸗Potsdamer von 62 a 63 bez. u. G. Berlin⸗Hamburger von 87 ½ a 89 ½ bez. u. G. Köln⸗Minden von 95 a 96 1 bez. u. G. Niederschlesisch⸗-Märkische von 82 ¾ a 83 ½ bez. u. Posen⸗Stargard von 82 a 82 ¼ bez. u. G. Steele⸗Vohwinkel von 32 ½ a 33 ½ bez. u. G. Kosel⸗Oderberger von 71 a 73 ½ bez. u. G. Halle⸗Thüringer von 62 ¾¼ bis 63 ¼ bez. Oberschl. Litt. A. von 107 bis 108 bez. do. Litt. B. von 104 ¼ bis 104 ¾ bez. Düsseldorf⸗Elberfelder von 88 bis 89 ½ bez. Krakau⸗Oberschl. von 68 bis 69 ¼ bez. Rheinische von 40 bis 41¼ bez. Bergisch⸗Märkische von 39 bis 39 ¼ bez. Magdeburg⸗Wittenb. von 57 bis 58 ¼ bez. Mecklenburger von 37 ¼ bis 38 bez. u. G. Friedrich Wilh. Nordbahn von 39 ¾ bis 41 bez. u. G. Cöthen⸗Bernburger von 46 bis 49 ½ bez. u. G. Auch Prioritäts⸗Actien waren in den letzten Tagen mehr ge⸗ fragt und sind meistentheils höher bezahlt wordea. Von preuß. Fonds erfuhren Seehandlungs⸗Prämienscheine eine Steigerung von circa 5 Rthlr. pr. Stück; es wurde ziemlich viel darin umgesetzt und bis 111 Rthlr. pr. Stück bezahlt. Der Cours blieb indeß heute nun 110 Rthlr. bezahlt. Der Begehr nach 4 ½proz. neuer Anleihe hat deren Cours bis 99 ½ % geho⸗ ben, und nach einer leichten Schwankung bis 99 ½ % blieb heute wieder 99½ % Geld. Steaatsschuldscheine bis 85 ½ % gewichen, hoben sich wieder bis 86 ¾½ %. Preuß. Bank⸗Antheile, durch ansehnliche Verkäufe bis 97 ½ % gewichen, haben bis heute wieder den Cours von 98 ½ % erreicht. Ausländische Fonds, mei⸗

stens etwas matter, behaupteten sich jedoch fester, als in voriger Woche. Namentlich blieben russische 5proz., 4 ½ẽ proz., so wie pol⸗ nische Certifikate Litt. A. und Pfandbriefe, zu steigenden Coursen

Auswärtige Börsen. Wien, 17. Aug. Met. 5proz. 96 ⅛, ½. Aproz. 76 ½¼ ½.

4 ½proz. 84 ½ ½. 2 Süproz. 52 52 ½. Anleihe 34: 183 ½ 182 39: 118 -117 ¾. Nordbahn 111 ¾ ½. Gloggnitz 119 ½ Mail. 79—78 ¼. Pesth 89 ¾ ½. B. A. 1170 1172.

K. Gold 122 ¼. Silber 116 ½.

Wechsel⸗Course.

Amsterdam 162 ½ Br., ½ Gld.

Augsburg 117 ½ Br., ¼ Gld.

Frankfurt 117 ¼ Br., 117 Gld.

Hamburg 173 Gld.

Paris 138 ¾ Br., ½ Gld. Fonds etwas höher. Fremde Valuten während der Börse fest. etwas flauer.

Frankfurt a. M., 17. Aug. Oesterreichische Fonds wa⸗ ren an heutiger Börse in Nachfrage, und man bot dafür bessere Course, ohne Abgeber. Alle übrigen Fonds und Eisenbahn⸗Aetien gut preishaltend, zum Theil etwas höher. Nur allein Amerikani⸗ sche Obligationen etwas flauer. Das Geschäft war jedoch im All⸗ gemeinen höchst unbedeutend. Paris und Wien vom 15ten dieses war keine Börse.

Oestr. 5proz. Met. 81 ½ Br., 81 ¾¼ Gld. Bank⸗Actien 1189 Br., 1186 Gld. Bad. Partial⸗Loose a 50 Fl. v. J. 1840 53 ½ 8 87 711141414*A4A“” Hessen Partial⸗Loose a 40 Rthlr. preuß. 31 ˖ Br., 31 ¾ Gld. Sardin. Loose a 36 Fr. bei Gebr. Bethmann 33 ¼ Br., 33 Gld. Darmstadt Partial⸗Loose a 50 Fl. 76 ½ Br., 76 ½ Gld., do. a2 25 Fl. 29 Br., 28. Gld. Spanien Zproz. inländ. 33 % Br., 32 Gld. Poln. 300 Fl.⸗Loose 136 ½ Gld., do. 4proz. Obliga⸗ tionen a 500 Fl. 81 ¾ Br., 81 ½ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nord⸗ bahn 42 ⅞˖ Br., 42 ½ Gld. Berbach 80 Br., 79 Gld. Köln⸗ Minden 96 8 Br., 96 Gld.

Frankfurt a. M., 17. Aug. Die Stimmung an unserem Fondsmarkt war im Laufe dieser Woche flau und lustlos, und die Umsätze beschränkten sich bei meist rückgängigen Coursen nur in kleinen Posten von verschiedenen gangbaren Papiersorten. Fragt man nach der eigentlichen Ursache dieser Geschäftsstille, so ist solche diffizile zu beantworten; von der einen Seite muß man es den auswärtigen Börsennachrichten zuschreiben, welche auch größtentheils über dieselbe Stockung klagen, ferner wegen der Abwesenheit vieler Spekulanten und Privaten, andererseits scheinen die politischen deutschen Zustände auch nachtheilig auf den Fondshandel zu wirken. Am Schlusse der Woche zeigte sich jedoch wieder etwas mehr Festigkeit, denn zu den gedrückten Prei⸗ sen fanden sich für die verschiedenen österreichischen Metalliques⸗ Sorten, Wiener Actien und einige Gattungen süddeutscher Obliga⸗

Am Schluß

1 1ö1.

Berlin, 17. Aug. Nachdem unsere Börse seit längerer Zeit außerordentlich mißgestimmt war und die Course aus Mangel an Unternehmungslust fortwährende Neigung zum Weichen zeigten, hat sich seit einigen Tagen mehr Leben im Geschäft gezeigt und sämmt⸗ liche Eisenbahn-Actien sind gestiegen und zu besseren Coursen be⸗

muthmaßliche Wendung auf

1 8 8

tionen wieder bereitwillige Nehmer. Die Zproz. spanische inlän⸗ dische Schuld blieb fast auf einem Punkte stehen; da von auswärts kein Impuls zu irgend einer Bewegung hervorgerufen wurde, so dI; gering. In fremden Fonds theilweise . in d si rini 8 kanischen und amerikanischen, Meicge osgen, ZAö 1 1 nlehens⸗Loose sind fortwährend flau und die offerirten Stücke nur mit Mühe anzubringen; für badi 5 enss. NeFses. v“ für badische 30 Sl. Serien⸗Koose is

Der Handel in Eisenbahn⸗Actien ist immer noch sehr gelähmt und bei fast stationairen Coursen fanden in Friedrich⸗Wilhelms⸗ Nordbahn, Bexbach und Köln⸗Minden nur einige kleine Ein⸗ käufe statt.

In fremden Wechseln war das Geschäft am Ende der Woche wieder belebter als anfangs derselben; in den Devisen auf Lon⸗ don, Amsterdam, Paris, Augsburg, Berlin und Wien wurden an⸗ sehnliche Posten umgesetzt und nur Wien blieb bei starkem Verkehr eirca 1 pCt. niedriger. Der Geldzinscours behauptete sich auf 2 ½.

Hamburg, 17. Aug. 3 proz. p. C. 88 ¾⅞ Br. und Gld. E. R. 106 Br., 105 ¾ Gld. Stiegl. 89 ½ Br. Dän. 74 ½ Br., 74 Gld. Ard. 10 ½ Br., Zproz. 31 ½ Br., 31 ½ Gld. Amer. 6proz. Vereinigte Staaten 106 ¾ Br., 106 ½ Gld. Hamb. Berl. 89 Br. u. Gld. Bergedorf 90 Br. Magdeb.⸗Wittenb. 58 Br., 57 ½˖ Gld. Altona⸗Kiel 93 Br., 92 ½ Gld. Köln⸗Minden 96 Br. 95 ½ Gld. Friedrich⸗Wilhelms⸗Nordbahn 41 Br., 40 ½ Gld. Mecklenburg 36 Br., 35 ½ Gld. 8

Paris, 16. Aug. Die Notirungen sind wegen Beschädigung des Bahnzuges noch nicht eingetroffen.

London, 16. Aug. 3proz. Cons. p. C. 96 ½, ½, 9O1 3 ⅞, †. Int. 57 ½, 57. 4proz. 89 ½⅛, 89. Russ. 5=k9 118. 11 4 53proz. 96 ¼, . Bras. 93, 91. Mex. 29 ½¼.

In engl. Fonds war es still; in fremden wenig Bewegung und der Rückgang war mäßig. Peru fest, 83, 82.

2 Uhr. Engl. Fonds fest; fremde blieben unverändert.

96 ½, 1 3. 3 prs. Z 3 ⅞, *.

8

Amsterdam, 16. Aug. Der holländische Fonds⸗Markt war heute bei einigen Geschäften in Int. etwas angenehmer. In Span. war der Umsatz bei unveränderten Preisen ziemlich be⸗ lebt. Russ. und Oest. ebenfalls unverändert.

Holl. Integr. 57 ½, 7%. 3 proz. neue 68 ½, . Span. Ardoins 12, 11 7, gr. Pieten 12 %, . Coupons 8.. 105 ½. 4proz. 88 ¾. Stiegl. 88 ½. Oesterr. Met. 5proz. 78 ½, .

9“S 5 2 ½proz. 4 2.

Berliner Getraidebericht vom 19. August. Am heuligen Markt waren die Preise wie folgt: Weizen nach Qualität 54 58 Rthlr. Roggen loco 32 ½ 34 ½ Rthlr. SA. ö92Sö... b Sept. /Okt. 32 ¼ 32 ½ Rthlr. verk., 32 ½ Br., ½ G. 8 pr. Frühjahr 1851 37 ½ Rthlr. Br., 37 bez. u. G Gerste, große loco 24 —26 Rthlr. kleine 22 23 Rthlr. Hafer loco nach Qualitaät 19—21 Rthlr. 50pfd. pr. Sept. /Okt. 18 Rthlr. Br., 18 G. 48pfd. 18 Rthlr. Br., 17 ½ G. 50pfd. pr. Frühjahr 20 ½ Rthlr. Br., 20 ( Erbsen 34—40 Rthlr. üböl loco 12 Rthlr. Br., 11 ½ G. 8 pr. Aug. 11 ½ Rthlr. Br., 11 ½ G. Aug./Sept. 11 ½ Rthlr. Br., 11 ½⅔˖ G. 8 b 11 ⁄2 2 Rthlr. bez., 11 Br., G. 112. Rthlr. Br., 11½ beg. u. G. Leinöl loco 11 ¾⅔ Rthlr. Br. 1 pr. Aug. —Okt. 11 ½ Rthlr. Mohnöl 12 ½ Rthlr. Palmöl 11 ¾ Rthlr. Südsee⸗Thran 11 ½ Rthlr. Spiritus loco ohne Faß 16 ¾ʃ Rthlr. bez. mit Faß pr. Aug. Aug./Sept. Sept./ Okt. pr. Frühjahr 1851 17 ½ Bi . G.

Amsterdam, 16. Aug. Getraide. Handel; 129pfd. bunt. poln. 292 Fl.

Roggen in Partieen unverändert; 118pfd. odess. 148 Fl.

Rüböl bei geringem Handel nicht williger; Fl., pr. Okt. 34 Fl., pr. Mai 34 ½ Fl.

Leinöl 34 ½ Fl.

Hanföl 39 ½ Fl.

16 ¼ Rthlr. Br., 16 bez. u. G

a 17 Rthlr. bez., 1

In Weizen wenig

121pfd. preuß. 160 Fl.,

pr. 6 W. 35

4

Telegraphische Notizen.

Amsterdam, 16. Aug. 83 ½. Neue dän, Anleihe 101.

Span. 33 ½. Neue 5proz Neue russ. 4 ½ proz. 96 ½.

Meteorologische Beobachtungen.

1850. 18. Aug.

Morgens 6 Uhr.

Nachmittags Abends Nach einmaliger

2 Uhr. 10 Uhr.

Beobachtung.

Luftdruck

...335,74“Par. 335,30“„Puar. 334,86,„Par. Awellwäüͤrme 8I1 Laftwärme 3

+ 14,4° R. + 18,2° n. + 14,30 . Flusswärme Thaupunkt .. .. + 9,00 n + 8,4* R. + 7,8* R. Bodenwärme Dunstsättigung . 65 pCt. 46 pCt. 60 pCt. Ausdünstung Wetter.... : halb heiter. halbheiter. halbheiter. Nrederschlag 0 Rb. Wind.. 8 w. W. w. Wäurmewechsel + 18,5° Wolkenzug. .. 1 W. + 13,1° Tagesmittel: 335,30""„Par.. + 15,60 R... 8,12 . 67 pCt. W

Königliche Schauspiele.

„Dienstag, 20. Aug. Im Opernhause. Ssste Abonnements⸗ Vorstellung: So machen es Alle! Opera buffa in 2 Aufzügen, von Mozart. Nach Cosi san' tutte, bearbeitet von L. Schneider.

Preise der Plätze: Parquet, Tribüne und zweiter Rang 1 Rthlr. Erster Rang, erster Balkon daselbst und Proscenium

auch etwas höher bezahlt